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Fokus Mittelstand - Sachsen Bank

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<strong>Fokus</strong> <strong>Mittelstand</strong><br />

Die 100 größten Unternehmen Mitteldeutschlands<br />

Seite 15<br />

Interview<br />

Thum: Unser duales System ist sehr gut, da es Theorie und<br />

Praxis verknüpft. Es hat den Nachteil, dass die Mobilität<br />

zwischen den Berufen behindert wird. Nach einer Ausbildung<br />

zu studieren oder Abitur zu machen, ist ebenfalls<br />

mit Hindernissen gespickt. Diese Hürden müssen abgebaut<br />

werden. Wo wir in <strong>Sachsen</strong> noch nicht ideal aufgestellt<br />

sind, sind die Hochschulen. Es fehlt die Strahlkraft über die<br />

Landesgrenzen hinaus. Das liegt auch an der gleichmäßig<br />

übers Land verteilten Struktur. Hier müssten klare fachliche<br />

Zentren herausgebildet werden. Denn die Forscher gehen<br />

dahin, wo sie Zentren für ihre Forschung sehen. Und die<br />

Firmen gehen dahin, wo das Potenzial an guten Leuten<br />

groß ist.<br />

Warum ist der verarbeitende Bereich in Ostdeutschland<br />

vergleichsweise klein, wenn doch die Voraussetzungen<br />

wie gut ausgebildete Fachleute, Infrastruktur, Flexibilität<br />

des Arbeitsmarkts und die Lohnstückkosten so<br />

prima sind?<br />

Thum: Das Wachstum des Produzierenden Gewerbes im<br />

Osten bis 2008 ist bislang eine Erfolgsgeschichte. Richtig<br />

ist allerdings, dass der durchschnittliche Stand des Westens<br />

noch lange nicht erreicht ist. Ursache dafür ist, dass nach<br />

der Wende ein Großteil der Produktion geschlossen wurde.<br />

Genauso wenig wie man Headquarters versetzen kann,<br />

genauso wenig lassen sich Teile der Produktion einfach woandershin<br />

verlegen, auch wenn die Bedingungen gut sind.<br />

Firmen können und wollen einen gewachsenen Standort<br />

nicht künstlich teilen. Das ist teuer und erschwert die<br />

Die Niederlassung Dresden des Münchner<br />

ifo-Instituts<br />

wurde 1993 gegründet. Empirische Wirtschaftsforschung, die<br />

an den Belangen der neuen Bundesländer und insbesondere des<br />

Freistaates <strong>Sachsen</strong> ausgerichtet ist, ist der Arbeitsschwerpunkt<br />

der 12 Wissenschaftler. Dabei stehen die Bewältigung des Strukturwandels<br />

und der Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland,<br />

speziell im Freistaat <strong>Sachsen</strong>, und in den EU-Erweiterungsländern<br />

im Mittelpunkt der Arbeit.<br />

Steuerung des Unternehmens. Wenn Unternehmen in den<br />

Osten kommen, lohnt das meist nur, wenn etwas Neues<br />

aufgebaut wird.<br />

Kröger: Es ist auch eine Frage des internationalen Wettbewerbs.<br />

Man kann ja weiter östlich noch billiger produzieren.<br />

Auch dort gibt es gut ausgebildete Leute. Wir müssen<br />

deshalb immer ein Stück besser sein als die anderen. Wenn<br />

wir erfolgreich sind, dann entsteht etwas, das andere<br />

anzieht. Wachstum ist eine Entwicklung, die lange dauert.<br />

Man kann das nicht mit Subventionen beschleunigen,<br />

höchstens die Grundlagen schaffen. Das ist heute in Ostdeutschland<br />

weitgehend gegeben. Nun sind die Menschen,<br />

ob Unternehmer oder Arbeiter, und ihre Initiative gefragt.<br />

Internet: www.cesifo-group.de<br />

Regionale Industrieanteile<br />

Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der gesamten Bruttowertschöpfung in Prozent<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1991 1995 1999 2003 2007<br />

Deutschland <strong>Sachsen</strong>-Anhalt Thüringen <strong>Sachsen</strong><br />

Quelle: VGR der Länder, IdW Köln

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