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Platzhirsch mit globalem Sensorium - Rowipress.ch

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AUFSTEIGER<br />

«Dank der gesteigerten Raumhöhe<br />

fühlen si<strong>ch</strong> die Gäste besonders<br />

wohl», sagt Karli.<br />

Dem Perfektionisten und<br />

Detail-Fetis<strong>ch</strong>isten entgeht<br />

ni<strong>ch</strong>ts. Neben der tadellosen<br />

Fassade muss au<strong>ch</strong> das Ambiente<br />

stimmen. Für die Kontrolle<br />

ist Karli hö<strong>ch</strong>stpersönli<strong>ch</strong><br />

zuständig. Statt im Chefbüro<br />

die Füsse ho<strong>ch</strong>zulagern, ist er<br />

fast rund um die Uhr in seinen<br />

Restaurants und Bars anzutreffen.<br />

Die Gäste kennen ihn.<br />

Karli muss unzählige Hände<br />

s<strong>ch</strong>ütteln, und das gefällt ihm<br />

so. Au<strong>ch</strong> die Angestellten haben<br />

stets Si<strong>ch</strong>tkontakt zum<br />

Chef. Wer Karlis Philosophie<br />

ni<strong>ch</strong>t zu 100 Prozent lebt, der<br />

muss wieder gehen. Da kennt<br />

der Patron ni<strong>ch</strong>ts. Die Qualität<br />

seiner Angestellten liest er an<br />

den Augen der Gäste ab: «I<strong>ch</strong><br />

sehe sofort, ob jemand <strong>mit</strong> uns<br />

zufrieden ist.» Karli hat sein<br />

ganzes Gastrorei<strong>ch</strong> bewusst im<br />

engen Umkreis von nur 200<br />

Metern erbaut. So liegen pro<br />

Tag mehrere Kontrollgänge<br />

drin.<br />

Zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> wird es<br />

aber au<strong>ch</strong> dem Lokalkönig zu<br />

eng in Luzern. Dann muss er<br />

raus. Bis zu se<strong>ch</strong>s Wo<strong>ch</strong>en pro<br />

Jahr reist er in der ganzen<br />

Weltges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te herum. Neben<br />

Besu<strong>ch</strong>en bei den wi<strong>ch</strong>tigen<br />

Reiseveranstaltern pflegt er<br />

dabei seine grosse Leidens<strong>ch</strong>aft<br />

und sieht si<strong>ch</strong> neue Hotels und<br />

Restaurants an. Mit Vorliebe in<br />

Asien holt si<strong>ch</strong> Karli Ideen, die<br />

er zu Hause in Luzern detailgetreu<br />

umsetzt.<br />

URS KARLI<br />

Bran<strong>ch</strong>e: Tourismus<br />

Ort: Luzern<br />

Hotels: Astoria (1957), S<strong>ch</strong>iller<br />

(1907), The Hotel (2000)<br />

Betten: 600<br />

Restaurants: 7<br />

Plätze: 900<br />

Personalbestand: 300<br />

(saisonale S<strong>ch</strong>wankungen)<br />

www.astoria-luzern.<strong>ch</strong><br />

www.s<strong>ch</strong>iller-luzern.<strong>ch</strong><br />

www.the-hotel.<strong>ch</strong><br />

unterhaltung und ein funktionales<br />

Hotelzimmer <strong>mit</strong> s<strong>ch</strong>önem<br />

Ambiente.» Diese Kombination<br />

su<strong>ch</strong>e der Gast. Karli bietet<br />

sie unter einem Da<strong>ch</strong>. Der<br />

Erfolg ist enorm. Während in<br />

der S<strong>ch</strong>weizer Hotellerie die<br />

dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Zimmerauslastung<br />

unter 50 Prozent dümpelt,<br />

sind Karlis Häuser ni<strong>ch</strong>t<br />

selten ausgebu<strong>ch</strong>t. «Mit nur zur<br />

Hälfte ausgelasteten Zimmern<br />

müsste i<strong>ch</strong> meine Hotels s<strong>ch</strong>liessen.»<br />

Zu ho<strong>ch</strong> seien anfallende<br />

Kosten für Renovationen und<br />

Erweiterungen.<br />

Sämtli<strong>ch</strong>e Gewinne werden<br />

reinvestiert. 1 Million Franken<br />

gibt er allein für den Unterhalt<br />

aus. «The Hotel» hat ihn 10<br />

Millionen Franken gekostet.<br />

Und das nä<strong>ch</strong>ste Grossprojekt<br />

ist bereits in der Umsetzung.<br />

Mit den Starar<strong>ch</strong>itekten Herzog<br />

& de Meuron erweitert<br />

Karli das Hotel Astoria um 72<br />

Zimmer und ein Kongresszentrum.<br />

«So kann i<strong>ch</strong> neben der<br />

Hotel- und Restaurant-Kunds<strong>ch</strong>aft<br />

ein drittes Standbein<br />

aufbauen.» Kostenpunkt für<br />

den Bau: 20 Millionen Franken.<br />

Den Kontakt zu Pierre de<br />

Meuron hat Karli auf eigene<br />

Initiative hergestellt. Der Ar<strong>ch</strong>itekt<br />

war s<strong>ch</strong>nell begeistert.<br />

«Die gute Referenz von Jean<br />

Nouvel hat mir geholfen», so<br />

Karli. Mittlerweile ist sein Ruf<br />

bei Trend-Ar<strong>ch</strong>itekten so gut,<br />

dass sie ihn regelmässig <strong>mit</strong><br />

Projekt-Anfragen belagern.<br />

Um alle persönli<strong>ch</strong> umzusetzen,<br />

fehlt Karli die Zeit. Er<br />

sei kein Sesselkleber und hoffe,<br />

das ers<strong>ch</strong>affene Gastro-Imperium<br />

dereinst seinen beiden<br />

Tö<strong>ch</strong>tern in die Hände zu<br />

geben. Die Ältere ist dem Ruf<br />

des Vaters gefolgt und arbeitet<br />

zurzeit als Resident Manager<br />

im Hotel S<strong>ch</strong>iller.<br />

■<br />

Auslastungen deutli<strong>ch</strong> über<br />

dem Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt<br />

Die importierte Prise Exotik,<br />

gepaart <strong>mit</strong> der hohen Qualität,<br />

ma<strong>ch</strong>en den Erfolg Karlis aus.<br />

«Ein exklusives Essen, perfekter<br />

Service, erstklassige Abend-<br />

S<strong>ch</strong>wärmt selbst für exklusive Gaumenfreuden: der Luzerner Gastrokönig Urs Karli.<br />

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SWISS ECONOMIC FORUM 39

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