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Wahlen und Abstimmungen - Riehen

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• die weitgehend freisinnigem Gedankengut verpflichtete<br />

Basler Kantonsverfassung von 1875 führte u.a. zur<br />

Neuwahl des Grossen Rates: alle fünf Sitze des Wahlkreises<br />

<strong>Riehen</strong> fielen an die Freisinnigen<br />

• 1876 ging das Amt des Gemeindepräsidenten für dreissig<br />

Jahre von den Konservativen an die Freisinnigen.<br />

Der Freisinn bildete jedoch keine einheitliche Grösse. Zu<br />

seiner Linken spaltete sich die Sozialdemokratie ab.<br />

Nachdem eine 1900 gegründete , die erste<br />

bezeugte politische Organisation in <strong>Riehen</strong>, offensichtlich<br />

ohne Resonanz geblieben war, schritt der<br />

(nach 1918 Sozialdemokratische Partei)) zur Bildung der<br />

ersten <strong>und</strong> noch heute bestehenden Partei (1902). Da<br />

sich der konservativ-freisinnige Gegensatz unter dem Eindruck<br />

der massiv angewachsenen Sozialdemokratie gelegt<br />

hatte, schuf die Einführung des Proporzsystems für<br />

die Wahl des Grossen Rates (1905) die Voraussetzungen<br />

für gemeinsame Listen ((Bürgerliche Dorflisten>) der Liberalen<br />

( = Konservative) <strong>und</strong> Radikalen ( = Freisinnige). Das<br />

<strong>Riehen</strong>er Bevölkerungswachstum <strong>und</strong> die Erschütterungen<br />

des Ersten Weltkrieges zeitigten verschiedene Folgen:<br />

• die zugezogenen Städter brachten ihre politischen<br />

Ideen mit. Die neuen Villenbesitzer stärkten das Bürgertum<br />

<strong>und</strong> die Wohngenossenschafter oft die Linke. Einige<br />

Alteingesessene schlössen sich der einen oder anderen<br />

Richtung an, meistens blieben sie aber reserviert <strong>und</strong><br />

störten später gern das Spiel der Parteien.<br />

• die Zunahme der Einwohnerzahl führte zu einer Zunahme<br />

der dem Wahlkreis <strong>Riehen</strong> zustehenden Sitze im<br />

Grossen Rat. Da 1920 im Grossen Rat zwischen rechts<br />

<strong>und</strong> links beinahe eine Pattsituation herrschte, begannen<br />

die kantonalen Parteien <strong>Riehen</strong> in ihre strategischen<br />

Überlegungen einzubeziehen. So entstanden die ersten<br />

nichtsozialistischen <strong>Riehen</strong>er Parteien.<br />

• Anlässlich der ersten Wahl des Weiteren Gemeinderates<br />

(1924) bewarben sich Kandidaten aus acht verschiedenen<br />

Gruppen, was von solchen, die den Verlust der<br />

«<strong>Riehen</strong>er Einhelligkeit» beklagten, nicht gern gesehen<br />

wurde. Deswegen verbanden sich alle nichtsozialistischen<br />

Gruppen, zu denen 1940 noch die Vertreter des<br />

LdU stiessen, zurC\923<br />

bis 1953).<br />

• die Bürgerliche Vereinigung bereitete gemeinsame Listen<br />

für Gemeinde- <strong>und</strong> Grossratswahlen vor. Sie wandte<br />

dabei einen oft kritisierten Schlüssel zur Festlegung der<br />

einer Partei erlaubten Kandidatenzahl an. KVP <strong>und</strong> VEW<br />

fühlten sich benachteiligt <strong>und</strong> nahmen erstmals 1951 mit<br />

eigenen Listen an einer Wahl teil. Ihrem erfolgreichen Vorgehen<br />

schlössen sich 1954 die Freisinnigen an.<br />

• die Bürgerliche Vereinigung unterschätzte die politische<br />

Bedeutung der Alteingesessenen. So konnten sie bei Exekutivwahlen<br />

1936 <strong>und</strong> 1945 zugezogene Bewerber nicht<br />

durchsetzen. Es entstand ein Malaise, das in Verbindung<br />

mit den oben erwähnten Gründen zur Auflösung der Vereinigung<br />

führte. Bürgerliche Wahlbündnisse kommen<br />

auch ohne Vereinigung immer wieder vor (sogenannte<br />

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