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üBER DAS VERHALTNIS DES ARISTOTELES ZUR ...

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Karl Bärthlein<br />

deutung, dann bestünde Aussicht, daß wir hier eine fundamentalere<br />

Bedeutung von "tJvvaflu;" finden werden als in der Lehre<br />

vom "tJm'aflst C1vflflcreov"; war dort von der zeugenden Kraft die<br />

Rede, die eine bestimmte Zahl auch hat - neben ihrer Größe -, so<br />

müßte hier von der zeugenden Kraft als solcher, vom reinen<br />

Prinzipiencharakter der Zahl überhaupt (sofern sie nur Gesetz<br />

ist) gesprochen werden.<br />

Man wird die einschlägigen Stellen bei Proklos nicht alle<br />

auf einen gemeinsamen Nenner bringen können. Proklos gibt<br />

seine eigene Position gegenüber den referierten nicht immer klar<br />

genug an. So wird man, wenn man von den erwähnten Stellen<br />

bei Theon herkommt, zunächst an jene Proklos-Stelle denken,<br />

die den beiden Prinzipien nieae; und WeteOv die gleiche Notwendigkeit<br />

zubilligt (6. 19-7.7; ed. Friedlein). In diesem Zusammenhang<br />

spricht Proklos von der erzeugenden Kraft der Einheit, die<br />

sich ohne das Prinzip des WeteOv nicht offenbaren könne36). An<br />

dieser Stelle hat der Terminus "tJvvaflte;" zwar aktivische Bedeutung,<br />

da sich aber nicht mit Sicherheit entscheiden läßt, ob das<br />

mitbedingende Weteov seinen Platz im vove;, im Bereich der Fundamentalprinzipien,<br />

hat und als solches zusammen mit dem nieae;<br />

(mit der flovae;) problemloser Ansatz, erzeugendes Prinzip ist,<br />

oder ob es als VA1J V01Jir] erst im Bereich der tJtaVOLa fungiert und<br />

so erst die prozessuale Bewältigung der Probleme ermöglicht,<br />

läßt sich auch nicht mit Sicherheit entscheiden, ob dieser erzeugenden<br />

Kraft der Einheit in ihrer Rolle als einer "tJvvaflte; nOL1Jn~r]"<br />

zugleich auch die Wirklichkeit zukommen soll (was der<br />

Fall wäre, wenn jenes WSteOV als "tJvvaflte; nal}rrn~r]" ebenfalls<br />

zum Bereich des 110Ve; gehörte), oder ob sie - einem anderen<br />

Weteov ( = Mvaflte; 1Wß1rr:t~r]) gegenüberstehend - ein nur tJm'aW;t<br />

öv sein soll. Proklos kennt jedenfalls ein Gegensatzpaar nieae;­<br />

WeteOV, das zum Bereich der obersten Prinzipien gehört - oder<br />

diesen Bereich allein ausmacht -, das als noetisches und verborgenwirkendes<br />

Prinzipienpaar fundamentaler ist als die mathematischen<br />

Prinzipien und aufgrund des 1cieae; verantwortlich ist für<br />

das Sichgleichbleiben der obersten Gattungen, aufgrund des<br />

WSteOV aber für derenVerbreitetsein und deren zeugendes Überfließen<br />

(5. 25-6. 15)' Die obersten Gattungen sind ursprünglich<br />

wirkende Urbilder des Alls im vove; (15. 25: neWioveya naealJctYfla-ra),<br />

wesenhafte und sichselbstbewegende Grundverhält-<br />

36) 6. 19-24: "ai .ij, p.ev dneLeta, ov" oiJa7}, ... oE dedJp.oi.r,v y6VLP.OV<br />

.ij, p.ov6.~o, ~Vvap.w ov" av eOVvavTo OeL"JIVvat . ..

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