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Mini-Schrauber - Atlas Copco

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Themenheft<br />

Schraubmontage<br />

BLM-Drehmomentschlüssel<br />

Doku-Lösung für kleine Lose S. 9<br />

DAS KUNDENMAGAZIN VON ATLAS COPCO TOOLS<br />

<strong>Mini</strong>-<strong>Schrauber</strong><br />

Prozesssicher montieren mit<br />

Newton-Zentimetern S. 6<br />

Express<br />

Mehrfachschrauber<br />

in drei<br />

Wochen<br />

geliefert<br />

S. 18<br />

2.06<br />

Euroblech<br />

Ergonomisch schleifen S. 31


Impressum<br />

DAS KUNDENMAGAZIN<br />

VON ATLAS COPCO TOOLS<br />

Herausgeber<br />

In Deutschland:<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

Central Europe GmbH<br />

Langemarckstraße 35<br />

D - 45141 Essen<br />

Tel. +49(0)201-2177-0<br />

Fax +49(0)201-2177-100<br />

DK-Info@de.atlascopco.com<br />

www.atlascopco.com<br />

In Österreich:<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

Csokorgasse 11<br />

A - 1111 Wien<br />

Tel. +43(0)1-76012-310<br />

Fax +43(0)1-76012-319<br />

tools.at@at.atlascopco.com<br />

In der Schweiz:<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

Büetigenstrasse 80<br />

CH - 2557 Studen/Biel<br />

Tel. +41(0)32-3741414<br />

Fax +41(0)32-3741630<br />

tools.ch@ch.atlascopco.com<br />

Erscheinungsweise<br />

mindestens zweimal jährlich<br />

Redaktion und Gestaltung<br />

Pressebüro Turmpresse<br />

Thomas Preuß (tp)<br />

Osumstraße 27<br />

D - 70599 Stuttgart<br />

Tel. +49(0)711-4560281<br />

Fax +49(0)711-4560284<br />

dk@turmpresse.de<br />

Weitere Autoren dieser Ausgabe:<br />

Thomas Schöppl (ts), Arnold G.<br />

Stapel (ags), Heiko Wenke (hw)<br />

Druck<br />

Möller Druck und Verlag GmbH,<br />

Berlin. Printed in Germany<br />

Nachdruck mit Quellenangabe<br />

und bei Einsendung von zwei<br />

Belegen an die Redaktion gern<br />

gestattet.<br />

Inhalt<br />

MOTEK-NEUHEITEN<br />

Montieren mit Newton-Zentimetern 3<br />

Neue Druckluft- und Elektro-Kleinschrauber 4, 5<br />

Tensor ST 10: High-End-Lösung für große Schrauben 5<br />

Komplette Schraubstation aus einer Hand 6<br />

BLM: Dokufähige Drehmomentschlüssel 9<br />

Chrom-VI-Verbot fordert Konstrukteure 10<br />

PRÜFEN & KALIBRIEREN<br />

Was bei Werkzeugen zu beachten ist 12<br />

Lesetipp 13<br />

NACHRICHTEN<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> legt konzernweit über 20 % zu 14<br />

... und ist seit 50 Jahren in Österreich vertreten 14<br />

Umwelt-Zertifizierung für Vertrieb und Service 24<br />

Atex-zertifizierte Druckluftmotoren in<br />

Reinigungsgeräten 24<br />

Elektronikteile prozesssicher montieren<br />

Mit der Übernahme von Microtec Systems hat <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools nun auch prozesssichere Schraubtechnik<br />

für Drehmomente unter 0,005 Newtonmeter im<br />

Programm<br />

Qualität immer eingebaut<br />

Q.I.F. heißt der neue Qualitätsstandard für die<br />

Schraubmontage bei <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Das Konzept<br />

umfasst modulare Schraubstationen aus einer Hand,<br />

die sich schnell aufgebauen oder auf neue Schraubfälle<br />

umrüsten lassen<br />

Seite 6<br />

Chrom VI im Maschinenbau vor dem Aus<br />

Seite 3<br />

Sechswertiges Chrom, lange als Korrosionsschutz<br />

geschätzt, wurde von der EU verboten. Konstrukteure,<br />

die alternativ beschichtete Schrauben einsetzen,<br />

müssen aufpassen<br />

Seite 10<br />

Express-<strong>Schrauber</strong> gegen Setzerscheinungen<br />

Mehrfach-Elektroschrauber lösen Probleme mit<br />

lockeren Schrauben, die durch Setzerscheinungen<br />

verursacht werden können. Das Express-System<br />

aus dem Baukasten wird innerhalb von drei Wochen<br />

nach Bestellung geliefert<br />

Seite 18<br />

Neue Produkte auf der Messe Euroblech<br />

Mehr Ergonomie und Kraft steckt in der neuen 8er-<br />

Schleiferserie. Auf der Euroblech feiern die Winkel-,<br />

Stab- und Radialschleifer ihre Premiere<br />

Seite 31<br />

SCHRAUBMONTAGE<br />

Roboter führt Radschrauber in Fließfertigung 15<br />

<strong>Schrauber</strong> senkt Rüstzeiten an Werkzeugmaschinen 16<br />

Hohe Drehmomente an Schiffsdiesel-Turboladern 17<br />

Vaillant: Express-<strong>Schrauber</strong> schützt vorm Verkanten 18<br />

Mercedes: Die hohe Kunst der Alufelgen-Montage 19<br />

Waldmann: Schraubomat Marke Eigenbau 21<br />

Cannondale: Funktionskritische Tretlager-Montage 25<br />

SBB: 5200 kN Zugkraft am Intercity in der Schweiz 26<br />

DB: Vier <strong>Schrauber</strong> für zig Schraubfälle 28<br />

Tensor S montiert Bentley-Motor 30<br />

Zwei Technikpreise für Tensor 30<br />

EUROBLECH<br />

Neue Lamellenschleifer und Bohrmaschinen 31<br />

Letzter Schliff für Edelstahlrohre 32<br />

Hochfrequenzschleifer als Betonfräse 33<br />

Lesetipps zum Thema Ergonomie und Vibrationen 33


<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> erschließt sich<br />

eine neue Welt: die prozesssichere<br />

Schraubmontage im<br />

Newton-Zentimeter-Bereich.<br />

Mit der Übernahme der<br />

Microtec Systems GmbH<br />

bieten die Essener nun auch<br />

ein umfangreiches Programm<br />

sensorgesteuerter<br />

Schraubsysteme für Drehmomente<br />

von weit unter<br />

1 Newtonmeter an. Die<br />

Technologie ist vor allem<br />

in der Elektronikindustrie<br />

gefragt.<br />

Unsere Welt drehte sich bislang<br />

zwischen einem halben und<br />

4000 Newtonmetern“, sagt<br />

Yngve Revander, Geschäftsführer der<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools Central Europe GmbH<br />

in Essen. Diesen Drehmomentbereich<br />

decken zahlreiche Druckluft- und gesteuerte<br />

Tensor-Elektroschrauber ab, die sich<br />

für verschiedene Stufen der Prozesssicherheit<br />

eignen – von der einfachen<br />

Abschaltgenauigkeit eines Druckluftdreh-<br />

oder Impulsschrauber bis zur Null-<br />

Fehler-Montage im vollständig vernetzten<br />

Schraubprozess. Und: „Diese Welt<br />

hat sich bislang wenig um die Anwender<br />

in der Elektronikindustrie gekümmert“,<br />

gibt Revander zu. Denn in diesen Branchen<br />

seien Schraubengrößen von beispielsweise<br />

M 0,6 und Drehmomente von<br />

weit unter 1 Newtonmeter die Regel.<br />

Dafür habe man bislang nur eine „sehr<br />

dünne Produktpalette“ bereitgehalten.<br />

Um das zu ändern, scheint es nur folgerichtig,<br />

dass sich Revander auf dem<br />

Markt nach einer Ergänzung umgesehen<br />

hat; schließlich ist die prozesssichere<br />

Montage zunehmend auch in der Elektronikfertigung<br />

gefragt. Außerdem ist es<br />

Elektronikfertigung<br />

Schraubtechnik für Newton-Zentimeter<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>s erklärtes Ziel, für jeden<br />

Schraubprozess die beste Lösung anbieten<br />

zu können.<br />

Elektronikindustrie weltweit<br />

bedeutendste Industriebranche<br />

Der Markt ist höchst interessant: Die<br />

Branche belegte 2005 zusammen mit der<br />

Elektroindustrie nach Angaben ihres<br />

Zentralverbandes Elektrotechnik- und<br />

Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) hierzulande<br />

mit einem Umsatz von 165 Milliarden<br />

Euro Platz zwei nach der Automobilindustrie<br />

(rund 235 Milliarden Euro).<br />

Weltweit steht die Elektronikindustrie<br />

mit rund 1,2 Billionen US-Dollar sogar<br />

mit großem Abstand auf Platz eins: Sie<br />

fertigte im vergangenen Jahr 810 Millionen<br />

Handys, 130 Millionen MP3- und<br />

ähnliche Abspielgeräte, 60 Millionen<br />

Digitalkameras und 375 Millionen Festplatten.<br />

Gefunden hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> die passende<br />

technologische Ergänzung in den<br />

Newton-Zentimeter-Bereich hinein in der<br />

Microtec Systems GmbH aus Villingen-<br />

Schwenningen. Deren Produktpalette<br />

DK 2/06 3


Elektronikfertigung<br />

umfasst gesteuerte Schraubsysteme für<br />

Drehmomente ab 0,005 Newtonmeter<br />

(oder 0,5 Newton-Zentimeter),<br />

handgeführte Schraubtechnik,<br />

halb- und vollautomatische, fest<br />

installierte Schraubsysteme,<br />

Messtechnik bis in Größenordnungen<br />

von 10 Nμm hinein sowie<br />

die zugehörige Software. „Wir<br />

wollen mit unseren Produkten in<br />

einem boomenden Markt profitabel<br />

wachsen“, sagt Microtec-Geschäftsführer<br />

Bernd Himmelsbach. „Aber<br />

wir sind klein. Um auf nennenswerte<br />

Marktanteile zu kommen, hätte man jahrelang<br />

investieren müssen – wenn wir das<br />

überhaupt geschafft hätten.“<br />

In <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> als neuem Eigentümer<br />

habe man einen Partner gefunden, mit<br />

dem diese Strategie gelingen werde. Man<br />

könne die Vorteile eines Großkonzerns<br />

nutzen, die Himmelsbach in der „sehr<br />

4 DK 2/06<br />

26.-29.9.2006<br />

Halle 2, Stand 2415<br />

ausgefeilten Logistik, dem<br />

größeren Einkaufsvolumen<br />

und Synergien in<br />

Entwicklung und<br />

Fertigung“ sieht.<br />

Vor allem beschäftigt<br />

der Konzern<br />

weltweit eine hun-<br />

dertfach größere<br />

Vertriebsmannschaft, die die<br />

Microtec-Produktpalette ihrer<br />

Kundschaft anbieten könne. Für das<br />

<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Team wird die neue Technik<br />

zum Heimspiel: Abgesehen von der<br />

Größe der Werkzeuge gibt es kaum einen<br />

Unterschied zu den High-Tech-Tensorschraubern<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>: Die Art und<br />

Weise der Programmierung und des<br />

Schraubens ist mehr oder weniger identisch.<br />

Yngve Revander ist zuversichtlich,<br />

den Umsatz mit den „kleinsten sensorge-<br />

Bernd Himmelsbach (links), Geschäftsführer<br />

Microtec Systems, und <strong>Atlas</strong>-<br />

<strong>Copco</strong>-Tools-Chef Yngve Revander mit<br />

dem kleinsten sensorgesteuerten<br />

Schraubsystem der Welt<br />

Unten: Für Uhren oder <strong>Mini</strong>atur-Festplatten<br />

werden zum Beispiel M0,6-Schrauben<br />

verwendet. Für die automatische<br />

Zuführung kommen auch die Rüttelförderer<br />

aus dem Zwergenland, wie der<br />

Vergleich mit dem Sektglas zeigt ...<br />

steuerten Schraubsystemen der Welt“ in<br />

den nächsten Jahren kräftig steigern zu<br />

können. Denn <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> will auch in<br />

der Elektronikindustrie die Nummer eins<br />

werden. Eine weitere Zielgruppe ist die<br />

Schmuck- und Uhrenindustrie. Übrigens:<br />

Entwicklung und Fertigung der Microtec-Produkte<br />

bleiben in Villingen-<br />

Schwenningen.<br />

Neue Elektro- und Druckluft-Kleinschrauber<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> stellt auf der Motek neue<br />

Kleinschrauber vor: den Niederspannungsschrauber<br />

EBL sowie den Druckluftschrauber<br />

LUM 32. Den EBL (Bild links)<br />

wird es als Stab-, Winkel- und Pistolenschrauber<br />

geben. Zur Verfügung stehen<br />

vier Grundvarianten mit Drehmomentbereichen<br />

von 0,03 bis 0,3 Newtonmeter (EBL<br />

03) bis hin zum EBL 35 mit einer Spanne<br />

Neu auf der Motek: Der Elektroschrauber<br />

EBL eignet sich gut für die Fertigung<br />

elektronischer Komponenten<br />

Mehr dazu: 301<br />

von 0,7 bis 3,5 Newtonmeter. Da die elektronischen<br />

Steuerungen in separaten kleinen<br />

Geräten untergebracht sind, wiegen<br />

die <strong>Schrauber</strong> selbst nur ergonomische<br />

150 bis 640 Gramm. Weitere Merkmale der<br />

EBL-Serie:<br />

� Soft-Stopp-Version für stoßempfindliche<br />

Bauteile und optimale Ergonomie<br />

für langes, ermüdungsfreies Arbeiten,<br />

� manipulationssichere Drehmomenteinstellung,<br />

� wählbarer Push- oder Hebelstarter,<br />

� bürstenloser Motor für lange War-


High-End-Lösung bis 1000 Nm<br />

26.-29.9.2006<br />

Halle 2, Stand 2415<br />

Auf der Motek zeigt <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> erstmals den High-End-<br />

Tensorschrauber ST 10 für hohe<br />

Drehmomente.<br />

Tensor ST 10 heißt der High-End-<br />

<strong>Schrauber</strong> des derzeitigen Produktprogramms,<br />

den <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

auf der Motek erstmals vorstellt. Er montiert<br />

mit Drehmomenten von bis zu 1000<br />

Newtonmetern bei extrem hoher Prozesssicherheit<br />

und Wiederholgenauigkeit (± 5<br />

Prozent über 6 Sigma). Zielanwendungen<br />

sind sicherheitskritische Montagefälle<br />

der Prozesssicherheitsstufen 4 und 5<br />

(siehe Seite 9), die eine Rückverfolgbarkeit<br />

des Drehmoments erfordern. Mit diesem<br />

Werkzeug ist die Null-Fehler-Montage<br />

auch bei großen Schrauben möglich.<br />

Die Steuerung erkennt alle defekten<br />

Gewinde, fehlende Dichtungen oder<br />

Unterlegscheiben; sie wählt ferner die<br />

richtigen Parameter und identifiziert jede<br />

einzelne Schraube. Der Monteur kann gar<br />

nicht anders, als richtig zu verschrauben.<br />

tungsintervalle und niedrige<br />

Betriebskosten,<br />

� vorbereitet für Vakuum-<br />

Saugvorrichtung.<br />

Eine separate Steuerung, mit<br />

der sich der Montageprozess<br />

überwachen lässt, ist<br />

auf Wunsch erhältlich.<br />

Der LUM 32 (Bild) ergänzt die Reihe der<br />

selbstabschaltenden Druckluftschrauber<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>, die sich vor allem<br />

durch ihre niedrigen Reaktionsmomente<br />

und das sehr geringe Gewicht auszeichnen.<br />

Durch das neue Getriebe und die<br />

gegenüber den Vorgängermodellen<br />

Neu auf<br />

der Motek: Der<br />

Tensor ST 10 wurde für<br />

hohe Drehmomente bei voller<br />

Prozessdokumentation ausgelegt.<br />

Der Elektroschrauber eignet sich für die<br />

Fertigung von Nutzfahrzeugen, großen Pumpen,<br />

Motoren oder Ventilen, Kranen und Hebezeugen<br />

Der Tensor ST 10 eignet sich vor allem<br />

für die Fertigung von Nutzfahrzeugen,<br />

Lkw-Anhängern, großen Pumpen oder<br />

Ventilen, Kranen oder Hebezeugen,<br />

Lokomotiven oder (Diesel-)Motoren.<br />

Vorrangiges Entwicklungsziel für diesen<br />

<strong>Schrauber</strong> war die hohe Leistung. Am<br />

ehesten ist er mit dem Tensor S 9 vergleichbar,<br />

der auch für hohe Drehmomente<br />

bei voller Prozessdokumentation<br />

gebaut wurde. Die Tensor-ST-Serie, die<br />

noch ergonomischer und schneller ist als<br />

die Tensor-S-Serie, endete bislang bei<br />

125 Newtonmetern. Im neuen Tensor<br />

ST 10 steckt erstmals ein noch effizienterer<br />

Motor, der 10 Prozent schneller und<br />

30 Prozent stärker ist als der bisherige.<br />

Die Motorkonstruktion macht eine Belüftung<br />

unnötig. Daher ist der <strong>Schrauber</strong><br />

deutlich wartungsärmer als Wettbewerbsmodelle.<br />

Auf der Motek ist er als Stabund<br />

Winkelschrauber zu sehen. tp<br />

Mehr zum ST 10: Kennziffer 302<br />

wesentlich kleinere<br />

Kupplung ist der LUM<br />

32 extrem leicht: Mit nur<br />

750 Gramm wiegt er im<br />

Schnitt 30 Prozent weniger<br />

als der vergleichbare<br />

Wettbewerb – ist aber etwa ein Drittel<br />

schneller. Der <strong>Schrauber</strong> ist in zwei Varianten<br />

für Drehmomente bis 10 und bis<br />

15,5 Newtonmeter erhältlich. tp<br />

Mehr zum EBL: Kennziffer 300<br />

Mehr zum LUM 32: Kennziffer 303<br />

Lesetipp<br />

Motek-Vorschau<br />

Neues Taschenbuch<br />

Schraubtechnik<br />

Das Taschenbuch „Einführung<br />

in die Schraubtechnik“ fasst<br />

alles Wissenswerte über die<br />

Schraubtechnik kurz und verständlich<br />

zusammen. Die Broschüre<br />

wendet sich an alle,<br />

die sich im Maschinenbau, in<br />

der Fertigungs- und Automobilindustrie,<br />

aber auch in der Instandhaltung<br />

und der Qualitätssicherung aller Branchen<br />

mit dem Thema befassen.<br />

� Welche Kräfte halten eine<br />

Schraubverbindung zusammen und<br />

was kann man tun, damit sie sich nicht<br />

wieder löst?<br />

� Wofür stehen die<br />

Zahlen auf dem<br />

Einführung in<br />

Schraubenkopf?<br />

die Schraubtechnik<br />

� Was besagen<br />

Drehmoment und<br />

Drehwinkel?<br />

� Welche Anziehmomente<br />

sollten bei<br />

welchen Gewindegrößen<br />

verwendet<br />

werden?<br />

� Wozu gibt es<br />

Drehwinkel- und<br />

Drehmomentmessungen, und wie<br />

genau ist „drehmomentgenau“?<br />

� Was unterscheidet eine weiche<br />

von einer harten Schraubverbindung?<br />

Das Taschenbuch Schraubtechnik gibt<br />

auf all diese und noch mehr Fragen<br />

eine Antwort. Es erklärt die gängigen<br />

Mess- und Prüfverfahren der<br />

Schraubtechnik oder wie sich ein<br />

Tröpfchen Öl im Gewinde auf die<br />

Klemmkraft auswirkt. Erläuterungen<br />

der verschiedenen Werkzeugarten,<br />

vom Druckluft-Schlagschrauber über<br />

Impulsschrauber hin zu gesteuerten<br />

Elektroschraubern und Akkuwerkzeugen<br />

helfen bei der Auswahl des richtigen<br />

Typs für die jeweilige Anwendung.<br />

Das Taschenbuch erhalten Sie kostenlos<br />

unter folgender Kennziffer:<br />

TB Schraubtechik: Kennziffer 304<br />

DK 2/06 5


Elektronikfertigung<br />

6 DK 2/06


Elektronikfertigung<br />

7 DK 2/06


Schraubmontage<br />

Waschmaschine<br />

mit LUM-<strong>Schrauber</strong>, Stufe 1*<br />

Mit einer Prozesssicherheit der Stufe 1<br />

werden hier Schrauben an einer<br />

Waschmaschine montiert. Der eingesetzte<br />

LUM-Druckluftschrauber ist<br />

extrem leicht. Seine schnell abschaltende<br />

Kupplung bietet hohe Drehmomentgenauigkeit<br />

und erlaubt ermüdungsfreies<br />

Arbeiten. Die Station kann<br />

mit einem RE-Controller zur Stufe 2 aufgerüstet<br />

werden. Dann werden auch<br />

die Schrauben mitgezählt<br />

Das Q.I.F.-Logo signalisiert: Diese<br />

Komponenten können Sie problemlos<br />

in Ihre Schraubstation einbauen<br />

Auf der Montagemesse<br />

Motek zeigt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

erstmals sein Q.I.F.-Konzept:<br />

individuelle Schraubmontage-Stationen,<br />

die<br />

sich mit sehr geringem<br />

Projektierungsaufwand in<br />

kurzer Zeit installieren lassen.<br />

Das ist für Anwender<br />

interessant, deren Produktpalette<br />

und Linien sich<br />

mit den Anforderungen<br />

des Marktes verändern.<br />

6 DK 2/06<br />

Elektronikbauteil<br />

mit Tensor DL, Stufe 3<br />

Wer mit unterschiedlichen Varianten<br />

oder verschiedenen Drehmomenten<br />

arbeitet, kann dies in dieser Tensor-DL-<br />

Station tun. Deren Steuerung arbeitet<br />

mit optimierten Anziehverfahren und<br />

überwacht die Verschraubungen. Über<br />

einen Selektor lassen sich unterschiedliche<br />

Parameter anwählen.<br />

* Eine Übersicht der Prozesssicherheitsstufen<br />

finden Sie auf Seite 9.<br />

Q.I.F.: Der neue Qualitätsstandard<br />

Ob mit Druckluft- oder mit Tensor-Elektroschraubern,<br />

ob mit<br />

oder ohne Prozess-Dokumentation,<br />

ob mit oder ohne Vernetzung: Für<br />

jede Branche und jeden Montagefall bietet<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> eine auf die Anwendung<br />

zugeschnittene Lösung. Die Essener<br />

erstellen die komplette Schraubstation<br />

aus einer Hand. Welche Komponenten<br />

derartige Stationen heute umfassen, zeigt<br />

das Unternehmen anhand zahlreicher<br />

Beispiele auf der Montage- und Handhabungstechnik-Messe<br />

Motek vom 26. bis<br />

29. September in Sinsheim in Halle 2,<br />

Stand 2415.<br />

Das Wichtigste: „Die Qualität ist bei<br />

allen Stationen eingebaut“, versichert<br />

Felix Maier, Produktmanager Quality<br />

Integrated Fastening. Dafür stehe das<br />

neue Kürzel Q.I.F. („Quality Integrated<br />

Fastening“ heißt frei übersetzt: Verschraubungen<br />

mit integriertem Qualitätsmanagement).<br />

Dahinter steht ein allumfassendes<br />

Lösungskonzept für die<br />

Schraubmontage: <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> installiert<br />

die Schraubstationen mit sehr geringem<br />

Projektierungsaufwand in kürzester Zeit,<br />

Motorrad-Teil<br />

mit Pulsor, Stufe 3<br />

Bei der Montage eines Anbauteils legt<br />

dieser Anwender Wert auf hohe<br />

Geschwindkeit ohne Reaktionsmomente.<br />

Alle Verschraubungen werden<br />

gespeichert. Hierfür eignet sich der<br />

Impuls-Druckluftschrauber Pulsor: Er<br />

erfüllt die höhere Prozesssicherheit der<br />

Stufe 3 durch Überwachung und<br />

Schraubenzählung. Die Tool Lock Box<br />

gibt das Werkzeug für das nächste Produkt<br />

frei<br />

ohne Kabelsalat, ohne Schnittstellen- und<br />

Gewährleistungsprobleme. Damit entstehen<br />

zwischen Kunden und (sonst häufig<br />

mehreren) Zulieferern weniger Missverständnisse.<br />

Kosten viel geringer<br />

als bei Individuallösungen<br />

Und: „Weil wir für nahezu alle<br />

Anwendungen aufeinander abgestimmte<br />

Standardmodule verwenden, sind die<br />

Kosten deutlich geringer als bei zusammengewürfelten<br />

Individuallösungen“, ergänzt<br />

Maier. Vor allem, wenn sich die<br />

Anforderungen des Endkunden änderten,<br />

Produkte und Linien variiert oder neue<br />

Linien installiert werden müssten, biete<br />

das Konzept hohe Flexibilität.<br />

Eine Schraubstation besteht heute aus<br />

viel mehr als nur dem Schraubwerkzeug.<br />

Die passende Steuerung will ausgewählt<br />

sein; Vorrichtungen zum Halten oder<br />

Führen des <strong>Schrauber</strong>s sind ergonomisch<br />

meist unentbehrlich (wie Drehmomentarme)<br />

oder steigern als Positionierhilfen<br />

die Genauigkeit (zum Beispiel der Tensor


Montage an Getriebe<br />

mit Zweifach-Tensor-DS, Stufe 3<br />

Diese Arbeitsplatzgestaltung eignet<br />

sich für kürzere Taktzeiten bei qualitätskritischen,<br />

nicht dokumentationspflichtigen<br />

Schraubverbindungen. Die hohe<br />

Produktivität stellt ein Zweifach-Tensor-<br />

DS-<strong>Schrauber</strong> sicher. Die modulare<br />

Express-Mechanik erlaubt individuelle<br />

Stationsgestaltung bei kurzen Lieferzeiten.<br />

Integriert ist eine Lichtsäule mit<br />

Schlüsselschalter, über den der Werker<br />

zum Beispiel N.i.O.-Meldungen quittiert<br />

in der Schraubmontage<br />

Tracker); Lichtsäulen und externe<br />

Bedienelemente, wie das Operator Panel,<br />

unterstützen den Werker, melden Fehler<br />

und blockieren das Werkzeug rechtzeitig<br />

– oder geben es auf Tastendruck wieder<br />

frei. Zu den verfügbaren Modulen zählen<br />

ferner aufsteckbare Scanner sowie Nuss-<br />

Selektoren, die dem Werker eindeutig<br />

anzeigen, welche Stecknuss er für eine<br />

bestimmte Schraube an einer bestimmten<br />

Stelle seines aktuellen Bauteils einsetzen<br />

muss.<br />

Bei jeder Umsetzung habe das Unternehmen<br />

von Anfang an die Produktivität<br />

seiner Kunden im Blick, betont Maier.<br />

Schon von der Einstiegsstufe 1 der Prozesssicherheit<br />

an solle der Werker sicher<br />

sein, mit sehr hoher Drehmomentgenau-<br />

An sieben Schraubstationen der Demonstrations-Linie<br />

in Essen zeigt <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools Interessierten auch abseits<br />

vom Messetrubel die Möglichkeiten<br />

heutiger Schraubmontage. Felix Maier,<br />

Produktmanager Q.I.F., erklärt hier gerade<br />

die Funktionsweise des Operator-<br />

Panels mit einem Tensor ST<br />

Gurt-Haltesystem<br />

mit Tensor ST, Stufe 4<br />

Volle Prozessdokumentation wird mit<br />

dem Tensor ST möglich. Der ergonomisch<br />

kleine Winkelschrauber kommt<br />

fast in jede Ecke. Für das Werkzeug<br />

stehen verschiedene Module zur Verfügung.<br />

Der aufsteckbare Scanner dient<br />

der Identifikation des Werkstücks für<br />

einen kürzeren Prozess, das Operator-<br />

Panel steuert die Station. Ein Kratzschutz<br />

schützt das Werkstück<br />

igkeit und ermüdungsfrei arbeiten zu<br />

können. Auf dieser Stufe werden beispielsweise<br />

Waschmaschinen mit LUM-<br />

Druckluftschraubern montiert. Entsprechend<br />

konstruiert sind alle Werkzeuge im<br />

Programm von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools.<br />

Als Druckluft-Beispiel für die Prozesssicherheitsstufe<br />

3 führt Felix Maier<br />

die Montage von Motorrad-Teilen mit<br />

dem digital überwachten Impulsschrau-<br />

Schraubmontage<br />

Hochspannungsschalter mit<br />

Tensor SL und Tracker, Stufe 4<br />

Eindeutige Identifikation jeder Schraube<br />

steht im Fokus dieser Station. Die<br />

Positionserkennung durch den Tensor<br />

Tracker reduziert die Nacharbeit und<br />

ermöglicht automatisch die richtige<br />

Auswahl der Parameter. Die SL-Tensorschrauber<br />

erlauben volle Prozessdokumentation.<br />

Der RE-Alarm informiert den<br />

Werker über den Schraubstatus<br />

ber Pulsor an: „Hier kann der Anwender<br />

nicht nur sehr schnell und ohne Reaktionsmomente<br />

arbeiten; es werden auch<br />

noch alle Verschraubungen gespeichert“,<br />

nennt Maier die wichtigsten Vorteile. Die<br />

abzuarbeitenden Schrauben werden mitgezählt,<br />

das Werkzeug wird für das<br />

nächste Motorrad freigegeben. Ähnliche<br />

Anwendungen ließen sich aber auch mit<br />

den elektrischen Tensorschraubern der<br />

DS- oder der DL-Serie umsetzen (siehe<br />

zweite Abbildung oben links auf Seite 6).<br />

Verlangt der Anwender – oder sein<br />

Kunde, etwa in der Automobilindustrie –<br />

DK 2/06 7


Schraubmontage<br />

Ventildeckel<br />

mit ETX-Spindeln, Stufe 4<br />

Viele Anwendungen, bei denen es auf<br />

kurze Taktzeiten ankommt, wie bei der<br />

Montage von Ventildeckeln, sind für<br />

den Einsatz von Mehrfach-Schraubsystemen<br />

mit ETX-Spindeln geradezu<br />

prädestiniert. Sie sind dank modularer<br />

Mechanik schnell installiert. Wer<br />

gleichzeitig mehrere Schrauben bei voller<br />

Prozessdokumentation anziehen will<br />

und auf hohe Standzeiten Wert legt,<br />

liegt hier richtig<br />

volle Prozessdokumentation, so kann er<br />

auf die Tensor-Elektroschrauber der<br />

Serien S, ST oder SL zurückgreifen (Beispiele<br />

zeigen die Abbildungen auf der<br />

vorigen Seite). Wenn es die Konstruktion<br />

des zu verschraubenden Bauteils gestattet,<br />

kann ein Mehrfachschrauber mit<br />

ETX- oder QMX-Spindeln eingesetzt<br />

werden (Bilder oben). Diese Schraubsysteme<br />

erlauben extrem kurze Taktzeiten<br />

und kompensieren mit ausgeklügelten<br />

Anziehstrategien beispielsweise Setzerscheinungen.<br />

So werden Bauteile ohne<br />

Verkanten montiert.<br />

Wer Stillstands- und Rüstzeiten weit<br />

senken will und alle Verschraubungen<br />

dokumentieren muss, vernetzt seine<br />

<strong>Schrauber</strong>. Am Bildschirm erscheint ein<br />

Überblick über alle Verschraubungen der<br />

Linie oder des Werkes. Über verschiedene<br />

Software-Module kann der Werker<br />

schnell und direkt auf alle Steuerungen<br />

zugreifen. So kann er Prozesse statistisch<br />

überwachen, Fehler analysieren und<br />

Parameter für bestimmte Anwendungen<br />

oder <strong>Schrauber</strong> eingeben. Die Vernetzung<br />

und Qualitätssicherung gipfelt im Null-<br />

Fehler-Tor: Hier wird sichergestellt, dass<br />

kein Produkt ungeprüft die Linie verlässt.<br />

Eine kleine vernetzte Steuereinheit<br />

(ComNode), zeigt notwendige Nachar-<br />

8 DK 2/06<br />

Radfelgen<br />

mit QMX-Spindeln, Stufe 4<br />

Für extrem hohe Standzeiten und flexible<br />

Anwendungen eignen sich die<br />

Power-Macs-Steuerungen mit QMX-<br />

Spindeln. Das System reduziert automatisch<br />

die Setzerscheinungen in den<br />

Schraubverbindungen und verfügt über<br />

eine integrierte SPS. Es kann durch<br />

weitere Module ergänzt werden, etwa<br />

durch den Aufsatz des Operator-Panels<br />

beiten an. Die Steuerung wählt – beispielsweise<br />

für den Tensor-ST-<strong>Schrauber</strong><br />

– automatisch die richtigen Parameter für<br />

die Anwendung, nachdem der Werker<br />

den Barcode mit einem Scanner am<br />

<strong>Schrauber</strong> eingelesen und die Steuerung<br />

das Werkstück erkannt hat.<br />

Kostenlose Broschüre stellt viele<br />

Möglichkeiten dar<br />

Einen Überblick über verschiedenste<br />

Stationen, in denen Verschraubungen mit<br />

integriertem Qualitätsmanagement umgesetzt<br />

sind, stellt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

auch in seinem neuen Folder „Null-Fehler-Montage<br />

in der Praxis“ vor. Darin<br />

sind die hier abgebildeten Stationen<br />

sowie übersichtliche Tabellen zu allen<br />

Q.I.F.-Modulen abgebildet. Die Broschüre<br />

ist am Motek-Stand erhältlich und<br />

kann unter kostenlos unter der unten stehenden<br />

Kennziffer bestellt werden.<br />

Übrigens: Wer keine Zeit für einen<br />

Besuch am Messestand findet, kann sich<br />

neuerdings ganzjährig an sieben beispielhaften<br />

Schraubstationen einer kürzlich<br />

errichteten Demonstrationslinie in Essen<br />

von <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Experten die Möglichkeiten<br />

heutiger Schraubmontage erklären<br />

lassen. tp<br />

Zentraler Zugriff<br />

durch Vernetzung, Stufe 5<br />

Wer Stillstands- und Rüstzeiten senken<br />

und alle Verschraubungen dokumentieren<br />

will, vernetzt seine <strong>Schrauber</strong>. Am<br />

Bildschirm erscheint ein Überblick über<br />

alle Verschraubungen der Linie oder<br />

des Werkes. Verschiedene Software-<br />

Module erlauben einen schnellen und<br />

direkten Zugriff auf alle Steuerungen.<br />

Es können Prozesse statistisch überwacht,<br />

Fehler analysiert und Werte eingegeben<br />

werden<br />

Null-Fehler-Tor<br />

mit Tensor ST, Stufe 5<br />

Das Null-Fehler-Tor stellt sicher, dass<br />

kein Produkt ungeprüft die Linie verlässt.<br />

Der ComNode zeigt notwendige<br />

Nacharbeiten an. Die Steuerung wählt<br />

für den Tensor-ST-<strong>Schrauber</strong> automatisch<br />

die richtigen Parameter, nachdem<br />

der Werker mit dem integrierten Scanner<br />

den Barcode eingelesen hat<br />

Mehr zu Q.I.F.: Kennziffer 305<br />

Mehr zu Druckluftschraubern: 306<br />

Mehr zu Tensor-<strong>Schrauber</strong>n: 307<br />

Mehr zum Tensor Tracker: 308<br />

Mehr zu ETX- und QMX-Spindeln: 309


Nicht nur für Notfälle<br />

Mit den BLM-Drehmomentschlüsseln<br />

können Anwender<br />

kleine Stückzahlen rückverfolgbar<br />

montieren.<br />

Auf der Motek zeigt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

erstmals die Messbänke und<br />

Drehmomentschlüssel der jüngst<br />

übernommenen italienischen BLM. Mit<br />

den Drehmomentschlüsseln können Anwender<br />

kleine Lose rückverfolgbar montieren<br />

– in gleicher Qualität wie mit<br />

Elektroschraubern in der Großserie.<br />

Die Produktpalette umfasst derzeit den<br />

Produktionsschlüssel LineWrench, den<br />

Laborschlüssel LabWrench und den<br />

„Qualitätsschlüssel“ QCWrench. Der<br />

Produktionsschlüssel eignet sich vor<br />

allem als Backup-Lösung: Er kann als<br />

Sicherheit im Falle einer <strong>Schrauber</strong>störung<br />

verwendet werden, wenn der (sonst<br />

eingesetzte) Elektroschrauber für einige<br />

Zeit an einer Montagestation ausfällt. Der<br />

Clou: Anders als herkömmliche Backup-<br />

Werkzeuge ist der LineWrench sofort für<br />

dokumentationspflichtige Verbindungen<br />

einsetzbar, ohne dass man ihn auf seine<br />

Prozessfähigkeit hin überprüfen muss.<br />

„Normale Elektroschrauber müssen<br />

vor dem Einsatz in der Produktion auf<br />

den jeweiligen Schraubfall eingemessen<br />

werden“, sagt BLM-Produktmanager<br />

Dirk Biebricher. Dazu sei eine Messbank<br />

nötig – und die Zeit, dies vor Ort durchzuführen.<br />

Benötigt werden ferner ein<br />

Inline-Messwertgeber und Teile zum<br />

Testen. Dies alles entfalle beim Line-<br />

Wrench-Schlüssel; denn dessen Funktion<br />

hängt nicht von der Schraubfallhärte ab.<br />

Es ist auch kein Maschinenfähigkeitstest<br />

erforderlich. „Der LineWrench ist<br />

immer für jeden Schraubfall bereit!“, sagt<br />

Biebricher. Denn der Drehmomentschlüssel<br />

verfügt über ein eingebautes<br />

Gyroskop. Dadurch zieht er – neben dem<br />

eingestellten Drehmoment – unabhängig<br />

von der Hand- oder Armbewegung des<br />

Werkers immer auf den richtigen Drehwinkel<br />

an. Vor allem aber stellt er sicher,<br />

dass die Nachverfolgbarkeit erhalten<br />

bleibt, während das Ersatzwerkzeug<br />

installiert wird.<br />

„Der Schlüssel kann für die drehmoment-<br />

und drehwinkelgesteuerte Montage<br />

ebenso verwendet werden wie für<br />

Verschraubungen in die Streckgrenze<br />

hinein“, versichert Biebricher. Er eigne<br />

sich aber auch als alleiniges Werkzeug<br />

für die anspruchsvolle, dokumentationspflichtige<br />

Montage kleiner Lose, wenn<br />

der Anwender keinen Elektroschrauber<br />

anschaffen wolle. Sehr groß ist der Drehmomentbereich<br />

des LineWrench: Er kann<br />

beispielsweise mit 20 bis 250 Newtonmetern<br />

anziehen – dazu wären normalerweise<br />

drei Elektroschrauber nötig.<br />

Automatische<br />

Parametererkennung<br />

26.-29.9.2006<br />

Halle 2, Stand 2415<br />

Für den LineWrench stehen verschiedene<br />

Stecknüsse und Maulschlüssel-<br />

Aufsätze zur Verfügung. Sie enthalten<br />

Transponder, anhand derer der Line-<br />

Wrench sie erkennt und automatisch die<br />

richtigen Schraub-Parameter einstellt.<br />

Bis zu 30 Parametersätze kann der Drehmomentschlüssel<br />

verwalten. Ein eingebauter<br />

Barcodescanner erlaubt komplette<br />

Datennachverfolgung. Der LineWrench<br />

ist akkubetrieben. tp<br />

Mehr dazu: Kennziffer 310<br />

Zur Technik<br />

Schraubmontage<br />

In fünf Stufen zur<br />

Null-Fehler-Montage<br />

Die Stufe 1 der Prozesssicherheit<br />

eignet sich für kundenkritische<br />

Schrauben. Die Prozesssicherheit<br />

basiert auf der<br />

Abschaltgenauigkeit des<br />

Druckluftschraubers.<br />

<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Werkzeuge:<br />

Impuls-, Dreh- und Hochmomentschrauber<br />

der Typen<br />

LUM, ErgoPulse, LTP, LTV.<br />

Auch Anwendungen der Prozesssicherheitsstufe<br />

2 sind für kundenkritische<br />

Schrauben gedacht. Ein<br />

RE-Schraubcontroller überwacht den<br />

Schraubzyklus und zählt die Schrauben<br />

mit. Für Druckluftschrauber wie in<br />

Stufe 1 sowie die DS-Box (Elektro).<br />

Die Stufe 3 der Prozesssicherheit eignet<br />

sich für kunden- und funktionskritischen<br />

Schrauben. Der <strong>Schrauber</strong> meldet<br />

defekte Gewinde oder wenn eine<br />

Unterlegscheibe oder Dichtung fehlt.<br />

Die I.O.- oder N.i.O.-Meldung („In Ordnung/Nicht<br />

in Ordnung“) gibt an, ob<br />

Drehmoment und/oder Drehwinkel im<br />

grünen Bereich liegen. Tensor DS und<br />

DL (Elektroschrauber); digital überwachter<br />

Druckluftschrauber Pulsor.<br />

Einen zu 100 Prozent sicheren Prozessablauf<br />

gewährleistet die Prozesssicherheitsstufe<br />

4 für kunden-, funktions-<br />

und sicherheitskritische Schrauben.<br />

Alle Anziehdaten können dokumentiert<br />

und statistisch ausgewertet,<br />

alle <strong>Schrauber</strong> vernetzt und online<br />

überwacht werden. Das funktioniert<br />

nur bei High-Tech-Elektroschraubern:<br />

Tensor S, Tensor ST, Tensor SL,<br />

ETX- und QMX-Mehrfachschrauber.<br />

In der Prozesssicherheitsstufe 5 ist ein<br />

Null-Fehler-Konzept umgesetzt, für<br />

Schraubfälle und Werkzeuge wie in<br />

Stufe 4. Der <strong>Schrauber</strong> ist ins Produktionsleit-<br />

und Qualitätssicherungssystem<br />

eingebunden. Er informiert das<br />

Leitsystem, ob das richtige Bauteil<br />

montiert wird, zeigt dem Werker, wo er<br />

schrauben muss, wählt die richtigen<br />

Anziehparameter und bestimmt, welcher<br />

Steckschlüssel zu nehmen ist.<br />

DK 2/06 9


Software<br />

26.-29.9.2006<br />

Halle 2, Stand 2415<br />

Seit dem Sommer gilt das<br />

Verwendungsverbot für<br />

sechswertiges Chrom in<br />

Elektrogeräten. Das ist der<br />

Anfang vom Ende für den<br />

Werkstoff in industriellen<br />

Anwendungen: Schraubenhersteller<br />

werden bald völlig<br />

auf Chrom VI verzichten,<br />

Konstrukteure sollten schon<br />

heute Alternativen suchen.<br />

Selbst Hersteller von Maschinen<br />

und Geräten, die nicht unter das<br />

Stoffverbot der verschiedenen EU-<br />

Richtlinien fallen, müssen Alternativen<br />

zu chromatierten Schrauben finden“,<br />

betont Dirk Biebricher, Manager Advanced<br />

Fastening Technology (AFT) bei<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools in Essen. „Denn die<br />

Zulieferer werden über kurz oder lang<br />

10 DK 2/06<br />

keine Chrom-VI-haltigen Schrauben<br />

mehr anbieten.“ Damit steht Chrom VI,<br />

das jahrezehntelang als Deckschicht verzinkte<br />

Schrauben vor Korrosion geschützt<br />

hat, vor dem Aus. Katalysator<br />

dieser Entwicklung sind die EU-Richtlinien<br />

über Elektro- und Elektronik-Altgeräte<br />

(WEEE-Richtlinie 2002/95/EG)<br />

sowie zur Beschränkung der Verwendung<br />

bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro-<br />

und Elektronikgeräten (RoHS-Richtlinie<br />

2002/96/EG). Die Umsetzungen in<br />

nationale Gesetze verbieten Herstellern<br />

seit dem 1. Juli, in der Europäischen<br />

Union Elektrogeräte in Verkehr zu bringen,<br />

die Blei, Chrom VI, Cadmium,<br />

Quecksilber oder bromhaltige Flammschutzmittel<br />

enthalten; für die Automobilindustrie<br />

gelten Übergangsfristen bis<br />

maximal zum 1. Juli 2008.<br />

„Wenn sich der Markt durch diesen<br />

leichten Schubs von Chrom VI abwendet“,<br />

warnt Biebricher, „bekommen sogar<br />

Konstrukteure von Maschinen und Anlagen<br />

ein Problem, die in den EU-Richtlinien<br />

ausgenommen sind.“ Denn sie<br />

müssen alle Schraubverbindungen neu<br />

berechnen. „Alternative Beschichtungsmethoden<br />

verändern aber nicht nur das<br />

Werkstoffe, ihre Oberflächen und eine<br />

eventuelle Schmierung verändern die in<br />

einer Schraubverbindung auftretenden<br />

Reibwerte. Die aber entscheiden, wieviel<br />

Klemmkraft vom aufgebrachten<br />

Drehmoment in die Verbindung eingeht.<br />

Selbst wenn ein Drehmomentschlüssel<br />

bei verschiedenen Schrauben immer<br />

das gleiche Drehmoment anzeigt, kann<br />

die tatsächliche Klemmkraft in den Verbindungen<br />

unterschiedlich sein<br />

Konstrukteure müssen Alternativen finden<br />

„Sechswertiges Chrom steht im<br />

Maschinenbau vor dem Aus!“<br />

Maß von Schrauben, Muttern und<br />

Gewinden“, erklärt der Verbindungsexperte.<br />

„Vielmehr können Chrom-VI-<br />

Ersatzstoffe auch abweichende Reibwerte<br />

der Oberflächen aufweisen.“ In solchen<br />

Fällen können sich ganz andere<br />

Klemmkräfte zwischen den verbundenen<br />

Bauteilen ergeben, obwohl das eingestellte<br />

Drehmoment beim Verschrauben<br />

nicht verändert wurde.<br />

In einigen Fällen sank die<br />

Klemmkraft um bis zu 70 Prozent<br />

„Normalerweise gehen nur etwa zehn<br />

Prozent des aufgebrachten Drehmoments<br />

in die Klemmkraft ein“, weiß Biebricher.<br />

„50 Prozent verliert man an die Reibung<br />

zwischen Schraubenkopf und Material,<br />

weitere 40 Prozent gehen durch die<br />

Gewindereibung drauf.“ In Tests an verschiedenen<br />

Werkstoffen im eigenen<br />

Labor habe man bei Schrauben mit<br />

Chrom-VI-Ersatzstoffen in einigen Fällen<br />

Klemmkraftverluste von bis zu 70<br />

Prozent festgestellt. „Und das, obwohl<br />

wir immer mit dem gleichen Drehmoment<br />

angezogen haben.“ Für sicherheitskritische<br />

Schraubverbindungen könne


Das Simulationsprogramm TightSim errechnet, was sich neben<br />

der Klemmkraft noch alles ändert, wenn Reibwert oder Schraubenhärte<br />

steigen. Der Anwender kann unterschiedliche<br />

Anziehstrategien durchspielen. Das Programm stellt dann die<br />

Einschraubzeiten bei unterschiedlichen Drehzahlen in verschiedenen<br />

Anziehstufen dar und gibt Auskunft über das Setz-<br />

das den Gau bedeuten. „Da kann schon<br />

mal eine Schraube verloren gehen“,<br />

bringt es Biebricher auf den Punkt.<br />

Der Montage-Profi rät, alle Konstruktionen<br />

genau unter die Lupe zu nehmen –<br />

von den Klemmkräften über die Anzugsstrategien<br />

bis zu den Werkzeugeinstellungen.<br />

Es könnte sich sogar herausstellen,<br />

dass der eingesetzte <strong>Schrauber</strong> für ein<br />

Substitut ungeeignet ist, wenn etwa die<br />

Ersatzschraube deutlich höhere Drehmomente<br />

erfordert als bisher, das Werkzeug<br />

dafür aber nicht ausgelegt ist.<br />

Software simuliert in Sekunden<br />

250 Verschraubungen<br />

Biebricher weiß aber auch, dass die<br />

Analyse jedes einzelnen Schraubfalls viel<br />

Geld und Zeit kostet – oft bis zu zwei<br />

Wochen. Eine Alternative ist die Software<br />

TightSim aus dem Hause <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong>. Mir ihr „können wir in einer<br />

dynamischen Montagesimulation binnen<br />

Sekunden bis zu 250 Testverschraubungen<br />

virtuell überprüfen“, versichert er.<br />

Die Ergebnisse entsprächen der Realität<br />

und gäben Auskunft über die Qualität der<br />

Verbindung und mögliche Taktzeiten,<br />

wenn das Substitut eingesetzt wird.<br />

„TightSim errechnet und simuliert,<br />

was sich neben der Klemmkraft noch<br />

alles ändert, wenn Reibwert oder Schraubenhärte<br />

steigen“, führt der Experte aus.<br />

Der Anwender könne unterschiedliche<br />

Anziehstrategien durchspielen; das Programm<br />

stelle dann die Einschraubzeiten<br />

Dirk Biebricher,<br />

Manager AFT:<br />

„Der Markt wird<br />

bald nur noch sehr<br />

wenige herkömmlich<br />

beschichtete<br />

Schrauben anbieten.“<br />

bei unterschiedlichen Drehzahlen in verschiedenen<br />

Anziehstufen dar oder gebe<br />

Auskunft über das Setz-Drehmoment der<br />

Verbindung, wenn die <strong>Schrauber</strong>drehzahl<br />

verändert wird. Dazu braucht der Konstrukteur<br />

die Software nur mit den Reibwerten,<br />

der Schraubengröße und -güte<br />

sowie beispielsweise zwei geplanten<br />

Drehmomenten für eine Zweifach-<br />

Anziehstrategie zu füttern. Das Simulationsprogramm<br />

liefert in wenigen Augenblicken<br />

die Ergebnisse.<br />

„Wer sich nicht in die Software hineindenken<br />

will“, sagt Biebricher, „für den<br />

analysieren wir die Montageprozesse<br />

auch direkt an seiner Fertigungslinie.“<br />

Maßgeschneiderte Optimierungsvorschläge<br />

inklusive. Wer will, bekommt<br />

eine komplette Designprüfung. Dafür<br />

benötige das Team von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> die<br />

Zeichnung des zu untersuchenden<br />

Schraubfalls, die aktuelle Schraubspezifikation,<br />

Infos über den bislang eingesetzten<br />

<strong>Schrauber</strong>, die aktuelle Oberflächenbeschaffenheit<br />

und die vorgesehene<br />

Oberflächenbeschichtung. Innerhalb von<br />

14 Tagen erhält der Anwender die Analy-<br />

Software<br />

Drehmoment der Verbindung, wenn die <strong>Schrauber</strong>drehzahl verändert<br />

wird. Der Konstrukteur braucht die Software nur mit den<br />

Reibwerten, der Schraubengröße und -güte sowie beispielsweise<br />

dem geplanten Drehmoment zu füttern.<br />

Grafik rechts: Beispielhafte Kurven einer Schraubfallanalyse<br />

oder Simulation mit TightSim<br />

se, einen Vorschlag für eine neue Anziehstrategie<br />

sowie eine Bewertung des eingesetzten<br />

Werkzeugs. Dazu kommt die<br />

Simulation des Drehmoments und der<br />

Klemmkraft vorher und nacher. tp<br />

Mehr dazu: Kennziffer 311<br />

Gesetzgebung<br />

In Deutschland gilt das „Gesetz über<br />

das Inverkehrbringen, die Rücknahme<br />

und die umweltverträgliche Entsorgung<br />

von Elektro- und Elektronikgeräten<br />

(Elektro- und Elektronikgerätegesetz,<br />

ElektroG)“, das die EU-Richtlinien<br />

2002/95/EG, geändert durch<br />

2003/108/EG, und 2002/96/EG (RoHS)<br />

umsetzt. Es verbietet seit dem 1. Juli<br />

den Einsatz von mehr als 0,1 Prozent<br />

Blei, Quecksilber, sechswertigem<br />

Chrom, polybromierten Biphenylen<br />

(PBB) oder polybromiertem Diphenylether<br />

(PBDE) je homogenem Werkstoff<br />

oder mehr als 0,01 Prozent Cadmium je<br />

homogenem Werkstoff in fast allen<br />

(neuen) Elektro- und Elektronikgeräten.<br />

Auch in Autos dürfen diese Stoffe nicht<br />

mehr verwendet werden. Für Chrom VI<br />

in „Korrosionsschutzschichten für<br />

Schrauben und Muttern zur Befestigung<br />

von Teilen des Fahrzeuggestells“<br />

tritt das Verbot erst am 1. Juli 2008 in<br />

Kraft. Die meisten Automobilhersteller<br />

wollen aber schon Ende dieses Jahres<br />

ohne Chrom VI auskommen.<br />

DK 2/06 11


Foto: Jochen Stapel<br />

Prüfen und Kalibrieren<br />

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt<br />

Das Thema Prüfen und Kalibrieren<br />

wird häufig nur unter dem<br />

Kostenaspekt betrachtet. Doch<br />

Kalibrierzertifikate sind keine Kür. Im<br />

Rahmen der Produkthaftung werden sie<br />

zur Pflicht, will man sich vor hohen<br />

Schadensersatzansprüchen schützen.<br />

Korrekt arbeitende Werkzeuge sorgen<br />

darüber hinaus auch für zufriedene Kunden<br />

und erleichtern letztlich auch den<br />

Umweltschutz.<br />

Bis zu 60 Jahre Produkthaftung sind<br />

im Fahrzeug- und Flugzeugbau keine<br />

Ausnahme. Eine fehlerhafte Montage<br />

kann zu hohen Schadensersatzansprüchen<br />

führen, was insbesondere Fälle aus<br />

den USA belegen. Aber auch in der EU<br />

ist das Produkthaftungsgesetz, basierend<br />

auf der EG-Richtlinie 85/374 EG, mittlerweile<br />

in allen Mitgliedstaaten umgesetzt.<br />

Weniger spektakulär, aber ebenfalls<br />

kostenintensiv und imageschädigend,<br />

sind Rückrufaktionen, wenn fehlerhaft<br />

montierte Bauteile überprüft oder gar<br />

getauscht werden müssen.<br />

Wer seine Werkzeuge für die Montage<br />

regelmäßig prüft und kalibriert, kann sich<br />

bei den Themen Produkthaftung und<br />

Rückrufe in vielerlei Hinsicht entspannt<br />

zurücklehnen. Das kostet zwar Geld, aber<br />

ein DKD-Kalibrierzertifikat des Deut-<br />

12 DK 2/06<br />

schen Kalibrierdienstes (DKD) ist nicht<br />

nur international gültig, sondern bietet<br />

auch eine hohe Beweiskraft und Schutz<br />

bei der Produkthaftung. Nicht zuletzt<br />

steigt auch die Kundenzufriedenheit –<br />

Basis für ein Unternehmen, das langfristig<br />

und seriös am Markt agieren möchte.<br />

Doch was genau bedeutet nun Prüfen<br />

und Kalibrieren, und wer darf diese<br />

Tätigkeiten ausführen? Wichtig ist zunächst,<br />

die folgenden Begriffe zu verstehen<br />

und zwischen Prüf- und Messmitteln<br />

auf der einen sowie Werkzeugen auf der<br />

anderen Seite zu unterscheiden:<br />

Kalibrieren<br />

Werden auf einer definierten Messeinrichtung<br />

die physikalisch zu messende<br />

Eingangsgröße – etwa Drehmoment oder<br />

Drehwinkel – mit der Ausgangsgröße –<br />

oft ein elektrisches Signal, eventuell aber<br />

auch ein Ablesewert – eines Messgerätes<br />

miteinander verglichen und die Ergebnisse<br />

dokumentiert, nennt man dies Kalibrieren.<br />

Justieren<br />

Stellt sich beim Kalibrieren heraus,<br />

dass die Werte eines Messgerätes nicht<br />

im Sollbereich liegen, muss es so eingestellt<br />

werden, dass dies wieder der Fall<br />

Produkthaftung verliert<br />

mit regelmäßig geprüften<br />

Werkzeugen ihren<br />

Schrecken. Wer seine<br />

Druckluft- und Elektroschrauber<br />

und die zugehörigen<br />

Messgeräte<br />

nicht selbst prüfen beziehungsweise<br />

kalibrieren<br />

will, kann den Service<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> nutzen.<br />

ist. Ein erneutes Kalibrieren dokumentiert<br />

dann den Erfolg oder Nichterfolg des<br />

Justierens.<br />

Eichen<br />

Im Gegensatz zum Kalibrieren ist das<br />

Eichen gesetzlich geregelt und umfasst<br />

die Qualitätsprüfung und Kennzeichnung<br />

nach den Eichvorschriften. Das Eichen<br />

wird von den Eichämtern durchgeführt<br />

und darf nicht mit dem Kalibrieren verwechselt<br />

werden.<br />

Rückführbarkeit<br />

Für physikalische Größen wie etwa<br />

Zeit oder Masse gibt es die so genannten<br />

„Normale“. So lässt sich die Länge einer<br />

Sekunde mit Hilfe der Atomuhr der Physikalisch-Technischen<br />

Bundesanstalt<br />

(PTB) in Braunschweig bestimmen und<br />

prüfen, ob eine Uhr justiert werden muss.<br />

Auch für ein Kilogramm gibt es ein Normal,<br />

abgeleitet davon in den jeweiligen<br />

Ländern ein nationales Normal. Wiederum<br />

abgeleitet davon sind die Bezugsnormale<br />

des Deutschen Kalibrierdienstes<br />

und, eine Stufe darunter, die Werksnormale<br />

für die Kalibrierlaboratorien in den<br />

Unternehmen. Nachvollziehbar ist, dass<br />

Werksnormale ungenauer sind als nationale<br />

Normale; man kann das auch als


„Unsicherheit“ ausdrücken: Das höherrangige<br />

Normal hat nur etwa ein Fünftel<br />

der „Unsicherheit“ seines jeweiligen<br />

Nachfolgers. Lässt sich ein Messwert<br />

über einen oder mehrere Schritte mit dem<br />

nationalen Normal für die Messgröße<br />

vergleichen, nennt man dies „Rückführbarkeit“.<br />

Auf diese Weise lässt sich der<br />

Toleranzbereich einer Messung ermitteln.<br />

Eine ganze Reihe Normen beschreibt,<br />

darauf aufbauend, was unter Qualität zu<br />

verstehen ist und wie sich diese sichern<br />

lässt. Erwähnt seien hier die DIN EN<br />

ISO/IEC 17 025, in der die allgemeinen<br />

Anforderungen an die Kompetenz von<br />

Prüf- und Kalibrierlaboratorien definiert<br />

sind, oder die für Automobilzulieferer<br />

wichtige ISO/TS 16 949.<br />

DKD-Kalibrierscheine gelten<br />

über Grenzen hinweg<br />

Doch wer darf eigentlich kalibrieren<br />

und also das ersehnte Zertifikat erteilen,<br />

mit dem die Produkthaftung ihren<br />

Schrecken verliert? Zu unterscheiden<br />

sind grundsätzlich DKD-Kalibrierlaboratorien<br />

des Deutschen Kalibrierdienstes<br />

und Werkskalibrierlaboratorien. DKD-<br />

Kalibrierscheine sind ein Nachweis für<br />

die fachliche Kompetenz und die Rückführung<br />

auf nationale Normale und nicht<br />

nur in Europa, sondern auch in den meisten<br />

anderen Ländern der Welt gültig.<br />

DKD Werk MFU HL<br />

Druckluftwerkzeuge<br />

Anwendungen ohne QS-Anforderung x x �� o<br />

Anwendungen mit QS-Anforderung x x �� o<br />

Elektrowerkzeuge<br />

Anwendungen ohne QS-Anforderung x x �� o<br />

Anwendungen mit QS-Anforderung x x �� o<br />

Messwertgeber<br />

Anwendungen ohne QS-Anforderung o �� x x<br />

Anwendungen mit QS-Anforderung �� o x x<br />

Elektrische Anzeigegeräte<br />

Anwendungen ohne QS-Anforderung o �� x x<br />

Anwendungen mit QS-Anforderung �� o x x<br />

Werksnormale �� o x x<br />

�� empfohlen o möglich x nicht möglich<br />

DKD: DKD-Kalibrierung; Werk: Werkskalibrierung; QS: Qualitätssicherung;<br />

MFU: Maschinenfähigkeitsuntersuchung; HL: Homologation<br />

Werkskalibrierlaboratorien gehören<br />

oft – aber nicht immer – einem Unternehmen<br />

und sind eng an dessen Produktion<br />

gebunden. Sie sind im Gegensatz zu den<br />

DKD-Laboratorien nicht durch eine<br />

nationale Behörde oder Institution akkreditiert<br />

und halten sich nur selten strikt an<br />

die gültigen Normen und Standards.<br />

Bei Wahl eines Kalibrierlabors<br />

auf Seriosität achten<br />

Bei der Wahl eines Kalibrieranbieters<br />

sollte man deswegen auf Seriosität und<br />

Vorgehensweisen achten – insbesondere<br />

weil Kalibrieren kein rechtlich geschützter<br />

Begriff ist. Ein Kalibrierschein ohne<br />

Angabe von Messwerten und Messunsicherheiten<br />

ist erkennbar unseriös und<br />

dürfte hinsichtlich der Produkthaftung<br />

wertlos sein.<br />

Die obige Tabelle gibt Aufschluss darüber,<br />

wann und wo das Kalibrieren sinnvoll<br />

ist. Erwähnt sei noch einmal, dass<br />

sich nicht Werkzeuge, sondern nur Messgeräte,<br />

kalibrieren lassen. Schraubwerkzeuge<br />

selbst können im Rahmen einer<br />

Vergleichsmessung oder Maschinenfähigkeitsuntersuchung<br />

(MFU) untersucht werden,<br />

in der die Genauigkeit ermittelt<br />

wird, mit der eine Maschine oder ein<br />

Werkzeug arbeitet. Noch weiter geht die<br />

so genannte Homologation (HL), ein<br />

Maschinentypentest. Detaillierte Anga-<br />

Lesetipp<br />

Prüfen und Kalibrieren<br />

Neues Taschenbuch<br />

Prüfen und Kalibrieren<br />

Wann und wie sollen Elektround<br />

Druckluftschrauber<br />

geprüft werden? Wer darf die<br />

dazu passenden Messmittel<br />

kalibrieren und wie geht das<br />

vor sich? Diese und andere<br />

Fragen klärt das Taschenbuch<br />

„Prüfen und Kalibrieren in der<br />

Schraubtechnik“ von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Tools. Es erläutert die wichtigsten<br />

Definitionen rund ums Prüfen und Kalibrieren<br />

von Industriewerkzeugen, wie<br />

Kalibrieren, Justieren, Prüfen und<br />

Eichen, Zertifizieren, Messunsicherheit<br />

oder Rückführbarkeit. Es<br />

folgen einschlägige Normen und Standards<br />

sowie die Beschreibung des<br />

Kalibrierablaufs. Empfehlungen zu<br />

Rekalibrierintervallen und Anmerkungen<br />

zu Qualitätssicherung, Haftung<br />

und Umweltschutz ergänzen die Broschüre.<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools nimmt übrigens mit<br />

seinen in Deutschland und Italien<br />

rückführbaren und akkreditierten Kalibrier-<br />

und Zertifizierdiensten für<br />

Druckluft- und Elektroschrauber, Drehmoment-<br />

und Drehwinkelmesswertaufnehmer<br />

sowie Drehmomentschlüssel<br />

unter den Werkzeugherstellern<br />

eine Sonderstellung ein.<br />

Die 32-seitige Broschüre ist kostenlos.<br />

Broschüre anfordern: 313<br />

ben hierzu finden Sie auch im Handbuch<br />

„Prüfen und Kalibrieren in der Schraubtechnik“<br />

(siehe Kasten).<br />

Ergänzend sei bemerkt, dass mit Qualität<br />

nicht nur Aspekte der Sicherheit und<br />

Verantwortlichkeit für ein Produkt, sondern<br />

auch solche des Umweltschutzes<br />

verbunden sind. Korrekt arbeitende<br />

Messgeräte und Werkzeuge machen eine<br />

effiziente Produktion erst möglich – und<br />

sind deshalb Bestandteil einer umweltschonenden<br />

Prozesskette. tp<br />

Mehr zu den Kalibrier-Diensten<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools: 312<br />

DK 2/06 13


Nachrichten<br />

Intern<br />

14 DK 2/06<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> seit 50<br />

Jahren in Österreich<br />

In diesem Jahr feiert <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> in Österreich Jubiläum:<br />

Seit 50 Jahren ist der schwedische<br />

Konzern in der Alpenrepublik<br />

vertreten. Mit Kompressoren<br />

und Drucklufttechnik, mit<br />

Industriewerkzeugen sowie mit Bauund<br />

Bohrtechnik.<br />

Im Gründungsjahr, 1956, erwirtschafteten<br />

gerade mal sechs Mitarbeiter<br />

einen Umsatz von 3 Millionen Schilling<br />

(218 000 Euro), nach 15 Jahren waren<br />

es schon mehr als zwanzig Mal soviel:<br />

5,3 Millionen Euro. 2005 haben die drei<br />

österreichischen Gesellschaften des<br />

Konzerns 77 Millionen Euro umgesetzt.<br />

Mit 125 Mitarbeitern.<br />

Mehr Schnee und Tunnel<br />

Eine große Rolle spielen in Österreich<br />

Produkte, für die es beispielsweise in<br />

Deutschland kaum Abnehmer gibt:<br />

Beschneiungsanlagen für Skipisten<br />

oder Bau- und Bohrtechnik für die<br />

zahlreichen Brücken und Tunnel des<br />

Landes. Hierfür stellt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

modernste hydraulische Bohrgeräte,<br />

Tunnelfräsen und Ankertechnik bereit.<br />

Heinz Wagner, General Manager von<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools in Österreich<br />

Nicht mehr wegzudenken aus den Fertigungsstraßen<br />

der Automobil- und<br />

Nutzfahrzeugindustrie sind die pneumatischen<br />

und die gesteuerten Tensor-Elektroschrauber<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Tools. „Die Hälfte des Umsatzes erzielen<br />

wir heute mit Werkzeugen, die vor<br />

vier Jahren noch gar nicht auf dem<br />

Markt waren“, sagt Heinz Wagner,<br />

General Manager Tools in Wien. tp<br />

Konzern wächst rasant<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> hat den Umsatz<br />

2005 weltweit um 22 Prozent<br />

gesteigert. Auch das Jahr<br />

2006 beginnt mit Rekorden.<br />

Der <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Konzern hat seinen<br />

konsolidierten Umsatz 2005<br />

um sage und schreibe 22 Prozent<br />

auf 52,7 Milliarden Schwedenkronen<br />

(rund 5,7 Milliarden Euro) gesteigert, bei<br />

einem Volumenzuwachs von 11 Prozent.<br />

Der Betriebsgewinn stieg um 41 Prozent<br />

auf einen neuen Rekord von 9,4 Milliarden<br />

SEK (1 Milliarde Euro). Die operative<br />

Marge betrug 17,8 Prozent. Die Aktie<br />

legte 2005 um 77 Prozent zu.<br />

1410 Mitarbeiter, fünf Prozent mehr<br />

als im Jahr zuvor, erwirtschafteten 2005<br />

in den acht deutschen Gesellschaften des<br />

Konzerns 486 Millionen Euro. Kürzlich<br />

kam als neunte Gesellschaft die Microtec<br />

Systems GmbH (Seite 3) mit 18 Beschäftigten<br />

hinzu.<br />

Der Geschäftsbereich Industrietechnik,<br />

der Druckluft- und Elektrowerkzeuge<br />

für die Industrie herstellt und vertreibt,<br />

hat in Deutschland rund zehn Prozent<br />

neue Mitarbeiter eingestellt. Ein Grund<br />

ist das hohe Innovationstempo: Die Hälfte<br />

des Umsatzes erzielt man mit Maschinen,<br />

die vor vier Jahren noch nicht auf<br />

dem Markt waren. Trotz der Probleme in<br />

der Automobil-Konjunktur wurde der<br />

Umsatz mit Montagewerkzeugen zweistellig<br />

gesteigert. Dies liegt vorwiegend<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> stärkt Kerngeschäft<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> hat sein Kerngeschäft<br />

durch mehrere Zukäufe gestärkt. Zum<br />

Jahreswechsel wurde die italienische<br />

BLM übernommen (Seite 9), die Drehmomentschlüssel<br />

und Messbänke herstellt.<br />

In diesem Sommer folgte, ebenfalls<br />

zum Ausbau des Tools-Bereichs,<br />

die deutsche Microtec Systems mit<br />

Schraubsystemen für den Newton-Zentimeter-Bereich<br />

(Seite 3).<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> North America übernahm<br />

in den USA die im Gesundheitssektor<br />

an der Umstellung von Luftwerkzeugen<br />

auf gesteuerte Elektroschrauber, wie zum<br />

Beispiel der Tensorbauart, mit denen<br />

jedes dritte Auto montiert wird. Einen<br />

wachsenden Anteil am Umsatz haben die<br />

15 Dienstleistungen, die <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

rund ums Industriewerkzeug anbietet.<br />

Wachstum ungebrochen<br />

Auch für das erste Halbjahr 2006 vermeldet<br />

der Konzern in allen Geschäftsbereichen<br />

und Regionen starkes Wachstum.<br />

Wenn man das Vermietgeschäft in den<br />

USA, das voraussichtlich im dritten<br />

Quartal verkauft wird, nicht einrechnet,<br />

sind die Auftragseingänge um 20 Prozent<br />

gestiegen, was 14 Prozent im Volumen<br />

entspricht. Die Umsätze in den weitergeführten<br />

Geschäften legten um rund 5<br />

Milliarden SEK auf 24,4 Milliarden SEK<br />

zu (+ 25,1 Prozent), der Gewinn vor<br />

Steuern stieg um 44 Prozent auf 4,7 Milliarden<br />

SEK. Konzernchef Gunnar Brock<br />

erwartet auch in den kommenden Monaten<br />

ein ungebrochenes Wachstum.<br />

Das Vermietgeschäft (Umsatz 2005:<br />

gut 1,5 Milliarden US-$, 5100 Mitarbeiter)<br />

soll verkauft werden, weil aus Sicht<br />

Brocks die Synergiemöglichkeiten mit<br />

den anderen Konzernbereichen begrenzt<br />

sind. „Wir wollen in allen Branchen, in<br />

denen wir tätig sind, Weltmarktführer<br />

werden oder bleiben. Da das Rental-<br />

Geschäft aber nur in den USA stattfindet,<br />

ist das Ziel in diesem Bereich schwer zu<br />

verfolgen.“ tp<br />

tätige Beacon Holdings Corporation für<br />

75 Millionen Euro. Die zur Holding<br />

gehörende Beacon-Medaes-Gruppe<br />

bietet medizinische Luft-Systeme für<br />

Krankenhäuser an. Dazu gehören Kompressoren<br />

und Druckluft für chirurgische<br />

Instrumente. Ferner übernimmt<br />

der Konzern die italienische ABAC-<br />

Gruppe, Hersteller von Kolbenkompressoren.<br />

Deren Umsatz betrug zuletzt 160<br />

Millionen Euro. In Schweden hat <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> die BEMT Tryckluft AB gekauft,<br />

die 2005 mit Kompressoren und Drucklufttechnik<br />

5,5 Millionen Euro umsetzte.


Felgen lassen sich neuerdings<br />

nicht nur absolut prozesssicher<br />

montieren, sondern<br />

überdies bequem mit<br />

Hilfe eines Roboters.<br />

Möglich macht das eine<br />

Kooperation von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Tools und der IBG Automation<br />

aus Neuenrade. <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> stellt einen Mehrfachschrauber,<br />

IBG liefert Software<br />

und Systemintegration.<br />

Roboter und Radschrauber:<br />

Vollautomatische Fließfertigung<br />

Automatisch Räder an einer kontinuierlich<br />

bewegten Fahrzeugkarosserie<br />

zu montierten – für viele<br />

Automobilbauer war das lange ein<br />

Traum. Zwar gab es bislang schon so<br />

etwas wie Fließfertigung, doch dort<br />

wurde in der Regel der an einer Haltevorrichtung<br />

sitzende Radschrauber von<br />

Hand an die Felge geführt, hielt sich fest,<br />

zog an und wurde einige Meter weiter<br />

wieder vom Werker abgeholt.<br />

Jetzt ist Entwicklern auch die Synchronisation<br />

von Fördertechnik und<br />

Roboter gelungen: Die IBG Automation<br />

GmbH in Neuenrade hat ein System aus<br />

<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Radschrauber und Sechs-<br />

Achs-Roboter konzipiert. Das ist hochgradig<br />

flexibel und für unterschiedliche<br />

Fahrzeug- und Rädertypen geeignet. Es<br />

kann zur automatischen und lageexakten<br />

Montage im Takt- und Fließbetrieb eingesetzt<br />

werden. Bislang war eine Fließfertigung<br />

mit Robotern nicht möglich, da<br />

die stationär programmierten Roboterbewegungen<br />

erst für die bewegte Montage<br />

umgeschrieben werden mussten.<br />

Das am Roboter eingesetzte Mehrfachschraubsystem<br />

besteht aus Power-<br />

Macs-Steuerungen und QMX-Spindeln.<br />

Die Steuerungen arbeiten mit intelligen-<br />

ten Anziehstrategien, die für jedes Fahrzeug<br />

individuell programmiert werden.<br />

So können Radschrauben in mehreren<br />

Schritten angezogen werden mit kleinen<br />

Pausen, in denen sich das Material setzen<br />

kann (lesen Sie dazu auch den Beitrag ab<br />

Seite 19). Die von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools entwickelte<br />

Dyna-Tork-Strategie eliminiert<br />

Setzerscheinungen, indem sie das Drehmoment<br />

für einige Zeit aufrecht erhält<br />

und beim Setzen der Schraubverbindungen<br />

die Schrauben nachzieht. Kontrollierte<br />

Löse-Schritte prüfen die Qualität<br />

der Verbindung und schließen Fehler in<br />

der Montage weitgehend aus.<br />

Zykluszeit des Robotersystems<br />

beträgt nur eine Minute<br />

In Zukunft können Felgen mit dem<br />

Mehrfachschrauber an Roboterhand auch<br />

in der Fließfertigung noch kostengünstiger<br />

vollständig automatisch montiert<br />

werden. Die Qualität steigt weiter, denn<br />

auch die vom Menschen ausgehenden<br />

Montagefehler werden ausgeschlossen.<br />

Die Zykluszeit des Systems aus 6-Achs-<br />

Roboter, Schraub- und Montageeinheit,<br />

Bildverarbeitungssystem sowie der IBG-<br />

Software beträgt nur eine Minute.<br />

Automatisierung<br />

Die Vorteile der <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-<br />

Schraubsysteme liegen in der extrem<br />

schmalen Bauweise der QMX-Einbauspindeln,<br />

wie ein Blick auf das Foto<br />

zeigt: Damit lassen sich sehr enge Lochbilder<br />

verwirklichen. Zudem kann die<br />

Power-Macs-Steuerung in einem Standalone-Controller<br />

untergebracht werden –<br />

ein Schaltschrank kann entfallen. Damit<br />

lässt sie sich direkt an der Linie in<br />

unmittelbarer Nähe des Roboters positionieren.<br />

Das erleichtert die Zugänglichkeit,<br />

senkt den Platzbedarf und bietet Flexibilität<br />

für Modellwechsel oder Taktverschiebungen<br />

an der Linie.<br />

Die Fließbewegung des Fahrzeugs<br />

wird durch eine virtuelle siebte Roboterachse<br />

ermittelt. Die IBG-Software synchronisiert<br />

den Arbeits-Mittelpunkt des<br />

Roboters und die Transfertechnik in ihren<br />

Bewegungen. Ein Laserabstandssensor,<br />

der dem Roboter Werte für die Höhenkorrektur<br />

übermittelt, gleicht Gehänge- oder<br />

Stahlbauungenauigkeiten kontinuierlich<br />

aus. Damit ist sichergestellt, dass der<br />

Roboter das Schraubsystem immer im<br />

richtigen Winkel ansetzt. tp<br />

Mehr dazu: Kennziffer 316<br />

DK 2/06 15


Werkzeugmaschinen<br />

Mit einem der kleinsten<br />

Druckluft-Winkelschrauber<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> gelang es<br />

der Schaeffler KG im Werk<br />

Lahr, die Rüstzeiten an<br />

Werkzeugmaschinen deutlich<br />

zu verbessern. Mittels<br />

der eingebauten Drehmomentenbegrenzung<br />

ließen<br />

sich zudem Stillstände durch<br />

beschädigte Schraubenköpfe<br />

eliminieren.<br />

Druckluft-<strong>Schrauber</strong> können mehr<br />

als nur schrauben. Das haben<br />

sich die Fertigungsspezialisten<br />

der Schaeffler KG zunutze gemacht. Die<br />

Wälzlagerhersteller setzen im Werk Lahr<br />

ein Bearbeitungszentrum ein, um Lagerringe<br />

mit Bohrungen zu versehen. „Wenn<br />

die Mitarbeiter früher die Ringe im<br />

Werkstückträger spannen wollten, mussten<br />

sie sich mit einer Kurbel plagen, über<br />

Kopf angesetzt“, berichtet Michael<br />

Loschwitz, Spezialist für kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozesse. „Das waren<br />

unmögliche ergonomische Verhältnisse.“<br />

Eine Verbesserung musste her – nicht<br />

16 DK 2/06<br />

nur, um die Gesundheit der Werker zu<br />

schonen; weniger Ausfalltage und Kosten<br />

infolge von Krankheit nutzen auch dem<br />

Unternehmen.<br />

Man fand die Verbesserung in Form<br />

eines LTV-Winkelschraubers von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools, die zu den kleinsten industrietauglichen<br />

Winkelschraubern auf dem<br />

Markt gehören. Am Bearbeitungszentrum<br />

greifen die Werker heute zu einem<br />

LTV 18. Er hängt an einem Balancer, bietet<br />

trotz Winkelkopf eine hohe Leistung<br />

und lässt sich fein dosieren. Es dauert nur<br />

wenige Sekunden, in denen der Werker<br />

die Spannbacken löst, die fertigen Lagerringe<br />

entnimmt, neue einlegt und wieder<br />

spannt.<br />

Diese Erfahrungen sollte auf andere<br />

Maschinen übertragen werden; schließlich<br />

werden in Lahr rund 3000 Teile<br />

gefertigt, die umfangreiche Rüstarbeiten<br />

erfordern. Fertigungsspezialist Michael<br />

Loschwitz und sein Team fanden denn<br />

auch schnell ein weiteres Einsatzgebiet<br />

für den LTV: den Werkzeugwechsel am<br />

Revolver einer Drehmaschine. Hier kann<br />

der <strong>Schrauber</strong> eine andere Stärke ausspielen,<br />

die ultraschnelle Abschaltkupplung.<br />

Die sorgt dafür, dass er die gewünschten<br />

Drehmomente von bis zu 15 Newtonmetern<br />

wiederholgenau anzieht.<br />

Damit sanken die Rüstzeiten beim<br />

Werkzeugwechsel am Revolver von 35<br />

Mit dem LTV-Winkelschrauber<br />

sank die Rüstzeit<br />

beim Werkzeugwechsel<br />

an dieser Drehmaschine<br />

um 20 Prozent.<br />

Links: Spannen und Entspannen<br />

des Werkstückträgers<br />

am Bearbeitungszentrum.<br />

Die Spannbacken<br />

halten einen Lagerring<br />

Lagerringe im Nu gespannt<br />

Winkelschrauber senkt Rüstzeiten an Werkzeugmaschinen<br />

auf 27 Sekunden – oder mehr als 20 Prozent.<br />

Unnötige Handbewegungen werden<br />

nun vermieden, früher schlecht zugängliche<br />

Schrauben sind jetzt schnell montiert<br />

oder demontiert. In der Vergangenheit<br />

musste der Werker immer wieder neu<br />

ansetzen, was Rüstzeit kostete. Heute<br />

drückt er einmal den Taster und ist im Nu<br />

fertig. Das schlanke Design des LTV 18<br />

erleichtert den Einsatz in der Enge.<br />

„Hinzu kommt“, ergänzt Loschwitz,<br />

„dass der <strong>Schrauber</strong> mit einem voreingestellten<br />

Drehmoment arbeitet.“ Früher<br />

hätte der Werker so gut er eben konnte<br />

angezogen – oftmals auch zu viel. Oft<br />

seien auf diese Weise Schraubenköpfe<br />

abgerissen oder der Innensechskant der<br />

Inbus-Schrauben überdreht worden.<br />

„Wenn eine Schraube überdreht wurde,<br />

brauchten wir den Schlosser mit Hammer<br />

und Meißel – und schon stiegen die Rüstzeit<br />

um ein Vielfaches.“ Dieses Problem<br />

sei heute durch die Drehmomentenbegrenzung<br />

des LTV eliminiert. Der Service-Mitarbeiter<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> habe<br />

das Gerät exakt auf die Anwendung eingestellt.<br />

Das am Revolver geforderte<br />

Drehmoment von 7 Newtonmetern sei im<br />

Übrigen problemlos aus der Hand zu halten,<br />

ergänzt Werker Ismail Sögütlü. tp<br />

Mehr zur LTV-Serie: Kennziffer 317


Die Montagezeiten sind um 80<br />

Prozent gesunken, seit sich die<br />

Werker bei ABB Turbo Systems<br />

im schweizerischen Baden das kraftraubende<br />

Nachknicken per Drehmomentschlüssel<br />

sparen können. Sie montieren<br />

die fast haushohen Turbolader für<br />

Schiffsdiesel heute mit luftdruckgesteuerten<br />

Hochmomentschraubern, die ebenso<br />

genau anziehen wie zuvor die Drehmomentschlüssel.<br />

Bei diesen Druckluftschraubern<br />

handelt es sich um zweistufig<br />

anziehende Drehschrauber der Bauart<br />

LMP 51 von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools. Sie<br />

schaffen 4100 Newtonmeter und haben<br />

einen Tandemantrieb, der sie schlagschrauberschnell<br />

macht: Selbst bei<br />

600 Newtonmetern schrauben sie noch<br />

mit etwa 200 Umdrehungen pro Minute<br />

bis zur Kopfauflage. ABB setzt zwei<br />

solcher Schraubwerkzeuge ein.<br />

Ein einziger LMP spart<br />

sechs <strong>Schrauber</strong> ein<br />

Das Beste aber: Ein einziger LMP 51<br />

spart sechs andere <strong>Schrauber</strong>, sprich frühere<br />

Drehmomentschlüssel, ein. Möglich<br />

macht das eine Steuereinheit, welche die<br />

Anwahl von bis zu sieben unterschiedlichen<br />

Drehmomenten (hier 260 bis<br />

950 Newtonmeter) erlaubt. LMP-Tandemschrauber<br />

arbeiten nach dem Abwürgeprinzip,<br />

wobei das maximal abgegebene<br />

Drehmoment über den Eingangsluftdruck<br />

definiert wird. Den entsprechenden<br />

Luftdruck zum gewählten Drehmoment<br />

regelt besagte Steuereinheit, der Bediener<br />

Schraubmontage<br />

Hochmomentschrauber für<br />

Schiffsdiesel-Turbolader<br />

Foto: Heiko Wenke<br />

Ein Hochmomentschrauber<br />

verkürzt Montagezeiten<br />

an einem Turbodiesel um<br />

80 Prozent.<br />

braucht nur einen Drehschalter zu betätigen.<br />

Mussten sich früher zwei Mann mit<br />

Knickschlüssel und Verlängerungsrohr<br />

bei der Turbolader-Montage abplagen,<br />

schafft heute ein Werker allein sämtliche<br />

Hochmoment-Verschraubungen. Die Investition<br />

in die leisen und nahezu vibrationsfreien<br />

Hochmomentschrauber mit<br />

Drehmomentvorwahl habe sich in weniger<br />

als anderthalb Jahren bezahlt gemacht,<br />

freut sich Martin Schwammberger,<br />

Teamleiter in der Montagevorbereitung.<br />

Sein Kollege, Montageplaner<br />

Thomas Kohlbrenner, ergänzt: „Die reinen<br />

Montagezeiten sind um 80 Prozent<br />

gesunken – verglichen mit dem früher bei<br />

uns praktizierten manuellen Verschrauben<br />

und Nachknicken.“<br />

Davon hatte man schon lange loskommen<br />

wollen. Weil die Prozesssicherheit<br />

und einfache Bedienbarkeit der robusten<br />

Hochmomentschrauber überzeugte, plant<br />

Kohlbrenner auch die Montage im neuen<br />

ABB-Service-Center mit den multitalentierten<br />

LMP-<strong>Schrauber</strong>n auszustatten. hw<br />

Mehr dazu: Kennziffer 318<br />

DK 2/06 17


Schraubmontage<br />

Per Express gegen Setzerscheinungen<br />

Ein Mehrfach-Elektroschrauber<br />

löste bei Vaillant Probleme<br />

mit lockeren Schrauben,<br />

die durch Setzerscheinungen<br />

verursacht wurden.<br />

Setzerscheinungen führten bei der<br />

Vaillant Group in Bergheim in<br />

einigen Fällen zu lockeren Schrauben.<br />

Seit man einen Mehrfach-Elektroschrauber<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> einsetzt,<br />

gehört das Problem der Vergangenheit an.<br />

Es geht um fünf kreisförmig angeordnete<br />

Schrauben, mit denen Flansche an Speichern<br />

für die Warmwasserbereitung<br />

befestigt sind. Unter dem Flansch sitzt<br />

eine dicke Gummidichtung. Also ein sehr<br />

weicher Schraubfall. „Wegen unserer<br />

Qualitätsansprüche müssen diese Schrauben<br />

auf Dauer fest sitzen“, sagt Andre<br />

Schmitz-Koziol, der in Bergheim für die<br />

Endmontage zuständig ist und damit<br />

unter anderem für die 42-Liter-Speicher,<br />

um die es hier geht.<br />

Um die Setzerscheinungen zu kompensieren,<br />

wurden die fünf Schrauben<br />

früher zunächst mit einem Zweifach-<br />

Druckluftschrauber in drei Durchgängen<br />

auf 6,5 Newtonmeter vorangezogen.<br />

Danach zog man die Schrauben einzeln<br />

über Kreuz mit einem gesteuerten<br />

Elektroschrauber der Tensor-Bauart auf<br />

das Endmoment von 8,8 Newtonmetern<br />

an. Anschließend wurde jede Schraube<br />

per Drehmomentschlüssel nachgeknickt.<br />

„Dennoch saßen manchmal nicht alle<br />

Schrauben so optimal, wie wir uns das<br />

vorstellten“, ärgert sich Schmitz-Koziol.<br />

„Aber Undichtigkeiten unserer Warmwasserspeicher<br />

können wir und unsere<br />

Kunden natürlich nicht akzeptieren.“<br />

Dass ein Fünffach-Elektroschrauber in<br />

diesem Fall eine gute Lösung sein könnte,<br />

wusste er. Als er dann auf der Motek<br />

2005 den <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Stand besuchte,<br />

zeigte man ihm das Express-Mehrfachschraubersystem<br />

und bot ihm an, einen<br />

18 DK 2/06<br />

für seine Zwecke maßgeschneiderten<br />

Express-<strong>Schrauber</strong> zwei Monate lang<br />

unverbindlich zu testen. Also „try and<br />

buy“ ohne Risiko. „Von diesem Angebot<br />

haben wir gern Gebrauch gemacht“, sagt<br />

der Endmontageverantwortliche, der sich<br />

über den Zugewinn an Prozesssicherheit<br />

und die kurze Lieferzeit freut: „Wir<br />

waren froh, dass uns der Fünffachschrauber<br />

schon nach ungefähr drei Wochen zur<br />

Verfügung stand.“<br />

Lieferzeiten betragen<br />

maximal drei Wochen<br />

Das war nur möglich, weil das Express-Baukastensystem<br />

aus lauter lagermäßig<br />

geführten Komponenten besteht.<br />

Daraus lässt sich ein individueller Mehrfachschrauber<br />

mit serienmäßig bis zu<br />

sechs elektronisch gesteuerten Spindeln<br />

maßgerecht zusammenbauen. Deren<br />

maximal mögliches Drehmoment liegt<br />

bei jeweils 950 Newtonmetern. Vaillant<br />

brauchte nur zu sagen, ob sie den <strong>Schrauber</strong><br />

vertikal oder horizontal einsetzen<br />

wollten und ob er horizontal drehbar sein<br />

sollte. Die Möglichkeiten zur Vernetzung<br />

und Anbindung an Qualitätssicherungsund<br />

Produktionsleitsysteme sind ebenso<br />

Standard wie die Komponenten. Last but<br />

not least kostet ein Mehrfachschrauber<br />

aus dem Express-Baukastensystem nur<br />

noch rund halb soviel wie früher eine vergleichbare<br />

Maßanfertigung.<br />

Der neue Fünffachschrauber ist an<br />

einer höhenverstellbaren Führung horizontal<br />

auf einem Rollwagen befestigt.<br />

Damit kann ihn der Werker bequem an<br />

die Flansche heranfahren. An der Linie<br />

werden immer an vier Speichern nebeneinander<br />

die Flansche montiert. Diese<br />

werden anschließend einem Dichtigkeitstest<br />

unterzogen, während der Werker die<br />

nächsten vier für die Flanschverschraubung<br />

vorbereitet.<br />

Der Express-<strong>Schrauber</strong> ist mit digital<br />

gesteuerten Schraubspindeln der preiswerten<br />

Tensor-DS-Bauart ausgestattet,<br />

die man eigentlich als Handschrauber<br />

kennt. Sie kosten nicht mehr als ein drehmomentgesteuerter<br />

Luftschrauber. Mit<br />

ihrer Prozesssicherheitsstufe 3 reichten<br />

sie für die Flansch-Verschraubung völlig<br />

aus. Diese Stufe ist die höchste für alle<br />

Schraubverbindungen, deren Anziehergebnisse<br />

nicht dokumentationspflichtig<br />

sind (siehe Seite 9), aber eine komplette<br />

Kontrolle des Schraubprozesses (unter<br />

anderem per Drehmoment und Drehwinkel)<br />

erfordern.<br />

Unentdeckte Montagefehler sind nun<br />

ausgeschlossen. Die Schraubspindeln<br />

sind auf 8,8 Newtonmeter programmiert<br />

und ziehen mehrstufig synchron an, um<br />

Setzerscheinungen zu kompensieren.


Oben ein Fünffach-, rechts ein<br />

Vierfachschrauber aus dem<br />

Express-Baukastensystem<br />

Manchmal sind kontrolliertes<br />

Lösen und dynamisches Halten<br />

genauso wichtig wie kontrolliertes<br />

Anziehen. Ein Beitrag<br />

über die hohe Kunst der<br />

Montage von Alufelgen.<br />

Wehe, wenn sich ein Rad am<br />

Auto löst. Die Automobilwerke<br />

versuchen alles, um das zu<br />

verhindern. Besonders schwierig wird es,<br />

wenn sich die Paarung Schraube/Felge<br />

erst noch finden, sprich einarbeiten, muss.<br />

Das kann vor allem bei Aluminiumfelgen<br />

der Fall sein. Deren Material ist weniger<br />

elastisch als die Radschraube, die noch<br />

dazu einen konischen Kopfkragen hat.<br />

Einfaches Anziehen, und sei es noch so<br />

drehmomentgenau, reicht da nicht aus.<br />

Das Problem sind Klemmkraftverluste<br />

durch starke Setzerscheinungen. Denn die<br />

Fotos: Thomas Schöppl<br />

Beim Einfädeln der Spindeln hilft eine<br />

Findestufe. Erst wenn jede einzelne Verschraubung<br />

korrekt erfolgt ist, signalisiert<br />

die <strong>Schrauber</strong>steuerung dem Werker<br />

über eine grüne Leuchte am Handgriff ihr<br />

„Gesamt-i.O.“ und gibt den <strong>Schrauber</strong> für<br />

den nächsten Speicher frei. Gewindefehler<br />

zeigt das System ebenso an wie fehlende<br />

Dichtungen. „Heute ist die Reklamationsrate,<br />

was lockere Schrauben angeht,<br />

gleich Null“, freut sich Schmitz-<br />

Koziol.<br />

Wegen der guten Erfahrungen wurde<br />

im Mai der Montageplatz für ein neues<br />

Speichermodell mit bis zu 500 Litern In-<br />

Schraubmontage<br />

halt ebenfalls mit einem Express-<strong>Schrauber</strong><br />

ausgestattet. Dort werden Flansche<br />

mit acht Schrauben auf jeweils 24 Newtonmeter<br />

angezogen. Die Fertigung läuft<br />

gerade erst an und soll kontinuierlich<br />

erhöht werden. Zunächst setzt Vaillant<br />

hier einen Vierfachschrauber ein, der an<br />

einem Galgen mit Gewichtsausgleicher<br />

hängt. Doch sei geplant, ihn bei höheren<br />

Stückzahlen zu einem Achtfachschrauber<br />

aufzurüsten, sagt Schmitz-Koziol. Das<br />

wäre problemlos möglich, da die Mehrfachschrauber<br />

aus dem Express-Baukasten<br />

flexibel und zukunftssicher sind.<br />

Auch bei einem Modellwechsel, wenn<br />

sich beispielsweise der Schraubenabstand<br />

ändern sollte, wäre nur die Grundplatte<br />

zu tauschen. Alle übrigen Komponenten<br />

können weiter verwendet werden.<br />

Wenn der Bediener wechselt oder der<br />

Arbeitsplatz umgestellt wird, lassen sich<br />

die Handgriffe in Position und Winkel<br />

leicht an andere Arbeitshöhen oder Körpergrößen<br />

anpassen. ts<br />

Mehr dazu: 319<br />

Die hohe Kunst der Alufelgen-Montage<br />

Bei der Montage von Alufelgen muss sich die Paarung Schraube/Felge erst<br />

noch finden, sprich einarbeiten. Denn das Material der Aluminiumfelgen ist<br />

weniger elastisch als die Radschraube, die noch dazu einen konischen Kopfkragen<br />

hat. Einfaches Anziehen, und sei es noch so drehmomentgenau, reicht<br />

nicht aus; starke Setzerscheinungen führen zu Klemmkraftverlusten: Die Verbindung<br />

gibt solange nach, das heißt, sie sich setzt sich, bis sich der Konus der<br />

Radschraube passgenau in die Felgenbohrung eingearbeitet hat. Darum müssen<br />

alle Radschrauben mehrfach nachgezogen werden. Mit der Schraubtechnik<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> geschieht dies automatisch


Schraubmontage<br />

Verbindung gibt solange nach, das heißt,<br />

sie setzt sich, bis sich der Konus der Radschraube<br />

passgenau in die Felgenbohrung<br />

eingearbeitet hat, ähnlich Glasstöpsel<br />

und Karaffe. Darum müssen alle Radschrauben<br />

mehrfach nachgezogen werden.<br />

Erst wenn der Schraubenkopf vollständig<br />

formschlüssig sitzt, bleibt die<br />

aufgebrachte Klemmkraft erhalten und<br />

verkraften die Radschrauben hohe<br />

Anfahrmomente und das Stop-and-go der<br />

ABS-Bremse, ohne sich zu lockern.<br />

Bei der Radmontage von Hand empfähle<br />

sich also, die Radschrauben erst<br />

einmal vor-anzuziehen und dann per<br />

Drehmomentschlüssel in mehreren<br />

Schritten mit immer höherem Drehmoment<br />

(über Kreuz) bis zum Endmoment<br />

zu verschrauben. Doch in wie vielen<br />

Schritten müsste das geschehen? Und wie<br />

oft müsste man per Drehmomentschlüssel<br />

„nachmessen“, um sicher zu sein, dass<br />

sich die Verbindung nun nicht mehr setzt,<br />

also an Klemmkraft verliert? Das ist<br />

zumindest ein erheblicher Aufwand an<br />

Zeit und Kraft und bestimmt nicht, wie in<br />

den meisten Werkstätten üblich, per<br />

Das Diagramm zeigt den neunstufigen<br />

Anziehverlauf einer Alu-Felge mit fünf<br />

Radschrauben und konischem Sitz. Die<br />

Schraubkurve erscheint verwischt, weil<br />

der Anziehverlauf von fünf Radschrauben<br />

übereinander gelegt ist. Ausgiebige<br />

Tests haben ergeben, dass diese Art<br />

anzuziehen Setzerscheinungen sicher<br />

eliminiert. An manchen Montagelinien<br />

werden mittlerweile bis zu 20 solcher<br />

Schraubstufen praktiziert, doch könnte<br />

die <strong>Schrauber</strong>steuerung sogar bis zu 100<br />

verkraften.<br />

20 DK 2/06<br />

Schlagschrauber und einmaligem Nachknicken<br />

zu schaffen.<br />

Ganz besonders schwierig aber wird<br />

es in diesem Fall im Werk, wenn die Radmontage<br />

voll automatisiert und binnen<br />

kürzester Taktzeiten erfolgen soll. Die<br />

Kompensation von Setzerscheinungen<br />

gehört zwar zur hohen Schule der<br />

Schraubtechnik. Aber mit mehrstufig<br />

kontrolliertem Anziehen, wie bei anderen<br />

Felgen und Schrauben, kommt man dieser<br />

Art von Setzerscheinungen nicht mehr<br />

zuverlässig bei.<br />

Im Wechsel kontrolliert anziehen<br />

und kontrolliert lösen<br />

Vielmehr muss ein kontrolliertes<br />

Lösen hinzukommen, und zwar im Wechsel<br />

zum Drehmoment-Drehwinkel-kontrollierten<br />

Anziehen. Fragt sich nur, wann<br />

man damit aufhören kann, also weiß, dass<br />

die Passung stimmt und die Klemmkraft<br />

erhalten bleibt.<br />

Wie sich gezeigt hat, geht das nur mit<br />

dem so genannten Dyna-Tork-Verfahren,<br />

wie es die Power-Macs-Schraubautoma-<br />

Stufe 1: Zuerst wird jede Schraube drehwinkelkontrolliert<br />

auf 20 Newtonmeter<br />

(Nm) vorangezogen. Danach erfolgt in<br />

Stufe 2 ein erster Anzug in zwei Schritten:<br />

zuerst auf 100 Nm, dann drehwinkelkontrolliert<br />

auf 140 Nm.<br />

Sodann erfolgt ein erster Anzug auf das<br />

in diesem Fall verlangte Endmoment von<br />

160 Nm: Stufe 3.<br />

Anschließend wird um 50 Grad gelöst<br />

(Stufe 4). Bei diesem kontrollierten Lösen<br />

wird über den Verlauf des Drehmomentabfalls<br />

zugleich das Gewinde überprüft.<br />

ten von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools bieten. Bei<br />

ihm wird die mehrstufig angezogene und<br />

drehwinkelgenau wieder gelöste Verbindung<br />

erneut auf Endmoment angezogen<br />

und dann eine programmierbare Zeit lang<br />

unter Last gehalten. Sollte die Verbindung<br />

in dieser Zeit an Drehmoment verlieren,<br />

wird es von den Schraubspindeln<br />

sofort wieder ausgeglichen: Stufe 8 im<br />

Schraubdiagramm unten. Nach Ablauf<br />

dieser Dyna-Tork-Phase folgt eine zweite.<br />

Sie ist gleichlang. Und erst, wenn das<br />

Drehmoment auch in dieser Stufe, der<br />

neunten, nicht mehr nachzuregeln ist,<br />

kann man sicher sein, dass die aufgebrachte<br />

Klemmkraft in der Verbindung<br />

bleibt.<br />

Man sieht: Die „unendliche Geschichte“<br />

der sicheren Radverschraubung<br />

erfährt mal wieder eine spannende Fortsetzung<br />

und bleibt eine Herausforderung<br />

für die Qualitätssicherung. Schließlich<br />

handelt es sich um eine sicherheitskritische<br />

Angelegenheit.<br />

Fragt sich nur, wie der Reifenhandel<br />

und die Werkstätten mit so ausgebufften<br />

Anziehmethoden Schritt halten können,<br />

um nach einem Radwechsel die gleiche<br />

Sicherheit wie die Werksmontage zu<br />

garantieren. Und zwar so, dass sich die<br />

Schrauben bei einer Panne trotzdem mit<br />

Bordmitteln wieder lösen lassen. ags<br />

Mehr dazu: 320<br />

Danach wird erneut auf 160 Nm angezogen:<br />

Stufe 5.<br />

In Stufe 6 wird jede Schraube wieder um<br />

50 Grad zurückgedreht (ebenfalls mit<br />

Gewindeprüfung), und es erfolgt ein<br />

erneuter Anzug auf Endmoment: Stufe 7.<br />

Nun schalten die Schraubspindeln kurz<br />

ab, und es beginnt die Klemmkraft-<br />

Phase, Stufe 8: Die Spindeln fahren<br />

erneut auf 160 Nm hoch und warten eine<br />

Zeit lang ab, hier sind es 1,5 Sekunden,<br />

ob sich die Verbindung eventuell wieder<br />

etwas setzt. Wenn ja, gleichen sie den<br />

Drehmomentschwund wieder aus.<br />

Nach einer ebenfalls programmierbaren<br />

Pause (hier 1 Sekunde) ziehen alle Spindeln<br />

dann noch einmal auf 160 Nm an<br />

und verharren wieder für 1,5 Sekunden<br />

unter Sollmoment: Stufe 9.<br />

Erst wenn kein Klemmkraftverlust mehr<br />

festzustellen ist, gibt der Schraubautomat<br />

den Radmontagevorgang frei


Schwäbischer Tüftler<br />

überlistet Schraubtechnik<br />

In einem Schraubomat<br />

Marke Eigenbau (großes<br />

Bild) montiert ein gesteuerter<br />

Elektroschrauber Tensor<br />

SL (links) von unten Stehbolzen<br />

in Lampenbleche (kleines<br />

Bild oben links). Von<br />

oben hält ein schmales<br />

Stahlrohr dagegen, damit die<br />

Bleche nicht verbiegen. Die<br />

Schrauben werden über<br />

eine Böllhoff-Vorrichtung<br />

(oben) zugeschossen<br />

Automatisierung<br />

Bei Waldmann Lichttechnik<br />

montiert ein Tensor SL in<br />

einem Automaten Stehbolzen<br />

in Lampenbleche. Die<br />

Spezialschrauben konnte<br />

kein anderes Werkzeug mit<br />

dem Sollmoment von anziehen;<br />

alle überschossen. Der<br />

SL dagegen konnte – mit<br />

einer kleinen List – dazu<br />

gebracht werden, das Ziel zu<br />

erreichen: Man musste ihn<br />

nur auf ein anderes Drehmoment<br />

programmieren ...<br />

Gerade mal 26 Jahre alt ist Volker<br />

Weinmann und darf sich schon<br />

„Projektleiter Automatisierungstechnik“<br />

nennen. Bei Waldmann Lichttechnik<br />

in Villingen-Schwenningen hat<br />

der Tüftler im Eigenbau bereits 32 automatische<br />

Anlagen entworfen und errichtet.<br />

Der jüngste Coup: ein Schraubomat<br />

(Bild oben), in dem ein elektrisch gesteuerter<br />

Tensor SL so genannte FDS-<br />

Schrauben (Flow Drill Screws) von<br />

unten als Stehbolzen in vorgestanzte<br />

Lampenbleche montiert. Der Clou dieser<br />

DK 2/06 21


Automatisierung<br />

Verlauf der Schraubkurve mit dem Tensor SL: Bis zum Eindrehmoment<br />

(nach etwa 400 Millisekunden Schraubzeit) steigt sie<br />

an, fällt beim Weiterdrehen, bleibt einige Zehntelsekunden<br />

etwa konstant, fällt vor der Kopfauflage (nach gut 900 Millise-<br />

speziellen Schrauben: Sie schneiden<br />

metrische Gewinde ohne Span, und zwar<br />

bei Waldmann in ein passend gestanztes<br />

Loch – so kann eine Schraube mit runder<br />

Spitze verwendet werden, um die später<br />

einzulegenden Kabel nicht zu verletzen.<br />

Ihren wichtigsten Vorteil spielt die<br />

Schraube aber erst in der Bewegung aus.<br />

Beim Eindrehen heizt sie die Bohrung<br />

auf und formt pressend das Gewinde. Die<br />

Schraube selbst bleibt kalt. Kühlt sich die<br />

Bohrung ab, schrumpft das Material –<br />

und die FDS sitzt wunderbar fest. Sie<br />

lässt sich so als Stehbolzen verwenden,<br />

auf den Elektronikkomponenten für die<br />

fertigen Maschinenrohrlampen gesetzt<br />

werden können, ohne dass bei der Montage<br />

dieser Bauteile die Schraube von<br />

unten gehalten werden müsste.<br />

22 DK 2/06<br />

Schraubomat spart<br />

60 000 Euro im Jahr<br />

Der Schraubomat spart dem Leuchtenhersteller<br />

jetzt rund 60 000 Euro im Jahr:<br />

„Früher haben wir die Gewindestifte mit<br />

einer Handpresse gesetzt“, erklärt Volker<br />

Weinmann. „Das hat dreimal so lange<br />

gedauert wie mit der neuen Maschine!“<br />

Im Innern sitzt ein Tensor-SL-Elektroschrauber,<br />

der von unten die Schrauben<br />

eindreht. Von oben drückt ein schmales<br />

Stahlrohr das Blech rund um das Stanzloch<br />

auf die Führung, damit es nicht verbiegt.<br />

Die Schrauben werden über eine<br />

Bollhöff-Vorrichtung zugeschossen.<br />

„Wir haben eine gute Handvoll<br />

<strong>Schrauber</strong> ausprobiert“, sagt Weinmann,<br />

„aber keiner war in der Lage, die FDS-<br />

Schrauben mit dem richtigen Drehmoment<br />

anzuziehen.“<br />

Tensor SL schlug<br />

alle Wettbewerber<br />

Man sollte meinen, die am Markt verfügbare<br />

Schraubtechnik sei ausgereift.<br />

Dennoch hätten alle <strong>Schrauber</strong> bis auf<br />

den SL weit über das Ziel-Moment hinausgeschossen,<br />

versichert Weinmann,<br />

und erklärt die Gründe: „Diese speziellen<br />

Stifte haben ein ganz ungewöhnliches<br />

Schraubverhalten: Kurz vor der Kopfauflage<br />

fällt das Drehmoment stark ab, von<br />

0,6 auf unter 0,1 Newtonmeter – und<br />

dann schießt es in nur vier Hundertsel<br />

Sekunden auf das Sollmoment hoch.“<br />

Kein anderer <strong>Schrauber</strong> habe schnell<br />

genug abschalten können.<br />

Natürlich dreht auch der bürstenlose,<br />

digital kommutierte Tensormotor des SL<br />

nach, schließlich ist auch seine Masse<br />

den Gesetzen der Physik unterworfen.<br />

„Aber der SL-<strong>Schrauber</strong> lässt sich so<br />

exakt parametrieren, dass er immer<br />

gleich viel überschießt“, hat Weinmann<br />

erfreut festgestellt.<br />

Das hat sich der Tüftler zunutze<br />

gemacht und die Steuerung so programmiert,<br />

dass sie glaubt, das Zielmoment<br />

liege bei 1,65 Newtonmetern. Tatsächlich<br />

braucht Weinmann in dieser Anwendung<br />

kunden) fast auf Null zurück, um ganz abrupt aufs Endmoment<br />

zu springen. Zum Abstoppen bleiben dem Tensormotor nur<br />

0,04 Sekunden. Rechts: Von den letzten 5000 Verschraubungen<br />

lagen 99,88 Prozent in der Soll-Spanne des Anziehmoments<br />

aber ein Endmoment von 2,3 bis 2,4<br />

Newtonmeter. Und genau das erzielt der<br />

Tensor SL, und zwar, wie in der Grafik<br />

oben rechts zu ersehen, bei den letzten<br />

5000 Verschraubungen in 99,88 Prozent<br />

aller Fälle! „Er ist der einzige <strong>Schrauber</strong><br />

in dieser Größe, der so schnell abschaltet<br />

und immer das richtige Ergebnis liefert“,<br />

freut sich der junge Techniker. Das liege<br />

unter anderem daran, dass der SL im<br />

Gegensatz zu vielen anderen <strong>Schrauber</strong>n<br />

einen eingebauten Drehmomentaufnehmer<br />

habe. Er misst also das tatsächlich<br />

angezogene Moment, während es andere<br />

Werkzeuge aus verschiedenen Messwerten<br />

des Motors errechnen.<br />

<strong>Schrauber</strong> musste von unten in<br />

die Anlage passen<br />

„Der SL konnte uns erstmals eine<br />

echte Drehmomentkurve zeigen“, sagt<br />

Weinmann. „Nach einigem Herumprobieren<br />

fanden wir heraus, auf welchen<br />

Wert wir das Abstellmoment programmieren<br />

mussten, damit er immer auf 2,4<br />

Newtonmetern landet.“ Um weitere<br />

Zykluszeit zu sparen, könnte man den<br />

Wert theoretisch noch niedriger ansetzen.<br />

Doch dann schaltete der SL zu früh ab,<br />

denn das Einschraubmoment liegt schon<br />

bei 1,5 Newtonmetern. 1,65 Newtonmeter<br />

war der beste Kompromiss.<br />

Auch die im Vergleich recht kurze<br />

Bauform des SL hat die anderen Werkzeuge<br />

aus dem Feld geschlagen. Denn


die vorgelagerte Profiliermaschine spuckt<br />

die Lampenbleche in einer bestimmten<br />

Höhe überm Hallenboden aus – und das<br />

Förderband des Schraubomaten sollte auf<br />

genau dieser Höhe liegen. Nach unten<br />

blieb also nicht viel Platz. Doch genau<br />

von dort werden die Schrauben über eine<br />

Böllhoff-Vorrichtung zugeschossen. Zwischen<br />

Hallenboden und Tensorschrauber<br />

liegen heute nur wenige Zentimeter.<br />

Dem Schraubomat vorgelagert sind<br />

eine Stanzmaschine, die in jedes Lampenblech,<br />

das vom Coil herunterläuft,<br />

mehrere Löcher stanzt. Das Blechband<br />

läuft weiter in die Profiliermaschine,<br />

deren Rollensatz das Blech abkantet. Am<br />

Ende wird es auf die richtige Länge<br />

geschnitten und in den Schraubomaten<br />

gefördert. Sofern ein Profil Stehbolzen<br />

benötigt, werden sie hier eingeschraubt.<br />

Für Bleche ohne Stehbolzen wird der<br />

Schraubomat auf Stand-by gesetzt, die<br />

Anlage nach hinten gefahren, und vorn<br />

ergibt sich eine verlängerte Ablagefläche,<br />

von der die Werker die geschnittenen<br />

Profile nehmen können.<br />

Im April nach nur vier Monaten Konzeption<br />

und Aufbau in Betrieb gegangen,<br />

hatte der Schraubomat bis zur Fußball-<br />

Weltmeisterschaft bereits 15 000 Bleche<br />

mit je drei Bolzen versehen. Pro Jahr<br />

plant Waldmann Lichttechnik mit rund<br />

100 000 Blechen. „Vorher hatten wir<br />

einen Engpass an der Presse“, hebt Volker<br />

Weinmann hervor. „Wir hätten viel<br />

mehr Teile produzieren können, als der<br />

Volker Weinmann mit einem gestanzten<br />

und mit Stehbolzen versehenen Lampenblech.<br />

Auf die drei Schrauben werden<br />

die elektronischen Komponenten der<br />

Maschinenrohrlampe montiert<br />

Werker schaffte.“ Denn die Maschinenrohrlampen<br />

entpuppten sich als wahre<br />

Renner; nun ist dieser Engpass beseitigt.<br />

Tüftler Weinmann, längst zum<br />

Schraubexperten avanciert, hat für die<br />

Anlage zwei Trägerblechtypen programmiert,<br />

zig Artikelnummern, Dutzende<br />

Längen und verschiedene Anzahlen an<br />

Bolzen sowie die Zykluszeit im Schraubomat<br />

hinterlegt. Der Maschinenbediener<br />

braucht für jeden Auftrag nur noch ein<br />

Blech beziehungsweise Produkt über den<br />

Touch-Screen zu aktivieren, die Anlage<br />

stellt alles von selbst ein: der <strong>Schrauber</strong><br />

wird mit einem Portalroboter an die richtige<br />

Stelle gefahren, sie fördert die Bleche,<br />

ein Lasersensor fährt über die Bohrungen<br />

und prüft die Position ...<br />

Um keine Zykluszeit zu verlieren, hat<br />

Weinmann die Anlage so programmiert,<br />

dass jeweils nur das erste Profil eines<br />

Auftrages geprüft wird. „Wenn das<br />

stimmt, stimmen auch die folgenden“,<br />

weiß der Automatisierungsexperte. „Jede<br />

weitere Prüfung würde uns anderthalb<br />

Sekunden kosten.“ Das ist viel bei einer<br />

Zykluszeit von 13 Sekunden pro Blech,<br />

wovon nur 1,3 Sekunden auf den<br />

Schraubvorgang (Einzelschritte: Kernlochformen,<br />

M4-Gewinde schneiden,<br />

Schraube eindrehen und auf 2,4 Newtonmeter<br />

anziehen) entfallen.<br />

Schraubomat schickt bei Fehlern<br />

eine SMS aufs Handy<br />

Man merkt: Der Mann ist Perfektionist.<br />

Weil er mit seinem Kollegen Nikolai<br />

Luzenko inzwischen so viele Sonderanlagen<br />

konzipiert, geplant und aufgebaut<br />

hat, sind beide auch als Instandhalter<br />

höchst gefragt. „Oft rufen Kollegen an,<br />

wenn Probleme auftreten, die sie nicht<br />

selbst beheben können. Aber ich bin auch<br />

nicht immer im Betrieb.“ Weil er sich<br />

nicht klonen kann, hat er den Schraubomaten<br />

so programmiert, dass die Anlage<br />

ihm bei bestimmten Fehlern, etwa dem<br />

Ausfall von Sensoren oder einer Endstufe,<br />

einfach eine SMS aufs Handy schickt.<br />

„Dann kann ich den Fehler eingrenzen,<br />

wenn jemand anruft, und spare manchen<br />

Weg in die Halle.“ Denn auch seine persönliche<br />

„Zykluszeit“ ist knapp ... tp<br />

Mehr dazu: Kennziffer 321<br />

Zur Technik<br />

Automatisierung<br />

Tensor SL: High-End-<br />

<strong>Schrauber</strong> für kleine<br />

Drehmomente<br />

Die elektronisch gesteuerten<br />

Tensor-SL-<strong>Schrauber</strong> eignen<br />

sich zum dokumentierten<br />

Anziehen sicherheits- und<br />

funktionskritischer Verbindungen<br />

mit Drehmomenten zwischen<br />

0,3 und 12 Newtonmetern<br />

(Prozesssicherheit der Stufe 4,<br />

siehe Seite 9). Sie bieten eine Vielzahl<br />

frei programmierbarer Anziehmethoden<br />

und lassen sich per ToolsNet über<br />

Ethernet vernetzen. Jeder SL-<strong>Schrauber</strong><br />

hat seine eigene Internetadresse.<br />

Zu seinen Fähigkeiten zählen die<br />

selbsttätige Kompensation<br />

von Setzerscheinungen,<br />

die Montage selbstsichernder<br />

und gewindefurchender<br />

Schrauben,<br />

mehrstufiges Anziehen<br />

und kontrolliertes Lösen<br />

sowie programmierbare<br />

Start- und Enddrehzahlen.<br />

Der SL<br />

erlaubt fliegenden<br />

Gerätewechsel („Hot Swap“)<br />

und Plug-and-Play-Installation. Akustische<br />

und LED-Signale informieren den<br />

Bediener über das Anziehergebnis,<br />

ohne dass er aufschauen müsste. Ein<br />

konfigurierbarer Reed-Taster am<br />

<strong>Schrauber</strong> erspart den Gang zur Steuerung<br />

beim Wechsel von Parametern<br />

oder dem Bauteil.<br />

Der digital kommutierte 42-Volt-Tensormotor<br />

dreht mit 32 000 Touren bürstenlos<br />

doppelt so schnell wie die vorherige<br />

Tensorgeneration. Das macht<br />

die <strong>Schrauber</strong> unvergleichlich leicht,<br />

klein und schnell. So ist der SL-Stabschrauber<br />

für Drehmomente von 0,8<br />

bis 4 Newtonmeter keine 25 Zentimeter<br />

lang und 700 Gramm leicht. Selbst<br />

die Winkelschrauber für 0,8 bis 12<br />

Newtonmeter wiegen nur 100 Gramm<br />

mehr und sind knapp zwei Zentimeter<br />

länger. Kurz: In punkto Ergonomie sind<br />

die <strong>Schrauber</strong> eine Klasse für sich.<br />

Produktinfo: Kennziffer 322<br />

DK 2/06 23


Nachrichten / Motoren<br />

Intern<br />

24 DK 2/06<br />

Zertifizierter<br />

Umweltschutz<br />

Für ihr Umweltschutz-<br />

Management hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Tools, Essen, im Februar die<br />

Zertifizierung nach DIN EN ISO<br />

14 001:2004 erhalten. Das<br />

Ungewöhnliche: Als Haupt-Leistungsprozesse<br />

hat man den Vertrieb und<br />

den Service aufgenommen. Diese<br />

Bereiche stellen naturgemäß ein<br />

geringeres Gefährdungspotenzial dar<br />

als die Produktion, die – wie das<br />

Logistikzentrum in Belgien – schon<br />

seit einigen Jahren umweltzertifiziert<br />

ist.<br />

Doch auch in Vertriebs- und Serviceorganisationen<br />

gibt es Ansatzpunkte,<br />

die ökologisch unter die Lupe genommen<br />

werden können. So streben die<br />

Essener an, den Treibstoffverbrauch<br />

der Dienstwagenflotte ebenso deutlich<br />

zu senken wie den Papier- und Stromverbrauch<br />

in der Verwaltung. Überprüft<br />

und durch einige Betriebsanweisungen<br />

ergänzt wurde auch das<br />

Gefahrstoffhandling. Alle Zulieferer<br />

müssen nun erklären, dass sie im Einklang<br />

mit den strengen <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-<br />

Vorgaben produzieren.<br />

Ein weiterer Punkt ergibt sich aus dem<br />

Gesetz über das Inverkehrbringen, die<br />

Rücknahme und die umweltverträgliche<br />

Entsorgung von Elektro- und<br />

Elektronikgeräten („ElektroG“): Seit<br />

März müssen Hersteller Elektrogeräte<br />

zurücknehmen und stofflich verwerten<br />

können. Die meisten Produkte aus<br />

dem Programm von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

fallen als „ortsfeste Einrichtungen“<br />

nicht unter diese Regelung; betroffen<br />

sind lediglich die Akkuschrauber und<br />

Niederspannungsschrauber der Eliza-<br />

Serie (die zur Motek durch die neuen<br />

EBL ersetzt werden, siehe Seite 4), der<br />

Hochfrequenzschleifer Brazor sowie<br />

das Prüfgerät Acta. Bei den Umstellungen<br />

dieser Geräte liegt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Tools im Zeitplan.<br />

Seit 2000 sind die Essener nach DIN<br />

EN ISO 9001 zertifiziert, seit Juli 2004<br />

besitzt das Unternehmen die Akkreditierung<br />

für das Labormanagement des<br />

Drehmoment-Kalibrierlabors (gemäß<br />

ISO 17 025). tp<br />

Saubermänner für Ex-Zonen<br />

Atex-zertifizierte Druckluftmotoren<br />

treiben Bodenreinigungsgeräte<br />

an.<br />

Reinigungstechnik, insbesondere<br />

für explosionsgefährdete<br />

Bereiche, ist eine Spezialität<br />

der Kölner Krahnen GmbH. Ihre<br />

Bodenreinigungsgeräte der Bauart<br />

Airflex taugen für den Einsatz in den<br />

Ex-Zonen 1, 2, 21 und 22 gemäß Atex.<br />

Für diese Zulassung verzichten die Saubermänner<br />

völlig auf Elektrik. Ein elektrischer<br />

Antrieb wäre wegen möglicher<br />

Funkenbildung zu gefährlich. Um davor<br />

und vor elektrostatischer Aufladung<br />

sicher zu sein, kommen nur Edelstahl und<br />

Druckluft in Frage und als Antrieb nur<br />

ein Druckluftmotor.<br />

Doch ist für diese spezielle Aufgabe<br />

nicht jeder geeignet. Zwar gelten Luftmotoren<br />

wegen ihrer funkenfreien<br />

Arbeitsweise von Hause aus als Exgeschützt.<br />

Doch das relativiert sich, wenn<br />

es um die Ex-Zonen 1 und 2 geht, und<br />

erst recht bei den Zonen 21 und 22. In<br />

seinen Airflex-Geräten verwendet Krahnen<br />

deshalb Einbaumotoren der LZB-<br />

Bauart von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools. Denn<br />

diese Lamellenmotoren sind nicht nur für<br />

die Zonen 1 und 2 zertifiziert, sondern<br />

auch für die<br />

Atex-Zonen<br />

21 und 22.<br />

Allgemein<br />

sind Luftmotoren<br />

in punkto<br />

Drehmoment<br />

und Drehzahl<br />

äußerst simpel<br />

über den Luft-<br />

LZB-Lamellenmotoren<br />

hahn zu regeln.<br />

Das lässt den Krahnen-Konstrukteuren<br />

einen breiten Anpassungsspielraum<br />

– und gibt dem Betreiber die energiesparende<br />

Möglichkeit, den Betriebsdruck<br />

des Airflex bis auf 3 bar zu drosseln,<br />

wenn der Verschmutzungsgrad nicht<br />

so stark ist, dass der volle Nennüberdruck<br />

von 6,3 bar benötigt wird.<br />

Der Luftmotor treibt gegenläufig<br />

rotierende Tellerbürsten an, die so ange-<br />

ordnet<br />

sind,<br />

dass sie das<br />

Airflex zugleich in<br />

Fahrtrichtung bewegen. Sollten die Bürsten<br />

einmal überlastet werden, macht das<br />

gar nichts aus: Luftantriebe können unbeschadet<br />

und beliebig lange abgewürgt<br />

werden, ohne dass etwas schmort oder<br />

eine Sicherung durchbrennt. Die ausschließliche<br />

Verwendung von Druckluft<br />

als Antriebsenergie hat überdies den Vorteil,<br />

dass keine regelmäßige sicherheitstechnische<br />

Abnahme des Geräts nach<br />

BGV-A2 erforderlich ist. ags<br />

Taschenbuch Druckluftmotoren<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools erklärt im Taschenbuch<br />

„Druckluftmotoren zum Ein- und<br />

Anbau“ die Grundlagen zu Druckluftmotoren.<br />

Die Broschüre behandelt folgende<br />

Themen: Charakteristik eines Druckluftmotors,<br />

Aufbau und Funktion, Leistung<br />

eines Druckluftmotors, Verwendung von<br />

Getrieben, Wellenbelastung, Änderung<br />

der Motorleistung, Leistungsangaben in<br />

Katalogen, Wahl des passenden Motors,<br />

Geräuschdämpfung sowie Einbau eines<br />

Druckluftmotors.<br />

Motorenauswahl per CD-Rom<br />

Kostenlos erhältlich ist ein Motorenauswahlprogramm<br />

auf CD-Rom: Der<br />

Konstrukteur gibt die erforderlichen<br />

Drehmomente und die Drehzahlen für<br />

den Motor ein, und innerhalb von Sekunden<br />

wählt das Programm den optimalen<br />

Motor aus unserem Lieferprogramm aus.<br />

Das Programm läuft unter Windows.<br />

Mehr zu Druckluftmotoren: 323<br />

Taschenbuch Druckluftmotoren: 324<br />

CD-Rom Druckluftmotoren: 325


Wer in der Montage kennt das<br />

nicht: Die Konstruktion<br />

ändert das Bauteil, aber die<br />

Schraubtechnik an der Linie bleibt die<br />

gleiche – und bekommt Probleme. Bei<br />

Cannondale, dem US-stämmigen Hersteller<br />

extrem leichter Hightech-Räder im<br />

niederländischen Oldenzaal, reduzierten<br />

die Konstrukteure die Wandstärke der<br />

Aluminium-Tretlagergehäuse, und schon<br />

wurde aus der zuvor mit Schlagschraubern<br />

problemlos zu bewältigenden Tretlagermontage<br />

ein hochsensibler Schraubfall.<br />

Doch bei Produktionsanlauf wurde<br />

erst mal, wie gewohnt, mit einem<br />

umsteuerbaren Schlagschrauber montiert.<br />

Wären die Räder der Nullserie nicht von<br />

den Qualitätsprüfern demontiert worden,<br />

keiner hätte die Ausrisse und Gewindefresser<br />

im Tretlager entdeckt. Der Monteur<br />

schon gar nicht. Der war sich nach<br />

Gefühl und Erfahrung weiterhin sicher,<br />

dass auch diese Verschraubungen in Ordnung<br />

seien.<br />

Aber der Kampf um jedes Gramm<br />

hatte die Grenzen der Schlagschraubtechnik<br />

überschritten. Es fehlte an zuverlässiger<br />

Kontrolle des Drehmoments. Die<br />

erhoffte man sich von selbst abschaltenden<br />

Impulsschraubern mit voreinstellbarem<br />

Drehmoment. Das lag nahe, da sie<br />

ebenso reaktionsmomentfrei und schnell<br />

anziehen wie die zuvor gewohnten<br />

Schlagschrauber und genauso kompakt<br />

sind, aber durch ihre pulsierende Arbeitsweise<br />

sehr viel sanfter mit den Gewinden<br />

umgehen.<br />

Für jedes Tretlager<br />

einen anderen <strong>Schrauber</strong>?<br />

Doch die Probe aufs Exempel überzeugte<br />

den damaligen Fertigungsleiter<br />

Henk-Jan de Vries (heute Geschäftsbereichsleiter<br />

Cannondale Europe) des<br />

Werks Oldenzaal nicht ganz. Vor allem<br />

störte ihn, dass man für jeden Tretlagertyp<br />

einen eigenen Impulsschrauber benötigen<br />

würde. Denn jede Tretlagerausführung<br />

stellt andere Drehmomentanforderungen<br />

an den <strong>Schrauber</strong>. Also hätte man<br />

mehrere <strong>Schrauber</strong> gebraucht, oder das<br />

Abschaltmoment jedesmal verstellen<br />

müssen, was im Fertigungsablauf aber<br />

nicht praktikabel ist. Zudem hat ein Tretlager<br />

Rechts- und Linksgewinde. Bei<br />

dem nun so prekär gewordenen Schraub-<br />

Die Tretlagermontage<br />

an Cannondale-Sporträdern<br />

ist funktionskritisch:<br />

Die<br />

<strong>Schrauber</strong> müssen<br />

rechts- wie<br />

linksherum gleich<br />

genau anziehen.<br />

Eingesetzt werden<br />

Tensor-DS-<br />

Elektroschrauber.<br />

Digitalschrauber gegen Gewindefresser<br />

Fotos: Heiko Wenke<br />

Schraubmontage<br />

fall kam es also zusätzlich darauf an, dass<br />

der <strong>Schrauber</strong> rechts- wie linksherum<br />

gleich drehmomentgenau anzieht.<br />

Prozessabsicherung der Stufe 3<br />

„Wir suchten eine einfach bedienbare,<br />

zuverlässige Lösung, die mit nur einem<br />

<strong>Schrauber</strong> unsere drei Tretlagertypen<br />

rechts- und linksdrehend verschrauben<br />

kann und im besten Fall den Werker<br />

obendrein vor fehlerhaften Bauteilen<br />

warnt“, schildert der heutige Fertigungsleiter,<br />

Frank Telgenkamp, die Quintessenz<br />

aus den Versuchen mit Impulsschraubern.<br />

Mit anderen Worten: Die<br />

konstruktiven Maßnahmen zur Rahmenoptimierung<br />

verlangten nun eine Prozesssicherheit<br />

der Stufe 3, die höchste für<br />

funktionskritische Schraubverbindungen.<br />

Zu aller Erleichterung konnte der Industriewerkzeughersteller<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

die gesuchte Lösung dann sogar „direkt<br />

von der Stange“ liefern – in Form eines<br />

digital gesteuerten Tensor-DS-Elektroschraubers.<br />

Dieser zieht drehzahlgeregelt nicht nur<br />

rechts- wie linksherum gleich exakt an,<br />

nämlich mit einer Drehmomentwieder-<br />

DK 2/06 25


Schraubmontage<br />

„Wir suchten eine einfach bedienbare<br />

Lösung, die mit nur einem <strong>Schrauber</strong><br />

unsere drei Tretlagertypen rechts- und<br />

linksdrehend verschrauben kann und im<br />

besten Fall den Werker obendrein vor<br />

fehlerhaften Bauteilen warnt“, schildert<br />

der heutige Fertigungsleiter, Frank<br />

Telgenkamp, die Suche nach dem passenden<br />

Gerät<br />

holgenauigkeit von ± 7,5 Prozent über<br />

6 Sigma; er kann sogar auf zehn unterschiedliche<br />

Anziehmomente program-<br />

Mit einem Tensor DS<br />

werden die Frontkupplungen<br />

am Triebwagenkopf<br />

des Schweizer<br />

Hochgeschwindigkeitszugs<br />

ICN verschraubt.<br />

Das Drehmoment<br />

beträgt 1800 Newtonmeter.<br />

26 DK 2/06<br />

miert werden. Böte also die Möglichkeit,<br />

mehr Tretlagerversionen zu verbauen als<br />

die derzeitigen drei.<br />

Deren Zieldrehmomente liegen je<br />

nach Marke zwischen 34 und 70 Newtonmetern,<br />

wobei die Toleranzen relativ eng<br />

sind. Am engsten ist das Drehmomentfenster<br />

des Shimano-Tretlagers. Es reicht<br />

gerade einmal von 34 bis 41 Newtonmeter.<br />

Für den zweistufig anziehenden Tensorschrauber<br />

ist das kein Problem –<br />

obwohl der Schraubfall Tretlager zur<br />

Kategorie „weich“ gehört. Die dabei gern<br />

auftretenden Setzerscheinungen hat die<br />

Tensor-Digi-Tork-Steuerung mit exakt<br />

auf den Schraubfall abstimmbaren<br />

Anziehstrategien im Griff. Hier legt der<br />

Tensor kurz vor dem Ende des Anziehvorgangs<br />

eine programmierte Pause ein.<br />

90 Prozent aller Setzerscheinungen werden<br />

so kompensiert, bevor der Tensor mit<br />

niedriger Drehzahl aufs Endmoment<br />

anzieht.<br />

Die optimale Drehzahl für den schnellen<br />

Voranzug bringt sich der <strong>Schrauber</strong><br />

übrigens selbst bei. Freilich kann sie auch<br />

vorgegeben werden, doch findet die Steuerelektronik<br />

mit ein paar Probeläufen in<br />

der Regel selbst die günstigste Anziehgeschwindigkeit<br />

und den idealen Umschaltpunkt<br />

in den langsamen Endanzug.<br />

Defekte Gewinde werden durch die<br />

5200 Kilowatt „Zug-Kraft“<br />

Herkömmliche Waggonkupplungen<br />

wären den Beschleunigungsund<br />

Verzögerungswerten des<br />

5200 Kilowatt starken Zugantriebs gar<br />

nicht gewachsen“, sagt Georg Gähwiler,<br />

der bei den Schweizerischen Bundesbahnen<br />

(SBB) in Altstetten für die Reparatur<br />

des Hochgeschwindigkeitszugs ICN verantwortlich<br />

ist. Spätestens nach einer<br />

Million Kilometer müssen er und seine<br />

Mitarbeiter die Trieb- und Personenwagen<br />

des 200 Stundenkilometer schnellen<br />

Intercity mit Neigetechnik unter die Lupe<br />

nehmen.<br />

Bei den turnusmäßigen Wartungs- und<br />

Instandhaltungsarbeiten legt das Team<br />

ein besonderes Augenmerk auf die Kupplungen,<br />

welche die sieben Zugteile zu<br />

einem fast 190 Meter langen Traktions-<br />

Drehwinkelüberwachung bereits in der<br />

ersten Anziehstufe entdeckt. Eine Finesse<br />

am Ende der zweiten Stufe ist die „Ergorampe“,<br />

die den Werker vom Reaktionsmoment<br />

des <strong>Schrauber</strong>s entlastet. Bei<br />

Cannondale erübrigt sich das aber, weil<br />

man den <strong>Schrauber</strong> dort mit einer<br />

Momentenstütze versehen hat, die sich<br />

am Fahrradrahmen abstützt.<br />

Montagekosten gesenkt<br />

Telgenkamps Fazit: Kostspielige<br />

Nacharbeiten in der Tretlagermontage,<br />

beispielsweise das Nachschneiden von<br />

beschädigten Gewinden, seien nicht mehr<br />

erforderlich. „Im Vordergrund stand bei<br />

der Suche nach dem richtigen Schraubsystem<br />

eigentlich nur die Absicherung<br />

des Produktionsprozesses und unserer<br />

hohen Qualität“, resümiert er. „Dass wir<br />

mit dem Tensor aber auch unsere Herstellungskosten<br />

senken konnten, ist ein<br />

erfreulicher Nebeneffekt.“ Die Erfahrungen<br />

sind so positiv, dass Cannondale<br />

inzwischen auch die zweite Montagelinie<br />

mit einem Tensor-Pistolenschrauber ausgestattet<br />

hat, obwohl die Tretlagermontage<br />

dort weniger kritisch ist. hw<br />

Mehr dazu: Kennziffer 326<br />

verband zusammenhalten. Dazu allerdings<br />

gilt es erst einmal, an sie herankommen,<br />

denn der Zugapparat – so heißen<br />

die Kupplungen an Front und Heck<br />

des ICN im Bahnerjargon korrekt – liegt<br />

gut versteckt hinter der windschnittigen<br />

Verkleidung der strömungsoptimierten<br />

Triebwagenköpfe. „Mit Handwerkzeug<br />

ist dem Zugapparat nur unter schwerem<br />

körperlichem Einsatz beizukommen“,<br />

betont Gähwiler und verweist auf die<br />

„extremen Drehmomente“: 1800 Newtonmeter<br />

betrage das Sollmoment der<br />

hochfesten M30-Schrauben an den<br />

Zugenden, von denen für einen gründlichen<br />

Check des Zugapparats jeweils<br />

vier pro Seite zu demontieren sind. Bei<br />

den weniger stark beanspruchten<br />

Zwischenkupplungen, deren Schrauben-


köpfe mit einer Schlüsselweite von SW<br />

55 ebenfalls beeindrucken, seien immerhin<br />

noch 1300 Newtonmeter erforderlich.<br />

Anders ausgedrückt: Am Ende eines<br />

einen Meter langen Schraubenschlüssels<br />

müsste ein Eisenbahner rund 180 Kilogramm<br />

(bei den Zwischenkupplungen<br />

130 Kilogramm) stemmen, um auf dieses<br />

Drehmoment zu kommen. Ergonomisch<br />

war das Lösen und Anziehen der insgesamt<br />

56 Schrauben an den sieben Zugteilen<br />

eine große Belastung, denn die Platzverhältnisse<br />

unter den Triebwagen sind<br />

eng – und zeitraubend.<br />

Deshalb suchte die SBB nach einer<br />

Alternative – und fand sie in Form eines<br />

gesteuerten Elektroschraubers von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools: Ein Tensor-DS9-Stabschrauber<br />

mit Drehmomentverstärker,<br />

der mit seinem Drehmomentbereich von<br />

600 bis 2000 Newtonmeter selbst für die<br />

1800-Newtonmeter-Schraubfälle Leistungsreserven<br />

hatte, wurde ausgiebig<br />

getestet und für gut befunden.<br />

Reaktionsmomentfreies<br />

Verschrauben in der halben Zeit<br />

Die Bewährungsprobe bestand der<br />

<strong>Schrauber</strong> nicht nur, weil er mit 38<br />

Umdrehungen pro Minute besonders<br />

Blick auf den Zugapparat am Triebwa-<br />

Wenke<br />

genkopf des Schweizer Hochgeschwindigkeitszugs<br />

ICN (Intercity mit Neige- Heiko<br />

technik): Mit dem Tensor DS werden die<br />

Frontkupplungen sicher verschraubt Fotos:<br />

schnell schraubt, sondern auch, weil sein<br />

integrierter Gegenhalter das Reaktionsmoment<br />

beim Schrauben über eine Stütznuss<br />

abfängt. Der Werker bleibt von den<br />

Reaktionskräften verschont. „Im Vergleich<br />

zu Schraubenschlüssel, Verlängerungsrohr<br />

und Knickschlüssel geht es<br />

heute mindestens doppelt so schnell“,<br />

sagt Bahnmechaniker Iso Niedermann,<br />

der sich über das einfache Handling freut.<br />

Statt hartem Körpereinsatz braucht er nur<br />

noch den <strong>Schrauber</strong> in seiner Haltevorrichtung<br />

auf die Schlüsselfläche zu führen<br />

und den Startknopf zu drücken. Den<br />

Rest übernimmt die intelligente Tensor-<br />

Steuerung, die einfach zu programmieren<br />

ist: Sie erkennt, wann das voreingestellte<br />

Drehmoment erreicht ist und schaltet den<br />

Schraubmontage<br />

Georg Gähwiler, Instandhalter bei den<br />

Schweizerischen Bundesbahnen, zeigt<br />

die Nuss, mit der ein elektrisch gesteuerter<br />

Tensorschrauber DS die Schrauben<br />

am Zugapparat auf 1800 Nm anzieht<br />

<strong>Schrauber</strong> exakt ab. „Exakt“ bedeutet für<br />

den Tensor DS ± 7,5 Prozent, ein für die<br />

Montage von Hand nicht erreichbarer<br />

Wert. Da die <strong>Schrauber</strong> mehrstufig anziehen,<br />

kompensieren sie Setzerscheinungen<br />

in den Schraubverbindungen und erhöhen<br />

so die Prozesssicherheit. Das Leistungsspektrum<br />

der Tensor-DS-Baureihe<br />

mit Digi-Tork-Steuerung reicht übrigens<br />

von 2 bis 4000 Newtonmeter. Und weil<br />

ein Tensor DS auf bis zu zehn unterschiedliche<br />

Drehmomente programmiert<br />

werden kann, könnte er die gleiche<br />

Anzahl Werkzeuge ersetzen.<br />

Für Georg Gähwiler zählt neben der<br />

Vielseitigkeit und den ergonomischen<br />

Vorteilen vor allem die Prozesssicherheit,<br />

denn ein Tensor warnt den Werker, wenn<br />

aus irgendeinem Grunde das Drehmoment<br />

nicht exakt erreicht wurde – und er<br />

signalisiert eindeutig, wenn alles in Ordnung<br />

ist. „Durch den Tensor DS erfüllen<br />

wir unsere Qualitätsziele. Die digitale<br />

Präzision macht das Schrauben schneller<br />

und sicherer“, resümiert Bahntechniker<br />

Gähwiler. ICN-Bahnreisende können<br />

sich also beruhigt in ihren Abteilsessel<br />

zurücklehnen. hw<br />

Mehr dazu: Kennziffer 327<br />

DK 2/06 27


Schraubmontage<br />

Ein Beispiel für hohe Flexibilität<br />

und Prozesssicherheit in der Montage<br />

ist das Instandhaltungswerk<br />

Wittenberge der Deutschen Bahn. Bei der<br />

Revision von Eisenbahn-Drehgestellen<br />

arbeitet man alle Schraubfälle zwischen<br />

70 und 200 Newtonmetern mit lediglich<br />

vier gesteuerten Elektroschraubern ab –<br />

obwohl Dutzende Varianten von Waggons<br />

vorkommen, mit -zig verschiedenen<br />

Schraubfällen. „Genau gezählt haben wir<br />

die noch nicht“, bekennt Fertigungsingenieur<br />

Michael Karlstädt. Immer wieder<br />

28 DK 2/06<br />

kämen neue Waggontypen und damit<br />

auch neue Schraubfälle hinzu.<br />

Vorletztes Jahr wurde die Überholung<br />

der Drehgestelle im Werk Wittenberge<br />

der Deutsche Bahn Fahrzeuginstandhaltung<br />

GmbH völlig neu organisiert – mit<br />

dem Ziel, die Durchlaufzeiten zu senken.<br />

Dazu investierte man eine Million Euro.<br />

Mit Erfolg: Die Durchlaufzeiten sanken<br />

um 69 Prozent, die Produktivität stieg um<br />

25 Prozent. Denn seither ist die Drehgestell-Revision<br />

eine getaktete Fließfertigung<br />

mit sechs Arbeitsstationen. In jeder<br />

Bei der Deutschen Bahn<br />

lösen gesteuerte ElektroschrauberDrehmomentschlüssel<br />

ab. Mit nur<br />

vier <strong>Schrauber</strong>n werden<br />

zig verschiedene<br />

Schraubfälle montiert.<br />

Durchlaufzeiten um 69 % gekürzt<br />

Station wird immer ein Drehgestell bearbeitet<br />

und dann an die nachfolgende<br />

übergeben. Die sechs Stationen beziehungsweise<br />

Takte sind der Reihe nach:<br />

(1) Demontage, (2) Zerlegung, (3) Vermessung<br />

(nur bei der großen Revision,<br />

die turnusmäßig jedes zweite Mal<br />

erfolgt), (4) Montage, (5) Einbinden und<br />

(6) Regulierung.<br />

Zuvor hatte sich die Drehgestellfertigung,<br />

wie die Revision im Bahnjargon<br />

heißt, ungeordnet auf ein Dutzend so<br />

genannte Arbeitsstände verteilt, was eine<br />

systematische und kontinuierliche Abarbeitung<br />

erschwerte. Hinzu kam eine stark<br />

schwankende Auslastung. Damals mussten<br />

die Werker beim Zusammenbau der<br />

Drehgestelle noch jede Schraubverbindung<br />

bis 200 Newtonmeter mit Drehmomentschlüsseln<br />

nachknicken. Eine<br />

gegenüber heute nicht zu vergleichende<br />

Knochenarbeit. Außerdem ist das Nachknicken<br />

mit auf den minimal zu erzielenden<br />

Drehmomentwert eingestellten<br />

Drehmomentschlüsseln längst nicht so<br />

prozesssicher wie die elektronisch gesteuerten<br />

Anziehverfahren, die heute bei<br />

den Takten 4 und 5 mit je zwei gesteuerten<br />

Elektroschraubern der Tensor-S-Klasse<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> praktiziert werden.<br />

Mehr als diese vier <strong>Schrauber</strong> braucht es<br />

jetzt nicht mehr, um alle im Drehmomentbereich<br />

bis 200 Newtonmeter anfallenden<br />

Schraubverbindungen abzuarbeiten.


Alle im Werk Wittenberge eingesetzten<br />

Schraubwerkzeuge hätten der bahninternen<br />

„Verschraubungsklasse B“ zu<br />

genügen, betont Karlstädt. Das bedeutet<br />

eine Drehmomentgenauigkeit von mindestens<br />

± 10 Prozent über 6 Sigma. Die<br />

Tensorschrauber schaffen das locker mit<br />

ihrer Systemgenauigkeit von ± 5 Prozent<br />

Die Konstanz der <strong>Schrauber</strong>gebnisse<br />

sichert eine Kalibrierung im halbjährlichen<br />

Rhythmus, „obwohl bei unseren<br />

geringen Stückzahlen auch einmal pro<br />

Jahr reichen würde“, wie Karlstädt meint.<br />

Rund 100 Drehgestelle – jeder Waggon<br />

hat zwei – überholt das dreischichtig<br />

arbeitende Werk Wittenberge pro Monat.<br />

Eine Drehgestell-Revision erfolgt alle 1,1<br />

Millionen Schienenkilometer. Durchschnittlich<br />

sei sie alle drei Jahre fällig,<br />

sagt der Fertigungsingenieur, spätestens<br />

jedoch nach sechs Jahren. Nach der Revision<br />

kommt jedes Drehgestell übrigens<br />

wieder unter den Waggon, von dem es<br />

stammt.<br />

Begleitpapiere dienen<br />

der Dokumentation<br />

Wieviele Verschraubungen mit welchen<br />

Drehmomenten aktuell vorkommen,<br />

erfahren die Werker aus einer bebilderten<br />

Arbeitsanweisung, die jedes<br />

Drehgestell auf seinem Weg<br />

durch die Fließfertigung<br />

begleitet. Diese Begleitpapiere<br />

dienen außerdem der<br />

Dokumentation: Per Unterschrift<br />

quittieren die Werker,<br />

dass sie alle Verschraubungen<br />

vorschriftsmäßig<br />

abgearbeitet haben.<br />

Die Umschaltung der<br />

<strong>Schrauber</strong> von Schraubfall<br />

zu Schraubfall geschieht<br />

über ein elektronisches<br />

Steckschlüsselbrett (links<br />

unten) automatisch. Sobald<br />

der Werker dort beispielsweise<br />

die mit „200 Nm“<br />

bezeichnete Stecknuss entnimmt,<br />

stellt sich die<br />

<strong>Schrauber</strong>steuerung (links<br />

oben) auf die zugehörigen<br />

Anziehparameter ein<br />

Fertigungsingenieur<br />

Michael<br />

Karlstädt: „Alle<br />

Schraubwerkzeuge<br />

müssen<br />

der bahninternenVerschraubungsklasse<br />

B<br />

genügen.“<br />

Die Umschaltung der <strong>Schrauber</strong> von<br />

Schraubfall zu Schraubfall geschieht<br />

über ein elektronisches Steckschlüsselbrett,<br />

die so genannte Selektorbox, automatisch.<br />

Sobald der Werker beispielsweise<br />

die mit „200 Nm“ bezeichnete<br />

Stecknuss entnimmt, stellt sich die<br />

<strong>Schrauber</strong>steuerung auf diesen programmierten<br />

Drehmomentwert ein. „Wenn<br />

durch neue Drehgestelltypen weitere<br />

Drehmomente hinzukommen, stellen wir<br />

einfach ein weiteres Schlüsselbrett dazu“,<br />

sagt Michael Karlstädt. Für die Schraubsysteme<br />

jedenfall wäre das kein Problem.<br />

Immerhin kann jedes bis zu 250<br />

Parametersätze, also 250 unterschiedliche<br />

Schraubfälle, managen. Auch wäre<br />

durch die <strong>Schrauber</strong>steuerung eine<br />

Zykluskontrolle möglich, also die Überwachung,<br />

ob wirklich alle Verschraubungen<br />

i.O. („in Ordnung“) abgearbeitet<br />

wurden. Wegen der Vielzahl der mög-<br />

Schraubmontage<br />

lichen Drehgestellvarianten und der relativ<br />

geringen Stückzahlen („Wir sind ja<br />

keine Automobilproduktion!“) werde<br />

dies Option aber (noch) nicht genutzt,<br />

sagt Karlstädt.<br />

Mit Barcode-Lesern, die mit den Tensor-<strong>Schrauber</strong>n<br />

verknüpft sind und alle<br />

aktuellen Schraubparameter (via Aufkleber<br />

oder Laufkarte am Drehgestell) direkt<br />

zur <strong>Schrauber</strong>steuerung übermitteln,<br />

ließe sich die Montage noch komfortabler<br />

und prozesssicherer gestalten, weiß<br />

Michael Karlstädt. Doch diese Option<br />

könne in Wittenberge derzeit „aus finanziellen<br />

Gründen“ noch nicht genutzt werden.<br />

Gleiches gilt für die eingebaute<br />

Dokumentationsfähigkeit der Tensorschrauber;<br />

sie speichert alle Anziehdaten<br />

und Schraubkurven auf einem Server mit<br />

statistischer Auswertung nach beliebigen<br />

Kriterien und könnte künftig die handschriftliche<br />

Quittierung der Verschraubungen<br />

überflüssig machen. Die <strong>Schrauber</strong><br />

jedenfalls ließen sich entsprechend<br />

aufrüsten, bis hin zu einer totalen Vernetzung<br />

mit einem übergeordneten Produktionsleit-<br />

und Qualitätssicherungssystem.<br />

ts<br />

Mehr zum Tensor S: 328<br />

DK 2/06 29<br />

Fotos: Thomas Schöppl


Schraubmontage<br />

Montage mit Positionsprogrammierung<br />

Saugmodul für 12-Zylinder<br />

Die Metallwerke Kloß (MWK)<br />

fertigen im schwäbischen Renningen<br />

das Saugrohr für 12-<br />

Zylinder-Motoren der Volkswagen-<br />

Luxusmarke Bentley. Das Teil wird<br />

gegossen, bearbeitet, lackiert und<br />

zusammengeschraubt. Auf dem Bild wird<br />

das Saugmodul, das später auf den Motor<br />

geflanscht wird, mit einem Elektroschrauber<br />

Tensor S von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Tools montiert. Der Werker zieht 16<br />

Schrauben, Steh- und Kugelbolzen mit<br />

sechs verschiedenen Drehmomenten an.<br />

Das Rohr steuert später den Unterdruck<br />

und Abgasstrom des Motors und muss<br />

sehr exakt verschraubt werden. Unter<br />

anderem gilt das für die Befestigung der<br />

beiden Drosselklappensteller.<br />

Mitarbeiter können<br />

keine Fehler mehr machen<br />

Damit an dem Arbeitsplatz verschiedene<br />

Mitarbeiter montieren können, legte<br />

Zwei Technologiepreise für Tensor<br />

Der für <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools geschützte <strong>Schrauber</strong>name „Tensor“<br />

ist in den 20 Jahren seines Bestehens zu einem Gattungsbegriff<br />

für industrielle Elektroschrauber mit einem Höchstmaß an Prozesssicherheit<br />

(Null-Fehler-Montage) und Ergonomie geworden.<br />

Jedes dritte Auto wird heute damit montiert. Begonnen hat<br />

die rasante Tensor-Karriere 1987.<br />

Der erste Tensor, den Werkzeugkonstrukteur Christer Hansson<br />

nach gut zehn Entwicklungsjahren präsentierte, schien die physikalischen<br />

Grenzen früherer Elektroschrauber nicht zu kennen.<br />

Erstmals war ein Elektroschrauber so klein, leicht und kompakt<br />

wie ein Druckluftschrauber – und genauso schnell. Möglich<br />

machte das der Tensormotor, ein von Hansson speziell zum<br />

Schrauben entwickelter, bürstenloser Synchronmotor. Dieser<br />

Servoantrieb, wenn man so will, begnügt sich zwar mit jeder<br />

220-Volt-Steckdose, kommutiert deren 50-Hertz-Einphasenstrom<br />

jedoch zu einem Drehstrom zwischen 0 und 750 Hertz.<br />

Der Markt stutzte, stammte diese Elektrowerkzeuginnovation<br />

doch von einem traditionellen Druckluftwerkzeughersteller.<br />

Der legte bereits 1992 nach. Mit dem Datenbus der Mercedes-<br />

S-Klasse kam die zweite Tensor-Generation auf den Markt: Tensor<br />

S. Konstrukteur Hansson hatte es geschafft, seinen revolutionären<br />

Motor bei gleicher Nennleistung (3 Kilowatt) um die<br />

Hälfte schrumpfen zu lassen und auf 30 000 Touren hochzufah-<br />

30 DK 2/06<br />

Thomas<br />

Fischer,<br />

bei MWK<br />

zuständig<br />

für Qualitätsprüfung<br />

und Arbeitsvorbereitung, Wert auf<br />

sehr präzise und verständliche Technik.<br />

Niemand sollte einen Fehler machen können,<br />

das Werkzeug die Werker perfekt<br />

unterstützen. Mit dem Tensor ist das<br />

gelungen: Nur wenn am Bildschirm ein<br />

grüner Haken angezeigt wird, ist die<br />

jeweilige Schraube ordnungsgemäß<br />

angezogen. „Vor allem über seine Programmiermöglichkeiten<br />

geriet der Tensor<br />

in unseren Blick“, sagt Fischer. Empfohlen<br />

wurde das Werkzeug der Gießerei von<br />

einem Vorrichtungsbauer in Esslingen,<br />

mit dem man in ähnlichen Fällen schon<br />

zusammengearbeitet hatte.<br />

Damit die Werker jede Schraube mit<br />

dem richtigen Drehmoment anziehen,<br />

haben die Esslinger den Arbeitsablauf<br />

Foto: Michael Franken<br />

über zwei Winkelgeber programmiert,<br />

die die X- und Y-Achse steuern. So<br />

erkennt das System, an welcher Stelle der<br />

Tensorschrauber im jeweiligen Moment<br />

steht und wählt automatisch das richtige<br />

Drehmoment an. Nur wenn der <strong>Schrauber</strong><br />

exakt über einer Position steht,<br />

bekommen die Mitarbeiter ein Signal,<br />

das Werkzeug auf die Schraube zu setzen.<br />

Haben sie dann montiert, sehen sie den<br />

grünen Haken auf dem Schirm und können<br />

die nächste Schraube ins Visier nehmen.<br />

„Diese Prozesssicherheit war für<br />

uns der ausschlaggebende Punkt“, betont<br />

Thomas Fischer. tp<br />

Mehr zum Tensor S: Kennziffer 329<br />

ren (zuvor 22 000), ohne dass sich sein Rotor zur Banane verformt.<br />

Die erreichte Leistungsdichte von zwei Kilowatt pro Kilogramm<br />

verhalf Elektroschraubern in punkto Handlichkeit zu früher<br />

unerreichbaren ergonomischen Qualitäten.<br />

Vor allem aber war mit der S-Klasse der Grundstein zu einer<br />

neuen Art zu schrauben gelegt, die sich acht Jahre danach aus<br />

der Steuerungs- und Netzwerktechnik rund um Tensor-S-<br />

<strong>Schrauber</strong> ergab. Deren Krönung erfolgte 2003 mit der 100-prozentigen<br />

Tensor-Digitalisierung. Auf der Motek 2004 debütierte<br />

Tensor ST, die neue Königsklasse unter den gesteuerten<br />

<strong>Schrauber</strong>n und derzeitige Tensor-High-End-Baureihe. Doppelt<br />

so schnell und halb so schwer wie Tensor S, braucht die ST-<br />

Klasse nur noch eine Sekunde pro Schraube, und das über den<br />

gesamten Leistungsbereich. Die Motorkommutation ist digital,<br />

die Datenübertragung auch. Das schafft Datensicherheit und<br />

Schnittstellen für neue Möglichkeiten. So können Tensor ST<br />

beispielsweise lesen und sprechen.<br />

Dafür, die ersten <strong>Schrauber</strong> mit rein digitaler Kommunikation<br />

geschaffen zu haben, erhielt Karl Brodin im April den seit 1988<br />

für herausragende schwedische Erfindungen vergebenen<br />

John-Munck-Preis. Der wurde einem Tensorkonstrukteur<br />

schon einmal verliehen, nämlich 1995 Christer Hansson, dem<br />

Vater aller Tensoren. ags<br />

Mehr zum Tensor ST: Kennziffer 330


<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools auf der Euroblech<br />

Ergonomische Messe-Neuheiten<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools zeigt auf<br />

der Euroblech in Hannover<br />

neue Schleif- und Bohrmaschinen,<br />

die mehr leisten als<br />

die Vorgängermodelle und<br />

sich durch eine bessere<br />

Ergonomie auszeichnen.<br />

Auf der Euroblech in Hannover<br />

(24. bis 28. Oktober) zeigt <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools neue Schleif- und<br />

Bohrmaschinen (Halle 13, Stand D 13);<br />

darunter den Winkelschleifer LSV 48 für<br />

Schrupp-, Schmirgel- und Trennarbeiten.<br />

Er bietet mit nur 2,7 Kilogramm eine<br />

Abtragleistung von 1900 Watt. Damit ist<br />

der Lamellenschleifer für Scheiben mit<br />

180 Millimetern Durchmesser eine handliche<br />

Alternative zu den GTG-21-Druckluftschleifern<br />

mit Düsenantrieb (2,1 Kilowatt;<br />

1,8 Kilogramm), wenn man sich<br />

seiner Druckluftqualität in punkto Partikelgehalt<br />

nicht sicher ist. Er läuft sogar<br />

mit ungeschmierter Druckluft, was Öler<br />

in der Zuluftleitung erspart.<br />

Mit einer Höhe von nur 78 Millimetern<br />

über der zum schnellen Scheibenwechsel<br />

arretierbaren Spindel ist dieser<br />

Winkelschleifer niedriger als ein Elektroschleifer.<br />

Das bringt Vorteile an schwer<br />

zugänglichen Stellen und macht weitere<br />

Werkzeuge möglicherweise überflüssig.<br />

Der automatische Unwuchtausgleich<br />

schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Er<br />

beruhigt den Lauf der aufgespannten<br />

Schleifmittel und erhöht ihre Standzeiten<br />

Die ersten Anwender arbeiten schon<br />

seit einigen Wochen mit den Messeneuheiten.<br />

So setzt SAS Components<br />

die perfekt ausbalancierten LBB-16-<br />

Bohrmaschinen ein (unten). Links: der<br />

neue Winkelschleifer LSV 48<br />

um bis zu 30 Prozent. Zudem liegt die<br />

Vibrationsbelastung des Werkers klar<br />

unter dem Auslösewert der EU-Vibrationsrichtlinie<br />

2002/44/EG von 2,5 m/s 2 .<br />

Damit ist das Arbeiten mit dieser Schleifmaschine<br />

weniger belastend als mit einer<br />

weniger vibrationsgedämpften.<br />

Neue Stab-, Radial- und<br />

Winkelschleifer<br />

Überarbeitet wurde auch die bisherige<br />

7er-Serie der LS-Stab- und -Winkelschleifer.<br />

Die neu entwickelten LSV-38-<br />

Winkelschleifer liefern 1300 Watt – 20<br />

Prozent mehr als vergleichbare Modelle –<br />

und verfügen über Spindelarretierung<br />

und eine werkzeuglos per Knopfdruck<br />

verstellbare Schutzhaube. Sie sind vibrationsgedämpft<br />

und brauchen nur noch<br />

alle 1000 Betriebsstunden abgeschmiert<br />

zu werden.<br />

Wer Schweißnähte schleifen, Gussteile<br />

reinigen, Formen feinbearbeiten oder<br />

Oberflächen polieren muss, kann dies mit<br />

den neuen Kleinschleifern der 28er-Serie<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools ergonomisch erledigen<br />

– mit deutlich weniger Belastung<br />

als bei anderen Werkzeugen. Denn verglichen<br />

mit ähnlichen Werkzeugen dieser<br />

Gewichts- und Größenklasse bieten die<br />

Euroblech<br />

24.-28.10.2006<br />

Halle 13, Stand D 13<br />

28er-Schleifer 30 Prozent<br />

mehr Leistung bei besserem<br />

Bedienkomfort. Die<br />

Vibrationsdämpfung<br />

sorgt für bessere Ergonomie<br />

– und verlängert die<br />

Fräserstandzeiten deutlich.<br />

Die Serie umfasst<br />

unter anderem die Stabschleifer<br />

LSF 28, Winkelschleifer<br />

LSV 28 sowie<br />

Radialschleifer der Reihe<br />

LSR 28. (Anwendungsbeispiele<br />

auf Seite 32).<br />

Hohe Leistungsdichte,<br />

ergonomische Konstruktion<br />

und geringes Gewicht<br />

sind die Merkmale<br />

der weiterentwickelten<br />

Bohrmaschinen LBB 26<br />

und LBV 16. Mit den anatomisch ausgebildeten<br />

Griffen können Werker stundenlang<br />

ermüdungsfrei arbeiten. Die perfekt<br />

ausbalancierten Werkzeuge lassen sich<br />

problemlos führen und unterstützen beim<br />

Setzen exakt runder Bohrungen.<br />

LBB 26: Stärkste Bohrmaschine<br />

ihrer Klasse<br />

Die Maschinen entsprechen den hohen<br />

Anforderungen der Luftfahrtindustrie<br />

und wurden speziell für die Arbeiten an<br />

Stählen, Gusseisen, Aluminium oder<br />

Bronze konstruiert. Mit mehr als 500<br />

Watt effektiver Bohrleistung bei unter<br />

700 Gramm Gewicht ist die LBB 26 die<br />

wohl stärkste Bohrmaschine ihrer Klasse.<br />

Die Winkelbohrmaschine LBV 16 ist<br />

samt Winkelkopf nur 20 Zentimeter kurz<br />

– und gelangt daher an die unmöglichsten<br />

Stellen. tp<br />

LSV 48: Kennziffer 331<br />

LSF/LSV 38: Kennziffer 332<br />

Serie LSF/LSV/LSR 28: Kennziffer 333<br />

Bohrmaschinen: LBB 26: Kennziffer 334<br />

sowie LBV 16: Kennziffer 335<br />

DK 2/06 31


Fotos: Heikoe Wenke<br />

Euroblech<br />

24.-28.10.2006<br />

Halle 13, Stand D 13<br />

Letzter Schliff für<br />

Edelstahl-Rohre<br />

Neue Druckluftschleifer der<br />

8er-Serie schonen die Werker<br />

und verlängern die<br />

Standzeit der Schleifmittel.<br />

Hydraulikzylinder pressen mit<br />

über 30 000 Kilonewton Presskraft<br />

1200 Grad Celsius heiße<br />

Stahlblöcke über einen Pressdorn durch<br />

eine Matrize. Aus dem Ringspalt um den<br />

Dorn tritt rotglühend das umgeformte<br />

Metall hervor. Ein Rohr entsteht. Kein<br />

gewöhnliches, sondern ein nahtloses, aus<br />

rostfreiem Edelstahl. Ganz fertig ist das<br />

Rohr allerdings noch nicht, es wird nach<br />

dem Abkühlen auf die richtige Länge<br />

gebracht und in der Adjustage nachbearbeitet:<br />

„Wir glätten Riefen, die beim<br />

Pressen entstehen, und schleifen eventuell<br />

vorhandene Oberflächenfehler aus“,<br />

erklärt Olaf Steinhausen, Meister in der<br />

Fertigung bei der Mannesmann DMV<br />

Stainless Deutschland GmbH in Remscheid.<br />

Dazu setzt er seit Jahresbeginn<br />

LSV-38-Schleifer von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

ein. „Die Oberflächenbearbeitung unserer<br />

zähen Edelstähle war mit den Hochfrequenz-Elektroschleifern,<br />

die wir früher<br />

32 DK 2/06<br />

verwendet haben, sehr<br />

kraftaufwendig“, sagt<br />

Steinhausen. Deshalb<br />

stellte man auf die<br />

leichteren Druckluftwinkelschleifer<br />

um.<br />

„Die LSV-Schleifmaschinen<br />

lassen sich<br />

nicht abwürgen und ziehen<br />

selbst bei stärkerem<br />

Andruck mit konstanter<br />

Drehzahl durch“, lobt<br />

Michael Seefeldt, Revisor<br />

in der Adjustage, die<br />

Leistung der 1,3 Kilowatt<br />

starken Maschinen.<br />

„Sie erzeugen ein sauberes<br />

Schliffbild und<br />

sehr glatte Oberflächen.“<br />

Links: Winkelschleifer<br />

LSV 38, unten: Stabschleifer<br />

LSF 28<br />

Dass beim Schleifen so gut wie keine<br />

Funken entstehen, liege aber an der Legierung<br />

des Rohrmaterials; die aktuelle<br />

Produktion gehe als Förderrohr in ein<br />

Ölfeld, sagt der DMV-Mann nicht ohne<br />

Stolz. Und: Seefeldt muss seine Fächerschleifscheiben<br />

viel seltener wechseln als<br />

früher: „Die Schleifmittel halten über 20<br />

Prozent länger“, freut sich der Revisor.<br />

Rotierende Kugeln im Ölbad<br />

beruhigen den Schleifvorgang<br />

Für diesen Effekt sei die Vibrationsminderung<br />

der LSV-Modelle verantwortlich.<br />

Bei dem „Autobalancer“ genannten<br />

Unwuchtausgleich rotieren Stahlkugeln<br />

in einem ölgefüllten Käfig auf der Schleiferwelle<br />

und senken die Schwingungen<br />

beim Schleifen auf weit unter 2,5 m/s².<br />

Die Winkelschleifer erfüllen so die strengen<br />

Grenzwerte der EU-Vibrationsrichtlinie<br />

2002/44/EG zum Werkerschutz und<br />

sparen durch den ruhigeren Lauf der<br />

Maschine bis zu 30 Prozent Schleifmittel.<br />

Obwohl Druckluft als Antriebsenergie<br />

teurer ist als elektrischer Strom, stellte<br />

Mannesmann DMV Stainless Deutschland<br />

inzwischen vollständig von Hochfrequenz-<br />

(HF) auf Druckluftwerkzeuge<br />

um. Den Ausschlag gab die Gesamtwirtschaftlichkeit.<br />

„Durch die höhere Abtragsleistung,<br />

die bessere Ergonomie und<br />

den geringeren Wartungsbedarf haben<br />

sich die Luftschleifer schon bezahlt<br />

gemacht“, freut sich Meister Steinhausen.<br />

Stabschleifer entgraten Rohrenden<br />

So werden auch die Rohrenden, deren<br />

Durchmesser zwischen 38 und 220 Millimeter<br />

variieren, nun mit Druckluftschleifern<br />

vom Typ LSF 28 an den Innenkanten<br />

entgratet. Die Stabschleifer sind<br />

213 Millimeter kurz und haben einen eingebauten<br />

Drehzahlregler. Der hält bei<br />

dem Modell in Seefeldts Händen den<br />

Hartmetallfräser auf konstant 18 000<br />

Touren – also immer der optimalen<br />

Schnittgeschwindigkeit. Das Handling<br />

der 750 Gramm leichten Maschine<br />

mit 820 Watt Abgabe sei ideal,<br />

versichert Seefeldt und hebt die integrierte<br />

Pendellagerung hervor, die<br />

wie eine Einzelradaufhängung beim<br />

Auto sei. Sie verhindert, dass der Fräser<br />

auf dem Werkstück tanzt.<br />

Die Abkoppelung von Motor und<br />

Antriebsstrang über Dämpfungselemente<br />

hält Schwingungen vom Gehäuse – und<br />

der Werkerhand – fern. Durch diese<br />

Vibrationsdämpfung unterschreiten auch<br />

die kompakten LSF-Stabschleifer den<br />

zulässigen Schwingungs-Grenzwert von<br />

2,5 m/s² und schonen Bediener und Fräser.<br />

Über 20 Prozent weniger Fräserverschleiß<br />

und längere Standzeit bringe die<br />

Entkoppelung von Antrieb und Gehäuse,<br />

verspricht <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>.<br />

Gut zwei Dutzend Schleifer, die Olaf<br />

Steinhausen grundsätzlich mit ölfreier<br />

Luft betreibt, sind heute in Remscheid im<br />

Einsatz; nach den schweren und reparaturanfälligen<br />

HF-Schleifern sehne sich<br />

keiner der Mitarbeiter zurück. hw<br />

Mehr zur LSV-Serie: Kennziffer 336<br />

... und zu den LSF-Stabschleifern: 337


Tankstellensanierung<br />

HF-Schleifer als Betonfräse<br />

Bei der Sanierung von Tankstellenflächen<br />

erleichtert der<br />

mobile Hochfrequenz-Powerschleifer<br />

Brazor die Versiegelung<br />

des Bodens.<br />

Bei der Sanierung von Tankstellen<br />

und Tanklagern ist darauf zu achten,<br />

dass die versiegelten Bodenflächen<br />

hermetisch abdichten. Besonders<br />

viel Arbeit machen Dehnungsfugen und<br />

Risse im Betonboden. Meist sind neue<br />

Dehnungsfugen zu schneiden. Auf jeden<br />

Fall sind erst einmal die alten gründlich<br />

von ihrer Dichtmasse zu säubern und<br />

gegebenenfalls aufzuweiten, bevor sie<br />

mit elastischer Polysulfid-Dichtmasse<br />

neu versiegelt werden können. Denn alte<br />

und neue Dichtmasse vertragen sich nicht<br />

miteinander. Zudem sind dort zusätzliche<br />

Fugen zu schneiden, wo sich Risse im<br />

Boden gebildet haben – damit der Beton<br />

„arbeiten“ kann, ohne dass die Risse weiter<br />

wachsen.<br />

Das alles ist eine echte Plackerei. Man<br />

arbeitet oft stundenlang in gebückter Haltung,<br />

und die meisten Trennschleifer, mit<br />

denen die Fugen geschnitten und gesäubert<br />

werden, sind unhandlich und schwer.<br />

Da kamen den Männern des Straßen- und<br />

Tiefbauunternehmens Hermann Jansen<br />

aus Aschendorf (HJA) im Emsland vor<br />

einiger Zeit die ersten mobilen Hochfrequenz-Winkelschleifer<br />

vom Typ Brazor<br />

gerade recht. Beim Fugenfräsen arbeiten<br />

sie seither am liebsten nur noch damit.<br />

Schließlich seien die Männer mit dem<br />

Brazor und diamantbeschichteten 180er<br />

Scheiben „‘ne Ecke schneller als mit<br />

einer normalen Flex“, freut man sich bei<br />

HJA. Zudem seien die Vibrationen beim<br />

Fräsen spürbar geringer: „Es ist ein him-<br />

Foto: Thomas Schöppl<br />

melweiter Unterschied, ob man stundenlang<br />

mit einem normalen Winkelschleifer<br />

fräst oder mit dem Brazor. Da summen<br />

einem abends wenigstens nicht die<br />

Hände.“ Hinter dieser Schwingungsarmut<br />

steckt ein dynamisches Auswuchtsystem<br />

in der Schleifernabe. Es kompensiert<br />

die Unwuchten der Trennscheibe<br />

automatisch. Dadurch liegt der Vibrationspegel<br />

unter der Acht-Stunden-Belastungsgrenze<br />

von 2,5 m/s 2 , wie neuerdings<br />

von der EU-Vibrationsrichtlinie 2002/44/<br />

EC verlangt.<br />

Schleifer, Motor und Umrichter<br />

sind gegen Staub immun<br />

Beim Betonfräsen staubt es zwar sehr,<br />

doch dagegen ist der Schleifer mit seinem<br />

gekapselten Motor völlig immun. Gleiches<br />

gilt für den zugehörigen tragbaren<br />

Frequenzumrichter. Dessen Leistungselektronik<br />

moduliert die normale Wechselstromfrequenz<br />

von 50 Hertz bis auf<br />

rund 800 Hertz, so dass ihm jede 230-<br />

Volt-Steckdose genügt. Durch die Motorkapselung<br />

sind selbst Einsätze bei Regenwetter<br />

völlig unproblematisch. Auch das<br />

ist für die Sanierer wichtig.<br />

Zwar gehören nach wie vor auch<br />

gewöhnliche Elektroschleifer zum HJA-<br />

Werkzeugbestand. Doch die haben meist<br />

Pause, wogegen der Brazor bei solchen<br />

Sanierungsarbeiten fast permanent im<br />

Einsatz ist. Fazit aus HJA-Sicht: Der Brazor<br />

sei nicht gerade billig, aber sein Geld<br />

wert. Ein Risiko war der Kauf ohnehin<br />

nicht. <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> nimmt (damals wie<br />

heute) die Maschine bei Nichtgefallen<br />

binnen drei Monaten zurück und gewährt<br />

zwei Jahre Garantie. ts<br />

Mehr zum Brazor: 338<br />

Wer Fugen in gebückter<br />

Haltung mit<br />

den leichten Brazor-<br />

HF-Winkelschleifern<br />

schneidet, bekommt<br />

seltener Rückenschmerzen.<br />

Rechts im<br />

Bild: der tragbare<br />

Frequenzumrichter<br />

Lesetipp<br />

Taschenbuch zur<br />

Ergonomie von<br />

Handwerkzeugen<br />

Welche Rolle die Ergonomie<br />

bei Druckluft- und Elektrowerkzeugen<br />

spielt, klärt das<br />

neu erschienene Taschenbuch<br />

„Die Kunst der Ergonomie“<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools. Die 36seitige<br />

Broschüre wendet sich an alle,<br />

die in Fertigungsbetrieben mit Arbeitsplatzgestaltung<br />

und Arbeitssicherheit<br />

zu tun haben, ist aber auch für die<br />

Bediener selbst interessant oder für<br />

Konstrukteure, die derartige Werkzeuge<br />

auslegen müssen.<br />

Das Taschenbuch zählt alle Faktoren<br />

auf, die ergonomisch beim Bedienen<br />

von beispielsweise Schraub- und<br />

Bohrmaschinen, Schleifern oder Meißelhämmern<br />

zu berücksichtigen sind.<br />

Dazu gehören unter anderem die Griffformen<br />

oder die Startergestaltung.<br />

Ein Kapitel erklärt die Bedeutung des<br />

Reaktionsmoments bei Montagewerkzeugen<br />

und wie es sich im Zaume halten<br />

lässt.<br />

Ein weiterer großer<br />

Abschnitt führt aus,<br />

wie und warum Vibrationen<br />

beim Arbeiten<br />

Schleifmaschinen<br />

oder Meißelhämmern<br />

entstehen und stellt<br />

Möglichkeiten vor,<br />

diese Vibrationen<br />

schon bei der Konstruktion<br />

der Maschinen<br />

zu senken. Dieses<br />

Kapitel ist speziell vor<br />

dem Hintergrund der inzwischen<br />

rechtskräftig gewordenen EU-Vibrationsrichtlinie<br />

interessant (dazu gibt es<br />

bei <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> übrigens ein eigenes<br />

Handbuch: „Vibrationen und deren<br />

Bewertung bei Handwerkzeugen“).<br />

Beide Taschenbücher können Sie<br />

kostenlos bestellen.<br />

Euroblech<br />

Taschenbuch Ergonomie: 339<br />

Taschenbuch Vibrationen: 340<br />

DK 2/06 33


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<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

Büetigenstrasse 80<br />

D-97103 Würzburg<br />

Deutschland<br />

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CH-2557 Studen/Biel<br />

Schweiz<br />

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Bitte<br />

überprüfen Sie die Adressierung!<br />

Wenn Sie persönlich weiterhin am kostenlosen Bezug der<br />

DRUCKLUFTKOMMENTARE interessiert sind, brauchen wir neben<br />

der vollständigen Adresse vor allem Ihren Vor- und<br />

Zunamen sowie Ihre korrekte Abteilungsbezeichnung.<br />

Ich bin am weiteren Bezug interessiert nicht interessiert<br />

Meine Bezugsanschrift ist korrekt wie folgt zu ändern bzw. zu ergänzen:<br />

Zu den umseitig angekreuzten Kennziffern<br />

möchte ich gern mehr wissen!<br />

Wenn Sie<br />

persönlich die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />

noch nicht regelmäßig beziehen,<br />

können sie das hiermit ändern:<br />

Ja, ich möchte die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />

gern weiterhin kostenlos beziehen!<br />

So erreichen sie mich persönlich:<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße/Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

Unsere Betriebsgröße nach Beschäftigten:<br />

bis 9 10–19 20–49 50–99 100–199 200–499 500–999 1000–4999 5000 und mehr<br />

Zu den umseitig angekreuzten Kennziffern<br />

möchte ich gern mehr wissen!<br />

Wenn Sie<br />

persönlich die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />

noch nicht regelmäßig beziehen,<br />

können sie das hiermit ändern:<br />

Ja, ich möchte die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />

gern weiterhin kostenlos beziehen!<br />

So erreichen sie mich persönlich:<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße/Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

Unsere Betriebsgröße nach Beschäftigten:<br />

Wenn Sie<br />

persönlich die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />

noch nicht regelmäßig beziehen,<br />

können sie das hiermit ändern:<br />

Ja, ich möchte die DRUCKLUFTKOMMENTARE<br />

gern weiterhin kostenlos beziehen!<br />

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Abteilung<br />

Vor- und Zuname<br />

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PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

bis 9 10–19 20–49 50–99 100–199 200–499 500–999 1000–4999 5000 und mehr<br />

Zu den umseitig angekreuzten Kennziffern<br />

möchte ich gern mehr wissen!<br />

Unsere Betriebsgröße nach Beschäftigten:<br />

bis 9 10–19 20–49 50–99 100–199 200–499 500–999 1000–4999 5000 und mehr<br />

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