Bericht - Auslandspraktikum - Student und Arbeitsmarkt
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mir vorbeigelaufen sein <strong>und</strong> hat die Konversation mitgehört. Er hat mit meinem Chef darüber<br />
gesprochen, welcher mir dann sagte, dass es nicht gut ankommt zu sagen, dass man kein<br />
Muttersprachler ist, da K<strong>und</strong>en dann möglicherweise nicht mehr mit der Firma arbeiten<br />
wollen da sie lieber mit Leuten arbeiten die sie sprachlich auch gut verstehen. Das war mir<br />
natürlich schon sehr peinlich aber es kam nur das eine Mal vor. Man lernt ja schließlich aus<br />
Fehlern.<br />
Der Kontakt zu meinen Arbeitskollegen war während der Arbeitszeit sehr nett aber mit<br />
den meisten habe ich privat nichts unternommen, außer mit meinem Chef <strong>und</strong> seiner Familie<br />
<strong>und</strong> meiner anderen Kollegin <strong>und</strong> ihrer Familie. Die Tochter meiner Kollegin habe ich im<br />
Laufe der Zeit gut kennengelernt, da sie in meinem Alter war. Mit ihr <strong>und</strong> ihren Fre<strong>und</strong>en<br />
habe ich viel unternommen <strong>und</strong> somit im Laufe der Zeit auch einige neue Kontakte knüpfen<br />
können. Durch meine Gastfamilie habe ich natürlich auch schon Einheimische gekannt <strong>und</strong><br />
durch sie noch andere kennengelernt. Außerdem hatte ich das Glück eine Fre<strong>und</strong>in aus<br />
Deutschland zu kennen, welche einen Amerikaner geheiratet hat, mit welchem sie in<br />
Baltimore lebt. Ich hatte also die meiste Zeit Menschen um mich die mit mir Ausflüge <strong>und</strong><br />
andere Dinge unternommen haben.<br />
Da Baltimore einige gute <strong>und</strong> anerkannte Universitäten hat <strong>und</strong> auch viele andere<br />
Ausbildungsstätten, gibt es während des Semesters viele <strong>Student</strong>en in der Stadt <strong>und</strong> auch<br />
einige Ausgangsmöglichkeiten. Fell´s Point, Federal Hill <strong>und</strong> auch Towson sind Stadtteile in<br />
denen man unzählige kleine Bars, Lokale <strong>und</strong> interessante Restaurants <strong>und</strong> Diners finden<br />
kann. Es gibt Clubs, aber diese sind nicht so beliebt wie Bars <strong>und</strong> kleinere Tanzlokale. Ein<br />
Nachteil der Stadt besteht darin, dass das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel erstens sehr<br />
schlecht, <strong>und</strong> zweitens auch nicht ganz sicher ist. Das bedeutet, dass man diese eigentlich<br />
vermeiden sollte, da eher komische <strong>und</strong> angsteinflößende Leute damit fahren. Man sollte<br />
also am besten ein Auto <strong>und</strong> einen Fahrer haben um auszugehen.<br />
Jedoch ist Baltimore sehr gut gelegen, da man in kurzer Zeit in anderen großen<br />
Städten sein kann. Washington DC ist ca. eine Autost<strong>und</strong>e entfernt, Annapolis ca. 40<br />
Minuten <strong>und</strong> auch Philadelphia ist in ca. 1,5 St<strong>und</strong>en sehr gut erreichbar.<br />
All diese Städte weisen zusätzlich viele kulturelle Sehenswürdigkeiten auf <strong>und</strong><br />
beherbergen viele geschichtliche Museen, Denkmäler <strong>und</strong> Kirchen. Es gibt so viel zu sehen,<br />
dass man kaum weiß wo man anfangen soll.<br />
Generell muss ich sagen, dass obwohl man als deutscher das Gefühl hat Amerika gut zu<br />
kennen, gibt es dennoch viele kleine aber feine kulturelle Unterschiede die einem anders<br />
oder fremdartig erscheinen. Das eine sind die Essgewohnheiten die schon stark von<br />
unseren Abweichen, die Kindererziehung ist generell strenger <strong>und</strong> auch im Arbeitsalltag gibt<br />
es vieles woran ich mich gewöhnen musste. Die Angst seinen Job zu verlieren, auf Gr<strong>und</strong><br />
der Wirtschaftskrise ist allgegenwärtig, was sich auch schon auf <strong>Student</strong>en auswirkt. Der<br />
Druck ist einfach generell höher <strong>und</strong> die Menschen arbeiten mehr für weniger Geld um ihren<br />
Job behalten zu können. Es ist nicht selbstverständlich als Hochschulabgänger einen<br />
einigermaßen guten Job zu finden, geschweige denn einen bei dem man gut verdient. Viele<br />
Abgänger arbeiten anfangs in einem niedrig bezahlten Job, damit sie überhaupt etwas Geld<br />
verdienen. Die Wirtschaftskrise hat Amerika einfach doch sehr hart getroffen.<br />
Insgesamt hat mir das Praktikum sehr viel Spaß gemacht <strong>und</strong> ich habe viel gelernt<br />
<strong>und</strong> schöne Erfahrungen mitnehmen können. Ich konnte Einblicke in die Arbeitswelt<br />
bekommen, mich weiterbilden <strong>und</strong> neues dazu lernen. Das Praktikum hat mir dabei geholfen<br />
zu wissen was mir Spaß macht <strong>und</strong> mich sicherer darin gemacht, dass diese Branche auch<br />
nach meinem Studium die richtige sein könnte. Ich habe gelernt im Team zu arbeiten, aber<br />
auch Eigeninitiative zu ergreifen <strong>und</strong> selbstständig zu arbeiten. Ich habe viele liebe <strong>und</strong><br />
hilfsbereite Menschen kennengelernt <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften geschlossen. Ich habe viel über<br />
mich <strong>und</strong> andere Menschen gelernt <strong>und</strong> alles in allem viele unvergessliche Erfahrungen<br />
machen dürfen.<br />
Meine Praktikumsstelle kann ich insofern weiterempfehlen, als dass man nicht nur<br />
zum Kaffee kochen geschickt wird, sondern wirklich etwas lernt, sowie verantwortungsvolle<br />
Aufgaben bekommt, aber auch nie mit einer Aufgabe alleine gelassen wird. Ich habe<br />
regelrecht gemerkt, dass es meinem Chef <strong>und</strong> meiner Kollegin wichtig war mir etwas<br />
beizubringen <strong>und</strong> mich mit einzubeziehen. Andererseits war das Praktikum unbezahlt <strong>und</strong>