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KULINARISCHES - HRO·LIFE

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dezember 2013<br />

senatorenposse<br />

<br />

Die Senatorenposse beschädigt<br />

Rostocks Ansehen<br />

Wer weiß in Rostock genau,<br />

wie viel Senatoren es noch gibt.<br />

Läuft da alles noch korrekt ab<br />

oder ist es längst ein Schachern<br />

um den Platz als Senator. Von<br />

fairem Verhalten untereinander<br />

keine Spur mehr. Dabei haben<br />

die Hansestadt und ihre Bürger<br />

gut qualifizierte und fair gewählte<br />

Senatoren verdient. Senatoren,<br />

die sich um die Belange der Stadt<br />

und ihrer Bewohner kümmern.<br />

Da es nicht erst seit gestern ein<br />

Hauen und Stechen um die Besetzung<br />

der Senatorenstellen<br />

gibt, wäre es vernünftig, wenn<br />

die Bürgerschaft mit den Parteien<br />

und der Stadtverwaltung<br />

mit Oberbürgermeister Roland<br />

Methling zusammenarbeiten<br />

würden. Es geht nicht um die Parteien<br />

und ihre Befindlichkeiten,<br />

sondern darum den Kandidaten<br />

zu finden, der am besten geeignet<br />

ist. Vermutlich weiß inzwischen<br />

kaum ein Rostocker genau, was<br />

sich zurzeit im Gerangel um die<br />

Senatoren abspielt.<br />

Rostock hat nur einen<br />

gewählten Senator<br />

Einziger gewählter Senator ist<br />

derzeit Holger Matthäus (Bündnis<br />

90/Die Grünen), Senator<br />

für Bau und Umwelt. Er ist seit<br />

dem 1. August befristet für sechs<br />

Monate zusätzlich vom Innenministerium<br />

des Bundeslandes<br />

als Beauftragter in die Funktion<br />

des 1. Stellvertreters des Oberbürgermeisters<br />

berufen worden,<br />

damit das so genannte „Vier-<br />

Augen-Prinzip“ gewährleistet<br />

ist. Aus diesem Grund ist auch<br />

Karin Helke seit dem 1. September<br />

2013 für sechs Monate<br />

„Beauftragte in der Funktion der<br />

2. Stellvertreterin des Oberbürgermeisters“.<br />

Sie ist Leiterin des<br />

Hauptamtes und vertritt derzeit<br />

den Senator für Finanzen, Verwaltung<br />

und Ordnung.<br />

Die Misère um die ausgeschiedenen<br />

Senatoren<br />

Die Amtszeit des ewig kranken<br />

Finanzsenators Georg Scholze<br />

(CDU), der mehr als anderthalb<br />

Jahre krank geschrieben war,<br />

endete im Juli dieses Jahres. Ein<br />

neuer Finanzsenator war nicht<br />

in Sicht, warum auch immer. So<br />

teilte der Oberbürgermeister der<br />

Bürgerschaft mit, dass ab August<br />

erst einmal die Aufgaben des<br />

Amtsbereiches aufgeteilt werden<br />

müssten. Einige Aufgaben ordnete<br />

sich Roland Methling als<br />

OB gleich selbst zu. Auch Bausenator<br />

Holger Matthäus musste<br />

einiges zusätzlich übernehmen.<br />

Die CDU hatte in einer Bürgerschaftssitzung<br />

dann geäußert,<br />

das Finanzressort unbesetzt zu<br />

lassen, solange bis 2015 auch die<br />

Amtsperioden der Senatorin für<br />

Kultur und Soziales, Dr. Liane<br />

Melzer (SPD) und Holger Matthäus<br />

enden würden. Erst dann<br />

sollte die Senatsstruktur im<br />

Ganzen neu festgelegt werden.<br />

Von den anderen Fraktionen in<br />

der Bürgerschaft kam dazu aber<br />

berechtigte Kritik.<br />

Die Stelle des Senators für Finanzen,<br />

Verwaltung und Ordnung<br />

und des 1. Stellvertreters des<br />

Oberbürgermeisters wurde nach<br />

dem Beschluss der Bürgerschaft<br />

vom Juni 2013 umgehend ausgeschrieben<br />

Die Kosten für die<br />

Ausschreibungsinserate waren<br />

mit etwa 30.000 Euro nicht unerheblich.<br />

Die Bewerbungsfrist lief<br />

bis Ende Juli dieses Jahres. Die<br />

Bewerbungen wurden bewertet<br />

und den Fraktionen zur Kenntnis<br />

gegeben. Einige Fraktionen<br />

reichten Vorschläge ein, andere<br />

nicht. Die SPD-Fraktion reichte<br />

ergänzend zur Auswertung der<br />

Bewerbungen einen eigenen Vorschlag<br />

mit Chris Müller (SPD)<br />

ein, der jedoch nicht fristgerecht<br />

am Verfahren teilgenommen<br />

hatte und sorgte damit für Verstimmungen,<br />

Diskussionen und<br />

Unverständnis nicht nur in der<br />

Bürgerschaft. Das spielte sich im<br />

August dieses Jahres ab.<br />

Am 2. September wechselte dann<br />

noch die Senatorin für Kultur<br />

und Soziales, Dr. Liane Melzer<br />

(SPD), nach Hamburg. Rostock<br />

hatte nun noch einen Senator<br />

und damit ein Defizit in der Verwaltung.<br />

Roland Methling hatte<br />

inzwischen angekündigt, bis<br />

September eine mit den Fraktionen<br />

der Parteien in der Bürgerschaft<br />

abgestimmte Vorlage zur<br />

Neuordnung zu präsentieren.<br />

Nach dem Willen der SPD-Fraktion<br />

soll die Wahl des Finanzsenators<br />

am 4. Dezember 2013 in<br />

der Bürgerschaft erfolgen. Der<br />

Oberbürgermeister könnte dagegen<br />

Widerspruch einlegen, weil<br />

es unterschiedliche Rechtsauffassungen<br />

zum Verfahren gibt.<br />

Da man sich auf das Verfahren<br />

verständigt hatte - so die Sicht<br />

der Verwaltung - muss es auch<br />

ordnungsgemäß durchgeführt<br />

oder sauber beendet werden.<br />

Dies sehen Andere anders.<br />

Noch zwei neue<br />

Bewerber-Kandidaten<br />

Ende November kamen noch<br />

zwei neue Bewerber um den<br />

Posten des Finanzsenators ins<br />

Rennen. Es handelt sich um<br />

Antje Faaß, zurzeit Steuerberaterin<br />

bei einer Firma in Hamburg<br />

und Volker Bargfrede, kaufmännischer<br />

Geschäftsführer des<br />

Brandenburgischen Landesbetriebes<br />

für Liegenschaften und<br />

Bau. Ein paar Tage zuvor wurden<br />

die Bewerber für die Stelle des<br />

Finanzsenators angehört. Dabei<br />

waren auch die zwei Genannten.<br />

Die Linke, Grüne und SPD favorisieren<br />

jedoch weiterhin Chris<br />

Müller (SPD).<br />

Aus drei Senatoren mach vier<br />

Um das Chaos noch etwas zu<br />

vergrößern, hatte die Bürgerschaft<br />

im Oktober beschlossen,<br />

statt bisher drei Senatoren künftig<br />

vier wählen zu wollen. Dem<br />

hat der OB widersprochen, da<br />

das eine zusätzliche finanzielle<br />

Belastung für den angeschlagenen<br />

Haushalt der Stadt ist. Im<br />

November hatte die Bürgerschaft<br />

den Beschluss vier Senatoren zu<br />

wählen, erneut gefasst und noch<br />

ergänzt. Auch dagegen musste<br />

der OB der Hansestadt Widerspruch<br />

einlegen. Bei dieser Angelegenheit<br />

ist nach jetzigem<br />

Stand der Dinge ein eklatanter<br />

Widerspruch zu erkennen, denn<br />

wer die beschlossenen Ausschreibungstexte<br />

liest, erkennt, dass es<br />

für einen weiteren Senator gar<br />

keinen Aufgabenbereich mehr<br />

gibt.<br />

Senator mit oder<br />

ohne Kultur<br />

Um den Leser vollständig zu<br />

verwirren, könnte man noch<br />

über die unterschiedlichen Auffassungen<br />

des Aufgabenbereichs<br />

eines Senators oder einer Senatorin<br />

für die Bereiche Jugend und<br />

Soziales, Gesundheit, Schule<br />

und Sport mit oder ohne Zusatz<br />

des Bereiches Kultur diskutieren.<br />

Dieses Thema wird ebenfalls seit<br />

längerem diskutiert, ohne eine<br />

Lösung zu finden. Erst im November<br />

hatte man sich auf eine<br />

zügige Ausschreibung ohne das<br />

Wort „Kultur“ geeinigt. Noch ist<br />

die Ausschreibung aber nicht veröffentlicht.<br />

Doch die Linke hat<br />

schon mit einem Parteibeschluss<br />

entschieden, Steffen Bockhahn<br />

für diese Stelle ins Rennen zu<br />

schicken. Gerüchten umseine<br />

Brewerbung als Finanzberater<br />

kommentierte er am 22. Oktober<br />

in Facebook so: „Ich werde nicht<br />

Finanzsenator in Rostock“. Das<br />

Gerangel geht also weiter. Wem<br />

ist das noch zuzumuten! Zum<br />

Redaktionsschluss lag HRO-Life<br />

noch keine Entscheidung vor.<br />

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