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Ausgabe 2007/2008 - Kaspar Röckelein KG

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Klimawandel<br />

Die Welt gerät ins Schwitzen<br />

Der vom Mensch gemachte Klimawandel ist bereits im Gange.<br />

Nur entschlossenes und rasches Handeln begrenzt die Veränderungen<br />

und macht sie beherrschbar.<br />

4<br />

Die Berichte des UN-Klima -<br />

rates, die im Frühjahr <strong>2007</strong><br />

veröffentlicht wurden, lassen<br />

keinen Zweifel mehr daran,<br />

dass die Aktivität der Mensch -<br />

heit zur Erwärmung des Welt -<br />

klimas beiträgt. Schon die bislang<br />

beobachtete Erderwärmung<br />

sei beispiellos, so die Klima -<br />

forscher der UNO. Die Folgen<br />

könnten im schlimmsten Fall<br />

Hitzeschübe von mehr als sechs<br />

Grad sein, überflutete Küsten<br />

durch steigende Meeresspiegel,<br />

verschwundene Inseln oder<br />

Dürrekatastrophen. Die Wissen -<br />

schaftler sind sich einig, dass<br />

die Folgen des Klimawandels<br />

nicht mehr zu verhindern,<br />

sondern nur noch abzumildern<br />

sind. Deshalb sind rasches<br />

Handeln und entsprechende<br />

Anpassungsmaßnahmen<br />

gefragt, um von den wirtschaft -<br />

lichen und sozialen Folgen nicht<br />

überrollt zu werden.<br />

Der UNO-Bericht fasst den Kli -<br />

mawandel in Zahlen. So sei der<br />

Kohlendioxidgehalt der Luft seit<br />

1750 (Beginn der Industriali sie -<br />

rung) um 35 Prozent gestiegen,<br />

wobei 78 Prozent dieser Er hö -<br />

hung auf die Nutzung fossiler<br />

Brennstoffe zurück geht, 22 Pro -<br />

zent auf die Nutzung von Land -<br />

flächen, z. B. durch Rodung.<br />

Die Gletscher schmelzen welt -<br />

weit und lassen die Weltmeere<br />

derzeit um 0,8 Millimeter pro<br />

Jahr zusätzlich steigen, das<br />

Meer eis in der Arktis sowie das<br />

Festlandeis in Grönland gehen<br />

zurück und tragen inzwischen zu<br />

einem großen Teil zum Steigen<br />

des Meeres spie gels bei. Selbst<br />

bei einem sofortigen Stopp aller<br />

Emissionen würde sich die<br />

Durchschnitts tem peratur auf der<br />

Erde aufgrund der Wirkungs -<br />

verzögerung durch bereits ausgestoßene<br />

Treibhausgase merklich<br />

erhöhen.<br />

Auswirkungen in Deutschland<br />

Die Klimaveränderung wird auch<br />

für Deutschland nachhaltige<br />

Wir kungen haben. Das Umwelt -<br />

bun desamt prognostiziert in sei -<br />

nen Modellrechnungen eine Er -<br />

hö hung der durchschnittlichen<br />

Tem pera turen in Deutschland bis<br />

2100 um 1,5 bis 3,7 Grad. Eine<br />

Erwärmung, die sich im Winter<br />

am meisten bemerkbar machen<br />

wird. Eine Zunahme extremer<br />

Wet terphänomene könnte die<br />

Fol ge sein: auf der einen Seite ein<br />

Rückgang der Niederschläge um<br />

bis zu 30 Prozent, auf der an de -<br />

ren Seite heftige Regenfälle, die<br />

zu Überflutungen führen. Einen<br />

Vorgeschmack auf solche Wetter -<br />

phänomene hat Deutsch land be -<br />

reits in den Jahren 2002 und<br />

2003 mit der „Jahr hun dert flut“<br />

und dem „Jahrhundert som mer“<br />

be kommen. Auch der ex trem<br />

milde Winter 2006/<strong>2007</strong> ist ein<br />

erster Vorbote dieser Klima ver -<br />

änderungen.<br />

Die Bundesregierung will mit ei -<br />

nem nationalen Kompetenz zen -<br />

trum namens „KomPass“ das<br />

Wis sen über den Klimawandel<br />

bündeln und zugleich Gegen maß -<br />

nahmen ausarbeiten, z. B. mit<br />

Notfallplänen für Hitzewellen oder<br />

Überflutungen. Das Ziel Deutsch -<br />

lands sei es, so Bundes um welt -<br />

minister Sigmar Gabriel, den Tem -<br />

pe raturanstieg auf höchstens zwei<br />

Grad zu begrenzen, da die Folgen<br />

ansonsten nicht mehr zu be herr -<br />

schen seien. Um das zu er reichen,<br />

muss laut Ga briel in Deutschland<br />

der Ausstoß des Treib hausgases<br />

Kohlendioxid (CO2) bis 2020 um<br />

40 Prozent, bis 2050 um 60 bis 80<br />

Prozent niedriger liegen als im Jahr<br />

1990.<br />

Dicke Luft: Industrieabgase tragen zu einem großen Teil zur Erderwärmung bei.<br />

Doch selbst wenn die deutsche<br />

Initiative erfolgreich ist, bleibt die

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