Ernährungsindustrie in Mitteldeutschland - Sachsen Bank

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Seite 8 Fokus Mittelstand Porträt Ernährungsindustrie in Mitteldeutschland „Oben ohne“ geht es nicht Die ersten warmen Tage des neuen Jahres glänzen mit sehr viel Sonne und blauem Himmel. Und die ersten Unentwegten zieht es deshalb schon mit dem Grill nach draußen. Leckere Düfte von gegrillter Rostbratwurst und saftig brutzelnden Steaks ziehen durch Klein- und Vorgärten. Ganz „oben ohne“ genießt man die aber nicht. In den meisten ostdeutschen Haushalten gehören noch zwei „Geschmacksverstärker“ auf dem Tisch: Bautzner Senf und Werder Tomatenketchup. Kein Wunder, das letzterer mit dem Slogan „Mit schmeckts besser“ beworben wird. Schon in DDR-Zeiten war dieser Ketchup ein Geheimtipp und viel zu selten in den Regalen zu finden. Aber auch heute ist das Produkt aus dem Hause Werder Feinkost GmbH gefragt. Bis zu 120.000 Flaschen der Sauce werden täglich in der brandenburgischen Kleinstadt im Havelland vor den Toren Berlins hergestellt. Seitdem es auch auch zuckerfreien und Bio-Tomatenketchup gibt, bietet das Unternehmen insgesamt 16 Varianten Tomatenketchup. Mittlerweile ist das inhabergeführte Unternehmen, das auf eine lange und turbulente Geschichte bis ins Jahr 1873 zurückblicken kann, im Bereich Ketchup Marktführer in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt sowie Mecklenburg-Vorpommern. Info Marktmacht Bautzner Senf Derzeit werden jährlich rund zehn Millionen Kilogramm Bautzner Senf produziert. Der Marktanteil in Ostdeutschland liegt bei 65 Prozent, bundesweit sind es etwa 23 Prozent. Mehr als zwei Millionen 200-Milliliter-Plastikbecher laufen monatlich vom Band. Darüber hinaus werden Feinkostprodukte wie Ketchup, Saucen, Marinaden und feinsaure Delikatessen hergestellt. Das Werk Bautzen gehört seit 1992 zur Develey Senf und Feinkost GmbH und hat heute 40 Mitarbeiter. Zurzeit werden vier Millionen Euro in ein Kommissionier- und Versandgebäude sowie ein Hochregallager investiert. Damit sollen etwa zehn neue Arbeitsplätze geschaffen werden. www.bautzner.de Auch zuckerfreier und Bio-Tomatenketchup ist im Angebot Bild: US
Keine Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker Mit der endgültigen Reprivatisierung 1992 an den Alteigentümer und heutigen Inhaber Heinrich Geiger begann der Wiederaufstieg des Unternehmens. Über die Jahre flossen einige Millionen Euro in den inzwischen hochmodernen Betrieb mit prozessgesteuerten Produktionsanlagen, der seit Oktober 2003 nach dem International Food Standard (IFS) zertifiziert ist. Der steht in der Branche für die Garantie, dass hohe Qualität und eine hygienische Produktion garantiert sind. Überdies ist Werder Feinkost im Greenpeaceführer als einer der Hersteller verzeichnet, der auf die Verarbeitung genmanipulierter Rohstoffe verzichtet. Es werden nach Angaben des Unternehmens nur hochwertige Rohstoffe, Zutaten und Gewürze verwendet - Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker sucht man in den Werder-Produkten vergebens. Alles aus der Frucht Der Erfolg, seit Jahren wachsen Um- und Absatz des Unternehmens stetig, zeigt sich auch in der Mitarbeiterzahl, die auf derzeit 50 gestiegen ist. Sie produzieren im Übrigen nicht nur Ketchup, sondern auch diverse Fruchtaufstriche, eingelegte Früchte, Fruchtsaft und Fruchtwein nach den bewährten Rezepten des Hauses. Da die Stadt Werder auch ein staatlich anerkannter Erholungsort ist und wegen des traditionellen Obstanbaus in der Region den Beinamen Blütenstadt führt, tragen die vielen Touristen den Ruf des Unternehmens weiter ins Land hinaus. Mitglied im Markenverband Werder Feinkost ist auch Mitglied im Markenverband „Havelland®-WERDER e.V.“, der 1991 noch unter anderem Namen gegründet wurde. Ziel des Verbandes ist es, die traditionsreichen Herkunftsangaben, Namen und Slogans, Marken sowie werbekräftige Bilder des Havellandes, insbesondere der Stadt Werder an der Havel, zu schützen. Mittlerweile ist der Verein Inhaber diverser beim Deutschen Patent- und Markenamt registrierter Marken und Kollektivmarken und erteilt für deren Benutzung Erlaubnisse an seine Mitglieder und Nichtmitglieder. Über die eigene Marken-Produktion hinaus arbeitet Werder auch auf dem Feld der Auftrags- oder Lohnfertigung. Das heißt, man produziert im Kundenauftrag, oft Supermarktketten oder Hersteller mit ausgelasteten Produktionsanlagen. Das reicht von Salatsaucen und Ketchup über Brotaufstrich und Marmeladen bis hin zu Marinaden und Würzsaucen. Die Zertifizierung nach dem IFS ist dabei natürlich ein großes Plus. Internet: www.werder-feinkost.de Fokus Mittelstand Ernährungsindustrie in Mitteldeutschland Info Brandenburger Ernährungs-Netzwerk Seite 9 Report Der Verein Brandenburger ErnährungsNetzwerk e. V. wurde am 25. September 2007 in Potsdam gegründet. Hintergrund der Gründung des Vereins ist die Förderung des GA-Netzwerkes für die Ernährungswirtschaft. Das Netzwerk wird unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) aus Mitteln des Bundes und des Landes Brandenburg. www.ernaehrungsnetzwerk-ben.de Häufigkeit des Einkaufs von Tomaten- und/oder Gewürzketchup im Haushalt (Deutschland ab 14 Jahre in Prozent) 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 6,0 42 nie Quelle: Ifak Institut seltener einmal pro Monat mehrmals pro Monat mindestens einmal pro Woche Info 36 Woher kommt der Ketchup? Eine genaue Antwort auf diese Frage weiß niemand. Der Bundesverband der deutschen Feinkostindustrie gibt zwei Möglichkeiten vor. Danach stammt die Bezeichnung „Ketchup“ eventuell von dem malaiischen Wort „Kecap“, mit dem eine delikate Speisesoße bezeichnet wurde, deren Grundbestandteil die Tomate war. Die Bezeichnung kann aber auch aus dem chinesischen Sprachgebiet stammen, wo „Koechiap“ eine Gewürzsoße ist, die häufig zu Fischspeisen verwendet wird. In Deutschland wurde Tomatenketchup erst nach dem 2. Weltkrieg bekannt. Anfangs wurde es ausschließlich aus den USA, später auch aus Großbritannien und Italien importiert. Die Zusammensetzung von Tomatenketchup ist im Jahre 1980 in der „Richtlinie zur Beurteilung von Tomatenketchup des Bundesverbandes der deutschen Feinkostindustrie“ beschrieben worden. Internet: www.feinkostverband.de 13 2
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Seite 5 und 6: In Thüringen geht‘s um die Wurst
Seite 7: „Die Auszeichnung mit dem IQ Inno
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Seite 13 und 14: Kapital: Qualität und Marke 1991 u
Seite 15 und 16: Im Kindergarten gab es oft Puddings
Seite 17 und 18: Wissenschaft zusammen - im Übrigen
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