Mit der Diskokugel durchs Ehrenfeld – Mambo Kurt on Opel-Tour

FREIZEIT UND KULTUR
Hun<strong>der</strong>ttausende Medien schlummern im <strong>Ehrenfeld</strong>
Bibliothek des Ruhrgebiets ist öffentlich und kostenlos zugänglich
Französische Schrift aus dem
15. Jahrhun<strong>der</strong>t. Foto: 3satz
Die Bibliothek des Ruhrgebiets
liegt, auf den ersten
Blick etwas versteckt, in
<strong>der</strong> Clemensstraße. In dem
ehemaligen Gebäude des
Berg-Verlags liegen heute
rund 500.000 mediale
Schätze, die Vergangenheit
und Gegenwart weit über
das Ruhrgebiet an einem
Ort zusammenbringen. Was
viele Menschen nicht wissen:
Die Bücherei ist öffentlich
zugänglich und erhebt
keine Kosten auf Verleih
und Nutzung.
<strong>Mit</strong> <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Stiftung
1998 stand die neue Bibliothek
<strong>der</strong> Ruhrgebiets vor einer
logistischen Extremsituation:
Der komplette Bestand
<strong>der</strong> heutigen Bibliothek <strong>der</strong>
Ruhrgebiets entstand aus <strong>der</strong>
Zusammenführung <strong>der</strong> Bergbau-Bücherei
Essen (240.000
Bände), <strong>der</strong> Bibliothek des
Instituts für soziale Bewegungen
<strong>der</strong> Ruhr-Uni Bochum
(140.000 Bände) und <strong>der</strong>
Bibliothek <strong>der</strong> damaligen Industriegewerkschaft
Bergbau
und Energie (35.000 Bände).
Bis heute wird die Sammlung
stets fortgeführt und um
Neuheiten bereichert, sodass
Bei 500.000 Medien <strong>der</strong> Bibliothek hat Beate
Hepprich hat den Überblick. Foto: 3satz
<strong>der</strong> heutige Bestand mehr als
500.000 Medien umfasst.
Hintergrund <strong>der</strong> Gründung
war <strong>der</strong> Erhalt ihrer Bestände.
Aufgrund <strong>der</strong> wirtschaftlichen
Einbrüche <strong>der</strong> Bergbauarbeit,
war es den Bibliotheken Ende
<strong>der</strong> 90er Jahre nicht mehr
möglich erhalten zu bleiben.
Jedoch sollte <strong>der</strong> Bestand
bewahrt werden, um dem kulturellen
und historischen Erbe
des Ruhrgebiets zu dienen.
„Wir wünschen uns deutlich
mehr Besucher. Es ist schade,
dass uns viele Interessierte
überhaupt nicht kennen,“
erzählt die stellvertretende
Bibliotheksleiterin Beate
Hepprich. Die Diplom-Dokumentarin
erklärt weiter: „Unser
Bestand reicht weit über das
Ruhrgebiet hinaus. Wir haben
beispielsweise historische
Schriften aus Frankreich o<strong>der</strong>
seltene internationale Tageszeitungen.“
Schwerpunkt ist
und bleibt aber das Ruhrgebiet.
Anarchistische Schriften,
historische Zeitschriften und
politische Raritäten aus <strong>der</strong>
Arbeiterbewegung, parlamentarische
Berichte und Schriften
aus Zeiten <strong>der</strong> Weltkriege.
Neben historischen Büchern,
Zeitschriften und Tageszeitungen,
finden sich hier eine
Vielzahl an historischen Flugblättern,
Plakate die zum Beispiel
zum 1. Mai gegen den
„Vormarsch des westdeutschen
Imperialismus“ aufrufen
und Bilddokumentationen
zur Geschichte <strong>der</strong> deutschen
Arbeiterbewegung.
Für wissenschaftliche Arbeiten
stehen außerdem Medien
zur Verfügung, die auf dem
sogenannten Index stehen
und daher öffentlich nicht erhältlich
sind, jedoch eingesehen
werden können. „<strong>Mit</strong>
unserem Wissen und unserer
Expertise helfen wir den Besuchern
gerne weiter. Unser
großer und heller Leseraum
steht für alle Besucher kostenlos
zur Verfügung <strong>–</strong> auch
für diejenigen, die einfach einen
mal ruhigen Ort zum Stöbern
suchen.“ sare
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Bibliothek des Ruhrgebiets
Clemensstr. 17-19
Öffnungszeiten:
Mo. - Fr. 9:00 - 18:00
www.isb.ruhr-uni-bochum.de/bdr
Juli 2014⎮Der Ehrenfel<strong>der</strong>⎮ 13