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Geschäftsbericht 2005<br />
Werte verbinden uns
Im Jahr 2005 wurden im <strong>Bankhaus</strong><br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> die Weichen für<br />
Erneuerung gleich mehrfach gestellt. Eine betrifft<br />
den neuen Außenauftritt, der stärker als bisher die<br />
besondere Position und die Vorzüge des Hauses<br />
nach außen tragen soll. Zusammengefasst in einem<br />
neuen Unternehmensclaim – Werte verbinden uns –<br />
und visuell umgesetzt in einem neuen Markenlogo,<br />
finden diese Veränderungen im vorliegenden<br />
Geschäftsbericht ihre erste Anwendung. Im Namen<br />
des Aufsichtsrates wünsche ich dem <strong>Bankhaus</strong><br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> auf seinem neuen Weg<br />
Gottes Segen und viel Erfolg.<br />
Inhalt<br />
Prälat Rupert Kroisleitner<br />
Präsident des Aufsichtsrates<br />
4 Kurzporträt der Bank<br />
6 Organe der Bank<br />
8 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
12 Bericht über die Lage der Gesellschaft im Jahr 2005<br />
12 Das Umfeld im Jahr 2005<br />
14 Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2005<br />
16 Berichte aus den einzelnen Geschäftsbereichen<br />
21 Mitarbeiterbericht<br />
22 Konzern<br />
22 Risikobericht<br />
23 Ausblick<br />
24 Veranstaltungen im Jahr 2005<br />
26 Ethische Kapitalanlagen:<br />
Gastbeitrag von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz<br />
32 Bilanz<br />
34 Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
36 Anhang<br />
46 Wichtige Kennzahlen<br />
3
Porträt<br />
Privatbank in Wien – seit 1832<br />
Tradition mit Zukunft<br />
Universalbank, Wertebank, Kirchenbank<br />
<strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> ist Wiens älteste<br />
Privatbank. Der Name geht auf Carl <strong>Schelhammer</strong> und<br />
Eduard <strong>Schattera</strong> zurück, die in der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts Eigentümer des Unternehmens waren.<br />
Mehrheitlich ins Eigentum kirchlicher Institutionen<br />
übergeführt wurde das <strong>Bankhaus</strong> in der Mitte des zwanzigsten<br />
Jahrhunderts im Zuge der Begebung der kirchlichen<br />
Wiederaufbauanleihen.<br />
Mit einem Anteil von rund 85% des Aktienkapitals<br />
sind Institutionen der römisch-katholischen Kirche<br />
Österreichs die Kernaktionäre. Dazu zählen als Mehrheitsaktionär<br />
die Superiorenkonferenz der männlichen<br />
Ordensgemeinschaften Österreichs sowie Stifte, Klöster<br />
und Diözesen.<br />
Werte verbinden uns<br />
Als unabhängige österreichische Privatbank sind wir<br />
nur unseren Werten und den Zielen unserer Kunden<br />
verpflichtet. Unser Zugang zum Bankgeschäft ist wertorientiert.<br />
Als Bank der katholischen Kirche in Österreich<br />
prägt christliche Verantwortung unser Handeln. Der<br />
Mensch steht bei uns im Mittelpunkt. Aufbau und Pflege<br />
langfristiger Kundenbeziehungen durch unsere qualifizierten<br />
Mitarbeiter, die mit dem <strong>Bankhaus</strong> über<br />
Jahrzehnte hinweg verbunden sind, prägen den besonderen<br />
Stil unserer Bank.<br />
Den Erfordernissen unserer Zeit entsprechend,<br />
unterstützen wir mit unseren Kapitalanlagen ein auf<br />
Ethik und Nachhaltigkeit basierendes Konzept von<br />
Wirtschaft, welches wir für wettbewerbsfähig und<br />
zukunftsfähig erachten.<br />
Als kleine, feine Universalbank bietet <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> professionelle Dienstleistungen im Anlageund<br />
Kreditgeschäft sowie im Zahlungsverkehr an.<br />
Die Angebotspalette auf der „Aktivseite“ umfasst<br />
sämtliche gängigen Finanzierungsprodukte für Privatkunden,<br />
kirchliche Institutionen und Unternehmen.<br />
Die schlanken Strukturen des Hauses erlauben es,<br />
Kreditentscheidungen rasch zu treffen und dabei die<br />
individuelle Situation jedes Kunden zu berücksichtigen.<br />
Die Vermögensverwaltung bildet traditionell<br />
einen Schwerpunkt der Tätigkeit des <strong>Bankhaus</strong>es<br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong>. Über Jahre gewachsene<br />
Geschäftsverbindungen und ein Netzwerk weltweiter<br />
Kontakte zu Unternehmen und Institutionen vergleichbarer<br />
Ausrichtung unterstützen die kompetente<br />
Kundenberatung unabhängig vom Anlagestil.<br />
Das außergewöhnlich große Vertrauen, das<br />
die Bank im Veranlagungsbereich genießt, zeigt sich im<br />
beeindruckend hohen Anteil der Primärmittel an der<br />
Bilanzsumme von über 80%. Das gelebte Prinzip der<br />
Wertorientierung trifft sich ausgezeichnet mit den<br />
Anforderungen von Menschen und Institutionen, die<br />
eine weitsichtige Entwicklung und Verwaltung ihres<br />
Vermögens erwarten.<br />
Als Bank der römisch-katholischen Kirche in<br />
Österreich ist das <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong><br />
mit deren vielfältigen Aufgaben und Aufträgen eng<br />
verbunden. Ob Finanzierung, Veranlagung oder<br />
Zukunftssicherung, langjährige Erfahrung mit Menschen<br />
und Aufgaben der katholischen Kirche haben ein<br />
umfassendes Wissen geprägt, das sich in kompetenten<br />
und unkomplizierten Lösungen niederschlägt.<br />
4 Porträt
Ethische und nachhaltige Kapitalanlagen<br />
Die <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> Kapitalanlagegesellschaft<br />
wurde 1988 gegründet.<br />
Sie ist der führende Spezialist in Österreich für<br />
Kapitalanlagen unter ethischen und nachhaltigen<br />
Gesichtspunkten und die einzige KAG in Österreich, die<br />
privaten Kunden ausschließlich nachhaltig ausgerichtete<br />
Fonds anbietet.<br />
Unter der Marke SUPERIOR werden nachhaltige<br />
Fonds nach strengsten Qualitätsrichtlinien geführt und<br />
für jedes Ertrags- und Sicherheitsbedürfnis angeboten.<br />
Das gesamte Fondsvolumen beträgt € 375 Mio.<br />
Der Ethikfonds SUPERIOR 3 wurde schon 1991 aufgelegt.<br />
Er gehörte zu den ersten Ethikfonds in Österreich<br />
und zählt mit € 116 Mio. auch zu den Größten seiner<br />
Gattung im deutschsprachigen Raum.<br />
Dahinter steht die große Erfahrung, die das<br />
Unternehmen in der Entwicklung und Umsetzung von<br />
Auswahlkriterien sowie in der Bewertung von Unternehmen<br />
gesammelt hat und die den Investoren ein<br />
Höchstmaß an Transparenz und Sicherheit garantiert.<br />
5
Organe der Bank<br />
Unser Vorstand<br />
Unser Aufsichtsrat<br />
Generalsekretär P. Erhard Rauch<br />
(1. Vorsitzender-Stellvertreter),<br />
Rentmeister Hofrat Dipl.-Ing. Friedolin Hietel,<br />
Präsident Dr. Rudolf Gruber (2. Vorsitzender-<br />
Stellvertreter),<br />
Markus Müller,<br />
Direktor Mag. Peter Böhler,<br />
Generaldirektor Komm.-Rat Helmut Jonas,<br />
Direktor Günter Bergauer.<br />
(Von li. n. re.)<br />
Direktor Fritz Rosenbusch ist per 30.6.2005 in den<br />
Ruhestand getreten. Er war 49 Jahre lang im <strong>Bankhaus</strong><br />
tätig und gehörte dem Vorstand seit 1996 an.<br />
Prälat Rupert Kroisleitner (Vorsitzender bis 31.12.2005),<br />
Eduard Kühn,<br />
Hannes Göldner,<br />
Direktor Günter Pichl.<br />
(Von li. n. re.)<br />
6 Organe
Unser Beirat<br />
Abt Dipl.-Ing. Oddo Bergmair,<br />
Diözesanbischof Dr. Paul Iby,<br />
Abt-Präses Dr. Clemens Lashofer<br />
(Vorsitzender-Stellvertreter),<br />
Gerda Melchart,<br />
Abt-Präses Dkfm. Mag. Gregor Henckel-Donnersmarck,<br />
Ökonomierat Dipl.-Ing. Josef Kollmayer,<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates,<br />
Prälat Rupert Kroisleitner, hat sein Amt mit Ende des<br />
Jahres 2005 zurückgelegt. Als Nachfolger wurde<br />
Mag. Werner Thanecker, Propst des Stiftes Reichersberg,<br />
designiert. Seine Bestellung zum Vorsitzenden wird im<br />
Zuge der Hauptversammlung des <strong>Bankhaus</strong>es im Juni<br />
2006 erfolgen. Bis dahin leitet P. Erhard Rauch den<br />
Aufsichtsrat.<br />
Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz<br />
(Vorsitzender seit 7.12.2005),<br />
Abt Bruno Hubl,<br />
Weihbischof DDr. Helmut Krätzl,<br />
Diözesan-Ökonom Dr. Franz Hillinger,<br />
Diözesanbischof Maximilian Aichern<br />
(Vorsitzender bis 6.12.2005),<br />
Provinzial Hofrat P. Leonhard Gregotsch,<br />
Dir. Leopold Nußbaumer (in Vertretung von Generalabt<br />
Bernhard Backovsky),<br />
Prälat Komm.-Rat Bertrand Baumann (verstorben am<br />
17.2.2006).<br />
(Von li. n. re.)<br />
Nicht im Bild: Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz,<br />
Generalvikar Prälat Dir. Leopold Schagerl,<br />
Dr. Robert Norden.<br />
7
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
Sehr geehrte Aktionäre und Geschäftspartner!<br />
Dass sich die österreichische Bankenlandschaft nach wie<br />
vor massiv im Umbruch befindet, wurde im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr gleich mehrfach bewiesen. Die so genannten<br />
Big Players auf diesem Markt werden immer größer<br />
und internationaler. Wechselnde Eigentumsverhältnisse<br />
und damit im Zusammenhang stehende, nicht unbeträchtliche<br />
strukturelle und personelle Änderungen in<br />
den Kundenbeziehungen sind die Folge.<br />
Demgegenüber steht das <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong><br />
& <strong>Schattera</strong> als kleine Privatbank mit einer seit vielen<br />
Jahrzehnten stabilen Eigentümerstruktur und einer<br />
klaren Fokussierung, was Märkte und Produktpalette<br />
betrifft. Das gewährleistet stabile Rahmenbedingungen,<br />
die Jahr für Jahr an Bedeutung gewinnen und sich in<br />
wachsenden Geschäftserfolgen niederschlagen.<br />
Je größer die Großen werden, umso stärker wächst<br />
gleichzeitig der Bedarf an kundennahen, überschaubaren<br />
Bankpartnern, die ihre Kunden kompetent in Geldangelegenheiten<br />
begleiten und kurze Entscheidungswege<br />
garantieren.<br />
Form der Eigenmittelausstattung. Diese war schon in den<br />
letzten Jahren ausgezeichnet und konnte 2005 weiter verbessert<br />
werden. Die gesetzlich erforderlichen Eigenmittel<br />
sind durch die anrechenbaren Eigenmittel um ein Vielfaches<br />
gedeckt.<br />
In enger Abstimmung mit den Eigentümervertretern<br />
ist vorgesehen, das Grundkapital der Bank von<br />
derzeit € 30 Mio. auf € 40 Mio. zu erhöhen. Diese Transaktion,<br />
die im Laufe des Jahres 2006 durchgeführt werden<br />
soll und aus den Rücklagen der Bank getätigt werden<br />
kann, wird unsere wirtschaftliche Stärke und Wettbewerbsfähigkeit<br />
in der Zukunft deutlich festigen.<br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> ist eine Privatbank<br />
mit ausschließlich österreichischen Aktionären. Der<br />
Geschäftserfolg des Hauses ist nicht nur über sichere<br />
Arbeitsplätze und die jährliche Dividendenzahlung ein<br />
Garant für die Wertschöpfung im eigenen Land. Es fallen<br />
auch für den Staat beachtliche Steuerleistungen an, die<br />
nicht durch heute übliche Konstruktionen vermindert<br />
oder minimiert werden.<br />
Stabilität, Kontinuität, Werteorientierung, Menschlichkeit<br />
– verbunden mit beachtlicher Dynamik: Erfolg<br />
versprechende Wegmarken in der Beziehung Kunde/Bank,<br />
für die das <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> seit vielen<br />
Jahren steht. Das Geschäftsergebnis im Jahr 2005 hat<br />
dies wieder eindrucksvoll bewiesen. Sowohl im<br />
Veranlagungsbereich wie auch auf der Finanzierungsseite<br />
konnten die sehr guten Ergebnisse des Vorjahres weiter<br />
gesteigert werden.<br />
Wesentliche Grundlage eines erfolgreichen Bankgeschäftes<br />
sind ein klares Risikoprofil und die Sicherheit in<br />
Die Kirche kann nicht nur, soll nicht nur, sondern<br />
muss sich an ethisch orientierten Kapitalanlagen beteiligen.<br />
Ein Leitsatz, der ganz besonders für eine Bank Gültigkeit<br />
hat, die mehrheitlich im Eigentum kirchlicher Institutionen<br />
steht. Im Sinne der Werteorientierung des Hauses<br />
hat das Management daher schon vor Jahren als Pionier<br />
in Österreich begonnen, ethische Fonds zu forcieren.<br />
Im Jahr 2005 wurde die komplette Ausrichtung<br />
unserer Tochtergesellschaft <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> KAG auf ethische bzw. nachhaltige Fonds beschlossen.<br />
Mit der erfolgten Ethisierung des SUPERIOR 1<br />
8 Vorwort
„Eine wesentliche Grundlage eines<br />
erfolgreichen Bankgeschäftes ist ein<br />
klares Risikoprofil und die Sicherheit in<br />
Form der Eigenmittelausstattung.<br />
Diese war schon in den letzten Jahren<br />
ausgezeichnet und konnte 2005 weiter<br />
verbessert werden.“<br />
Generaldirektor<br />
KR Helmut Jonas<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
wurde 2005 ein signifikanter Schritt in diese Richtung<br />
gesetzt, der mit der Umstellung des SUPERIOR 4 im<br />
Wesentlichen finalisiert wurde.<br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> ist es somit gelungen,<br />
sich in Österreich als Spezialist im Bereich ethischer<br />
Fonds zu etablieren und darüber hinaus im deutschsprachigen<br />
Raum zu einem bedeutenden Marktteilnehmer<br />
mit einem der größten Fondsvolumina auf diesem Gebiet<br />
zu werden.<br />
Ethisches und nachhaltiges Investment hat in den<br />
letzten Jahren enorm an Akzeptanz gewonnen und ist zu<br />
einem dynamischen Wachstumsmarkt geworden. Unser<br />
Ziel ist es daher, die hervorragende Produktqualität<br />
unserer Ethikfonds einem breiteren Publikum – etwa über<br />
Kooperationen mit Marktanbietern, die über ein entsprechendes<br />
Vertriebsnetz verfügen – zu erschließen.<br />
Beginnend mit dem vorliegenden Geschäftsbericht, werden<br />
wir in den kommenden Jahren jeweils 2 Aktionäre<br />
des <strong>Bankhaus</strong>es vorstellen. Den Anfang machen die<br />
Augustiner Chorherrenstifte Vorau und Reichersberg. Aus<br />
ihnen stammen der scheidende und der designierte<br />
Vorsitzende unseres Aufsichtsrates, Prälat Rupert<br />
Kroisleitner und Propst Mag. Werner Thanecker.<br />
Abschließend möchte ich die Gelegenheit nutzen,<br />
mich bei unseren Kunden für ihr Vertrauen sowie bei den<br />
Eigentümervertretern für die hervorragende Zusammenarbeit<br />
zu bedanken. Ganz besonders gilt mein Dank den<br />
Mitarbeitern des Hauses für ihren hohen Einsatz und<br />
insbesondere auch dem Betriebsrat für das sehr gute und<br />
konstruktive Betriebsklima im Sinne einer vorbildlichen<br />
christlich-sozialpartnerschaftlichen Denkweise.<br />
Ein erster signifikanter Schritt in diese Richtung ist<br />
in Form der Zusammenarbeit mit der Wiener<br />
Städtischen Versicherung gelungen, die im Rahmen<br />
ihrer Produktpalette „United Funds of Success“ den<br />
SUPERIOR 3 – Ethik als Basisinvestment für eine fondsgebundene<br />
Lebensversicherung einsetzt.<br />
Generaldirektor<br />
KR Helmut Jonas<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
9
Augustiner Chorherrenstift<br />
Reichersberg, Oberösterreich<br />
Was heißt für Sie Nachhaltigkeit?<br />
Nachhaltigkeit ist Verantwortung im Wirtschaften über<br />
Generationen hinweg.<br />
Wo erleben Sie Nachhaltigkeit?<br />
Unsere Häuser haben in der Regel die Substanz von den<br />
Gründungen hinweg bis heute. Diese gilt es zu bewahren<br />
für die kommenden Generationen in unseren<br />
unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen.<br />
Wo wünschen Sie sich mehr Nachhaltigkeit?<br />
Unsere Ressourcen, gleich welcher Art, besonders aber<br />
in Natur und Umwelt, fordern verantwortete Nachhaltigkeit<br />
aus unserem biblischen Schöpfungsauftrag heraus,<br />
damit Leben und Lebensqualität gesichert sind.<br />
Propst Mag. Werner Thanecker<br />
Stift Reichersberg
Bericht über die Lage der Gesellschaft 2005 (Lagebericht gemäß RLG)<br />
I. Das wirtschaftliche und politische<br />
Umfeld im Jahr 2005<br />
Bedeutende politische und<br />
gesellschaftliche Ereignisse<br />
Auch 2005 war ein Jahr großer Naturkatastrophen, die<br />
wahrscheinlich über hunderttausend Menschenleben<br />
kosteten. Der Jahresbeginn stand noch im Zeichen der<br />
Tsunami-Katastrophe. Im Sommer wurden die USA von<br />
verheerenden Hurrikans heimgesucht. Im Oktober erschütterte<br />
ein Erdbeben das Grenzgebiet zwischen Indien<br />
und Pakistan und riss etwa 90.000 Menschen in den Tod.<br />
Leider war auch 2005 wieder von ernormen<br />
Hochwasserkatastrophen und Murenabgängen begleitet,<br />
die diesmal den Westen Österreichs heimsuchten.<br />
Das <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> unterstützte die<br />
Hochwasseropfer mit einer namhaften Spende an die<br />
Caritas der Erzdiözese Wien.<br />
In Rom starb 2005 das Oberhaupt der römisch-katholischen<br />
Kirche, Papst Johannes Paul II. Millionen Menschen<br />
kamen am 8. April zum Begräbnis in die Ewige Stadt,<br />
um von Karol Wojtyla Abschied zu nehmen. Schon nach<br />
dem vierten Wahlgang stand mit dem aus Bayern stammenden<br />
Joseph Ratzinger sein Nachfolger fest: Benedikt<br />
XVI. ist der 265. Papst der Kirchengeschichte und der<br />
erste deutsche Papst seit 1532.<br />
Für Europa und letztendlich auch für die<br />
Weltwirtschaft sehr bedeutend war die deutsche Bundestagswahl,<br />
die mit einem knappen Vorsprung von<br />
CDU/CSU endete. Im Oktober einigten sich die beiden<br />
großen Lager CDU/CSU sowie SPD auf eine große<br />
Koalition unter Führung von Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel. Die Europäische Union erlebte ein äußerst<br />
schwieriges Jahr. Die vom Europaparlament im Jänner<br />
mit großer Mehrheit gebilligte EU-Verfassung wurde nicht<br />
ganz unerwartet in Frankreich und in den Niederlanden<br />
bei Volksabstimmungen abgelehnt. Den Anfang Oktober<br />
gestarteten Beitrittsverhandlungen mit der Türkei gingen<br />
heftige Debatten voraus. Erdrückend ist auf jeden Fall<br />
die hohe Arbeitslosigkeit, die sich in Europa breit macht<br />
und offenbar nicht in den Griff zu bekommen ist.<br />
In Österreich wurde das Jahr 2005 zum so<br />
genannten Gedankenjahr ausgerufen: Mit vielen Veranstaltungen,<br />
Ausstellungen und Symposien feierte Österreich<br />
60 Jahre Kriegsende und Republikgründung,<br />
50 Jahre Staatsvertrag und 10 Jahre EU-Beitritt.<br />
Die konjunkturelle Entwicklung<br />
Terror in London, Naturkatastrophen in den USA und<br />
die andauernde Irakkrise führten zu sprunghaft<br />
ansteigenden Rohstoffpreisen, knapp 71 Dollar kostete<br />
beispielsweise ein Barrel Rohöl zu Spitzenzeiten.<br />
Schwerwiegende wirtschaftliche Probleme bei den führenden<br />
amerikanischen Automobilproduzenten und die<br />
Bundestagswahlen in Deutschland waren ebenso signifikante<br />
Ereignisse des Jahres 2005. Die so genannten<br />
BRIC-Staaten waren Profiteure und Verursacher der<br />
Rohstoffhausse, die Entwicklung dieser Volkswirtschaften<br />
und Märkte bleibt historisch gesehen fest mit 2005<br />
verbunden. Die EZB hat im Dezember auf die Lage<br />
reagiert und die Leitzinsen erstmals seit Juli 2003 auf<br />
2,25% erhöht. Ausschlaggebend war die Überlegung,<br />
dass das Geldmengenwachstum und die anziehenden<br />
Energiepreise die Inflation anheizen könnten.<br />
Obwohl in Europa die Wirtschaft nur mäßig<br />
gewachsen ist, hat sich insgesamt ein positiver Trend<br />
eingestellt. Ein Impuls für die positive wirtschaftliche<br />
Entwicklung waren die Ankündigung von Neuwahlen in<br />
Deutschland und die damit verbundene Hoffnung, dass<br />
12 Lagebericht
längst notwendige wirtschaftspolitische Maßnahmen<br />
gesetzt würden. Der daraufhin einsetzende deutliche<br />
Stimmungswandel war etwa am DAX (Deutscher Aktienindex)<br />
und anhand verschiedener Stimmungsindikatoren<br />
nachvollziehbar. Deutschland ist auf dem Weg zurück, um<br />
die Funktion der Konjunkturlokomotive einzunehmen.<br />
In den USA wurden die Zinsen in kleinen Schritten von<br />
jeweils 0,25% auf 4,25% angehoben. Die Konjunkturentwicklung<br />
wird trotz der höheren Energiepreise, der<br />
Nachwirkungen der Wirbelstürme und der Kosten für<br />
den Irakkrieg als solide eingeschätzt.<br />
Die US-Wirtschaft ist stark gewachsen, als<br />
Risikofaktoren für die USA verbleiben aber ansteigende<br />
Energiekosten, höhere Kosten für Kapital durch höhere<br />
Zinsen und deren Auswirkungen auf den Konsum.<br />
Japan scheint sich aus dem deflationären Umfeld gelöst<br />
zu haben und bewegt sich wieder langsam in Richtung<br />
Wirtschaftsmacht. Die Lage der Banken hat sich verbessert.<br />
Die Konsumenten haben wieder mehr Vertrauen.<br />
China und Indien sehen sich weiterhin einem anhaltenden<br />
Boom gegenüber. Die Auswirkungen sind nicht<br />
absehbar. Einerseits bleiben diese Märkte für Investitionen<br />
interessant. Andererseits werden Überkapazitäten<br />
produziert, deren Export global einen Druck auf die<br />
Margen bringt. Ein Beispiel aus dem Jahr 2005 ist der<br />
„Abwehrkampf“ gegen die Billigtextilien.<br />
Was Österreichs Konjunktur betrifft, waren die<br />
Erwartungen keine allzu großen. Die Risiken einer<br />
ungünstigen Entwicklung wurden zunächst höher eingestuft.<br />
Export- und Gewinnsteigerungen sind erst im<br />
Verlauf des Jahres 2005 sichtbarer geworden, ebenso<br />
eine zunächst noch recht zögerliche Investitionstätigkeit<br />
und Konsumnachfrage. Hauptverantwortlich dafür war<br />
wohl die Entwicklung des Ölpreises. In Österreich<br />
herrschte ein positiver Grundton vor, trotz der Tatsache,<br />
dass das reale Wachstum 2005 bei 1,9% blieb und damit<br />
deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt lag.<br />
Dämpfend wirken sich die hohen Energiepreise und deren<br />
Einfluss auf Inflationsrate und Konsumnachfrage aus.<br />
Erfolgreiches Jahr für die Wiener Börse<br />
Die Wiener Börse beendete das Jahr 2005 in Jubelstimmung.<br />
Das fünfte Jahr in Folge konnte der Leitindex<br />
ATX als Kursbarometer mit einem Plus aus dem Handel<br />
gehen und wie im Vorjahr bewegte sich der ATX auf<br />
Rekordhöhen.<br />
Die am Wiener Aktienmarkt gelisteten Aktien<br />
konnten 2005 an die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen<br />
Jahre anknüpfen. Der ATX verzeichnete einen<br />
Wertzuwachs um gut 50 Prozent. Im Juni überschritt der<br />
Leitindex scheinbar mühelos die damalige Rekordmarke<br />
von 3.000 Punkten und war unterwegs in Richtung<br />
4.000er-Marke, die Ende Jänner 2006 tatsächlich erreicht<br />
wurde. Wien erwies sich 2005 einmal mehr als eine der<br />
erfolgreichsten Börsen der Welt. Wie in den Jahren davor<br />
konnten die großen Finanzplätze wie New York, Tokio,<br />
London und Frankfurt in den Schatten gestellt werden.<br />
Als einen wesentlichen Grund für das Durchstarten des<br />
österreichischen Aktienmarktes sehen Experten einhellig<br />
die „Osteuropa-Fantasie“. Die neuen EU-Länder tragen<br />
nachhaltig zum Wachstum der EU-25 bei und ziehen seit<br />
Jahren internationale Investoren an.<br />
Das Engagement der Österreicher bei Wertpapieren<br />
ist allerdings nach wie vor im internationalen<br />
Vergleich eher bescheiden, nur rund 7% der Österreicher<br />
besitzen selbst Aktien.<br />
Knapp ein Viertel des Geldvermögens der privaten<br />
Haushalte bestehen nach Berechnungen der Oesterreichischen<br />
Nationalbank aus Finanzanlagen in Wertpapieren.<br />
Dieser Bestand setzt sich etwa zu einem Drittel aus<br />
Rentenpapieren, zu einem Fünftel aus börsenotierten<br />
Aktien und zu etwas weniger als der Hälfte aus<br />
Investmentzertifikaten zusammen. In klassischen<br />
Spareinlagen sind etwa 4 von 10 Euro deponiert, also<br />
ein verhältnismäßig hoher Anteil. Der Anteil des<br />
Wertpapierbesitzes am gesamten Geldvermögen in<br />
Österreich liegt somit deutlich unter dem Durchschnitt<br />
des Euro-Raumes.<br />
13
Lagebericht gemäß RLG<br />
II. Die Geschäftsentwicklung von<br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> 2005<br />
Das <strong>Bankhaus</strong> blickt auf ein sehr<br />
erfolgreiches Geschäftsjahr 2005 zurück<br />
Die anrechenbaren Eigenmittel sind aufgrund der<br />
Rücklagendotation von € 73.548 TSD auf € 75.529 TSD<br />
gestiegen. Die erforderlichen Eigenmittel gem. § 22 Abs.<br />
1 BWG sind durch die anrechenbaren Eigenmittel<br />
3,32-mal (Vorjahr 3,44-mal) gedeckt.<br />
Der Nettozinsertrag reduzierte sich durch die<br />
Tilgung von hochverzinsten Anleihen um 5,14%. Die<br />
Zinsspanne belief sich 2005 auf 1,21% (2004: 1,35%).<br />
Die Erträge aus Dividenden und Beteiligungen erhöhten<br />
sich um 16,85%. Bei den Provisionserträgen ist ein<br />
Anstieg um 29,63% zu verzeichnen. Die Provisionsaufwendungen<br />
sind im Verhältnis stärker gestiegen, sodass<br />
das saldierte Ergebnis um 27,83% verbessert werden<br />
konnte.<br />
Die Erträge aus dem Eigenhandelsgeschäft weisen<br />
2005 einen positiven Saldo von € 3.356 TSD auf,<br />
wodurch sich Betriebserträge von € 18.025 TSD ergeben.<br />
Dies bedeutet einen Zuwachs von 10,79% gegenüber dem<br />
Vorjahresergebnis.<br />
Die Betriebsaufwendungen sanken um 3,88% auf<br />
€ 8.358 TSD. Die Cost-Income-Ratio, das Verhältnis der<br />
Betriebsaufwendungen zu den Betriebserträgen, hat sich<br />
somit weiter verbessert und beträgt 46,37%.<br />
Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses<br />
aus Wertpapieren und der Ausleihungen an Kunden ist<br />
das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
€ 11.548 TSD.<br />
Es verbleibt nach Abzug der Steuern und der<br />
vorgenommenen Rücklagendotierungen ein Bilanzgewinn<br />
von € 4.205 TSD.<br />
Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat vorschlagen, eine<br />
Dividende von unverändert € 75,00 sowie im Hinblick<br />
auf das gute Jahresergebnis einen Bonus von € 20,00<br />
pro Aktie auszuschütten.<br />
Der Bonus soll auch den besonderen Dank des<br />
Vorstandes an die Aktionäre des <strong>Bankhaus</strong>es für die<br />
Verbundenheit und guten Geschäftsbeziehungen<br />
ausdrücken. Der verbleibende Bilanzgewinn wird auf<br />
neue Rechnung vorgetragen.<br />
In nahezu allen Unternehmenskennzahlen konnte<br />
eine erfreuliche Verbesserung erreicht werden.<br />
Entwicklung der Bilanzsumme 2003–2005<br />
560<br />
550<br />
540<br />
530<br />
520<br />
510<br />
500<br />
Mio. € 2003 2004 2005<br />
14 Lagebericht
AKTIVA<br />
Veränderung Wert per 31.12.2005<br />
(in TSD €)<br />
% der<br />
Bilanzsumme<br />
Wertpapiere 5,73% 203.012 36,41%<br />
Geldmarktanlagen, flüssige Mittel 23,05% 209.749 37,62%<br />
Forderungen gegenüber Kunden 5,62% 125.648 22,54%<br />
Sonstiges 19.140 3,43%<br />
557.549<br />
PASSIVA<br />
Kundeneinlagen 5,83% 367.020 65,83%<br />
Eigene Emissionen<br />
(nur Kassenobligationen) 2,83% 75.633 13,57%<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 29,41% 32.767 5,88%<br />
Eigenkapital 7,01% 61.989 11,12%<br />
Sonstige 20.140 3,61%<br />
Bilanzsumme 6,40% 557.549<br />
15
Lagebericht gemäß RLG<br />
III. Berichte aus den einzelnen<br />
Geschäftsbereichen<br />
Geldanlage und Vermögensverwaltung<br />
Die Bank versteht sich als Dienstleistungsunternehmen,<br />
das in erster Linie die Aufgabe hat, dem Anlage suchenden<br />
Publikum in der professionellen Beratung und<br />
Betreuung – und als langjähriger Begleiter durch die<br />
Finanzwelt – zur Seite zu stehen. Dabei werden Aspekte<br />
wie Sicherheit, Liquidität, Ertrag und ethische Verantwortlichkeit<br />
in den Vordergrund gerückt.<br />
Ziel ist es, das Wachstum des Vermögens bei<br />
überschaubaren Risiken zu erreichen. Die Beratung ist<br />
essenziell, wobei die individuelle Situation maßgeblich<br />
für die gewählte Anlagestrategie ist. Neben den klassischen<br />
Kontopaketen, dem Vermögensaufbau und der<br />
Vermögensverwaltung bietet <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong><br />
Depots als Basis für Wertpapiergeschäfte an. Als starke,<br />
unabhängige Privatbank ist die Bank in der Lage, für<br />
ihre Kunden das jeweils beste Angebot am Markt<br />
auszuwählen.<br />
Speziell für die private Vorsorge ist es wichtig,<br />
dass alle Fonds auch in Form von Sparplänen erhältlich<br />
sind. <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> sieht sich seinen Kunden<br />
gegenüber auch bei den Konditionen als fairer und<br />
verlässlicher Partner.<br />
Einlagen<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte das Volumen der<br />
Spareinlagen und der sonstigen Einlagen von Kunden um<br />
3,39% von € 113.212 TSD auf € 117.052 TSD gesteigert<br />
werden. Wie auch schon im Jahr zuvor verlief die<br />
Entwicklung der Geldmarktzinsen äußerst flach und die<br />
Hoffnung auf steigende Zinsen im Sparbereich blieb<br />
auch 2005 konjunkturbedingt unerfüllt.<br />
Eigene Emissionen (Kassenobligationen) umfassten<br />
€ 75.633 TSD, dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr<br />
eine leichte Erhöhung des Volumens. Das niedrige<br />
Zinsniveau führte dazu, dass vermehrt kurzfristige<br />
Bindungen oder Anlagealternativen forciert wurden.<br />
Entwicklung der Kundeneinlagen<br />
450<br />
440<br />
430<br />
420<br />
410<br />
400<br />
390<br />
Mio. € 2003 2004 2005<br />
Wertpapiere<br />
Als durchaus gesunde Entwicklung war 2005 ein deutlicher<br />
Trend vieler Anleger in Richtung „Strategie statt<br />
Euphorie“ zu verfolgen. Bei den Aktien war teilweise<br />
die Wiederkehr der alten Analysemethoden zu beobachten<br />
und vor allem auch ein stärkerer Fokus auf die<br />
Dividendenrendite.<br />
Aus Sicht des Euro-Investors war die Performance<br />
an den internationalen Aktienmärkten 2005 sehr erfreulich.<br />
Verwendet man den globalen Vergleichsindex MSCI<br />
World, so wird deutlich, dass ein signifikanter Teil der<br />
16 Lagebericht
„Die langfristige, wertorientierte<br />
Vermögensverwaltung bildet einen<br />
Schwerpunkt in unserer Tätigkeit.<br />
Wir sind der Spezialist für ethische<br />
Geldanlagen in Österreich.“<br />
Dir. Günter Bergauer,<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Wertsteigerung aus der Entwicklung des Euro zum<br />
wieder erstarkten US-Dollar stammt. Eine hervorragende<br />
Performance hatte 2005 wiederum die Wiener Börse.<br />
Das Wertpapiergeschäft von <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> entwickelte sich 2005 wieder ausgezeichnet.<br />
Sowohl Volumen als auch Provisionserträge weisen<br />
deutliche Steigerungsraten gegenüber dem bereits sehr<br />
guten Ergebnis 2004 auf.<br />
Auf Kundendepots verwaltete Wertpapiere<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
Mrd. € 2003 2004 2005<br />
Der Wert der auf Kundendepots verwalteten Wertpapiere<br />
konnte um mehr als 20% von € 1.056.000 TSD im Jahr<br />
2004 auf € 1.268.000 TSD gesteigert werden. Neben<br />
attraktiven Kursanstiegen ist diese erfreuliche Entwicklung<br />
auch in der signifikanten Steigerung der Kundendepotanzahl<br />
begründet.<br />
Die Wertpapierveranlagungen der Bank brachten<br />
2005 sehr gute Ergebnisse. Die Gewinne konnten aufgrund<br />
der richtigen Markteinschätzung gesteigert werden.<br />
Dies ist umso erfreulicher, als 2004 die beachtliche<br />
Ergebnisverbesserung durch Sonderfaktoren erzielt<br />
wurde und 2005 trotz Wegfallens dieser Faktoren ebenfalls<br />
ein hervorragendes Ergebnis erreicht werden konnte.<br />
Aufgrund der positiven Marktentwicklungen lagen die<br />
Abwertungen kaum über dem Vorjahreswert.<br />
Die Aufteilung 76% in Anleihen und 24% in Beteiligungswerten<br />
entspricht in etwa dem langjährigen Durchschnitt.<br />
Auf Fremdwährung lautende Werte liegen weiterhin deutlich<br />
unter 10%.<br />
Insgesamt manifestiert sich das hohe Vertrauen<br />
der Sparer und Anleger in das <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> in einem weit überdurchschnittlichen Anteil<br />
von Kundeneinlagen und Eigenemissionen an der<br />
Bilanzsumme in Höhe von rund 80%.<br />
17
Lagebericht gemäß RLG<br />
Fokussierung auf Ethikfonds<br />
Der österreichische Investmentfondsmarkt erlebte 2005<br />
ein Rekordjahr. Eine wesentliche Wachstumstangente<br />
war dabei der Markt für institutionelle Anleger.<br />
Die <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> Kapitalanlagegesellschaft,<br />
die im Bereich Publikumsfonds agiert,<br />
konnte hervorragend mithalten und das verwaltete<br />
Fondsvolumen der SUPERIOR-Fonds gegenüber dem<br />
Vorjahr um 9,4% auf € 374,6 Mio. steigern.<br />
Entwicklung Fondsvolumina der KAG<br />
370<br />
360<br />
350<br />
340<br />
330<br />
320<br />
research AG umgestellt. Mit dem neu ausgerichteten<br />
SUPERIOR 1 – Ethik Renten brachte <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> eines der größten Nachhaltigkeitsprodukte auf<br />
den Markt: Der Fonds hatte per 31.12.2005 ein Volumen<br />
von € 165 Mio. Er verzeichnet seit seiner Erstauflage<br />
1989 eine beachtliche jährliche Wertsteigerung von<br />
6,65 % bzw. kumuliert in Höhe von mehr als 187%.<br />
Auch der im November 1991 aufgelegte und im Herbst<br />
2002 auf ethische Kriterien umgestellte SUPERIOR 3 –<br />
Ethik hat sich glänzend entwickelt. Neben einer jährlichen<br />
Performance von durchschnittlich 4,75% innerhalb<br />
der letzten 3 Jahre konnte der Fonds sein Volumen um<br />
mehr als 50% erhöhen und hat im Mai 2005 die 100-<br />
Millionen-Euro-Grenze nachhaltig überschritten.<br />
SUPERIOR 1 – Ethik Renten und SUPERIOR 3 –<br />
Ethik zählen insgesamt zu den bedeutendsten Ethik- und<br />
Nachhaltigkeitsfonds im deutschsprachigen Raum. In<br />
Österreich ist <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> die einzige ausschließlich<br />
auf Ethik- bzw. Nachhaltigkeitsfonds fokussierte<br />
Kapitalanlagegesellschaft.<br />
Kreditgeschäft<br />
310<br />
Mio. €<br />
2003 2004 2005<br />
Das Interesse an ethischen Fonds war 2005 spürbar ansteigend.<br />
Es wurde daher beschlossen, die Palette der<br />
Publikumsfonds der <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> KAG komplett<br />
auf Ethikfonds bzw. Nachhaltigkeitsfonds auszurichten.<br />
Einzigartig in Österreich sowie im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum ist die Tatsache, dass das Portfolio der<br />
Ethikfonds auch vom Wirtschaftsprüfer nach den strengen<br />
festgelegten Kriterien überprüft wird.<br />
Mit Anfang November 2005 wurde der bis dato<br />
konventionell geführte Rentenfonds SUPERIOR 1 – Renten<br />
in den Ethikfonds SUPERIOR 1 – Ethik Renten umgewandelt<br />
und auf das Nachhaltigkeitsresearch von oekom<br />
Das <strong>Bankhaus</strong> kann neben seiner wichtigen Funktion<br />
als Finanzierungspartner kirchlicher Einrichtungen auf<br />
eine lange Tradition im Bereich der Finanzierungen für<br />
Privatkunden, Freiberufler sowie für kleine und mittlere<br />
Unternehmen verweisen. Die aktuelle Palette umfasst<br />
alle gängigen Finanzierungsprodukte. Privatkunden<br />
bietet <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> unter anderem Überziehungsrahmen,<br />
Anschaffungskredite und<br />
Immobilienfinanzierungen an, aktuelle Schwerpunkte liegen<br />
vor allem im Wertpapierlombard.<br />
Für Angehörige der freien Berufe werden<br />
Geschäftskonten mit Finanzierungsrahmen zur Verfügung<br />
gestellt, weiters werden Ankauf und Ausstattung von<br />
Büros, Praxen und dergleichen finanziert.<br />
Unternehmenskunden können sowohl den kurzfristigen<br />
Betriebsmittelbedarf als auch längerfristige<br />
18 Lagebericht
„Die schlanken Strukturen<br />
unseres Hauses ermöglichen rasche<br />
Entscheidungen. Unser Ziel sind<br />
langfristige, partnerschaftliche<br />
Kundenbeziehungen.“<br />
Mag. Peter Böhler,<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Investitionsvorhaben über das <strong>Bankhaus</strong> finanzieren.<br />
Trotz der insgesamt nach wie vor moderaten Investitionsund<br />
Konsumneigung hat sich die Kreditnachfrage 2005<br />
in Österreich, speziell im Bereich privater Haushalte,<br />
deutlich intensiviert. Ein sehr hoher Anteil davon entfällt<br />
allerdings auf Fremdwährungskredite. Das <strong>Bankhaus</strong><br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> kann – trotz der weiterhin sehr<br />
Entwicklung Kundenausleihungen 2003–2005<br />
126<br />
124<br />
122<br />
120<br />
118<br />
Mio. € 2003 2004 2005<br />
umsichtigen Risikopolitik – auf eine sehr erfreuliche<br />
Entwicklung des Kreditgeschäftes im Jahr 2005<br />
zurückblicken. Die Kundenausleihungen konnten um<br />
5,6% auf € 125,6 Mio. gesteigert werden. Knapp die<br />
Hälfte des Ausleihungsvolumens entfällt auf<br />
Unternehmen, 40% auf private Kreditnehmer und 12%<br />
auf kirchliche Organisationen.<br />
Dieses Kreditwachstum ist vor allem in den gesteigerten<br />
Verkaufsbemühungen begründet. Investitionen<br />
in die Verstärkung der personellen Ressourcen und<br />
entsprechend erhöhte Akquisitionsbemühungen am<br />
Markt haben sich als erfolgreich erwiesen. Zweifellos stellen<br />
die hervorragende Beratungsqualität, die Kontinuität<br />
in der langfristigen persönlichen Betreuung und die<br />
kurzen Entscheidungswege der Bank einen wichtigen<br />
Marktvorteil dar.<br />
Anfang 2008 treten die internationalen Basel-II-<br />
Standards für die Risikobewertung und Eigenkapitalausstattung<br />
von Banken in Kraft. Mit der Verabschiedung<br />
der Richtlinie durch das EU-Parlament am 28. September<br />
2005 hat auch für Österreich der Endspurt für die<br />
Einführung und die nationale Umsetzung der Regelungen<br />
begonnen.<br />
19
Lagebericht gemäß RLG<br />
Kernpunkt von Basel II ist die Tatsache, dass Banken<br />
zukünftig die erforderliche Eigenmittelunterlegung für<br />
Kredite in Abhängigkeit von der Bonität des jeweils<br />
finanzierten Kreditnehmers berechnen müssen. Das<br />
einzelne Kreditrisiko tritt damit in den Mittelpunkt.<br />
Die Bonität des Kreditnehmers wird künftig durch individuelle,<br />
objektivierbare Messmethoden beurteilt. Damit<br />
wird das Rating als Instrument zur Bonitätsfeststellung<br />
zum wesentlichen Entscheidungskriterium bei der<br />
Kreditvergabe. Im <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong><br />
wurden die Vorbereitungsarbeiten im Rahmen der<br />
Basel-II-Richtlinien 2005 wie geplant durchgeführt. Dazu<br />
zählen die Implementierung neuer Rating-Systeme für<br />
Privatkunden und Unternehmen sowie ein Frühwarnund<br />
Event/Recovery-System.<br />
2005 wurde die betont vorsichtige Kreditvergabe<br />
beibehalten. Die Basel-II-Bestimmungen werden daher<br />
kaum direkte Auswirkungen auf das Kreditgeschäft des<br />
<strong>Bankhaus</strong>es haben, da auch bisher bereits äußerst<br />
risikobewusst agiert wurde.<br />
Zahlungsverkehr Inland/Ausland<br />
Der Zahlungsverkehr verzeichnet bei <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> von Jahr zu Jahr steigende Transaktionsvolumina.<br />
Sowohl auf Kommerzkundenseite wie auch bei<br />
Privaten hat sich 2005 der Trend zu elektronisch übermittelten<br />
Zahlungen fortgesetzt. Internetbanking bietet die<br />
Unabhängigkeit von Öffnungszeiten und die Bequemlichkeit,<br />
von zu Hause aus die Bankgeschäfte erledigen zu<br />
können. Für Firmenkunden gewährleistet Telebanking auf<br />
Basis des Multi-Banking-Standards die elektronische<br />
Durchführung zahlreicher kommerzieller Geldgeschäfte<br />
vom Büro aus.<br />
Bei Dienstleistungen im außereuropäischen<br />
Zahlungsverkehr hatte auch 2005 vor allem die Betreuung<br />
von Non-Profit-Organisationen im kirchlichen und<br />
weltlichen Bereich große Bedeutung. <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> konnte sich hier langjährige Erfahrung und<br />
das notwendige Spezialwissen aufbauen. Durch kurzfristige<br />
Liquidität und rasche Verfügbarkeit von Geldmitteln<br />
wird beispielsweise das Krisenmanagement von<br />
Non-Profit-Organisationen wirksam unterstützt. Die<br />
erfahrenen Mitarbeiter im Auslandsgeschäft der Bank<br />
haben das Know-how, wie etwa Geld verlässlich zu<br />
Partnern in „schwierigen“ Ländern bzw. Regionen transferiert<br />
werden kann. Dieses Know-how wird auch immer<br />
wieder von anderen Kreditinstituten und Geschäftspartnern<br />
genutzt.<br />
Die deutlich steigenden Transaktionsvolumina in<br />
diesem Bereich führten 2005 – trotz unverändert niedriger<br />
Gebührensätze – zu weiterhin steigenden Erträgen<br />
im Auslandsgeschäft.<br />
Beteiligungen<br />
Die österreichischen Banken haben sich gemeinsam mit<br />
der Oesterreichischen Nationalbank entschlossen, die<br />
APSS Austrian Payment Systems Services GmbH an die<br />
FDI First Data International zu verkaufen. Die <strong>Bankhaus</strong><br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> AG war mit 1,17% an APSS<br />
beteiligt. Im Zuge dieser Transaktion haben wir einen<br />
Anteil in Höhe von 0,67% an der Hobex AG erworben.<br />
Ein Teil des Verkaufserlöses ist bereits 2005 ergebniswirksam<br />
geworden, der Rest wird den Beteiligungsertrag<br />
2006 entsprechend erhöhen.<br />
Im Geschäftsjahr 2005 hat sich daher der<br />
Beteiligungsertrag gegenüber dem Vorjahr um 22% auf<br />
€ 1,538 Mio. erhöht. Bei den anderen Beteiligungen<br />
(siehe Darstellung der Beteiligungen über 20% im<br />
Anhang) konnte das gute Ergebnis des Jahres 2004<br />
erreicht bzw. teilweise sogar verbessert werden. Die<br />
Bankinteressen wurden entsprechend den Beteiligungsverhältnissen<br />
von Funktionären des Hauses wahrgenommen.<br />
Das Management strebt grundsätzlich eine<br />
langfristige selektive Ausweitung der Beteiligungen an.<br />
20 Lagebericht
IV. Mitarbeiterbericht<br />
Die überaus erfolgreiche Entwicklung der Bank und das<br />
hohe Kundenvertrauen sind neben der hervorragenden<br />
Produktpalette vor allem auch auf die hohe Kompetenz<br />
und das außergewöhnliche Engagement der Mitarbeiter<br />
zurückzuführen. Die Mitarbeiter von <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> zeichnen sich durch sehr hohe Firmentreue<br />
und damit größte Erfahrung aus und tragen somit<br />
wesentlich dazu bei, dass die Kundenerwartungen nach<br />
langfristiger Betreuung durch die Person ihres Vertrauens<br />
auf höchstem Niveau umgesetzt werden können.<br />
Flexibles Denken und Handeln und das individuelle<br />
Eingehen auf die Bedürfnisse der Kunden sind selbstverständlich.<br />
Um das Know-how der Mitarbeiter kontinuierlich<br />
zu fördern und weiter auszubauen, wird der Ausund<br />
Weiterbildung ein hoher Stellenwert eingeräumt.<br />
Von den Mitarbeitern wurden daher auch im Laufe des<br />
Jahres 2005 zahlreiche externe Seminare besucht bzw.<br />
interne Schulungsmaßnahmen genutzt.<br />
Der Personalstand der Bank belief sich per<br />
31.12.2005 auf insgesamt 73 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter; zusätzlich befanden sich zu diesem Zeitpunkt<br />
7 Mitarbeiterinnen in Karenz.<br />
Im Laufe des Jahres 2005 traten langjährige<br />
Mitarbeiter der Bank ihren wohlverdienten Ruhestand an.<br />
Vorstandsdirektor Fritz Rosenbusch, der insgesamt 49<br />
Jahre im Dienst der Bank stand, ging per 30. Juni 2005<br />
in Pension. Direktor Rosenbusch, seit 1. Juni 1996<br />
Vorstandsmitglied, zeichnete im Rahmen seiner Tätigkeit<br />
für zahlreiche Bereiche des Hauses verantwortlich und<br />
hat die erfolgreiche Geschichte der Bank wesentlich mitgestaltet.<br />
Neben seiner Managementtätigkeit im <strong>Bankhaus</strong><br />
selbst nahm er eine Reihe weiterer Geschäftsführer- und<br />
Aufsichtsratsmandate für das Unternehmen wahr. Insbesondere<br />
seien hier auch seine Aktivitäten als Vorstandsmitglied<br />
der Ostpriesterhilfe sowie des Österreichischen<br />
Katholischen Bibelwerkes betont. Direktor Fritz<br />
Rosenbusch wurde für seine Verdienste auch mehrfach<br />
ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goldenen<br />
Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.<br />
Der langjährige Leiter der Innenrevision, Herr<br />
Direktor Otto Nowosad, trat 1961 in die Bank ein.<br />
Direktor Nowosad war in der Buchhaltung, in der Giroabteilung<br />
und in der Wertpapierabteilung tätig und übernahm<br />
im Jahr 1987 die Leitung der Innenrevision. 2003<br />
wurde er zum Direktor ernannt. Direktor Nowosad wurde<br />
für seine Verdienste unter anderem mit dem Silbernen<br />
Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.<br />
Elfriede Waldinger war 40 Jahre für das <strong>Bankhaus</strong><br />
<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> tätig, 25 Jahre davon als<br />
Leiterin der Personalverrechnung. Frau Waldinger, die<br />
von 2001 bis 2005 auch für die Personalverrechnung<br />
des Canisiuswerkes verantwortlich zeichnete, wurde<br />
aufgrund ihrer Verdienste das Verdienstkreuz mit dem<br />
Wappen des Malteserordens überreicht.<br />
Der Vorstand der <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong> wurde mit dem Ablaufen des<br />
Mandates von Direktor Fritz Rosenbusch auf 3 Personen<br />
reduziert. Direktor Kommerzialrat Helmut Jonas wurde<br />
per 1. Jänner 2005 Vorsitzender des Vorstandes und im<br />
März zum Generaldirektor ernannt. Direktor Günter<br />
Bergauer trat seine Vorstandstätigkeit am 1. Jänner 2005<br />
an und zeichnet für die Geschäftsbereiche Wertpapiere,<br />
Buchhaltung sowie den In- und Auslandszahlungsverkehr<br />
verantwortlich. Direktor Mag. Peter Böhler wurde per<br />
1. März 2005 in den Vorstand berufen und zeichnet für<br />
die Bereiche Kredite, rechtliche Angelegenheiten,<br />
Marketing, Immobilien und EDV verantwortlich.<br />
21
Lagebericht gemäß RLG<br />
V. Konzern<br />
Der gemäß § 59 BWG aufzustellende Konzernabschluss,<br />
das ist die Konsolidierung der Bankbilanz mit der Bilanz<br />
der Kapitalanlagegesellschaft, wird in diesem Geschäftsbericht<br />
nicht gesondert dargestellt. Er ist mit dem<br />
Einzelabschluss der Bank nahezu identisch und würde<br />
keine weiteren Aussagen vermitteln.<br />
Die <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> Kapitalanlagegesellschaft<br />
m.b.H. gehört zu 70% der Bank und<br />
zu 30% der Superiorenkonferenz der männlichen<br />
Ordensgemeinschaften Österreichs. Die Bilanzsumme<br />
beträgt Ende 2005 € 5,4 Mio.<br />
Weitere verbundene Unternehmen und<br />
Beteiligungen sind im Anhang zur Bilanz dargestellt.<br />
VI. Risikobericht<br />
Ziel des <strong>Bankhaus</strong>es <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> ist es,<br />
den Unternehmenswert abzusichern und im Rahmen<br />
der vorhandenen Möglichkeiten zu steigern. Hiezu wird<br />
die interne Organisation ständig weiterentwickelt und<br />
optimiert, um Risiken zu identifizieren, zu quantifizieren<br />
und zu steuern.<br />
Durch die weit reichende Internationalisierung,<br />
Markttransparenz und Produktvielfalt sind die<br />
Geschäftsvorgänge anspruchsvoller und komplexer<br />
geworden. Markt-, Kredit- und operationelle Risiken<br />
spielen eine bedeutende Rolle. Wir subsumieren unter<br />
dem Begriff Risiko einen möglichen Verlust aufgrund<br />
unerwarteter Veränderungen, die zu einer negativen<br />
Abweichung von prognostizierten Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragsentwicklungen der Bank führen könnten.<br />
Marktrisiken bergen die Gefahr von Verlusten durch<br />
nachteilige Veränderungen von Preisen bzw. den Preis<br />
beeinflussenden Parametern. Für das <strong>Bankhaus</strong> sind in<br />
diesem Zusammenhang die Zinsänderungsrisiken bei<br />
verzinslichen und die Kursänderungsrisiken bei den<br />
Beteiligungswertpapieren, aber auch Ausfälle von<br />
Emittenten und Kreditnehmern von Bedeutung.<br />
Als operationelle Risiken verstehen wir die Gefahr<br />
von Verlusten, die aufgrund der Unangemessenheit oder<br />
des Versagens von internen Verfahren, Personal,<br />
Technologie oder durch externe Faktoren entstehen.<br />
Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung tagt regelmäßig<br />
die Führungsriege der Bank, um über die Entwicklung<br />
der Zins- und Aktienmärkte und die Auswirkungen auf<br />
die Ertrags- und Risikokennzahlen sowie über die technischen<br />
und gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beraten.<br />
Die überschaubare Größe des <strong>Bankhaus</strong>es sowie die<br />
hervorragende Eigenmittelausstattung ermöglichen die<br />
Führung eines Wertpapier-Handelsbuches gem. BWG<br />
§ 22b (2) bzw. eines langfristig orientierten Bankbuches<br />
im Sinne des BWG § 73 (4) 1. Hinsichtlich der Entscheidungsfindung<br />
für die Einbeziehung von Positionen<br />
im Wertpapier-Handelsbuch wurde ein Leitfaden erstellt.<br />
Ziel des Leitfadens ist es, den Unternehmenswert<br />
abzusichern und im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten<br />
eine Erhaltung und Mehrung der vorhandenen<br />
Mittel zu erreichen.<br />
Die Steuerung des Risikos folgt maßgeblich dem Prinzip<br />
der Diversifikation. Das Rentenportfolio wird unter Maßgabe<br />
der gebräuchlichen Kennzahlen gesteuert. Es werden<br />
vorzugsweise Anleihen, die von internationalen Rating-<br />
Agenturen im „A-Segment“ bewertet werden, ausgewählt.<br />
Bei Aktien wird neben einer Streuung nach regionalen<br />
und branchenorientierten Aspekten auf technische und<br />
fundamentale Daten geachtet. Wir engagieren uns als<br />
aktives Handelsmitglied der Wiener Börse am heimischen<br />
Markt und sind auch an den internationalen Kapitalmärkten<br />
tätig. Im Aktienbereich wird konsequent eine<br />
„Stop-Loss-Strategie“ verfolgt. Währungsrisiken nehmen<br />
22 Lagebericht
eine untergeordnete Rolle ein. Gegebenenfalls werden<br />
diese aber durch entsprechende Absicherungsgeschäfte<br />
ausgeschlossen. Darüber hinaus sehen wir durch unseren<br />
werteorientierten, langfristigen Portfolioansatz derzeit<br />
keinen Bedarf, Derivate einzusetzen.<br />
Im Kreditbereich bestehen die notwendigen strategischen<br />
Rahmenbedingungen. Bei der Kreditvergabe sowie<br />
der Risikoanalyse im Hinblick auf Bonitätsprüfung und<br />
Sicherheitenbewertung liegen genau definierte Richtlinien<br />
vor. Die organisatorischen Maßnahmen im Kreditgeschäft<br />
werden laufend angepasst. Ein Risikoklassifizierungsverfahren,<br />
Kreditbearbeitungskontrollen, Risikocontrolling<br />
und ein internes Berichtssystem werden angewendet.<br />
Aufgrund der Überschaubarkeit unseres Hauses<br />
achten wir darauf, durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit unseren Kunden Gefährdungsfaktoren<br />
möglichst frühzeitig zu erkennen.<br />
Den operationellen Risiken begegnen wir durch entsprechende<br />
organisatorische Maßnahmen. Die<br />
Kompetenzaufteilung sowie die Ablauforganisation sind<br />
genau dokumentiert und jedem Mitarbeiter bekannt.<br />
Transparenz und ein faires, partnerschaftliches<br />
Miteinander sind uns in allen Bereichen wichtig.<br />
VII. Ausblick<br />
Es ist in wirtschaftlicher Hinsicht weiterhin mit einer<br />
positiven Entwicklung der Weltkonjunktur zu rechnen.<br />
Die in den letzten Monaten des Jahres 2005 positive<br />
Stimmung führt möglicherweise zu einer zu optimistischen<br />
Einschätzung durch die Marktteilnehmer. Nicht<br />
berechenbare welt- oder wirtschaftspolitische Ereignisse<br />
könnten 2006 kurzfristig zu größeren Enttäuschungen<br />
führen. Höhere Schwankungen sind daher mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit möglich.<br />
Der Anteil an liquiden Mitteln und festverzinslichen Werten<br />
wird – trotz steigender Zinsen – aus Sicherheitsgründen<br />
auch 2006 stärker gewichtet bleiben. Sich abzeichnende<br />
weltpolitische Gefahren werden die Nachfrage<br />
nach „Save Haven“-Papieren stabil halten. Die durch<br />
Zinsanhebungen befürchteten Abwertungen festverzinslicher<br />
Wertpapiere werden daher in einem nicht allzu<br />
großen Ausmaß erwartet. Im Aktienbereich gehen wir<br />
weiterhin sehr von einer freundlichen, wenn auch nicht<br />
mehr so dynamischen Aufwärtsentwicklung wie 2005<br />
aus. Im Investmentfondsgeschäft ist zu erwarten, dass<br />
das Fondsvolumen auch 2006 deutlich steigen und voraussichtlich<br />
das Sparvolumen in Österreich übertreffen<br />
wird. Gemäß den strategischen Beschlüssen aus dem Jahr<br />
2005 werden die beiden Publikumsfonds SUPERIOR 2<br />
und SUPERIOR 4 im Laufe des Jahres 2006 ethisiert bzw.<br />
nach Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet.<br />
Generell wird das Vorsorgethema weiter an Bedeutung<br />
gewinnen. <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> wird diesem<br />
Umstand Rechnung tragen und plant, seine Leistungspalette<br />
weiter auszubauen, etwa durch das Angebot<br />
ethischer Sparpläne. Um die Vertriebschancen der<br />
SUPERIOR-Fonds zu erhöhen, versucht <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong>, strategische Allianzen auf Produktebene mit<br />
ausgewählten Partnern, die sich mit den hohen<br />
Ethikstandards identifizieren, zu etablieren. Bei den<br />
Kundenausleihungen wird unter Beibehaltung der restriktiven<br />
Risikopolitik ein weiteres kontinuierliches Wachstum<br />
angestrebt. Insbesondere Freiberufler sind eine wichtige<br />
Zielgruppe, die wir verstärkt ansprechen wollen. Ein<br />
wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Qualifikation unserer<br />
Mitarbeiter. Auch im laufenden Jahr werden aus diesem<br />
Grund diverse Schulungen und Trainingsveranstaltungen<br />
mit den Schwerpunkten Kommunikation und Verkauf<br />
sowie produktspezifische Fachkurse durchgeführt.<br />
Insgesamt werden wir darauf achten, dass die hervorragende<br />
Kosten-Ertrags-Situation unter Beibehaltung<br />
höchster Qualitätsstandards für unsere Kunden aufrechterhalten<br />
werden kann.<br />
23
Wichtige Veranstaltungen im Jahr 2005<br />
Kundenempfang im Börsegebäude<br />
Die repräsentativen Säle des Börsegebäudes an der<br />
Wiener Ringstraße waren im Monat Mai der festliche<br />
Rahmen für den traditionellen Kundenempfang, den<br />
das <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> jährlich durchführt.<br />
Den Gästen konnte über die ausgezeichnete<br />
Geschäftsentwicklung der Bank und vor allem über die<br />
außergewöhnliche Produkt- und Leistungspalette des<br />
Hauses berichtet werden. Darüber hinaus war der<br />
Kundenempfang auch Anlass für den Vorsitzenden des<br />
Aufsichtsrates, Prälat Rupert Kroisleitner, das neue<br />
Management von <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> zu<br />
präsentieren. Im Anschluss gab es ausführlich<br />
Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch.<br />
Kundenempfang in den Festsälen der Wiener Börse am 12. Mai 2005<br />
Interesse am Vortrag im Festsaal<br />
24 Veranstaltungen
Aktive Rolle bei der Tagung<br />
„Doppelte Dividende“ in München<br />
Bei der internationalen Tagung „Doppelte Dividende“ im<br />
Oktober 2005 in München nahmen mehr als 90 institutionelle<br />
Investoren sowie Vertreter von Investmentgesellschaften<br />
teil. Die <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> KAG zählte<br />
dabei zu den 9 Finanzdienstleistern, die zu den Pionieren<br />
des nachhaltigen Investments gehören und die konkrete<br />
Anlageprodukte präsentierten.<br />
Bei der von oekom research und CRIC organisierten<br />
Tagung wurde unter anderem betont, dass kirchliche<br />
Investoren führend sind bei der Umsetzung von<br />
Anlagekonzepten, die neben klassischen Aspekten wie<br />
Rendite, Sicherheit und Risiko auch die ethische<br />
Dimension miteinbeziehen.<br />
Weltspartagsempfang<br />
Der weltweite Festtag der Sparer ist seit 80 Jahren eine<br />
fixe Einrichtung, um den Spar- und Geldanlagegedanken<br />
besonders positiv hervorzuheben. Insbesondere die<br />
persönliche Vorsorge hat dabei in den letzten Jahren<br />
massiv an Bedeutung gewonnen. Auch in den beiden<br />
Geschäftsstellen des <strong>Bankhaus</strong>es <strong>Schelhammer</strong> &<br />
<strong>Schattera</strong> freuten sich am 31. Oktober die Mitarbeiter,<br />
diese Tradition hochzuhalten und ihre Kunden anlässlich<br />
des Weltspartages 2005 als Gäste ganz besonders herzlich<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
die Möglichkeit, über Interessantes aus Einrichtungen<br />
kirchlicher Organisationen zu berichten. In der ersten<br />
Ausgabe wurde das Kneipp-Kurhaus und<br />
Entspannungszentrum Marienkron vorgestellt.<br />
Kunden besuchen Stift Heiligenkreuz<br />
Die Nahbeziehung des <strong>Bankhaus</strong>es zur römisch-katholischen<br />
Kirche und deren Einrichtungen ermöglicht den<br />
Kunden von <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> auch exklusive<br />
Einblicke. So hat sich beispielsweise im November 2005<br />
die Gelegenheit ergeben, das Stift Heiligenkreuz aus<br />
einem besonderen Blickwinkel zu besichtigen. Nach einer<br />
gemeinsamen Fahrt von Wien nach Heiligenkreuz<br />
empfing Hausherr Abt-Präses Gregor Henckel-<br />
Donnersmarck die Gäste und führte diese persönlich<br />
durch das Stift. Die hervorragende Stimmung hielt auch<br />
beim anschließenden Buffet, das für intensive Gespräche<br />
genutzt wurde, an.<br />
„<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> aktuell“<br />
Die Intensivierung der Kundeninformation ist ein wichtiges<br />
Anliegen des <strong>Bankhaus</strong>es <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong>.<br />
Aus diesem Grunde wurde im Oktober 2005 eine neue<br />
Kundenzeitschrift aus der Taufe gehoben, die die Kunden<br />
des <strong>Bankhaus</strong>es ab nun quartalsweise über interessante<br />
Entwicklungen und Produkte informieren wird.<br />
„<strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> aktuell“ nutzt darüber hinaus<br />
25
Gastbeitrag von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz<br />
Mit ethischer Kapitalanlage kann man<br />
mehrfach gewinnen<br />
Im Gegensatz zum fiskalpolitischen Grundsatz „Pecunia<br />
non olet“, demgemäß ein guter Teil des Steueraufkommens<br />
der westlichen Welt beim Verkauf von Drogen und<br />
der Ausbringung von Giften erzielt wird, hat<br />
Kapitalanleger – und ihre aufmerksamen Kritiker – neben<br />
den Fragen nach der Sicherheit und Rendite einer<br />
Vermögensanlage immer schon die Frage beschäftigt, ob<br />
sie durch ihre Anlageentscheidung, z.B. ihren<br />
Wertpapierkauf, eine bestimmte Aktivität fördern bzw.<br />
gutheißen oder nicht.<br />
In der Regel möchte man sein Geld nicht in<br />
Verbindung mit der Produktion von Landminen, von<br />
Umweltgiften, von Kinderarbeit und Frauendiskriminierung<br />
gebracht wissen. Das gilt vielleicht in besonders<br />
verschärfter Weise für die Kirchen.<br />
Der „ethische“ Rahmen<br />
In unserer modernen Gesellschaft entsteht für den<br />
Einzelnen wie auch für Organisationen das Phänomen<br />
einer ungeheuren Komplexität der gesellschaftlichen<br />
Funktionsbeziehungen.<br />
Die Gesellschaft und insbesondere ihre Wirtschaft<br />
können weder von zentraler Stelle koordiniert noch vom<br />
Einzelnen auch nur annähernd überschaut werden.<br />
Damit entsteht gesamtgesellschaftlich wie auch für den<br />
Einzelnen das Problem, wie eine ethische<br />
Einschätzung von Strukturen, Organisationen und<br />
Institutionen sowie von kollektivem Handeln und<br />
Einzelhandlungen vorgenommen werden soll. In einer<br />
modernen Sozialethik lässt sich mit dem Münchner<br />
Philosophen und Wirtschaftsethiker Karl Homann<br />
formulieren, dass der systematische Ort der Moral die<br />
„institutionelle Rahmenordnung“ sei. Das heißt, der<br />
Ansatzpunkt des ethischen Argumentierens und<br />
insbesondere des entsprechenden Eingreifens und<br />
Gestaltens sind die institutionellen Rahmenbedingungen,<br />
die Strukturen.<br />
Der Rahmen für eine Wettbewerbswirtschaft, wie sie<br />
heute in den meisten Ländern der Erde vorherrscht, ist<br />
durch eine kooperative Entscheidung durch Gesetze festgelegt.<br />
In einer Demokratie darf man die Vorvermutung<br />
gelten lassen, dass diese Gesetze den Ansprüchen der<br />
Ethik genügen.<br />
Besteht der Verdacht, dass dies nicht der Fall ist,<br />
müsste eine Initiative in Gang gesetzt werden, um diese<br />
Gesetze zu ändern. Man kann auch von einer ordnungspolitischen<br />
Strategie der Wirtschaftsethik sprechen.<br />
Ordnungspolitische Strategien greifen nicht durch<br />
Maßnahmen in den Wirtschaftsprozess ein, sondern<br />
verändern den institutionellen Rahmen, um über die<br />
„Spielregeln“ die Rahmenordnung und das<br />
Wirtschaftsergebnis zu beeinflussen.<br />
Die durch Gesetze definierte Rahmenordnung der Wirtschaft<br />
ist nun aber nicht so eng gefasst, dass sie den einzelnen<br />
wirtschaftlichen Akteuren nur noch die Alternative<br />
zwischen gesetzeskonformem und nicht gesetzeskonformem<br />
Handeln einräumte. Sonst würde es ja kaum noch<br />
wirtschaftsethischen Handlungsspielraum für den individuellen<br />
Kapitalanleger geben und überhaupt keine Möglichkeiten<br />
für unternehmerische Initiative und Kreativität.<br />
26 Gastbeitrag
Unternehmen verdienen mit Ethik Geld<br />
„Ethisch“ oder „nicht ethisch“?<br />
Auch auf der Ebene der Unternehmen können wirtschaftsethische<br />
Ziele unmittelbar verfolgt werden. Man<br />
spricht hier von Unternehmensethik im engeren Sinn.<br />
Natürlich müssen Unternehmen, die sich ethisch verhalten,<br />
auch im Wettbewerb bestehen können.<br />
Es geht also darum, dass Unternehmen trotz – oder<br />
besser: mit – Ethik Geld verdienen. Wir kennen Beispiele<br />
von Unternehmen, die über die Entfernung bestimmter<br />
umweltbelastender Stoffe aus ihren Produkten so werbewirksam<br />
informieren, dass die Konkurrenten oft binnen<br />
weniger Tage mit ähnlichen Angeboten folgen.<br />
Es warten zwar nicht alle Unternehmen beständig<br />
darauf, möglichst viele ethische Komponenten in ihre<br />
Produktpalette einzubauen. Das ist ja auch nicht in erster<br />
Linie ihr spezifisches Geschäft. Allerdings reagieren sie<br />
sehr sensibel auf Anforderungen seitens des Marktes,<br />
sprich der Konsumenten.<br />
Hier ist ein Ansatzpunkt auch für individuelles<br />
Verbraucherverhalten, bei dem sich die Kirchen in<br />
verschiedensten Ländern immer wieder durch<br />
Empfehlungen und Kampagnen einklinken.<br />
Wie soll aber nun der einzelne Anlageentscheider<br />
damit umgehen? Das Wertpapierangebot hat sich explosionsartig<br />
ausgeweitet. Unternehmensverflechtungen,<br />
Marktdiversifikationen, Globalisierung und eine unübersehbare<br />
Flut von Fonds machen es für den Anleger praktisch<br />
unmöglich, nach früher praktizierten Grobfiltern<br />
„ethisch“ von „nicht ethisch“ zu unterscheiden.<br />
Eine grundlegende Hilfe für die ethische Bewertung<br />
von Unternehmen bietet dabei der „Frankfurt-<br />
Hohenheimer-Leitfaden“, der von einem Expertenteam<br />
rund um Professor Johannes Hoffmann entwickelt wurde.<br />
Dr. Hoffmann ist auch Mitglied des Ethikbeirates der<br />
<strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> KAG.<br />
Ausgehend von diesem Leitfaden, haben Research-<br />
Unternehmen vielfältige Rating-Systeme entwickelt, die<br />
Anlageprodukte im Hinblick auf ihre soziale, humane<br />
und ökologische Verantwortung filtern. In komplexen<br />
Modellen mit einer Vielzahl von Kriterien wird bewertet,<br />
ob Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber der<br />
natürlichen Umwelt, gegenüber den von ihrer unternehmerischen<br />
Tätigkeit betroffenen Menschen und gegenüber<br />
der Gesellschaft und Kultur wahrnehmen.<br />
Für den Kapitalmarkt gilt Ähnliches: Wenn Anleger<br />
Wert darauf legen, dass von den Unternehmen, denen sie<br />
ihr Geld zur Verfügung stellen, bestimmte ethische<br />
Kriterien eingehalten werden, so werden Unternehmen<br />
darauf durchaus sensibel reagieren.<br />
Je mehr Anleger das tun, umso mehr steigt nämlich<br />
sonst der Preis für dieses Kapital, sprich der Zins.<br />
Außerdem wird so etwas in der Öffentlichkeit bekannt<br />
und wirkt sich auch auf den Absatzmarkt von<br />
Unternehmen aus.<br />
Unabhängig davon gilt es, einen eindeutigen<br />
Ausschlusskatalog zu definieren und anzuwenden.<br />
Er umfasst heute nicht nur Waffen, Atomenergie und<br />
Pornografie, sondern auch – mit Einschränkungen,<br />
was etwa die Position des Vatikans in Bezug auf<br />
Entwicklungsländer und Hunger angeht – grüne<br />
Gentechnik, Embryonenforschung oder Tierversuche.<br />
Es gibt inzwischen sogar Anlagefonds, bei denen man<br />
die ethischen Kriterien, die man für besonders wichtig<br />
hält, selbst zusammenstellen kann.<br />
27
Gastbeitrag von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz<br />
Wo liegt die Grenze zwischen „ethisch unakzeptabel“ und<br />
„ethisch gerade noch vertretbar“? Wie eindeutig sind die<br />
recherchierten Informationen? Mit welchen<br />
Gewichtungsfaktoren gehen einzelne Kriterien in das<br />
Gesamturteil ein?<br />
einmischen und zu einem Gesinnungswandel beitragen,<br />
der im Sinne der oben skizzierten Sozial- bzw.<br />
Wirtschaftsethik in begründeter und realistisch<br />
umsetzbarer Weise zu einem Bedingungswandel führt<br />
(Karl Homann).<br />
Diese Fragen zeigen, dass die Anforderungen an<br />
Research- und Rating-Unternehmen enorm sind, zumal<br />
mit dem Anwachsen der Nachfrage nach ethischen<br />
Veranlagungen sich auch Unternehmen gerne ein ethisches<br />
Mäntelchen umhängen, die es keinesfalls verdienen.<br />
Investoren, die nach ethischen Gesichtspunkten<br />
investieren, formulieren nicht nur bestimmte<br />
Ausschlusskriterien, sondern wollen auch Informationen<br />
darüber erhalten, wie ein Unternehmen als Gesamtes seiner<br />
Verantwortung gegenüber Mensch, Umwelt und<br />
Kultur nachkommt.<br />
Die Kirchen können in zumindest mehrfacher Weise<br />
durch ethische Veranlagungen gewinnen. Untersuchungen<br />
wie jene von oekom research zeigen, dass nachhaltig<br />
agierende Unternehmen teilweise sogar deutlich höhere<br />
Aktienrenditen verzeichnen als ihre weniger verantwortungsbewussten<br />
Mitbewerber. Selbst Kritiker dieser<br />
Studien bestätigen, dass nachhaltige Geldanlage nicht<br />
schlechter abschneidet als herkömmliche Aktienanlage.<br />
Wenn dies der Fall ist, sollte einen Anleger eigentlich<br />
nichts davon abhalten, ethisch zu investieren. „Er<br />
gewinnt, und dies sogar mit einem guten Gewissen.“<br />
Die Kirche und ethische Kapitalanlagen<br />
Die Kirche kann nicht nur, soll nicht nur, sondern muss<br />
sich an ethisch begründeten Kapitalanlagen beteiligen.<br />
Schließlich will sie sich in die gesellschaftliche Diskussion<br />
Die Nachfrage nach ethischen Investments bewirkt<br />
aber auch Verhaltensänderungen, die unter Druck und<br />
durch Gesetze nicht erzielbar wären. Wenn die<br />
Gesellschaft ethisches Agieren von Unternehmen<br />
honoriert, indem sie deren Produkte und deren Aktien<br />
„Es ist einsichtig, dass ökologisch<br />
und sozial verantwortliches, nachhaltiges<br />
Wirtschaften zu größerer Effizienz<br />
und sparsamerem Ressourceneinsatz<br />
führt. Effizienter Ressourceneinsatz<br />
ist meist auch mit einem höheren<br />
Innovationspotenzial verbunden.“<br />
Diözesanbischof<br />
Dr. Alois Schwarz<br />
28 Gastbeitrag
kauft, übt dies auf die Konkurrenten in marktwirtschaftlichen<br />
Systemen den größten Druck zur Verhaltensänderung<br />
aus. Freilich fehlen derzeit noch Studien darüber,<br />
was der Kauf nachhaltiger Aktien in Unternehmen<br />
bewirkt und wie ethisch motivierte Anleger durch ihr<br />
Investitionsverhalten nachhaltiges Wirtschaften stimulieren.<br />
Es ist aber einsichtig, dass ökologisch und sozial<br />
verantwortliches, nachhaltiges Wirtschaften zu größerer<br />
Effizienz und sparsamerem Ressourceneinsatz führt.<br />
Effizienter Ressourceneinsatz ist meist auch mit einem<br />
höheren Innovationspotenzial verbunden.<br />
Wenn also ethisches Investment positive Verhaltensänderungen<br />
auslöst und moralisch wertvolles Handeln<br />
breiteren Raum gewinnt, wird ein grundlegendes Anliegen<br />
der Kirche erfüllt. Die Kirche kann mit Kapitalanlage<br />
nur gewinnen, wenn sie mit dem Kapital, das sie einsetzt,<br />
Gewinne macht und nicht darauf aus ist, eine ethisch<br />
ungebundene Gewinnmaximierung zu erreichen.<br />
Aufgabe der Kirche ist es, daran mitzuwirken, die<br />
Gewinne des Kapitals in einen ethisch verantworteten<br />
Rahmen einzubinden, der es zum Wohl aller wirksam<br />
werden lässt. Aufgabe der Kirche ist es aber auch, die<br />
persönliche Bedeutung von Gewinn und Wohlstand für die<br />
Menschen zu relativieren und dazu beizutragen, dass solche<br />
Ziele sich nicht immer mehr verselbstständigen und<br />
absolut gesetzt werden.<br />
Gewinn an Glaubwürdigkeit<br />
Aufgabe der Kirche ist es also nicht, den Kapitalmarkt<br />
einzuschränken, sondern durch Relationen Dimensionen<br />
einzubringen, die den Kapitalmarkt in der primären<br />
Ordnung belassen. Die Kirche kommt mit ethischen<br />
Kriterien, die in der Bibel gründen, bzw. aus einer<br />
Lebensordnung, die sich durch Jahrhunderte in jüdischchristlicher<br />
Tradition bewährt hat. Die Kirche „gewinnt“<br />
somit durch die Beteiligung an ethisch begründeten<br />
Investments an Glaubwürdigkeit und widersetzt sich<br />
damit einem sich verabsolutieren wollenden „Geld-<br />
Pantheismus“.<br />
Nach wie vor und auch in Zeiten der Globalisierung<br />
regiert der Mensch die Welt. Wir sind nicht Passagiere<br />
eines fremdgesteuerten Zuges, sondern stehen alle am<br />
Führerstand – wenn wir nur wollen. Auch in der globalisierten<br />
Welt geht am Menschen kein Weg vorbei.<br />
Aber dies gelingt eben nur, wenn alle dabei eingebunden<br />
sind – bei den Vorteilen und bei der Verantwortung.<br />
Das ist in einer hoch komplexen Weltgesellschaft nur zu<br />
erreichen, wenn eine solche Einbindung auch institutionell<br />
sichergestellt ist und nicht versucht wird, die moderne<br />
Welt über bloße Appelle zu steuern.<br />
Der institutionelle Rahmen der Gesellschaft darf nicht<br />
gegen die Forderungen der Tugend, sondern soll in ihre<br />
Richtung gebaut sein. In diesem Sinne und dann gilt, was<br />
Prof. Eckert, der EU-Integrationsbeauftragte der Österreichischen<br />
Bischofskonferenz, im Buch „Corporate Social<br />
Responsibility“ ausführt:<br />
„Woran immer wir uns orientieren, an einem<br />
personalen Gott oder an einer natürlichen Ethik – der<br />
Andere, der Aktionär, der Kunde, der Mitarbeiter und<br />
schlechthin jeder, der der Hilfe bedarf, muss ins Spiel<br />
kommen und es darf nie aufhören, in diesem<br />
Spielvorgang Partner zu sein gegenüber allen Pressionen<br />
und Sachzwängen dieser Welt. Wenn eine solche<br />
Orientierung zur außerökonomischen Leitlinie für<br />
ökonomisches Verhalten wird, wird sich auch der<br />
ökonomische Erfolg einstellen, nicht als ‚windfallprofit‘,<br />
sondern als beständige Prosperität. An Gottes Segen<br />
ist alles gelegen!“<br />
29
Augustiner Chorherrenstift<br />
Vorau, Steiermark<br />
Was bedeutet für Sie Verantwortung?<br />
In der Zeit meiner Zuständigkeit für ein Werk war Verantwortung<br />
für mich, notwendige und klare Entscheidungen<br />
zu treffen und dabei die zukünftigen Auswirkungen<br />
weitgehend zu berücksichtigen.<br />
Wie leben Sie Verantwortung?<br />
Das Ziel meines Handelns war es immer, die Balance zu<br />
halten – zwischen Kontinuität, gewachsen aus einer Tradition,<br />
und dem Element des Neuen im Sinne einer Offenheit für<br />
zukünftige Entwicklungen.<br />
Wo wünschen Sie sich mehr Verantwortung?<br />
Überall dort, wo es darum geht, in schwierigen Situationen<br />
den Respekt vor der menschlichen Würde eines anderen<br />
zu wahren.<br />
Prälat Rupert Kroisleitner<br />
Stift Vorau
Bilanz zum 31. Dezember 2005<br />
AKTIVA<br />
€<br />
€<br />
Vorjahreszahlen<br />
in TSD €<br />
1. Kassenbestand, Guthaben bei<br />
Zentralnotenbanken und Postgiroämtern 8.768.494,22 6.878<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und<br />
Wechsel, die zur Refinanzierung bei der<br />
Zentralnotenbank zugelassen sind 28.570.908,43 30.961<br />
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen<br />
und ähnliche Wertpapiere 28.570.908,43 30.961<br />
b) zur Refinanzierung bei der<br />
Zentralnotenbank zugelassen sind 0,00 0<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute 200.981.297,28 163.574<br />
a) täglich fällig 17.350.480,40 6.039<br />
b) sonstige Forderungen 183.630.816,88 157.535<br />
4. Forderungen an Kunden 125.648.290,29 118.961<br />
5. Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere 125.990.236,01 139.812<br />
a) von öffentlichen Emittenten 5.773.490,61 6.708<br />
b) von anderen Emittenten 120.216.745,40 133.104<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche<br />
Wertpapiere 48.450.590,20 44.580<br />
7. Beteiligungen 8.525.410,56 8.548<br />
hievon an Kreditinstituten € 529.497,51<br />
(VJ: € 529 TSD)<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.438.173,59 2.438<br />
hievon an Kreditinstituten € 508.709,84<br />
(VJ: € 509 TSD)<br />
9. Immaterielle Vermögensgegenstände des<br />
Anlagevermögens 23.152,20 67<br />
10. Sachanlagen 6.920.245,39 7.178<br />
hievon Grundstücke und Bauten, die vom<br />
Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen<br />
Tätigkeit genutzt werden € 3.531.082,46<br />
(VJ: € 3.831 TSD)<br />
11. Sonstige Vermögensgegenstände 1.232.223,76 1.002<br />
12. Rechnungsabgrenzungsposten 219,50 12<br />
557.549.241,43 524.011<br />
Posten unter der Bilanz<br />
1. Auslandsaktiva 104.523.711,61 91.144<br />
32 Bilanz
PASSIVA<br />
€<br />
€<br />
Vorjahreszahlen<br />
in TSD €<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 32.767.310,29 25.320<br />
a) täglich fällig 2.421.287,67 822<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 30.346.022,62 24.498<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 367.020.121,30 346.796<br />
a) Spareinlagen 117.052.203,88 113.212<br />
aa) täglich fällig 13.648.594,15 13.863<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist 103.403.609,73 99.349<br />
b) sonstige Verbindlichkeiten 249.967.917,42 233.584<br />
aa) täglich fällig 133.031.642,54 122.789<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist 116.936.274,88 110.795<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten 75.632.796,57 73.548<br />
andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.154.190,67 1.162<br />
5. Rechnungsabgrenzungsposten 139.510,03 141<br />
6. Rückstellungen 5.221.042,36 6.285<br />
a) Rückstellungen für Abfertigungen 1.121.687,00 1.298<br />
b) Rückstellungen für Pensionen 2.151.738,00 2.209<br />
c) Steuerrückstellungen 1.470,00 1.028<br />
d) sonstige 1.946.147,36 1.750<br />
6.A Fonds für allgemeine Bankrisiken 7.500.000,00 6.700<br />
7. Ergänzungskapital 6.124.926,83 6.129<br />
8. Gezeichnetes Kapital 30.000.000,00 30.000<br />
9. Gewinnrücklagen 19.925.000,00 15.925<br />
a) gesetzliche Rücklage 3.300.000,00 3.300<br />
b) andere (freie) Rücklagen 16.625.000,00 12.625<br />
10. Haftrücklage gemäß § 23 Abs. 6 BWG 5.863.300,00 5.722<br />
11. Bilanzgewinn 4.205.752,58 4.014<br />
12. Unversteuerte Rücklagen 1.995.290,80 2.269<br />
a) Bewertungsreserve aufgrund von<br />
Sonderabschreibungen 1.995.290,80 2.269<br />
b) sonstige unversteuerte Rücklagen<br />
Investitionsfreibetrag gem. § 10 EStG 0,00 0<br />
Posten unter der Bilanz<br />
557.549.241,43 524.011<br />
1. Eventualverbindlichkeiten 4.689.451,29 4.400<br />
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und<br />
Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten<br />
2. Kreditrisiken 25.141.590,10 20.831<br />
3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften 87.861,46 88<br />
4. Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 BWG 75.528.741,24 73.548<br />
5. Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 BWG 22.716.487,18 21.442<br />
darunter: erforderliche Eigenmittel<br />
gem. § 22 Abs. 1 Z 1 und 4 20.829.487,18 19.702<br />
6. Auslandspassiva 16.491.429,69 11.452<br />
33
Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das Geschäftsjahr 2005<br />
€<br />
€<br />
Vorjahreszahlen<br />
in TSD €<br />
1. Zinsen und ähnliche Erträge 16.952.124,45 16.965<br />
hievon aus festverzinslichen Wertpapieren<br />
€ 7.614.198,15 (VJ: € 7.780 TSD)<br />
2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –10.227.930,63 –9.877<br />
I. NETTOZINSERTRAG 6.724.193,82 7.088<br />
3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 4.070.265,30 3.483<br />
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten<br />
und nicht festverzinslichen Wertpapieren 2.368.019,26 2.093<br />
b) Erträge aus Beteiligungen 1.538.486,04 1.214<br />
c) Erträge aus Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen 163.760,00 176<br />
4. Provisionserträge 4.471.170,30 3.449<br />
5. Provisionsaufwendungen –1.110.108,18 –820<br />
6. Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften 3.355.736,34 2.612<br />
7. Sonstige betriebliche Erträge 514.124,14 456<br />
II. BETRIEBSERTRÄGE 18.025.381,72 16.268<br />
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen –7.818.416,83 –7.783<br />
a) Personalaufwand –6.057.413,37 –6.001<br />
aa) Löhne und Gehälter –4.467.337,31 –4.449<br />
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene<br />
soziale Abgaben<br />
und vom Entgelt abhängige<br />
Abgaben und Pflichtbeiträge –919.837,68 –828<br />
cc) sonstiger Sozialaufwand –109.745,18 –95<br />
dd) Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und Unterstützung –418.026,06 –454<br />
ee) Dotierung der Pensionsrückstellung<br />
56.977,00 47<br />
ff)<br />
Aufwendungen für Abfertigungen<br />
und Leistungen an betriebliche<br />
Mitarbeitervorsorgekassen –199.444,14 –222<br />
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen<br />
(Sachaufwand) –1.761.003,46 –1.782<br />
9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten<br />
9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände<br />
(Abschreibungen) –526.361,25 –645<br />
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen –14.620,77 –267<br />
III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN –8.359.398,85 –8.695<br />
IV. BETRIEBSERGEBNIS 9.665.982,87 7.573<br />
34 Gewinn-und-Verlust-Rechnung
€<br />
Vorjahreszahlen<br />
in TSD €<br />
Übertrag 9.665.982,87 7.573<br />
11./12. Ertrags-Aufwands-Saldo aus der Veräußerung und<br />
der Bewertung von Ausleihungen und Wertpapieren 1.621.700,54 2.724<br />
13./14. Ertrags-Aufwands-Saldo aus der Veräußerung und<br />
der Bewertung von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen<br />
bewertet sind, sowie von Anteilen an<br />
verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 260.275,52 1.031<br />
V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 11.547.958,93 11.328<br />
15. Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken –800.000,00 –640<br />
16. Jahresüberschuss (vor Steuern und Rücklagenbewegung) 10.747.958,93 10.688<br />
17. Steuern vom Einkommen und Ertrag –2.715.081,71 –3.639<br />
18. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 17 ausgewiesen –193.964,09 –188<br />
VI. JAHRESÜBERSCHUSS 7.838.913,13 6.861<br />
19. Rücklagenbewegung<br />
Dotierung (–) Auflösung (+)<br />
a) Haftrücklage 141.200,00 0<br />
b) freie Rücklage 4.000.000,00 3.500<br />
c) Bewertungsreserve 273.710,87 356<br />
d) Steuerrücklagen gem.<br />
§ 10 EStG 0,00 23<br />
20. Saldo Rücklagenbewegung 4.141.200,00 273.710,87 –3.867.489,13 3.500 379 –3.121<br />
VII. JAHRESGEWINN 3.971.424,00 3.740<br />
21. Gewinnvortrag 234.328,58 274<br />
VIII. BILANZGEWINN 4.205.752,58 4.014<br />
35
Anhang<br />
I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm,<br />
ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.<br />
Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und<br />
eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde unter Berücksichtigung der<br />
Besonderheiten des Bankgeschäftes Rechnung getragen.<br />
Die Bewertung sämtlicher Vermögensgegenstände erfolgte nach dem strengen Niederstwertprinzip. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten oder<br />
Herstellungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, bewertet. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden im<br />
Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge erfasst. Bei den Ausleihungen wurde allen erkennbaren Risiken durch<br />
Bildung von angemessenen Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Umrechnung der Fremdwährungsbeträge<br />
erfolgte aufgrund § 58 BWG zu den Valuten- bzw. Devisenmittelkursen des Bilanzstichtages.<br />
Swaps und Devisentermingeschäfte wurden grundsätzlich nach der Abgrenzungsmethode bewertet. Soweit<br />
Zinssicherungsgeschäfte vorlagen, erfolgte ein Ausweis des Erfolges im Rahmen des Zinsergebnisses.<br />
Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Emissionskosten und Disagios auf Emissionen<br />
wurden gemäß § 198 Abs. 7 HGB aktiviert und, auf die Laufzeit der Schuld im Verhältnis zum aushaftenden Kapital<br />
verteilt, abgeschrieben.<br />
Die Rückstellungen wurden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung<br />
notwendig war. Die Rückstellung für Pensionen erfolgte nach einem versicherungsmathematischen Gutachten unter<br />
Zugrundelegung der Sterblichkeits-Rechnungsgrundlagen „AVÖ 1999 P – Pagler & Pagler“ und eines<br />
Rechnungszinssatzes von 3,5% nach dem Gegenwartsverfahren. Die Rückstellungen für Abfertigungen und<br />
Jubiläumsgelder wurden nach der finanzmathematischen Methode gebildet, der Rechnungszinssatz betrug dabei 4%.<br />
Bei der Berechnung wurde das Pensionsantrittsalter mit 59 bis 60 Jahren für Frauen und 64 bis 65 Jahren<br />
für Männer zugrunde gelegt.<br />
Das Kreditinstitut führt ein Handelsbuch und wendet, da die Volumensgrenzen nicht überschritten wurden, die<br />
Bestimmungen des § 22 b Abs. 2 BWG an.<br />
36 Erläuterungen zur Bilanz
II. Erläuterungen zur Bilanz<br />
Forderungen und Guthaben<br />
Gliederung der nicht täglich fälligen Forderungen und Guthaben gegenüber Kreditinstituten und Kunden nach<br />
Restlaufzeiten (es sind dies die entsprechenden Werte aus den Positionen 2, 3, 4 und 5 der Aktivseite der Bilanz):<br />
bis 3 Monate<br />
3 Monate bis<br />
1 Jahr<br />
über 1 Jahr bis 5<br />
Jahre<br />
über 5 Jahre<br />
Forderungen an<br />
Kreditinstitute 117.167.829,84 13.838.910,43 45.074.676,61 7.549.400,00<br />
Forderungen an<br />
Kunden 49.894.769,21 18.754.788,69 23.870.338,13 33.128.394,26<br />
Wertpapiere *) 3.915.715,94 8.927.891,42 102.545.520,76 39.172.016,32<br />
170.978.314,99 41.521.590,54 171.490.535,50 79.849.810,58<br />
*) hier sind in beträchtlichem Ausmaß börsenotierte festverzinsliche Wertpapiere enthalten, die infolge<br />
jederzeitiger Realisierbarkeit liquide Mittel 2. Grades darstellen.<br />
Beteiligungen und verbundene Unternehmen<br />
Angaben zu einzelnen Unternehmen<br />
(bei Anteilsbesitz von mindestens 20%)<br />
Anteil am<br />
Kapital %<br />
Letzter Jahresabschluss<br />
Eigenkapital € Jahresergebnis €<br />
<strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong><br />
Kapitalanlageges.m.b.H., Wien 70,00 4.300.000,00 689.799,83<br />
Bau- u. Betriebsförderungsges.m.b.H., Wien 85,29 2.544.109,65 91.265,65<br />
H. Forstner Ges.m.b.H., Wien 54,00 880.000,00 116.451,03<br />
Monetaria Kreditvermittlungs Ges.m.b.H., Wien 100,00 79.940,11 24.832,52<br />
Commerz Beteiligungsges.m.b.H., Wien 100,00 70.000,00 2.658,50<br />
E-C-B Beteiligungsges.m.b.H., Wien 25,00 254.354,91 1.567.012,93<br />
CLS Beteiligungsges.m.b.H., Wien 23,48 572.577,15 1.881.000,00<br />
Gamma Finanzierungsvermittlungsu.<br />
Beteiligungs Ges.m.b.H., Wien 20,00 7.844,08 –2.679,45<br />
37
Anhang<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und<br />
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Verb. Unternehmen<br />
Beteiligungen<br />
a) Forderungen<br />
€<br />
€<br />
Forderungen an Kunden (Bil.-Pos. 4) 613.562,70 3.999,40<br />
b) Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Bil.-Pos. 1) 346.939,30 0,80<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Bil.-Pos. 2b) 1.527,40 2.776.945,74<br />
Nachrangige Vermögensgegenstände<br />
zu Bil.-Pos. 3b) Forderungen an Kreditinstitute (sonstige Forderungen) € 3.600.000,00<br />
zu Bil.-Pos. 5b) Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere € 0,00<br />
zu Bil.-Pos. 6) Aktien und andere nicht festverzinsliche<br />
Wertpapiere: Ergänzungskapitalanleihen € 0,00<br />
Börsenotierte Wertpapiere<br />
In den Aktivposten Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und andere nicht festverzinsliche<br />
Wertpapiere, Beteiligungen sowie Anteile an verbundenen Unternehmen sind börsenotierte Wertpapiere im<br />
Buchwert von € 200.898.580,22 enthalten. Die Differenz Marktwert zu Buchwert beträgt € 50.160 TSD.<br />
Sachanlagen<br />
In dieser Position ist der Grundwert der bebauten Grundstücke mit € 2.454.219,97 enthalten. Die Entwicklung des<br />
Anlagevermögens ist im Anlagespiegel (siehe Beilage) dargestellt.<br />
Verpflichtungen<br />
Gliederung der nicht täglich fälligen Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten und Kunden nach Restlaufzeiten<br />
(es sind dies die entsprechenden Werte aus den Positionen 1, 2 und 3 der Passivseite der Bilanz):<br />
bis 3 Monate 3 Monate bis über 1 Jahr bis 5 über 5 Jahre<br />
Verbindlichkeiten<br />
1 Jahr<br />
Jahre<br />
gegenüber Kreditinstituten 20.845.745,84 9.500.276,78<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kunden 99.133.663,00 92.871.228,00 22.249.571,00 6.085.422,61<br />
Wertpapiere 27.685.981,77 47.237,34 51.117.591,11 2.906.913,18<br />
147.665.390,61 102.418.742,12 73.367.162,11 8.992.335,79<br />
38 Anhang
Die Rückstellungen gemäß § 14 EStG betragen:<br />
für Abfertigungsverpflichtungen € 1.093.125,00<br />
für Pensionsverpflichtungen € 1.814.703,00<br />
Aktienkapital (Grundkapital)<br />
Es handelt sich zur Gänze um 42.000 Stück auf Namen lautende voll eingezahlte Stammaktien.<br />
Unversteuerte Rücklagen<br />
a) Bewertungsreserve<br />
Die Bewertungsreserve aufgrund steuerlicher Sonderabschreibungen besteht<br />
zu folgenden Positionen:<br />
Wertpapiere 0,00<br />
Beteiligungen 1.928.867,83<br />
Grundstücke und Gebäude 66.422,97<br />
1.995.290,80<br />
Im Geschäftsjahr 2005 erfolgte ein Abgang von € 273.710,87 zur Position Wertpapiere.<br />
Ergänzende Angaben<br />
Verkaufskontrakte Kaufkontrakte<br />
TSD €<br />
TSD €<br />
a) Termingeschäfte<br />
Es bestanden folgende Termingeschäfte:<br />
Devisentermingeschäfte 3.901 3.896<br />
Zinsenswaps 8.900 8.900<br />
12.801 12.796<br />
Darüber hinaus gibt es keine weiteren derivativen Geschäfte.<br />
b) Fremdwährungsbeträge:<br />
Gesamtbetrag der Aktiva, die auf fremde Währung lauten € 42.966.898,29<br />
Gesamtbetrag der Passiva, die auf fremde Währung lauten √€ 34.236.029,74<br />
c) Beträge, die im Jahr 2006 fällig werden:<br />
Forderungen:<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere € 12.843.607,36<br />
Verbindlichkeiten:<br />
eigene Kassenobligationen € 26.500.000,00<br />
d) Eventualverbindlichkeiten:<br />
Bei den Eventualverbindlichkeiten sowie Kreditrisiken handelt es sich überwiegend um noch<br />
nicht ausgenützte Kreditrahmen bzw. Zusagen.<br />
e) Treuhandvermögen:<br />
Die Bank hält für Kunden Treuhandbeteiligungen im Ausmaß von € 87.861,46.<br />
Das Ergänzungskapital betrifft Ergänzungskapitalobligationen mit einer Laufzeit von 1996–2016<br />
bzw. einer Restlaufzeit bis 2007 wegen vorzeitiger Kündigung.<br />
39
Anhang<br />
III. Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Unversteuerte Rücklagen<br />
Die Auswirkung der Veränderung der unversteuerten Rücklagen (Bewertungsreserve, Steuerrücklagen<br />
gem. § 10 EStG) auf die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Geschäftsjahres ergab eine<br />
Erhöhung der Steuerbelastung um rd. € 68.427,71.<br />
Der gemäß § 198 Abs. 10 RLG aktivierbare Betrag, das ist die Steuerbelastung auf den handelsrechtlich<br />
gebildeten Teil der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen, beträgt € 100.357,08. Rückstellungen<br />
gem. § 9 EStG mit einer Laufzeit über 12 Monate sind in der Bilanz enthalten und wurden anteilig versteuert.<br />
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />
Die Aufwendungen für Abfertigungen betrugen im Berichtsjahr € 370.208,57.<br />
Die Aufwendungen für Pensionen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr € 280.037,17.<br />
IV. Sonstige Angaben<br />
Arbeitnehmer<br />
Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer betrug im Berichtsjahr 73 Personen.<br />
Organgeschäfte<br />
Die Gesellschaft hat Organen der Gruppe Kredite in der Höhe von € 346.738,60 gewährt. Einem Mitglied<br />
des Vorstandes wurde ein Kredit in der Höhe von € 123.492,30 zu banküblichen Konditionen bewilligt.<br />
Bezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />
Im Berichtsjahr betrugen die Aufwendungen für Bezüge des Vorstandes (inkl. Pensionskassenbeiträge)<br />
und der Hinterbliebenen ehemaliger Vorstandsmitglieder € 1.193.807,18 und für die Vergütung<br />
des Aufsichtsrates € 37.310,00. Die Bezüge der Vorstandsmitglieder für ihre Tätigkeit bei verbundenen<br />
Unternehmen betrugen im Berichtsjahr € 6.540,00.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Es wird auf die gesonderte Darstellung im Geschäftsbericht verwiesen.<br />
BANKHAUS SCHELHAMMER & SCHATTERA<br />
AKTIENGESELLSCHAFT<br />
Mag. Peter Böhler<br />
Komm.-Rat Helmut Jonas<br />
Günter Bergauer<br />
Wien, am 24. Februar 2006<br />
40 Anhang
Beilage<br />
Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2005<br />
in €<br />
Bilanzposition<br />
Stand<br />
01.01.2005<br />
Zugänge<br />
Abgänge<br />
Umgliederung<br />
Stand<br />
31.12.2005<br />
Kumulierte<br />
Abschreibungen<br />
Buchwert<br />
31.12.2005<br />
Abschreibungen<br />
2005<br />
I. Finanzanlagen<br />
2 Schuldtitel öffentl. Stellen 273.710,87 0,00 273.710,87 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
7 Beteiligungen 8.634.066,95 78.555,65 101.187,82 8.611.434,78 86.024,22 8.525.410,56 0,00<br />
8 Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 2.438.173,59 0,00 0,00 2.438.173,59 0,00 2.438.173,59 0,00<br />
11.345.951,41 78.555,65 374.898,69 11.049.608,37 86.024,22 10.963.584,15 0,00<br />
9 II. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens<br />
862.451,86 1.920,00 0,00 864.371,86 841.219,66 23.152,20 46.186,06<br />
10 III. Sachanlagen<br />
Grundstücke und Gebäude 10.556.541,72 0,00 0,00 10.556.541,72 4.088.399,32 6.468.142,40 347.906,77<br />
Betriebs- u. Geschäftsausstattung<br />
1.335.584,92 211.573,75 19.610,49 1.527.548,18 1.075.445,19 452.102,99 121.529,80<br />
11.892.126,64 211.573,75 19.610,49 12.084.089,90 5.163.844,51 6.920.245,39 469.436,57<br />
24.100.529,91 292.049,40 394.509,18 23.998.070,13 6.091.088,39 17.906.981,74 515.622,63<br />
41
Anhang<br />
Bestätigungsbericht<br />
„Wir haben den Jahresabschluss der <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Wien, für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2005 bis 31. Dezember 2005 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Die<br />
Buchführung, die Aufstellung und der Inhalt dieses Jahresabschlusses sowie des Lageberichtes in Übereinstimmung<br />
mit den österreichischen handelsrechtlichen Vorschriften (HGB, BWG) liegen in der Verantwortung der gesetzlichen<br />
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem<br />
Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung und einer Aussage, ob der Lagebericht in Einklang mit dem<br />
Jahresabschluss steht.<br />
Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze<br />
ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Jahresabschluss<br />
frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, und eine Aussage getroffen werden kann, ob der Lagebericht mit dem<br />
Jahresabschluss in Einklang steht. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Unternehmens sowie die Erwartungen<br />
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für Beträge und sonstige<br />
Angaben in der Buchführung und im Jahresabschluss überwiegend auf Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der von den<br />
gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage<br />
des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />
unser Prüfungsurteil abgibt.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />
entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst<br />
getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens in Übereinstimmung mit den österreichischen<br />
Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.“<br />
Wien, am 24. Februar 2006<br />
42 Anhang
Bericht des Aufsichtsrates zum Geschäftsjahr 2005<br />
Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2005 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen<br />
und die Geschäftsführung der Bank laufend überwacht. Der Vorstand hat regelmäßig über die Tätigkeit des<br />
Unternehmens und die Lage der Gesellschaft berichtet.<br />
Der Jahresabschluss zum 31.12.2005 und der Lagebericht sowie der Konzernabschluss wurden von der<br />
ERNST & YOUNG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. geprüft und mit dem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem vom Vorstand vorgelegten Bericht einschließlich<br />
des Gewinnverteilungsvorschlages einverstanden erklärt und den Jahresabschluss zum 31.12.2005 gebilligt,<br />
sodass dieser gemäß § 125 Abs. 2 des Aktiengesetzes festgestellt ist.<br />
Prälat Rupert Kroisleitner<br />
Präsident des Aufsichtsrates<br />
Generalsekretär P. Erhard Rauch<br />
1. Vorsitzender-Stellvertreter<br />
43
Aktionäre des <strong>Bankhaus</strong>es<br />
Das Augustiner Chorherrenstift Vorau<br />
in der Steiermark im Winter 2006<br />
44 Aktionäre
Das Augustiner Chorherrenstift<br />
Reichersberg in Oberösterreich im<br />
Winter 2006<br />
Impressum:<br />
Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong>,<br />
Goldschmiedgasse 3, 1010 Wien<br />
Konzept, Gestaltung, Produktion: Der Werther, Wollzeile 12, 1010 Wien<br />
Redaktion: Dr. Ferdinand Bartl, Fotografie: Thomas Topf, <strong>Bankhaus</strong> <strong>Schelhammer</strong> & <strong>Schattera</strong><br />
Druck: gugler cross media, 3390 Melk<br />
45
Wichtige Kennzahlen der Bank im Überblick<br />
2003 2004 2005<br />
Bilanzsumme<br />
(in Mio. €) 508,4 524,0 557,5<br />
Ausgewählte Zahlen aus Aktiva<br />
Forderungen an Kreditinstitute 146,5 163,6 201,0<br />
Kundenausleihungen 125,6 119,0 125,6<br />
Schuldverschreibungen 131,9 140,0 126,0<br />
Ausgewählte Zahlen aus Passiva<br />
Kundeneinlagen 321,4 346,8 367,0<br />
Kassenobligationen 74,3 73,5 75,6<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Nettozinsertrag 7,0 7,1 6,7<br />
Erträge aus Wertpapieren/Beteiligungen 3,5 3,5 4,1<br />
Provisionserträge (nach Aufwendungen) 2,4 2,6 3,4<br />
Betriebsergebnis 7,7 7,6 9,7<br />
EGT 8,5 11,3 11,5<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 8,2 10,7 10,7<br />
Jahresüberschuss nach Steuern 5,7 6,9 7,8<br />
Cost-Income-Ratio 51,9% 53,5% 46,4%<br />
Grundkapital 30,0 30,0 30,0<br />
Eigenkapital 54,2 57,9 62,0<br />
Erforderliche Eigenmittel (§ 22 Abs. 1 BWG) 21,9 21,4 22,7<br />
Anrechenbare Eigenmittel (§ 23 BWG) 72,0 73,5 75,5<br />
46 Kennzahlen
BANKHAUS SCHELHAMMER & SCHATTERA AKTIENGESELLSCHAFT,<br />
Goldschmiedgasse 3, 1010 Wien<br />
www.schelhammer.at