Mini-Schrauber - Atlas Copco
Mini-Schrauber - Atlas Copco
Mini-Schrauber - Atlas Copco
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Themenheft<br />
Schraubmontage<br />
BLM-Drehmomentschlüssel<br />
Doku-Lösung für kleine Lose S. 9<br />
DAS KUNDENMAGAZIN VON ATLAS COPCO TOOLS<br />
<strong>Mini</strong>-<strong>Schrauber</strong><br />
Prozesssicher montieren mit<br />
Newton-Zentimetern S. 6<br />
Express<br />
Mehrfachschrauber<br />
in drei<br />
Wochen<br />
geliefert<br />
S. 18<br />
2.06<br />
Euroblech<br />
Ergonomisch schleifen S. 31
Impressum<br />
DAS KUNDENMAGAZIN<br />
VON ATLAS COPCO TOOLS<br />
Herausgeber<br />
In Deutschland:<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />
Central Europe GmbH<br />
Langemarckstraße 35<br />
D - 45141 Essen<br />
Tel. +49(0)201-2177-0<br />
Fax +49(0)201-2177-100<br />
DK-Info@de.atlascopco.com<br />
www.atlascopco.com<br />
In Österreich:<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />
Csokorgasse 11<br />
A - 1111 Wien<br />
Tel. +43(0)1-76012-310<br />
Fax +43(0)1-76012-319<br />
tools.at@at.atlascopco.com<br />
In der Schweiz:<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />
Büetigenstrasse 80<br />
CH - 2557 Studen/Biel<br />
Tel. +41(0)32-3741414<br />
Fax +41(0)32-3741630<br />
tools.ch@ch.atlascopco.com<br />
Erscheinungsweise<br />
mindestens zweimal jährlich<br />
Redaktion und Gestaltung<br />
Pressebüro Turmpresse<br />
Thomas Preuß (tp)<br />
Osumstraße 27<br />
D - 70599 Stuttgart<br />
Tel. +49(0)711-4560281<br />
Fax +49(0)711-4560284<br />
dk@turmpresse.de<br />
Weitere Autoren dieser Ausgabe:<br />
Thomas Schöppl (ts), Arnold G.<br />
Stapel (ags), Heiko Wenke (hw)<br />
Druck<br />
Möller Druck und Verlag GmbH,<br />
Berlin. Printed in Germany<br />
Nachdruck mit Quellenangabe<br />
und bei Einsendung von zwei<br />
Belegen an die Redaktion gern<br />
gestattet.<br />
Inhalt<br />
MOTEK-NEUHEITEN<br />
Montieren mit Newton-Zentimetern 3<br />
Neue Druckluft- und Elektro-Kleinschrauber 4, 5<br />
Tensor ST 10: High-End-Lösung für große Schrauben 5<br />
Komplette Schraubstation aus einer Hand 6<br />
BLM: Dokufähige Drehmomentschlüssel 9<br />
Chrom-VI-Verbot fordert Konstrukteure 10<br />
PRÜFEN & KALIBRIEREN<br />
Was bei Werkzeugen zu beachten ist 12<br />
Lesetipp 13<br />
NACHRICHTEN<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> legt konzernweit über 20 % zu 14<br />
... und ist seit 50 Jahren in Österreich vertreten 14<br />
Umwelt-Zertifizierung für Vertrieb und Service 24<br />
Atex-zertifizierte Druckluftmotoren in<br />
Reinigungsgeräten 24<br />
Elektronikteile prozesssicher montieren<br />
Mit der Übernahme von Microtec Systems hat <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> Tools nun auch prozesssichere Schraubtechnik<br />
für Drehmomente unter 0,005 Newtonmeter im<br />
Programm<br />
Qualität immer eingebaut<br />
Q.I.F. heißt der neue Qualitätsstandard für die<br />
Schraubmontage bei <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Das Konzept<br />
umfasst modulare Schraubstationen aus einer Hand,<br />
die sich schnell aufgebauen oder auf neue Schraubfälle<br />
umrüsten lassen<br />
Seite 6<br />
Chrom VI im Maschinenbau vor dem Aus<br />
Seite 3<br />
Sechswertiges Chrom, lange als Korrosionsschutz<br />
geschätzt, wurde von der EU verboten. Konstrukteure,<br />
die alternativ beschichtete Schrauben einsetzen,<br />
müssen aufpassen<br />
Seite 10<br />
Express-<strong>Schrauber</strong> gegen Setzerscheinungen<br />
Mehrfach-Elektroschrauber lösen Probleme mit<br />
lockeren Schrauben, die durch Setzerscheinungen<br />
verursacht werden können. Das Express-System<br />
aus dem Baukasten wird innerhalb von drei Wochen<br />
nach Bestellung geliefert<br />
Seite 18<br />
Neue Produkte auf der Messe Euroblech<br />
Mehr Ergonomie und Kraft steckt in der neuen 8er-<br />
Schleiferserie. Auf der Euroblech feiern die Winkel-,<br />
Stab- und Radialschleifer ihre Premiere<br />
Seite 31<br />
SCHRAUBMONTAGE<br />
Roboter führt Radschrauber in Fließfertigung 15<br />
<strong>Schrauber</strong> senkt Rüstzeiten an Werkzeugmaschinen 16<br />
Hohe Drehmomente an Schiffsdiesel-Turboladern 17<br />
Vaillant: Express-<strong>Schrauber</strong> schützt vorm Verkanten 18<br />
Mercedes: Die hohe Kunst der Alufelgen-Montage 19<br />
Waldmann: Schraubomat Marke Eigenbau 21<br />
Cannondale: Funktionskritische Tretlager-Montage 25<br />
SBB: 5200 kN Zugkraft am Intercity in der Schweiz 26<br />
DB: Vier <strong>Schrauber</strong> für zig Schraubfälle 28<br />
Tensor S montiert Bentley-Motor 30<br />
Zwei Technikpreise für Tensor 30<br />
EUROBLECH<br />
Neue Lamellenschleifer und Bohrmaschinen 31<br />
Letzter Schliff für Edelstahlrohre 32<br />
Hochfrequenzschleifer als Betonfräse 33<br />
Lesetipps zum Thema Ergonomie und Vibrationen 33
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> erschließt sich<br />
eine neue Welt: die prozesssichere<br />
Schraubmontage im<br />
Newton-Zentimeter-Bereich.<br />
Mit der Übernahme der<br />
Microtec Systems GmbH<br />
bieten die Essener nun auch<br />
ein umfangreiches Programm<br />
sensorgesteuerter<br />
Schraubsysteme für Drehmomente<br />
von weit unter<br />
1 Newtonmeter an. Die<br />
Technologie ist vor allem<br />
in der Elektronikindustrie<br />
gefragt.<br />
Unsere Welt drehte sich bislang<br />
zwischen einem halben und<br />
4000 Newtonmetern“, sagt<br />
Yngve Revander, Geschäftsführer der<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools Central Europe GmbH<br />
in Essen. Diesen Drehmomentbereich<br />
decken zahlreiche Druckluft- und gesteuerte<br />
Tensor-Elektroschrauber ab, die sich<br />
für verschiedene Stufen der Prozesssicherheit<br />
eignen – von der einfachen<br />
Abschaltgenauigkeit eines Druckluftdreh-<br />
oder Impulsschrauber bis zur Null-<br />
Fehler-Montage im vollständig vernetzten<br />
Schraubprozess. Und: „Diese Welt<br />
hat sich bislang wenig um die Anwender<br />
in der Elektronikindustrie gekümmert“,<br />
gibt Revander zu. Denn in diesen Branchen<br />
seien Schraubengrößen von beispielsweise<br />
M 0,6 und Drehmomente von<br />
weit unter 1 Newtonmeter die Regel.<br />
Dafür habe man bislang nur eine „sehr<br />
dünne Produktpalette“ bereitgehalten.<br />
Um das zu ändern, scheint es nur folgerichtig,<br />
dass sich Revander auf dem<br />
Markt nach einer Ergänzung umgesehen<br />
hat; schließlich ist die prozesssichere<br />
Montage zunehmend auch in der Elektronikfertigung<br />
gefragt. Außerdem ist es<br />
Elektronikfertigung<br />
Schraubtechnik für Newton-Zentimeter<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>s erklärtes Ziel, für jeden<br />
Schraubprozess die beste Lösung anbieten<br />
zu können.<br />
Elektronikindustrie weltweit<br />
bedeutendste Industriebranche<br />
Der Markt ist höchst interessant: Die<br />
Branche belegte 2005 zusammen mit der<br />
Elektroindustrie nach Angaben ihres<br />
Zentralverbandes Elektrotechnik- und<br />
Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) hierzulande<br />
mit einem Umsatz von 165 Milliarden<br />
Euro Platz zwei nach der Automobilindustrie<br />
(rund 235 Milliarden Euro).<br />
Weltweit steht die Elektronikindustrie<br />
mit rund 1,2 Billionen US-Dollar sogar<br />
mit großem Abstand auf Platz eins: Sie<br />
fertigte im vergangenen Jahr 810 Millionen<br />
Handys, 130 Millionen MP3- und<br />
ähnliche Abspielgeräte, 60 Millionen<br />
Digitalkameras und 375 Millionen Festplatten.<br />
Gefunden hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> die passende<br />
technologische Ergänzung in den<br />
Newton-Zentimeter-Bereich hinein in der<br />
Microtec Systems GmbH aus Villingen-<br />
Schwenningen. Deren Produktpalette<br />
DK 2/06 3
Elektronikfertigung<br />
umfasst gesteuerte Schraubsysteme für<br />
Drehmomente ab 0,005 Newtonmeter<br />
(oder 0,5 Newton-Zentimeter),<br />
handgeführte Schraubtechnik,<br />
halb- und vollautomatische, fest<br />
installierte Schraubsysteme,<br />
Messtechnik bis in Größenordnungen<br />
von 10 Nμm hinein sowie<br />
die zugehörige Software. „Wir<br />
wollen mit unseren Produkten in<br />
einem boomenden Markt profitabel<br />
wachsen“, sagt Microtec-Geschäftsführer<br />
Bernd Himmelsbach. „Aber<br />
wir sind klein. Um auf nennenswerte<br />
Marktanteile zu kommen, hätte man jahrelang<br />
investieren müssen – wenn wir das<br />
überhaupt geschafft hätten.“<br />
In <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> als neuem Eigentümer<br />
habe man einen Partner gefunden, mit<br />
dem diese Strategie gelingen werde. Man<br />
könne die Vorteile eines Großkonzerns<br />
nutzen, die Himmelsbach in der „sehr<br />
4 DK 2/06<br />
26.-29.9.2006<br />
Halle 2, Stand 2415<br />
ausgefeilten Logistik, dem<br />
größeren Einkaufsvolumen<br />
und Synergien in<br />
Entwicklung und<br />
Fertigung“ sieht.<br />
Vor allem beschäftigt<br />
der Konzern<br />
weltweit eine hun-<br />
dertfach größere<br />
Vertriebsmannschaft, die die<br />
Microtec-Produktpalette ihrer<br />
Kundschaft anbieten könne. Für das<br />
<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Team wird die neue Technik<br />
zum Heimspiel: Abgesehen von der<br />
Größe der Werkzeuge gibt es kaum einen<br />
Unterschied zu den High-Tech-Tensorschraubern<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>: Die Art und<br />
Weise der Programmierung und des<br />
Schraubens ist mehr oder weniger identisch.<br />
Yngve Revander ist zuversichtlich,<br />
den Umsatz mit den „kleinsten sensorge-<br />
Bernd Himmelsbach (links), Geschäftsführer<br />
Microtec Systems, und <strong>Atlas</strong>-<br />
<strong>Copco</strong>-Tools-Chef Yngve Revander mit<br />
dem kleinsten sensorgesteuerten<br />
Schraubsystem der Welt<br />
Unten: Für Uhren oder <strong>Mini</strong>atur-Festplatten<br />
werden zum Beispiel M0,6-Schrauben<br />
verwendet. Für die automatische<br />
Zuführung kommen auch die Rüttelförderer<br />
aus dem Zwergenland, wie der<br />
Vergleich mit dem Sektglas zeigt ...<br />
steuerten Schraubsystemen der Welt“ in<br />
den nächsten Jahren kräftig steigern zu<br />
können. Denn <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> will auch in<br />
der Elektronikindustrie die Nummer eins<br />
werden. Eine weitere Zielgruppe ist die<br />
Schmuck- und Uhrenindustrie. Übrigens:<br />
Entwicklung und Fertigung der Microtec-Produkte<br />
bleiben in Villingen-<br />
Schwenningen.<br />
Neue Elektro- und Druckluft-Kleinschrauber<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> stellt auf der Motek neue<br />
Kleinschrauber vor: den Niederspannungsschrauber<br />
EBL sowie den Druckluftschrauber<br />
LUM 32. Den EBL (Bild links)<br />
wird es als Stab-, Winkel- und Pistolenschrauber<br />
geben. Zur Verfügung stehen<br />
vier Grundvarianten mit Drehmomentbereichen<br />
von 0,03 bis 0,3 Newtonmeter (EBL<br />
03) bis hin zum EBL 35 mit einer Spanne<br />
Neu auf der Motek: Der Elektroschrauber<br />
EBL eignet sich gut für die Fertigung<br />
elektronischer Komponenten<br />
Mehr dazu: 301<br />
von 0,7 bis 3,5 Newtonmeter. Da die elektronischen<br />
Steuerungen in separaten kleinen<br />
Geräten untergebracht sind, wiegen<br />
die <strong>Schrauber</strong> selbst nur ergonomische<br />
150 bis 640 Gramm. Weitere Merkmale der<br />
EBL-Serie:<br />
� Soft-Stopp-Version für stoßempfindliche<br />
Bauteile und optimale Ergonomie<br />
für langes, ermüdungsfreies Arbeiten,<br />
� manipulationssichere Drehmomenteinstellung,<br />
� wählbarer Push- oder Hebelstarter,<br />
� bürstenloser Motor für lange War-
High-End-Lösung bis 1000 Nm<br />
26.-29.9.2006<br />
Halle 2, Stand 2415<br />
Auf der Motek zeigt <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> erstmals den High-End-<br />
Tensorschrauber ST 10 für hohe<br />
Drehmomente.<br />
Tensor ST 10 heißt der High-End-<br />
<strong>Schrauber</strong> des derzeitigen Produktprogramms,<br />
den <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
auf der Motek erstmals vorstellt. Er montiert<br />
mit Drehmomenten von bis zu 1000<br />
Newtonmetern bei extrem hoher Prozesssicherheit<br />
und Wiederholgenauigkeit (± 5<br />
Prozent über 6 Sigma). Zielanwendungen<br />
sind sicherheitskritische Montagefälle<br />
der Prozesssicherheitsstufen 4 und 5<br />
(siehe Seite 9), die eine Rückverfolgbarkeit<br />
des Drehmoments erfordern. Mit diesem<br />
Werkzeug ist die Null-Fehler-Montage<br />
auch bei großen Schrauben möglich.<br />
Die Steuerung erkennt alle defekten<br />
Gewinde, fehlende Dichtungen oder<br />
Unterlegscheiben; sie wählt ferner die<br />
richtigen Parameter und identifiziert jede<br />
einzelne Schraube. Der Monteur kann gar<br />
nicht anders, als richtig zu verschrauben.<br />
tungsintervalle und niedrige<br />
Betriebskosten,<br />
� vorbereitet für Vakuum-<br />
Saugvorrichtung.<br />
Eine separate Steuerung, mit<br />
der sich der Montageprozess<br />
überwachen lässt, ist<br />
auf Wunsch erhältlich.<br />
Der LUM 32 (Bild) ergänzt die Reihe der<br />
selbstabschaltenden Druckluftschrauber<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>, die sich vor allem<br />
durch ihre niedrigen Reaktionsmomente<br />
und das sehr geringe Gewicht auszeichnen.<br />
Durch das neue Getriebe und die<br />
gegenüber den Vorgängermodellen<br />
Neu auf<br />
der Motek: Der<br />
Tensor ST 10 wurde für<br />
hohe Drehmomente bei voller<br />
Prozessdokumentation ausgelegt.<br />
Der Elektroschrauber eignet sich für die<br />
Fertigung von Nutzfahrzeugen, großen Pumpen,<br />
Motoren oder Ventilen, Kranen und Hebezeugen<br />
Der Tensor ST 10 eignet sich vor allem<br />
für die Fertigung von Nutzfahrzeugen,<br />
Lkw-Anhängern, großen Pumpen oder<br />
Ventilen, Kranen oder Hebezeugen,<br />
Lokomotiven oder (Diesel-)Motoren.<br />
Vorrangiges Entwicklungsziel für diesen<br />
<strong>Schrauber</strong> war die hohe Leistung. Am<br />
ehesten ist er mit dem Tensor S 9 vergleichbar,<br />
der auch für hohe Drehmomente<br />
bei voller Prozessdokumentation<br />
gebaut wurde. Die Tensor-ST-Serie, die<br />
noch ergonomischer und schneller ist als<br />
die Tensor-S-Serie, endete bislang bei<br />
125 Newtonmetern. Im neuen Tensor<br />
ST 10 steckt erstmals ein noch effizienterer<br />
Motor, der 10 Prozent schneller und<br />
30 Prozent stärker ist als der bisherige.<br />
Die Motorkonstruktion macht eine Belüftung<br />
unnötig. Daher ist der <strong>Schrauber</strong><br />
deutlich wartungsärmer als Wettbewerbsmodelle.<br />
Auf der Motek ist er als Stabund<br />
Winkelschrauber zu sehen. tp<br />
Mehr zum ST 10: Kennziffer 302<br />
wesentlich kleinere<br />
Kupplung ist der LUM<br />
32 extrem leicht: Mit nur<br />
750 Gramm wiegt er im<br />
Schnitt 30 Prozent weniger<br />
als der vergleichbare<br />
Wettbewerb – ist aber etwa ein Drittel<br />
schneller. Der <strong>Schrauber</strong> ist in zwei Varianten<br />
für Drehmomente bis 10 und bis<br />
15,5 Newtonmeter erhältlich. tp<br />
Mehr zum EBL: Kennziffer 300<br />
Mehr zum LUM 32: Kennziffer 303<br />
Lesetipp<br />
Motek-Vorschau<br />
Neues Taschenbuch<br />
Schraubtechnik<br />
Das Taschenbuch „Einführung<br />
in die Schraubtechnik“ fasst<br />
alles Wissenswerte über die<br />
Schraubtechnik kurz und verständlich<br />
zusammen. Die Broschüre<br />
wendet sich an alle,<br />
die sich im Maschinenbau, in<br />
der Fertigungs- und Automobilindustrie,<br />
aber auch in der Instandhaltung<br />
und der Qualitätssicherung aller Branchen<br />
mit dem Thema befassen.<br />
� Welche Kräfte halten eine<br />
Schraubverbindung zusammen und<br />
was kann man tun, damit sie sich nicht<br />
wieder löst?<br />
� Wofür stehen die<br />
Zahlen auf dem<br />
Einführung in<br />
Schraubenkopf?<br />
die Schraubtechnik<br />
� Was besagen<br />
Drehmoment und<br />
Drehwinkel?<br />
� Welche Anziehmomente<br />
sollten bei<br />
welchen Gewindegrößen<br />
verwendet<br />
werden?<br />
� Wozu gibt es<br />
Drehwinkel- und<br />
Drehmomentmessungen, und wie<br />
genau ist „drehmomentgenau“?<br />
� Was unterscheidet eine weiche<br />
von einer harten Schraubverbindung?<br />
Das Taschenbuch Schraubtechnik gibt<br />
auf all diese und noch mehr Fragen<br />
eine Antwort. Es erklärt die gängigen<br />
Mess- und Prüfverfahren der<br />
Schraubtechnik oder wie sich ein<br />
Tröpfchen Öl im Gewinde auf die<br />
Klemmkraft auswirkt. Erläuterungen<br />
der verschiedenen Werkzeugarten,<br />
vom Druckluft-Schlagschrauber über<br />
Impulsschrauber hin zu gesteuerten<br />
Elektroschraubern und Akkuwerkzeugen<br />
helfen bei der Auswahl des richtigen<br />
Typs für die jeweilige Anwendung.<br />
Das Taschenbuch erhalten Sie kostenlos<br />
unter folgender Kennziffer:<br />
TB Schraubtechik: Kennziffer 304<br />
DK 2/06 5
Elektronikfertigung<br />
6 DK 2/06
Elektronikfertigung<br />
7 DK 2/06
Schraubmontage<br />
Waschmaschine<br />
mit LUM-<strong>Schrauber</strong>, Stufe 1*<br />
Mit einer Prozesssicherheit der Stufe 1<br />
werden hier Schrauben an einer<br />
Waschmaschine montiert. Der eingesetzte<br />
LUM-Druckluftschrauber ist<br />
extrem leicht. Seine schnell abschaltende<br />
Kupplung bietet hohe Drehmomentgenauigkeit<br />
und erlaubt ermüdungsfreies<br />
Arbeiten. Die Station kann<br />
mit einem RE-Controller zur Stufe 2 aufgerüstet<br />
werden. Dann werden auch<br />
die Schrauben mitgezählt<br />
Das Q.I.F.-Logo signalisiert: Diese<br />
Komponenten können Sie problemlos<br />
in Ihre Schraubstation einbauen<br />
Auf der Montagemesse<br />
Motek zeigt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
erstmals sein Q.I.F.-Konzept:<br />
individuelle Schraubmontage-Stationen,<br />
die<br />
sich mit sehr geringem<br />
Projektierungsaufwand in<br />
kurzer Zeit installieren lassen.<br />
Das ist für Anwender<br />
interessant, deren Produktpalette<br />
und Linien sich<br />
mit den Anforderungen<br />
des Marktes verändern.<br />
6 DK 2/06<br />
Elektronikbauteil<br />
mit Tensor DL, Stufe 3<br />
Wer mit unterschiedlichen Varianten<br />
oder verschiedenen Drehmomenten<br />
arbeitet, kann dies in dieser Tensor-DL-<br />
Station tun. Deren Steuerung arbeitet<br />
mit optimierten Anziehverfahren und<br />
überwacht die Verschraubungen. Über<br />
einen Selektor lassen sich unterschiedliche<br />
Parameter anwählen.<br />
* Eine Übersicht der Prozesssicherheitsstufen<br />
finden Sie auf Seite 9.<br />
Q.I.F.: Der neue Qualitätsstandard<br />
Ob mit Druckluft- oder mit Tensor-Elektroschraubern,<br />
ob mit<br />
oder ohne Prozess-Dokumentation,<br />
ob mit oder ohne Vernetzung: Für<br />
jede Branche und jeden Montagefall bietet<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> eine auf die Anwendung<br />
zugeschnittene Lösung. Die Essener<br />
erstellen die komplette Schraubstation<br />
aus einer Hand. Welche Komponenten<br />
derartige Stationen heute umfassen, zeigt<br />
das Unternehmen anhand zahlreicher<br />
Beispiele auf der Montage- und Handhabungstechnik-Messe<br />
Motek vom 26. bis<br />
29. September in Sinsheim in Halle 2,<br />
Stand 2415.<br />
Das Wichtigste: „Die Qualität ist bei<br />
allen Stationen eingebaut“, versichert<br />
Felix Maier, Produktmanager Quality<br />
Integrated Fastening. Dafür stehe das<br />
neue Kürzel Q.I.F. („Quality Integrated<br />
Fastening“ heißt frei übersetzt: Verschraubungen<br />
mit integriertem Qualitätsmanagement).<br />
Dahinter steht ein allumfassendes<br />
Lösungskonzept für die<br />
Schraubmontage: <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> installiert<br />
die Schraubstationen mit sehr geringem<br />
Projektierungsaufwand in kürzester Zeit,<br />
Motorrad-Teil<br />
mit Pulsor, Stufe 3<br />
Bei der Montage eines Anbauteils legt<br />
dieser Anwender Wert auf hohe<br />
Geschwindkeit ohne Reaktionsmomente.<br />
Alle Verschraubungen werden<br />
gespeichert. Hierfür eignet sich der<br />
Impuls-Druckluftschrauber Pulsor: Er<br />
erfüllt die höhere Prozesssicherheit der<br />
Stufe 3 durch Überwachung und<br />
Schraubenzählung. Die Tool Lock Box<br />
gibt das Werkzeug für das nächste Produkt<br />
frei<br />
ohne Kabelsalat, ohne Schnittstellen- und<br />
Gewährleistungsprobleme. Damit entstehen<br />
zwischen Kunden und (sonst häufig<br />
mehreren) Zulieferern weniger Missverständnisse.<br />
Kosten viel geringer<br />
als bei Individuallösungen<br />
Und: „Weil wir für nahezu alle<br />
Anwendungen aufeinander abgestimmte<br />
Standardmodule verwenden, sind die<br />
Kosten deutlich geringer als bei zusammengewürfelten<br />
Individuallösungen“, ergänzt<br />
Maier. Vor allem, wenn sich die<br />
Anforderungen des Endkunden änderten,<br />
Produkte und Linien variiert oder neue<br />
Linien installiert werden müssten, biete<br />
das Konzept hohe Flexibilität.<br />
Eine Schraubstation besteht heute aus<br />
viel mehr als nur dem Schraubwerkzeug.<br />
Die passende Steuerung will ausgewählt<br />
sein; Vorrichtungen zum Halten oder<br />
Führen des <strong>Schrauber</strong>s sind ergonomisch<br />
meist unentbehrlich (wie Drehmomentarme)<br />
oder steigern als Positionierhilfen<br />
die Genauigkeit (zum Beispiel der Tensor
Montage an Getriebe<br />
mit Zweifach-Tensor-DS, Stufe 3<br />
Diese Arbeitsplatzgestaltung eignet<br />
sich für kürzere Taktzeiten bei qualitätskritischen,<br />
nicht dokumentationspflichtigen<br />
Schraubverbindungen. Die hohe<br />
Produktivität stellt ein Zweifach-Tensor-<br />
DS-<strong>Schrauber</strong> sicher. Die modulare<br />
Express-Mechanik erlaubt individuelle<br />
Stationsgestaltung bei kurzen Lieferzeiten.<br />
Integriert ist eine Lichtsäule mit<br />
Schlüsselschalter, über den der Werker<br />
zum Beispiel N.i.O.-Meldungen quittiert<br />
in der Schraubmontage<br />
Tracker); Lichtsäulen und externe<br />
Bedienelemente, wie das Operator Panel,<br />
unterstützen den Werker, melden Fehler<br />
und blockieren das Werkzeug rechtzeitig<br />
– oder geben es auf Tastendruck wieder<br />
frei. Zu den verfügbaren Modulen zählen<br />
ferner aufsteckbare Scanner sowie Nuss-<br />
Selektoren, die dem Werker eindeutig<br />
anzeigen, welche Stecknuss er für eine<br />
bestimmte Schraube an einer bestimmten<br />
Stelle seines aktuellen Bauteils einsetzen<br />
muss.<br />
Bei jeder Umsetzung habe das Unternehmen<br />
von Anfang an die Produktivität<br />
seiner Kunden im Blick, betont Maier.<br />
Schon von der Einstiegsstufe 1 der Prozesssicherheit<br />
an solle der Werker sicher<br />
sein, mit sehr hoher Drehmomentgenau-<br />
An sieben Schraubstationen der Demonstrations-Linie<br />
in Essen zeigt <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> Tools Interessierten auch abseits<br />
vom Messetrubel die Möglichkeiten<br />
heutiger Schraubmontage. Felix Maier,<br />
Produktmanager Q.I.F., erklärt hier gerade<br />
die Funktionsweise des Operator-<br />
Panels mit einem Tensor ST<br />
Gurt-Haltesystem<br />
mit Tensor ST, Stufe 4<br />
Volle Prozessdokumentation wird mit<br />
dem Tensor ST möglich. Der ergonomisch<br />
kleine Winkelschrauber kommt<br />
fast in jede Ecke. Für das Werkzeug<br />
stehen verschiedene Module zur Verfügung.<br />
Der aufsteckbare Scanner dient<br />
der Identifikation des Werkstücks für<br />
einen kürzeren Prozess, das Operator-<br />
Panel steuert die Station. Ein Kratzschutz<br />
schützt das Werkstück<br />
igkeit und ermüdungsfrei arbeiten zu<br />
können. Auf dieser Stufe werden beispielsweise<br />
Waschmaschinen mit LUM-<br />
Druckluftschraubern montiert. Entsprechend<br />
konstruiert sind alle Werkzeuge im<br />
Programm von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools.<br />
Als Druckluft-Beispiel für die Prozesssicherheitsstufe<br />
3 führt Felix Maier<br />
die Montage von Motorrad-Teilen mit<br />
dem digital überwachten Impulsschrau-<br />
Schraubmontage<br />
Hochspannungsschalter mit<br />
Tensor SL und Tracker, Stufe 4<br />
Eindeutige Identifikation jeder Schraube<br />
steht im Fokus dieser Station. Die<br />
Positionserkennung durch den Tensor<br />
Tracker reduziert die Nacharbeit und<br />
ermöglicht automatisch die richtige<br />
Auswahl der Parameter. Die SL-Tensorschrauber<br />
erlauben volle Prozessdokumentation.<br />
Der RE-Alarm informiert den<br />
Werker über den Schraubstatus<br />
ber Pulsor an: „Hier kann der Anwender<br />
nicht nur sehr schnell und ohne Reaktionsmomente<br />
arbeiten; es werden auch<br />
noch alle Verschraubungen gespeichert“,<br />
nennt Maier die wichtigsten Vorteile. Die<br />
abzuarbeitenden Schrauben werden mitgezählt,<br />
das Werkzeug wird für das<br />
nächste Motorrad freigegeben. Ähnliche<br />
Anwendungen ließen sich aber auch mit<br />
den elektrischen Tensorschraubern der<br />
DS- oder der DL-Serie umsetzen (siehe<br />
zweite Abbildung oben links auf Seite 6).<br />
Verlangt der Anwender – oder sein<br />
Kunde, etwa in der Automobilindustrie –<br />
DK 2/06 7
Schraubmontage<br />
Ventildeckel<br />
mit ETX-Spindeln, Stufe 4<br />
Viele Anwendungen, bei denen es auf<br />
kurze Taktzeiten ankommt, wie bei der<br />
Montage von Ventildeckeln, sind für<br />
den Einsatz von Mehrfach-Schraubsystemen<br />
mit ETX-Spindeln geradezu<br />
prädestiniert. Sie sind dank modularer<br />
Mechanik schnell installiert. Wer<br />
gleichzeitig mehrere Schrauben bei voller<br />
Prozessdokumentation anziehen will<br />
und auf hohe Standzeiten Wert legt,<br />
liegt hier richtig<br />
volle Prozessdokumentation, so kann er<br />
auf die Tensor-Elektroschrauber der<br />
Serien S, ST oder SL zurückgreifen (Beispiele<br />
zeigen die Abbildungen auf der<br />
vorigen Seite). Wenn es die Konstruktion<br />
des zu verschraubenden Bauteils gestattet,<br />
kann ein Mehrfachschrauber mit<br />
ETX- oder QMX-Spindeln eingesetzt<br />
werden (Bilder oben). Diese Schraubsysteme<br />
erlauben extrem kurze Taktzeiten<br />
und kompensieren mit ausgeklügelten<br />
Anziehstrategien beispielsweise Setzerscheinungen.<br />
So werden Bauteile ohne<br />
Verkanten montiert.<br />
Wer Stillstands- und Rüstzeiten weit<br />
senken will und alle Verschraubungen<br />
dokumentieren muss, vernetzt seine<br />
<strong>Schrauber</strong>. Am Bildschirm erscheint ein<br />
Überblick über alle Verschraubungen der<br />
Linie oder des Werkes. Über verschiedene<br />
Software-Module kann der Werker<br />
schnell und direkt auf alle Steuerungen<br />
zugreifen. So kann er Prozesse statistisch<br />
überwachen, Fehler analysieren und<br />
Parameter für bestimmte Anwendungen<br />
oder <strong>Schrauber</strong> eingeben. Die Vernetzung<br />
und Qualitätssicherung gipfelt im Null-<br />
Fehler-Tor: Hier wird sichergestellt, dass<br />
kein Produkt ungeprüft die Linie verlässt.<br />
Eine kleine vernetzte Steuereinheit<br />
(ComNode), zeigt notwendige Nachar-<br />
8 DK 2/06<br />
Radfelgen<br />
mit QMX-Spindeln, Stufe 4<br />
Für extrem hohe Standzeiten und flexible<br />
Anwendungen eignen sich die<br />
Power-Macs-Steuerungen mit QMX-<br />
Spindeln. Das System reduziert automatisch<br />
die Setzerscheinungen in den<br />
Schraubverbindungen und verfügt über<br />
eine integrierte SPS. Es kann durch<br />
weitere Module ergänzt werden, etwa<br />
durch den Aufsatz des Operator-Panels<br />
beiten an. Die Steuerung wählt – beispielsweise<br />
für den Tensor-ST-<strong>Schrauber</strong><br />
– automatisch die richtigen Parameter für<br />
die Anwendung, nachdem der Werker<br />
den Barcode mit einem Scanner am<br />
<strong>Schrauber</strong> eingelesen und die Steuerung<br />
das Werkstück erkannt hat.<br />
Kostenlose Broschüre stellt viele<br />
Möglichkeiten dar<br />
Einen Überblick über verschiedenste<br />
Stationen, in denen Verschraubungen mit<br />
integriertem Qualitätsmanagement umgesetzt<br />
sind, stellt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />
auch in seinem neuen Folder „Null-Fehler-Montage<br />
in der Praxis“ vor. Darin<br />
sind die hier abgebildeten Stationen<br />
sowie übersichtliche Tabellen zu allen<br />
Q.I.F.-Modulen abgebildet. Die Broschüre<br />
ist am Motek-Stand erhältlich und<br />
kann unter kostenlos unter der unten stehenden<br />
Kennziffer bestellt werden.<br />
Übrigens: Wer keine Zeit für einen<br />
Besuch am Messestand findet, kann sich<br />
neuerdings ganzjährig an sieben beispielhaften<br />
Schraubstationen einer kürzlich<br />
errichteten Demonstrationslinie in Essen<br />
von <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Experten die Möglichkeiten<br />
heutiger Schraubmontage erklären<br />
lassen. tp<br />
Zentraler Zugriff<br />
durch Vernetzung, Stufe 5<br />
Wer Stillstands- und Rüstzeiten senken<br />
und alle Verschraubungen dokumentieren<br />
will, vernetzt seine <strong>Schrauber</strong>. Am<br />
Bildschirm erscheint ein Überblick über<br />
alle Verschraubungen der Linie oder<br />
des Werkes. Verschiedene Software-<br />
Module erlauben einen schnellen und<br />
direkten Zugriff auf alle Steuerungen.<br />
Es können Prozesse statistisch überwacht,<br />
Fehler analysiert und Werte eingegeben<br />
werden<br />
Null-Fehler-Tor<br />
mit Tensor ST, Stufe 5<br />
Das Null-Fehler-Tor stellt sicher, dass<br />
kein Produkt ungeprüft die Linie verlässt.<br />
Der ComNode zeigt notwendige<br />
Nacharbeiten an. Die Steuerung wählt<br />
für den Tensor-ST-<strong>Schrauber</strong> automatisch<br />
die richtigen Parameter, nachdem<br />
der Werker mit dem integrierten Scanner<br />
den Barcode eingelesen hat<br />
Mehr zu Q.I.F.: Kennziffer 305<br />
Mehr zu Druckluftschraubern: 306<br />
Mehr zu Tensor-<strong>Schrauber</strong>n: 307<br />
Mehr zum Tensor Tracker: 308<br />
Mehr zu ETX- und QMX-Spindeln: 309
Nicht nur für Notfälle<br />
Mit den BLM-Drehmomentschlüsseln<br />
können Anwender<br />
kleine Stückzahlen rückverfolgbar<br />
montieren.<br />
Auf der Motek zeigt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
erstmals die Messbänke und<br />
Drehmomentschlüssel der jüngst<br />
übernommenen italienischen BLM. Mit<br />
den Drehmomentschlüsseln können Anwender<br />
kleine Lose rückverfolgbar montieren<br />
– in gleicher Qualität wie mit<br />
Elektroschraubern in der Großserie.<br />
Die Produktpalette umfasst derzeit den<br />
Produktionsschlüssel LineWrench, den<br />
Laborschlüssel LabWrench und den<br />
„Qualitätsschlüssel“ QCWrench. Der<br />
Produktionsschlüssel eignet sich vor<br />
allem als Backup-Lösung: Er kann als<br />
Sicherheit im Falle einer <strong>Schrauber</strong>störung<br />
verwendet werden, wenn der (sonst<br />
eingesetzte) Elektroschrauber für einige<br />
Zeit an einer Montagestation ausfällt. Der<br />
Clou: Anders als herkömmliche Backup-<br />
Werkzeuge ist der LineWrench sofort für<br />
dokumentationspflichtige Verbindungen<br />
einsetzbar, ohne dass man ihn auf seine<br />
Prozessfähigkeit hin überprüfen muss.<br />
„Normale Elektroschrauber müssen<br />
vor dem Einsatz in der Produktion auf<br />
den jeweiligen Schraubfall eingemessen<br />
werden“, sagt BLM-Produktmanager<br />
Dirk Biebricher. Dazu sei eine Messbank<br />
nötig – und die Zeit, dies vor Ort durchzuführen.<br />
Benötigt werden ferner ein<br />
Inline-Messwertgeber und Teile zum<br />
Testen. Dies alles entfalle beim Line-<br />
Wrench-Schlüssel; denn dessen Funktion<br />
hängt nicht von der Schraubfallhärte ab.<br />
Es ist auch kein Maschinenfähigkeitstest<br />
erforderlich. „Der LineWrench ist<br />
immer für jeden Schraubfall bereit!“, sagt<br />
Biebricher. Denn der Drehmomentschlüssel<br />
verfügt über ein eingebautes<br />
Gyroskop. Dadurch zieht er – neben dem<br />
eingestellten Drehmoment – unabhängig<br />
von der Hand- oder Armbewegung des<br />
Werkers immer auf den richtigen Drehwinkel<br />
an. Vor allem aber stellt er sicher,<br />
dass die Nachverfolgbarkeit erhalten<br />
bleibt, während das Ersatzwerkzeug<br />
installiert wird.<br />
„Der Schlüssel kann für die drehmoment-<br />
und drehwinkelgesteuerte Montage<br />
ebenso verwendet werden wie für<br />
Verschraubungen in die Streckgrenze<br />
hinein“, versichert Biebricher. Er eigne<br />
sich aber auch als alleiniges Werkzeug<br />
für die anspruchsvolle, dokumentationspflichtige<br />
Montage kleiner Lose, wenn<br />
der Anwender keinen Elektroschrauber<br />
anschaffen wolle. Sehr groß ist der Drehmomentbereich<br />
des LineWrench: Er kann<br />
beispielsweise mit 20 bis 250 Newtonmetern<br />
anziehen – dazu wären normalerweise<br />
drei Elektroschrauber nötig.<br />
Automatische<br />
Parametererkennung<br />
26.-29.9.2006<br />
Halle 2, Stand 2415<br />
Für den LineWrench stehen verschiedene<br />
Stecknüsse und Maulschlüssel-<br />
Aufsätze zur Verfügung. Sie enthalten<br />
Transponder, anhand derer der Line-<br />
Wrench sie erkennt und automatisch die<br />
richtigen Schraub-Parameter einstellt.<br />
Bis zu 30 Parametersätze kann der Drehmomentschlüssel<br />
verwalten. Ein eingebauter<br />
Barcodescanner erlaubt komplette<br />
Datennachverfolgung. Der LineWrench<br />
ist akkubetrieben. tp<br />
Mehr dazu: Kennziffer 310<br />
Zur Technik<br />
Schraubmontage<br />
In fünf Stufen zur<br />
Null-Fehler-Montage<br />
Die Stufe 1 der Prozesssicherheit<br />
eignet sich für kundenkritische<br />
Schrauben. Die Prozesssicherheit<br />
basiert auf der<br />
Abschaltgenauigkeit des<br />
Druckluftschraubers.<br />
<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Werkzeuge:<br />
Impuls-, Dreh- und Hochmomentschrauber<br />
der Typen<br />
LUM, ErgoPulse, LTP, LTV.<br />
Auch Anwendungen der Prozesssicherheitsstufe<br />
2 sind für kundenkritische<br />
Schrauben gedacht. Ein<br />
RE-Schraubcontroller überwacht den<br />
Schraubzyklus und zählt die Schrauben<br />
mit. Für Druckluftschrauber wie in<br />
Stufe 1 sowie die DS-Box (Elektro).<br />
Die Stufe 3 der Prozesssicherheit eignet<br />
sich für kunden- und funktionskritischen<br />
Schrauben. Der <strong>Schrauber</strong> meldet<br />
defekte Gewinde oder wenn eine<br />
Unterlegscheibe oder Dichtung fehlt.<br />
Die I.O.- oder N.i.O.-Meldung („In Ordnung/Nicht<br />
in Ordnung“) gibt an, ob<br />
Drehmoment und/oder Drehwinkel im<br />
grünen Bereich liegen. Tensor DS und<br />
DL (Elektroschrauber); digital überwachter<br />
Druckluftschrauber Pulsor.<br />
Einen zu 100 Prozent sicheren Prozessablauf<br />
gewährleistet die Prozesssicherheitsstufe<br />
4 für kunden-, funktions-<br />
und sicherheitskritische Schrauben.<br />
Alle Anziehdaten können dokumentiert<br />
und statistisch ausgewertet,<br />
alle <strong>Schrauber</strong> vernetzt und online<br />
überwacht werden. Das funktioniert<br />
nur bei High-Tech-Elektroschraubern:<br />
Tensor S, Tensor ST, Tensor SL,<br />
ETX- und QMX-Mehrfachschrauber.<br />
In der Prozesssicherheitsstufe 5 ist ein<br />
Null-Fehler-Konzept umgesetzt, für<br />
Schraubfälle und Werkzeuge wie in<br />
Stufe 4. Der <strong>Schrauber</strong> ist ins Produktionsleit-<br />
und Qualitätssicherungssystem<br />
eingebunden. Er informiert das<br />
Leitsystem, ob das richtige Bauteil<br />
montiert wird, zeigt dem Werker, wo er<br />
schrauben muss, wählt die richtigen<br />
Anziehparameter und bestimmt, welcher<br />
Steckschlüssel zu nehmen ist.<br />
DK 2/06 9
Software<br />
26.-29.9.2006<br />
Halle 2, Stand 2415<br />
Seit dem Sommer gilt das<br />
Verwendungsverbot für<br />
sechswertiges Chrom in<br />
Elektrogeräten. Das ist der<br />
Anfang vom Ende für den<br />
Werkstoff in industriellen<br />
Anwendungen: Schraubenhersteller<br />
werden bald völlig<br />
auf Chrom VI verzichten,<br />
Konstrukteure sollten schon<br />
heute Alternativen suchen.<br />
Selbst Hersteller von Maschinen<br />
und Geräten, die nicht unter das<br />
Stoffverbot der verschiedenen EU-<br />
Richtlinien fallen, müssen Alternativen<br />
zu chromatierten Schrauben finden“,<br />
betont Dirk Biebricher, Manager Advanced<br />
Fastening Technology (AFT) bei<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools in Essen. „Denn die<br />
Zulieferer werden über kurz oder lang<br />
10 DK 2/06<br />
keine Chrom-VI-haltigen Schrauben<br />
mehr anbieten.“ Damit steht Chrom VI,<br />
das jahrezehntelang als Deckschicht verzinkte<br />
Schrauben vor Korrosion geschützt<br />
hat, vor dem Aus. Katalysator<br />
dieser Entwicklung sind die EU-Richtlinien<br />
über Elektro- und Elektronik-Altgeräte<br />
(WEEE-Richtlinie 2002/95/EG)<br />
sowie zur Beschränkung der Verwendung<br />
bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro-<br />
und Elektronikgeräten (RoHS-Richtlinie<br />
2002/96/EG). Die Umsetzungen in<br />
nationale Gesetze verbieten Herstellern<br />
seit dem 1. Juli, in der Europäischen<br />
Union Elektrogeräte in Verkehr zu bringen,<br />
die Blei, Chrom VI, Cadmium,<br />
Quecksilber oder bromhaltige Flammschutzmittel<br />
enthalten; für die Automobilindustrie<br />
gelten Übergangsfristen bis<br />
maximal zum 1. Juli 2008.<br />
„Wenn sich der Markt durch diesen<br />
leichten Schubs von Chrom VI abwendet“,<br />
warnt Biebricher, „bekommen sogar<br />
Konstrukteure von Maschinen und Anlagen<br />
ein Problem, die in den EU-Richtlinien<br />
ausgenommen sind.“ Denn sie<br />
müssen alle Schraubverbindungen neu<br />
berechnen. „Alternative Beschichtungsmethoden<br />
verändern aber nicht nur das<br />
Werkstoffe, ihre Oberflächen und eine<br />
eventuelle Schmierung verändern die in<br />
einer Schraubverbindung auftretenden<br />
Reibwerte. Die aber entscheiden, wieviel<br />
Klemmkraft vom aufgebrachten<br />
Drehmoment in die Verbindung eingeht.<br />
Selbst wenn ein Drehmomentschlüssel<br />
bei verschiedenen Schrauben immer<br />
das gleiche Drehmoment anzeigt, kann<br />
die tatsächliche Klemmkraft in den Verbindungen<br />
unterschiedlich sein<br />
Konstrukteure müssen Alternativen finden<br />
„Sechswertiges Chrom steht im<br />
Maschinenbau vor dem Aus!“<br />
Maß von Schrauben, Muttern und<br />
Gewinden“, erklärt der Verbindungsexperte.<br />
„Vielmehr können Chrom-VI-<br />
Ersatzstoffe auch abweichende Reibwerte<br />
der Oberflächen aufweisen.“ In solchen<br />
Fällen können sich ganz andere<br />
Klemmkräfte zwischen den verbundenen<br />
Bauteilen ergeben, obwohl das eingestellte<br />
Drehmoment beim Verschrauben<br />
nicht verändert wurde.<br />
In einigen Fällen sank die<br />
Klemmkraft um bis zu 70 Prozent<br />
„Normalerweise gehen nur etwa zehn<br />
Prozent des aufgebrachten Drehmoments<br />
in die Klemmkraft ein“, weiß Biebricher.<br />
„50 Prozent verliert man an die Reibung<br />
zwischen Schraubenkopf und Material,<br />
weitere 40 Prozent gehen durch die<br />
Gewindereibung drauf.“ In Tests an verschiedenen<br />
Werkstoffen im eigenen<br />
Labor habe man bei Schrauben mit<br />
Chrom-VI-Ersatzstoffen in einigen Fällen<br />
Klemmkraftverluste von bis zu 70<br />
Prozent festgestellt. „Und das, obwohl<br />
wir immer mit dem gleichen Drehmoment<br />
angezogen haben.“ Für sicherheitskritische<br />
Schraubverbindungen könne
Das Simulationsprogramm TightSim errechnet, was sich neben<br />
der Klemmkraft noch alles ändert, wenn Reibwert oder Schraubenhärte<br />
steigen. Der Anwender kann unterschiedliche<br />
Anziehstrategien durchspielen. Das Programm stellt dann die<br />
Einschraubzeiten bei unterschiedlichen Drehzahlen in verschiedenen<br />
Anziehstufen dar und gibt Auskunft über das Setz-<br />
das den Gau bedeuten. „Da kann schon<br />
mal eine Schraube verloren gehen“,<br />
bringt es Biebricher auf den Punkt.<br />
Der Montage-Profi rät, alle Konstruktionen<br />
genau unter die Lupe zu nehmen –<br />
von den Klemmkräften über die Anzugsstrategien<br />
bis zu den Werkzeugeinstellungen.<br />
Es könnte sich sogar herausstellen,<br />
dass der eingesetzte <strong>Schrauber</strong> für ein<br />
Substitut ungeeignet ist, wenn etwa die<br />
Ersatzschraube deutlich höhere Drehmomente<br />
erfordert als bisher, das Werkzeug<br />
dafür aber nicht ausgelegt ist.<br />
Software simuliert in Sekunden<br />
250 Verschraubungen<br />
Biebricher weiß aber auch, dass die<br />
Analyse jedes einzelnen Schraubfalls viel<br />
Geld und Zeit kostet – oft bis zu zwei<br />
Wochen. Eine Alternative ist die Software<br />
TightSim aus dem Hause <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong>. Mir ihr „können wir in einer<br />
dynamischen Montagesimulation binnen<br />
Sekunden bis zu 250 Testverschraubungen<br />
virtuell überprüfen“, versichert er.<br />
Die Ergebnisse entsprächen der Realität<br />
und gäben Auskunft über die Qualität der<br />
Verbindung und mögliche Taktzeiten,<br />
wenn das Substitut eingesetzt wird.<br />
„TightSim errechnet und simuliert,<br />
was sich neben der Klemmkraft noch<br />
alles ändert, wenn Reibwert oder Schraubenhärte<br />
steigen“, führt der Experte aus.<br />
Der Anwender könne unterschiedliche<br />
Anziehstrategien durchspielen; das Programm<br />
stelle dann die Einschraubzeiten<br />
Dirk Biebricher,<br />
Manager AFT:<br />
„Der Markt wird<br />
bald nur noch sehr<br />
wenige herkömmlich<br />
beschichtete<br />
Schrauben anbieten.“<br />
bei unterschiedlichen Drehzahlen in verschiedenen<br />
Anziehstufen dar oder gebe<br />
Auskunft über das Setz-Drehmoment der<br />
Verbindung, wenn die <strong>Schrauber</strong>drehzahl<br />
verändert wird. Dazu braucht der Konstrukteur<br />
die Software nur mit den Reibwerten,<br />
der Schraubengröße und -güte<br />
sowie beispielsweise zwei geplanten<br />
Drehmomenten für eine Zweifach-<br />
Anziehstrategie zu füttern. Das Simulationsprogramm<br />
liefert in wenigen Augenblicken<br />
die Ergebnisse.<br />
„Wer sich nicht in die Software hineindenken<br />
will“, sagt Biebricher, „für den<br />
analysieren wir die Montageprozesse<br />
auch direkt an seiner Fertigungslinie.“<br />
Maßgeschneiderte Optimierungsvorschläge<br />
inklusive. Wer will, bekommt<br />
eine komplette Designprüfung. Dafür<br />
benötige das Team von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> die<br />
Zeichnung des zu untersuchenden<br />
Schraubfalls, die aktuelle Schraubspezifikation,<br />
Infos über den bislang eingesetzten<br />
<strong>Schrauber</strong>, die aktuelle Oberflächenbeschaffenheit<br />
und die vorgesehene<br />
Oberflächenbeschichtung. Innerhalb von<br />
14 Tagen erhält der Anwender die Analy-<br />
Software<br />
Drehmoment der Verbindung, wenn die <strong>Schrauber</strong>drehzahl verändert<br />
wird. Der Konstrukteur braucht die Software nur mit den<br />
Reibwerten, der Schraubengröße und -güte sowie beispielsweise<br />
dem geplanten Drehmoment zu füttern.<br />
Grafik rechts: Beispielhafte Kurven einer Schraubfallanalyse<br />
oder Simulation mit TightSim<br />
se, einen Vorschlag für eine neue Anziehstrategie<br />
sowie eine Bewertung des eingesetzten<br />
Werkzeugs. Dazu kommt die<br />
Simulation des Drehmoments und der<br />
Klemmkraft vorher und nacher. tp<br />
Mehr dazu: Kennziffer 311<br />
Gesetzgebung<br />
In Deutschland gilt das „Gesetz über<br />
das Inverkehrbringen, die Rücknahme<br />
und die umweltverträgliche Entsorgung<br />
von Elektro- und Elektronikgeräten<br />
(Elektro- und Elektronikgerätegesetz,<br />
ElektroG)“, das die EU-Richtlinien<br />
2002/95/EG, geändert durch<br />
2003/108/EG, und 2002/96/EG (RoHS)<br />
umsetzt. Es verbietet seit dem 1. Juli<br />
den Einsatz von mehr als 0,1 Prozent<br />
Blei, Quecksilber, sechswertigem<br />
Chrom, polybromierten Biphenylen<br />
(PBB) oder polybromiertem Diphenylether<br />
(PBDE) je homogenem Werkstoff<br />
oder mehr als 0,01 Prozent Cadmium je<br />
homogenem Werkstoff in fast allen<br />
(neuen) Elektro- und Elektronikgeräten.<br />
Auch in Autos dürfen diese Stoffe nicht<br />
mehr verwendet werden. Für Chrom VI<br />
in „Korrosionsschutzschichten für<br />
Schrauben und Muttern zur Befestigung<br />
von Teilen des Fahrzeuggestells“<br />
tritt das Verbot erst am 1. Juli 2008 in<br />
Kraft. Die meisten Automobilhersteller<br />
wollen aber schon Ende dieses Jahres<br />
ohne Chrom VI auskommen.<br />
DK 2/06 11
Foto: Jochen Stapel<br />
Prüfen und Kalibrieren<br />
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt<br />
Das Thema Prüfen und Kalibrieren<br />
wird häufig nur unter dem<br />
Kostenaspekt betrachtet. Doch<br />
Kalibrierzertifikate sind keine Kür. Im<br />
Rahmen der Produkthaftung werden sie<br />
zur Pflicht, will man sich vor hohen<br />
Schadensersatzansprüchen schützen.<br />
Korrekt arbeitende Werkzeuge sorgen<br />
darüber hinaus auch für zufriedene Kunden<br />
und erleichtern letztlich auch den<br />
Umweltschutz.<br />
Bis zu 60 Jahre Produkthaftung sind<br />
im Fahrzeug- und Flugzeugbau keine<br />
Ausnahme. Eine fehlerhafte Montage<br />
kann zu hohen Schadensersatzansprüchen<br />
führen, was insbesondere Fälle aus<br />
den USA belegen. Aber auch in der EU<br />
ist das Produkthaftungsgesetz, basierend<br />
auf der EG-Richtlinie 85/374 EG, mittlerweile<br />
in allen Mitgliedstaaten umgesetzt.<br />
Weniger spektakulär, aber ebenfalls<br />
kostenintensiv und imageschädigend,<br />
sind Rückrufaktionen, wenn fehlerhaft<br />
montierte Bauteile überprüft oder gar<br />
getauscht werden müssen.<br />
Wer seine Werkzeuge für die Montage<br />
regelmäßig prüft und kalibriert, kann sich<br />
bei den Themen Produkthaftung und<br />
Rückrufe in vielerlei Hinsicht entspannt<br />
zurücklehnen. Das kostet zwar Geld, aber<br />
ein DKD-Kalibrierzertifikat des Deut-<br />
12 DK 2/06<br />
schen Kalibrierdienstes (DKD) ist nicht<br />
nur international gültig, sondern bietet<br />
auch eine hohe Beweiskraft und Schutz<br />
bei der Produkthaftung. Nicht zuletzt<br />
steigt auch die Kundenzufriedenheit –<br />
Basis für ein Unternehmen, das langfristig<br />
und seriös am Markt agieren möchte.<br />
Doch was genau bedeutet nun Prüfen<br />
und Kalibrieren, und wer darf diese<br />
Tätigkeiten ausführen? Wichtig ist zunächst,<br />
die folgenden Begriffe zu verstehen<br />
und zwischen Prüf- und Messmitteln<br />
auf der einen sowie Werkzeugen auf der<br />
anderen Seite zu unterscheiden:<br />
Kalibrieren<br />
Werden auf einer definierten Messeinrichtung<br />
die physikalisch zu messende<br />
Eingangsgröße – etwa Drehmoment oder<br />
Drehwinkel – mit der Ausgangsgröße –<br />
oft ein elektrisches Signal, eventuell aber<br />
auch ein Ablesewert – eines Messgerätes<br />
miteinander verglichen und die Ergebnisse<br />
dokumentiert, nennt man dies Kalibrieren.<br />
Justieren<br />
Stellt sich beim Kalibrieren heraus,<br />
dass die Werte eines Messgerätes nicht<br />
im Sollbereich liegen, muss es so eingestellt<br />
werden, dass dies wieder der Fall<br />
Produkthaftung verliert<br />
mit regelmäßig geprüften<br />
Werkzeugen ihren<br />
Schrecken. Wer seine<br />
Druckluft- und Elektroschrauber<br />
und die zugehörigen<br />
Messgeräte<br />
nicht selbst prüfen beziehungsweise<br />
kalibrieren<br />
will, kann den Service<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> nutzen.<br />
ist. Ein erneutes Kalibrieren dokumentiert<br />
dann den Erfolg oder Nichterfolg des<br />
Justierens.<br />
Eichen<br />
Im Gegensatz zum Kalibrieren ist das<br />
Eichen gesetzlich geregelt und umfasst<br />
die Qualitätsprüfung und Kennzeichnung<br />
nach den Eichvorschriften. Das Eichen<br />
wird von den Eichämtern durchgeführt<br />
und darf nicht mit dem Kalibrieren verwechselt<br />
werden.<br />
Rückführbarkeit<br />
Für physikalische Größen wie etwa<br />
Zeit oder Masse gibt es die so genannten<br />
„Normale“. So lässt sich die Länge einer<br />
Sekunde mit Hilfe der Atomuhr der Physikalisch-Technischen<br />
Bundesanstalt<br />
(PTB) in Braunschweig bestimmen und<br />
prüfen, ob eine Uhr justiert werden muss.<br />
Auch für ein Kilogramm gibt es ein Normal,<br />
abgeleitet davon in den jeweiligen<br />
Ländern ein nationales Normal. Wiederum<br />
abgeleitet davon sind die Bezugsnormale<br />
des Deutschen Kalibrierdienstes<br />
und, eine Stufe darunter, die Werksnormale<br />
für die Kalibrierlaboratorien in den<br />
Unternehmen. Nachvollziehbar ist, dass<br />
Werksnormale ungenauer sind als nationale<br />
Normale; man kann das auch als
„Unsicherheit“ ausdrücken: Das höherrangige<br />
Normal hat nur etwa ein Fünftel<br />
der „Unsicherheit“ seines jeweiligen<br />
Nachfolgers. Lässt sich ein Messwert<br />
über einen oder mehrere Schritte mit dem<br />
nationalen Normal für die Messgröße<br />
vergleichen, nennt man dies „Rückführbarkeit“.<br />
Auf diese Weise lässt sich der<br />
Toleranzbereich einer Messung ermitteln.<br />
Eine ganze Reihe Normen beschreibt,<br />
darauf aufbauend, was unter Qualität zu<br />
verstehen ist und wie sich diese sichern<br />
lässt. Erwähnt seien hier die DIN EN<br />
ISO/IEC 17 025, in der die allgemeinen<br />
Anforderungen an die Kompetenz von<br />
Prüf- und Kalibrierlaboratorien definiert<br />
sind, oder die für Automobilzulieferer<br />
wichtige ISO/TS 16 949.<br />
DKD-Kalibrierscheine gelten<br />
über Grenzen hinweg<br />
Doch wer darf eigentlich kalibrieren<br />
und also das ersehnte Zertifikat erteilen,<br />
mit dem die Produkthaftung ihren<br />
Schrecken verliert? Zu unterscheiden<br />
sind grundsätzlich DKD-Kalibrierlaboratorien<br />
des Deutschen Kalibrierdienstes<br />
und Werkskalibrierlaboratorien. DKD-<br />
Kalibrierscheine sind ein Nachweis für<br />
die fachliche Kompetenz und die Rückführung<br />
auf nationale Normale und nicht<br />
nur in Europa, sondern auch in den meisten<br />
anderen Ländern der Welt gültig.<br />
DKD Werk MFU HL<br />
Druckluftwerkzeuge<br />
Anwendungen ohne QS-Anforderung x x �� o<br />
Anwendungen mit QS-Anforderung x x �� o<br />
Elektrowerkzeuge<br />
Anwendungen ohne QS-Anforderung x x �� o<br />
Anwendungen mit QS-Anforderung x x �� o<br />
Messwertgeber<br />
Anwendungen ohne QS-Anforderung o �� x x<br />
Anwendungen mit QS-Anforderung �� o x x<br />
Elektrische Anzeigegeräte<br />
Anwendungen ohne QS-Anforderung o �� x x<br />
Anwendungen mit QS-Anforderung �� o x x<br />
Werksnormale �� o x x<br />
�� empfohlen o möglich x nicht möglich<br />
DKD: DKD-Kalibrierung; Werk: Werkskalibrierung; QS: Qualitätssicherung;<br />
MFU: Maschinenfähigkeitsuntersuchung; HL: Homologation<br />
Werkskalibrierlaboratorien gehören<br />
oft – aber nicht immer – einem Unternehmen<br />
und sind eng an dessen Produktion<br />
gebunden. Sie sind im Gegensatz zu den<br />
DKD-Laboratorien nicht durch eine<br />
nationale Behörde oder Institution akkreditiert<br />
und halten sich nur selten strikt an<br />
die gültigen Normen und Standards.<br />
Bei Wahl eines Kalibrierlabors<br />
auf Seriosität achten<br />
Bei der Wahl eines Kalibrieranbieters<br />
sollte man deswegen auf Seriosität und<br />
Vorgehensweisen achten – insbesondere<br />
weil Kalibrieren kein rechtlich geschützter<br />
Begriff ist. Ein Kalibrierschein ohne<br />
Angabe von Messwerten und Messunsicherheiten<br />
ist erkennbar unseriös und<br />
dürfte hinsichtlich der Produkthaftung<br />
wertlos sein.<br />
Die obige Tabelle gibt Aufschluss darüber,<br />
wann und wo das Kalibrieren sinnvoll<br />
ist. Erwähnt sei noch einmal, dass<br />
sich nicht Werkzeuge, sondern nur Messgeräte,<br />
kalibrieren lassen. Schraubwerkzeuge<br />
selbst können im Rahmen einer<br />
Vergleichsmessung oder Maschinenfähigkeitsuntersuchung<br />
(MFU) untersucht werden,<br />
in der die Genauigkeit ermittelt<br />
wird, mit der eine Maschine oder ein<br />
Werkzeug arbeitet. Noch weiter geht die<br />
so genannte Homologation (HL), ein<br />
Maschinentypentest. Detaillierte Anga-<br />
Lesetipp<br />
Prüfen und Kalibrieren<br />
Neues Taschenbuch<br />
Prüfen und Kalibrieren<br />
Wann und wie sollen Elektround<br />
Druckluftschrauber<br />
geprüft werden? Wer darf die<br />
dazu passenden Messmittel<br />
kalibrieren und wie geht das<br />
vor sich? Diese und andere<br />
Fragen klärt das Taschenbuch<br />
„Prüfen und Kalibrieren in der<br />
Schraubtechnik“ von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
Tools. Es erläutert die wichtigsten<br />
Definitionen rund ums Prüfen und Kalibrieren<br />
von Industriewerkzeugen, wie<br />
Kalibrieren, Justieren, Prüfen und<br />
Eichen, Zertifizieren, Messunsicherheit<br />
oder Rückführbarkeit. Es<br />
folgen einschlägige Normen und Standards<br />
sowie die Beschreibung des<br />
Kalibrierablaufs. Empfehlungen zu<br />
Rekalibrierintervallen und Anmerkungen<br />
zu Qualitätssicherung, Haftung<br />
und Umweltschutz ergänzen die Broschüre.<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools nimmt übrigens mit<br />
seinen in Deutschland und Italien<br />
rückführbaren und akkreditierten Kalibrier-<br />
und Zertifizierdiensten für<br />
Druckluft- und Elektroschrauber, Drehmoment-<br />
und Drehwinkelmesswertaufnehmer<br />
sowie Drehmomentschlüssel<br />
unter den Werkzeugherstellern<br />
eine Sonderstellung ein.<br />
Die 32-seitige Broschüre ist kostenlos.<br />
Broschüre anfordern: 313<br />
ben hierzu finden Sie auch im Handbuch<br />
„Prüfen und Kalibrieren in der Schraubtechnik“<br />
(siehe Kasten).<br />
Ergänzend sei bemerkt, dass mit Qualität<br />
nicht nur Aspekte der Sicherheit und<br />
Verantwortlichkeit für ein Produkt, sondern<br />
auch solche des Umweltschutzes<br />
verbunden sind. Korrekt arbeitende<br />
Messgeräte und Werkzeuge machen eine<br />
effiziente Produktion erst möglich – und<br />
sind deshalb Bestandteil einer umweltschonenden<br />
Prozesskette. tp<br />
Mehr zu den Kalibrier-Diensten<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools: 312<br />
DK 2/06 13
Nachrichten<br />
Intern<br />
14 DK 2/06<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> seit 50<br />
Jahren in Österreich<br />
In diesem Jahr feiert <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> in Österreich Jubiläum:<br />
Seit 50 Jahren ist der schwedische<br />
Konzern in der Alpenrepublik<br />
vertreten. Mit Kompressoren<br />
und Drucklufttechnik, mit<br />
Industriewerkzeugen sowie mit Bauund<br />
Bohrtechnik.<br />
Im Gründungsjahr, 1956, erwirtschafteten<br />
gerade mal sechs Mitarbeiter<br />
einen Umsatz von 3 Millionen Schilling<br />
(218 000 Euro), nach 15 Jahren waren<br />
es schon mehr als zwanzig Mal soviel:<br />
5,3 Millionen Euro. 2005 haben die drei<br />
österreichischen Gesellschaften des<br />
Konzerns 77 Millionen Euro umgesetzt.<br />
Mit 125 Mitarbeitern.<br />
Mehr Schnee und Tunnel<br />
Eine große Rolle spielen in Österreich<br />
Produkte, für die es beispielsweise in<br />
Deutschland kaum Abnehmer gibt:<br />
Beschneiungsanlagen für Skipisten<br />
oder Bau- und Bohrtechnik für die<br />
zahlreichen Brücken und Tunnel des<br />
Landes. Hierfür stellt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
modernste hydraulische Bohrgeräte,<br />
Tunnelfräsen und Ankertechnik bereit.<br />
Heinz Wagner, General Manager von<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools in Österreich<br />
Nicht mehr wegzudenken aus den Fertigungsstraßen<br />
der Automobil- und<br />
Nutzfahrzeugindustrie sind die pneumatischen<br />
und die gesteuerten Tensor-Elektroschrauber<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
Tools. „Die Hälfte des Umsatzes erzielen<br />
wir heute mit Werkzeugen, die vor<br />
vier Jahren noch gar nicht auf dem<br />
Markt waren“, sagt Heinz Wagner,<br />
General Manager Tools in Wien. tp<br />
Konzern wächst rasant<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> hat den Umsatz<br />
2005 weltweit um 22 Prozent<br />
gesteigert. Auch das Jahr<br />
2006 beginnt mit Rekorden.<br />
Der <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Konzern hat seinen<br />
konsolidierten Umsatz 2005<br />
um sage und schreibe 22 Prozent<br />
auf 52,7 Milliarden Schwedenkronen<br />
(rund 5,7 Milliarden Euro) gesteigert, bei<br />
einem Volumenzuwachs von 11 Prozent.<br />
Der Betriebsgewinn stieg um 41 Prozent<br />
auf einen neuen Rekord von 9,4 Milliarden<br />
SEK (1 Milliarde Euro). Die operative<br />
Marge betrug 17,8 Prozent. Die Aktie<br />
legte 2005 um 77 Prozent zu.<br />
1410 Mitarbeiter, fünf Prozent mehr<br />
als im Jahr zuvor, erwirtschafteten 2005<br />
in den acht deutschen Gesellschaften des<br />
Konzerns 486 Millionen Euro. Kürzlich<br />
kam als neunte Gesellschaft die Microtec<br />
Systems GmbH (Seite 3) mit 18 Beschäftigten<br />
hinzu.<br />
Der Geschäftsbereich Industrietechnik,<br />
der Druckluft- und Elektrowerkzeuge<br />
für die Industrie herstellt und vertreibt,<br />
hat in Deutschland rund zehn Prozent<br />
neue Mitarbeiter eingestellt. Ein Grund<br />
ist das hohe Innovationstempo: Die Hälfte<br />
des Umsatzes erzielt man mit Maschinen,<br />
die vor vier Jahren noch nicht auf<br />
dem Markt waren. Trotz der Probleme in<br />
der Automobil-Konjunktur wurde der<br />
Umsatz mit Montagewerkzeugen zweistellig<br />
gesteigert. Dies liegt vorwiegend<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> stärkt Kerngeschäft<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> hat sein Kerngeschäft<br />
durch mehrere Zukäufe gestärkt. Zum<br />
Jahreswechsel wurde die italienische<br />
BLM übernommen (Seite 9), die Drehmomentschlüssel<br />
und Messbänke herstellt.<br />
In diesem Sommer folgte, ebenfalls<br />
zum Ausbau des Tools-Bereichs,<br />
die deutsche Microtec Systems mit<br />
Schraubsystemen für den Newton-Zentimeter-Bereich<br />
(Seite 3).<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> North America übernahm<br />
in den USA die im Gesundheitssektor<br />
an der Umstellung von Luftwerkzeugen<br />
auf gesteuerte Elektroschrauber, wie zum<br />
Beispiel der Tensorbauart, mit denen<br />
jedes dritte Auto montiert wird. Einen<br />
wachsenden Anteil am Umsatz haben die<br />
15 Dienstleistungen, die <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
rund ums Industriewerkzeug anbietet.<br />
Wachstum ungebrochen<br />
Auch für das erste Halbjahr 2006 vermeldet<br />
der Konzern in allen Geschäftsbereichen<br />
und Regionen starkes Wachstum.<br />
Wenn man das Vermietgeschäft in den<br />
USA, das voraussichtlich im dritten<br />
Quartal verkauft wird, nicht einrechnet,<br />
sind die Auftragseingänge um 20 Prozent<br />
gestiegen, was 14 Prozent im Volumen<br />
entspricht. Die Umsätze in den weitergeführten<br />
Geschäften legten um rund 5<br />
Milliarden SEK auf 24,4 Milliarden SEK<br />
zu (+ 25,1 Prozent), der Gewinn vor<br />
Steuern stieg um 44 Prozent auf 4,7 Milliarden<br />
SEK. Konzernchef Gunnar Brock<br />
erwartet auch in den kommenden Monaten<br />
ein ungebrochenes Wachstum.<br />
Das Vermietgeschäft (Umsatz 2005:<br />
gut 1,5 Milliarden US-$, 5100 Mitarbeiter)<br />
soll verkauft werden, weil aus Sicht<br />
Brocks die Synergiemöglichkeiten mit<br />
den anderen Konzernbereichen begrenzt<br />
sind. „Wir wollen in allen Branchen, in<br />
denen wir tätig sind, Weltmarktführer<br />
werden oder bleiben. Da das Rental-<br />
Geschäft aber nur in den USA stattfindet,<br />
ist das Ziel in diesem Bereich schwer zu<br />
verfolgen.“ tp<br />
tätige Beacon Holdings Corporation für<br />
75 Millionen Euro. Die zur Holding<br />
gehörende Beacon-Medaes-Gruppe<br />
bietet medizinische Luft-Systeme für<br />
Krankenhäuser an. Dazu gehören Kompressoren<br />
und Druckluft für chirurgische<br />
Instrumente. Ferner übernimmt<br />
der Konzern die italienische ABAC-<br />
Gruppe, Hersteller von Kolbenkompressoren.<br />
Deren Umsatz betrug zuletzt 160<br />
Millionen Euro. In Schweden hat <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> die BEMT Tryckluft AB gekauft,<br />
die 2005 mit Kompressoren und Drucklufttechnik<br />
5,5 Millionen Euro umsetzte.
Felgen lassen sich neuerdings<br />
nicht nur absolut prozesssicher<br />
montieren, sondern<br />
überdies bequem mit<br />
Hilfe eines Roboters.<br />
Möglich macht das eine<br />
Kooperation von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
Tools und der IBG Automation<br />
aus Neuenrade. <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> stellt einen Mehrfachschrauber,<br />
IBG liefert Software<br />
und Systemintegration.<br />
Roboter und Radschrauber:<br />
Vollautomatische Fließfertigung<br />
Automatisch Räder an einer kontinuierlich<br />
bewegten Fahrzeugkarosserie<br />
zu montierten – für viele<br />
Automobilbauer war das lange ein<br />
Traum. Zwar gab es bislang schon so<br />
etwas wie Fließfertigung, doch dort<br />
wurde in der Regel der an einer Haltevorrichtung<br />
sitzende Radschrauber von<br />
Hand an die Felge geführt, hielt sich fest,<br />
zog an und wurde einige Meter weiter<br />
wieder vom Werker abgeholt.<br />
Jetzt ist Entwicklern auch die Synchronisation<br />
von Fördertechnik und<br />
Roboter gelungen: Die IBG Automation<br />
GmbH in Neuenrade hat ein System aus<br />
<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Radschrauber und Sechs-<br />
Achs-Roboter konzipiert. Das ist hochgradig<br />
flexibel und für unterschiedliche<br />
Fahrzeug- und Rädertypen geeignet. Es<br />
kann zur automatischen und lageexakten<br />
Montage im Takt- und Fließbetrieb eingesetzt<br />
werden. Bislang war eine Fließfertigung<br />
mit Robotern nicht möglich, da<br />
die stationär programmierten Roboterbewegungen<br />
erst für die bewegte Montage<br />
umgeschrieben werden mussten.<br />
Das am Roboter eingesetzte Mehrfachschraubsystem<br />
besteht aus Power-<br />
Macs-Steuerungen und QMX-Spindeln.<br />
Die Steuerungen arbeiten mit intelligen-<br />
ten Anziehstrategien, die für jedes Fahrzeug<br />
individuell programmiert werden.<br />
So können Radschrauben in mehreren<br />
Schritten angezogen werden mit kleinen<br />
Pausen, in denen sich das Material setzen<br />
kann (lesen Sie dazu auch den Beitrag ab<br />
Seite 19). Die von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools entwickelte<br />
Dyna-Tork-Strategie eliminiert<br />
Setzerscheinungen, indem sie das Drehmoment<br />
für einige Zeit aufrecht erhält<br />
und beim Setzen der Schraubverbindungen<br />
die Schrauben nachzieht. Kontrollierte<br />
Löse-Schritte prüfen die Qualität<br />
der Verbindung und schließen Fehler in<br />
der Montage weitgehend aus.<br />
Zykluszeit des Robotersystems<br />
beträgt nur eine Minute<br />
In Zukunft können Felgen mit dem<br />
Mehrfachschrauber an Roboterhand auch<br />
in der Fließfertigung noch kostengünstiger<br />
vollständig automatisch montiert<br />
werden. Die Qualität steigt weiter, denn<br />
auch die vom Menschen ausgehenden<br />
Montagefehler werden ausgeschlossen.<br />
Die Zykluszeit des Systems aus 6-Achs-<br />
Roboter, Schraub- und Montageeinheit,<br />
Bildverarbeitungssystem sowie der IBG-<br />
Software beträgt nur eine Minute.<br />
Automatisierung<br />
Die Vorteile der <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-<br />
Schraubsysteme liegen in der extrem<br />
schmalen Bauweise der QMX-Einbauspindeln,<br />
wie ein Blick auf das Foto<br />
zeigt: Damit lassen sich sehr enge Lochbilder<br />
verwirklichen. Zudem kann die<br />
Power-Macs-Steuerung in einem Standalone-Controller<br />
untergebracht werden –<br />
ein Schaltschrank kann entfallen. Damit<br />
lässt sie sich direkt an der Linie in<br />
unmittelbarer Nähe des Roboters positionieren.<br />
Das erleichtert die Zugänglichkeit,<br />
senkt den Platzbedarf und bietet Flexibilität<br />
für Modellwechsel oder Taktverschiebungen<br />
an der Linie.<br />
Die Fließbewegung des Fahrzeugs<br />
wird durch eine virtuelle siebte Roboterachse<br />
ermittelt. Die IBG-Software synchronisiert<br />
den Arbeits-Mittelpunkt des<br />
Roboters und die Transfertechnik in ihren<br />
Bewegungen. Ein Laserabstandssensor,<br />
der dem Roboter Werte für die Höhenkorrektur<br />
übermittelt, gleicht Gehänge- oder<br />
Stahlbauungenauigkeiten kontinuierlich<br />
aus. Damit ist sichergestellt, dass der<br />
Roboter das Schraubsystem immer im<br />
richtigen Winkel ansetzt. tp<br />
Mehr dazu: Kennziffer 316<br />
DK 2/06 15
Werkzeugmaschinen<br />
Mit einem der kleinsten<br />
Druckluft-Winkelschrauber<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> gelang es<br />
der Schaeffler KG im Werk<br />
Lahr, die Rüstzeiten an<br />
Werkzeugmaschinen deutlich<br />
zu verbessern. Mittels<br />
der eingebauten Drehmomentenbegrenzung<br />
ließen<br />
sich zudem Stillstände durch<br />
beschädigte Schraubenköpfe<br />
eliminieren.<br />
Druckluft-<strong>Schrauber</strong> können mehr<br />
als nur schrauben. Das haben<br />
sich die Fertigungsspezialisten<br />
der Schaeffler KG zunutze gemacht. Die<br />
Wälzlagerhersteller setzen im Werk Lahr<br />
ein Bearbeitungszentrum ein, um Lagerringe<br />
mit Bohrungen zu versehen. „Wenn<br />
die Mitarbeiter früher die Ringe im<br />
Werkstückträger spannen wollten, mussten<br />
sie sich mit einer Kurbel plagen, über<br />
Kopf angesetzt“, berichtet Michael<br />
Loschwitz, Spezialist für kontinuierliche<br />
Verbesserungsprozesse. „Das waren<br />
unmögliche ergonomische Verhältnisse.“<br />
Eine Verbesserung musste her – nicht<br />
16 DK 2/06<br />
nur, um die Gesundheit der Werker zu<br />
schonen; weniger Ausfalltage und Kosten<br />
infolge von Krankheit nutzen auch dem<br />
Unternehmen.<br />
Man fand die Verbesserung in Form<br />
eines LTV-Winkelschraubers von <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> Tools, die zu den kleinsten industrietauglichen<br />
Winkelschraubern auf dem<br />
Markt gehören. Am Bearbeitungszentrum<br />
greifen die Werker heute zu einem<br />
LTV 18. Er hängt an einem Balancer, bietet<br />
trotz Winkelkopf eine hohe Leistung<br />
und lässt sich fein dosieren. Es dauert nur<br />
wenige Sekunden, in denen der Werker<br />
die Spannbacken löst, die fertigen Lagerringe<br />
entnimmt, neue einlegt und wieder<br />
spannt.<br />
Diese Erfahrungen sollte auf andere<br />
Maschinen übertragen werden; schließlich<br />
werden in Lahr rund 3000 Teile<br />
gefertigt, die umfangreiche Rüstarbeiten<br />
erfordern. Fertigungsspezialist Michael<br />
Loschwitz und sein Team fanden denn<br />
auch schnell ein weiteres Einsatzgebiet<br />
für den LTV: den Werkzeugwechsel am<br />
Revolver einer Drehmaschine. Hier kann<br />
der <strong>Schrauber</strong> eine andere Stärke ausspielen,<br />
die ultraschnelle Abschaltkupplung.<br />
Die sorgt dafür, dass er die gewünschten<br />
Drehmomente von bis zu 15 Newtonmetern<br />
wiederholgenau anzieht.<br />
Damit sanken die Rüstzeiten beim<br />
Werkzeugwechsel am Revolver von 35<br />
Mit dem LTV-Winkelschrauber<br />
sank die Rüstzeit<br />
beim Werkzeugwechsel<br />
an dieser Drehmaschine<br />
um 20 Prozent.<br />
Links: Spannen und Entspannen<br />
des Werkstückträgers<br />
am Bearbeitungszentrum.<br />
Die Spannbacken<br />
halten einen Lagerring<br />
Lagerringe im Nu gespannt<br />
Winkelschrauber senkt Rüstzeiten an Werkzeugmaschinen<br />
auf 27 Sekunden – oder mehr als 20 Prozent.<br />
Unnötige Handbewegungen werden<br />
nun vermieden, früher schlecht zugängliche<br />
Schrauben sind jetzt schnell montiert<br />
oder demontiert. In der Vergangenheit<br />
musste der Werker immer wieder neu<br />
ansetzen, was Rüstzeit kostete. Heute<br />
drückt er einmal den Taster und ist im Nu<br />
fertig. Das schlanke Design des LTV 18<br />
erleichtert den Einsatz in der Enge.<br />
„Hinzu kommt“, ergänzt Loschwitz,<br />
„dass der <strong>Schrauber</strong> mit einem voreingestellten<br />
Drehmoment arbeitet.“ Früher<br />
hätte der Werker so gut er eben konnte<br />
angezogen – oftmals auch zu viel. Oft<br />
seien auf diese Weise Schraubenköpfe<br />
abgerissen oder der Innensechskant der<br />
Inbus-Schrauben überdreht worden.<br />
„Wenn eine Schraube überdreht wurde,<br />
brauchten wir den Schlosser mit Hammer<br />
und Meißel – und schon stiegen die Rüstzeit<br />
um ein Vielfaches.“ Dieses Problem<br />
sei heute durch die Drehmomentenbegrenzung<br />
des LTV eliminiert. Der Service-Mitarbeiter<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> habe<br />
das Gerät exakt auf die Anwendung eingestellt.<br />
Das am Revolver geforderte<br />
Drehmoment von 7 Newtonmetern sei im<br />
Übrigen problemlos aus der Hand zu halten,<br />
ergänzt Werker Ismail Sögütlü. tp<br />
Mehr zur LTV-Serie: Kennziffer 317
Die Montagezeiten sind um 80<br />
Prozent gesunken, seit sich die<br />
Werker bei ABB Turbo Systems<br />
im schweizerischen Baden das kraftraubende<br />
Nachknicken per Drehmomentschlüssel<br />
sparen können. Sie montieren<br />
die fast haushohen Turbolader für<br />
Schiffsdiesel heute mit luftdruckgesteuerten<br />
Hochmomentschraubern, die ebenso<br />
genau anziehen wie zuvor die Drehmomentschlüssel.<br />
Bei diesen Druckluftschraubern<br />
handelt es sich um zweistufig<br />
anziehende Drehschrauber der Bauart<br />
LMP 51 von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools. Sie<br />
schaffen 4100 Newtonmeter und haben<br />
einen Tandemantrieb, der sie schlagschrauberschnell<br />
macht: Selbst bei<br />
600 Newtonmetern schrauben sie noch<br />
mit etwa 200 Umdrehungen pro Minute<br />
bis zur Kopfauflage. ABB setzt zwei<br />
solcher Schraubwerkzeuge ein.<br />
Ein einziger LMP spart<br />
sechs <strong>Schrauber</strong> ein<br />
Das Beste aber: Ein einziger LMP 51<br />
spart sechs andere <strong>Schrauber</strong>, sprich frühere<br />
Drehmomentschlüssel, ein. Möglich<br />
macht das eine Steuereinheit, welche die<br />
Anwahl von bis zu sieben unterschiedlichen<br />
Drehmomenten (hier 260 bis<br />
950 Newtonmeter) erlaubt. LMP-Tandemschrauber<br />
arbeiten nach dem Abwürgeprinzip,<br />
wobei das maximal abgegebene<br />
Drehmoment über den Eingangsluftdruck<br />
definiert wird. Den entsprechenden<br />
Luftdruck zum gewählten Drehmoment<br />
regelt besagte Steuereinheit, der Bediener<br />
Schraubmontage<br />
Hochmomentschrauber für<br />
Schiffsdiesel-Turbolader<br />
Foto: Heiko Wenke<br />
Ein Hochmomentschrauber<br />
verkürzt Montagezeiten<br />
an einem Turbodiesel um<br />
80 Prozent.<br />
braucht nur einen Drehschalter zu betätigen.<br />
Mussten sich früher zwei Mann mit<br />
Knickschlüssel und Verlängerungsrohr<br />
bei der Turbolader-Montage abplagen,<br />
schafft heute ein Werker allein sämtliche<br />
Hochmoment-Verschraubungen. Die Investition<br />
in die leisen und nahezu vibrationsfreien<br />
Hochmomentschrauber mit<br />
Drehmomentvorwahl habe sich in weniger<br />
als anderthalb Jahren bezahlt gemacht,<br />
freut sich Martin Schwammberger,<br />
Teamleiter in der Montagevorbereitung.<br />
Sein Kollege, Montageplaner<br />
Thomas Kohlbrenner, ergänzt: „Die reinen<br />
Montagezeiten sind um 80 Prozent<br />
gesunken – verglichen mit dem früher bei<br />
uns praktizierten manuellen Verschrauben<br />
und Nachknicken.“<br />
Davon hatte man schon lange loskommen<br />
wollen. Weil die Prozesssicherheit<br />
und einfache Bedienbarkeit der robusten<br />
Hochmomentschrauber überzeugte, plant<br />
Kohlbrenner auch die Montage im neuen<br />
ABB-Service-Center mit den multitalentierten<br />
LMP-<strong>Schrauber</strong>n auszustatten. hw<br />
Mehr dazu: Kennziffer 318<br />
DK 2/06 17
Schraubmontage<br />
Per Express gegen Setzerscheinungen<br />
Ein Mehrfach-Elektroschrauber<br />
löste bei Vaillant Probleme<br />
mit lockeren Schrauben,<br />
die durch Setzerscheinungen<br />
verursacht wurden.<br />
Setzerscheinungen führten bei der<br />
Vaillant Group in Bergheim in<br />
einigen Fällen zu lockeren Schrauben.<br />
Seit man einen Mehrfach-Elektroschrauber<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> einsetzt,<br />
gehört das Problem der Vergangenheit an.<br />
Es geht um fünf kreisförmig angeordnete<br />
Schrauben, mit denen Flansche an Speichern<br />
für die Warmwasserbereitung<br />
befestigt sind. Unter dem Flansch sitzt<br />
eine dicke Gummidichtung. Also ein sehr<br />
weicher Schraubfall. „Wegen unserer<br />
Qualitätsansprüche müssen diese Schrauben<br />
auf Dauer fest sitzen“, sagt Andre<br />
Schmitz-Koziol, der in Bergheim für die<br />
Endmontage zuständig ist und damit<br />
unter anderem für die 42-Liter-Speicher,<br />
um die es hier geht.<br />
Um die Setzerscheinungen zu kompensieren,<br />
wurden die fünf Schrauben<br />
früher zunächst mit einem Zweifach-<br />
Druckluftschrauber in drei Durchgängen<br />
auf 6,5 Newtonmeter vorangezogen.<br />
Danach zog man die Schrauben einzeln<br />
über Kreuz mit einem gesteuerten<br />
Elektroschrauber der Tensor-Bauart auf<br />
das Endmoment von 8,8 Newtonmetern<br />
an. Anschließend wurde jede Schraube<br />
per Drehmomentschlüssel nachgeknickt.<br />
„Dennoch saßen manchmal nicht alle<br />
Schrauben so optimal, wie wir uns das<br />
vorstellten“, ärgert sich Schmitz-Koziol.<br />
„Aber Undichtigkeiten unserer Warmwasserspeicher<br />
können wir und unsere<br />
Kunden natürlich nicht akzeptieren.“<br />
Dass ein Fünffach-Elektroschrauber in<br />
diesem Fall eine gute Lösung sein könnte,<br />
wusste er. Als er dann auf der Motek<br />
2005 den <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Stand besuchte,<br />
zeigte man ihm das Express-Mehrfachschraubersystem<br />
und bot ihm an, einen<br />
18 DK 2/06<br />
für seine Zwecke maßgeschneiderten<br />
Express-<strong>Schrauber</strong> zwei Monate lang<br />
unverbindlich zu testen. Also „try and<br />
buy“ ohne Risiko. „Von diesem Angebot<br />
haben wir gern Gebrauch gemacht“, sagt<br />
der Endmontageverantwortliche, der sich<br />
über den Zugewinn an Prozesssicherheit<br />
und die kurze Lieferzeit freut: „Wir<br />
waren froh, dass uns der Fünffachschrauber<br />
schon nach ungefähr drei Wochen zur<br />
Verfügung stand.“<br />
Lieferzeiten betragen<br />
maximal drei Wochen<br />
Das war nur möglich, weil das Express-Baukastensystem<br />
aus lauter lagermäßig<br />
geführten Komponenten besteht.<br />
Daraus lässt sich ein individueller Mehrfachschrauber<br />
mit serienmäßig bis zu<br />
sechs elektronisch gesteuerten Spindeln<br />
maßgerecht zusammenbauen. Deren<br />
maximal mögliches Drehmoment liegt<br />
bei jeweils 950 Newtonmetern. Vaillant<br />
brauchte nur zu sagen, ob sie den <strong>Schrauber</strong><br />
vertikal oder horizontal einsetzen<br />
wollten und ob er horizontal drehbar sein<br />
sollte. Die Möglichkeiten zur Vernetzung<br />
und Anbindung an Qualitätssicherungsund<br />
Produktionsleitsysteme sind ebenso<br />
Standard wie die Komponenten. Last but<br />
not least kostet ein Mehrfachschrauber<br />
aus dem Express-Baukastensystem nur<br />
noch rund halb soviel wie früher eine vergleichbare<br />
Maßanfertigung.<br />
Der neue Fünffachschrauber ist an<br />
einer höhenverstellbaren Führung horizontal<br />
auf einem Rollwagen befestigt.<br />
Damit kann ihn der Werker bequem an<br />
die Flansche heranfahren. An der Linie<br />
werden immer an vier Speichern nebeneinander<br />
die Flansche montiert. Diese<br />
werden anschließend einem Dichtigkeitstest<br />
unterzogen, während der Werker die<br />
nächsten vier für die Flanschverschraubung<br />
vorbereitet.<br />
Der Express-<strong>Schrauber</strong> ist mit digital<br />
gesteuerten Schraubspindeln der preiswerten<br />
Tensor-DS-Bauart ausgestattet,<br />
die man eigentlich als Handschrauber<br />
kennt. Sie kosten nicht mehr als ein drehmomentgesteuerter<br />
Luftschrauber. Mit<br />
ihrer Prozesssicherheitsstufe 3 reichten<br />
sie für die Flansch-Verschraubung völlig<br />
aus. Diese Stufe ist die höchste für alle<br />
Schraubverbindungen, deren Anziehergebnisse<br />
nicht dokumentationspflichtig<br />
sind (siehe Seite 9), aber eine komplette<br />
Kontrolle des Schraubprozesses (unter<br />
anderem per Drehmoment und Drehwinkel)<br />
erfordern.<br />
Unentdeckte Montagefehler sind nun<br />
ausgeschlossen. Die Schraubspindeln<br />
sind auf 8,8 Newtonmeter programmiert<br />
und ziehen mehrstufig synchron an, um<br />
Setzerscheinungen zu kompensieren.
Oben ein Fünffach-, rechts ein<br />
Vierfachschrauber aus dem<br />
Express-Baukastensystem<br />
Manchmal sind kontrolliertes<br />
Lösen und dynamisches Halten<br />
genauso wichtig wie kontrolliertes<br />
Anziehen. Ein Beitrag<br />
über die hohe Kunst der<br />
Montage von Alufelgen.<br />
Wehe, wenn sich ein Rad am<br />
Auto löst. Die Automobilwerke<br />
versuchen alles, um das zu<br />
verhindern. Besonders schwierig wird es,<br />
wenn sich die Paarung Schraube/Felge<br />
erst noch finden, sprich einarbeiten, muss.<br />
Das kann vor allem bei Aluminiumfelgen<br />
der Fall sein. Deren Material ist weniger<br />
elastisch als die Radschraube, die noch<br />
dazu einen konischen Kopfkragen hat.<br />
Einfaches Anziehen, und sei es noch so<br />
drehmomentgenau, reicht da nicht aus.<br />
Das Problem sind Klemmkraftverluste<br />
durch starke Setzerscheinungen. Denn die<br />
Fotos: Thomas Schöppl<br />
Beim Einfädeln der Spindeln hilft eine<br />
Findestufe. Erst wenn jede einzelne Verschraubung<br />
korrekt erfolgt ist, signalisiert<br />
die <strong>Schrauber</strong>steuerung dem Werker<br />
über eine grüne Leuchte am Handgriff ihr<br />
„Gesamt-i.O.“ und gibt den <strong>Schrauber</strong> für<br />
den nächsten Speicher frei. Gewindefehler<br />
zeigt das System ebenso an wie fehlende<br />
Dichtungen. „Heute ist die Reklamationsrate,<br />
was lockere Schrauben angeht,<br />
gleich Null“, freut sich Schmitz-<br />
Koziol.<br />
Wegen der guten Erfahrungen wurde<br />
im Mai der Montageplatz für ein neues<br />
Speichermodell mit bis zu 500 Litern In-<br />
Schraubmontage<br />
halt ebenfalls mit einem Express-<strong>Schrauber</strong><br />
ausgestattet. Dort werden Flansche<br />
mit acht Schrauben auf jeweils 24 Newtonmeter<br />
angezogen. Die Fertigung läuft<br />
gerade erst an und soll kontinuierlich<br />
erhöht werden. Zunächst setzt Vaillant<br />
hier einen Vierfachschrauber ein, der an<br />
einem Galgen mit Gewichtsausgleicher<br />
hängt. Doch sei geplant, ihn bei höheren<br />
Stückzahlen zu einem Achtfachschrauber<br />
aufzurüsten, sagt Schmitz-Koziol. Das<br />
wäre problemlos möglich, da die Mehrfachschrauber<br />
aus dem Express-Baukasten<br />
flexibel und zukunftssicher sind.<br />
Auch bei einem Modellwechsel, wenn<br />
sich beispielsweise der Schraubenabstand<br />
ändern sollte, wäre nur die Grundplatte<br />
zu tauschen. Alle übrigen Komponenten<br />
können weiter verwendet werden.<br />
Wenn der Bediener wechselt oder der<br />
Arbeitsplatz umgestellt wird, lassen sich<br />
die Handgriffe in Position und Winkel<br />
leicht an andere Arbeitshöhen oder Körpergrößen<br />
anpassen. ts<br />
Mehr dazu: 319<br />
Die hohe Kunst der Alufelgen-Montage<br />
Bei der Montage von Alufelgen muss sich die Paarung Schraube/Felge erst<br />
noch finden, sprich einarbeiten. Denn das Material der Aluminiumfelgen ist<br />
weniger elastisch als die Radschraube, die noch dazu einen konischen Kopfkragen<br />
hat. Einfaches Anziehen, und sei es noch so drehmomentgenau, reicht<br />
nicht aus; starke Setzerscheinungen führen zu Klemmkraftverlusten: Die Verbindung<br />
gibt solange nach, das heißt, sie sich setzt sich, bis sich der Konus der<br />
Radschraube passgenau in die Felgenbohrung eingearbeitet hat. Darum müssen<br />
alle Radschrauben mehrfach nachgezogen werden. Mit der Schraubtechnik<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> geschieht dies automatisch
Schraubmontage<br />
Verbindung gibt solange nach, das heißt,<br />
sie setzt sich, bis sich der Konus der Radschraube<br />
passgenau in die Felgenbohrung<br />
eingearbeitet hat, ähnlich Glasstöpsel<br />
und Karaffe. Darum müssen alle Radschrauben<br />
mehrfach nachgezogen werden.<br />
Erst wenn der Schraubenkopf vollständig<br />
formschlüssig sitzt, bleibt die<br />
aufgebrachte Klemmkraft erhalten und<br />
verkraften die Radschrauben hohe<br />
Anfahrmomente und das Stop-and-go der<br />
ABS-Bremse, ohne sich zu lockern.<br />
Bei der Radmontage von Hand empfähle<br />
sich also, die Radschrauben erst<br />
einmal vor-anzuziehen und dann per<br />
Drehmomentschlüssel in mehreren<br />
Schritten mit immer höherem Drehmoment<br />
(über Kreuz) bis zum Endmoment<br />
zu verschrauben. Doch in wie vielen<br />
Schritten müsste das geschehen? Und wie<br />
oft müsste man per Drehmomentschlüssel<br />
„nachmessen“, um sicher zu sein, dass<br />
sich die Verbindung nun nicht mehr setzt,<br />
also an Klemmkraft verliert? Das ist<br />
zumindest ein erheblicher Aufwand an<br />
Zeit und Kraft und bestimmt nicht, wie in<br />
den meisten Werkstätten üblich, per<br />
Das Diagramm zeigt den neunstufigen<br />
Anziehverlauf einer Alu-Felge mit fünf<br />
Radschrauben und konischem Sitz. Die<br />
Schraubkurve erscheint verwischt, weil<br />
der Anziehverlauf von fünf Radschrauben<br />
übereinander gelegt ist. Ausgiebige<br />
Tests haben ergeben, dass diese Art<br />
anzuziehen Setzerscheinungen sicher<br />
eliminiert. An manchen Montagelinien<br />
werden mittlerweile bis zu 20 solcher<br />
Schraubstufen praktiziert, doch könnte<br />
die <strong>Schrauber</strong>steuerung sogar bis zu 100<br />
verkraften.<br />
20 DK 2/06<br />
Schlagschrauber und einmaligem Nachknicken<br />
zu schaffen.<br />
Ganz besonders schwierig aber wird<br />
es in diesem Fall im Werk, wenn die Radmontage<br />
voll automatisiert und binnen<br />
kürzester Taktzeiten erfolgen soll. Die<br />
Kompensation von Setzerscheinungen<br />
gehört zwar zur hohen Schule der<br />
Schraubtechnik. Aber mit mehrstufig<br />
kontrolliertem Anziehen, wie bei anderen<br />
Felgen und Schrauben, kommt man dieser<br />
Art von Setzerscheinungen nicht mehr<br />
zuverlässig bei.<br />
Im Wechsel kontrolliert anziehen<br />
und kontrolliert lösen<br />
Vielmehr muss ein kontrolliertes<br />
Lösen hinzukommen, und zwar im Wechsel<br />
zum Drehmoment-Drehwinkel-kontrollierten<br />
Anziehen. Fragt sich nur, wann<br />
man damit aufhören kann, also weiß, dass<br />
die Passung stimmt und die Klemmkraft<br />
erhalten bleibt.<br />
Wie sich gezeigt hat, geht das nur mit<br />
dem so genannten Dyna-Tork-Verfahren,<br />
wie es die Power-Macs-Schraubautoma-<br />
Stufe 1: Zuerst wird jede Schraube drehwinkelkontrolliert<br />
auf 20 Newtonmeter<br />
(Nm) vorangezogen. Danach erfolgt in<br />
Stufe 2 ein erster Anzug in zwei Schritten:<br />
zuerst auf 100 Nm, dann drehwinkelkontrolliert<br />
auf 140 Nm.<br />
Sodann erfolgt ein erster Anzug auf das<br />
in diesem Fall verlangte Endmoment von<br />
160 Nm: Stufe 3.<br />
Anschließend wird um 50 Grad gelöst<br />
(Stufe 4). Bei diesem kontrollierten Lösen<br />
wird über den Verlauf des Drehmomentabfalls<br />
zugleich das Gewinde überprüft.<br />
ten von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools bieten. Bei<br />
ihm wird die mehrstufig angezogene und<br />
drehwinkelgenau wieder gelöste Verbindung<br />
erneut auf Endmoment angezogen<br />
und dann eine programmierbare Zeit lang<br />
unter Last gehalten. Sollte die Verbindung<br />
in dieser Zeit an Drehmoment verlieren,<br />
wird es von den Schraubspindeln<br />
sofort wieder ausgeglichen: Stufe 8 im<br />
Schraubdiagramm unten. Nach Ablauf<br />
dieser Dyna-Tork-Phase folgt eine zweite.<br />
Sie ist gleichlang. Und erst, wenn das<br />
Drehmoment auch in dieser Stufe, der<br />
neunten, nicht mehr nachzuregeln ist,<br />
kann man sicher sein, dass die aufgebrachte<br />
Klemmkraft in der Verbindung<br />
bleibt.<br />
Man sieht: Die „unendliche Geschichte“<br />
der sicheren Radverschraubung<br />
erfährt mal wieder eine spannende Fortsetzung<br />
und bleibt eine Herausforderung<br />
für die Qualitätssicherung. Schließlich<br />
handelt es sich um eine sicherheitskritische<br />
Angelegenheit.<br />
Fragt sich nur, wie der Reifenhandel<br />
und die Werkstätten mit so ausgebufften<br />
Anziehmethoden Schritt halten können,<br />
um nach einem Radwechsel die gleiche<br />
Sicherheit wie die Werksmontage zu<br />
garantieren. Und zwar so, dass sich die<br />
Schrauben bei einer Panne trotzdem mit<br />
Bordmitteln wieder lösen lassen. ags<br />
Mehr dazu: 320<br />
Danach wird erneut auf 160 Nm angezogen:<br />
Stufe 5.<br />
In Stufe 6 wird jede Schraube wieder um<br />
50 Grad zurückgedreht (ebenfalls mit<br />
Gewindeprüfung), und es erfolgt ein<br />
erneuter Anzug auf Endmoment: Stufe 7.<br />
Nun schalten die Schraubspindeln kurz<br />
ab, und es beginnt die Klemmkraft-<br />
Phase, Stufe 8: Die Spindeln fahren<br />
erneut auf 160 Nm hoch und warten eine<br />
Zeit lang ab, hier sind es 1,5 Sekunden,<br />
ob sich die Verbindung eventuell wieder<br />
etwas setzt. Wenn ja, gleichen sie den<br />
Drehmomentschwund wieder aus.<br />
Nach einer ebenfalls programmierbaren<br />
Pause (hier 1 Sekunde) ziehen alle Spindeln<br />
dann noch einmal auf 160 Nm an<br />
und verharren wieder für 1,5 Sekunden<br />
unter Sollmoment: Stufe 9.<br />
Erst wenn kein Klemmkraftverlust mehr<br />
festzustellen ist, gibt der Schraubautomat<br />
den Radmontagevorgang frei
Schwäbischer Tüftler<br />
überlistet Schraubtechnik<br />
In einem Schraubomat<br />
Marke Eigenbau (großes<br />
Bild) montiert ein gesteuerter<br />
Elektroschrauber Tensor<br />
SL (links) von unten Stehbolzen<br />
in Lampenbleche (kleines<br />
Bild oben links). Von<br />
oben hält ein schmales<br />
Stahlrohr dagegen, damit die<br />
Bleche nicht verbiegen. Die<br />
Schrauben werden über<br />
eine Böllhoff-Vorrichtung<br />
(oben) zugeschossen<br />
Automatisierung<br />
Bei Waldmann Lichttechnik<br />
montiert ein Tensor SL in<br />
einem Automaten Stehbolzen<br />
in Lampenbleche. Die<br />
Spezialschrauben konnte<br />
kein anderes Werkzeug mit<br />
dem Sollmoment von anziehen;<br />
alle überschossen. Der<br />
SL dagegen konnte – mit<br />
einer kleinen List – dazu<br />
gebracht werden, das Ziel zu<br />
erreichen: Man musste ihn<br />
nur auf ein anderes Drehmoment<br />
programmieren ...<br />
Gerade mal 26 Jahre alt ist Volker<br />
Weinmann und darf sich schon<br />
„Projektleiter Automatisierungstechnik“<br />
nennen. Bei Waldmann Lichttechnik<br />
in Villingen-Schwenningen hat<br />
der Tüftler im Eigenbau bereits 32 automatische<br />
Anlagen entworfen und errichtet.<br />
Der jüngste Coup: ein Schraubomat<br />
(Bild oben), in dem ein elektrisch gesteuerter<br />
Tensor SL so genannte FDS-<br />
Schrauben (Flow Drill Screws) von<br />
unten als Stehbolzen in vorgestanzte<br />
Lampenbleche montiert. Der Clou dieser<br />
DK 2/06 21
Automatisierung<br />
Verlauf der Schraubkurve mit dem Tensor SL: Bis zum Eindrehmoment<br />
(nach etwa 400 Millisekunden Schraubzeit) steigt sie<br />
an, fällt beim Weiterdrehen, bleibt einige Zehntelsekunden<br />
etwa konstant, fällt vor der Kopfauflage (nach gut 900 Millise-<br />
speziellen Schrauben: Sie schneiden<br />
metrische Gewinde ohne Span, und zwar<br />
bei Waldmann in ein passend gestanztes<br />
Loch – so kann eine Schraube mit runder<br />
Spitze verwendet werden, um die später<br />
einzulegenden Kabel nicht zu verletzen.<br />
Ihren wichtigsten Vorteil spielt die<br />
Schraube aber erst in der Bewegung aus.<br />
Beim Eindrehen heizt sie die Bohrung<br />
auf und formt pressend das Gewinde. Die<br />
Schraube selbst bleibt kalt. Kühlt sich die<br />
Bohrung ab, schrumpft das Material –<br />
und die FDS sitzt wunderbar fest. Sie<br />
lässt sich so als Stehbolzen verwenden,<br />
auf den Elektronikkomponenten für die<br />
fertigen Maschinenrohrlampen gesetzt<br />
werden können, ohne dass bei der Montage<br />
dieser Bauteile die Schraube von<br />
unten gehalten werden müsste.<br />
22 DK 2/06<br />
Schraubomat spart<br />
60 000 Euro im Jahr<br />
Der Schraubomat spart dem Leuchtenhersteller<br />
jetzt rund 60 000 Euro im Jahr:<br />
„Früher haben wir die Gewindestifte mit<br />
einer Handpresse gesetzt“, erklärt Volker<br />
Weinmann. „Das hat dreimal so lange<br />
gedauert wie mit der neuen Maschine!“<br />
Im Innern sitzt ein Tensor-SL-Elektroschrauber,<br />
der von unten die Schrauben<br />
eindreht. Von oben drückt ein schmales<br />
Stahlrohr das Blech rund um das Stanzloch<br />
auf die Führung, damit es nicht verbiegt.<br />
Die Schrauben werden über eine<br />
Bollhöff-Vorrichtung zugeschossen.<br />
„Wir haben eine gute Handvoll<br />
<strong>Schrauber</strong> ausprobiert“, sagt Weinmann,<br />
„aber keiner war in der Lage, die FDS-<br />
Schrauben mit dem richtigen Drehmoment<br />
anzuziehen.“<br />
Tensor SL schlug<br />
alle Wettbewerber<br />
Man sollte meinen, die am Markt verfügbare<br />
Schraubtechnik sei ausgereift.<br />
Dennoch hätten alle <strong>Schrauber</strong> bis auf<br />
den SL weit über das Ziel-Moment hinausgeschossen,<br />
versichert Weinmann,<br />
und erklärt die Gründe: „Diese speziellen<br />
Stifte haben ein ganz ungewöhnliches<br />
Schraubverhalten: Kurz vor der Kopfauflage<br />
fällt das Drehmoment stark ab, von<br />
0,6 auf unter 0,1 Newtonmeter – und<br />
dann schießt es in nur vier Hundertsel<br />
Sekunden auf das Sollmoment hoch.“<br />
Kein anderer <strong>Schrauber</strong> habe schnell<br />
genug abschalten können.<br />
Natürlich dreht auch der bürstenlose,<br />
digital kommutierte Tensormotor des SL<br />
nach, schließlich ist auch seine Masse<br />
den Gesetzen der Physik unterworfen.<br />
„Aber der SL-<strong>Schrauber</strong> lässt sich so<br />
exakt parametrieren, dass er immer<br />
gleich viel überschießt“, hat Weinmann<br />
erfreut festgestellt.<br />
Das hat sich der Tüftler zunutze<br />
gemacht und die Steuerung so programmiert,<br />
dass sie glaubt, das Zielmoment<br />
liege bei 1,65 Newtonmetern. Tatsächlich<br />
braucht Weinmann in dieser Anwendung<br />
kunden) fast auf Null zurück, um ganz abrupt aufs Endmoment<br />
zu springen. Zum Abstoppen bleiben dem Tensormotor nur<br />
0,04 Sekunden. Rechts: Von den letzten 5000 Verschraubungen<br />
lagen 99,88 Prozent in der Soll-Spanne des Anziehmoments<br />
aber ein Endmoment von 2,3 bis 2,4<br />
Newtonmeter. Und genau das erzielt der<br />
Tensor SL, und zwar, wie in der Grafik<br />
oben rechts zu ersehen, bei den letzten<br />
5000 Verschraubungen in 99,88 Prozent<br />
aller Fälle! „Er ist der einzige <strong>Schrauber</strong><br />
in dieser Größe, der so schnell abschaltet<br />
und immer das richtige Ergebnis liefert“,<br />
freut sich der junge Techniker. Das liege<br />
unter anderem daran, dass der SL im<br />
Gegensatz zu vielen anderen <strong>Schrauber</strong>n<br />
einen eingebauten Drehmomentaufnehmer<br />
habe. Er misst also das tatsächlich<br />
angezogene Moment, während es andere<br />
Werkzeuge aus verschiedenen Messwerten<br />
des Motors errechnen.<br />
<strong>Schrauber</strong> musste von unten in<br />
die Anlage passen<br />
„Der SL konnte uns erstmals eine<br />
echte Drehmomentkurve zeigen“, sagt<br />
Weinmann. „Nach einigem Herumprobieren<br />
fanden wir heraus, auf welchen<br />
Wert wir das Abstellmoment programmieren<br />
mussten, damit er immer auf 2,4<br />
Newtonmetern landet.“ Um weitere<br />
Zykluszeit zu sparen, könnte man den<br />
Wert theoretisch noch niedriger ansetzen.<br />
Doch dann schaltete der SL zu früh ab,<br />
denn das Einschraubmoment liegt schon<br />
bei 1,5 Newtonmetern. 1,65 Newtonmeter<br />
war der beste Kompromiss.<br />
Auch die im Vergleich recht kurze<br />
Bauform des SL hat die anderen Werkzeuge<br />
aus dem Feld geschlagen. Denn
die vorgelagerte Profiliermaschine spuckt<br />
die Lampenbleche in einer bestimmten<br />
Höhe überm Hallenboden aus – und das<br />
Förderband des Schraubomaten sollte auf<br />
genau dieser Höhe liegen. Nach unten<br />
blieb also nicht viel Platz. Doch genau<br />
von dort werden die Schrauben über eine<br />
Böllhoff-Vorrichtung zugeschossen. Zwischen<br />
Hallenboden und Tensorschrauber<br />
liegen heute nur wenige Zentimeter.<br />
Dem Schraubomat vorgelagert sind<br />
eine Stanzmaschine, die in jedes Lampenblech,<br />
das vom Coil herunterläuft,<br />
mehrere Löcher stanzt. Das Blechband<br />
läuft weiter in die Profiliermaschine,<br />
deren Rollensatz das Blech abkantet. Am<br />
Ende wird es auf die richtige Länge<br />
geschnitten und in den Schraubomaten<br />
gefördert. Sofern ein Profil Stehbolzen<br />
benötigt, werden sie hier eingeschraubt.<br />
Für Bleche ohne Stehbolzen wird der<br />
Schraubomat auf Stand-by gesetzt, die<br />
Anlage nach hinten gefahren, und vorn<br />
ergibt sich eine verlängerte Ablagefläche,<br />
von der die Werker die geschnittenen<br />
Profile nehmen können.<br />
Im April nach nur vier Monaten Konzeption<br />
und Aufbau in Betrieb gegangen,<br />
hatte der Schraubomat bis zur Fußball-<br />
Weltmeisterschaft bereits 15 000 Bleche<br />
mit je drei Bolzen versehen. Pro Jahr<br />
plant Waldmann Lichttechnik mit rund<br />
100 000 Blechen. „Vorher hatten wir<br />
einen Engpass an der Presse“, hebt Volker<br />
Weinmann hervor. „Wir hätten viel<br />
mehr Teile produzieren können, als der<br />
Volker Weinmann mit einem gestanzten<br />
und mit Stehbolzen versehenen Lampenblech.<br />
Auf die drei Schrauben werden<br />
die elektronischen Komponenten der<br />
Maschinenrohrlampe montiert<br />
Werker schaffte.“ Denn die Maschinenrohrlampen<br />
entpuppten sich als wahre<br />
Renner; nun ist dieser Engpass beseitigt.<br />
Tüftler Weinmann, längst zum<br />
Schraubexperten avanciert, hat für die<br />
Anlage zwei Trägerblechtypen programmiert,<br />
zig Artikelnummern, Dutzende<br />
Längen und verschiedene Anzahlen an<br />
Bolzen sowie die Zykluszeit im Schraubomat<br />
hinterlegt. Der Maschinenbediener<br />
braucht für jeden Auftrag nur noch ein<br />
Blech beziehungsweise Produkt über den<br />
Touch-Screen zu aktivieren, die Anlage<br />
stellt alles von selbst ein: der <strong>Schrauber</strong><br />
wird mit einem Portalroboter an die richtige<br />
Stelle gefahren, sie fördert die Bleche,<br />
ein Lasersensor fährt über die Bohrungen<br />
und prüft die Position ...<br />
Um keine Zykluszeit zu verlieren, hat<br />
Weinmann die Anlage so programmiert,<br />
dass jeweils nur das erste Profil eines<br />
Auftrages geprüft wird. „Wenn das<br />
stimmt, stimmen auch die folgenden“,<br />
weiß der Automatisierungsexperte. „Jede<br />
weitere Prüfung würde uns anderthalb<br />
Sekunden kosten.“ Das ist viel bei einer<br />
Zykluszeit von 13 Sekunden pro Blech,<br />
wovon nur 1,3 Sekunden auf den<br />
Schraubvorgang (Einzelschritte: Kernlochformen,<br />
M4-Gewinde schneiden,<br />
Schraube eindrehen und auf 2,4 Newtonmeter<br />
anziehen) entfallen.<br />
Schraubomat schickt bei Fehlern<br />
eine SMS aufs Handy<br />
Man merkt: Der Mann ist Perfektionist.<br />
Weil er mit seinem Kollegen Nikolai<br />
Luzenko inzwischen so viele Sonderanlagen<br />
konzipiert, geplant und aufgebaut<br />
hat, sind beide auch als Instandhalter<br />
höchst gefragt. „Oft rufen Kollegen an,<br />
wenn Probleme auftreten, die sie nicht<br />
selbst beheben können. Aber ich bin auch<br />
nicht immer im Betrieb.“ Weil er sich<br />
nicht klonen kann, hat er den Schraubomaten<br />
so programmiert, dass die Anlage<br />
ihm bei bestimmten Fehlern, etwa dem<br />
Ausfall von Sensoren oder einer Endstufe,<br />
einfach eine SMS aufs Handy schickt.<br />
„Dann kann ich den Fehler eingrenzen,<br />
wenn jemand anruft, und spare manchen<br />
Weg in die Halle.“ Denn auch seine persönliche<br />
„Zykluszeit“ ist knapp ... tp<br />
Mehr dazu: Kennziffer 321<br />
Zur Technik<br />
Automatisierung<br />
Tensor SL: High-End-<br />
<strong>Schrauber</strong> für kleine<br />
Drehmomente<br />
Die elektronisch gesteuerten<br />
Tensor-SL-<strong>Schrauber</strong> eignen<br />
sich zum dokumentierten<br />
Anziehen sicherheits- und<br />
funktionskritischer Verbindungen<br />
mit Drehmomenten zwischen<br />
0,3 und 12 Newtonmetern<br />
(Prozesssicherheit der Stufe 4,<br />
siehe Seite 9). Sie bieten eine Vielzahl<br />
frei programmierbarer Anziehmethoden<br />
und lassen sich per ToolsNet über<br />
Ethernet vernetzen. Jeder SL-<strong>Schrauber</strong><br />
hat seine eigene Internetadresse.<br />
Zu seinen Fähigkeiten zählen die<br />
selbsttätige Kompensation<br />
von Setzerscheinungen,<br />
die Montage selbstsichernder<br />
und gewindefurchender<br />
Schrauben,<br />
mehrstufiges Anziehen<br />
und kontrolliertes Lösen<br />
sowie programmierbare<br />
Start- und Enddrehzahlen.<br />
Der SL<br />
erlaubt fliegenden<br />
Gerätewechsel („Hot Swap“)<br />
und Plug-and-Play-Installation. Akustische<br />
und LED-Signale informieren den<br />
Bediener über das Anziehergebnis,<br />
ohne dass er aufschauen müsste. Ein<br />
konfigurierbarer Reed-Taster am<br />
<strong>Schrauber</strong> erspart den Gang zur Steuerung<br />
beim Wechsel von Parametern<br />
oder dem Bauteil.<br />
Der digital kommutierte 42-Volt-Tensormotor<br />
dreht mit 32 000 Touren bürstenlos<br />
doppelt so schnell wie die vorherige<br />
Tensorgeneration. Das macht<br />
die <strong>Schrauber</strong> unvergleichlich leicht,<br />
klein und schnell. So ist der SL-Stabschrauber<br />
für Drehmomente von 0,8<br />
bis 4 Newtonmeter keine 25 Zentimeter<br />
lang und 700 Gramm leicht. Selbst<br />
die Winkelschrauber für 0,8 bis 12<br />
Newtonmeter wiegen nur 100 Gramm<br />
mehr und sind knapp zwei Zentimeter<br />
länger. Kurz: In punkto Ergonomie sind<br />
die <strong>Schrauber</strong> eine Klasse für sich.<br />
Produktinfo: Kennziffer 322<br />
DK 2/06 23
Nachrichten / Motoren<br />
Intern<br />
24 DK 2/06<br />
Zertifizierter<br />
Umweltschutz<br />
Für ihr Umweltschutz-<br />
Management hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
Tools, Essen, im Februar die<br />
Zertifizierung nach DIN EN ISO<br />
14 001:2004 erhalten. Das<br />
Ungewöhnliche: Als Haupt-Leistungsprozesse<br />
hat man den Vertrieb und<br />
den Service aufgenommen. Diese<br />
Bereiche stellen naturgemäß ein<br />
geringeres Gefährdungspotenzial dar<br />
als die Produktion, die – wie das<br />
Logistikzentrum in Belgien – schon<br />
seit einigen Jahren umweltzertifiziert<br />
ist.<br />
Doch auch in Vertriebs- und Serviceorganisationen<br />
gibt es Ansatzpunkte,<br />
die ökologisch unter die Lupe genommen<br />
werden können. So streben die<br />
Essener an, den Treibstoffverbrauch<br />
der Dienstwagenflotte ebenso deutlich<br />
zu senken wie den Papier- und Stromverbrauch<br />
in der Verwaltung. Überprüft<br />
und durch einige Betriebsanweisungen<br />
ergänzt wurde auch das<br />
Gefahrstoffhandling. Alle Zulieferer<br />
müssen nun erklären, dass sie im Einklang<br />
mit den strengen <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-<br />
Vorgaben produzieren.<br />
Ein weiterer Punkt ergibt sich aus dem<br />
Gesetz über das Inverkehrbringen, die<br />
Rücknahme und die umweltverträgliche<br />
Entsorgung von Elektro- und<br />
Elektronikgeräten („ElektroG“): Seit<br />
März müssen Hersteller Elektrogeräte<br />
zurücknehmen und stofflich verwerten<br />
können. Die meisten Produkte aus<br />
dem Programm von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />
fallen als „ortsfeste Einrichtungen“<br />
nicht unter diese Regelung; betroffen<br />
sind lediglich die Akkuschrauber und<br />
Niederspannungsschrauber der Eliza-<br />
Serie (die zur Motek durch die neuen<br />
EBL ersetzt werden, siehe Seite 4), der<br />
Hochfrequenzschleifer Brazor sowie<br />
das Prüfgerät Acta. Bei den Umstellungen<br />
dieser Geräte liegt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
Tools im Zeitplan.<br />
Seit 2000 sind die Essener nach DIN<br />
EN ISO 9001 zertifiziert, seit Juli 2004<br />
besitzt das Unternehmen die Akkreditierung<br />
für das Labormanagement des<br />
Drehmoment-Kalibrierlabors (gemäß<br />
ISO 17 025). tp<br />
Saubermänner für Ex-Zonen<br />
Atex-zertifizierte Druckluftmotoren<br />
treiben Bodenreinigungsgeräte<br />
an.<br />
Reinigungstechnik, insbesondere<br />
für explosionsgefährdete<br />
Bereiche, ist eine Spezialität<br />
der Kölner Krahnen GmbH. Ihre<br />
Bodenreinigungsgeräte der Bauart<br />
Airflex taugen für den Einsatz in den<br />
Ex-Zonen 1, 2, 21 und 22 gemäß Atex.<br />
Für diese Zulassung verzichten die Saubermänner<br />
völlig auf Elektrik. Ein elektrischer<br />
Antrieb wäre wegen möglicher<br />
Funkenbildung zu gefährlich. Um davor<br />
und vor elektrostatischer Aufladung<br />
sicher zu sein, kommen nur Edelstahl und<br />
Druckluft in Frage und als Antrieb nur<br />
ein Druckluftmotor.<br />
Doch ist für diese spezielle Aufgabe<br />
nicht jeder geeignet. Zwar gelten Luftmotoren<br />
wegen ihrer funkenfreien<br />
Arbeitsweise von Hause aus als Exgeschützt.<br />
Doch das relativiert sich, wenn<br />
es um die Ex-Zonen 1 und 2 geht, und<br />
erst recht bei den Zonen 21 und 22. In<br />
seinen Airflex-Geräten verwendet Krahnen<br />
deshalb Einbaumotoren der LZB-<br />
Bauart von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools. Denn<br />
diese Lamellenmotoren sind nicht nur für<br />
die Zonen 1 und 2 zertifiziert, sondern<br />
auch für die<br />
Atex-Zonen<br />
21 und 22.<br />
Allgemein<br />
sind Luftmotoren<br />
in punkto<br />
Drehmoment<br />
und Drehzahl<br />
äußerst simpel<br />
über den Luft-<br />
LZB-Lamellenmotoren<br />
hahn zu regeln.<br />
Das lässt den Krahnen-Konstrukteuren<br />
einen breiten Anpassungsspielraum<br />
– und gibt dem Betreiber die energiesparende<br />
Möglichkeit, den Betriebsdruck<br />
des Airflex bis auf 3 bar zu drosseln,<br />
wenn der Verschmutzungsgrad nicht<br />
so stark ist, dass der volle Nennüberdruck<br />
von 6,3 bar benötigt wird.<br />
Der Luftmotor treibt gegenläufig<br />
rotierende Tellerbürsten an, die so ange-<br />
ordnet<br />
sind,<br />
dass sie das<br />
Airflex zugleich in<br />
Fahrtrichtung bewegen. Sollten die Bürsten<br />
einmal überlastet werden, macht das<br />
gar nichts aus: Luftantriebe können unbeschadet<br />
und beliebig lange abgewürgt<br />
werden, ohne dass etwas schmort oder<br />
eine Sicherung durchbrennt. Die ausschließliche<br />
Verwendung von Druckluft<br />
als Antriebsenergie hat überdies den Vorteil,<br />
dass keine regelmäßige sicherheitstechnische<br />
Abnahme des Geräts nach<br />
BGV-A2 erforderlich ist. ags<br />
Taschenbuch Druckluftmotoren<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools erklärt im Taschenbuch<br />
„Druckluftmotoren zum Ein- und<br />
Anbau“ die Grundlagen zu Druckluftmotoren.<br />
Die Broschüre behandelt folgende<br />
Themen: Charakteristik eines Druckluftmotors,<br />
Aufbau und Funktion, Leistung<br />
eines Druckluftmotors, Verwendung von<br />
Getrieben, Wellenbelastung, Änderung<br />
der Motorleistung, Leistungsangaben in<br />
Katalogen, Wahl des passenden Motors,<br />
Geräuschdämpfung sowie Einbau eines<br />
Druckluftmotors.<br />
Motorenauswahl per CD-Rom<br />
Kostenlos erhältlich ist ein Motorenauswahlprogramm<br />
auf CD-Rom: Der<br />
Konstrukteur gibt die erforderlichen<br />
Drehmomente und die Drehzahlen für<br />
den Motor ein, und innerhalb von Sekunden<br />
wählt das Programm den optimalen<br />
Motor aus unserem Lieferprogramm aus.<br />
Das Programm läuft unter Windows.<br />
Mehr zu Druckluftmotoren: 323<br />
Taschenbuch Druckluftmotoren: 324<br />
CD-Rom Druckluftmotoren: 325
Wer in der Montage kennt das<br />
nicht: Die Konstruktion<br />
ändert das Bauteil, aber die<br />
Schraubtechnik an der Linie bleibt die<br />
gleiche – und bekommt Probleme. Bei<br />
Cannondale, dem US-stämmigen Hersteller<br />
extrem leichter Hightech-Räder im<br />
niederländischen Oldenzaal, reduzierten<br />
die Konstrukteure die Wandstärke der<br />
Aluminium-Tretlagergehäuse, und schon<br />
wurde aus der zuvor mit Schlagschraubern<br />
problemlos zu bewältigenden Tretlagermontage<br />
ein hochsensibler Schraubfall.<br />
Doch bei Produktionsanlauf wurde<br />
erst mal, wie gewohnt, mit einem<br />
umsteuerbaren Schlagschrauber montiert.<br />
Wären die Räder der Nullserie nicht von<br />
den Qualitätsprüfern demontiert worden,<br />
keiner hätte die Ausrisse und Gewindefresser<br />
im Tretlager entdeckt. Der Monteur<br />
schon gar nicht. Der war sich nach<br />
Gefühl und Erfahrung weiterhin sicher,<br />
dass auch diese Verschraubungen in Ordnung<br />
seien.<br />
Aber der Kampf um jedes Gramm<br />
hatte die Grenzen der Schlagschraubtechnik<br />
überschritten. Es fehlte an zuverlässiger<br />
Kontrolle des Drehmoments. Die<br />
erhoffte man sich von selbst abschaltenden<br />
Impulsschraubern mit voreinstellbarem<br />
Drehmoment. Das lag nahe, da sie<br />
ebenso reaktionsmomentfrei und schnell<br />
anziehen wie die zuvor gewohnten<br />
Schlagschrauber und genauso kompakt<br />
sind, aber durch ihre pulsierende Arbeitsweise<br />
sehr viel sanfter mit den Gewinden<br />
umgehen.<br />
Für jedes Tretlager<br />
einen anderen <strong>Schrauber</strong>?<br />
Doch die Probe aufs Exempel überzeugte<br />
den damaligen Fertigungsleiter<br />
Henk-Jan de Vries (heute Geschäftsbereichsleiter<br />
Cannondale Europe) des<br />
Werks Oldenzaal nicht ganz. Vor allem<br />
störte ihn, dass man für jeden Tretlagertyp<br />
einen eigenen Impulsschrauber benötigen<br />
würde. Denn jede Tretlagerausführung<br />
stellt andere Drehmomentanforderungen<br />
an den <strong>Schrauber</strong>. Also hätte man<br />
mehrere <strong>Schrauber</strong> gebraucht, oder das<br />
Abschaltmoment jedesmal verstellen<br />
müssen, was im Fertigungsablauf aber<br />
nicht praktikabel ist. Zudem hat ein Tretlager<br />
Rechts- und Linksgewinde. Bei<br />
dem nun so prekär gewordenen Schraub-<br />
Die Tretlagermontage<br />
an Cannondale-Sporträdern<br />
ist funktionskritisch:<br />
Die<br />
<strong>Schrauber</strong> müssen<br />
rechts- wie<br />
linksherum gleich<br />
genau anziehen.<br />
Eingesetzt werden<br />
Tensor-DS-<br />
Elektroschrauber.<br />
Digitalschrauber gegen Gewindefresser<br />
Fotos: Heiko Wenke<br />
Schraubmontage<br />
fall kam es also zusätzlich darauf an, dass<br />
der <strong>Schrauber</strong> rechts- wie linksherum<br />
gleich drehmomentgenau anzieht.<br />
Prozessabsicherung der Stufe 3<br />
„Wir suchten eine einfach bedienbare,<br />
zuverlässige Lösung, die mit nur einem<br />
<strong>Schrauber</strong> unsere drei Tretlagertypen<br />
rechts- und linksdrehend verschrauben<br />
kann und im besten Fall den Werker<br />
obendrein vor fehlerhaften Bauteilen<br />
warnt“, schildert der heutige Fertigungsleiter,<br />
Frank Telgenkamp, die Quintessenz<br />
aus den Versuchen mit Impulsschraubern.<br />
Mit anderen Worten: Die<br />
konstruktiven Maßnahmen zur Rahmenoptimierung<br />
verlangten nun eine Prozesssicherheit<br />
der Stufe 3, die höchste für<br />
funktionskritische Schraubverbindungen.<br />
Zu aller Erleichterung konnte der Industriewerkzeughersteller<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />
die gesuchte Lösung dann sogar „direkt<br />
von der Stange“ liefern – in Form eines<br />
digital gesteuerten Tensor-DS-Elektroschraubers.<br />
Dieser zieht drehzahlgeregelt nicht nur<br />
rechts- wie linksherum gleich exakt an,<br />
nämlich mit einer Drehmomentwieder-<br />
DK 2/06 25
Schraubmontage<br />
„Wir suchten eine einfach bedienbare<br />
Lösung, die mit nur einem <strong>Schrauber</strong><br />
unsere drei Tretlagertypen rechts- und<br />
linksdrehend verschrauben kann und im<br />
besten Fall den Werker obendrein vor<br />
fehlerhaften Bauteilen warnt“, schildert<br />
der heutige Fertigungsleiter, Frank<br />
Telgenkamp, die Suche nach dem passenden<br />
Gerät<br />
holgenauigkeit von ± 7,5 Prozent über<br />
6 Sigma; er kann sogar auf zehn unterschiedliche<br />
Anziehmomente program-<br />
Mit einem Tensor DS<br />
werden die Frontkupplungen<br />
am Triebwagenkopf<br />
des Schweizer<br />
Hochgeschwindigkeitszugs<br />
ICN verschraubt.<br />
Das Drehmoment<br />
beträgt 1800 Newtonmeter.<br />
26 DK 2/06<br />
miert werden. Böte also die Möglichkeit,<br />
mehr Tretlagerversionen zu verbauen als<br />
die derzeitigen drei.<br />
Deren Zieldrehmomente liegen je<br />
nach Marke zwischen 34 und 70 Newtonmetern,<br />
wobei die Toleranzen relativ eng<br />
sind. Am engsten ist das Drehmomentfenster<br />
des Shimano-Tretlagers. Es reicht<br />
gerade einmal von 34 bis 41 Newtonmeter.<br />
Für den zweistufig anziehenden Tensorschrauber<br />
ist das kein Problem –<br />
obwohl der Schraubfall Tretlager zur<br />
Kategorie „weich“ gehört. Die dabei gern<br />
auftretenden Setzerscheinungen hat die<br />
Tensor-Digi-Tork-Steuerung mit exakt<br />
auf den Schraubfall abstimmbaren<br />
Anziehstrategien im Griff. Hier legt der<br />
Tensor kurz vor dem Ende des Anziehvorgangs<br />
eine programmierte Pause ein.<br />
90 Prozent aller Setzerscheinungen werden<br />
so kompensiert, bevor der Tensor mit<br />
niedriger Drehzahl aufs Endmoment<br />
anzieht.<br />
Die optimale Drehzahl für den schnellen<br />
Voranzug bringt sich der <strong>Schrauber</strong><br />
übrigens selbst bei. Freilich kann sie auch<br />
vorgegeben werden, doch findet die Steuerelektronik<br />
mit ein paar Probeläufen in<br />
der Regel selbst die günstigste Anziehgeschwindigkeit<br />
und den idealen Umschaltpunkt<br />
in den langsamen Endanzug.<br />
Defekte Gewinde werden durch die<br />
5200 Kilowatt „Zug-Kraft“<br />
Herkömmliche Waggonkupplungen<br />
wären den Beschleunigungsund<br />
Verzögerungswerten des<br />
5200 Kilowatt starken Zugantriebs gar<br />
nicht gewachsen“, sagt Georg Gähwiler,<br />
der bei den Schweizerischen Bundesbahnen<br />
(SBB) in Altstetten für die Reparatur<br />
des Hochgeschwindigkeitszugs ICN verantwortlich<br />
ist. Spätestens nach einer<br />
Million Kilometer müssen er und seine<br />
Mitarbeiter die Trieb- und Personenwagen<br />
des 200 Stundenkilometer schnellen<br />
Intercity mit Neigetechnik unter die Lupe<br />
nehmen.<br />
Bei den turnusmäßigen Wartungs- und<br />
Instandhaltungsarbeiten legt das Team<br />
ein besonderes Augenmerk auf die Kupplungen,<br />
welche die sieben Zugteile zu<br />
einem fast 190 Meter langen Traktions-<br />
Drehwinkelüberwachung bereits in der<br />
ersten Anziehstufe entdeckt. Eine Finesse<br />
am Ende der zweiten Stufe ist die „Ergorampe“,<br />
die den Werker vom Reaktionsmoment<br />
des <strong>Schrauber</strong>s entlastet. Bei<br />
Cannondale erübrigt sich das aber, weil<br />
man den <strong>Schrauber</strong> dort mit einer<br />
Momentenstütze versehen hat, die sich<br />
am Fahrradrahmen abstützt.<br />
Montagekosten gesenkt<br />
Telgenkamps Fazit: Kostspielige<br />
Nacharbeiten in der Tretlagermontage,<br />
beispielsweise das Nachschneiden von<br />
beschädigten Gewinden, seien nicht mehr<br />
erforderlich. „Im Vordergrund stand bei<br />
der Suche nach dem richtigen Schraubsystem<br />
eigentlich nur die Absicherung<br />
des Produktionsprozesses und unserer<br />
hohen Qualität“, resümiert er. „Dass wir<br />
mit dem Tensor aber auch unsere Herstellungskosten<br />
senken konnten, ist ein<br />
erfreulicher Nebeneffekt.“ Die Erfahrungen<br />
sind so positiv, dass Cannondale<br />
inzwischen auch die zweite Montagelinie<br />
mit einem Tensor-Pistolenschrauber ausgestattet<br />
hat, obwohl die Tretlagermontage<br />
dort weniger kritisch ist. hw<br />
Mehr dazu: Kennziffer 326<br />
verband zusammenhalten. Dazu allerdings<br />
gilt es erst einmal, an sie herankommen,<br />
denn der Zugapparat – so heißen<br />
die Kupplungen an Front und Heck<br />
des ICN im Bahnerjargon korrekt – liegt<br />
gut versteckt hinter der windschnittigen<br />
Verkleidung der strömungsoptimierten<br />
Triebwagenköpfe. „Mit Handwerkzeug<br />
ist dem Zugapparat nur unter schwerem<br />
körperlichem Einsatz beizukommen“,<br />
betont Gähwiler und verweist auf die<br />
„extremen Drehmomente“: 1800 Newtonmeter<br />
betrage das Sollmoment der<br />
hochfesten M30-Schrauben an den<br />
Zugenden, von denen für einen gründlichen<br />
Check des Zugapparats jeweils<br />
vier pro Seite zu demontieren sind. Bei<br />
den weniger stark beanspruchten<br />
Zwischenkupplungen, deren Schrauben-
köpfe mit einer Schlüsselweite von SW<br />
55 ebenfalls beeindrucken, seien immerhin<br />
noch 1300 Newtonmeter erforderlich.<br />
Anders ausgedrückt: Am Ende eines<br />
einen Meter langen Schraubenschlüssels<br />
müsste ein Eisenbahner rund 180 Kilogramm<br />
(bei den Zwischenkupplungen<br />
130 Kilogramm) stemmen, um auf dieses<br />
Drehmoment zu kommen. Ergonomisch<br />
war das Lösen und Anziehen der insgesamt<br />
56 Schrauben an den sieben Zugteilen<br />
eine große Belastung, denn die Platzverhältnisse<br />
unter den Triebwagen sind<br />
eng – und zeitraubend.<br />
Deshalb suchte die SBB nach einer<br />
Alternative – und fand sie in Form eines<br />
gesteuerten Elektroschraubers von <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> Tools: Ein Tensor-DS9-Stabschrauber<br />
mit Drehmomentverstärker,<br />
der mit seinem Drehmomentbereich von<br />
600 bis 2000 Newtonmeter selbst für die<br />
1800-Newtonmeter-Schraubfälle Leistungsreserven<br />
hatte, wurde ausgiebig<br />
getestet und für gut befunden.<br />
Reaktionsmomentfreies<br />
Verschrauben in der halben Zeit<br />
Die Bewährungsprobe bestand der<br />
<strong>Schrauber</strong> nicht nur, weil er mit 38<br />
Umdrehungen pro Minute besonders<br />
Blick auf den Zugapparat am Triebwa-<br />
Wenke<br />
genkopf des Schweizer Hochgeschwindigkeitszugs<br />
ICN (Intercity mit Neige- Heiko<br />
technik): Mit dem Tensor DS werden die<br />
Frontkupplungen sicher verschraubt Fotos:<br />
schnell schraubt, sondern auch, weil sein<br />
integrierter Gegenhalter das Reaktionsmoment<br />
beim Schrauben über eine Stütznuss<br />
abfängt. Der Werker bleibt von den<br />
Reaktionskräften verschont. „Im Vergleich<br />
zu Schraubenschlüssel, Verlängerungsrohr<br />
und Knickschlüssel geht es<br />
heute mindestens doppelt so schnell“,<br />
sagt Bahnmechaniker Iso Niedermann,<br />
der sich über das einfache Handling freut.<br />
Statt hartem Körpereinsatz braucht er nur<br />
noch den <strong>Schrauber</strong> in seiner Haltevorrichtung<br />
auf die Schlüsselfläche zu führen<br />
und den Startknopf zu drücken. Den<br />
Rest übernimmt die intelligente Tensor-<br />
Steuerung, die einfach zu programmieren<br />
ist: Sie erkennt, wann das voreingestellte<br />
Drehmoment erreicht ist und schaltet den<br />
Schraubmontage<br />
Georg Gähwiler, Instandhalter bei den<br />
Schweizerischen Bundesbahnen, zeigt<br />
die Nuss, mit der ein elektrisch gesteuerter<br />
Tensorschrauber DS die Schrauben<br />
am Zugapparat auf 1800 Nm anzieht<br />
<strong>Schrauber</strong> exakt ab. „Exakt“ bedeutet für<br />
den Tensor DS ± 7,5 Prozent, ein für die<br />
Montage von Hand nicht erreichbarer<br />
Wert. Da die <strong>Schrauber</strong> mehrstufig anziehen,<br />
kompensieren sie Setzerscheinungen<br />
in den Schraubverbindungen und erhöhen<br />
so die Prozesssicherheit. Das Leistungsspektrum<br />
der Tensor-DS-Baureihe<br />
mit Digi-Tork-Steuerung reicht übrigens<br />
von 2 bis 4000 Newtonmeter. Und weil<br />
ein Tensor DS auf bis zu zehn unterschiedliche<br />
Drehmomente programmiert<br />
werden kann, könnte er die gleiche<br />
Anzahl Werkzeuge ersetzen.<br />
Für Georg Gähwiler zählt neben der<br />
Vielseitigkeit und den ergonomischen<br />
Vorteilen vor allem die Prozesssicherheit,<br />
denn ein Tensor warnt den Werker, wenn<br />
aus irgendeinem Grunde das Drehmoment<br />
nicht exakt erreicht wurde – und er<br />
signalisiert eindeutig, wenn alles in Ordnung<br />
ist. „Durch den Tensor DS erfüllen<br />
wir unsere Qualitätsziele. Die digitale<br />
Präzision macht das Schrauben schneller<br />
und sicherer“, resümiert Bahntechniker<br />
Gähwiler. ICN-Bahnreisende können<br />
sich also beruhigt in ihren Abteilsessel<br />
zurücklehnen. hw<br />
Mehr dazu: Kennziffer 327<br />
DK 2/06 27
Schraubmontage<br />
Ein Beispiel für hohe Flexibilität<br />
und Prozesssicherheit in der Montage<br />
ist das Instandhaltungswerk<br />
Wittenberge der Deutschen Bahn. Bei der<br />
Revision von Eisenbahn-Drehgestellen<br />
arbeitet man alle Schraubfälle zwischen<br />
70 und 200 Newtonmetern mit lediglich<br />
vier gesteuerten Elektroschraubern ab –<br />
obwohl Dutzende Varianten von Waggons<br />
vorkommen, mit -zig verschiedenen<br />
Schraubfällen. „Genau gezählt haben wir<br />
die noch nicht“, bekennt Fertigungsingenieur<br />
Michael Karlstädt. Immer wieder<br />
28 DK 2/06<br />
kämen neue Waggontypen und damit<br />
auch neue Schraubfälle hinzu.<br />
Vorletztes Jahr wurde die Überholung<br />
der Drehgestelle im Werk Wittenberge<br />
der Deutsche Bahn Fahrzeuginstandhaltung<br />
GmbH völlig neu organisiert – mit<br />
dem Ziel, die Durchlaufzeiten zu senken.<br />
Dazu investierte man eine Million Euro.<br />
Mit Erfolg: Die Durchlaufzeiten sanken<br />
um 69 Prozent, die Produktivität stieg um<br />
25 Prozent. Denn seither ist die Drehgestell-Revision<br />
eine getaktete Fließfertigung<br />
mit sechs Arbeitsstationen. In jeder<br />
Bei der Deutschen Bahn<br />
lösen gesteuerte ElektroschrauberDrehmomentschlüssel<br />
ab. Mit nur<br />
vier <strong>Schrauber</strong>n werden<br />
zig verschiedene<br />
Schraubfälle montiert.<br />
Durchlaufzeiten um 69 % gekürzt<br />
Station wird immer ein Drehgestell bearbeitet<br />
und dann an die nachfolgende<br />
übergeben. Die sechs Stationen beziehungsweise<br />
Takte sind der Reihe nach:<br />
(1) Demontage, (2) Zerlegung, (3) Vermessung<br />
(nur bei der großen Revision,<br />
die turnusmäßig jedes zweite Mal<br />
erfolgt), (4) Montage, (5) Einbinden und<br />
(6) Regulierung.<br />
Zuvor hatte sich die Drehgestellfertigung,<br />
wie die Revision im Bahnjargon<br />
heißt, ungeordnet auf ein Dutzend so<br />
genannte Arbeitsstände verteilt, was eine<br />
systematische und kontinuierliche Abarbeitung<br />
erschwerte. Hinzu kam eine stark<br />
schwankende Auslastung. Damals mussten<br />
die Werker beim Zusammenbau der<br />
Drehgestelle noch jede Schraubverbindung<br />
bis 200 Newtonmeter mit Drehmomentschlüsseln<br />
nachknicken. Eine<br />
gegenüber heute nicht zu vergleichende<br />
Knochenarbeit. Außerdem ist das Nachknicken<br />
mit auf den minimal zu erzielenden<br />
Drehmomentwert eingestellten<br />
Drehmomentschlüsseln längst nicht so<br />
prozesssicher wie die elektronisch gesteuerten<br />
Anziehverfahren, die heute bei<br />
den Takten 4 und 5 mit je zwei gesteuerten<br />
Elektroschraubern der Tensor-S-Klasse<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> praktiziert werden.<br />
Mehr als diese vier <strong>Schrauber</strong> braucht es<br />
jetzt nicht mehr, um alle im Drehmomentbereich<br />
bis 200 Newtonmeter anfallenden<br />
Schraubverbindungen abzuarbeiten.
Alle im Werk Wittenberge eingesetzten<br />
Schraubwerkzeuge hätten der bahninternen<br />
„Verschraubungsklasse B“ zu<br />
genügen, betont Karlstädt. Das bedeutet<br />
eine Drehmomentgenauigkeit von mindestens<br />
± 10 Prozent über 6 Sigma. Die<br />
Tensorschrauber schaffen das locker mit<br />
ihrer Systemgenauigkeit von ± 5 Prozent<br />
Die Konstanz der <strong>Schrauber</strong>gebnisse<br />
sichert eine Kalibrierung im halbjährlichen<br />
Rhythmus, „obwohl bei unseren<br />
geringen Stückzahlen auch einmal pro<br />
Jahr reichen würde“, wie Karlstädt meint.<br />
Rund 100 Drehgestelle – jeder Waggon<br />
hat zwei – überholt das dreischichtig<br />
arbeitende Werk Wittenberge pro Monat.<br />
Eine Drehgestell-Revision erfolgt alle 1,1<br />
Millionen Schienenkilometer. Durchschnittlich<br />
sei sie alle drei Jahre fällig,<br />
sagt der Fertigungsingenieur, spätestens<br />
jedoch nach sechs Jahren. Nach der Revision<br />
kommt jedes Drehgestell übrigens<br />
wieder unter den Waggon, von dem es<br />
stammt.<br />
Begleitpapiere dienen<br />
der Dokumentation<br />
Wieviele Verschraubungen mit welchen<br />
Drehmomenten aktuell vorkommen,<br />
erfahren die Werker aus einer bebilderten<br />
Arbeitsanweisung, die jedes<br />
Drehgestell auf seinem Weg<br />
durch die Fließfertigung<br />
begleitet. Diese Begleitpapiere<br />
dienen außerdem der<br />
Dokumentation: Per Unterschrift<br />
quittieren die Werker,<br />
dass sie alle Verschraubungen<br />
vorschriftsmäßig<br />
abgearbeitet haben.<br />
Die Umschaltung der<br />
<strong>Schrauber</strong> von Schraubfall<br />
zu Schraubfall geschieht<br />
über ein elektronisches<br />
Steckschlüsselbrett (links<br />
unten) automatisch. Sobald<br />
der Werker dort beispielsweise<br />
die mit „200 Nm“<br />
bezeichnete Stecknuss entnimmt,<br />
stellt sich die<br />
<strong>Schrauber</strong>steuerung (links<br />
oben) auf die zugehörigen<br />
Anziehparameter ein<br />
Fertigungsingenieur<br />
Michael<br />
Karlstädt: „Alle<br />
Schraubwerkzeuge<br />
müssen<br />
der bahninternenVerschraubungsklasse<br />
B<br />
genügen.“<br />
Die Umschaltung der <strong>Schrauber</strong> von<br />
Schraubfall zu Schraubfall geschieht<br />
über ein elektronisches Steckschlüsselbrett,<br />
die so genannte Selektorbox, automatisch.<br />
Sobald der Werker beispielsweise<br />
die mit „200 Nm“ bezeichnete<br />
Stecknuss entnimmt, stellt sich die<br />
<strong>Schrauber</strong>steuerung auf diesen programmierten<br />
Drehmomentwert ein. „Wenn<br />
durch neue Drehgestelltypen weitere<br />
Drehmomente hinzukommen, stellen wir<br />
einfach ein weiteres Schlüsselbrett dazu“,<br />
sagt Michael Karlstädt. Für die Schraubsysteme<br />
jedenfall wäre das kein Problem.<br />
Immerhin kann jedes bis zu 250<br />
Parametersätze, also 250 unterschiedliche<br />
Schraubfälle, managen. Auch wäre<br />
durch die <strong>Schrauber</strong>steuerung eine<br />
Zykluskontrolle möglich, also die Überwachung,<br />
ob wirklich alle Verschraubungen<br />
i.O. („in Ordnung“) abgearbeitet<br />
wurden. Wegen der Vielzahl der mög-<br />
Schraubmontage<br />
lichen Drehgestellvarianten und der relativ<br />
geringen Stückzahlen („Wir sind ja<br />
keine Automobilproduktion!“) werde<br />
dies Option aber (noch) nicht genutzt,<br />
sagt Karlstädt.<br />
Mit Barcode-Lesern, die mit den Tensor-<strong>Schrauber</strong>n<br />
verknüpft sind und alle<br />
aktuellen Schraubparameter (via Aufkleber<br />
oder Laufkarte am Drehgestell) direkt<br />
zur <strong>Schrauber</strong>steuerung übermitteln,<br />
ließe sich die Montage noch komfortabler<br />
und prozesssicherer gestalten, weiß<br />
Michael Karlstädt. Doch diese Option<br />
könne in Wittenberge derzeit „aus finanziellen<br />
Gründen“ noch nicht genutzt werden.<br />
Gleiches gilt für die eingebaute<br />
Dokumentationsfähigkeit der Tensorschrauber;<br />
sie speichert alle Anziehdaten<br />
und Schraubkurven auf einem Server mit<br />
statistischer Auswertung nach beliebigen<br />
Kriterien und könnte künftig die handschriftliche<br />
Quittierung der Verschraubungen<br />
überflüssig machen. Die <strong>Schrauber</strong><br />
jedenfalls ließen sich entsprechend<br />
aufrüsten, bis hin zu einer totalen Vernetzung<br />
mit einem übergeordneten Produktionsleit-<br />
und Qualitätssicherungssystem.<br />
ts<br />
Mehr zum Tensor S: 328<br />
DK 2/06 29<br />
Fotos: Thomas Schöppl
Schraubmontage<br />
Montage mit Positionsprogrammierung<br />
Saugmodul für 12-Zylinder<br />
Die Metallwerke Kloß (MWK)<br />
fertigen im schwäbischen Renningen<br />
das Saugrohr für 12-<br />
Zylinder-Motoren der Volkswagen-<br />
Luxusmarke Bentley. Das Teil wird<br />
gegossen, bearbeitet, lackiert und<br />
zusammengeschraubt. Auf dem Bild wird<br />
das Saugmodul, das später auf den Motor<br />
geflanscht wird, mit einem Elektroschrauber<br />
Tensor S von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
Tools montiert. Der Werker zieht 16<br />
Schrauben, Steh- und Kugelbolzen mit<br />
sechs verschiedenen Drehmomenten an.<br />
Das Rohr steuert später den Unterdruck<br />
und Abgasstrom des Motors und muss<br />
sehr exakt verschraubt werden. Unter<br />
anderem gilt das für die Befestigung der<br />
beiden Drosselklappensteller.<br />
Mitarbeiter können<br />
keine Fehler mehr machen<br />
Damit an dem Arbeitsplatz verschiedene<br />
Mitarbeiter montieren können, legte<br />
Zwei Technologiepreise für Tensor<br />
Der für <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools geschützte <strong>Schrauber</strong>name „Tensor“<br />
ist in den 20 Jahren seines Bestehens zu einem Gattungsbegriff<br />
für industrielle Elektroschrauber mit einem Höchstmaß an Prozesssicherheit<br />
(Null-Fehler-Montage) und Ergonomie geworden.<br />
Jedes dritte Auto wird heute damit montiert. Begonnen hat<br />
die rasante Tensor-Karriere 1987.<br />
Der erste Tensor, den Werkzeugkonstrukteur Christer Hansson<br />
nach gut zehn Entwicklungsjahren präsentierte, schien die physikalischen<br />
Grenzen früherer Elektroschrauber nicht zu kennen.<br />
Erstmals war ein Elektroschrauber so klein, leicht und kompakt<br />
wie ein Druckluftschrauber – und genauso schnell. Möglich<br />
machte das der Tensormotor, ein von Hansson speziell zum<br />
Schrauben entwickelter, bürstenloser Synchronmotor. Dieser<br />
Servoantrieb, wenn man so will, begnügt sich zwar mit jeder<br />
220-Volt-Steckdose, kommutiert deren 50-Hertz-Einphasenstrom<br />
jedoch zu einem Drehstrom zwischen 0 und 750 Hertz.<br />
Der Markt stutzte, stammte diese Elektrowerkzeuginnovation<br />
doch von einem traditionellen Druckluftwerkzeughersteller.<br />
Der legte bereits 1992 nach. Mit dem Datenbus der Mercedes-<br />
S-Klasse kam die zweite Tensor-Generation auf den Markt: Tensor<br />
S. Konstrukteur Hansson hatte es geschafft, seinen revolutionären<br />
Motor bei gleicher Nennleistung (3 Kilowatt) um die<br />
Hälfte schrumpfen zu lassen und auf 30 000 Touren hochzufah-<br />
30 DK 2/06<br />
Thomas<br />
Fischer,<br />
bei MWK<br />
zuständig<br />
für Qualitätsprüfung<br />
und Arbeitsvorbereitung, Wert auf<br />
sehr präzise und verständliche Technik.<br />
Niemand sollte einen Fehler machen können,<br />
das Werkzeug die Werker perfekt<br />
unterstützen. Mit dem Tensor ist das<br />
gelungen: Nur wenn am Bildschirm ein<br />
grüner Haken angezeigt wird, ist die<br />
jeweilige Schraube ordnungsgemäß<br />
angezogen. „Vor allem über seine Programmiermöglichkeiten<br />
geriet der Tensor<br />
in unseren Blick“, sagt Fischer. Empfohlen<br />
wurde das Werkzeug der Gießerei von<br />
einem Vorrichtungsbauer in Esslingen,<br />
mit dem man in ähnlichen Fällen schon<br />
zusammengearbeitet hatte.<br />
Damit die Werker jede Schraube mit<br />
dem richtigen Drehmoment anziehen,<br />
haben die Esslinger den Arbeitsablauf<br />
Foto: Michael Franken<br />
über zwei Winkelgeber programmiert,<br />
die die X- und Y-Achse steuern. So<br />
erkennt das System, an welcher Stelle der<br />
Tensorschrauber im jeweiligen Moment<br />
steht und wählt automatisch das richtige<br />
Drehmoment an. Nur wenn der <strong>Schrauber</strong><br />
exakt über einer Position steht,<br />
bekommen die Mitarbeiter ein Signal,<br />
das Werkzeug auf die Schraube zu setzen.<br />
Haben sie dann montiert, sehen sie den<br />
grünen Haken auf dem Schirm und können<br />
die nächste Schraube ins Visier nehmen.<br />
„Diese Prozesssicherheit war für<br />
uns der ausschlaggebende Punkt“, betont<br />
Thomas Fischer. tp<br />
Mehr zum Tensor S: Kennziffer 329<br />
ren (zuvor 22 000), ohne dass sich sein Rotor zur Banane verformt.<br />
Die erreichte Leistungsdichte von zwei Kilowatt pro Kilogramm<br />
verhalf Elektroschraubern in punkto Handlichkeit zu früher<br />
unerreichbaren ergonomischen Qualitäten.<br />
Vor allem aber war mit der S-Klasse der Grundstein zu einer<br />
neuen Art zu schrauben gelegt, die sich acht Jahre danach aus<br />
der Steuerungs- und Netzwerktechnik rund um Tensor-S-<br />
<strong>Schrauber</strong> ergab. Deren Krönung erfolgte 2003 mit der 100-prozentigen<br />
Tensor-Digitalisierung. Auf der Motek 2004 debütierte<br />
Tensor ST, die neue Königsklasse unter den gesteuerten<br />
<strong>Schrauber</strong>n und derzeitige Tensor-High-End-Baureihe. Doppelt<br />
so schnell und halb so schwer wie Tensor S, braucht die ST-<br />
Klasse nur noch eine Sekunde pro Schraube, und das über den<br />
gesamten Leistungsbereich. Die Motorkommutation ist digital,<br />
die Datenübertragung auch. Das schafft Datensicherheit und<br />
Schnittstellen für neue Möglichkeiten. So können Tensor ST<br />
beispielsweise lesen und sprechen.<br />
Dafür, die ersten <strong>Schrauber</strong> mit rein digitaler Kommunikation<br />
geschaffen zu haben, erhielt Karl Brodin im April den seit 1988<br />
für herausragende schwedische Erfindungen vergebenen<br />
John-Munck-Preis. Der wurde einem Tensorkonstrukteur<br />
schon einmal verliehen, nämlich 1995 Christer Hansson, dem<br />
Vater aller Tensoren. ags<br />
Mehr zum Tensor ST: Kennziffer 330
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools auf der Euroblech<br />
Ergonomische Messe-Neuheiten<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools zeigt auf<br />
der Euroblech in Hannover<br />
neue Schleif- und Bohrmaschinen,<br />
die mehr leisten als<br />
die Vorgängermodelle und<br />
sich durch eine bessere<br />
Ergonomie auszeichnen.<br />
Auf der Euroblech in Hannover<br />
(24. bis 28. Oktober) zeigt <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> Tools neue Schleif- und<br />
Bohrmaschinen (Halle 13, Stand D 13);<br />
darunter den Winkelschleifer LSV 48 für<br />
Schrupp-, Schmirgel- und Trennarbeiten.<br />
Er bietet mit nur 2,7 Kilogramm eine<br />
Abtragleistung von 1900 Watt. Damit ist<br />
der Lamellenschleifer für Scheiben mit<br />
180 Millimetern Durchmesser eine handliche<br />
Alternative zu den GTG-21-Druckluftschleifern<br />
mit Düsenantrieb (2,1 Kilowatt;<br />
1,8 Kilogramm), wenn man sich<br />
seiner Druckluftqualität in punkto Partikelgehalt<br />
nicht sicher ist. Er läuft sogar<br />
mit ungeschmierter Druckluft, was Öler<br />
in der Zuluftleitung erspart.<br />
Mit einer Höhe von nur 78 Millimetern<br />
über der zum schnellen Scheibenwechsel<br />
arretierbaren Spindel ist dieser<br />
Winkelschleifer niedriger als ein Elektroschleifer.<br />
Das bringt Vorteile an schwer<br />
zugänglichen Stellen und macht weitere<br />
Werkzeuge möglicherweise überflüssig.<br />
Der automatische Unwuchtausgleich<br />
schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Er<br />
beruhigt den Lauf der aufgespannten<br />
Schleifmittel und erhöht ihre Standzeiten<br />
Die ersten Anwender arbeiten schon<br />
seit einigen Wochen mit den Messeneuheiten.<br />
So setzt SAS Components<br />
die perfekt ausbalancierten LBB-16-<br />
Bohrmaschinen ein (unten). Links: der<br />
neue Winkelschleifer LSV 48<br />
um bis zu 30 Prozent. Zudem liegt die<br />
Vibrationsbelastung des Werkers klar<br />
unter dem Auslösewert der EU-Vibrationsrichtlinie<br />
2002/44/EG von 2,5 m/s 2 .<br />
Damit ist das Arbeiten mit dieser Schleifmaschine<br />
weniger belastend als mit einer<br />
weniger vibrationsgedämpften.<br />
Neue Stab-, Radial- und<br />
Winkelschleifer<br />
Überarbeitet wurde auch die bisherige<br />
7er-Serie der LS-Stab- und -Winkelschleifer.<br />
Die neu entwickelten LSV-38-<br />
Winkelschleifer liefern 1300 Watt – 20<br />
Prozent mehr als vergleichbare Modelle –<br />
und verfügen über Spindelarretierung<br />
und eine werkzeuglos per Knopfdruck<br />
verstellbare Schutzhaube. Sie sind vibrationsgedämpft<br />
und brauchen nur noch<br />
alle 1000 Betriebsstunden abgeschmiert<br />
zu werden.<br />
Wer Schweißnähte schleifen, Gussteile<br />
reinigen, Formen feinbearbeiten oder<br />
Oberflächen polieren muss, kann dies mit<br />
den neuen Kleinschleifern der 28er-Serie<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools ergonomisch erledigen<br />
– mit deutlich weniger Belastung<br />
als bei anderen Werkzeugen. Denn verglichen<br />
mit ähnlichen Werkzeugen dieser<br />
Gewichts- und Größenklasse bieten die<br />
Euroblech<br />
24.-28.10.2006<br />
Halle 13, Stand D 13<br />
28er-Schleifer 30 Prozent<br />
mehr Leistung bei besserem<br />
Bedienkomfort. Die<br />
Vibrationsdämpfung<br />
sorgt für bessere Ergonomie<br />
– und verlängert die<br />
Fräserstandzeiten deutlich.<br />
Die Serie umfasst<br />
unter anderem die Stabschleifer<br />
LSF 28, Winkelschleifer<br />
LSV 28 sowie<br />
Radialschleifer der Reihe<br />
LSR 28. (Anwendungsbeispiele<br />
auf Seite 32).<br />
Hohe Leistungsdichte,<br />
ergonomische Konstruktion<br />
und geringes Gewicht<br />
sind die Merkmale<br />
der weiterentwickelten<br />
Bohrmaschinen LBB 26<br />
und LBV 16. Mit den anatomisch ausgebildeten<br />
Griffen können Werker stundenlang<br />
ermüdungsfrei arbeiten. Die perfekt<br />
ausbalancierten Werkzeuge lassen sich<br />
problemlos führen und unterstützen beim<br />
Setzen exakt runder Bohrungen.<br />
LBB 26: Stärkste Bohrmaschine<br />
ihrer Klasse<br />
Die Maschinen entsprechen den hohen<br />
Anforderungen der Luftfahrtindustrie<br />
und wurden speziell für die Arbeiten an<br />
Stählen, Gusseisen, Aluminium oder<br />
Bronze konstruiert. Mit mehr als 500<br />
Watt effektiver Bohrleistung bei unter<br />
700 Gramm Gewicht ist die LBB 26 die<br />
wohl stärkste Bohrmaschine ihrer Klasse.<br />
Die Winkelbohrmaschine LBV 16 ist<br />
samt Winkelkopf nur 20 Zentimeter kurz<br />
– und gelangt daher an die unmöglichsten<br />
Stellen. tp<br />
LSV 48: Kennziffer 331<br />
LSF/LSV 38: Kennziffer 332<br />
Serie LSF/LSV/LSR 28: Kennziffer 333<br />
Bohrmaschinen: LBB 26: Kennziffer 334<br />
sowie LBV 16: Kennziffer 335<br />
DK 2/06 31
Fotos: Heikoe Wenke<br />
Euroblech<br />
24.-28.10.2006<br />
Halle 13, Stand D 13<br />
Letzter Schliff für<br />
Edelstahl-Rohre<br />
Neue Druckluftschleifer der<br />
8er-Serie schonen die Werker<br />
und verlängern die<br />
Standzeit der Schleifmittel.<br />
Hydraulikzylinder pressen mit<br />
über 30 000 Kilonewton Presskraft<br />
1200 Grad Celsius heiße<br />
Stahlblöcke über einen Pressdorn durch<br />
eine Matrize. Aus dem Ringspalt um den<br />
Dorn tritt rotglühend das umgeformte<br />
Metall hervor. Ein Rohr entsteht. Kein<br />
gewöhnliches, sondern ein nahtloses, aus<br />
rostfreiem Edelstahl. Ganz fertig ist das<br />
Rohr allerdings noch nicht, es wird nach<br />
dem Abkühlen auf die richtige Länge<br />
gebracht und in der Adjustage nachbearbeitet:<br />
„Wir glätten Riefen, die beim<br />
Pressen entstehen, und schleifen eventuell<br />
vorhandene Oberflächenfehler aus“,<br />
erklärt Olaf Steinhausen, Meister in der<br />
Fertigung bei der Mannesmann DMV<br />
Stainless Deutschland GmbH in Remscheid.<br />
Dazu setzt er seit Jahresbeginn<br />
LSV-38-Schleifer von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />
ein. „Die Oberflächenbearbeitung unserer<br />
zähen Edelstähle war mit den Hochfrequenz-Elektroschleifern,<br />
die wir früher<br />
32 DK 2/06<br />
verwendet haben, sehr<br />
kraftaufwendig“, sagt<br />
Steinhausen. Deshalb<br />
stellte man auf die<br />
leichteren Druckluftwinkelschleifer<br />
um.<br />
„Die LSV-Schleifmaschinen<br />
lassen sich<br />
nicht abwürgen und ziehen<br />
selbst bei stärkerem<br />
Andruck mit konstanter<br />
Drehzahl durch“, lobt<br />
Michael Seefeldt, Revisor<br />
in der Adjustage, die<br />
Leistung der 1,3 Kilowatt<br />
starken Maschinen.<br />
„Sie erzeugen ein sauberes<br />
Schliffbild und<br />
sehr glatte Oberflächen.“<br />
Links: Winkelschleifer<br />
LSV 38, unten: Stabschleifer<br />
LSF 28<br />
Dass beim Schleifen so gut wie keine<br />
Funken entstehen, liege aber an der Legierung<br />
des Rohrmaterials; die aktuelle<br />
Produktion gehe als Förderrohr in ein<br />
Ölfeld, sagt der DMV-Mann nicht ohne<br />
Stolz. Und: Seefeldt muss seine Fächerschleifscheiben<br />
viel seltener wechseln als<br />
früher: „Die Schleifmittel halten über 20<br />
Prozent länger“, freut sich der Revisor.<br />
Rotierende Kugeln im Ölbad<br />
beruhigen den Schleifvorgang<br />
Für diesen Effekt sei die Vibrationsminderung<br />
der LSV-Modelle verantwortlich.<br />
Bei dem „Autobalancer“ genannten<br />
Unwuchtausgleich rotieren Stahlkugeln<br />
in einem ölgefüllten Käfig auf der Schleiferwelle<br />
und senken die Schwingungen<br />
beim Schleifen auf weit unter 2,5 m/s².<br />
Die Winkelschleifer erfüllen so die strengen<br />
Grenzwerte der EU-Vibrationsrichtlinie<br />
2002/44/EG zum Werkerschutz und<br />
sparen durch den ruhigeren Lauf der<br />
Maschine bis zu 30 Prozent Schleifmittel.<br />
Obwohl Druckluft als Antriebsenergie<br />
teurer ist als elektrischer Strom, stellte<br />
Mannesmann DMV Stainless Deutschland<br />
inzwischen vollständig von Hochfrequenz-<br />
(HF) auf Druckluftwerkzeuge<br />
um. Den Ausschlag gab die Gesamtwirtschaftlichkeit.<br />
„Durch die höhere Abtragsleistung,<br />
die bessere Ergonomie und<br />
den geringeren Wartungsbedarf haben<br />
sich die Luftschleifer schon bezahlt<br />
gemacht“, freut sich Meister Steinhausen.<br />
Stabschleifer entgraten Rohrenden<br />
So werden auch die Rohrenden, deren<br />
Durchmesser zwischen 38 und 220 Millimeter<br />
variieren, nun mit Druckluftschleifern<br />
vom Typ LSF 28 an den Innenkanten<br />
entgratet. Die Stabschleifer sind<br />
213 Millimeter kurz und haben einen eingebauten<br />
Drehzahlregler. Der hält bei<br />
dem Modell in Seefeldts Händen den<br />
Hartmetallfräser auf konstant 18 000<br />
Touren – also immer der optimalen<br />
Schnittgeschwindigkeit. Das Handling<br />
der 750 Gramm leichten Maschine<br />
mit 820 Watt Abgabe sei ideal,<br />
versichert Seefeldt und hebt die integrierte<br />
Pendellagerung hervor, die<br />
wie eine Einzelradaufhängung beim<br />
Auto sei. Sie verhindert, dass der Fräser<br />
auf dem Werkstück tanzt.<br />
Die Abkoppelung von Motor und<br />
Antriebsstrang über Dämpfungselemente<br />
hält Schwingungen vom Gehäuse – und<br />
der Werkerhand – fern. Durch diese<br />
Vibrationsdämpfung unterschreiten auch<br />
die kompakten LSF-Stabschleifer den<br />
zulässigen Schwingungs-Grenzwert von<br />
2,5 m/s² und schonen Bediener und Fräser.<br />
Über 20 Prozent weniger Fräserverschleiß<br />
und längere Standzeit bringe die<br />
Entkoppelung von Antrieb und Gehäuse,<br />
verspricht <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>.<br />
Gut zwei Dutzend Schleifer, die Olaf<br />
Steinhausen grundsätzlich mit ölfreier<br />
Luft betreibt, sind heute in Remscheid im<br />
Einsatz; nach den schweren und reparaturanfälligen<br />
HF-Schleifern sehne sich<br />
keiner der Mitarbeiter zurück. hw<br />
Mehr zur LSV-Serie: Kennziffer 336<br />
... und zu den LSF-Stabschleifern: 337
Tankstellensanierung<br />
HF-Schleifer als Betonfräse<br />
Bei der Sanierung von Tankstellenflächen<br />
erleichtert der<br />
mobile Hochfrequenz-Powerschleifer<br />
Brazor die Versiegelung<br />
des Bodens.<br />
Bei der Sanierung von Tankstellen<br />
und Tanklagern ist darauf zu achten,<br />
dass die versiegelten Bodenflächen<br />
hermetisch abdichten. Besonders<br />
viel Arbeit machen Dehnungsfugen und<br />
Risse im Betonboden. Meist sind neue<br />
Dehnungsfugen zu schneiden. Auf jeden<br />
Fall sind erst einmal die alten gründlich<br />
von ihrer Dichtmasse zu säubern und<br />
gegebenenfalls aufzuweiten, bevor sie<br />
mit elastischer Polysulfid-Dichtmasse<br />
neu versiegelt werden können. Denn alte<br />
und neue Dichtmasse vertragen sich nicht<br />
miteinander. Zudem sind dort zusätzliche<br />
Fugen zu schneiden, wo sich Risse im<br />
Boden gebildet haben – damit der Beton<br />
„arbeiten“ kann, ohne dass die Risse weiter<br />
wachsen.<br />
Das alles ist eine echte Plackerei. Man<br />
arbeitet oft stundenlang in gebückter Haltung,<br />
und die meisten Trennschleifer, mit<br />
denen die Fugen geschnitten und gesäubert<br />
werden, sind unhandlich und schwer.<br />
Da kamen den Männern des Straßen- und<br />
Tiefbauunternehmens Hermann Jansen<br />
aus Aschendorf (HJA) im Emsland vor<br />
einiger Zeit die ersten mobilen Hochfrequenz-Winkelschleifer<br />
vom Typ Brazor<br />
gerade recht. Beim Fugenfräsen arbeiten<br />
sie seither am liebsten nur noch damit.<br />
Schließlich seien die Männer mit dem<br />
Brazor und diamantbeschichteten 180er<br />
Scheiben „‘ne Ecke schneller als mit<br />
einer normalen Flex“, freut man sich bei<br />
HJA. Zudem seien die Vibrationen beim<br />
Fräsen spürbar geringer: „Es ist ein him-<br />
Foto: Thomas Schöppl<br />
melweiter Unterschied, ob man stundenlang<br />
mit einem normalen Winkelschleifer<br />
fräst oder mit dem Brazor. Da summen<br />
einem abends wenigstens nicht die<br />
Hände.“ Hinter dieser Schwingungsarmut<br />
steckt ein dynamisches Auswuchtsystem<br />
in der Schleifernabe. Es kompensiert<br />
die Unwuchten der Trennscheibe<br />
automatisch. Dadurch liegt der Vibrationspegel<br />
unter der Acht-Stunden-Belastungsgrenze<br />
von 2,5 m/s 2 , wie neuerdings<br />
von der EU-Vibrationsrichtlinie 2002/44/<br />
EC verlangt.<br />
Schleifer, Motor und Umrichter<br />
sind gegen Staub immun<br />
Beim Betonfräsen staubt es zwar sehr,<br />
doch dagegen ist der Schleifer mit seinem<br />
gekapselten Motor völlig immun. Gleiches<br />
gilt für den zugehörigen tragbaren<br />
Frequenzumrichter. Dessen Leistungselektronik<br />
moduliert die normale Wechselstromfrequenz<br />
von 50 Hertz bis auf<br />
rund 800 Hertz, so dass ihm jede 230-<br />
Volt-Steckdose genügt. Durch die Motorkapselung<br />
sind selbst Einsätze bei Regenwetter<br />
völlig unproblematisch. Auch das<br />
ist für die Sanierer wichtig.<br />
Zwar gehören nach wie vor auch<br />
gewöhnliche Elektroschleifer zum HJA-<br />
Werkzeugbestand. Doch die haben meist<br />
Pause, wogegen der Brazor bei solchen<br />
Sanierungsarbeiten fast permanent im<br />
Einsatz ist. Fazit aus HJA-Sicht: Der Brazor<br />
sei nicht gerade billig, aber sein Geld<br />
wert. Ein Risiko war der Kauf ohnehin<br />
nicht. <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> nimmt (damals wie<br />
heute) die Maschine bei Nichtgefallen<br />
binnen drei Monaten zurück und gewährt<br />
zwei Jahre Garantie. ts<br />
Mehr zum Brazor: 338<br />
Wer Fugen in gebückter<br />
Haltung mit<br />
den leichten Brazor-<br />
HF-Winkelschleifern<br />
schneidet, bekommt<br />
seltener Rückenschmerzen.<br />
Rechts im<br />
Bild: der tragbare<br />
Frequenzumrichter<br />
Lesetipp<br />
Taschenbuch zur<br />
Ergonomie von<br />
Handwerkzeugen<br />
Welche Rolle die Ergonomie<br />
bei Druckluft- und Elektrowerkzeugen<br />
spielt, klärt das<br />
neu erschienene Taschenbuch<br />
„Die Kunst der Ergonomie“<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools. Die 36seitige<br />
Broschüre wendet sich an alle,<br />
die in Fertigungsbetrieben mit Arbeitsplatzgestaltung<br />
und Arbeitssicherheit<br />
zu tun haben, ist aber auch für die<br />
Bediener selbst interessant oder für<br />
Konstrukteure, die derartige Werkzeuge<br />
auslegen müssen.<br />
Das Taschenbuch zählt alle Faktoren<br />
auf, die ergonomisch beim Bedienen<br />
von beispielsweise Schraub- und<br />
Bohrmaschinen, Schleifern oder Meißelhämmern<br />
zu berücksichtigen sind.<br />
Dazu gehören unter anderem die Griffformen<br />
oder die Startergestaltung.<br />
Ein Kapitel erklärt die Bedeutung des<br />
Reaktionsmoments bei Montagewerkzeugen<br />
und wie es sich im Zaume halten<br />
lässt.<br />
Ein weiterer großer<br />
Abschnitt führt aus,<br />
wie und warum Vibrationen<br />
beim Arbeiten<br />
Schleifmaschinen<br />
oder Meißelhämmern<br />
entstehen und stellt<br />
Möglichkeiten vor,<br />
diese Vibrationen<br />
schon bei der Konstruktion<br />
der Maschinen<br />
zu senken. Dieses<br />
Kapitel ist speziell vor<br />
dem Hintergrund der inzwischen<br />
rechtskräftig gewordenen EU-Vibrationsrichtlinie<br />
interessant (dazu gibt es<br />
bei <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> übrigens ein eigenes<br />
Handbuch: „Vibrationen und deren<br />
Bewertung bei Handwerkzeugen“).<br />
Beide Taschenbücher können Sie<br />
kostenlos bestellen.<br />
Euroblech<br />
Taschenbuch Ergonomie: 339<br />
Taschenbuch Vibrationen: 340<br />
DK 2/06 33
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305<br />
306<br />
307<br />
308<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />
Büetigenstrasse 80<br />
D-97103 Würzburg<br />
Deutschland<br />
354<br />
355<br />
356<br />
357<br />
358<br />
359<br />
360<br />
361<br />
362<br />
CH-2557 Studen/Biel<br />
Schweiz<br />
3554<br />
3555<br />
3356<br />
3557<br />
358<br />
3359<br />
3660<br />
3361<br />
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3445<br />
3466<br />
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330022<br />
33033<br />
3004<br />
305<br />
3006<br />
307<br />
308
Bitte<br />
überprüfen Sie die Adressierung!<br />
Wenn Sie persönlich weiterhin am kostenlosen Bezug der<br />
DRUCKLUFTKOMMENTARE interessiert sind, brauchen wir neben<br />
der vollständigen Adresse vor allem Ihren Vor- und<br />
Zunamen sowie Ihre korrekte Abteilungsbezeichnung.<br />
Ich bin am weiteren Bezug interessiert nicht interessiert<br />
Meine Bezugsanschrift ist korrekt wie folgt zu ändern bzw. zu ergänzen:<br />
Zu den umseitig angekreuzten Kennziffern<br />
möchte ich gern mehr wissen!<br />
Wenn Sie<br />
persönlich die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />
noch nicht regelmäßig beziehen,<br />
können sie das hiermit ändern:<br />
Ja, ich möchte die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />
gern weiterhin kostenlos beziehen!<br />
So erreichen sie mich persönlich:<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße/Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon<br />
Unsere Betriebsgröße nach Beschäftigten:<br />
bis 9 10–19 20–49 50–99 100–199 200–499 500–999 1000–4999 5000 und mehr<br />
Zu den umseitig angekreuzten Kennziffern<br />
möchte ich gern mehr wissen!<br />
Wenn Sie<br />
persönlich die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />
noch nicht regelmäßig beziehen,<br />
können sie das hiermit ändern:<br />
Ja, ich möchte die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />
gern weiterhin kostenlos beziehen!<br />
So erreichen sie mich persönlich:<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße/Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon<br />
Unsere Betriebsgröße nach Beschäftigten:<br />
Wenn Sie<br />
persönlich die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />
noch nicht regelmäßig beziehen,<br />
können sie das hiermit ändern:<br />
Ja, ich möchte die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />
gern weiterhin kostenlos beziehen!<br />
So erreichen sie mich persönlich:<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße/Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon<br />
bis 9 10–19 20–49 50–99 100–199 200–499 500–999 1000–4999 5000 und mehr<br />
Zu den umseitig angekreuzten Kennziffern<br />
möchte ich gern mehr wissen!<br />
Unsere Betriebsgröße nach Beschäftigten:<br />
bis 9 10–19 20–49 50–99 100–199 200–499 500–999 1000–4999 5000 und mehr<br />
Zu den umseitig angekreuzten Kennziffern<br />
möchte ich gern mehr wissen!<br />
Zur Verarbeitung in automatisierten Verfahren werden Ihre Angaben gespeichert. Zur Verarbeitung in automatisierten Verfahren werden Ihre Angaben gespeichert.