19.06.2014 Aufrufe

Fokus Mittelstand - Sachsen Bank

Fokus Mittelstand - Sachsen Bank

Fokus Mittelstand - Sachsen Bank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Fokus</strong> <strong>Mittelstand</strong><br />

Die 100 größten Unternehmen Mitteldeutschlands<br />

Seite 17<br />

Gastbeitrag<br />

stützt: erstens bei der Errichtung der<br />

Produktion in Form von Investitionshilfen;<br />

zweitens wird die Einspeisung von<br />

Solarenergie ins Netz subventioniert<br />

und drittens wird die Anschaffung von<br />

Solaranlagen gefördert. Die Branche<br />

wäre gegenwärtig ohne Subventionen<br />

nicht lebensfähig. In manchen Ländern<br />

wie Spanien gibt es bereits Schwierigkeiten,<br />

weil die Subventionen zurückgefahren<br />

worden sind.<br />

Inwieweit die Solarbranche in Zukunft<br />

eine rentable Branche wird, hängt<br />

davon ab, wie schnell Subventionen<br />

zurückgefahren werden können. Und<br />

von den Energiepreisen. Solarenergie<br />

würde davon profitieren, wenn andere<br />

Energieträger deutlich teurer würden.<br />

Man muss auch die hohen Investitionshilfen<br />

von 150.000 Euro pro<br />

Arbeitsplatz in Ostdeutschland sehen.<br />

Die Solarbranche ist kapitalintensiv,<br />

Investitionshilfen wirken stark. Die<br />

Erfahrungen der Regionalforschung in<br />

den alten Bundesländern zeigen seit<br />

Jahrzehnten, dass Produktionen, die<br />

sich stark auf Subventionen stützen,<br />

aus regionaler Sicht eher labil sind -<br />

ohne Erfolgsgarantie. Ein prominentes<br />

Beispiel ist Nokia in Bochum.<br />

Fachkräfte werden knapp<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise betrifft<br />

die neuen Bundesländer weniger<br />

als Westdeutschland. Denn sie trifft<br />

vor allem die exportorientierte Industrie.<br />

Bayern beispielsweise hatte von<br />

November 2008 bis September 2009<br />

einen Anstieg der Arbeitslosigkeit von<br />

etwa 30 Prozent zu verzeichnen. Allerdings<br />

ist <strong>Sachsen</strong> als von der Industrie<br />

geprägtes Land stärker betroffen als<br />

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern,<br />

wo bislang kaum Veränderungen<br />

auf dem Arbeitsmarkt festzustellen<br />

sind.<br />

Die Krise ist in ihrer Schärfe einzigartig<br />

und es ist schwer zu kalkulieren,<br />

was nächstes Jahr geschieht. Bisher<br />

hat in Deutschland der Arbeitsmarkt<br />

nur geringfügig reagiert. Das ist zum<br />

einen der Kurzarbeiterregelung zuzurechnen.<br />

Viele Betriebe sind außerdem<br />

nicht daran interessiert, Mitarbeiter zu<br />

entlassen - sie haben im Aufschwung<br />

gemerkt, wie schwer Fachkräfte zu<br />

bekommen sind.<br />

Hoffnung für den Arbeitsmarkt<br />

In den neuen Bundesländern wirkt<br />

die Demografie zusätzlich auf den<br />

Arbeitsmarkt. Anfang der 1990er<br />

Jahre schrumpfte die Geburtenrate<br />

drastisch. Die Nachfrage nach Lehrstellen<br />

sinkt, Fachkräfte werden knapp.<br />

Das heißt, Fachkräfte werden noch<br />

begehrter. Ostdeutsche Betriebe, die<br />

heute noch mit dem Vorteil niedriger<br />

Das Deutsche Institut für<br />

Wirtschaftsforschung<br />

(DIW Berlin)<br />

ist nach eigenen Angaben das größte<br />

Wirtschaftsforschungsinstitut in<br />

Deutschland. Zurzeit beschäftigt es<br />

185 feste Mitarbeiter. Die Kernaufgaben<br />

sind anwendungsorientierte Wirtschaftsforschung<br />

und wirtschaftspolitische<br />

Beratung. 1925 wurde das DIW Berlin<br />

als Institut für Konjunkturforschung<br />

gegründet. Als Mitglied der Leibniz-<br />

Gemeinschaft wird das DIW Berlin<br />

überwiegend aus öffentlichen Mitteln<br />

finanziert. Geleitet wird das DIW von<br />

Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann.<br />

Löhne agieren, müssen in Zukunft auf<br />

ein steigendes Lohnniveau setzen, um<br />

Fachkräfte zu bekommen.<br />

Wenn es so sein sollte, dass die gegenwärtigen<br />

Konjunkturdaten tatsächlich<br />

Licht am Ende des Tunnels signalisieren<br />

und die Produktion wieder wächst,<br />

werden sich auch die Folgen für den<br />

Arbeitsmarkt in Grenzen halten. Dafür<br />

spricht auch, dass die Kurzarbeiterzahl<br />

in den letzten Monaten nicht mehr<br />

gestiegen ist. Das macht optimistisch<br />

für die mittelfristige Entwicklung des<br />

Arbeitsmarkts.<br />

Internet: www.diw.de<br />

Bruttoanlageinvestitionen, Veränderungen gegenüber dem Vorjahr<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Deutschland alte Bundesländer neue Bundesländer<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!