KAMERAKÖNIG MICHAEL BALLHAUS - Fachverlag Schiele & Schön
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filmemacher<br />
WIE MAN MIT WENIG GELD SCHÖNE FILME MACHT<br />
WIE MAN MIT WENIG GELD SCHÖNE FILME MACHT<br />
Ein standfestes<br />
Stativ ist unverzichtbar:<br />
Hier das Manfrotto-Stativ<br />
mit<br />
501 Neiger für rund<br />
350 Euro.<br />
Achtung! Automatiken sind nur gut,<br />
wenn sie auch abschaltbar sind.<br />
Schnellkupplung am Manfrotto Stativ –<br />
mittels Schlitten.<br />
Schöne Bilder mit einem Chip<br />
Auch bei der Wahl der Kameraausrüstung kann man Einsparungen<br />
vornehmen. DV ist ein durchaus passables Aufnahmeformat<br />
und selbst mit 1-Chip-Kameras lassen sich<br />
schöne Bilder machen. Die Kamera sollte die Möglichkeit<br />
bieten, den Autofocus abzuschalten, die Blende manuell zu<br />
regeln und über einen externen Mikrofoneingang verfügen.<br />
Denn nichts wirkt amateurhafter, als ein Bild, das pumpt,<br />
d.h. ein Bild, das pulsierend scharf und wieder unscharf wird.<br />
Genauso sieht es nicht gut aus, wenn die automatische<br />
Blende in einem Schwenk die Helligkeit stufenweise anpasst.<br />
Außerdem ist es günstiger, wenn die Kamera auf Band<br />
aufzeichnet und nicht auf Festplatte. So lässt sich das Rohmaterial<br />
problemlos lagern und man muss keinen Dreh abbrechen,<br />
weil die Festplatte voll ist. Bänder kann man austauschen.<br />
Hierbei hat sich das Format MiniDV bewährt. Die<br />
Kassetten sind günstig, klein und platzsparend. Die von manchen<br />
bemängelten Dropouts sind zu vernachlässigen. Zudem<br />
sind die Tapes günstig.<br />
Eine „gute“ Bildqualität bietet z.B. laut test-Heft 7/2008<br />
der Stiftung Warentest die Panasonic NV-GS 330 EG-S. Diese<br />
Kamera, die auf MiniDV aufzeichnet, bekommt man neu<br />
schon unter 330 Euro. Einen weiteren Camcorder-Test mit<br />
günstigen Modellen findet man in Ausgabe 11/2008.<br />
Nicht zu vergessen sind Ersatz-Akkus. Beim Kauf einer<br />
Kamera ist meistens nur ein Akku dabei, der im besten Fall<br />
zwei Stunden hält. Für einen Drehtag ist das zu wenig. Denn<br />
man darf nicht vergessen, dass die Kamera nicht nur beim<br />
Aufnehmen, sondern auch beim Einleuchten der Szene<br />
Strom verbraucht.<br />
DV ist ein durchaus passables<br />
Aufnahmeformat und selbst<br />
mit 1-Chip-Kameras lassen<br />
sich schöne Bilder machen.<br />
Akkus, die nichts taugen<br />
Ich griff für meinen Kurzfilm auf Akkus eines anderen Herstellers<br />
zurück, also nicht die vom Hersteller empfohlenen<br />
Originalakkus. Sie kosteten bei eBay nicht mehr als drei Euro.<br />
Der Nachteil: Sie hatten nicht die versprochene Laufzeit und<br />
ließen mich schnell im Stich. Viel schlimmer ist allerdings<br />
die Explosionsgefahr, die von solchen Billigakkus ausgeht.<br />
Auch wenn sie nicht besonders hoch ist, sollte man auf solche<br />
Akkus verzichten. Denn beim Drehen hält man die Kamera<br />
oft direkt vor dem Gesicht, wo jede Explosion<br />
schlimme Folgen hätte. Für ein gutes Bild ist das Stativ fast<br />
genauso wichtig wie die Kamera selbst. Es sollte einen sicheren<br />
Stand gewährleisten, selbst wenn man leicht gegen die<br />
Kamera stößt. Außerdem sollte es gleichmäßige Schwenks<br />
ermöglichen. Praktisch ist zudem ein so genannter Schnellwechselschlitten,<br />
über den die Kamera mit dem Stativkopf<br />
verbunden ist und unkompliziert montiert sowie wieder entfernt<br />
werden kann.<br />
Mit dem 501 Pro Video Stativkopf von Manfrotto habe<br />
ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich erwarb ihn mit<br />
einem Dreibeinstativ im Kit für circa 350 Euro und diese Investition<br />
hat sich auf jeden Fall gelohnt. Denn im Gegensatz<br />
zur Kamera veraltet hier die Technologie nicht so schnell.<br />
Das Licht stellt bei Drehs im Freien kein großes Problem<br />
dar. Allerdings kommt das Licht nicht immer aus der gewünschten<br />
Richtung. Steht der Schauspieler zum Beispiel<br />
mit dem Rücken zur Sonne, sodass diese direkt in die Kamera<br />
scheint, spricht man von einer Gegenlichtsituation. In<br />
diesem Fall muss man die Blende weit schließen, um die<br />
große Lichtmenge zu kompensieren. Dadurch wird der Himmel<br />
korrekt belichtet. Das Gesicht des Schauspielers erscheint<br />
dann aber viel zu dunkel. Gleicht man die Blende nicht an,<br />
dann wird der Himmel zu hell. Er brennt sozusagen aus. Abhilfe<br />
schafft ein Reflektor. Mit seiner Hilfe kann man das<br />
Sonnenlicht auf das Gesicht des Schauspielers lenken und<br />
somit den Helligkeitsunterschied zwischen Gesicht und<br />
Himmel reduzieren.<br />
Mach Dir Deinen Reflektor<br />
Einen solchen Reflektor kann man sich auch selber basteln.<br />
Man benötigt lediglich einen Karton, Klebstoff und wahlweise<br />
Alufolie oder eine Rettungsdecke. Alufolie für einen silbernen<br />
Reflektor und eine Rettungsdecke für einen goldenen.<br />
Nun muss man nur noch die Folie auf den Karton kleben.<br />
Bei Innendrehs kommt man selten ohne zusätzliche<br />
Lichtquellen aus. Zwar liefern aktuelle Videokameras bei<br />
Es muss nicht immer Festplatte, DVD<br />
oder Stick sein: Die Mini-DV-Kassetten<br />
sind preiswert und gut zu archivieren.<br />
Eine Stunde Laufzeit (höchste<br />
Qualität) gibt es schon ab 1,70 Euro.<br />
1/8 EUR 498,-<br />
16 zoom 01|09<br />
01|09 zoom 17