altes haus in neuem glanz0 6 - Richner
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<strong>Richner</strong> – Wir verstehen bauende Menschen.<br />
PORTRAIT 19<br />
03_<br />
Verb<strong>in</strong>dung von<br />
H a n dw er k <br />
und High-Tech<br />
Symbiose<br />
von Funktion<br />
und Form<br />
02_<br />
01_<br />
04_<br />
Das Möbellabel nut+grat zeichnet sich durch solides Handwerk aus.<br />
Die zeitlos eleganten Entwürfe s<strong>in</strong>d aus heimischen Hölzern gefertigt.<br />
Angefangen hat alles im Jahr 2000 während des Umbaus<br />
e<strong>in</strong>es Ste<strong>in</strong><strong>haus</strong>es aus dem 16. Jahrhundert. Dieses liegt <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em abgelegenen Weiler im Walliser Gantertal und ist im<br />
Besitze der Familie Schnidrig. Während dreier Sommer renovierten<br />
die Söhne Beat und Adrian das Gebäude und entwarfen<br />
passende Möbel dazu. Während dieser Zeit erkannten sie,<br />
dass sie gut zusammenarbeiten konnten und beschlossen,<br />
e<strong>in</strong>e eigene Firma zu gründen und Möbel für andere zu entwickeln.<br />
So entstand das Label nut+grat. «Mit den Begriffen<br />
Nut und Grat ist e<strong>in</strong>e formschlüssige, traditionelle Holzverb<strong>in</strong>dung<br />
geme<strong>in</strong>t. Im übertragenen S<strong>in</strong>n steht der Name für<br />
Form und Funktion, für Ästhetik und Technik und für zwei<br />
Brüder, die sich <strong>in</strong> ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten ergänzen»,<br />
führt Adrian Schnidrig aus. Er ist gelernter Möbelschre<strong>in</strong>er<br />
und Diplom-Ingenieur, Beat Schnidrig ausgebildeter<br />
Architekt. Das Atelier eröffneten sie <strong>in</strong> Visp, <strong>in</strong> der Nähe des<br />
familieneigenen, seit über 90 Jahren bestehenden Schre<strong>in</strong>ereibetriebes.<br />
Hier, <strong>in</strong> der Schre<strong>in</strong>erei Schnidrig werden<br />
ihre Möbel hergestellt, aber natürlich auch externe Aufträge<br />
ausgeführt. Zu diesen gehören unter anderem auch solche,<br />
die <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Gétaz Romang AG entstanden.<br />
01_Adrian Schnidrig, Möbelschre<strong>in</strong>er und Ingenieur 02_Beat<br />
Schnidrig, Architekt 03_Beim Bett «plio» dient die Konstruktion<br />
der seitlichen Formholzelemente der Statik und verleiht<br />
dem Entwurf e<strong>in</strong>e grosse Leichtigkeit. 04_Die horizontal<br />
geschichteten, filigranen Lamellen des Sideboards «foglie» fungieren<br />
als Griffe der Schubladen. Das Möbel ist stabverleimt und mittels<br />
Schlitz- und Zapfenverb<strong>in</strong>dungen verarbeitet.<br />
Prägende Detailarbeit<br />
Die Brüder entwerfen nach dem Grundsatz «E<strong>in</strong> Stuhl ist<br />
e<strong>in</strong> Stuhl, und e<strong>in</strong> Tisch bleibt e<strong>in</strong> Tisch». Die Kreationen<br />
wirken auf den ersten Blick denn auch zeitlos schlicht und<br />
auf die Funktion ausgerichtet. Doch deren Seele offenbart<br />
sich im Detail. So s<strong>in</strong>d etwa beim Tisch «mantide» die dreidimensional<br />
formgefrästen Tischbe<strong>in</strong>e und die Zargen des<br />
Untergestells mittels e<strong>in</strong>er traditionellen Schlitz- und Zapfenverb<strong>in</strong>dung<br />
zusammengehalten. Beim Sideboard «duna»<br />
s<strong>in</strong>d es die Beschläge, die das gewisse Etwas ausmachen: Sie<br />
werden für das Auszugsystem sichtbar gemacht und bee<strong>in</strong>flussen<br />
die Gestaltung der Frontfläche sowie den Charakter<br />
des Massivholzmöbels.<br />
Es ist die Komb<strong>in</strong>ation von Traditionsbewusstse<strong>in</strong>, dem Gefühl<br />
für das Material und der Fähigkeit, modernste Technologie<br />
auf e<strong>in</strong>e komplexe Weise anzuwenden, welche die Entwürfe<br />
-><br />
ATmosphère – No.3–2012