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Diagnostik im Dialog (Ausgabe 5, 2/2006) - Roche in Deutschland

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Ihr Ansprechpartner:<br />

Holger Fuhrmann<br />

06 21 – 7 59 34 98<br />

holger.fuhrmann<br />

@roche.com<br />

Markt und Mediz<strong>in</strong><br />

Für Sie gelesen:<br />

Das Krankenhaus als Gatekeeper für die Gesundheitsökonomie<br />

E<strong>in</strong> Positionspapier von<br />

Prof. K. Dörner aus Kiel<br />

K. Dörner, R. Ventzke, Zum Qualitätsbegriff <strong>im</strong> Krankenhauslaboratorium – Der Versuch e<strong>in</strong>er<br />

Standortbest<strong>im</strong>mung.<br />

Hat das Krankenhauslabor heutzutage noch e<strong>in</strong>e Dase<strong>in</strong>sberechtigung? Nahe am Patienten gibt es das<br />

„Po<strong>in</strong>t of Care Test<strong>in</strong>g“ (POCT), dessen technisches Potenzial und tatsächliches Volumen kont<strong>in</strong>uierlich<br />

wachsen. Fern vom Patienten bieten die Großlaboratorien ihre ausgefeilten und hochqualifizierten<br />

Dienstleistungen an. Wie kann dazwischen auf Dauer e<strong>in</strong> mittelgroßes Krankenhauslabor bestehen?<br />

Ist es nicht überflüssig? Nutzt es überhaupt noch jemandem? „Und ob!“, verdeutlicht Professor Klaus<br />

Dörner vom Zentrallabor des Städtischen Krankenhauses <strong>in</strong> Kiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em aufschlussreichen Positionspapier.<br />

„Das Krankenhauslabor ist vor allem e<strong>in</strong> gesundheitsökonomischer Gatekeeper – e<strong>in</strong><br />

unverzichtbarer Weichensteller für die richtige Ressourcenallokation!“<br />

Umrahmt von patientennaher POCT-<strong>Diagnostik</strong> und patientenfernen Großlabors zu arbeiten, gehöre<br />

zwar seit Jahrzehnten zum Alltag e<strong>in</strong>es Krankenhauslabors, schreibt Professor Dörner. Schon <strong>im</strong>mer<br />

seien Blutgas- und Blutzuckeruntersuchungen patientennah erbracht worden, während etwa die<br />

schwierigen Best<strong>im</strong>mungen mancher Medikamentenspiegel, Hormone oder pädiatrischer Stoffwechselparameter<br />

extern vergeben worden seien. Inzwischen müssten sich Laborärzte an mittelgroßen<br />

Häusern aber gegen e<strong>in</strong>e Tendenz wehren, deren Extrembeispiel e<strong>in</strong>e 370-Betten-Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Bad B. sei:<br />

„Dort wurde das Kl<strong>in</strong>iklabor vollständig aufgelöst. Die gesamte Laboranalytik besteht nur noch aus<br />

POCT und dem Probentransport <strong>in</strong> das 55 Kilometer entfernte Zentrallabor e<strong>in</strong>es Kl<strong>in</strong>ikums.“<br />

Der unschlagbare Vorteil der POCT-<strong>Diagnostik</strong> sei sicher ihre „Therapierelevanz bei vital bedrohten<br />

Patienten“. Andererseits seien die Analysen am Krankenbett mit hohen direkten Kosten für Material<br />

und Personal verbunden, da sie als E<strong>in</strong>zelbest<strong>im</strong>mungen vorgenommen werden. Zudem bestehe be<strong>im</strong><br />

POCT die Gefahr schwerer Fehler, wenn Pflegekräfte oder Ärzte nicht richtig <strong>in</strong> die Bedienung der<br />

Geräte e<strong>in</strong>gewiesen worden seien. Weil schließlich POCT-Befunde aus Vollblut gewonnen werden,<br />

seien sie, etwa bei Calcium-Best<strong>im</strong>mungen, mitunter nicht mit den Daten des Rout<strong>in</strong>elabors vergleichbar.<br />

Im Großlabor erlaube der hohe Durchsatz dagegen ger<strong>in</strong>ge Kosten. Die Sachkenntnis der Wissenschaftler<br />

dort sei exzellent – freilich falle es e<strong>in</strong>em als Kunde manchmal schwer, den zuständigen<br />

Experten auch schnell zu erreichen. Je weiter aber e<strong>in</strong> Großlabor von dem Ort der Probenentnahme<br />

entfernt sei, desto unwahrsche<strong>in</strong>licher werde e<strong>in</strong>e sachgerechte Präanalytik. Der lange Probentransport<br />

bed<strong>in</strong>ge oft lange Antwortzeiten der Großlabors, was die Liegezeit der Patienten, auf deren Laborwerte<br />

e<strong>in</strong> Krankenhaus warte, ausdehnen könne. Die Vergabe e<strong>in</strong>es Auftrages an e<strong>in</strong> Großlabor könne so die<br />

<strong>in</strong>direkten Kosten deutlich erhöhen.<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Pflegetag <strong>in</strong> der Inneren Mediz<strong>in</strong>, rechnet Professor Dörner am Beispiel se<strong>in</strong>es Hauses vor,<br />

koste etwa 200 € – die gesamten Laboruntersuchungen für e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternistischen Patienten aber nur<br />

100 €. Würde man nun, wie <strong>in</strong> Bad B., alle Laborleistungen outsourcen, dann könne man bei Vergabe<br />

an das günstigste Großlabor etwa 30 € pro Patient sparen. Wenn sich die Antwort e<strong>in</strong>es Großlabors<br />

um e<strong>in</strong>en Tag verzögert, könne das also 200 € kosten – die E<strong>in</strong>sparungen für sieben Patienten (210 €)<br />

seien notwendig, um dies aufzuwiegen. „Wenn das Outsourcen des Labors nur zu e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügigen<br />

Verlängerung der Liegezeit führt, s<strong>in</strong>d die f<strong>in</strong>anziellen Vorteile des Outsourcens schnell<br />

aufgezehrt.“<br />

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