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Textbuch - Richard-Müller-Schule Fulda

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Warum muss ich „ausgestopfter Hirsch im Glaskasten“ sagen, um die „Radikalität der<br />

Menschen“ zu meinen?<br />

Von Marta Dylka, Julia Leitschuh, Vanessa Weber, Christopher Patzelt<br />

In der heutigen Zeit, im Zeitalter der Waffen, liefert der ausgestopfte Hirsch im Glaskasten,<br />

der sich nicht in der freien Natur bewegen kann, weil er durch die Menschen getötet wurde,<br />

ein Beispiel für die zunehmende Jagd auf Tiere, um die Menschen zu ernähren oder zu bereichern.<br />

Der ausgestopfte Hirsch liefert ein Symbol für das Aussterben der Tierwelt. Die Artenvielfalt<br />

wird durch die Interessen der Menschen zum Beispiel für teure Luxusartikel, die aus<br />

Tierleder hergestellt werden, vehement eingeschränkt. So ist der Hirsch als Repräsentant für<br />

die bedrohte Tierwelt zu sehen. Des Weiteren lässt sich deuten, dass der Glaskasten, in dem<br />

der Hirsch in der <strong>Schule</strong> ausgestellt ist, für die zunehmende Lebensraumberaubung der Tiere<br />

steht, da immer mehr Wälder wiederum für die Interessen der Menschen abgeholzt werden<br />

und somit die Tiere ihrer Habitate beraubt werden. Sie verlieren ihre Freiheiten.<br />

Die Menschen sollten sich in der heutigen Zeit bewusst werden, dass jedes Lebewesen ein<br />

Recht auf Leben hat und man sollte sich fragen, ob teure Luxusartikel wirklich nötig sind, um<br />

die persönlichen Bedürfnisse zu stillen. Auch muss man sich fragen, woher der Mensch sich<br />

das Recht nimmt, Lebewesen zu töten und in der <strong>Schule</strong> zur Schau zu stellen, denn sind wir<br />

nicht alle Gottes Geschöpfe?<br />

Von Katrin Dukart<br />

Grenzenlos<br />

Das Treppenhaus des Gymnasiums erinnert an einen tiefen Brunnen.<br />

Warum muss ich tiefer Brunnen sagen, um die Optik des Treppenhauses zu beschreiben?<br />

Alles wurde immer etwas anderes. Zuerst unauffällig etwas anderes, wenn man es nur für sich<br />

ansah. Dann aber nachweislich etwas anderes, wenn man Worte dafür finden musste.<br />

Wenn man im Beschreiben genau sein will, muss man im Satz etwas finden, das ganz anders<br />

ist, damit man genau sein kann.<br />

Das Treppenhaus schlingt sich vom untersten Punkt des Gebäudes bis ganz nach oben.<br />

Das Ende und den Anfang kann man aber nur erahnen. Selbst, wenn man von den wenigen<br />

unteren Etagen des hohen Gebäudes nach unten blickt, schaut man in ein leeres, dunkles<br />

Loch.<br />

Es kommt kaum Licht durch die wenigen Fenster des Treppenhauses, egal, ob die Wolken<br />

etwas Sonnenlicht durchlassen oder nicht.<br />

Je höher man steigt, desto mehr verstärkt sich der Eindruck des tiefen Brunnens ohne klares<br />

Ende und mit zunehmender Dunkelheit.<br />

Kommentar zu Herta Müllers<br />

„Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel“<br />

Von Lucas Farnung, Valerij Sjatikow, Julian Grösch und Madeleine Jost<br />

Worte haben wirklich seltsame Eigenschaften, wenn es um Ihre Bedeutung geht. Noch dazu<br />

unterscheiden sie sich von Person zu Person. Herta Müller assoziiert Schnee mit Verrat, was<br />

biographisch zu erklären ist; eben dieser Schnee hat noch eine Bedeutung, der vom Rumänischen,<br />

der Landessprache gegeben ist. Diese weißen Flocken, bzw. deren Bezeichnungen,<br />

denn um die geht es, haben für jeden Einzelnen eine eigene Bedeutung. Schnee kann ein<br />

Sinnbild für Einsamkeit, aber ebenso auch für Nähe sein.<br />

Müller beschreibt auch die verstärkte Präsenz von Worten, die gar nicht genannt werden. In<br />

ihrem Essay war das die stetige Erinnerung an Verrat, wenn ihre Mutter vom Schnee erzählt<br />

hat. Dabei beinhaltet der vorliegende Text selbst solch ein Wort, das einem durch den Kopf

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