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Ernährungsindustrie in Mitteldeutschland - Sachsen Bank

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Fokus Mittelstand<br />

Wirtschafts<strong>in</strong>formationen aus <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Ernährung:<br />

E<strong>in</strong> Unternehmen der LBBW-Gruppe<br />

Ausgabe Mai 2009<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Fit, gesund und auf Wachstumskurs:<br />

Die mitteldeutsche <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

Die Ernährungswirtschaft <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

ist e<strong>in</strong>e traditionsreiche<br />

Branche, die von der starken Landwirtschaft<br />

und guten Böden <strong>in</strong> der Region<br />

profitiert. Die mittelständischen Unternehmen<br />

stellen sich den Herausforderungen<br />

der Zeit, ganz gleich, ob<br />

diese Übergang <strong>in</strong> die Marktwirtschaft,<br />

Wettbewerb oder Integration neuer<br />

Die Topthemen<br />

Hier wird aufgegessen:<br />

Die mitteldeutsche Ernährungswirtschaft<br />

boomt. Seite 3<br />

Ganz „oben ohne“ geht es nicht:<br />

Ketchup von Werder ist Marktführer <strong>in</strong> den<br />

ostdeutschen Ländern Berl<strong>in</strong>, Branden-<br />

Erkenntnisse der Ernährungswissenschaft<br />

heißen. Die Trümpfe der oft mit<br />

großem Erfahrungsschatz ausgestatteten<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d starke Marken<br />

und hohe Qualität. Im Ergebnis stehen<br />

neben Altbewährtem neue erfolgreiche<br />

Produkte und ganze Produktfamilien.<br />

Und so wächst die Branche kont<strong>in</strong>uierlich<br />

bei Umsatz und Zahl der Beschäf-<br />

burg, <strong>Sachsen</strong>-Anhalt sowie Mecklenburg-<br />

Vorpommern. Seite 8<br />

Qualität nicht verramschen:<br />

Interview mit Dr. Michael He<strong>in</strong>emann,<br />

Sprecher des Netzwerks Ernährungswirtschaft<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt Süd. Seite 17<br />

tigten: Mehr als 150.000 Mitarbeiter<br />

erwirtschaften <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>, <strong>Sachsen</strong>-<br />

Anhalt und Thür<strong>in</strong>gen jährlich über<br />

15 Milliarden Euro. Das entspricht <strong>in</strong><br />

den mitteldeutschen Bundesländern<br />

immerh<strong>in</strong> zwischen 10 und 20 Prozent<br />

des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts.<br />

Statistik für <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe <strong>in</strong><br />

<strong>Mitteldeutschland</strong> 2007<br />

Beschäftigte Umsatz<br />

<strong>in</strong> Mio. Euro<br />

<strong>Sachsen</strong><br />

60.128<br />

7.500<br />

<strong>Sachsen</strong> Anhalt 45.391 6.700<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

37.403 3.200<br />

Quelle: Statistische Landesämter


Seite 2<br />

Fokus Mittelstand<br />

Inhaltsverzeichnis <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Hier wird<br />

aufgegessen<br />

Wurst aus Thür<strong>in</strong>gen, Obst aus Sach-<br />

sen und Süßes aus <strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />

boomen.<br />

Innovativer Joghurt<br />

Omeghurt von HERZGUT enthält<br />

wertvolle Omega-3-Fettsäuren.<br />

„Oben ohne“<br />

geht es nicht<br />

Ketchup von Werder ist Marktführer<br />

im Osten Deutschlands.<br />

„We<strong>in</strong> muss Boden<br />

und Klima widerspiegeln“<br />

Spitzenwe<strong>in</strong>gut Schloss Proschwitz<br />

überzeugt Kritiker und Besucher.<br />

Süße Erfolge am<br />

Saalestrand<br />

Die Reprivatisierung von Halloren<br />

und Kathi verhilft Halle zu süßem<br />

Ruhm.<br />

3<br />

8<br />

10<br />

12<br />

Hopfen und Malz<br />

s<strong>in</strong>d im Vogtland<br />

nicht verloren<br />

Die Sternquell-Brauerei Plauen ist<br />

e<strong>in</strong>e der besten Deutschlands. 14<br />

Qualität nicht<br />

verramschen<br />

Interview mit Dr. Michael He<strong>in</strong>emann,<br />

Sprecher des Netzwerks<br />

Ernährungswirtschaft <strong>Sachsen</strong>-<br />

Anhalt Süd.<br />

15<br />

Meldungen der<br />

<strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong><br />

+++ <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> am Markt<br />

erfolgreich +++ GEMAC will weiter<br />

wachsen +++ <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> noch<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr auch <strong>in</strong> Erfurt und<br />

Magdeburg +++ Automotive-Branche<br />

<strong>in</strong> Bewegung +++ Projektpartnerschaft<br />

mit Semperoper +++<br />

Chancen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a nutzen +++ 18<br />

6<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Ernährung ist „die Aufnahme von Nahrungsstoffen,<br />

die e<strong>in</strong> Organismus zum<br />

Aufbau se<strong>in</strong>es Körpers, zur Aufrechterhaltung<br />

se<strong>in</strong>er Lebensfunktionen<br />

und zum Hervorbr<strong>in</strong>gen bestimmter<br />

Leistungen <strong>in</strong> verschiedenen Lebenslagen<br />

benötigt“, heißt es im Onl<strong>in</strong>e-<br />

Lexikon Wikipedia. So prosaisch diese<br />

Def<strong>in</strong>ition auch kl<strong>in</strong>gen mag, sie<br />

unterstreicht, dass ohne e<strong>in</strong>e gute und<br />

genussvolle Ernährung Leistung nur<br />

schwer möglich ist.<br />

Die Ernährung ist aber auch e<strong>in</strong>e Konstante<br />

<strong>in</strong> der Wirtschaft. Rund zehn<br />

Prozent der Wirtschaftsleistung der mitteldeutschen Bundesländer werden <strong>in</strong> der<br />

Landwirtschaft sowie der Nahrungsgüter produzierenden Industrie erbracht. Vor<br />

allem <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en und schlagkräftigen mittelständischen Unternehmen, die e<strong>in</strong>e<br />

hohe Beschäftigungswirkung haben.<br />

Die Ernährungswirtschaft mag zwar e<strong>in</strong>e traditionelle Branche se<strong>in</strong>, altbacken<br />

allerd<strong>in</strong>gs ist sie nicht. Im Gegenteil, viele der <strong>in</strong>zwischen hochmodernen<br />

Unternehmen arbeiten mit wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungen zusammen, um ihr<br />

Produktportfolio auf dem letzten ernährungswissenschaftlichen Stand zu halten.<br />

Neue Verfahren und neuentwickelte Anlagen verhelfen den Nahrungsgütern zu<br />

höherer Qualität und mehr wertvollen Inhaltsstoffen durch e<strong>in</strong>e schonendere<br />

Verarbeitung.<br />

Die Investitionen <strong>in</strong> die Unternehmen der mitteldeutschen Branche zahlen sich<br />

mittlerweile aus, sie wachsen <strong>in</strong> der Regel stetig und solide. Insofern fühlen<br />

auch wir uns <strong>in</strong> unserer Arbeit bestätigt, haben wir doch vielen dieser Unternehmen<br />

mit F<strong>in</strong>anzierungslösungen aus unserem Haus bei ihrer Entwicklung helfen<br />

können. Sie können sich auch zukünftig auf unsere Unterstützung verlassen.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Frank He<strong>in</strong>icke,<br />

Abteilungsleiter Unternehmenskunden Südsachsen und Thür<strong>in</strong>gen<br />

der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong><br />

Impressum<br />

<strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong><br />

Unselbstständige Anstalt<br />

der Landesbank Baden-Württemberg<br />

Leipzig<br />

Humboldtstraße 25<br />

D-04105 Leipzig<br />

Telefon 0341 220-0<br />

Telefax 0341 220-39608<br />

www.sachsenbank.de<br />

kontakt@sachsenbank.de<br />

Kommunikation - Market<strong>in</strong>g<br />

Dr. Frank Ste<strong>in</strong>meyer<br />

Telefon 0341 220 39405<br />

Telefax 0341 220 39401<br />

presse@sachsenbank.de<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Wiedergabe des Inhalts, auch auszugsweise,<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong>.<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise: vierteljährlich<br />

Frank He<strong>in</strong>icke<br />

Foto: Bertram Bölkow


<strong>Mitteldeutschland</strong>s Ernährungswirtschaft<br />

steht vor der nächsten großen<br />

Aufgabe, der Ausweitung des Exports.<br />

Die Franzosen gelten als die<br />

Fe<strong>in</strong>schmecker Europas. Alle<strong>in</strong> das<br />

Käsesortiment e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Prov<strong>in</strong>zladens<br />

stellt das Angebot so manches<br />

Supermarkts <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> den<br />

Schatten. Warum sollten die französischen<br />

Gaumen nicht Geschmack am<br />

Harzer Roller f<strong>in</strong>den? Und wie kommt<br />

der Käse nach Frankreich?<br />

Neue E<strong>in</strong>kaufsstrategien französischer<br />

E<strong>in</strong>zelhandelskonzerne ermöglichen<br />

dies. Zurzeit organisiert die Firma<br />

InterSales International als Partner des<br />

Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums das<br />

„Lieferantenforum NBL 2009“, das im<br />

Oktober 2009 <strong>in</strong> der Deutschen Botschaft<br />

<strong>in</strong> Paris stattf<strong>in</strong>den wird. Das<br />

Programm richtet sich an mittelständische<br />

Unternehmen aus der Konsumgüter<strong>in</strong>dustrie,<br />

wenn deren Produkte<br />

dem Bedarf der französischen Partner<br />

entsprechen. Außerdem werden <strong>in</strong>dividuelle<br />

Produktpräsentationen direkt<br />

bei den E<strong>in</strong>käufern angeboten.<br />

Die Chancen von Nahrungsmittel-Unternehmen<br />

aus <strong>Sachsen</strong> und Brandenburg,<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt und Thür<strong>in</strong>gen,<br />

ihre Produkte <strong>in</strong> der Pariser Avenue<br />

Frankl<strong>in</strong> D. Roosevelt vorzuführen,<br />

stehen gut. Dieser Schluss liegt mit<br />

Blick auf die Entwicklung der letzten<br />

20 Jahre nahe. Die Unternehmen und<br />

Produkte, die mit der Wende und den<br />

Geschmacksausflügen der Verbraucher<br />

h<strong>in</strong> zu „Westprodukten“ zu Recht<br />

gekommen s<strong>in</strong>d, haben gelernt, sich<br />

richtig zu vermarkten.. Gleiches gilt<br />

für die erfolgreichen neuen Firmen<br />

und ihre Produkte: die Branche wächst<br />

kont<strong>in</strong>uierlich <strong>in</strong> Umsatz und Beschäftigung.<br />

Der Geschmack wird gewissermaßen<br />

„dialektisch“, f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> die<br />

Heimat zurück und ist dennoch <strong>in</strong> der<br />

Welt daheim.<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Hier wird aufgegessen<br />

Fokus Mittelstand<br />

Herausforderungen s<strong>in</strong>d die Unternehmen der mitteldeutschen Ernährungs-<br />

wirtschaft gewohnt. Schließlich haben sie sich <strong>in</strong> den 1990er Jahren mit<br />

wenigen Mitteln, aber vielen Ideen, im Wettbewerb behaupten können.<br />

Cola und Sekt – Wachstum perfekt<br />

Besonders erfolgreiche Branchen-Beispiele<br />

<strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht s<strong>in</strong>d etwa Vita<br />

Cola und Rotkäppchen. Kurz nach der<br />

Wende wollte kaum jemand mehr die<br />

zitronige Cola aus dem Osten kaufen.<br />

Das änderte sich ab Mitte der 1990er.<br />

Und 2008, das Jahr des 50. Geburtstages,<br />

war wiederum e<strong>in</strong> Erfolgsjahr.<br />

Auch mittels neuer Sorten wurde 2008<br />

e<strong>in</strong> Absatzplus von 5,1 Prozent erwirtschaftet,<br />

die Abfüllmenge von rund<br />

60 Millionen Litern soll 2009 noch<br />

deutlich gesteigert werden. Vielleicht<br />

rückt die braune Brause den amerikanischen<br />

Cola-Größen näher auf den<br />

Leib: Im Osten hält die Marke bereits<br />

seit Jahren mit e<strong>in</strong>em Marktanteil von<br />

15,5 Prozent Platz 2.<br />

Seite 3<br />

Report<br />

Auch Rotkäppchen, der Sekt-Hersteller<br />

aus Freyburg, hatte mit der Wende<br />

e<strong>in</strong> Absatzproblem. Doch e<strong>in</strong>e kluge<br />

Market<strong>in</strong>gstrategie, verbunden mit<br />

neuen Produkten und der Übernahme<br />

von Traditionsmarken aus den alten<br />

Bundesländern, ließ das Unternehmen<br />

mit e<strong>in</strong>em Gesamtmarktanteil von<br />

fast 40 Prozent (2007) zum größten<br />

deutschen Sekthersteller reifen. Und<br />

seit der Übernahme von Eckes im Jahr<br />

2008 ist man zudem zum größten<br />

deutschen Spirituosenhersteller<br />

aufgestiegen. 500 Mitarbeiter und e<strong>in</strong><br />

Umsatz von 710 Millionen Euro legen<br />

e<strong>in</strong> beredtes Zeugnis der Qualität der<br />

unternehmerischen Arbeit ab.<br />

Vita Cola verkauft<br />

sich <strong>in</strong> allen Varianten<br />

sehr gut


Seite 4<br />

Fokus Mittelstand<br />

Report <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt spart nicht am Essen<br />

Diese zwei Beispiele stehen für die<br />

überwiegende Mehrheit der Branchen-<br />

Unternehmen: Sie wachsen kont<strong>in</strong>uierlich.<br />

Insofern gilt für die gesamte<br />

mitteldeutsche Branche, was <strong>Sachsen</strong>-<br />

Anhalts M<strong>in</strong>isterpräsident Prof. Dr.<br />

Wolfgang Böhmer beim Ländertag<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt auf der Internationalen<br />

Grünen Woche <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> sagte: „Die<br />

Ernährungswirtschaft kann überwiegend<br />

zuversichtlich <strong>in</strong>s neue Jahr<br />

blicken. Sie bleibt auf Erfolgskurs.“<br />

Und das trotz F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise,<br />

denn die Verbraucher machen<br />

e<strong>in</strong>es nicht: Am guten Essen sparen.<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalts Ernährungsbranche<br />

ist der Primus unter den Branchen.<br />

Fast sieben Milliarden Euro, e<strong>in</strong> Plus<br />

von 4,3 Prozent, betrug der Umsatz<br />

2008. Und nahezu e<strong>in</strong>e Milliarde<br />

davon wurde im Export erwirtschaftet.<br />

Die Anzahl der Beschäftigten wuchs<br />

im Vergleich zum Vorjahr um e<strong>in</strong><br />

halbes Prozent auf rund 19.400.<br />

Apfel fällt nicht weit vom Stamm<br />

Auch <strong>Sachsen</strong>s Ernährungswirtschaft<br />

konnte 2008 Zuwachs melden.<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident Stanislaw Tillich<br />

berichtete auf der Internationalen<br />

Grünen Woche stolz, dass der Umsatz<br />

der Branche im Jahr 2008 bei rund 7,6<br />

Milliarden Euro lag und <strong>in</strong> den 350<br />

Unternehmen der Branche, die 20 und<br />

mehr Beschäftigte haben, rund 19.000<br />

Mitarbeiter beschäftigt s<strong>in</strong>d.<br />

Besonders bekannt ist der sächsische<br />

Obstbau. In <strong>Sachsen</strong> werden<br />

jährlich mehr als 100.000 Tonnen<br />

Obst erzeugt, darunter rund 90.000<br />

Tonnen Äpfel. So kommen rechnerisch<br />

auf jeden <strong>Sachsen</strong> 1,3 Apfelbäume.<br />

Heute f<strong>in</strong>den 500 Angestellte und<br />

etwa 7.000 Saisonarbeitskräfte alle<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> der Obsterzeugung Arbeit. Bei den<br />

Verarbeitungsbetrieben kommen noch<br />

e<strong>in</strong>mal 1.700 Arbeitsplätze h<strong>in</strong>zu.<br />

Sächsische Erzeuger können zudem<br />

stark von Züchtungserfolgen im<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalts<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

Wolfgang Böhmer<br />

Foto: CMA<br />

36.000<br />

34.000<br />

32.000<br />

30.000<br />

28.000<br />

26.000<br />

24.000<br />

22.000<br />

20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Info<br />

Fruchtbare Böden<br />

In <strong>Sachsen</strong>-Anhalt wachsen auf den ertragreichen<br />

Böden der Magdeburger Börde<br />

und der Goldenen Aue landwirtschaftliche<br />

Produkte <strong>in</strong> hoher Qualität und<br />

Quantität. Hier stehen nicht ohne Grund<br />

die modernsten und leistungsfähigsten<br />

Zuckerfabriken <strong>in</strong> Europa sowie e<strong>in</strong>es der<br />

modernsten Stärkewerke Europas.<br />

Freistaat profitieren. So konzentriert<br />

sich das „Julius-Kühn-Institut - Bundesforschungs<strong>in</strong>stitut<br />

für Kulturpflanzen“<br />

<strong>in</strong> Dresden–Pillnitz beim Apfel auf die<br />

Züchtung von Sorten, die sich durch<br />

e<strong>in</strong>e hohe Fruchtqualität auszeichnen<br />

und gleichzeitig resistent gegen<br />

Bakterien- und Pilzkrankheiten s<strong>in</strong>d.<br />

Dazu werden unter anderem Erbanlagen<br />

verschiedener Wildäpfel bei der<br />

Züchtung neuer Apfelsorten genutzt.<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftige mit Arbeitsort im Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />

am 31. Dezember nach ausgewählter Wirtschaftsgliederung1) 25.247<br />

35.595<br />

25.323<br />

35.017<br />

25.128<br />

2005 2006 2007<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei<br />

Ernährungsgewerbe<br />

1) Klassifikation der Wirtschaftszweige Ausgabe 2003 (WZ 2003)<br />

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates <strong>Sachsen</strong>, Kamenz, 2009<br />

35.000


In Thür<strong>in</strong>gen geht‘s um die Wurst<br />

Die Ernährungswirtschaft Thür<strong>in</strong>gens<br />

wuchs von e<strong>in</strong>em Gesamtumsatz von<br />

1,34 Milliarden Euro im Jahr 1991 auf<br />

e<strong>in</strong>en Umsatz von über 3,2 Milliarden<br />

Euro im Jahr 2007. Und auch 2008<br />

legte man wieder zu. Den höchsten<br />

Anteil am Branchenumsatz hat der<br />

Bereich „Fleisch und Wurst“ mit 26,7<br />

Prozent. Denn die hohe Kunst des<br />

Wurstmachens hat e<strong>in</strong>e lange Tradition<br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen. 18.000 Menschen<br />

arbeiten <strong>in</strong> den vorwiegend mittelständischen<br />

Unternehmen. Organisiert<br />

s<strong>in</strong>d fast 90 Prozent der Hersteller<br />

im „Herkunftsverband Thür<strong>in</strong>ger und<br />

Eichsfelder Wurst und Fleisch e.V.“,<br />

e<strong>in</strong>em freiwilligen Zusammenschluss<br />

von Herstellern der Wurstspezialitäten,<br />

der sich der Pflege von Tradition der<br />

Wurstherstellung und dem Schutz<br />

ihrer traditionellen Erzeugnisse verschrieben<br />

hat.<br />

E<strong>in</strong> weltweit bekanntes Produkt und<br />

Zeichen für die hohe Schule der Wurstmacherkunst<br />

der Thür<strong>in</strong>ger ist die<br />

Rostbratwurst. Sie wird hier seit über<br />

600 Jahren hergestellt. Pro Jahr werden<br />

alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen etwa 330 Millionen<br />

Rostbratwürste produziert. Ihre<br />

Beliebtheit beruht auf der Rezeptur:<br />

Sie enthält ke<strong>in</strong>e Konservierungsstoffe<br />

und ist mit e<strong>in</strong>em durchschnittliche<br />

Die Bratwurst hat<br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen sogar<br />

Denkmäler.<br />

Foto: US<br />

Fokus Mittelstand<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Fettgehalt von 20 Prozent, der maximal<br />

um fünf Prozent überschritten<br />

werden darf, fettärmer als alle anderen<br />

Bratwürste. Geschmack wird dafür<br />

nicht nur mit Salz und Pfeffer, sondern<br />

auch den Gewürzen Kümmel, Majoran<br />

und Knoblauch erreicht.<br />

Kontrollierte Qualität<br />

Damit bei der Herstellung hiesiger<br />

Produkten alles mit rechten D<strong>in</strong>gen zugeht,<br />

wachen <strong>in</strong> allen mitteldeutschen<br />

Bundesländern Ämter für Lebensmittelsicherheit.<br />

So auch <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen,<br />

wo das Amt für Lebensmittelsicherheit<br />

und Verbraucherschutz <strong>in</strong> Bad Langensalza<br />

neue Räume bezogen hat. Mit<br />

diesem Neubau können nun wieder<br />

Lebensmittelchemiker <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

ausgebildet werden.<br />

Zwar existiert im Lande selbst ke<strong>in</strong>e<br />

Hochschule, die den Abschluss e<strong>in</strong>es<br />

Studiums im Fach Lebensmittelchemie<br />

anbietet, jedoch absolvieren an<br />

den Hochschulen <strong>in</strong> Halle und Dresden<br />

jährlich zirka 80 Studenten ihre<br />

theoretische Ausbildung. Dem Studium<br />

muss sich e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>jähriges Pflichtpraktikum<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Untersuchungsamt<br />

anschließen, um alle Voraussetzungen<br />

zum Erwerb der Berufsbezeichnung<br />

„Staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker“<br />

zu erfüllen.<br />

Internet:<br />

www.cluster-ernaehrungswirtschaft.de<br />

Info<br />

Bratwurstmuseum<br />

Seite 5<br />

Report<br />

Das Museum <strong>in</strong> Holzhausen im Ilmkreis<br />

zeigt e<strong>in</strong>e ständige Ausstellung zu<br />

Geschichte, Tradition und kulturellem<br />

Stellenwert der Bratwurst <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen.<br />

2008 ist das 1. Deutsche Bratwurstmuseum<br />

mit dem Market<strong>in</strong>gpreis für Tourismus<br />

ausgezeichnet worden. Betreiber<br />

ist der Vere<strong>in</strong> der Freunde der Thür<strong>in</strong>ger<br />

Bratwurst e.V.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mai - September<br />

Dienstag - Samstag 11.00 - 17.00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertage 11.00 - 17.00 Uhr<br />

Oktober - April<br />

Sonn- und Feiertage 11.00 - 17.00 Uhr<br />

Oder jederzeit auf Voranmeldung!<br />

www.bratwurstmuseum.net<br />

Schlachtungen von Schwe<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

(<strong>in</strong> Tausend Tiere)<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

2000 2005 2008<br />

Quelle: Thür<strong>in</strong>ger Landesamt für Statistik 2009


Seite 6<br />

Fokus Mittelstand<br />

Porträt <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

HERZGUT und der gesunde Joghurt<br />

September 2008: Das Berl<strong>in</strong>er Olympiastadion erlebt e<strong>in</strong>e Premiere.<br />

Ex-Boxstar Henry Maske präsentiert e<strong>in</strong>en Joghurt mit langkettigen<br />

Omega-3-Fettsäuren.<br />

„Ke<strong>in</strong> Weltmeistertitel ist so wertvoll wie me<strong>in</strong>e Gesundheit.<br />

Ich f<strong>in</strong>de es wichtig, dass den Menschen gesunde Ernährung<br />

möglichst e<strong>in</strong>fach gemacht wird“, sagt Henry Maske.<br />

Deshalb setzt Maske sich für Omeghurt e<strong>in</strong>. Omeghurt<br />

enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Die stecken normalerweise<br />

<strong>in</strong> Fisch. Dass man jetzt aber e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong>en<br />

Omeghurt zu essen braucht, um se<strong>in</strong>en Körper zusätzlich<br />

mit Omega-3-Fettsäuren zu versorgen, ist „echt toll“ für<br />

den ehemaligen Boxer. Omeghurt gibt es <strong>in</strong> vier Geschmacksrichtungen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Friedrich-<br />

Schiller-Universität <strong>in</strong> Jena gelang es, langkettige Omega-3-<br />

Fettsäuren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Joghurt zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Hergestellt wird die <strong>in</strong>novative Leckerei von der HERZGUT<br />

Landmolkerei Schwarza eG aus Rudolstadt <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen.<br />

In der Forschung und Entwicklung arbeitet HERZGUT seit<br />

mehr als zwölf Jahren mit der Friedrich-Schiller-Universität<br />

<strong>in</strong> Jena zusammen. „Langkettige Omega-3-Fettsäuren können<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er abwechslungsreichen, ausgewogenen<br />

Ernährung und gesunden Lebensweise positiv auf das<br />

Herz-Kreislauf-System wirken und e<strong>in</strong>e cholester<strong>in</strong>bewusste<br />

Ernährung unterstützen“, erklärt Prof. Dr. Gerhard Jahreis<br />

vom Jenaer Forschungspartner Friedrich–Schiller–Universität,<br />

Institut für Ernährungswissenschaft.<br />

IQ Innovationspreis für Milch-Innovation<br />

Omega-3-Fettsäuren werden so verarbeitet, dass der<br />

unerwünschte Beigeschmack verschw<strong>in</strong>det und sie für e<strong>in</strong><br />

Produkt wie Joghurt e<strong>in</strong>setzbar werden. Durch die Zugabe<br />

von langkettigen Omega-3-Fettsäuren <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Öl-<strong>in</strong>-<br />

Wasser-Emulsion entsteht e<strong>in</strong> Milchmischprodukt mit e<strong>in</strong>em<br />

optimierten Fettsäurenspektrum.<br />

Die genossenschaftlich organisierte Molkerei erhielt für die<br />

wissenschaftlich begleitete Entwicklung von Omeghurt den<br />

mitteldeutschen „IQ Innovationspreis 2008“. „Die Innovation<br />

von HERZGUT zeigt, dass die mitteldeutsche Ernährungswirtschaft<br />

im Bereich der immer wichtiger werdenden<br />

funktionellen Lebensmittel vorne mit dabei ist“, würdigt<br />

Klaus Wurpts, Geschäftsführer der Wirtschafts<strong>in</strong>itiative<br />

<strong>Mitteldeutschland</strong>, die Neuentwicklung.<br />

Freuen sich über den Preis:<br />

Dr. Kurt Ihm und Stefan<br />

Ritter (HERZGUT Landmolkerei)<br />

und Preisstifter<strong>in</strong> Dr.<br />

Sylvia Busch (Öhmi Analytik<br />

GmbH)<br />

Bild: Wirtschafts<strong>in</strong>itiative<br />

für <strong>Mitteldeutschland</strong>


„Die Auszeichnung mit dem IQ Innovationspreis <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

im Cluster Ernährungswirtschaft hat e<strong>in</strong>en<br />

enormen Stellenwert für uns. Zum e<strong>in</strong>en ist es e<strong>in</strong>e fantastische<br />

Wertschätzung unserer <strong>in</strong>tensiven Forschungsarbeit.<br />

Zum anderen können wir die Prämierung ausgezeichnet<br />

für die Vermarktung unserer <strong>in</strong>novativen Lebensmittel ab<br />

September verwenden“, sagt Dr. Kurt Ihm, Geschäftsführer<br />

der HERZGUT Landmolkerei Schwarza eG. Und mit der<br />

Verpflichtung des <strong>in</strong> ganz Deutschland populären Henry<br />

Maske gelang der Molkerei e<strong>in</strong> besonderer Market<strong>in</strong>gclou,<br />

hat der Ex-Boxer <strong>in</strong> der Öffentlichkeit den Ruf, besonders<br />

auf Ehrlichkeit Wert zu legen.<br />

Das Geheimnis ist das Futter<br />

Das Thür<strong>in</strong>ger Traditionsunternehmen mit zurzeit 86 Mitarbeitern<br />

und acht Azubis hat e<strong>in</strong>en besonderen Draht zur<br />

Wissenschaft: Denn die vertraglich gebundenen Bauern,<br />

die HERZGUT Milch nach Rudolstadt liefern dürfen, füttern<br />

und pflegen ihre Kühe nach wissenschaftlichen Vorgaben.<br />

„Geme<strong>in</strong>sam mit der Universität Jena haben wir e<strong>in</strong><br />

patentiertes Fütterungsrezept entwickelt. HERZGUT Kühe<br />

erhalten neben leckerem Gras täglich e<strong>in</strong>e Extra-Portion<br />

kaltgepresste Rapssaat und Le<strong>in</strong>samen. Beides ist reich an<br />

Vitam<strong>in</strong> E und ungesättigten Fettsäuren“, erklärt Dr. Ihm.<br />

Thür<strong>in</strong>gen - Milchanlieferung an Molkereien <strong>in</strong> Millionen Tonnen<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

0,941<br />

0,911 0,926 0,909 0,889 0,903 0,901<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Quelle: Thür<strong>in</strong>ger Landesamt für Statistik<br />

Fokus Mittelstand<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

0,933<br />

0,916 0,916<br />

Info<br />

HERZGUT Landmolkerei<br />

Schwarza eG<br />

Dafür geben die Kühe e<strong>in</strong>e hochwertige Milch, die aufgrund<br />

ihrer Fettsäuren-Zusammensetzung von Ernährungswissenschaftlern<br />

empfohlen wird. Und Erzeugnisse, die aus der<br />

Milch von mit Raps gefütterten Kühen hergestellt werden,<br />

haben mehr ungesättigte Fettsäuren.<br />

Internet: www.herzgut-landmolkerei.de<br />

Seite 7<br />

Porträt<br />

Die Landmolkerei am Standort Rudolstadt wurde schon 1938<br />

als Genossenschaft gegründet. Ihr Sortiment unter der Marke<br />

Heidecksburger umfasst Frischmilch, Buttermilch, Saure Sahne,<br />

Schmand, Butter, Butterspezialitäten und Natur- und Fruchtjoghurts.<br />

In der im Jahr 2000 eröffneten Käserei werden Weichkäse<br />

und halbfester Schnittkäse <strong>in</strong> verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />

hergestellt. Produkte unter der Marke HERZGUT s<strong>in</strong>d<br />

HERZGUT Butter, HERZGUT Joghurt Butter, HERZGUT Bärlauch<br />

Butter und Omeghurt.<br />

Box-Champion Henry<br />

Maske und HERZGUT-<br />

Geschäftsführer Dr.<br />

Kurt Ihm bei der Präsentation<br />

der Joghurt-<br />

Innovation Omeghurt<br />

von HERZGUT im Berl<strong>in</strong>er<br />

Olympiastadion.<br />

Foto: HERZGUT


Seite 8<br />

Fokus Mittelstand<br />

Porträt <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

„Oben ohne“ geht es nicht<br />

Die ersten warmen Tage des neuen Jahres glänzen mit sehr viel Sonne und<br />

blauem Himmel. Und die ersten Unentwegten zieht es deshalb schon mit<br />

dem Grill nach draußen.<br />

Leckere Düfte von gegrillter Rostbratwurst und saftig brutzelnden<br />

Steaks ziehen durch Kle<strong>in</strong>- und Vorgärten. Ganz<br />

„oben ohne“ genießt man die aber nicht. In den meisten<br />

ostdeutschen Haushalten gehören noch zwei „Geschmacksverstärker“<br />

auf dem Tisch: Bautzner Senf und Werder<br />

Tomatenketchup.<br />

Ke<strong>in</strong> Wunder, das letzterer mit dem Slogan „Mit schmeckts<br />

besser“ beworben wird. Schon <strong>in</strong> DDR-Zeiten war dieser<br />

Ketchup e<strong>in</strong> Geheimtipp und viel zu selten <strong>in</strong> den Regalen<br />

zu f<strong>in</strong>den. Aber auch heute ist das Produkt aus dem Hause<br />

Werder Fe<strong>in</strong>kost GmbH gefragt. Bis zu 120.000 Flaschen<br />

der Sauce werden täglich <strong>in</strong> der brandenburgischen<br />

Kle<strong>in</strong>stadt im Havelland vor den Toren Berl<strong>in</strong>s hergestellt.<br />

Seitdem es auch auch zuckerfreien und Bio-Tomatenketchup<br />

gibt, bietet das Unternehmen <strong>in</strong>sgesamt 16 Varianten<br />

Tomatenketchup. Mittlerweile ist das <strong>in</strong>habergeführte Unternehmen,<br />

das auf e<strong>in</strong>e lange und turbulente Geschichte<br />

bis <strong>in</strong>s Jahr 1873 zurückblicken kann, im Bereich Ketchup<br />

Marktführer <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Brandenburg, <strong>Sachsen</strong>-Anhalt sowie<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Info<br />

Marktmacht Bautzner Senf<br />

Derzeit werden jährlich rund zehn Millionen Kilogramm Bautzner<br />

Senf produziert. Der Marktanteil <strong>in</strong> Ostdeutschland liegt<br />

bei 65 Prozent, bundesweit s<strong>in</strong>d es etwa 23 Prozent. Mehr als<br />

zwei Millionen 200-Milliliter-Plastikbecher laufen monatlich vom<br />

Band. Darüber h<strong>in</strong>aus werden Fe<strong>in</strong>kostprodukte wie Ketchup,<br />

Saucen, Mar<strong>in</strong>aden und fe<strong>in</strong>saure Delikatessen hergestellt. Das<br />

Werk Bautzen gehört seit 1992 zur Develey Senf und Fe<strong>in</strong>kost<br />

GmbH und hat heute 40 Mitarbeiter. Zurzeit werden vier Millionen<br />

Euro <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Kommissionier- und Versandgebäude sowie<br />

e<strong>in</strong> Hochregallager <strong>in</strong>vestiert. Damit sollen etwa zehn neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen werden.<br />

www.bautzner.de<br />

Auch zuckerfreier und<br />

Bio-Tomatenketchup<br />

ist im Angebot<br />

Bild: US


Ke<strong>in</strong>e Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker<br />

Mit der endgültigen Reprivatisierung 1992 an den Alteigentümer<br />

und heutigen Inhaber He<strong>in</strong>rich Geiger begann der<br />

Wiederaufstieg des Unternehmens. Über die Jahre flossen<br />

e<strong>in</strong>ige Millionen Euro <strong>in</strong> den <strong>in</strong>zwischen hochmodernen<br />

Betrieb mit prozessgesteuerten Produktionsanlagen, der<br />

seit Oktober 2003 nach dem International Food Standard<br />

(IFS) zertifiziert ist. Der steht <strong>in</strong> der Branche für die Garantie,<br />

dass hohe Qualität und e<strong>in</strong>e hygienische Produktion<br />

garantiert s<strong>in</strong>d.<br />

Überdies ist Werder Fe<strong>in</strong>kost im Greenpeaceführer als<br />

e<strong>in</strong>er der Hersteller verzeichnet, der auf die Verarbeitung<br />

genmanipulierter Rohstoffe verzichtet. Es werden nach<br />

Angaben des Unternehmens nur hochwertige Rohstoffe, Zutaten<br />

und Gewürze verwendet - Konservierungsstoffe und<br />

Geschmacksverstärker sucht man <strong>in</strong> den Werder-Produkten<br />

vergebens.<br />

Alles aus der Frucht<br />

Der Erfolg, seit Jahren wachsen Um- und Absatz des Unternehmens<br />

stetig, zeigt sich auch <strong>in</strong> der Mitarbeiterzahl, die<br />

auf derzeit 50 gestiegen ist. Sie produzieren im Übrigen<br />

nicht nur Ketchup, sondern auch diverse Fruchtaufstriche,<br />

e<strong>in</strong>gelegte Früchte, Fruchtsaft und Fruchtwe<strong>in</strong> nach den<br />

bewährten Rezepten des Hauses. Da die Stadt Werder auch<br />

e<strong>in</strong> staatlich anerkannter Erholungsort ist und wegen des<br />

traditionellen Obstanbaus <strong>in</strong> der Region den Be<strong>in</strong>amen<br />

Blütenstadt führt, tragen die vielen Touristen den Ruf des<br />

Unternehmens weiter <strong>in</strong>s Land h<strong>in</strong>aus.<br />

Mitglied im Markenverband<br />

Werder Fe<strong>in</strong>kost ist auch Mitglied im Markenverband<br />

„Havelland®-WERDER e.V.“, der 1991 noch unter anderem<br />

Namen gegründet wurde. Ziel des Verbandes ist es, die<br />

traditionsreichen Herkunftsangaben, Namen und Slogans,<br />

Marken sowie werbekräftige Bilder des Havellandes,<br />

<strong>in</strong>sbesondere der Stadt Werder an der Havel, zu schützen.<br />

Mittlerweile ist der Vere<strong>in</strong> Inhaber diverser beim Deutschen<br />

Patent- und Markenamt registrierter Marken und Kollektivmarken<br />

und erteilt für deren Benutzung Erlaubnisse an<br />

se<strong>in</strong>e Mitglieder und Nichtmitglieder.<br />

Über die eigene Marken-Produktion h<strong>in</strong>aus arbeitet Werder<br />

auch auf dem Feld der Auftrags- oder Lohnfertigung.<br />

Das heißt, man produziert im Kundenauftrag, oft Supermarktketten<br />

oder Hersteller mit ausgelasteten Produktionsanlagen.<br />

Das reicht von Salatsaucen und Ketchup über<br />

Brotaufstrich und Marmeladen bis h<strong>in</strong> zu Mar<strong>in</strong>aden und<br />

Würzsaucen. Die Zertifizierung nach dem IFS ist dabei<br />

natürlich e<strong>in</strong> großes Plus.<br />

Internet: www.werder-fe<strong>in</strong>kost.de<br />

Fokus Mittelstand<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Info<br />

Brandenburger Ernährungs-Netzwerk<br />

Seite 9<br />

Report<br />

Der Vere<strong>in</strong> Brandenburger ErnährungsNetzwerk e. V. wurde am<br />

25. September 2007 <strong>in</strong> Potsdam gegründet. H<strong>in</strong>tergrund der<br />

Gründung des Vere<strong>in</strong>s ist die Förderung des GA-Netzwerkes für<br />

die Ernährungswirtschaft. Das Netzwerk wird unterstützt durch<br />

das M<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft des Landes Brandenburg im<br />

Rahmen der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur“ (GA) aus Mitteln des Bundes und des<br />

Landes Brandenburg.<br />

www.ernaehrungsnetzwerk-ben.de<br />

Häufigkeit des E<strong>in</strong>kaufs von Tomaten- und/oder Gewürzketchup<br />

im Haushalt (Deutschland ab 14 Jahre <strong>in</strong> Prozent)<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

6,0<br />

42<br />

nie<br />

Quelle: Ifak Institut<br />

seltener e<strong>in</strong>mal<br />

pro Monat<br />

mehrmals<br />

pro Monat<br />

m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>mal pro<br />

Woche<br />

Info<br />

36<br />

Woher kommt der Ketchup?<br />

E<strong>in</strong>e genaue Antwort auf diese Frage weiß niemand. Der Bundesverband<br />

der deutschen Fe<strong>in</strong>kost<strong>in</strong>dustrie gibt zwei Möglichkeiten<br />

vor. Danach stammt die Bezeichnung „Ketchup“ eventuell<br />

von dem malaiischen Wort „Kecap“, mit dem e<strong>in</strong>e delikate Speisesoße<br />

bezeichnet wurde, deren Grundbestandteil die Tomate<br />

war. Die Bezeichnung kann aber auch aus dem ch<strong>in</strong>esischen<br />

Sprachgebiet stammen, wo „Koechiap“ e<strong>in</strong>e Gewürzsoße ist, die<br />

häufig zu Fischspeisen verwendet wird.<br />

In Deutschland wurde Tomatenketchup erst nach dem 2.<br />

Weltkrieg bekannt. Anfangs wurde es ausschließlich aus den<br />

USA, später auch aus Großbritannien und Italien importiert. Die<br />

Zusammensetzung von Tomatenketchup ist im Jahre 1980 <strong>in</strong> der<br />

„Richtl<strong>in</strong>ie zur Beurteilung von Tomatenketchup des Bundesverbandes<br />

der deutschen Fe<strong>in</strong>kost<strong>in</strong>dustrie“ beschrieben worden.<br />

Internet: www.fe<strong>in</strong>kostverband.de<br />

13<br />

2


Seite 10<br />

Porträt Automobil<strong>in</strong>dustrie <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

„Im We<strong>in</strong>gut Schloss Proschwitz herrscht ke<strong>in</strong> Stillstand.<br />

Weitere We<strong>in</strong>berge wurden angelegt, die neue Pension im<br />

Gutshof empfängt erste Gäste und auch das Schloss erfreut<br />

sich großer Beliebtheit für Veranstaltungen.“ Diese freundlichen<br />

Worte, zudem mit viel Lob für die We<strong>in</strong>e des Hauses<br />

garniert, widmet der „Gault Millau 2009“ dem sächsischen<br />

We<strong>in</strong>gut bei Meißen, das schon vor zwei Jahren als „mit<br />

Abstand bester Betrieb im Osten“ bezeichnet wurde. E<strong>in</strong><br />

Lob, mit dem der Eigentümer und Betriebsleiter des 81-<br />

Hektar-We<strong>in</strong>guts bestens leben kann, denn: „Qualität ist<br />

auf die Dauer unsere e<strong>in</strong>zige Chance, um <strong>in</strong>ternational am<br />

Markt erfolgreich zu se<strong>in</strong>“, sagt Dr. Georg Pr<strong>in</strong>z zur Lippe.<br />

„Unser We<strong>in</strong> muss Boden und Klima widerspiegeln. Er muss<br />

authentisch se<strong>in</strong>.“<br />

Ökologisches Gleichgewicht im We<strong>in</strong>berg<br />

Rund 440.000 Flaschen We<strong>in</strong> liefert der Pr<strong>in</strong>z heute <strong>in</strong> alle<br />

Welt. Das Qualitäts-Geheimnis des 800 Jahre alten We<strong>in</strong>gutes,<br />

übrigens auch das älteste private We<strong>in</strong>gut <strong>Sachsen</strong>s,<br />

liegt <strong>in</strong> der ausgezeichneten südlichen Disposition der<br />

We<strong>in</strong>berge, dem günstigen Mikroklima des Elbtales sowie<br />

<strong>in</strong> der fast idealen Bodenkomb<strong>in</strong>ation aus Lößlehm und<br />

Graniturgeste<strong>in</strong>. Die sechs Meter mächtige Lößlehmschicht<br />

verleiht den We<strong>in</strong>en ihr fruchtiges Bukett, der darunter liegende<br />

Granitfelsen lässt den Gaumen noch lange die Tiefe<br />

des We<strong>in</strong>es spüren.<br />

Die Bewirtschaftung der We<strong>in</strong>berge erfolgt nach den Richtl<strong>in</strong>ien<br />

des „kontrolliert umweltschonenden We<strong>in</strong>baus“. Das<br />

heißt, die Böden werden <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen untersucht.<br />

Entsprechend der Analysewerte erfolgt die Bodendüngung.<br />

Und durch die Begrünung der Rebanlagen wurde<br />

e<strong>in</strong> ökologisches Gleichgewicht im We<strong>in</strong>berg hergestellt.<br />

Das ermöglichte es auch, den E<strong>in</strong>satz von Pflanzenschutzmitteln<br />

seit 1990 drastisch zu reduzieren.<br />

„Du musst dich nach der Region richten“<br />

Fokus Mittelstand<br />

„We<strong>in</strong> muss Boden und Klima<br />

widerspiegeln“<br />

Das sächsische We<strong>in</strong>gut Schloss Proschwitz ist schon seit 1996 im<br />

renommierten Verband deutscher Prädikatswe<strong>in</strong>güter (VDP).<br />

Als e<strong>in</strong>ziges sächsisches We<strong>in</strong>gut.<br />

Billige Massenware im kle<strong>in</strong>sten und nördlichsten We<strong>in</strong>anbaugebiet<br />

Deutschlands zu produzieren, wäre auch<br />

e<strong>in</strong> Unterfangen ohne große Erfolgsaussichten gewesen.<br />

Der Ertrag der We<strong>in</strong>stöcke ist aufgrund der klimatischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen etwas ger<strong>in</strong>ger als weiter im Süden. Noch die<br />

vergleichsweise kle<strong>in</strong>e Fläche <strong>in</strong>s Kalkül gezogen, würde<br />

es nicht zur Wirtschaftlichkeit reichen. Und wirtschaft-<br />

Info<br />

We<strong>in</strong>bau <strong>Sachsen</strong> <strong>in</strong> Zahlen<br />

Rund 28.400 Hektoliter We<strong>in</strong>most wurden 2008 im We<strong>in</strong>anbaugebiet<br />

<strong>Sachsen</strong> geerntet. Das ist die höchste Erntemenge seit<br />

E<strong>in</strong>führung dieser Erhebung im Jahr 1992. Von der gesamten<br />

We<strong>in</strong>most-Ernte entfielen 80 Prozent auf Weißmost und 20<br />

Prozent auf Rotmost. Sowohl bei den weißen als auch den<br />

roten Rebsorten lag der Hektarertrag 2008 um fast 25 Prozent<br />

über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. 38 Prozent des<br />

We<strong>in</strong>mostes waren geeignet zur Erzeugung von Prädikatswe<strong>in</strong>,<br />

60 Prozent zur Herstellung von Qualitätswe<strong>in</strong>.<br />

www.we<strong>in</strong>bauverband-sachsen.de<br />

Die mitteldeutschen We<strong>in</strong>anbaugebiete<br />

Nebra<br />

Unstrut<br />

Ilm Saale<br />

Meißen<br />

Freyburg<br />

Dresden<br />

Elbe<br />

Saale<br />

Weißenfels<br />

Grafik: Norbert Möhler


lichen Erfolg hat der Betrieb heute: 65 Mitarbeiter, darunter<br />

vier Lehrl<strong>in</strong>ge, erwirtschaften über drei Millionen Euro<br />

Umsatz im Jahr. Nach langen Jahren harter Arbeit freilich, <strong>in</strong><br />

denen es trotz großem Optimismus nicht immer klar war,<br />

ob das Gut überleben kann.<br />

1990 begann das Abenteuer für Pr<strong>in</strong>z zur Lippe, der bis<br />

dah<strong>in</strong> jenseits der Elbe <strong>in</strong> Franken aufgewachsen war und<br />

als gelernter Agrarökonom für die Unternehmensberatung<br />

Roland Berger arbeitete. Er kaufte das We<strong>in</strong>gut se<strong>in</strong>er<br />

Familie und im Jahr 1997 nach langjähriger Verhandlung<br />

auch den Familiensitz, das Schloss Proschwitz, Schritt für<br />

Schritt zurück. Se<strong>in</strong>e Familie war seit dem 18. Jahrhundert<br />

<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> ansässig gewesen und zählte dort zu den<br />

bedeutendsten Unternehmerfamilien. 1945 war die Familie<br />

entschädigungslos enteignet, aus ideologischen Gründen<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Lagern und Gefängnissen <strong>in</strong>haftiert und<br />

später nach Westdeutschland ausgewiesen worden.<br />

Anfangs schien die Geschichte nahtlos daran anzuknüpfen.<br />

Die Aufnahme <strong>in</strong> der Meißener Gegend war abweisend. Reifen<br />

wurden zerstochen, Drohungen ausgesprochen. Aber<br />

der Pr<strong>in</strong>z hatte vom Vater den Satz ‚Du musst dich nach<br />

der Region richten, nicht andersherum‘ mitbekommen und<br />

war vorbereitet: „Aggression entsteht durch Ängste. Die<br />

Menschen hatten Angst, Grundstücke zu verlieren. Ich habe<br />

darum von Anfang an auf Restitution verzichtet und unsere<br />

Immobilien zurückgekauft.“<br />

Über zehn Millionen Euro <strong>in</strong>vestiert<br />

Seitdem baut er das We<strong>in</strong>gut und Schloss Proschwitz mit<br />

großem persönlichem Engagement Stück für Stück wieder<br />

auf. Unter anderem wurde e<strong>in</strong> 300 Jahre alter Vierseitenhof<br />

<strong>in</strong> Zadel restauriert und zu e<strong>in</strong>em hochmodernen We<strong>in</strong>gut<br />

umgebaut. Über zehn Millionen Euro s<strong>in</strong>d bislang <strong>in</strong>vestiert,<br />

das We<strong>in</strong>gut wuchs wie die Beschäftigung. Auch das<br />

Schloss strahlt heute <strong>in</strong> neuem Glanz. Mittlerweile ist rund<br />

um Schloss und We<strong>in</strong>gut e<strong>in</strong>e Erlebniswelt entstanden.<br />

Dazu gehören We<strong>in</strong>- und Menüabende, Gartensem<strong>in</strong>are<br />

oder We<strong>in</strong>bergwanderungen genauso wie das We<strong>in</strong>blütenfest<br />

oder die Tage des offenen We<strong>in</strong>guts.<br />

E<strong>in</strong> lang gehegter Traum hat sich auch erfüllt: Im vergangenen<br />

Oktober konnte e<strong>in</strong> Restaurant, das Lippe’sche<br />

Gutshaus, im We<strong>in</strong>gut eröffnet werden. Das Restaurant hat<br />

sich der authentischen und raff<strong>in</strong>ierten Küche verschrieben.<br />

Und mit den neuen Pensionszimmern ist das Mosaik im<br />

We<strong>in</strong>gut vervollständigt.<br />

Bei aller Arbeit an Schloss und We<strong>in</strong>gut hat Pr<strong>in</strong>z zur Lippe<br />

se<strong>in</strong>en Job als Unternehmensberater weiter gemacht. Das<br />

ist e<strong>in</strong>erseits gut, um den über die Jahre entstandenen<br />

Schuldenberg schneller abzutragen. Andererseits hilft es<br />

auch, im eigenen Unternehmen den kritischen Blick zu behalten.<br />

Die Beraterbrille ist <strong>in</strong> der eigenen Firma allerd<strong>in</strong>gs<br />

Fokus Mittelstand<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Info<br />

We<strong>in</strong>bau an Saale und Unstrut<br />

nicht ganz so scharf e<strong>in</strong>gestellt wie <strong>in</strong> fremden Unternehmen.<br />

Das kl<strong>in</strong>gt nach Inkonsequenz, hat aber sicher nur<br />

etwas damit zu tun, dass seit dem Anfang 1990 Traditionen<br />

wuchsen, die vielleicht nicht 100-prozentig effizient, aber<br />

Bed<strong>in</strong>gung für 100 Prozent Qualität s<strong>in</strong>d.<br />

Internet: www.schloss-proschwitz.de<br />

Seite 11<br />

Report<br />

Über 40 Privat-We<strong>in</strong>güter, die W<strong>in</strong>zervere<strong>in</strong>igung Freyburg, das<br />

Landeswe<strong>in</strong>gut Kloster Pforta und die Rotkäppchen Sektkellerei<br />

arbeiten im 664 Hektar großen Qualitätswe<strong>in</strong>anbaugebiet Saale-<br />

Unstrut. Drei Bundesländer teilen sich heute die We<strong>in</strong>region:<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt (603 ha), Thür<strong>in</strong>gen (54 ha) und Brandenburg<br />

(7 ha).<br />

Gebietstypisch zeichnen sich die We<strong>in</strong>e von Saale-Unstrut durch<br />

e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>fruchtiges und spritziges Bukett aus. Die Sonne sche<strong>in</strong>t<br />

hier etwa 1.600 Stunden im Jahr.<br />

www.natuerlich-saale-unstrut.de<br />

Pr<strong>in</strong>z Dr. Georg<br />

zur Lippe<br />

Bild: Schloss<br />

Proschwitz


Fokus Mittelstand<br />

Seite 12<br />

Porträt Automobil<strong>in</strong>dustrie <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Süße Erfolge am Saalestrand<br />

Manchmal steckt schon e<strong>in</strong> Stück Ironie <strong>in</strong> der Geschichte: Halle an der Saale<br />

ist durch Salz groß und berühmt geworden. Heute s<strong>in</strong>d es vor allem süße Leckereien,<br />

die den Ruf der Stadt <strong>in</strong> die Welt tragen.<br />

Zwei Unternehmen stehen besonders für Hallenser Süßwaren:<br />

die KATHI Ra<strong>in</strong>er Thiele GmbH und die Halloren<br />

Schokoladenfabrik AG. Sie produzieren e<strong>in</strong>erseits Backmischungen<br />

für Brot, Kuchen und Torten sowie andererseits<br />

schokoladige Köstlichkeiten <strong>in</strong> all ihren Formen. Wirtschaftlicher<br />

Erfolg ist e<strong>in</strong>e Bed<strong>in</strong>gung für diesen Ruhm. Kathi<br />

mit 90 Mitarbeitern, davon elf Lehrl<strong>in</strong>ge und Studenten,<br />

erzielte im letzten Jahr e<strong>in</strong>en Umsatz von fast 21 Millionen<br />

Euro: seit der Reprivatisierung immer mit schwarzen<br />

Zahlen. Halloren erreichte 2008 e<strong>in</strong>en Umsatz von über 38<br />

Millionen Euro, wobei das Unternehmen mit knapp 500 Mitarbeitern<br />

se<strong>in</strong>en Vorsteuergew<strong>in</strong>n auf 2,36 Millionen Euro<br />

im Vergleich zum Vorjahr mehr als vervierfachte.<br />

Geme<strong>in</strong>sam werben<br />

So viel regionale und kul<strong>in</strong>arische Nähe verleitet geradezu<br />

zur Zusammenarbeit. E<strong>in</strong> Ergebnis ist das Kathi-Halloren<br />

Dessert, die Backmischung für e<strong>in</strong>e Schokokuchen-Nachspeise.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus entstand e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer TV-Werbespot,<br />

<strong>in</strong> dem die beiden Geschäftsführer, Klaus Lellé und<br />

Marco Thiele, das richtige Backen der Leckerei zeigen. Und<br />

weil Fernseh-Werbung teuer ist, haben die beiden mittelständischen<br />

Firmen dafür ihre Werbeetats gebündelt.<br />

Der Grundste<strong>in</strong> für heutigen Ruhm ist für beide Firmen<br />

Anfang der 1950er Jahre gelegt worden. 1951 war es, als<br />

die Großeltern des heutigen KATHI-Geschäftsführers, Käthe<br />

und Kurt Thiele, ihre Firma gründeten und ihr den Namen<br />

Info<br />

Schokoladenmuseum Halle<br />

Im Frühjahr 2002 hat die Halloren AG im detailgetreu renovierten<br />

Altbau des Schokoladenwerkes das erste ostdeutsche<br />

Schokoladenmuseum eröffnet - mit Werksverkauf. Hier erfährt<br />

der Besucher alles über das Thema Schokolade und die mittlerweile<br />

über 200-jährige Geschichte des Traditionsunternehmens.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag - Freitag 9.00 - 18.30 Uhr<br />

Samstag 9.00 - 16.00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertage 11.00 - 17.00 Uhr<br />

Montag bis Samstag gibt es Führungen für Gruppen ab 10 Personen<br />

mit vorheriger Anmeldung. (Tel. 0345 / 5642-192)<br />

gaben: Kaethe Thiele. „Neben Produkten wie Kloß- oder<br />

Eierkuchenmehl und Saucen-Pulvern kreierten sie Tortenmehl,<br />

die erste deutsche Fertigbackmischung für den<br />

Endverbraucher“, erklärt Marco Thiele. Und die gibt es,<br />

vorsichtig angepasst, auch heute noch.<br />

Im Jahr darauf entstand bei Halloren – die Firma wurzelt <strong>in</strong><br />

der von F.A. Miethe 1804 gegründeten ältesten deutschen<br />

Schokoladenfabrik - mit den Orig<strong>in</strong>al Halloren Kugeln der<br />

Best- und Longseller. Halloren nannten sich <strong>in</strong> Halle die<br />

Salzwirker. Die silbernen Knöpfe ihrer Festtracht gaben die<br />

Vorbilder für die Form der süßen Kugeln ab, deren erste<br />

Variante aus e<strong>in</strong>er Sahne-Cacao-Creme mit Schokoladenüberzug<br />

bestand. Heute ist das Halloren-Sortiment weitaus<br />

größer, aber die Orig<strong>in</strong>al-Kugel noch immer die beliebteste.<br />

Kathi-Geschäftsführer<br />

Marco Thiele:<br />

Erfolg wird Schritt für<br />

Schritt erarbeitet.<br />

Foto: Schirmer


Kapital: Qualität und Marke<br />

1991 und 1992 begann mit der Reprivatisierung die neue<br />

Geschichte der Firmen. Ähnliche Hürden waren zu bewältigen,<br />

um unter neuen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> die Erfolgsspur zu<br />

f<strong>in</strong>den. Bis es soweit war, hatten seit Anfang der 1950er<br />

unterschiedliche Unternehmens-Wege zurückgelegt werden<br />

müssen. Halloren war 1950 <strong>in</strong>s Komb<strong>in</strong>at Süßwaren verstaatlicht<br />

worden, firmierte später als „VEB Schokoladenfabrik<br />

Halloren“: Kurz, alles g<strong>in</strong>g se<strong>in</strong>en sozialistischen Gang.<br />

Die private Neugründung Kathi h<strong>in</strong>gegen hatte e<strong>in</strong>en Weg<br />

voller absichtsvoll platzierter Schlaglöcher zu meistern. Der<br />

Erfolg stellte sich schnell e<strong>in</strong>, die Firma wuchs, baute neu,<br />

entwickelte neue Produkte. So viel Erfolg rief den Staat auf<br />

den Plan, der sich 1958 e<strong>in</strong>e Mehrheitsbeteiligung von 51<br />

Prozent nahm, die sukzessive erhöht wurde. Zehn Jahre<br />

später forderte der Staat Spezialisierung. Aufgrund der<br />

technischen Voraussetzungen wählten die Thieles das Kuchenmehl,<br />

das Know-how für die Suppen landete entschädigungslos<br />

bei Supp<strong>in</strong>a Auerbach.<br />

1972 schließlich wurde, wie fast überall <strong>in</strong> der DDR, auch<br />

bei Kathi der letzte Rest an privatem Eigentum und Unternehmergeist<br />

verstaatlicht. „Die Großeltern schieden sofort<br />

aus“, berichtet Marco Thiele, se<strong>in</strong> Vater Ra<strong>in</strong>er durfte noch<br />

bis 1976 als ökonomischer Direktor mitarbeiten, bevor<br />

man ihn h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>trigierte. Aber, welch List, auf den Kathi-<br />

Produkten musste auch weiter Kathi stehen. Denn Kathi war<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragenes und geschütztes Warenzeichen, für das<br />

die Thieles auch weiterh<strong>in</strong> Schutzgebühren zahlten. Warum<br />

das? Kurt Thiele war e<strong>in</strong> unheilbarer Optimist. „Se<strong>in</strong>e Antwort<br />

auf entsprechende Fragen war immer gleich“, erzählt<br />

Enkel Marco, „im Jahr 2000 wird es die DDR nur noch im<br />

Geschichtsbuch geben“.<br />

Schritt für Schritt wird erweitert<br />

Mit der Reprivatisierung hatten Halloren und Kathi je zwei<br />

Trümpfe <strong>in</strong> der Hand: bekannte und beliebte Marken und<br />

qualitativ hochwertige Waren. Man musste „nur“ Kapital<br />

für die Modernisierung der Produktionsanlagen auftreiben<br />

und „nur“ bei im neuen Handel gelistet werden. Das gelang<br />

schließlich beiden, war aber e<strong>in</strong>e „sehr mühsame Zeit“,<br />

er<strong>in</strong>nert sich Marco Thiele, der 1991 <strong>in</strong>s vom Vater geleitete<br />

Unternehmen e<strong>in</strong>gestiegen war.<br />

Schritt für Schritt, wie es Umstände und F<strong>in</strong>anzen erlaubten,<br />

wuchsen beide Unternehmen <strong>in</strong> den Erfolg. Kathi<br />

begann mit Lohnproduktion und den alten Produkten,<br />

Halloren konnte sich mit se<strong>in</strong>en Kugeln gegen die Schwemme<br />

neuer Produkte behaupten. Kathi entwickelte nach<br />

und nach neue Produkte, erweiterte die Produktfamilien,<br />

<strong>in</strong>vestierte 14 Millionen Euro. Halloren machte das ebenfalls<br />

und kaufte zudem neues Know-how h<strong>in</strong>zu. Zunächst die<br />

Fokus Mittelstand<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Info<br />

Backen für und mit K<strong>in</strong>dern<br />

Confiserie Dreher aus Bad Reichenhall, dann die Chocolaterie<br />

Weibler aus Creml<strong>in</strong>gen. 2008 wurde dann die<br />

<strong>in</strong>solvente Delitzscher Schokoladen GmbH <strong>in</strong> den Firmenverbund<br />

<strong>in</strong>tegriert.<br />

Heute stehen beide Firmen erfolgreich und selbstbewusst<br />

da, s<strong>in</strong>d auch im Ausland präsent. Die Halloren AG will für<br />

das Jahr 2008 erstmals Dividende zahlen, die Prognose für<br />

2009 rechnet mit e<strong>in</strong>em Wachstum auf etwa 54 Millionen<br />

Euro. Weitere Firmenzukäufe s<strong>in</strong>d laut Klaus Lellé nicht ausgeschlossen.<br />

Ähnlich optimistisch ist auch Marco Thiele,<br />

der im Januar 2009 vom Vater Ra<strong>in</strong>er die Geschäftsführung<br />

übernahm: „Alle<strong>in</strong> Backmischungen werden es <strong>in</strong> Zukunft<br />

nicht se<strong>in</strong>. Wir beschäftigen uns auch mit Themen, die<br />

ähnlich gelagert s<strong>in</strong>d“, verrät der 38-Jährige. Mehr nicht.<br />

Nur, dass bei allem auf jeden Fall e<strong>in</strong>es gelte: „Erst wird<br />

sorgsam geprüft. Und wenn etwas Erfolg verspricht, wird<br />

das ganz konservativ und Schritt für Schritt angegangen.“<br />

Internet: www.kathi.de und www.halloren.de<br />

Seite 13<br />

Poträt<br />

Aus e<strong>in</strong>em Backwettbewerb für K<strong>in</strong>der entstand bei Kathi e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>derbackbuch mit dem Titel „Die ganze Welt für kle<strong>in</strong>e Bäcker“.<br />

Vieles von dem, was Eltern und K<strong>in</strong>der im Backwettbewerb<br />

zauberten, ist <strong>in</strong> k<strong>in</strong>dgerecht gestalteten Rezepten niedergelegt.<br />

Beispielsweise bunte Käfer-Torten, lustige Kuchen-Autos, witzige<br />

Back-Tiere, phantasievolle Figuren. Der kle<strong>in</strong>e Kathi-Bäcker führt<br />

durch das Buch, spricht die backwilligen K<strong>in</strong>der direkt an und<br />

gibt Tipps, die leicht verständlich und hilfreich s<strong>in</strong>d. Anschaulich<br />

werden Dekotipps vorgestellt und am Ende des Buches f<strong>in</strong>den<br />

sich die für e<strong>in</strong>ige Gebäcke notwendigen Schablonen zum Abpausen<br />

und Ausschneiden.<br />

Bei Halloren schmeckt<br />

der Erfolg<br />

Foto: Halloren


Fokus Mittelstand<br />

Seite 14<br />

Report Automobil<strong>in</strong>dustrie <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Hopfen und Malz s<strong>in</strong>d im Vogtland<br />

nicht verloren<br />

Die <strong>Sachsen</strong> lieben Bier. Genau wissen die Experten es nicht, aber etwa<br />

160 Liter pro Kopf werden im Freistaat pro Jahr verkauft und getrunken.<br />

Drei Viertel davon werden hier auch gebraut.<br />

2008 gab es gute Nachrichten für die 31 <strong>in</strong>dustriell produzierenden<br />

Brauunternehmen und 27 Gasthausbrauereien<br />

<strong>Sachsen</strong>s, die rund 2.000 Mitarbeiter beschäftigen. Sie<br />

konnten <strong>in</strong>sgesamt 8,891 Millionen Hektoliter Bier verkaufen,<br />

teilte der Sächsische Brauerbund mit. Das bedeutet e<strong>in</strong><br />

Plus von über 61.500 Hektolitern im Vergleich zum Vorjahr<br />

und e<strong>in</strong>en neuen Bestwert. Der deutsche Bierabsatz h<strong>in</strong>gegen<br />

war weiter, wie <strong>in</strong> den letzten 15 Jahren, auf Talfahrt.<br />

Bierproduktion <strong>Sachsen</strong> <strong>in</strong> 1.000 hl<br />

9.000<br />

8.800<br />

8.600<br />

8.400<br />

8.200<br />

8.000<br />

7.800<br />

7.600<br />

7.400<br />

8.460<br />

„Qualitätsführer der deutschen Brauwirtschaft“<br />

Kaum e<strong>in</strong> anderes Produkt bietet mehr regionale Identität<br />

als das Bier. Deshalb ist die Pflege des Kernmarktes<br />

höchst wichtig. Beispielsweise im Vogtland bei der Plauener<br />

Sternquell-Brauerei GmbH: Seit Jahren schaffen es die<br />

160 Mitarbeiter, ihren Absatz kont<strong>in</strong>uierlich zu steigern.<br />

Inzwischen gehen jährlich weit mehr als e<strong>in</strong>e halbe Million<br />

Hektoliter Bier <strong>in</strong> den Verkauf. Und zwar ausgezeichnetes<br />

Bier. Zum ersten Mal wurde 2008 der Ehrenpreis des M<strong>in</strong>isters<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

Sternquell ist Hauptsponsor<br />

des VFC<br />

Plauen (4. Liga)<br />

Foto: Sternquell<br />

8.212<br />

8.315<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: Deutscher Brauer-Bund e.V.<br />

8.410<br />

8.484<br />

8.660<br />

8.891<br />

Info<br />

Medaillensegen für Sternquell<br />

Im Januar 2009 erhielt das Plauener Brauhaus von der Deutschen<br />

Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) zwei weitere Goldmedaillen<br />

beim Biertest. Mit diesen wird die ausgezeichnete Qualität<br />

von Sternquell Pils und Sternquell Premium Pils bestätigt.<br />

Sternquell ist die erste ostdeutsche Brauerei, die bereits drei<br />

Mal den „Preis der Besten <strong>in</strong> Gold“ erhielt, weil sie mehr als 15<br />

Jahre <strong>in</strong> ununterbrochener Reihenfolge DLG-Medaillen errungen<br />

hat. Insgesamt kann sie jetzt auf 30 Gold und 19 Silbermedaillen<br />

verweisen.<br />

an Brauereien verliehen. Von den mehr als 1.300 Brauereien<br />

ist Sternquell als e<strong>in</strong>e der 16 besten <strong>in</strong> Deutschland<br />

geehrt worden. „Die Sternquell-Brauerei gehört damit zu<br />

den Qualitätsführern der deutschen Brauwirtschaft und ist<br />

so Garant für guten Geschmack, Genuss und Geselligkeit“,<br />

lobte der damalige Agrarm<strong>in</strong>ister Horst Seehofer.<br />

Russische Fachleute zu Besuch<br />

Die Arbeit lohnt also, wie auch die Millionen-Investitionen<br />

des Mutterkonzerns Kulmbacher Brauerei AG, die schrittweise<br />

zur Erneuerung des Brauhauses genutzt wurden. Wie<br />

sehenswert die neue Brauerei ist, konnten im Februar 2009<br />

auch elf Manager aus Großbrauereien Russlands erfahren.<br />

Sie absolvierten <strong>in</strong> der Versuchs- und Lehranstalt für<br />

Brauerei <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> (VLB) e<strong>in</strong>e achtwöchige Weiterbildung. Die<br />

dazugehörige Exkursion führte sie zur Sternquell-Brauerei.<br />

Rüdiger Senf, bei Sternquell Leiter Technik und Produktion,<br />

erläuterte ihnen bei e<strong>in</strong>em Rundgang die Produktionsabläufe.<br />

Etwa die Gärung <strong>in</strong> den 20 riesigen Tanks ebenso wie<br />

die automatisierte Hefegabe und den sparsamen Umgang<br />

mit Energie und Wasser. Die russischen Fachleute stellten<br />

viele Fragen zu den Produktionsabläufen und den Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

der Brauer. Und zeigten sich bee<strong>in</strong>druckt von<br />

den vielfältigen Maßnahmen um das deutsche Re<strong>in</strong>heitsgebot,<br />

um die hervorragende Qualität der Sternquell-Biere zu<br />

sichern. Bei der abschließenden Verkostung ließen sich die<br />

russischen Brauer das Plauener Bier schmecken.<br />

Internet: www.sternquell.de


Im K<strong>in</strong>dergarten gab es oft Pudd<strong>in</strong>gsuppe<br />

mit Neukircher Zwieback,<br />

der sich nur mühsam von den<br />

ungeschickten K<strong>in</strong>derhänden aus der<br />

straffen Papier-Verpackung klauben<br />

ließ. Das Vergnügen, Fil<strong>in</strong>chen-<br />

Knusperwaffeln zu vertilgen, war eher<br />

selten: Die Nachfrage überstieg das<br />

Angebot bei weitem.<br />

Dr. Michael He<strong>in</strong>emann glaubte an<br />

die Marktchancen, erklärt er im Interview<br />

mit „Fokus Mittelstand“. Heute<br />

liegen beide Marken der Weißenfelser<br />

Handels-Gesellschaft mbH bundesweit<br />

<strong>in</strong> den Regalen.<br />

Fokus Mittelstand<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

„Qualität darf nicht verramscht werden!“<br />

Die meisten Ostdeutschen über 30 verb<strong>in</strong>den „Neukircher Zwieback“ und<br />

„Fil<strong>in</strong>chen“ mit ihrer frühesten Jugend. Und sie f<strong>in</strong>den die Produkte heute<br />

immer noch im Supermarkt-Regal.<br />

Dr. Michael<br />

He<strong>in</strong>emann,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Weißenfelser Handelsgesellschaft<br />

und Sprecher<br />

des Netzwerks<br />

Ernährungswirtschaft<br />

<strong>Sachsen</strong> Anhalt Süd.<br />

Foto: Rempe<br />

Warum übernahmen Sie im Jahr<br />

1992 beide Firmen?<br />

1992 hatte ich geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>igen<br />

Freunden e<strong>in</strong>e Wirtschaftsberatung<br />

gegründet. Die Arbeit machte Spaß,<br />

war erfolgreich. Fast alle Partner<br />

kamen aus der Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie<br />

der DDR. Das Selbstvertrauen und<br />

die Verlockung waren groß, selbst<br />

e<strong>in</strong> Produktions-Unternehmen <strong>in</strong> der<br />

Branche aufzubauen. Da bot sich <strong>in</strong><br />

der Treuhand-Ausschreibung Fil<strong>in</strong>chen<br />

an. Die Knusperwaffel war ja <strong>in</strong> der<br />

DDR sehr bekannt und wir waren der<br />

Überzeugung, das Produkt lässt sich<br />

marktfähig machen. Nach langen<br />

Verhandlungen mit anfangs sehr<br />

skeptischen <strong>Bank</strong>en wurden ausreichende<br />

Kredite zugesagt. So konnten<br />

wir Verhandlungen mit der Treuhand-<br />

Niederlassung Erfurt aufnehmen und<br />

bekamen den Zuschlag für die Gutena<br />

Nahrungsmittel GmbH Apolda.<br />

Info<br />

Wie g<strong>in</strong>g es weiter?<br />

Seite 15<br />

Interview<br />

Weißenfelser Handels-Gesellschaft<br />

mbH<br />

Fil<strong>in</strong>chen und Neukircher Zwieback s<strong>in</strong>d<br />

100-prozentige Tochterunternehmen<br />

der Weißenfelser Handels-Gesellschaft<br />

mbH (10 Mitarbeiter), die von Dr. Michael<br />

He<strong>in</strong>emann geleitet wird. In der Neukircher<br />

Zwieback GmbH <strong>in</strong> der Lausitz<br />

arbeiten wie auch im thür<strong>in</strong>gischen<br />

Apolda bei der GUTENA Nahrungsmittel<br />

GmbH jeweils etwa 40 Beschäftigte. Beide<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d Mitglied im BDSI<br />

Bundesverband der Deutschen Süßwaren<strong>in</strong>dustrie<br />

e.V.<br />

www.whgmbh.de<br />

Zunächst waren die Verpackungen<br />

der Produkte weder gesetzeskonform<br />

noch markttauglich. Die Verbraucher<br />

wollten es bunter. E<strong>in</strong>e schwierige<br />

und teure Angelegenheit. Mittlerweile<br />

hatten wir aber gute Kontakte zu e<strong>in</strong>er<br />

Market<strong>in</strong>gfirma bei Frankfurt am Ma<strong>in</strong>.<br />

Nach kurzer Zeit waren die neuen<br />

Verpackungen für Fil<strong>in</strong>chen und Neukircher<br />

Zwieback - das Unternehmen<br />

war <strong>in</strong>zwischen ebenfalls erworben<br />

worden - e<strong>in</strong>geführt.<br />

Nun g<strong>in</strong>g es an die Erneuerung der<br />

technischen Ausstattung und der<br />

Herstellungsverfahren. Beispielsweise<br />

machte die Umstellung von Stadt- auf<br />

Erdgas <strong>in</strong> Neukirch eigentlich die Ausstattung<br />

alter Backmasch<strong>in</strong>en mit<br />

neuen Gasbrennern für e<strong>in</strong>e halbe<br />

Million D-Mark notwendig. Betriebswirtschaftlich<br />

e<strong>in</strong> Und<strong>in</strong>g! Nach Verhandlungen<br />

mit den Regierungen <strong>in</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> und Thür<strong>in</strong>gen gab es Unterstützung<br />

und wir konnten erneuern.<br />

Fehlendes Eigenkapital musste damals


Fokus Mittelstand<br />

Seite 16<br />

Interview Automobil<strong>in</strong>dustrie <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

über Kredite und zum Teil auch<br />

Förderungen ersetzt werden. Dabei<br />

haben wir gute Partner <strong>in</strong> den <strong>Bank</strong>en<br />

gefunden, die nach umfangreichen<br />

Marktanalysen Mittelfrist-Kredite<br />

bereitstellten.<br />

Nun begann der schwerste Teil der<br />

Arbeit, das Produkt <strong>in</strong> die Regale zu<br />

br<strong>in</strong>gen?<br />

Ja, das war aufwändig und kompliziert.<br />

Wir waren zunächst Lernende,<br />

mussten uns auf die neuen<br />

Markt- und Handelsgegebenheiten,<br />

das Wettbewerbsumfeld e<strong>in</strong>stellen.<br />

Wir mussten zum Handel und ihnen<br />

klarmachen, dass wir <strong>in</strong> den neuen<br />

Bundesländern bekannte Marken und<br />

gute Qualität bieten. Schritt für Schritt<br />

gelang es, die Regale <strong>in</strong> den Handelsketten,<br />

die damals vor Ort waren, zu<br />

füllen. Das ist auch alles immer mit<br />

Geld verbunden - das wir ja nicht<br />

hatten: Regalgebühren, E<strong>in</strong>listungsgebühren,<br />

Werbekostengebühren etc...<br />

Das wird jährlich neu verhandelt. Die<br />

wenigen vorhandenen Mittel müssen<br />

dabei so klug wie möglich e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

E<strong>in</strong>e Aufgabe, die Sie angesichts<br />

der heutigen Verkaufszahlen gelöst<br />

haben...<br />

Richtig. Wir haben zwar im Laufe der<br />

Jahre etliche Fehler gemacht, aber<br />

daraus jeweils gelernt. Wichtig war,<br />

dass wir viel Geld <strong>in</strong> die Produktentwicklung,<br />

unter Nutzung neuster<br />

Erkenntnisse aus der Ernährungswissenschaft,<br />

und das Design gesteckt<br />

haben wie auch <strong>in</strong> entsprechende Vermarktungsstrategien.<br />

Die Produktfamilien<br />

erwiesen sich als wettbewerbsfähig,<br />

müssen aber natürlich ständig<br />

weiterentwickelt werden. Wir s<strong>in</strong>d mit<br />

unseren Produkten <strong>in</strong> fünf großen<br />

Ketten national gelistet - nur wenige<br />

ehemalige DDR-Produkte haben das<br />

geschafft.<br />

Aber wir s<strong>in</strong>d bei e<strong>in</strong>em Pr<strong>in</strong>zip geblieben:<br />

Wir bieten e<strong>in</strong>e hohe Qualität,<br />

immer auch Trendprodukte, die e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag zur gesunden Ernährung<br />

leisten. Die s<strong>in</strong>d nun mal hochpreisig.<br />

Und die verramschen wir nicht. Heute<br />

f<strong>in</strong>det man Fil<strong>in</strong>chen und Neukircher<br />

von Rostock bis Bad Tölz und von<br />

Schwedt bis Verl. Nicht immer <strong>in</strong> der<br />

ganzen Breite des Sortiments, aber es<br />

geht voran.<br />

Wie wichtig ist der Export für das<br />

Unternehmen?<br />

Export wird für uns wichtig, noch<br />

strukturieren wir den Auslandsvertrieb.<br />

Das ist e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e Frage der<br />

Proportionen: Wie verwende ich me<strong>in</strong>e<br />

Mittel am besten für die weitere Entwicklung<br />

der Firma? Wir haben noch<br />

Potenziale im nationalen Markt, haben<br />

noch Kapazitätsreserven, die Marktbearbeitung<br />

ist aber teuer. Insofern bietet<br />

es sich an, <strong>in</strong>s Ausland zu gehen.<br />

Etwa über Messekontakte. Messen<br />

s<strong>in</strong>d teuer, bieten aber große Chancen.<br />

Beispielsweise s<strong>in</strong>d wir jährlich<br />

auf der Süßwarenmesse <strong>in</strong> Köln, auf<br />

der zweijährlich stattf<strong>in</strong>denden anuga,<br />

<strong>in</strong> Paris, Barcelona…<br />

Sie sprachen vorh<strong>in</strong> von Trendprodukten.<br />

Was ist darunter zu verstehen?<br />

Es gibt seit Jahren e<strong>in</strong>en Trend zu<br />

Bioprodukten und zur gesunden Er-<br />

Info<br />

Geschichte der Süßwaren<strong>in</strong>dustrie<br />

der DDR<br />

Dr. Michael He<strong>in</strong>emann ist e<strong>in</strong> profunder<br />

Kenner der Geschichte der <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

der DDR. Se<strong>in</strong> 2007 veröffentlichtes<br />

Buch (ISBN: 3-9808866-4-6)<br />

beschreibt die Geschichte der Süßwaren<strong>in</strong>dustrie<br />

der DDR im Spannungsfeld<br />

zwischen Rohstoffknappheit, staatlichen<br />

Planvorgaben, Versorgungsengpässen<br />

und <strong>in</strong>novativen Entwicklungen. Aspekte<br />

der spezifischen Beschäftigungsstruktur<br />

und der Ausbildung werden ebenso<br />

beleuchtet wie der Arbeitsalltag <strong>in</strong> den<br />

Betrieben. 23 Betriebsportraits vermitteln<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> namhafte Süß- und<br />

Dauerbackwarenproduzenten der DDR.<br />

nährung. Man kann jetzt nicht e<strong>in</strong>fach<br />

e<strong>in</strong> Bioprodukt machen und schnell<br />

Riesenverkaufszahlen erwarten. Der<br />

„mündige“ Kunde will wissen, welche<br />

Vorteile das Produkt für ihn hat, da er<br />

Ernährung <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit sieht<br />

und nicht nur auf Fett- oder Zuckerangaben<br />

schaut. Deshalb haben<br />

wir Bio-Produkte entwickelt, die das<br />

berücksichtigen. Wir arbeiten bei<br />

der Produktentwicklung eng mit der<br />

Der orig<strong>in</strong>ale<br />

Neukircher Zwieback.<br />

Bild: US


Wissenschaft zusammen – im Übrigen<br />

e<strong>in</strong> Feld, auf dem sich das Netzwerk<br />

Ernährungswirtschaft <strong>Sachsen</strong>-Anhalt-<br />

Süd auszeichnet.<br />

Wie kam es zu dieser Kooperation?<br />

Zunächst vorweg: Die mitteldeutschen<br />

Länder haben traditionell e<strong>in</strong>e starke<br />

Ernährungswirtschaft. In <strong>Sachsen</strong>-<br />

Anhalt ist es so, dass die Ernährung<br />

noch vor der Chemie die stärkste<br />

Branche ist. Die Warenproduktion<br />

liegt bei über sieben Milliarden Euro,<br />

vier Milliarden davon im Süden des<br />

Landes. Etabliert wurde das Netzwerk<br />

deshalb auch im Burgenlandkreis.<br />

Das alles ist zugleich e<strong>in</strong>e beabsichtigte<br />

Folge des Strukturwandels nach<br />

der Wende. So hatte alle<strong>in</strong> Weißenfels<br />

20.000 Arbeitsplätze <strong>in</strong> der Schuh<strong>in</strong>dustrie<br />

sowie <strong>in</strong> der Chemie und<br />

Braunkohle verloren. Da musste Ersatz<br />

her und der konnte zum Teil <strong>in</strong> der<br />

Ernährungswirtschaft organisiert<br />

werden.<br />

Vor etwa vier Jahren gab es die<br />

Überlegung, diese erfolgreiche<br />

Entwicklung weiter zu fördern – mit<br />

dem Netzwerk Ernährungswirtschaft<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt-Süd, durch Kooperation<br />

auf freiwilliger Basis zum gegenseitigen<br />

Nutzen. Mitglieder s<strong>in</strong>d etwa<br />

Rotkäppchen, Kathi, Zetti, frischli,<br />

Tönnies, Leißl<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>eralbrunnen<br />

und unser Unternehmen, um nur<br />

e<strong>in</strong>ige zu nennen.<br />

Welche Aufgaben hat das Netzwerk?<br />

Wir haben <strong>in</strong> der Branche vor allem<br />

kle<strong>in</strong>ere und mittlere Unternehmen.<br />

Da ist Zusammenarbeit sehr nützlich,<br />

weil das Defizite ausgleicht, Vorteile<br />

vergrößert. Interessenvertretung ist<br />

nötig, es s<strong>in</strong>d Potenziale zu ermitteln<br />

und zu nutzen sowie diese stärker<br />

für den Mittelstand zugänglich zu<br />

machen. Im Bereich Wissenschaft und<br />

Bildung etwa. Mit der auf die Ausbildung<br />

von Lebensmittel-Spezialisten<br />

der verschiedensten Richtungen<br />

spezialisierten Hochschule Anhalt<br />

Fokus Mittelstand<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

<strong>in</strong> Dessau-Bernburg haben wir e<strong>in</strong>en<br />

Rahmenvertrag geschlossen. Dort gibt<br />

es e<strong>in</strong> modernes Biotechnikum, das<br />

bestens geeignet ist, Produkte entwickeln<br />

oder mitentwickeln zu lassen.<br />

Der Studentenaustausch und Praktika<br />

werden gefördert.<br />

Darüber wird eng mit berufsbildenden<br />

Schulen zusammengearbeitet. Die moderne<br />

Weißenfelser Berufsschule soll<br />

stärker für die Ernährungswirtschaft<br />

profiliert werden. Voraussichtlich<br />

können hier ab Herbst Lebensmittel-<br />

Techniker ihre Ausbildung erhalten.<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e enge Kooperation mit der<br />

IHK Halle-Dessau. E<strong>in</strong> anderes erfolgreiches<br />

Beispiel ist der Aufbau e<strong>in</strong>es<br />

Meisterlehrgangs für die Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie.<br />

Im Herbst werden die<br />

ersten Absolventen ihre Prüfungen<br />

erfolgreich beenden und jetzt im März<br />

startet der zweite Lehrgang. Mit der<br />

IHK wird e<strong>in</strong>e weitere Ausbildungsplattform<br />

für Arbeitskräfte <strong>in</strong> der<br />

Branche vorbereitet. Es gibt noch viele<br />

weitere Initiativen.<br />

Wie ist das Fazit nach vier Jahren<br />

Netzwerkarbeit?<br />

Jedes Unternehmen will wettbewerbsfähiger<br />

werden und das Netzwerk<br />

macht das für jeden e<strong>in</strong>facher. Ke<strong>in</strong>er<br />

mischt sich dabei <strong>in</strong> die Firmenpolitik<br />

e<strong>in</strong>. Das Modell hat sich bewährt und<br />

wir werden es weiter entwickeln. Wichtig<br />

bleibt, dass es Schritt für Schritt<br />

wächst. Jede künstliche Forcierung<br />

würde die bisherige Arbeit aufs Spiel<br />

setzen.<br />

Gilt das auch generell für die Wirtschaft<br />

im Osten?<br />

Die große Abwanderungswelle, weil<br />

zu wenige und zu wenig qualifizierte<br />

Arbeitsplätze vorhanden waren, ist<br />

durch Kooperationen wie unser Netzwerk<br />

rückläufig. Wir brauchen trotzdem<br />

noch viele weitere zukunftsfähige<br />

Arbeitsplätze, um alles auf feste<br />

Füße zu stellen. In den letzten Jahren<br />

entwickelte sich <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

gerade die Industrie prächtig. Und<br />

Info<br />

Seite 17<br />

Interview<br />

Netzwerk Ernährungsgewerbe<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt Süd<br />

Das Netzwerk Ernährungsgewerbe<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt Süd ist e<strong>in</strong> freiwilliger<br />

Verbund regional ansässiger Unternehmen<br />

der Branche, die sich <strong>in</strong> regelmäßigen<br />

Sitzungen über Probleme und<br />

Aktivitäten verständigen. Die Aufgaben<br />

sollen formuliert und durchgesetzt<br />

werden. Es gründete sich am 31.08.2005<br />

<strong>in</strong> Weißenfels. Das Ernährungsgewerbe<br />

erwirtschaftet heute rund 21 Prozent des<br />

Industrieumsatzes im Land. Im Gebiet<br />

der IHK Halle-Dessau werden rund 68<br />

Prozent des Umsatzes der Branche <strong>in</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt generiert. Das Netzwerk<br />

wird nach außen durch e<strong>in</strong>en vierköpfigen<br />

Sprecherrat vertreten.<br />

www.gutes-aus-sachsen-anhalt-sued.de<br />

Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe und davon im<br />

Ernährungsgewerbe (Stand 30.09.2007)<br />

2.920<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

350<br />

1.822<br />

1.428<br />

206 189<br />

<strong>Sachsen</strong> Thür<strong>in</strong>gen <strong>Sachsen</strong>-<br />

Anhalt<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

Ernährungsgewerbe<br />

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder<br />

trotz der Wirtschaftskrise erreichen<br />

wir langsam den Punkt, dass daraus<br />

zunehmend e<strong>in</strong>e Eigendynamik entsteht.<br />

Internet:<br />

www.gutes-aus-sachsen-anhalt-sued.de<br />

www.whgmbh.de


<strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> am<br />

Markt erfolgreich<br />

Über e<strong>in</strong> erfolgreiches erstes Geschäftsjahr kann die <strong>Sachsen</strong><br />

<strong>Bank</strong> berichten. Wie der Vorstandsvorsitzende Harald<br />

R. Pfab <strong>in</strong> Leipzig vor der Presse bekannt gab, erzielte die<br />

als Kundenbank der LBBW für <strong>Mitteldeutschland</strong> tätige <strong>Bank</strong><br />

bereits im ersten Geschäftsjahr Erlöse <strong>in</strong> Höhe von 43,1<br />

Millionen Euro. „Auch unter schwierigen Marktbed<strong>in</strong>gungen<br />

hat sich unser Geschäftsmodell als regionale <strong>Bank</strong> für<br />

Mittelstand und vermögende Privatkunden bestätigt. Die<br />

<strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> ist <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong> angekommen und<br />

arbeitet von Beg<strong>in</strong>n an mit Gew<strong>in</strong>n,“ sagte Pfab.<br />

Das Forderungsvolumen der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> an Kunden betrug<br />

zum Stichtag 31. Dezember rund 1,6 Milliarden Euro,<br />

knapp 1,3 Milliarden Euro davon für Kredite an mittelständische<br />

Unternehmen <strong>in</strong> der Region <strong>Mitteldeutschland</strong>.<br />

Die E<strong>in</strong>lagen erreichten rund 820 Millionen Euro. Davon<br />

kamen 493 Millionen aus dem Vermögensmanagement für<br />

private Kunden. <strong>Sachsen</strong> und <strong>Mitteldeutschland</strong>, so Pfab,<br />

erweisen sich damit für den LBBW-Konzern als attraktives<br />

und wachstumsstarkes Geschäftsgebiet. Nach Abzug der<br />

Verwaltungsaufwendungen und der Kosten für die Risikovorsorge<br />

verbleibt für 2008 e<strong>in</strong> Ergebnis vor Steuern von<br />

19,1 Millionen Euro.<br />

www.sachsenbank.de<br />

Fokus Mittelstand<br />

<strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Gut besuchte<br />

Pressekonferenz der<br />

<strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong><br />

Foto: <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong><br />

Die <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> baut ihre Präsenz <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

weiter aus. Noch <strong>in</strong> diesem Jahr werden dazu <strong>in</strong> Erfurt und<br />

Magdeburg zusätzliche neue Standorte als Repräsentanzen<br />

entstehen. Der Standort Chemnitz folgt im Frühjahr des<br />

kommenden Jahres.<br />

Auch die Zahl der Kundenbetreuer im Unternehmenskundengeschäft<br />

und im Private <strong>Bank</strong><strong>in</strong>g soll weiter steigen. Mit<br />

Seite 18<br />

Meldungen aus der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong><br />

GEMAC will weiter<br />

wachsen<br />

Mit Unterstützung des Wachstumsfonds Mittelstand<br />

<strong>Sachsen</strong> (WMS) konnte Anfang des Jahres e<strong>in</strong>e Nachfolgeregelung<br />

für die GEMAC Gesellschaft für Mikroelektronikanwendung<br />

Chemnitz realisiert werden. Geme<strong>in</strong>sam mit dem<br />

Hamburger Beteiligungshaus Alster Equity Partners GmbH<br />

(AEP) erwarb das Management die Anteile an dem 1992<br />

gegründeten Unternehmen und stellte so die Weichen für<br />

e<strong>in</strong>e langfristige und wachstumsorientierte Weiterführung<br />

des erfolgreichen Mittelständlers.<br />

Im Markt für mikroelektronisch-mechanische Systeme<br />

konnte sich GEMAC als Spezialist für die Verschmelzung<br />

von Chipdesign-, Messtechnik- und Sensorik-Know-how mit<br />

e<strong>in</strong>er leistungsfähigen Leiterplattenbestückung, Baugruppen-<br />

und Sensorfertigung positionieren. Das Unternehmen<br />

erzielte Im Geschäftsjahr 2008 e<strong>in</strong>en Umsatz von rund<br />

10 Millionen Euro und setzt auch künftig auf Wachstum.<br />

Der aus Mitteln des Freistaates <strong>Sachsen</strong>, der Landesbank<br />

Baden-Württemberg, der Ostsächsischen Sparkasse Dresden,<br />

der Sparkasse Leipzig sowie der Sparkasse Chemnitz<br />

f<strong>in</strong>anzierte Wachstumsfonds Mittelstand <strong>Sachsen</strong> stellte für<br />

die Übernahme Mezzan<strong>in</strong>e-Mittel zur Verfügung.<br />

„Wir freuen uns, für dieses erfolgreiche sächsische Unternehmen<br />

geme<strong>in</strong>sam mit der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> auf der<br />

Kreditseite e<strong>in</strong>e solide, regionale F<strong>in</strong>anzierungslösung für<br />

die Unternehmensnachfolge sicherstellen zu können“, so<br />

Harald Rehberg, Leiter Mittelstandsf<strong>in</strong>anzierung der CFH<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH (CFH), die geme<strong>in</strong>sam mit<br />

der SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH und verschiedenen<br />

Sparkassenbeteiligungsgesellschaften das Management<br />

des WMS <strong>in</strong>nehat.<br />

www.cfh.de, www.gemac-chemnitz.de<br />

<strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> noch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

auch <strong>in</strong> Erfurt und Magdeburg<br />

der stärkeren Präsenz vor Ort trägt die <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> der<br />

steigenden Nachfrage von Kunden <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-Anhalt und<br />

Thür<strong>in</strong>gen Rechnung. Die Landesbank Baden-Württemberg<br />

(LBBW) beschäftigt <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong> derzeit etwa 450<br />

Mitarbeiter – rund 160 bei der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> und <strong>in</strong> der<br />

Marktfolge, über 170 <strong>in</strong> der LBBW-Niederlassung <strong>in</strong> Leipzig<br />

und knapp 120 bei hiesigen Tochtergesellschaften.<br />

www.sachsenbank.de


Fokus Mittelstand<br />

Seite 19<br />

Meldungen aus der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie <strong>Ernährungs<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong><br />

Automotive-Branche<br />

<strong>in</strong> Bewegung<br />

„Geme<strong>in</strong>sam aus der Krise“ lautete das Motto des 13.<br />

Internationalen Jahreskongresses der Automobil<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong><br />

Zwickau. Rund 170 Teilnehmer suchten dabei an zwei Tagen<br />

nach <strong>in</strong>novativen Antworten auf die aktuellen Probleme<br />

der Branche.<br />

Neben Werksbesichtigungen mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiven Erfahrungsaustausch<br />

über Standortthemen sowie Fragen von<br />

Montage, Fertigung und Logistik standen Vorträge und<br />

Themenpanels zum Automotive-Cluster <strong>Mitteldeutschland</strong>,<br />

zu künftigen Wachstumsmärkten für Hersteller und<br />

Zulieferer sowie auch F<strong>in</strong>anzierungsthemen im Mittelpunkt<br />

der Tagung.<br />

Die <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> unterstützte den von der Industrie- und<br />

Handelskammer Südwestsachsen organisierten Kongress<br />

als Sponsor und war auch <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Themenmodulen<br />

vertreten.<br />

www.acod.de<br />

Chancen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a nutzen<br />

Das Interesse deutscher Mittelständler an e<strong>in</strong>em Engagement<br />

<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a ist weiterh<strong>in</strong> ungebrochen groß. Wie<br />

die Geschäftsführer<strong>in</strong> des German Centre Beij<strong>in</strong>g, Hanna<br />

Böhme, bei e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Veranstaltung von <strong>Sachsen</strong><br />

<strong>Bank</strong> und Sozietät Graf von Westphalen <strong>in</strong> Leipzig berichtete,<br />

bietet das Land trotz aktueller Probleme mittel- und<br />

langfristig gutes Potenzial für e<strong>in</strong> unternehmerisches Engagement.<br />

„Wir beobachten derzeit e<strong>in</strong>e große Nachfrage bei<br />

deutschen mittelständischen Unternehmen, die Ch<strong>in</strong>a als<br />

Beschaffungs- und Absatzmarkt entdecken“, sagte Hanna<br />

Böhme<br />

Unter dem Titel „Ch<strong>in</strong>a – Chancen <strong>in</strong> der F<strong>in</strong>anzkrise nutzen“<br />

diskutierten Vertreter von rund 20 mittelständischen<br />

Unternehmen aus <strong>Sachsen</strong>, <strong>Sachsen</strong>-Anhalt und Thür<strong>in</strong>gen<br />

über Markte<strong>in</strong>trittsstrategien und Voraussetzungen für<br />

Investitionen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a. E<strong>in</strong>ig waren sich die Experten, dass<br />

e<strong>in</strong> Engagement <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a langfristig angelegt se<strong>in</strong> müsse<br />

und gründlicher Vorbereitung bedürfe. Stefan Peters, Leiter<br />

des Büros Shanghai der Sozietät Graf von Westphalen,<br />

unterstrich die Notwendigkeit, die rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für Investitionen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und Kooperationen<br />

mit ch<strong>in</strong>esischen Partnern frühzeitig zu klären. Hongfeng<br />

Yang, Vorsitzende des Ch<strong>in</strong>esisch-Deutschen Zentrums <strong>in</strong><br />

Dresden, erläuterte kulturelle Unterschiede und die damit<br />

verbundenen Herausforderungen bei e<strong>in</strong>em unternehmerischen<br />

Engagement <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a.<br />

Projektpartnerschaft<br />

mit Semperoper<br />

Auch <strong>in</strong> der Spielzeit 2009/2010 werden die Sächsische<br />

Staatsoper Dresden und die <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> ihre im vergangenen<br />

Jahr begonnene Projektpartnerschaft weiter<br />

fortsetzen. Premiere für die von der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong> geförderte<br />

Neu<strong>in</strong>szenierung von Guiseppe Verdis „La Traviata“<br />

ist am 2. Oktober. „Als <strong>Bank</strong> für <strong>Mitteldeutschland</strong> wollen<br />

wir durch unser Kulturengagement auch ausgewählte Veranstaltungen<br />

mit Weltklasseniveau <strong>in</strong> der Region ermöglichen.<br />

Die Semperoper ist dafür der richtige Partner“, sagt<br />

Harald R. Pfab, Vorstandsvorsitzender der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong>.<br />

Die Zusammenarbeit ist zunächst auf e<strong>in</strong> weiteres Jahr<br />

angelegt, soll aber langfristig weiterentwickelt werden.<br />

„Wir wollen <strong>in</strong> unserem gesellschaftlichen Engagement e<strong>in</strong><br />

verlässlicher Partner se<strong>in</strong>, um so auch Freiräume für Kunst<br />

und Kultur zu ermöglichen“, betont Harald Pfab. Über die<br />

Projektpartnerschaft h<strong>in</strong>aus unterstützt die <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong><br />

die Arbeit der Sächsischen Staatsoper auch als Kuratoriumsmitglied<br />

<strong>in</strong> der Stiftung zur Förderung der Semperoper.<br />

www.semperoper.de<br />

Mit <strong>in</strong>sgesamt vier German Centres <strong>in</strong> Asien und Late<strong>in</strong>amerika<br />

bietet die LBBW Unternehmen mit Expansionsaktivitäten<br />

Erleichterung beim Markte<strong>in</strong>tritt, <strong>in</strong>dem sie e<strong>in</strong>e Infrastruktur<br />

aus Büros und Services gepaart mit langjähriger<br />

Marktexpertise und dem schnellen Zugang zu wichtigen<br />

Netzwerken bietet.<br />

www.germancentre.org.cn<br />

www.grafvonwestphalen.com<br />

Helmut Prausner,<br />

Bereichsleiter<br />

Unternehmenskunden<br />

der <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong>,<br />

begrüßte die<br />

Teilnehmer der Ch<strong>in</strong>averanstaltung.<br />

Foto: <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong>


E<strong>in</strong> Unternehmen der LBBW-Gruppe<br />

Milchschokolade<br />

Erf<strong>in</strong>der: Gottfried He<strong>in</strong>rich Jordan und<br />

August Friedrich Timaeus<br />

Deutschland, Dresden, 1839<br />

Passende Zutaten. Made <strong>in</strong> Germany.<br />

Für den Mittelstand <strong>in</strong> <strong>Mitteldeutschland</strong>.<br />

Aus e<strong>in</strong>er genialen Idee und den richtigen Zutaten entstand <strong>in</strong><br />

Dresden e<strong>in</strong>st die erste Milchschokolade. Für die richtigen Zutaten<br />

bei ganzheitlichen F<strong>in</strong>anzlösungen sorgt die <strong>Sachsen</strong> <strong>Bank</strong>. Als<br />

Unternehmen der <strong>in</strong>ternational agierenden LBBW-Gruppe bieten<br />

wir speziell dem Mittelstand <strong>in</strong> unserer Region das umfassende Leistungspaket<br />

der größten deutschen Landesbank, verbunden mit der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Kundenbetreuung e<strong>in</strong>er eigenständig agierenden Regionalbank.<br />

Weitere Informationen unter www.sachsenbank.de

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