Mini-Schrauber - Atlas Copco
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Foto: Jochen Stapel<br />
Prüfen und Kalibrieren<br />
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt<br />
Das Thema Prüfen und Kalibrieren<br />
wird häufig nur unter dem<br />
Kostenaspekt betrachtet. Doch<br />
Kalibrierzertifikate sind keine Kür. Im<br />
Rahmen der Produkthaftung werden sie<br />
zur Pflicht, will man sich vor hohen<br />
Schadensersatzansprüchen schützen.<br />
Korrekt arbeitende Werkzeuge sorgen<br />
darüber hinaus auch für zufriedene Kunden<br />
und erleichtern letztlich auch den<br />
Umweltschutz.<br />
Bis zu 60 Jahre Produkthaftung sind<br />
im Fahrzeug- und Flugzeugbau keine<br />
Ausnahme. Eine fehlerhafte Montage<br />
kann zu hohen Schadensersatzansprüchen<br />
führen, was insbesondere Fälle aus<br />
den USA belegen. Aber auch in der EU<br />
ist das Produkthaftungsgesetz, basierend<br />
auf der EG-Richtlinie 85/374 EG, mittlerweile<br />
in allen Mitgliedstaaten umgesetzt.<br />
Weniger spektakulär, aber ebenfalls<br />
kostenintensiv und imageschädigend,<br />
sind Rückrufaktionen, wenn fehlerhaft<br />
montierte Bauteile überprüft oder gar<br />
getauscht werden müssen.<br />
Wer seine Werkzeuge für die Montage<br />
regelmäßig prüft und kalibriert, kann sich<br />
bei den Themen Produkthaftung und<br />
Rückrufe in vielerlei Hinsicht entspannt<br />
zurücklehnen. Das kostet zwar Geld, aber<br />
ein DKD-Kalibrierzertifikat des Deut-<br />
12 DK 2/06<br />
schen Kalibrierdienstes (DKD) ist nicht<br />
nur international gültig, sondern bietet<br />
auch eine hohe Beweiskraft und Schutz<br />
bei der Produkthaftung. Nicht zuletzt<br />
steigt auch die Kundenzufriedenheit –<br />
Basis für ein Unternehmen, das langfristig<br />
und seriös am Markt agieren möchte.<br />
Doch was genau bedeutet nun Prüfen<br />
und Kalibrieren, und wer darf diese<br />
Tätigkeiten ausführen? Wichtig ist zunächst,<br />
die folgenden Begriffe zu verstehen<br />
und zwischen Prüf- und Messmitteln<br />
auf der einen sowie Werkzeugen auf der<br />
anderen Seite zu unterscheiden:<br />
Kalibrieren<br />
Werden auf einer definierten Messeinrichtung<br />
die physikalisch zu messende<br />
Eingangsgröße – etwa Drehmoment oder<br />
Drehwinkel – mit der Ausgangsgröße –<br />
oft ein elektrisches Signal, eventuell aber<br />
auch ein Ablesewert – eines Messgerätes<br />
miteinander verglichen und die Ergebnisse<br />
dokumentiert, nennt man dies Kalibrieren.<br />
Justieren<br />
Stellt sich beim Kalibrieren heraus,<br />
dass die Werte eines Messgerätes nicht<br />
im Sollbereich liegen, muss es so eingestellt<br />
werden, dass dies wieder der Fall<br />
Produkthaftung verliert<br />
mit regelmäßig geprüften<br />
Werkzeugen ihren<br />
Schrecken. Wer seine<br />
Druckluft- und Elektroschrauber<br />
und die zugehörigen<br />
Messgeräte<br />
nicht selbst prüfen beziehungsweise<br />
kalibrieren<br />
will, kann den Service<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> nutzen.<br />
ist. Ein erneutes Kalibrieren dokumentiert<br />
dann den Erfolg oder Nichterfolg des<br />
Justierens.<br />
Eichen<br />
Im Gegensatz zum Kalibrieren ist das<br />
Eichen gesetzlich geregelt und umfasst<br />
die Qualitätsprüfung und Kennzeichnung<br />
nach den Eichvorschriften. Das Eichen<br />
wird von den Eichämtern durchgeführt<br />
und darf nicht mit dem Kalibrieren verwechselt<br />
werden.<br />
Rückführbarkeit<br />
Für physikalische Größen wie etwa<br />
Zeit oder Masse gibt es die so genannten<br />
„Normale“. So lässt sich die Länge einer<br />
Sekunde mit Hilfe der Atomuhr der Physikalisch-Technischen<br />
Bundesanstalt<br />
(PTB) in Braunschweig bestimmen und<br />
prüfen, ob eine Uhr justiert werden muss.<br />
Auch für ein Kilogramm gibt es ein Normal,<br />
abgeleitet davon in den jeweiligen<br />
Ländern ein nationales Normal. Wiederum<br />
abgeleitet davon sind die Bezugsnormale<br />
des Deutschen Kalibrierdienstes<br />
und, eine Stufe darunter, die Werksnormale<br />
für die Kalibrierlaboratorien in den<br />
Unternehmen. Nachvollziehbar ist, dass<br />
Werksnormale ungenauer sind als nationale<br />
Normale; man kann das auch als