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Diagnostik im Dialog (Ausgabe 5, 2/2006) - Roche in Deutschland

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Für e<strong>in</strong> Krankenhauslabor, erläutert Klaus Dörner, komme es <strong>in</strong> diesem Spannungsfeld darauf an,<br />

zusammen mit der Kl<strong>in</strong>ikleitung „durch wohlüberlegte Steuerung von POCT, Fremdvergabe und<br />

Abarbeitung <strong>im</strong> eigenen Labor“ die Kosten zu m<strong>in</strong><strong>im</strong>ieren. Tatsächlich ergebe sich e<strong>in</strong> M<strong>in</strong><strong>im</strong>um<br />

durch den richtigen kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>dividuellen Mix aus POCT, Großlabor und gleichzeitig s<strong>in</strong>nvoller Auslastung<br />

des lokalen Kl<strong>in</strong>iklabors. Dessen Qualitätsverständnis umfasse nicht nur den Anspruch, die<br />

ökonomischen Weichen bedarfsgerecht zu stellen. Es richte sich auch auf die Vermeidung überflüssiger<br />

Untersuchungen, auf die Wahrnehmung von Patienten<strong>in</strong>teressen und besonders auf die DRG-relevante<br />

Konsiliartätigkeit <strong>in</strong>nerhalb des eigenen Hauses.<br />

Labormediz<strong>in</strong>ische Kompetenz <strong>im</strong> Haus zu haben, gereiche mittelgroßen Krankenhäusern langfristig<br />

zum ökonomischen wie mediz<strong>in</strong>ischen Vorteil. „Die Dienstleistungse<strong>in</strong>heiten Labor, Wäscherei<br />

und Küche gehören zwar alle nicht zum Kerngeschäft e<strong>in</strong>es Krankenhauses“, schreibt Dörner. „Das<br />

Labor bee<strong>in</strong>flusst die kl<strong>in</strong>ischen Regelkreise aber deutlich stärker als Wäscherei und Küche.“<br />

Den vollständigen Text können Sie bei unserem Ansprechpartner oder bei Herrn Prof. Dr. Dr. Klaus<br />

Dörner direkt anfordern – Zentrallabor, Städt. Krankenhaus Kiel GmbH, Chemnitzerstr. 33,<br />

24116 Kiel, Tel.: 04 31-16 97 23 00.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Henn<strong>in</strong>g von Eicke<br />

06 21 – 7 59 20 47<br />

henn<strong>in</strong>g.von-eicke<br />

@roche.com<br />

Was ist bei der Prolakt<strong>in</strong>-Best<strong>im</strong>mung wichtig?<br />

Das <strong>in</strong> die Gruppe der Fertilitätshormone gehörende Prolakt<strong>in</strong> ist für das E<strong>in</strong>setzen des Milchflusses<br />

und für die Aufrechterhaltung der Milchproduktion nach e<strong>in</strong>er Geburt verantwortlich. Dem Prolakt<strong>in</strong><br />

werden aber auch andere, bisher nicht genau def<strong>in</strong>ierte Funktionen für die Reproduktionsfähigkeit<br />

zugeschrieben. Es wird bei Frauen best<strong>im</strong>mt, wenn Anzeichen für Menstruationsstörungen, Galaktorrhö<br />

und andere H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>e Fertilitätsstörung vorliegen. E<strong>in</strong>e physiologische Prolakt<strong>in</strong>erhöhung<br />

tritt während der Schwangerschaft und während der Laktationsphase auf. Bei Männern ist die Prolakt<strong>in</strong>-Best<strong>im</strong>mung<br />

<strong>in</strong>diziert bei Libido- und Potenzstörungen, selbstverständlich auch bei Gynäkomastie<br />

und bei der bei Männern sehr selten vorkommenden Galaktorrhö. Bei Frauen allerd<strong>in</strong>gs treten<br />

pathologische Hyperprolakt<strong>in</strong>ämien sechsmal so häufig auf wie bei Männern.<br />

Makroprolakt<strong>in</strong> –<br />

Deutlich reduzierte<br />

Erkennung mit<br />

Elecsys Prolact<strong>in</strong> II<br />

Soll e<strong>in</strong>e Prolakt<strong>in</strong>-Best<strong>im</strong>mung durchgeführt werden, so s<strong>in</strong>d folgende Faktoren zu beachten:<br />

1. Die Blutentnahme sollte <strong>im</strong>mer zwischen 8.00 und 10.00 Uhr erfolgen, da Prolakt<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zirkadianen<br />

Rhythmik folgt.<br />

2. Die Blutentnahme sollte <strong>im</strong>mer vor e<strong>in</strong>er körperlichen/gynäkologischen Untersuchung und vor<br />

Abtasten der Brust bzw. Prüfung auf Galaktorrhö erfolgen, um ke<strong>in</strong>e Stress-Hyperprolakt<strong>in</strong>ämie<br />

auszulösen. Selbst die psychische Erwartung der Blutentnahme oder andere Stressfaktoren<br />

können zu e<strong>in</strong>er mäßigen Prolakt<strong>in</strong>erhöhung führen.<br />

3. Während der Schwangerschaft kommt es zu e<strong>in</strong>er physiologischen Erhöhung der Prolakt<strong>in</strong>konzentration.<br />

4. E<strong>in</strong>e Hyperprolakt<strong>in</strong>ämie kommt gehäuft <strong>in</strong> folgenden Patientenkollektiven vor: Etwa 40 % der<br />

Patienten mit Hyperthyreose, etwa 30 % mit chronischer Nieren<strong>in</strong>suffizienz und sogar 80 % der<br />

Hämodialysepatienten haben erhöhte Prolakt<strong>in</strong>spiegel.<br />

5. Erhöhte Prolakt<strong>in</strong>konzentrationen können durch Medikamente hervorgerufen werden. Besonders<br />

Medikamente, die <strong>in</strong> den Dopam<strong>in</strong>-Stoffwechsel e<strong>in</strong>greifen, s<strong>in</strong>d zu berücksichtigen, z.B.<br />

trizyklische Antidepressiva und Metoclopramid, aber auch Östrogene und Antiandrogene.<br />

6. Erhöhte Prolakt<strong>in</strong>konzentrationen können durch die Messung von Makroprolakt<strong>in</strong> vorgetäuscht<br />

werden. Bis zu 25 % aller Proben mit erhöhten Prolakt<strong>in</strong>werten oberhalb des Referenzbereiches<br />

enthalten Makroprolakt<strong>in</strong>.<br />

Was ist Makroprolakt<strong>in</strong> und welche Konsequenzen hat se<strong>in</strong> Auftreten für die Interpretation der<br />

Werte?<br />

Unter Makroprolakt<strong>in</strong> versteht man Komplexe aus Prolakt<strong>in</strong> und IgG-Antikörpern. Seltener f<strong>in</strong>det<br />

man so genanntes Non-IgG Makroprolakt<strong>in</strong> ohne Beteiligung von IgG-Antikörpern. Inzwischen<br />

besteht weitgehend Konsens darüber, dass Makroprolakt<strong>in</strong> zwar <strong>im</strong>munologisch erfasst wird, aber<br />

biologisch nicht aktiv ist. Manche Labortests werden durch das Vorhandense<strong>in</strong> von Makroprolakt<strong>in</strong><br />

kaum bee<strong>in</strong>flusst, andere stärker. Daher unterscheidet man <strong>im</strong> Laborjargon zwischen High-Read<strong>in</strong>g-<br />

Assays und Low-Read<strong>in</strong>g-Assays. Derzeit gibt es ke<strong>in</strong>en Test, der ausschließlich biologisch aktives<br />

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