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Bericht über mein Praktikum am Balassi Institute in London (15.07 ...

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dem Vermieter Privatzimmer anbieten. Ich habe e<strong>in</strong> halbes Jahr vor <strong>Praktikum</strong>sbeg<strong>in</strong>n mit der Suche<br />

im Internet begonnen; die Suche war sehr schwer und ich habe sehr viele Absagen erhalten. Aber<br />

wenn man nicht aufgibt, f<strong>in</strong>det man auf alle Fälle e<strong>in</strong> Zimmer.<br />

Die Mietpreise <strong>in</strong> <strong>London</strong> s<strong>in</strong>d jedoch noch e<strong>in</strong>e größere Herausforderung als die Wohnungssuche<br />

selbst – ich habe für <strong>me<strong>in</strong></strong> kle<strong>in</strong>es WG-Zimmer <strong>in</strong> der U-Bahnzone 4 anderthalb mal so viel bezahlt<br />

wie für <strong>me<strong>in</strong></strong>e eigene E<strong>in</strong>zimmerwohnung <strong>am</strong> Münchner Stadtrand. Generell würde ich sagen, dass<br />

man <strong>in</strong> Outer <strong>London</strong> sehr gut wohnen kann, vor Allem weil es für die Äußeren Stadtteile<br />

Expressverb<strong>in</strong>dungen der S-Bahn <strong>in</strong> die Innenstadt gibt – so war ich jeden morgen nur 13 M<strong>in</strong>uten<br />

unterwegs, um <strong>in</strong> die Zone 1 zu gelangen. Das Problem der Wohnungen <strong>in</strong> den äußeren Bezirken ist<br />

jedoch, dass die Anb<strong>in</strong>dung <strong>über</strong> das Nachtbussystem problematisch werden kann. Ich zum Beispiel<br />

musste den letzten Zug um 00.30 Uhr schaffen, sonst wäre ich nicht mehr nach Hause gekommen.<br />

Verglichen mit München müssen Erwartungen generell stark zurückgeschraubt werden was das<br />

Wohnen betrifft. Wohnungen <strong>in</strong> <strong>London</strong>, wenn man nicht gerade zu den Bestverdienern zählt, s<strong>in</strong>d<br />

viel zweckmäßiger als zu Hause – Enge und Wohnungsnot geht mit den Menschenmassen, die <strong>in</strong><br />

<strong>London</strong> leben, e<strong>in</strong>her.<br />

3) <strong>Praktikum</strong><br />

Als ich im <strong>Praktikum</strong> ank<strong>am</strong>, wurde mir bewusst, wie viel h<strong>in</strong>ter der Arbeit e<strong>in</strong>er solchen öffentlichen<br />

Stelle, wie der unarischen Kulturvertretung, eigentlich steckt. Es müssen nicht nur die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Veranstaltungen mit den Künstlern besprochen und Veranstaltungsorte gefunden werden, sondern die<br />

Arbeit des Instituts muss publik gemacht werden – was zu <strong>me<strong>in</strong></strong>em Aufgabenschwerpunkt werden<br />

sollte. Ich war dabei unter anderem für die Facebookseite des Instituts verantwortlich, habe die<br />

Website des Instituts betreut und dadurch gelernt, Internetseiten zu progr<strong>am</strong>mieren, was für mich<br />

völliges Neuland war. Nach e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Thematik war diese Herausforderung aber<br />

gemeistert und ich konnte ganz normal im Büroalltag mitarbeiten.<br />

Während des <strong>Praktikum</strong>s wurde mir bewusst, wie wichtig soziale Onl<strong>in</strong>eplattformen wie Facebook<br />

und Twitter für die PR-Arbeit geworden s<strong>in</strong>d – jede e<strong>in</strong>zelne unserer Veranstaltungen wurde dort<br />

beworben, mit themenbezogenen L<strong>in</strong>ks und Bildern promotet und dem potentiellen Publikum<br />

schmackhaft gemacht. Nicht selten saßen wir länger als e<strong>in</strong>e Stunde <strong>über</strong> e<strong>in</strong>em Satz, bis dieser genau<br />

das auf den Punkt brachte, was wir vermitteln wollten – die Wirkung auf den Rezipienten will wohl<br />

bedacht se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>me<strong>in</strong></strong>er weiteren Hauptaufgaben bestand dar<strong>in</strong>, die Buchungen der Veranstaltungen zu betreuen<br />

und zu koord<strong>in</strong>ieren – dabei habe ich gelernt, mit Outlook, Excel und Word professionell umzugehen<br />

und adäquat zu verwenden. Bei Umgang mit Kunden war, gemäß der repräsentativen Aufgabe, die das<br />

<strong>Balassi</strong> <strong>Institute</strong> für die ungarische Regierung <strong>über</strong>nimmt, natürlich dementsprechend förmlich.<br />

Die Arbeit des Instituts lernte ich nicht nur vom Büro aus kennen, sondern auch bei den<br />

Veranstaltungen selbst, wie Ausstellungen zu ungarischer Handwerkskunst aus Kalocsa. Zu diesen<br />

Veranstaltungen werden die Besucher meist <strong>in</strong> den <strong>in</strong>stitutseigenen Veranstaltungsraum geladen. Als<br />

Vertreter der Republik Ungarn lag es <strong>me<strong>in</strong></strong>en Kollegen und mir natürlich äußerst <strong>am</strong> Herzen, unsere<br />

Arbeit adäquat zu präsentieren. Die Reichweite und das Ansehen des <strong>Balassi</strong> <strong>Institute</strong> wurde mir <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Schlüsselmoment bewusst – als ich e<strong>in</strong>mal unbehelligt den Telefonhöhrer abnahm, dachte ich,<br />

ich würde gleich e<strong>in</strong>e erneute Reservierung für e<strong>in</strong>e Veranstaltung annehmen; jedoch hatte ich das<br />

ungarische Außenm<strong>in</strong>isterium <strong>am</strong> Apparat, das Informationen benötigte.<br />

Die für mich persönlich größte Herausforderung war jedoch nicht die fachliche, sondern die<br />

sprachliche – ich hatte erst zwei Jahre Ungarisch gelernt und habe <strong>am</strong> Anfang des <strong>Praktikum</strong>s bei<br />

Weitem nicht alles verstanden – die Arbeitssprache war bei ausschließlich ungarischen Kollegen<br />

Ungarisch und nicht Englisch. Es war wirklich e<strong>in</strong>e große Herausforderung, auf Ungarisch zu arbeiten,<br />

vor Allem, wenn es um IT-Angelegenheiten g<strong>in</strong>g – Sprachkurse <strong>in</strong> der Uni und das wahre Leben s<strong>in</strong>d<br />

eben doch zwei verschiedene Welten. Aber nach den ersten zwei, drei Wochen, während der ich viel<br />

mit <strong>me<strong>in</strong></strong>en Kollegen geredet habe, hat sich dieses Problem weitgehend gelöst und ich konnte den<br />

meisten Gesprächen folgen und mich ausdrücken. Also war das <strong>Praktikum</strong> auch von diesem<br />

Standpunkt aus e<strong>in</strong> voller Erfolg. Most sokal jobbul beszélek magyarul.<br />

Insges<strong>am</strong>t betrachtet war <strong>me<strong>in</strong></strong> <strong>Praktikum</strong> <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>e äußerst bereichernde Erfahrung, da<br />

ich <strong>in</strong>teressante Aufgaben erledigen durfte, vor Allem <strong>in</strong> Bereichen, mit denen ich noch nicht so viel

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