Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland.
Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
Was uns bewegt. Wen wir bewegen. Ausgabe Juni 2014
Klares Votum
Kunden geben dem
ÖPNV gute Noten
Seite 6
Schutzgebühr: 3,20 Euro
VDV-Jahrestagung: Dobrindt
überrascht mit festen Zusagen
Seite 12
Westerwaldbahn: Die ganze
Welt des Verkehrs im Kleinen
Seite 16
Köln: Stadtbahn-Kathedrale
tief unter dem Heumarkt
Seite 20
Inhalt
24 Kombibus: In der Uckermark stärkt
der Linienverkehr die Wirtschaft.
20 Verkehrskathedrale: Heumarkt
beeindruckt Kölner U-Bahn-Nutzer.
12 VDV-Jahrestagung: Die Branche
diskutiert in Berlin mit der Politik.
28 Klare Ansage: Software kann
professionelle Sprecher ersetzen.
16 Westerwaldbahn: Mikrokosmos
des Öffentlichen Verkehrs
3 Editorial
Den Worten Taten folgen lassen
4 VDV im Bild
„Talent im ÖPNV“ ausgezeichnet
6 Titelstory
Kundenbarometer: Nutzer geben
Verkehrsunternehmen gute Noten.
12 Aus dem Verband
Alexander Dobrindt überrascht auf
der VDV-Jahrestagung mit Zusagen.
16 Unterwegs im Netz
Westerwaldbahn: Busse und Bahnen
zwischen Coils und Kosten
2 VDV Das Magazin
Editorial
Den Worten
Taten
folgen lassen
Die erste gute Nachricht vorweg: 98 Prozent aller
Deutschen halten eine funktionierende Infrastruktur
für wichtig oder sehr wichtig. Das ist das Ergebnis
einer neuen Forsa-Studie. Die Bürger haben erkannt,
welch bedeutende Rolle die Verkehrswege für Wirtschaft
und Wohlstand spielen. Noch vor einem Jahr
war das ganz anders: Damals waren vielen die Risiken,
die sich aus dem langjährigen Investitionsstau
ergeben, längst nicht bewusst.
Und auch eine weitere Studie macht uns Mut.
Das ÖPNV-Kundenbarometer 2014 hat gezeigt:
83 Prozent der Nutzer sind zufrieden oder sogar sehr
zufrieden mit dem Angebot der Verkehrsunternehmen.
In fast allen Kategorien konnte sich die Branche
verbessern, teils sogar deutlich. Das spiegelt sich auch
in den aktuellen Fahrgastzahlen für das erste Quartal
2014 wider: 2,5 Milliarden Menschen haben unsere
Bahnen und Busse genutzt – 1,2 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum. Das Wachstum geht also weiter,
auch im Schienengüterverkehr.
Um dieser Entwicklung weiter gerecht zu werden,
müssen wir viel tun. Schon heute reichen die Kapazitäten
an Knotenpunkten kaum noch aus – teilweise
können die Unternehmen ihren eigenen Ansprüchen
nicht gerecht werden. Hinzu kommen der Zustand der
Infrastruktur und die offenen Finanzierungsfragen.
Um diese Herausforderungen zu meistern, benötigen
wir die Unterstützung der Politik. Die hohen Belastungen
des Schienenverkehrs durch die geplante
neue EEG-Umlage waren ein klarer Rückschlag.
Doch jüngst gab es wieder positivere Signale. Auf der
VDV-Jahrestagung Ende Mai in Berlin hat Alexander
Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale
Infrastruktur, zugesagt, noch in 2014 die Zukunft
des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes klären
zu wollen. Auch für die Regionalisierungsmittel will
er schnell eine Lösung finden, ebenso ein höheres
Bußgeld für Schwarzfahrer durchsetzen. Das ist ein
gutes Zeichen. Lange genug haben wir über die Probleme
und ihre Lösungen diskutiert. Jetzt müssen wir
handeln.
Herzlichst Ihr
Oliver Wolff
20 Hintergrund
Kölner U-Bahn-Station Heumarkt
ist in ihrer Architektur einzigartig.
24 Unterwegs im Netz
Kombibus bringt Uckermärker
enger zusammen.
28 Hintergrund
Hinter den Computerstimmen in
Bus und Bahn steckt immer noch
ein Mensch.
30 Abgefahren
Jazz‘n Roll: Feiern in der U-Bahn
„VDV Das Magazin“ finden
Sie auch im Internet als
E-Paper unter:
www.vdv.de/das-magazin
VDV Das Magazin 3
„Kinder an die Macht“ hat gut lachen
Keine Frage: Die Mitglieder des Vereins „Kinder an die Macht“ – hier interviewt von
Moderatorin Judith Schulte-Loh – hatten auf der VDV-Jahrestagung gute Laune. Das
wundert nicht. Schließlich ist ihr zweiter Vorstand Henry Schulz (l.) stellvertretend für alle
als „Talent im ÖPNV 2014“ geehrt worden. Der Verein organisiert ehrenamtlich Ferienfreizeiten
für Kinder und Jugendliche. Für dieses Engagement spendierte die Deutsche Bahn
einen Reisegutschein. VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff (r.) versprach zudem, 2015
als Helfer eine Freizeit zu begleiten. Mehr zur Tagung und den Preisträgern ab Seite 12.
4 VDV Das Magazin
VDV im Bild
VDV Das Magazin 5
Titelstory
83
Prozent
der ÖPNV-Nutzer sind mit dem
Angebot der Verkehrsunternehmen
zufrieden oder sehr zufrieden.
Das hat das aktuelle Kundenbarometer
ergeben.
6 VDV Das Magazin
Titelstory
Kunden vergeben
gute Noten
Top-Noten in der Kundenbeziehung und eine verbesserte Gesamtbewertung:
Im ÖPNV-Kundenbarometer 2014 von TNS Infratest haben Nutzer des
Öffentlichen Personennahverkehrs deutschlandweit repräsentativ Angebot
und Service beurteilt. Das Fazit: 83 Prozent der Befragten sind zufrieden.
„Ein so hoher Anteil zufriedener Fahrgäste
– das ist ein Ergebnis, auf das die
Verkehrsunternehmen stolz sein können“,
sagt VDV-Präsident Jürgen Fenske:
„Und es zeigt, dass die Nutzer unser Angebot
wertschätzen.“ Das gute Abschneiden
sei dabei keine Eintagsfliege. „Auch
in den Vorjahren haben sich die Unternehmen
auf einem fast ebenso hohen
Niveau bewegt.“ Dass die Angebote
Top-Noten erteilten
die Nutzer für die
schnelle Beförderung.
Bei der Pünktlichkeit
gab es ein
„eher gut“.
Zeitliche Entwicklung der Globalzufriedenheit
2,3
2,4
2,5
2,6
2,7
2,8
2,9
2,95
2,91
2,88 2,87
2,84
2,78
2,85
2,92 2,91 2,92
2,83
20
3,0
3,1
3,2
3,3
3,04
10
0
-10
-20
2003
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
ÖPNV-Branchendurchschnitt
Veränderung in Prozent-Punkten zum Vorjahr
VDV Das Magazin 7
Titelstory
1,0
1,2
1,4
1,6
1,8
2,0
2,2
2,4
2,6
2,8
3,0
3,2
3,4
3,6
3,8
4,0
2012
2014
Gesamt
17
2,83
Globalzufriedenheit: bessere Noten in den
Ballungsräumen und bei den Täglich- und Vielfahrern
13
2,72
Zufriedenheit
Skala von 1 bis 5
1 = vollkommen zufrieden
5 = unzufrieden
19
2,88
Ballungsraum
Regionen
Großstadt
Umland
20
2,95
ÖPNV-Nutzungshäufigkeit
tgl./
fast tgl.
mind. 1x/
Woche
mind. 1x/
Monat seltener
n=1.326 n=630 n=164 n=510 n=327 n=320 n=235 n=422
2012
2014
Enttäuschte Kunden
Anteil in Prozent
(Skala 4 oder 5)
17
2,76
13
2,73
14
2,86
20
2,95
0 %
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Veränderung 2012/2014
signifikante Verbesserung
signifikante Verschlechterung
28
Teilbereiche
erzielten in der Umfrage
bessere Noten als im
Vergleichsjahr 2012. Nur
vier Leistungskategorien
schnitten schlechter ab.
des ÖPNV gut ankommen, lässt sich auch
außerhalb der Umfrage durch die neuesten
Fahrgastzahlen belegen. Im ersten
Quartal dieses Jahres haben demnach 2,5
Milliarden Menschen die öffentlichen
Verkehrsmittel genutzt – ein Plus von
1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die aktuellen Zahlen hat der VDV
auf seiner Jahrestagung Ende Mai in Berlin
vorgestellt.
Gesamtnote 2,83: In der repräsentativen
Umfrage konnten die 1.326 Teilnehmer
Noten zwischen Eins („vollkommen
zufrieden“) und Fünf („unzufrieden“)
vergeben. Im Gesamtpaket erhielten der
Öffentliche Personennahverkehr und
seine Dienstleistungen eine 2,83. Damit
liegt die sogenannte Globalzufriedenheit
deutlich über dem Durchschnitt von 2013
(2,92) und 2012 (2,91). Besonders gut
Die ÖPNV-Nutzer haben auch die
Fahrkartenautomaten bewertet. Hier
sehen die Kunden noch Verbesserungsbedarf.
8 VDV Das Magazin
Titelstory
schneidet der ÖPNV in Ballungsräumen
sowie generell bei Täglich- und Vielfahrern
ab. Hier erhielt er Noten zwischen
2,72 und 2,76. Das heißt, 83 bis 87 Prozent
der Nutzer sind zufrieden.
Auch der Blick ins Detail enthüllt viel
Gutes. In 28 von 32 Einzelkategorien –
aufgeteilt auf sechs Themenfelder – erzielten
die Verkehrsunternehmen bessere
Noten als im Vergleichszeitraum 2012.
Am deutlichsten stieg dabei die Zufriedenheit
mit dem Handy-Ticket: und zwar
um 4,4 Prozent durch einen Ausbau des
Angebots. Mit 3,04 liegt die Bewertung
zwar noch im Mittelfeld. Die Verkehrsunternehmen
bauen ihr Angebot in diesem
Bereich jedoch immer weiter aus.
Eine weitere Verbesserung in den kommenden
Jahren gilt als wahrscheinlich.
Kundenbeziehung gut bewertet: Die
Gesamtrangliste führen die Einzel-
kategorien aus dem Leistungspaket „Kundenbeziehung“
an, die vor allem Auskunft
und Beratung umfassen. Die mobilen Informationen
für das Smartphone erzielten
mit 2,52 die beste Note überhaupt. Die
Fahrplanauskunft im Internet liegt mit
2,62 auf Platz drei, der gedruckte Fahrplan
zu Hause auf fünf (2,67). Den guten Positionen
zum Trotz: In allen drei Kategorien
schnitten die Verkehrsbetriebe schlechter
ab als 2012. Der Fahrplan zu Hause musste
sogar das deutlichste Minus überhaupt in
Kauf nehmen – er sackte in der Kundenzufriedenheit
um 6,8 Prozent nach unten.
Aufwärts ging es hingegen für die persönliche
Beratung in den Kundenzentren:
Sie stieg um mehr als ein Prozent auf 2,63.
„Deutlich wird, dass die Fahrplanauskunft
im Internet und die persönliche Beratung
gleich bewertet werden – Letztere schätzen
die Kunden besonders“, urteilt dazu
Jens Wieseke, stellvertretender Vorsitzender
des Berliner Fahrgastverbands IGEB:
Die Freundlichkeit des Personals beurteilten die
Kunden mit einer 2,92 und somit besser als 2012.
„Zufriedenheit zeigt sich an der Zahl der Jobtickets“
Der Software- und IT-Dienstleister Datev, Nürnberg, setzt schon seit 1991 auf ÖPNV-Abos für seine Mitarbeiter. „VDV Das
Magazin“ sprach mit Klaus Fleischmann (Foto), der als Teamleiter Personalabrechnung auch für die Jobtickets zuständig ist.
» Herr Fleischmann,
bereits 2.500 Datev-
Mitarbeiter am
Standort Nürnberg
nutzen das VGN-
Firmenabo. Was
macht Ihr Angebot
so attraktiv?
Dass mehrere unserer
Standorte sehr innenstadtnah
und in U-Bahn-Nähe liegen, ist natürlich ein
großer Vorteil. Die hohe Teilnahmequote von 50 Prozent ist
eine Voraussetzung dafür, dass wir unseren Mitarbeitern ein
pauschales verbundweites Firmenabo des Verkehrsverbunds
Großraum Nürnberg bieten können. Mit diesem Modell
kostet das Firmenabo für Mitarbeiter, die den Tarif 10-T für
ihre Fahrten nutzen müssen, statt circa 2.300 Euro nur noch
880 Euro pro Jahr. Mit Zuschüssen zum Firmenabo machen
wir es auch für die Mitarbeiter attraktiv, die näher am
Arbeitsplatz – zum Beispiel in Nürnberg – wohnen, öffentliche
Verkehrsmittel zu nutzen.
» Inwiefern profitiert Datev von diesem Angebot?
Es ist für unsere Mitarbeiter und das Unternehmen eine
Win-win-Situation. Der ÖPNV ist uns mit Blick auf Klimaschutz
und Nachhaltigkeit wichtig. Zudem haben wir ein
gutes Verhältnis zu unseren Nachbarn, weil wir die Parkplatzsituation
entlasten. Nicht zuletzt ist das Firmenabo für
uns ein Imagefaktor und Instrument, mit dem wir Bewerbern
zeigen können, was Datev an Zusatzleistungen zu bieten hat.
» Wie zufrieden sind Ihre Mitarbeiter mit dem ÖPNV?
Wir halten beim Firmenabo unsere Quote von 50 Prozent
beziehungsweise bauen sie aus. Das zeigt uns, dass die Mitarbeiter
zufrieden sind. Und sollte es einmal Probleme geben,
haben wir bei der VAG Nürnberg einen direkten Ansprechpartner,
an den wir uns wenden können. Dort wird uns
schnell und unbürokratisch geholfen.
VDV Das Magazin 9
Titelstory
Diese Noten vergaben die ÖPNV-Nutzer in den
Einzelkategorien (Auswahl)
mobile Informationen
für das Smartphone
Schnelligkeit der
Beförderung
Fahrplanauskunft im
Internet
persönliche Beratung
in den Kundenzentren
Linien- und
Streckennetz
Sicherheit im
Fahrzeug – tagsüber
Pünktlichkeit und
Zuverlässigkeit
elektronisches
Ticket
Freundlichkeit des
Personals
Taktfrequenz
Platzangebot im
Fahrzeug
Fahrkartenautomaten
Sauberkeit und Gepflegtheit
der Haltestellen
Preis-Leistungs-
Verhältnis
2,52
2,59
2,62
2,63
2,69
2,73
2,84
2,88
2,92
2,97
3,03
3,29
3,34
3,53
Information bei Störungen
und Verspätungen 3,58
sehr gut
gut
eher gut
durchschnittlich
eher schlecht
schlecht
sehr schlecht
„Daraus sollten die Verkehrsunternehmen
ihre Schlüsse ziehen und neue Wege in
der persönlichen Beratung gehen. Denkbar
wäre beispielsweise eine Beratung per
Skype, also per Video-Telefonat, anstatt
anonym über ein Callcenter.“
Die vorderen Plätze teilen sich die Kategorien
aus dem Paket Kundenbeziehung
mit dem Verkehrsangebot im Allgemeinen:
Auf Platz zwei der Gesamtwertung
sehen die Nutzer die Schnelligkeit in der
Beförderung (2,59 nach 2,61 in 2012), auf
Platz sieben das Linien- und Streckennetz
(2,69/2,78).
Erfreulich fallen die Ergebnisse mit Blick
auf die Sicherheit aus – ein Aspekt, der
immer wieder Gegenstand öffentlicher
Diskussionen ist. In den Fahrzeugen
sowie an den Haltestellen fühlen sich die
Kunden sicherer als noch 2012 – vor allem
tagsüber (Plätze acht und neun). Abends
liegen die Werte trotz der teils deutlichen
Verbesserung weiter im letzten Viertel:
Die Sicherheit in Fahrzeugen erhielt
mit 3,16 ein „schlecht“, die Sicherheit an
Haltestellen ein „sehr schlecht“ (3,38).
1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0
Ein gut ausgebautes Linien- und Streckennetz bringt die Nutzer schnell
ans Ziel. Dafür gab es die Note „gut“.
Sich per Smartphone über den Fahrplan informieren
zu können, kommt bei Kunden sehr gut an.
10 VDV Das Magazin
Titelstory
„Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es
gibt immer noch viel zu tun“, sagt Jürgen
Fenske. „Viele Menschen haben ein subjektiv
schlechteres Sicherheitsempfinden,
als es nach Faktenlage nötig wäre.“
Auf den letzten Plätzen dominieren neben
der Sicherheit am Abend außerdem die
Leistungspakete „Haltestellen und Stationen“
sowie „Tarif“. An 32. und somit
letzter Stelle landeten die Informationen
im Störungs- und Verspätungsfall – hier
sind so wenig Kunden zufrieden wie in
keiner anderen Kategorie (Note 3,58). Nur
wenig besser beurteilten die Nutzer das
Preis-Leistungs-Verhältnis (3,53) sowie
das Tarifsystem (3,43), die sich jedoch
beide um etwa zwei Prozent verbessern
konnten. „Dieses Feedback deckt sich
weitgehend mit dem, was wir von Fahrgästen
erhalten“, bestätigt Jens Wieseke:
„Informationen bei Verspätungen und das
Preis-Leistungs-Verhältnis sind Klassiker.“
Er hat auch gleich ein Beispiel parat:
„Wenn Sie auf einem Bahnsteig stehen
und auf dem dynamischen Schriftanzeiger
erscheint die bloße Info ‚Zug fällt aus‘ –
das reicht nicht. Da muss mehr kommen.“
Die Methodik
2.233 Interviews hatte TNS Infratest zwischen März und
April 2014 geführt – davon 1.326 mit ÖPNV-Nutzern. Als
Zufriedenheit definierte das Institut dabei das Vergleichsergebnis
zwischen den Erwartungen des Kunden und seiner
wahrgenommenen Leistung. Je größer die empfundene
Differenz, desto unzufriedener war er mit dem ÖPNV.
Insgesamt wurden sechs Leistungspakete mit verschiedenen
Unterkategorien analysiert: Kundenbeziehung,
Angebot, Tarif, Haltestellen und Stationen, Sicherheit
sowie Verkehrsmittel.
„Deutlich wird, dass die Fahrplanauskunft
im Internet und die persönliche
Beratung gleich bewertet werden –
Letztere schätzen die Kunden besonders.“
Jens Wieseke, Fahrgastverband IGEB
Freundlichkeit des Personals: Ballungsräume,
Großstädte, Täglich- und Vielfahrer mit deutlich
besseren Beurteilungen
1,0
1,2
1,4
1,6
1,8
2,0
2,2
2,4
2,6
2,8
3,0
3,2
3,4
3,6
3,8
4,0
2012
2014
Gesamt
14
2,92
14
2,96
Zufriedenheit
Skala von 1 bis 5
1 = vollkommen zufrieden
5 = unzufrieden
11
2,82
Ballungsraum
Regionen
Großstadt
Umland
15
2,92
ÖPNV-Nutzungshäufigkeit
tgl./
fast tgl.
mind. 1x/
Woche
mind. 1x/
Monat seltener
n=1.257 n=593 n=157 n=507 n=322 n=309 n=220 n=406
2012
2014
Enttäuschte Kunden
Anteil in Prozent
(Skala 4 oder 5)
15
2,92
14
2,89
16
3,00
12
2,91
0 %
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Veränderung 2012/2014
signifikante Verbesserung
signifikante Verschlechterung
Die Fahrgäste legen Wert auf gute Informationen und
eine persönliche Beratung durch die Mitarbeiter.
VDV Das Magazin 11
Aus dem Verband
Hochkarätiges Podium (v.l.): VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff, Staatssekretär Michael Odenwald, Landesverkehrsminister Reinhard Meyer,
Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube und Städtetagspräsident Dr. Ulrich Maly diskutierten unter der Leitung von Moderatorin Judith Schulte-Loh.
DiePolitik muss
jetzt umsetzen
Der Öffentliche Verkehr bewegt Deutschland, aber er ist aus der Spur geraten. Offene
Finanzierungsfragen oder die EEG-Umlage – der Bedarf ist erkannt. Jetzt muss
umgesetzt werden. Das war die zentrale Botschaft der VDV-Jahrestagung, die der
Verband direkt der Bundesregierung mit auf den Weg gegeben hat. Verkehrsminister
Alexander Dobrindt und sein Staatssekretär Michael Odenwald waren zu Gast
und machten handfeste Zusagen bei GVFG und erhöhtem Beförderungsentgelt.
12 VDV Das Magazin
Aus dem Verband
Alexander Dobrindt (o.) versprach, eine GVFG-Nachfolgeregelung
zeitnah zu klären. Zuvor hatte Verbandspräsident Jürgen Fenske (r.) die
VDV-Jahrestagung eröffnet. Rund 1.000 Teilnehmer hatten sich zu der
Veranstaltung angemeldet.
Eine funktionierende Infrastruktur macht Wohlstand
erst möglich, sie bildet die Basis jeder Wertschöpfung.
„Öffentlicher Verkehr – Wirtschaftsfaktor und Lebensqualität“
war dann auch das Motto der Tagung in
Berlin. Doch diese Rolle droht der ÖV bald nicht mehr
zu erfüllen. Die Probleme liegen auf der Hand: Der
Bund will erst 2015 eine Nachfolgeregelung für das
auslaufende Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
(GVFG) angehen. Auch die Zukunft der Regionalisierungsmittel
ist noch ungewiss. Für Ausbau und Erhalt
der Infrastruktur reichen die Mittel nicht aus. Dazu
kommen die Probleme des ÖPNV im ländlichen Raum
sowie die Belastungen des Schienenverkehrs durch
die EEG-Umlage. „Sind wir auf der Spur?“, fragte
VDV-Präsident Jürgen Fenske und antwortete: „Nein.“
Er gab Verkehrsminister Dobrindt deswegen gleich
mehrere Forderungen mit auf den Weg: Korrektur des
EEG, ausreichende Finanzmittel für Erhalt und Aus-
bau der Infrastruktur sowie die
Durchsetzung eines erhöhten Beförderungsentgelts
für Schwarz-
Jahr zu einer Entscheidung
„Es muss noch in diesem
fahrer. Vor allem beim GVFG kommen, wie es mit dem
bestehe dringender Handlungsbedarf.
„Es ist die tragende Säule müssen es fortsetzen.“
GVFG weitergeht. Wir
unseres täglichen Angebots und
Bundesminister Alexander Dobrindt
darf nicht enden. Die Verhandlungen
erst 2015 zu beginnen, ist
zu spät“, sagte Fenske. Das fand auch Rüdiger Grube,
Vorstandschef der Deutschen Bahn AG, der Gastgeberin
der Tagung. „Wir dürfen die nächsten dreieinhalb
Jahre nicht mit Konzepten verschwenden“, mahnte
er auch mit Blick auf die Infrastrukturfinanzierung
allgemein: „Wir müssen endlich umsetzen.“
Mit dieser Einschätzung sind die Verkehrsunternehmen
nicht allein. Einer neuen Forsa-Studie zufolge
halten 98 Prozent aller Deutschen eine funktio-
VDV Das Magazin 13
Aus dem Verband
Gala-Abend in „The Station“: Fast 1.000 Gäste waren zu dem Fest gekommen (o.).
Kabarettist Horst Evers (o. r.) warf dabei einen humorvollen Blick auf den Personenverkehr
und berichtete von seinen ganz speziellen Erfahrungen im Zug – unter anderem
zur Freude von Rüdiger Grube und BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta (r., vorn).
nierende Infrastruktur für wichtig bis sehr wichtig. Viele
seien bereit, einen Beitrag zu leisten, etwa in Form eines
umgewandelten Solidaritätszuschlags (siehe Infobox).
„Berechtigt“ nannte Dobrindt die Forderungen der
Verkehrsunternehmen. In der Vergangenheit habe die
Politik fälschlicherweise geglaubt, man könne Infrastruktur
und Wohlstand entkoppeln. Dass genau das
nicht der Fall sei, zeige eine McKinsey-Studie. Infrastruktur,
Wachstum, Wohlstand – diese drei bildeten
gleichsam eine Fortschrittspyramide. „So eine Studie ist
das überzeugendste Argument“, sagte Dobrindt mit Blick
auf das Ringen um die Finanzmittel. Er überraschte die
Verkehrsunternehmen zudem mit handfesten Zusagen:
„Es muss noch dieses Jahr zu einer Entscheidung
kommen, wie es mit dem GVFG weitergeht. Wir müssen
es fortsetzen und ausbauen.“ Auch bei den Regionalisierungsmitteln
müsse man zu einem Ergebnis kommen.
Studie: Mehrheit will „Soli“ in Infrastrukturzulage umwandeln
In puncto Bußgeld für Schwarzfahrer legte er ein klares
Bekenntnis ab. „Ich sage zu, dass wir zu einer Erhöhung
kommen. Wie hoch, ist noch offen.“
In der anschließenden Podiumsdiskussion erläuterte
Dobrindts Staatssekretär Odenwald, warum beim erhöhten
Beförderungsentgelt noch nichts passiert ist. Die
Verkehrspolitiker seien sich einig, „aber diese Frage ist
vielschichtiger. Es gibt andere Auffassungen bei Sozialund
Rechtspolitikern. Wir wollen aber eine abgestimmte
Auffassung über alle Länderkabinette hinweg.“ Schleswig-Holsteins
Verkehrsminister Reinhard Meyer,
Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, sah das
anders: „Im Moment spielen wir
Schwarzer Peter bei Schwarzfahrern.
Wir haben das schon vor einem Jahr
beschlossen und den Bund gebeten, es
auf den Weg zu bringen.“
Die Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Umwandlung des Solidaritäts- in einen Infrastrukturzuschlag,
um den Erhalt der Verkehrswege zu finanzieren. Einer repräsentativen Forsa-Umfrage
zufolge sind 52 Prozent der Bürger für diesen Vorschlag. Besonders groß ist die Zustimmung bei den
18- bis 29-Jährigen: Hier sprachen sich 72 Prozent für eine solche Zulage aus. „Das zeigt, dass die
Bürger bereit sind, einen finanziellen Beitrag zu zahlen“, beurteilte VDV-Präsident Jürgen Fenske
das Ergebnis. Der VDV unterstützt die Idee des neuen Zuschlags – schon ein Teilbetrag des Solis
würde ausreichen. Die Forsa-Studie zeigt auch: Das Thema Infrastruktur ist in der Bevölkerung
angekommen. Nur drei Prozent der Deutschen halten sie für ausreichend finanziert, 68 Prozent
sprechen sich dafür aus, zusätzliche Mittel aus dem laufenden Steueraufkommen für die Verkehrswege
bereitzustellen. Ein Drittel hält eine weitere Nutzerfinanzierung durch Autofahrer, etwa die
Pkw-Maut, für ein mögliches Instrument.
Neben dem erhöhten Beförderungsentgelt
waren in der Podiumsdiskussion
vor allem die Infrastrukturfinanzierung
und insbesondere das GVFG
wichtige Themen. Egal ob Umwandlung
des Solis, eine Ausweitung der
Maut oder Spezialfonds: Ideen gibt es,
sie müssen nur umgesetzt werden. „Es
braucht konkrete Verabredungen und
eine mittelfristige Finanzplanung“,
betonte VDV-Hauptgeschäftsführer
Oliver Wolff mit Blick auf das GVFG:
14 VDV Das Magazin
Aus dem Verband
Henry Schulz als „Talent im ÖPNV“ geehrt
„Kinder an die Macht“: Das ist nicht nur der Titel des Klassikers
von Herbert Grönemeyer. Es ist auch der Name eines Berliner
Vereins, der seit 1995 Freizeiten für Kinder und Jugendliche
zum Selbstkostenpreis anbietet. Möglich macht
das ein engagiertes, ehrenamtliches Team.
Stellvertretend für alle wurde jetzt einer
seiner Mitgründer auf der VDV-Jahrestagung
geehrt: Henry Schulz, zweiter
Vorstand des Vereins und Mitarbeiter
der Berliner Verkehrsbetriebe,
ist „Talent im ÖPNV 2014“.
Grönemeyers Song klang aus den
Lautsprechern, als Henry Schulz
(Foto, l.) die Bühne betrat. Er
und seine Mitstreiter hatten den
Verein seinerzeit mit dem Ziel der
„sinnvollen Freizeitgestaltung von
Kindern und Jugendlichen“ gegründet.
Mehrere 1.000 junge Teilnehmer
haben sie schon begleitet. Die Idee ist
nicht einfach aus dem Nichts entstanden:
Schon in den 80er-Jahren hatten Henry Schulz
und seine Kollegen die Kinderferienlager der BVG mit
betreut, die 1992 aber eingestellt werden mussten. „Danach sind
wir bei anderen Ferienlagern mitgefahren“, erinnerte sich der
51-Jährige: „Aber das war nicht das, was wir gewohnt waren. 50
Kinder und ein Betreuer – das war nicht unser Standard.“ Die
Konsequenz war ein eigener Verein. Dort ist das Verhältnis nun
10:1. Doch all das geht nur mit hohem ehrenamtlichen Engagement
aller Beteiligten. Logisch also, dass Henry Schulz nicht allein
zur Preisverleihung kam: Die Auszeichnung nahmen
mit ihm zusammen drei Betreuerinnen und zwei
Mädchen entgegen (Foto). Letztere nehmen
regelmäßig an den Freizeiten teil. Wie viele
Vereine leidet aber auch „Kinder an die
Macht“ unter dem Schwund freiwilliger
Helfer. „Es gibt immer weniger
Menschen, die Interesse haben,
ehrenamtlich zu arbeiten“, bedauerte
Schulz. Zumindest für 2015 kann
er sich jedoch über einen zusätzlichen
Helfer freuen: VDV-Hauptgeschäftsführer
Oliver Wolff versprach
während der Ehrung spontan, eine
Ferienfreizeit ins Zillertal zu begleiten.
„Der Einsatz des Vereins ist gesellschaftlich
wegweisend“, lobte er zudem.
Dem schloss sich Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr
der Deutschen Bahn, an. „Ich weiß aus
meinem eigenen Umfeld, wie viel Engagement erforderlich
ist, um so etwas aufrecht zu erhalten.“ Um dem Verein die Arbeit
zu erleichtern, überreichte er im Auftrag der DB einen Reisegutschein
über 1.000 Euro.
Weitere Informationen unter: www.kinder-an-die-macht-ev.de
„Deswegen bin ich gespannt auf die Länderhaushalte.
Die stehen jetzt vor der Frage, was sie für 2020 einstellen.“
Meyer forderte bei den Regionalisierungsmitteln
eine „vernünftige Dynamisierung. 1,5 Prozent reichen
nicht“. Eine nicht ausreichende Finanzierung beklagte
auch Städtetagspräsident Dr. Ulrich Maly. Er warnte
davor, „sehenden Auges in ein Investitionsloch“ zu fallen,
und mahnte, dass der ÖPNV für die Nutzer bezahlbar
bleiben müsse. „Wir nähern uns bei der Einzelfahrt der
magischen Schwelle von drei Euro.“ Harsche Kritik gab
es an den Plänen des Bundes, die Busspuren künftig für
Elektroautos zu öffnen. Eine „Schnapsidee“, urteilte Oliver
Wolff. „Damit wäre das Thema Beschleunigung des
ÖPNV in den Großstädten erledigt.“
In den drei Fachforen gingen die Diskussionen später
weiter. Über Vorgaben und Realität bei der Umsetzung
der Barrierefreiheit im ÖPNV sprachen Vertreter von
Bund, Bahn, VDV und Städtetag. Der neue Bundesver-
kehrswegeplan und seine Chancen für die künftige
Verkehrswegeplanung waren Thema im Forum Eisenbahnverkehr.
Im Fachforum Technik zeigten Vertreter
aus Politik, Verkehrsunternehmen und Verbänden neue
Möglichkeiten im Vertrieb auf.
Einen ganz anderen, humoristischen Blick auf den Personenverkehr
warf der Berliner Autor und Kabarettist
Horst Evers während des Gala-Abends im ehemaligen
Postbahnbahnhof „The Station“. Dem Vielfahrer hatten es
vor allem dauertelefonierende Mitfahrer im Zug angetan.
Der Öffentliche Verkehr ist manchmal eben eine Herausforderung
– für die Macher wie für die Reisenden.
Weitere Infos, Dokumentationen,
Vorträge und Bilder finden Sie auch im Internet:
www.vdv.de/jahrestagung.aspx
VDV Das Magazin 15
Hintergrund
Unterwegs im Netz
Zwischen
Coils und Kosten
Busse, Bahnen, Güterzüge – und ein eigenes Schienennetz: Im
Nordosten des Bundeslandes Rheinland-Pfalz betreibt die
Westerwaldbahn einen Mikrokosmos des Öffentlichen Verkehrs.
16 VDV Das Magazin
Unterwegs im Netz
70.000
Tonnen
befördert die Westerwaldbahn
pro Jahr auf ihrer rund 18 Kilometer
langen Stammstrecke.
Für manchen mittelständischen
Betrieb ist sie die Nabelschnur zum
Rest der Welt und in die Märkte.
Mit silbern glänzender Aluminium-Fassade fügt sich
der Gebäudekomplex des Betriebshofes eher futuristisch
in die ländliche Hügelweite des Westerwaldes
ein. Wie ein Ausguck überragt ein Turm die Dächer
des Hallen-Ensembles: eine Reminiszenz an hundert
Jahre Bahngeschichte – der Wasserturm, an dem einst
Dampfloks gespeist wurden. Wer die Westerwaldbahn
auf einen Blick verstehen will, sollte sich hier, in der
vor knapp einem Jahrzehnt erbauten Anlage am Rande
des Dörfchens Bindweide, die Waschstraße zeigen
lassen. Sie ist multifunktional, geeignet für Bus und
Bahn: In den Hallenboden ist ein Gleis eingelassen,
Lokführer oder Busfahrer manövrieren ihr Gefährt
in die richtige Position. Dann geben sie über eine
Tastatur den Fahrzeugtyp ein, und schon rotieren die
blauen Bürsten passgenau an der Außenhaut.
Striktes Kostenbewusstsein und durchdachte Effizienz
– das sind Tugenden zum Überleben, weiß Horst
Klein. Der 63-Jährige ist ebenfalls multifunktional:
Geschäftsführer der Westerwaldbahn GmbH, einer
hundertprozentigen Tochter des
Landkreises Altenkirchen, und als
Eisenbahnbetriebsleiter zugleich
oberster Verantwortlicher für den
Schienenverkehr. Neben weiteren
Verpflichtungen seines Jobs ist er
ehrenamtlicher Bürgermeister in
seiner nahen Heimatgemeinde, erst
kürzlich mit großer Mehrheit wiedergewählt,
und einer der Vizepräsidenten
des VDV.
Für die Westerwaldbahn – kurz Weba – mit gerade
einmal 70 Beschäftigten ist der Betriebshof in Bindweide
Herz und Kopf zugleich. Rund sechs Millionen
Euro haben sich Kreis und Land den Neubau kosten
lassen. Klein: „Hier läuft das Busnetz zusammen, hier
haben wir Werkstatt-Kapazitäten für unsere Schienenfahrzeuge,
hier sitzt das Management. Mit der
Konzentration auf diesen Standort haben wir wertvolle
Infrastruktur gerettet.“
„Bund und Land müssen sich
zu einer dauerhaften Finanzierung
der Schieneninfrastruktur
durchringen.“
Horst Klein,
Geschäftsführer Westerwaldbahn
VDV Das Magazin 17
Unterwegs im Netz
Die Firmenzentrale liegt an der eingleisigen
„Stammstrecke“ der Weba: Gut 18 Kilometer, die in
Scheuerfeld im Siegtal an der Bahnstrecke Köln –
Siegen beginnen und sich über Bindweide bis nach
Weidefeld winden. Seit Jahrzehnten fahren hier nur
Güterzüge, bewegen etwa 70.000 Tonnen Fracht im
Jahr. Wichtigster Kunde: ein lokaler Büromöbel-Hersteller,
der seine Produkte im Werk als Stückgut in
eigens für ihn beschafften Schiebewandwagen verpackt
und in seine Märkte befördert.
Obwohl die Stammstrecke nur dem Güterverkehr
dient, rollen immer wieder auf ihr auch in Rot, Gelb
und Silber gehaltene Nahverkehrstriebzüge. Es sind
Züge der Weba, die von ihren nicht weit entfernten
Einsatzgebieten zu Instandhaltungsarbeiten in den
Betriebshof überführt werden. So betreibt die Weba
seit 20 Jahren die zehn Kilometer lange „Daadetalbahn“,
die am nahen Bahnknoten Betzdorf an der Sieg
beginnt. „Nach der Bahnreform konnten wir in den
SPNV, den Schienenpersonennahverkehr, einsteigen“,
berichtet Weba-Chef Klein: „Zu Konditionen, von denen
wir heute nur noch träumen können.“ Die Strecke
ging für eine symbolische D-Mark an die Weba. Die
Deutsche Bahn, die als Bundesbahn den Betrieb im Tal
der Daade eingestellt hatte, beteiligte sich großzügig
an der Reaktivierung. Und Rheinland-Pfalz finanzierte
zwei Triebwagen der Baureihe VT 628.
Hundert Jahre Bahngeschichte
Hinzu kam dann die Hellertalbahn Betzdorf – Haiger
– Dillenburg, die sich eine Bietergemeinschaft von
Weba, Hessischer Landesbahn und Siegener Kreisbahn
in einer europaweiten Ausschreibung sicherte.
Die Weba ist dort seit 1999 Betriebsführer und setzt
drei moderne Triebwagen vom Typ GTW 2/6 ein. Seit
2004 betreibt die Weba gemeinsam mit der Hessischen
Landesbahn in der Gesellschaft Vectus mit
28 Lint-Triebzügen zwischen Au an der Sieg und
Wiesbaden, Koblenz, Limburg den SPNV und leistet
2,4 Millionen Zugkilometer im Jahr. Beide Engage-
Am heutigen
Betriebssitz der
Westerwaldbahn
wurde im
19. Jahrhundert
aus der „Grube
Bindweide“ Eisenerz
befördert
und von 1881 bis 1913 mit einer Schmalspurbahn ins
Siegtal transportiert. 1913 wurde die heutige Stammstrecke
in Regelspur eröffnet. Der Kreis Altenkirchen
wurde 1914 Eigentümer der Bahn. Bis 1942 blieb die
Weba eine reine Güterbahn. In den Kriegsjahren kam
dann Personenverkehr hinzu, allerdings nur bis 1959.
Seit 1994 betreibt die Weba den SPNV auf der Daadetalbahn.
Derzeit ist sie auch noch Kooperationspartner bei
Vectus und der Hellertalbahn. Im Güterverkehr hat die
Weba neben den eigenen Aktivitäten seit 1998 einen Kooperationsvertrag
mit DB Schenker Rail und führt für die
Konzerntochter Zugbildungsaufgaben in Betzdorf durch.
Bunter Bahnentreff Betzdorf: Hier starten die Hellertalbahn (l.),
die Daadetalbahn (Mitte) und die Züge der Kooperation Vectus.
Die Buslinien der Weba dienen weit überwiegend dem Schülerverkehr.
Im Westerwald ist das Auto Nahverkehrsmittel Nummer 1.
18 VDV Das Magazin
Unterwegs im Netz
Moderne Infrastruktur für Instandhaltung: Im Betriebshof Bindweide wartet die
Weba Straßen- und Schienenfahrzeuge. Auch ihre Partner nutzen die Anlage.
Zugpferd für schwere Lasten: Im Betriebshof Bindweide
wird eine Diesellok für den Güterverkehr fit gemacht.
ments stehen allerdings vor dem Aus, bedauert Klein:
„Bei unserem Eigentümer, dem Kreis Altenkirchen,
gab es keine politische Mehrheit für eine weitere
Bewerbung um diese Leistungen. Man fürchtet finanzielle
Risiken, die den Kreis überfordern könnten.“ Die
Triebzüge werden dennoch weiter in den Betriebshof
kommen: Die Weba wird für die Hessische Landesbahn
Werkstattleistungen übernehmen.
Vor einer ungewissen Zukunft steht der Busverkehr.
„Rund 80 Prozent unseres Aufkommens ist
Schülerverkehr, und das mit abnehmender Tendenz“,
beschreibt Klein. Betrieben wird ein 250 Kilometer
langes Konzessionsnetz. „Das geht noch bis 2018, und
dann muss etwas passieren. Wenn es durch weitere
Kostensenkungen nicht gelingt, die Eigenwirtschaftlichkeit
zu erhalten, wird es wohl nur über gemeinwirtschaftliche
Verkehre gehen, mit Ausschreibungen
in Linienbündeln, die dann gute und weniger nachgefragte
Strecken zusammenbringen.“
Die buchstäblich gewichtigste Verkehrsleistung der
Weba kommt nie am Betriebshof Bindweide vorbei.
Für den Stahl verarbeitenden mittelständischen
Konzern Schütz Industrial Services in Selters und
Siershahn liefert die Weba den wichtigsten Rohstoff:
Jeden Monat kommen auf der Schiene 20.000 Tonnen
Coils in den Westerwald, die in Finnentrop in Südwestfalen
und anderen Stahlwerken auf die Reise
geschickt werden. Für die Transporte, die Monat für
Monat etwa 1.000 Lkw-Fahrten ersetzen, drehte die
Weba ein vergleichsweise großes Rad: Sie übernahm
von DB Netz 33 Kilometer Strecke von Altenkirchen
nach Selters, holte den stillgelegten südlichen
Abschnitt von 13 Kilometern aus dem Dornröschenschlaf
und reaktivierte ihn für 1,5 Millionen Euro.
Über DB-Schienen hatten die Transporte zuvor
einen Laufweg von 314 Kilometern – jetzt nur noch
130 Kilometer.
In Freude und Stolz über diese Verkehrsleistung
mischt sich bei Horst Klein die Sorge, wie es weitergehen
kann. „Während sich der SPNV durch die
Bestellerentgelte selbst finanziert, müssen wir den
Schienengüterverkehr eigenwirtschaftlich betreiben.
Als EVU, als Eisenbahnverkehrsunternehmen,
können wir das kostendeckend. Aber wir sind ja auch
Eisenbahn-Infrastrukturbetreiber. Und mit den Trassenpreisen
für zwei werktägliche Züge können wir die
Infrastruktur nicht erhalten.“ Es ist das Dilemma aller
NE-Bahnen, der nicht bundeseigenen Eisenbahnen,
weiß der Weba-Chef: Bund und Land müssten sich
dringend gemeinsam zu einer dauerhaften Finanzierung
der Schienenwege durchringen.
Weitere Informationen unter: www.westerwaldbahn.de
VDV Das Magazin 19
Hintergrund
78.000
Kubikmeter
So groß ist der überbaute Raum
im Heumarkt. Das entspricht etwa
einem Fünftel des Kölner Doms –
und macht die U-Bahn-Haltestelle
zur größten in Köln.
Kühn geschwungene Linien, transparentes Erscheinungsbild: Das macht die Architektur des Heumarkts aus. Die Ladenzeile bildet den Mittelpunkt der Station.
In der
Tiefe
des
Raumes
schwebt eine Wolke
Seit wenigen Monaten ist in Köln die neue Station Heumarkt im Betrieb –
ein ÖPNV-Bauwerk, so grandios wie einzigartig. In der Domstadt macht
schon das Wort von einer unterirdischen Kathedrale die Runde.
20 VDV Das Magazin
Hintergrund
Hell und offen: Die
Fahrgäste können das
jeweils andere Stockwerk
des Heumarkts
einsehen. Die Ebenen
sind optisch miteinander
verknüpft.
Ausbau Nord-Süd Stadtbahn
Der Bau der Kölner Nord-Süd Stadtbahn zählt derzeit zu den größten Infrastruktur-
und Städtebauprojekten Deutschlands. Durch die bessere Anbindung
der südlichen Stadtteile an die Innenstadt und den Hauptbahnhof verkürzt sich
die Fahrzeit zwischen dem Breslauer Platz an der Nordseite des Hauptbahnhofs
und dem Chlodwigplatz im Herzen der Südstadt von 16 auf acht Minuten.
Nach mehr als 30 Jahren Planungs- und Bauzeit befindet sich der Ausbau der
letzten Stationen in der Endphase. Finanziell bedingte Umplanungen, neue
Brandschutzvorschriften und der Einsturz des Stadtarchivs, bei dem zwei
Menschen ums Leben kamen, hatten das Projekt immer wieder verzögert.
Wenn Prof. Ulrich Coersmeier über die
neuen Stationen der Kölner Nord-Süd
Stadtbahn spricht, gerät er ins Schwärmen.
„Hier entsteht eine Perlenkette
– aber mit ganz unterschiedlichen Perlen.“
Diejenige Perle, die der Architekt
mit seinem Team geschaffen hat, ist
vielleicht die funkelndste und mit Sicherheit
die dickste. Die im Dezember
in Betrieb gegangene Station Heumarkt
zählt zu den spektakulärsten Bauwerken
im deutschen ÖPNV. Chrom, Stahl,
Beton und Glas prägen das transparente
Erscheinungsbild. Der überbaute Raum
von insgesamt rund 78.000 Kubikmetern
– das entspricht etwa einem Fünftel des
Kölner Doms – macht den Heumarkt zur
größten und mit seiner Bauwerkssohle
28,50 Meter unter der Oberfläche gleichzeitig
zur tiefsten U-Bahn-Haltestelle
der Stadt.
An der Oberfläche ist hiervon nichts
zu erahnen: Eine Schneise aus zwei
Stadtbahngleisen inmitten einer mehrspurigen
Straße trennt die Süd- von der
Innenstadt. Verkehrslärm und Abgase
nerven. Aber schon auf der Rolltreppe
am eher unscheinbaren Eingang an der
Cäcilienstraße beginnt das Architekturerlebnis.
„Wichtig sind die Wege“, erläutert
Ulrich Coersmeier: „Wir wollten, dass
die Fahrgäste vom Licht geleitet werden,
und für sie einen Wechsel schaffen.“
Das gelingt an diesem Eingang über zwei
Bereiche, die wie Trichter hintereinander
liegen und auf der Fahrt nach oben
ins Tageslicht münden. In umgekehrter
Richtung eröffnet sich nach einer kurzen
Fahrt auf der Rolltreppe und wenigen
Metern Fußweg ein mehr als 100 Meter
langes und 13 Meter hohes Gewölbe. Der
Vergleich mit dem Blick in eine Kathedrale
drängt sich auf und wird in Köln
seit der Eröffnung der Station Mitte Dezember
gern genutzt.
Straßenbahnen sind auf dieser Ebene
nicht zu sehen. Die Züge der verlängerten,
in Nord-Süd-Richtung verlaufenden
Linie 5 verkehren ein weiteres
VDV Das Magazin 21
„Wichtig sind die Wege.
Wir wollten, dass die
Fahrgäste vom Licht
geleitet werden.“
Prof. Ulrich Coersmeier, Architekt
Stockwerk tiefer. Aber allein durch die
Architektur der Station wirken die Linien
optisch präsent. Die kühn geschwungene
Halle und ihre mit Edelstahlelementen
verkleidete Deckenkonstruktion folgen
dem Verlauf der derzeit noch oberirdisch
geführten Stadtbahn-Gleise. Wenn eines
Tages die Kölner Stadtbahn vollständig
ausgebaut ist, sollen hier die Züge in Ost-
West-Richtung rollen. Bis dahin bleibt
das auf dieser Ebene bereits eingebaute
Gleisbett abgedeckt. Den Mittelpunkt
der Halle bildet eine elliptische Ladenzeile,
deren Glasscheiben scheinbar ein
Chromdach tragen. „Wie eine Wolke
scheint dieses Element im Raum zu
schweben“, so Ulrich Coersmeier. Voraussichtlich
im Spätsommer können
Fahrgäste hier einkaufen.
Architektonisch und gefühlt liegt hier
der Mittelpunkt der gesamten Station:
An dieser Stelle kreuzen sich die rund 22
Meter unter der Erdoberfläche liegende
Nord-Süd- und die zukünftige Ost-
West-Strecke. „Die diagonale Kreuzung
ist das Hauptmotiv der Planung“, erläutert
Coersmeier: „Dass die Strecken im spitzen
Winkel aufeinander zulaufen, spiegelt
sich in der gesamten Station bis hin zur
Deckenkonstruktion wider.“ Beide Ebenen
sind optisch miteinander verknüpft,
Fahrgäste können das jeweils andere
Stockwerk einsehen. Die Übersichtlichkeit
schafft ein Gefühl von Sicherheit.
Von hinten beleuchtete Glaswände auf
der unteren Ebene und in den verbindenden
Räumen vermitteln Transparenz und
geben dem Bau seine Leichtigkeit.
Zehn Jahre wurde an dem rund 90 Millionen
Euro teuren Bauwerk gearbeitet.
Eine Investition mit Weitblick: „Hätten
wir diese Station kleinlich bemessen,
würde sich das später als teurer Fehler
herausstellen“, verdeutlicht Ulrich
Coersmeier. „Der Heumarkt wird eines
Tages einer der wichtigsten Umsteigepunkte
im ÖPNV Kölns sein und
das zentrale Bindeglied zwischen der
Alt- und Südstadt“, erläutert auch Jürgen
Fenske, Vorstandsvorsitzender der
Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und
VDV-Präsident: „Mit diesem Bauwerk
sind wir auf das zukünftige Wachstum
der Fahrgast- und Einwohnerzahlen
gut vorbereitet.“ Prognosen zufolge sollen
nach der Gesamtinbetriebnahme,
die nach dem Unglück am Stadtarchiv
Die Bedeutung der Nord-Süd Stadtbahn
Die Halle und ihre Deckenkonstruktion folgen in ihrem Verlauf
den derzeit noch oberirdisch geführten Stadtbahn-Gleisen.
Während im gesamten Kölner Stadtgebiet das Verhältnis zwischen
der Nutzung des ÖPNV und der Nutzung des Individualverkehrs annähernd
ausgewogen ist, nutzt nur ein Drittel der Südstadt-Bewohner
den ÖPNV, zwei Drittel jedoch den Individualverkehr. Die Folge
sind Staus, Lärm und Luftverschmutzung in der Südstadt. Gleichzeitig
wird die Nord-Süd Stadtbahn einen Beitrag zur Entlastung des
Innenstadttunnels zwischen Appellhofplatz und Poststraße leisten.
Durch den fährt in der Spitzenzeit alle 120 Sekunden eine Bahn.
22 VDV Das Magazin
Hintergrund
Zahlen, Daten, Fakten
Umbauter Raum: 78.100 Kubikmeter
Stockwerke: 3
Tiefe der Bauwerkssohle:
28,50 Meter (Technik- und Betriebsräume)
Tiefe der Gleisebene Nord-Süd: 21,40 Meter
Tiefe der Gleisebene Ost-West: 14,50 Meter
Fahrtreppen: 14
Feste Treppen: 9
Aufzüge: 2
Anschluss an den Bahnsteig der
drei oberirdischen Linien 1, 7, 9.
frühestens 2019 erfolgen kann, an
Werktagen etwa 95.000 Menschen am
Heumarkt ein- und aussteigen und
davon 50.000 umsteigen. Bis dahin
wird auf der Nord-Süd Stadtbahn in
zwei Teilabschnitten gefahren: zwischen
Breslauer Platz und Heumarkt
im Norden sowie ab 2016 von Severinstraße
bis Bonner Wall im Süden. Zwischen
Heumarkt und Severinstraße liegt
die Unglückstelle am Waidmarkt. Sie
kann vor 2019 nicht saniert und fertiggestellt
werden.
Mit der sogenannten Teilinbetriebnahme
Nord zwischen Breslauer Platz und
Heumarkt gelang Mitte Dezember die
Verknüpfung der Linie 5 mit den
Linien 1, 7 und 9 auf der oberirdischen
Ost-West-Achse. Im zweiten Teilabschnitt
der Nord-Süd Stadtbahn sollen
die im Bau befindlichen Haltestellen
Severinstraße, Kartäuserhof, Chlodwigplatz
und Bonner Wall bis Ende dieses
Jahres fertiggestellt und im Sommer
2016 eröffnet werden.
Schon jetzt ist für viele Fahrgäste der
Umstieg am Neumarkt, Hauptbahnhof
oder in Deutz überflüssig geworden.
Wenn die Nord-Süd Stadtbahn durchgehend
befahrbar ist, werden Kunden
aus dem linksrheinischen Kölner Süden
eine komfortable Anbindung an die
Innenstadt sowie an die westlichen
Stadtteile Ehrenfeld und Ossendorf beziehungsweise
die östlichen in Richtung
Deutz erhalten.
Vollständig abgeschlossen wird das
Projekt aber erst sein, wenn die Ost-
West-Linien unter die Erde verlagert
sind und die Innen- und Südstadt näher
zusammenrücken können. Erst dann
kommt die städtebauliche Dimension
des Vorhabens vollständig zum Tragen.
Mit diesem Konzept hatten Ulrich
Coersmeier und sein Team vor mehr als
20 Jahren einen Architekturwettbewerb
gewonnen. Die Herausforderung und
den Zeitrahmen des Gesamtvorhabens
umreißt der 72-jährige Architekt, der
in der Südstadt wohnt, wie folgt: „Es ist
spannend, für Zeiten zu planen, die man
vielleicht selber nicht erleben wird.“
www.kvb-koeln.de
Architekt Prof. Ulrich Coersmeier (l.) und
Jürgen Fenske, KVB-Vorstandsvorsitzender
und VDV-Präsident, in der neuen U-Bahn-
Station.
VDV Das Magazin 23
Unterwegs im Netz
44
Einwohner
leben im Landkreis Uckermark
auf einem Quadratkilometer.
Auf der gleichen Fläche
sind es in Berlin fast 4.000.
Uckermark rückt
durch den Kombibus
näher zusammen
24 VDV Das Magazin
Unterwegs im Netz
Transportkette: Busfahrer Jörg Wewiorra bescheinigt Nancy Dräger die Annahme
der blauen Kühlbox, verlädt die Sendung in seinen Frachtraum und bringt sie bis
nach Gramzow. Dort übernimmt sein Kollege Erhard Krüger die Ware (gr. Bild).
Frische Lebensmittel und andere Sendungen
kommen in der Uckermark mit
dem Linienbus zu ihren Empfängern. Der
im Jahr 2012 als Modellprojekt gestartete
Kombibus trägt mittlerweile dazu bei, regionale
Wirtschaftskreisläufe aufzubauen
und zu festigen – ein Zukunftsmodell für
den ÖPNV im ländlichen Raum, das Schule
machen könnte.
Im uckermärkischen Bandelow herrscht Mittagshitze.
Vor der Bauernkäserei Wolters wartet Mitarbeiterin
Nancy Dräger bei 30 Grad auf den Bus.
Kaum ein Auto kommt vorbei, schon eher ein paar
Radler, die an der jungen Frau mit dem Handwagen
und der blauen Kühlbox vorbeifahren. Ein kleiner
See, ein paar Häuser entlang der Straße, hinter den
Häusern riesige Felder und jede Menge Gegend: typisch
Uckermark. Im gleichnamigen Landkreis teilen
sich 44 Einwohner einen Quadratkilometer. Auf
der gleichen Fläche sind es in Berlin fast 4.000. Im
äußersten Nordosten Brandenburgs leben 130.000
Menschen – nach Unesco-Kriterien gilt das als nicht
bevölkertes Gebiet. Schon bald gibt es hier mehr
über 60- als unter 30-Jährige. Bis 2030 verliert der
Landstrich ein weiteres Viertel seiner Bevölkerung.
Demographischer Wandel in nüchternen Zahlen.
Vor Ort bedeutet das jedoch: Erst fehlen den Geschäften
die Kunden, danach fehlen den Kunden die
Geschäfte. Wo weniger Menschen leben, wird die
Versorgung schwieriger und teurer. Das gilt auch für
den Erhalt der Infrastruktur und des ÖPNV.
Den Busverkehr in der Region schultert die Uckermärkische
Verkehrsgesellschaft (UVG). Eines ihrer
Fahrzeuge hält pünktlich um 11.57 Uhr direkt vor
der Käserei in Bandelow. Fahrer Jörg Wewiorra
steigt aus, begrüßt Nancy Dräger und unterschreibt
die Papiere. Ziel der Ware ist der Hofladen des Guts
Kerkow bei Angermünde. Nachdem er die blaue
Kühlbox in den Laderaum geschoben hat, fährt Jörg
Wewiorra weiter Richtung Prenzlau. Mit an Bord
sind eine Handvoll Schüler, eine Seniorin und eine
Reisegruppe aus Berlin. Auf Einladung der Bundesvereinigung
Logistik wollen die Teilnehmer wissen,
wie sich der Kombibus in der Praxis bewährt.
VDV Das Magazin 25
Unterwegs im Netz
Aus der Milch uckermärkischer
Kühe stellt die Bauernkäserei
Wolters den Uckerkaas her.
Der Käse und andere regionale Produkte werden in den Hofläden
der Uckermark sowie in Berlin und Umgebung verkauft.
„Wir sind eine Art Wirtschaftsförderung:
ein
Bindeglied zwischen Produzenten
und dem Markt.“
Lars Boehme,
UVG-Geschäftsführer
Pieter Wolters, Inhaber der Käserei und
Produzent des Uckerkaas, hatte ihnen
zuvor erläutert, welche Vorteile der
Kombibus den Herstellern regionaler
Lebensmittel bietet: „Preiswerte Transportmöglichkeiten
zu finden, ist für uns
ein Problem.“ Die Wege in der Region
sind weit, und viele Produzenten können
es sich nicht leisten, Mitarbeiter dafür
abzustellen oder eigene Fahrzeuge anzuschaffen.
„Durch den Kombibus gibt es
jetzt ein System, mit dem wir gut leben
können“, sagt Wolters. Innerhalb des
Landkreises liefert der Bus zehn Kilogramm
Ware oder Gepäck zum Preis von
fünf Euro. Taggleich schafft das kein
Logistikdienstleister – wenn so kleine
Mengen überhaupt angenommen werden.
Insgesamt können die Absender mit dem
Bus bis zu 250 Kilogramm pro Lieferung
verschicken, verteilt auf mehrere Stücke.
Bald sollen für noch größere Transportmengen
Anhänger beschafft werden.
Pieter Wolters hat sich mit anderen regionalen
Produzenten zusammengetan
und das Netzwerk Q-Regio aufgebaut.
Innerhalb der Uckermark beliefert die
Handelsgesellschaft per Kombibus ihre
Läden in Templin und Prenzlau sowie
weitere Partner wie den Hofladen von
Gut Kerkow. Nicht zuletzt wird so auch
die Versorgung der Uckermärker mit
heimischen Produkten sichergestellt.
Anfang des Jahres hat Q-Regio sein
Netzwerk erweitert. Im Nachtsprung
erreichen die zuvor per Bus beim Fruchtund
Lebensmittelgroßhändler Geko angelieferten
Waren Geschäfte in und um
Berlin.
Seitdem die Anschubförderung Ende
2013 ausgelaufen ist, muss sich Kombibus
als eigenes Geschäftsfeld bewähren.
Bislang noch, so UVG-Geschäftsführer
Lars Boehme, „ein zartes Pflänzchen,
das aber sichtbar wächst und in das wir
investieren“. Gegenüber dem Vorjahr
will Kombibus seinen Umsatz 2014 auf
15.000 Euro fast verdoppeln und 2017
kostendeckend fahren. Denn über den
ÖPNV der im Besitz des Landkreises
befindlichen UVG darf der Gütertransport
nicht subventioniert werden. Auch
Lars Boehme betont die Bedeutung für
die Region: „Wir sind eine Art Wirtschaftsförderung:
ein Bindeglied zwischen
Produzenten und dem Markt.“
Das Modell könnte schon bald auch in
anderen Regionen starten. „Mittlerweile
26 VDV Das Magazin
Unterwegs im Netz
Prenzlau
Uckermark
Templin
Angermünde
Schwedt
BRANDENBURG
BERLIN
Brandenburg: Im äußersten Nordosten des Bundeslandes leben 130.000 Menschen.
Nach Kriterien der Unesco gilt die dünn besiedelte Region als nicht bevölkertes Gebiet.
interessieren sich Busunternehmen in
Südthüringen und im östlichen Nordrhein-Westfalen
für die Einführung des
Kombibusses“, erläutert Anja Sylvester
von der Berliner Beratungsgesellschaft
Interlink, die zusammen mit der Fahrplangesellschaft
B&B (Oelsnitz) und
Raumkom (Trier) das Konzept entwickelt
und die UVG bei der Markteinführung
begleitet hat.
In der Uckermark hat Fahrer Jörg
Wewiorra unterdessen mit seiner Linie
413 den zentralen Omnibusbahnhof von
Prenzlau erreicht, einen von mittlerweile
fünf Umladeknoten im Kombibus-Netz,
die nach der Einführung des Integralen
Taktfahrplans optimierte Anschlüsse in
alle Richtungen ermöglichen. „Das ist
nicht nur für die Fahrgäste gut“, erläutert
Constantin Pitzen von der Fahrplangesellschaft
B&B: „Je besser die Anschlüsse
funktionieren, desto besser lässt sich
Frachtraum vermarkten und desto stärker
sinkt der Zuschussbedarf für den
Busverkehr.“ Jörg Wewiorra muss noch
nicht umladen. Um 13.15 Uhr setzt er
seine Fahrt als Linie 431 nach Gramzow
fort, wo er knapp 30 Minuten später
eintrifft und am dortigen Knoten unter
anderem mit der Linie 450 nach Angermünde
verknüpft ist. Dort übergibt er an
seinen Kollegen Erhard Krüger, der die
Fracht und die Reisegruppe Richtung
Angermünde zum Gut Kerkow bringt. Die
blaue Box hat an diesem heißen Tag ihren
Zweck erfüllt. Gut gekühlt kommt der
Uckerkaas nach zwei Stunden Fahrzeit
an und wird sofort in die Verkaufstheke
gelegt. Aber wäre die Reisegruppe aus
Berlin nicht mit an Bord gewesen, hätte
Fahrer Erhard Krüger auf dieser Tour
heute wohl allein im Bus gesessen ...
Weitere Informationen unter:
www.WirbewegenSie.de
Modellprojekt
Kombibus
Neue Wege testen, wie der ÖPNV im
ländlichen Raum wirtschaftlicher
arbeiten kann: Das war das Ziel des
vom Bundesinnenministerium
initiierten Modellprojekts Kombibus.
Den Aufbau der Nahversorgung im
ländlichen Raum hat sich zudem
ein Projekt im Rahmen des Landzukunft-Modellvorhabens
des
Bundesministeriums für Ernährung
und Landwirtschaft zum Ziel gesetzt.
Am Prenzlauer Bahnhof (Foto) haben Fahrgäste per Bus und
Bahn Anschluss in alle Richtungen (kl. Foto oben).
Dieser Kombibus
macht Werbung
in eigener Sache.
VDV Das Magazin 27
Hintergrund
Haltestelle Rathaus Fünffensterstraße in Kassel mit
dynamischer Fahrzielanzeige und Außenansage:
„Linie Acht. Richtung Kaufungen Papierfabrik.“
Vor jedem Halt eine
klare Ansage
Haltestellenansagen in öffentlichen
Verkehrsmitteln werden
nur noch selten vom Fahrzeugführer
selbst gesprochen. Die Technik ist
so ausgereift, dass dies automatisch
geschieht. Viele Verkehrsunternehmen
setzen dabei auf eine
Text-to-Speech Software.
Ding Dong. „Wir begrüßen Sie in der Linie
Acht Richtung Papierfabrik. Nächste
Haltestelle: Rathaus Fünffensterstraße.“
Dies ist nur eine von knapp 70.000 Haltestellenansagen
täglich, die die Fahrgäste
der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG)
in Bus, Straßenbahn oder RegioTram an
einem gewöhnlichen Werktag hören. Die
Stimme spricht in der Regel pünktlich,
fehlerfrei und stets in derselben Tonlage.
Die meisten Verkehrsunternehmen setzen
auf einen professionellen Sprecher,
die eingesprochenen Ansagen werden
dann von einem Speichermedium in
den einzelnen Fahrzeugen abgespielt.
Die Arbeit mit professionellen Stimmen
ist jedoch aufwendig. Änderungen im
Linienverlauf oder bei den Fahrgastinformationen
erfordern neue Ansagen.
„Für einen Termin mit unserer Spreche-
28 VDV Das Magazin
Hintergrund
U-Bahn-Stimmen der Welt
Oslo
Helsinki
Moskau
Nowosibirsk
Quelle: „XX XY Männer und Frauen – Grafiken erklären die Unterschiede“
Stockholm
Toronto Montreal
Kopenhagen
London Amsterdam
Berlin
Chicago Boston
Warschau
San Francisco
Brüssel
New York
Philadelphia
Los Angeles
Prag
Washington, D.C.
Atlanta
Paris
Wien
Lausanne
Miami
Santo Madrid
Rom
Domingo
Mexiko-Stadt
Lissabon Barcelona
Lima
Medellín
Santiago de Chile
weibliche Stimme
männliche Stimme
abwechselnd weibliche
und männliche Stimme
Buenos Aires
Rio de Janeiro
Sao Paulo
Kiew
Bukarest
Sofia
Ankara
Athen
Algier
Teheran
Taschkent
Tiflis
Almaty
Baku
Jerewan
Kairo
Johannesburg
Delhi
Dubai
Kalkutta
Bangkok
Singapur
Perth
Peking
Shanghai
Seoul
Taipeh
Kaohsiung
Manila
Kuala Lumpur
Sydney
Tokio
rin im Studio haben wir früher immer
Sprachaufträge gesammelt, um sie dann
gebündelt aufzunehmen“, erklärt Claudio
Frare vom Fachbereich Controlling und
Kommunikation der KVG: „Daher mussten
wir auf eine neue Aufnahme teilweise
mehrere Monate warten. Hinzu kam, dass
unsere Geräte völlig veraltet waren.“
Um dieses zeitintensive Procedere mit
möglichst wenig Aufwand im eigenen
Haus zu bewerkstelligen, entwickelte
Frare sogar ein neues Abspielgerät und
begab sich auf die Suche nach einer geeigneten
Computerstimme. „Das war gar
nicht so einfach, ich habe viele Dinge
ausprobiert, aber die Stimmen klangen
alle sehr nach einem Roboter.“ Dann
stieß er aber auf die Vorlesesoftware der
Münchner Firma Linguatec, mit deren
Hilfe er seitdem mit wenig Zeitaufwand
neue MP3-Dateien erstellt. Diese werden
nachts mit einem USB-Stick oder
einer SD-Karte auf die Bordcomputer der
Fahrzeuge überspielt. Neuere Fahrzeuge
verfügen mittlerweile über Rechner, auf
die sich die Dateien in Echtzeit über GPRS
oder WLAN überspielen lassen. „Im ÖPNV
gibt es immer auch Außengeräusche.
Daher fällt es gar nicht so sehr auf, dass
wir eine Computerstimme verwenden. Ich
finde, sie klingt nicht wie eine synthetische
Roboterstimme“, erklärt Frare.
Dank professioneller Sprachsynthese
hat die Qualität der Aussprache und der
Satzmelodie in den vergangenen Jahren
Fortschritte gemacht. „Aufgrund der stärkeren
IT-Vernetzung und des Zwangs zur
Automatisierung von Abläufen registrieren
wir ein zunehmendes Interesse von
ÖPNV-Unternehmen an unserer Software“,
erklärt Reinhard Busch, Geschäftsführer
von Linguatec Sprachtechnologien.
So beherrscht die Stimme „Anna“ in der
neuesten Version des Programms „Voice
Reader Studio“ aus dem Jahr 2014 neben
Deutsch die Sprachen Englisch, Spanisch,
Italienisch und Französisch. Haltestellen
wie „Charles-de-Gaulle-Platz“ spricht sie
fehlerfrei aus. „Wir benutzen für unsere
Software professionelle Sprecher, die über
40 Stunden Text im Tonstudio aufnehmen“,
verrät Reinhard Busch. Hinter der
Computerstimme verbirgt sich also weiterhin
ein Mensch.
Die Software „Voice Reader Studio“ von
Linguatec – hier ein Screenshot der Kasseler
Verkehrs-Gesellschaft – kann Fahrgastinformationen
schnell und einfach in eine
Audiodatei umwandeln.
VDV Das Magazin 29
Abgefahren
Jazz‘n Roll: Feiern
in der U-Bahn
Musik in der U-Bahn muss nicht aus den
Kopfhörern des Sitznachbarn kommen.
Der Beweis: der Jazztrain (Fotos), der am
13. September wieder über die Ringlinie
der Hamburger Hochbahn rollt. Acht Stunden
lang spielen 35 Bands und 150 Musiker
in der Bahn. Auch woanders kommt der
Rhythmus zum Zug – in Köln jetzt durch
den Kulturverein Jack in the Box und die
Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). „Unser
Vorbild ist die Pariser Metro“, erklärt Projektleiter
Benno Schnatz. Dort gebe es seit
1977 ein Projekt, das Musik in die U-Bahn
und ihr Umfeld integriert. In der Domstadt
wollen die Macher erst einmal klein anfangen:
Zum sogenannten Kölner „Tag des guten
Lebens“ treten Musiker in den Bahnhöfen
und Bahnen in Köln-Ehrenfeld (31. August)
und Sülz (21. September) auf. Statt Jazz gibt
es jedoch Klassik und Weltmusik.
www.jazztrain-hamburg.de
www.koelnerbox.de
Gewinn
Preisausschreiben
Drei Bildbände verlost
In der Ausgabe 2/2014
fragten wir, welche
Künstler die Duisburger
U-Bahn-Station König-
Heinrich-Platz gestaltet
haben. Die Antwort:
Gerhard Richter und Isa
Genzken. Dafür gewannen
Ansgar Kortenjan, S. Tiegel
und Marianne Breton je ein
Exemplar des Fotobands
„Unter Grund“.
Termin
16. und 17. Oktober 2014
Connected 8.0 in Osnabrück
Aus der VDV-Personal- und Unternehmensbörse
wird Connected 8.0 – der Karriere-Treffpunkt
Öffentlicher Verkehr. Hier präsentieren sich
Verkehrsunternehmen und -verbünde 200 Studierenden
unterschiedlicher Fachrichtungen.
www.vdv-akademie.de/tagungen-seminare/
der-karriere-treffpunktbr-oeffentlicher-verkehr.html
Termin
17. und 18. November 2014
7. VDV-Marketing-
Kongress in Hamburg
Der digital vernetzte Kunde ist
eine neue Herausforderung für das
Marketing. Der Kongress zeigt, wie
man Kunden durch neue Vertriebsstrategien
erreichen kann.
www.vdv.de/termine.aspx
Die nächste
Ausgabe von
„VDV Das Magazin“
erscheint Ende
August 2014.
Impressum
VDV Das Magazin
Herausgeber:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV),
Kamekestraße 37-39, 50672 Köln,
Tel. 02 21/5 79 79-0
E-Mail: info@vdv.de,
Internet: www.vdv.de
Redaktion VDV:
Lars Wagner (V.i.S.d.P.),
Pressesprecher und Leiter Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Anschrift der Redaktion:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV),
Redaktion „VDV Das Magazin“,
Leipziger Platz 8, 10117 Berlin,
magazin@vdv.de
Realisierung, Text und Redaktion:
AD HOC PR, Gütersloh: Stefan Temme (Lt.), Elena Grawe,
Judith Kantner, Christian Horn
Mitarbeit:
Eberhard Krummheuer
Gesamtleitung und Anzeigen:
Christian Horn (AD HOC PR)
Tel. 0 52 41/90 39-33 | horn@adhocpr.de
Grafik-Design:
Volker Kespohl (Volker.Kespohl ı Werbung Münster)
Lars Haberl (AD HOC PR, Gütersloh)
Produktion und Druck:
Druckhaus Rihn, Blomberg
Anzeigenpreise:
Laut Mediadaten 2014
Bildnachweise:
Titelmotiv: Fotolia (Montage).
ddp-images: 26, 30; Michael Fahrig: 2, 4/5, 12, 13, 14, 15;
Fotolia: 6; Ole Häntzschel/Matthias Stolz: 29 (Infografik);
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft: 2, 28, 29; Volker Kespohl:
7, 8, 10, 11 (Infografiken/Bilder Fotolia); KVB: 2, 20, 21, 22,
23; Micha Pawlitzki & Edition Panorama: 30; Oliver Ruhnke:
30; Stefan Temme: 2, 24, 25, 26, 27; VDV: 3, 7, 8, 9, 10, 11;
Westerwaldbahn: 2, 16, 17, 18, 19
„VDV Das Magazin“ erscheint alle zwei Monate (sechsmal
im Jahr). Alle im Magazin erscheinenden Beiträge und
Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Außerhalb der
Grenzen des Urheberrechts ist die Verwertung ohne die
Zustimmung des Herausgebers nicht zulässig. Das gilt vor
allem für Vervielfältigungen, Übersetzungen sowie die elektronische
Speicherung und Verarbeitung.
Für Anregungen, Themenvorschläge, Lob und Kritik erreichen Sie uns unter magazin@vdv.de
30 VDV Das Magazin
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