Heinrich-Böll-Stiftung, Rio de Janeiro - Student und Arbeitsmarkt
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ich zu Beginn vor allem durch meine Mit-Praktikantin in die wesentlichen Abläufe<br />
eingeführt, befand sich meine Betreuungsperson doch oftmals auf Dienstreisen <strong>und</strong> war<br />
<strong>de</strong>shalb anfangs abwesend. Die Kontakte zu <strong>de</strong>n Arbeitskollegen/innen erstreckten sich<br />
teilweise bis nach <strong>de</strong>n Feierabend hinaus. Persönliche Streitigkeiten unter verschie<strong>de</strong>nen<br />
Kollegen/innen erschwerten allerdings das Arbeitsklima spürbar, wobei ich mich dabei<br />
möglichst herausgehalten habe. In je<strong>de</strong>m Fall sollte man das Potenzial von Gerüchten,<br />
Sozialkontrolle <strong>und</strong> persönlichen Zwisten in Brasilien nicht unterschätzen. Ich selber bin in<br />
kein Fettnäpfchen getreten. Ein offener Umgang mit allen Personen sollte meiner Ansicht<br />
nach letztendlich solche vermei<strong>de</strong>n: In <strong>Rio</strong> <strong>de</strong> <strong>Janeiro</strong> wird man als Auslän<strong>de</strong>r auf Anfragen<br />
hin gerne darauf hingewiesen, was man lieber tun o<strong>de</strong>r vermei<strong>de</strong>n sollte.<br />
Ich <strong>de</strong>nke nun, dass sich meine Studienmotivation aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Praktikums <strong>de</strong>utlich<br />
verbessert hat. Ich spüre die Notwendigkeit, eine intensivere Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit<br />
politischen Themen zu suchen. Weiterhin möchte ich meine Abschlussarbeit im Rahmen<br />
eines Themengebietes schreiben, welches speziell die Geschichte <strong>de</strong>r Umweltbewegung<br />
Brasiliens mit einschließen könnte. Mit Perspektive auf eine spätere berufliche Tätigkeit, hat<br />
das Praktikum in <strong>de</strong>r <strong>Heinrich</strong>-<strong>Böll</strong>-<strong>Stiftung</strong> meinen Wunsch gestärkt, eine Brückenfunktion<br />
zwischen Brasilien <strong>und</strong> Europa einzunehmen. Ein Engagement im Rahmen einer politischen<br />
<strong>Stiftung</strong> erscheint mir in diesem Sinne als mögliches Ziel. Schließlich haben mich die drei<br />
Monate in <strong>Rio</strong> <strong>de</strong> <strong>Janeiro</strong> näher an die komplexen Lebensweisen <strong>de</strong>r brasilianischen<br />
Gesellschaft heran gebracht.<br />
Ich kann <strong>de</strong>shalb diese Praktikantenstelle in <strong>de</strong>r <strong>Heinrich</strong>-<strong>Böll</strong>-<strong>Stiftung</strong> in <strong>Rio</strong> <strong>de</strong> <strong>Janeiro</strong> nur<br />
weiter empfehlen. Obwohl sicherlich einige Kenntnisse <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Sprache benötigt<br />
wer<strong>de</strong>n, stellt das Auslandsbüro <strong>de</strong>r <strong>Stiftung</strong> einen großen Freiraum zur Verfügung, um<br />
eigene Untersuchungen, Projekte o<strong>de</strong>r eigene Lernprozesse zu diversen politischen Themen<br />
aufzunehmen. Das Auslandsbüro wird auch zukünftig Praktikantenstellen ausschreiben.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r organisatorischen Vor- <strong>und</strong> Nachbereitungen auf das Stipendium kann ich hier<br />
lediglich anmerken, dass es zu Kritik von Seiten <strong>de</strong>r <strong>Heinrich</strong>-<strong>Böll</strong>-<strong>Stiftung</strong> gekommen ist,<br />
welche <strong>de</strong>n Aufwand <strong>de</strong>r schriftlichen Bestätigungen für Stu<strong>de</strong>nt <strong>und</strong> <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />
adressierten. Ich meine aber, dass dies kein gravieren<strong>de</strong>s Problem darstellte.