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Mini-Schrauber - Atlas Copco

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Wer in der Montage kennt das<br />

nicht: Die Konstruktion<br />

ändert das Bauteil, aber die<br />

Schraubtechnik an der Linie bleibt die<br />

gleiche – und bekommt Probleme. Bei<br />

Cannondale, dem US-stämmigen Hersteller<br />

extrem leichter Hightech-Räder im<br />

niederländischen Oldenzaal, reduzierten<br />

die Konstrukteure die Wandstärke der<br />

Aluminium-Tretlagergehäuse, und schon<br />

wurde aus der zuvor mit Schlagschraubern<br />

problemlos zu bewältigenden Tretlagermontage<br />

ein hochsensibler Schraubfall.<br />

Doch bei Produktionsanlauf wurde<br />

erst mal, wie gewohnt, mit einem<br />

umsteuerbaren Schlagschrauber montiert.<br />

Wären die Räder der Nullserie nicht von<br />

den Qualitätsprüfern demontiert worden,<br />

keiner hätte die Ausrisse und Gewindefresser<br />

im Tretlager entdeckt. Der Monteur<br />

schon gar nicht. Der war sich nach<br />

Gefühl und Erfahrung weiterhin sicher,<br />

dass auch diese Verschraubungen in Ordnung<br />

seien.<br />

Aber der Kampf um jedes Gramm<br />

hatte die Grenzen der Schlagschraubtechnik<br />

überschritten. Es fehlte an zuverlässiger<br />

Kontrolle des Drehmoments. Die<br />

erhoffte man sich von selbst abschaltenden<br />

Impulsschraubern mit voreinstellbarem<br />

Drehmoment. Das lag nahe, da sie<br />

ebenso reaktionsmomentfrei und schnell<br />

anziehen wie die zuvor gewohnten<br />

Schlagschrauber und genauso kompakt<br />

sind, aber durch ihre pulsierende Arbeitsweise<br />

sehr viel sanfter mit den Gewinden<br />

umgehen.<br />

Für jedes Tretlager<br />

einen anderen <strong>Schrauber</strong>?<br />

Doch die Probe aufs Exempel überzeugte<br />

den damaligen Fertigungsleiter<br />

Henk-Jan de Vries (heute Geschäftsbereichsleiter<br />

Cannondale Europe) des<br />

Werks Oldenzaal nicht ganz. Vor allem<br />

störte ihn, dass man für jeden Tretlagertyp<br />

einen eigenen Impulsschrauber benötigen<br />

würde. Denn jede Tretlagerausführung<br />

stellt andere Drehmomentanforderungen<br />

an den <strong>Schrauber</strong>. Also hätte man<br />

mehrere <strong>Schrauber</strong> gebraucht, oder das<br />

Abschaltmoment jedesmal verstellen<br />

müssen, was im Fertigungsablauf aber<br />

nicht praktikabel ist. Zudem hat ein Tretlager<br />

Rechts- und Linksgewinde. Bei<br />

dem nun so prekär gewordenen Schraub-<br />

Die Tretlagermontage<br />

an Cannondale-Sporträdern<br />

ist funktionskritisch:<br />

Die<br />

<strong>Schrauber</strong> müssen<br />

rechts- wie<br />

linksherum gleich<br />

genau anziehen.<br />

Eingesetzt werden<br />

Tensor-DS-<br />

Elektroschrauber.<br />

Digitalschrauber gegen Gewindefresser<br />

Fotos: Heiko Wenke<br />

Schraubmontage<br />

fall kam es also zusätzlich darauf an, dass<br />

der <strong>Schrauber</strong> rechts- wie linksherum<br />

gleich drehmomentgenau anzieht.<br />

Prozessabsicherung der Stufe 3<br />

„Wir suchten eine einfach bedienbare,<br />

zuverlässige Lösung, die mit nur einem<br />

<strong>Schrauber</strong> unsere drei Tretlagertypen<br />

rechts- und linksdrehend verschrauben<br />

kann und im besten Fall den Werker<br />

obendrein vor fehlerhaften Bauteilen<br />

warnt“, schildert der heutige Fertigungsleiter,<br />

Frank Telgenkamp, die Quintessenz<br />

aus den Versuchen mit Impulsschraubern.<br />

Mit anderen Worten: Die<br />

konstruktiven Maßnahmen zur Rahmenoptimierung<br />

verlangten nun eine Prozesssicherheit<br />

der Stufe 3, die höchste für<br />

funktionskritische Schraubverbindungen.<br />

Zu aller Erleichterung konnte der Industriewerkzeughersteller<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

die gesuchte Lösung dann sogar „direkt<br />

von der Stange“ liefern – in Form eines<br />

digital gesteuerten Tensor-DS-Elektroschraubers.<br />

Dieser zieht drehzahlgeregelt nicht nur<br />

rechts- wie linksherum gleich exakt an,<br />

nämlich mit einer Drehmomentwieder-<br />

DK 2/06 25

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