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Bebauungsplan Nr. 59 - Stadt Schönebeck

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BUNat<br />

________________________________________________________________<br />

Wendehals und<br />

Wiesenpieper<br />

als Brutvögel aufgeführt. Insgesamt scheint ein Auftreten für einige dieser Arten im hier<br />

bearbeiteten - viel kleineren - Gebiet als Brutvogel sehr unwahrscheinlich. Auf die im<br />

Altkreis <strong>Schönebeck</strong> westlich der Elbe wohl eher seltene und gewöhnlich nur in<br />

Nadel(Misch)wäldern brütende Misteldrossel sei besonders verwiesen. Für diese Art können<br />

auch NICOLAI et al. (1982) keine bekannten Vorkommen von <strong>Schönebeck</strong> vermelden.<br />

Bereits der bekannte <strong>Schönebeck</strong>er Ornithologe und Käferspezialist Walter Borchert (Lehrer<br />

am <strong>Schönebeck</strong>er Gymnasium, später EOS) weist 1927 darauf hin, dass die Misteldrossel hier<br />

fehlt (BORCHERT 1927). Für den Wiesenpieper sind eher größere ungenutzte Feuchtwiesen,<br />

die im 1996 bearbeiteten Raum weitestgehend fehlen, als Lebensraum bekannt. Insofern<br />

verdient auch der damalige Nachweis dieser Art besondere Erwähnung, zumal auch der<br />

Wiesenpieper schon 1927 nicht für <strong>Schönebeck</strong> vermeldet werden konnte (BORCHERT<br />

1927).<br />

Doch nicht nur die Artendichte im Untersuchungsgebiet ist hervorhebenswert, auch die<br />

Individuendichte verdient Beachtung. Grob kalkuliert ist von ca. 60 Brutpaaren im Gebiet<br />

auszugehen, was hochgerechnet einer Brutvogeldichte von über 100 Brutpaaren je 10 ha<br />

entspricht.<br />

Im Vergleich hierzu werden einige Untersuchungsergebnisse von<br />

Brutvogeldichteuntersuchungen dargestellt (alle Daten aus Mitt. Interessengemeinschaft<br />

Avifauna DDR (1972) Heft 5 (verschiedene Autoren)):<br />

Pappelpflanzung Gerlebocker Teichgebiet<br />

Buchen-Altholz<br />

Forstrevier Behnsdorf<br />

Eichenforst<br />

Fichten-Altholz<br />

Friedhof Waren<br />

55 BP/10 ha<br />

177 BP/10 ha<br />

98 BP/10 ha<br />

47 BP/10 ha<br />

74 BP/10 ha<br />

129 BP/10 ha<br />

Vergleicht man diese Zahlen mit dem Untersuchungsgebiet, so kann die Brutvogeldichte hier<br />

als relativ hoch eingeschätzt werden.<br />

Auch hinsichtlich des Vorkommens wertgebender Arten ist das Gebiet hervorzuheben. Auf<br />

der Grundlage der BArtSchV sind alle Vogelarten - soweit nicht streng geschützt - als<br />

besonders geschützt eingestuft.<br />

In der nachfolgenden Tabelle sind die bei den Kartierungen im Untersuchungsgebiet<br />

nachgewiesenen Arten, die in der Roten Liste Sachsen-Anhalt beziehungsweise im Anhang I<br />

der EU-Vogelschutzrichtlinie aufgenommen sind, zusammengefasst dargestellt.<br />

Insgesamt 19 Arten und damit rund ein Drittel der nachgewiesenen Arten ist aus<br />

naturschutzrechtlicher Sicht von Bedeutung. Darunter sind auch 10 Arten, die als Brutvögel<br />

im untersuchten Gebiet vorkommen. Abgesehen vom Steinschmätzer (RL Kat. 3 - gefährdet)<br />

sind darunter 7 Arten der RL-Vorwarnstufe (DORNBUSCH et al. 2004). Hinzu kommen der<br />

Neuntöter und die Sperbergrasmücke als Arten, die nach der EU-Vogelschutzrichtlinie unter<br />

Schutz stehen. Weitere vier Rote-Liste-Arten (Feldsperling RL 3, die anderen Vorwarnstufe)<br />

treten im Randbereich zum Vorhaben als BV in Erscheinung.<br />

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