Bebauungsplan Nr. 59 - Stadt Schönebeck
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<strong>Stadt</strong> <strong>Schönebeck</strong> (Elbe)<br />
<strong>Bebauungsplan</strong> der Innenentwicklung <strong>Nr</strong>. <strong>59</strong> "CWS Solarpark"<br />
In der Bodenmatrix der obersten Bodenhorizonte deuten lokale STV-Befunde<br />
an, dass hier ähnlich, wie für den nördlich außerhalb des Plangebietes gelegenen<br />
Gießhäuser-Bereich bereits nachgewiesen (M 05-01), kristalline TNT-<br />
Reste und dispers verteiltes DNT/TNT zu erwarten sind. Auch für den Plangebietsbereich<br />
der ehemaligen Gießhäuser wird ohne aufwendige Sanierungsleistungen<br />
(Tiefenenttrümmerung, Bodensanierung) eine höherwertige Anschlussnutzung<br />
mit umfänglichen Gründungsarbeiten ausgeschlossen. Hingegen<br />
ist bei einfachen, oberflächlichen Gründungsbedarf eine Folgenutzung<br />
mit Fotovoltaikfreiflächenanlagen wie im Bereich des ehemaligen Nitroaromaten-Tanklagers<br />
praktikabel.<br />
Südlicher Nutzungsabschnitt 6<br />
In diesem Bereich wurde ab Mitte der 60er Jahre ein komplett neuer Betriebsteil<br />
zur Nitroaromatensynthese und TNT -Produktion errichtet. Im Bereich des<br />
ehemaligen Ammonsalpeterlagers wurde ein kleineres Lagergebäude errichtet.<br />
Der angrenzende Bereich wurde als Schrottplatz genutzt. Weiterhin wurden<br />
auch auf dem Gelände ein Nitroaromatenlager, Säuretanklager sowie<br />
Nitroaromatensynthese mit angeschlossenem Tanklager und Verwaltungsgebäude<br />
und die Betriebsgebäude errichtet.<br />
In dieser Nitroaromatenproduktion fand 1974 eine Havarie statt, die sich bis in<br />
den Bereich des Tanklagers auswirkte. Dabei sind Nitroaromaten in die Tanktasse<br />
gelangt. Südlich der Tanktasse sollen dabei im Bereich einer Rohrleitung<br />
Schadstoffe in den Boden eingetragen worden sein. Im Rahmen der Schadensbeseitigung<br />
wurde zusätzlich zu den zwei bestehenden Tanks ein dritter<br />
installiert. Neben Nitroaromaten wurden dort vor allem Nitrobenzole gelagert.<br />
In einem weiteren Tanklager wurden Abfallsäure, Gemische von Dinitrotoluol/<br />
Nitroethylbenzol sowie Schwefel/Salpetersäure gelagert. Ein Gebäude, in<br />
dem das Gemisch aus Abfall-Schwefelsäure vorgereinigt wurde, wurde bis<br />
auf die Bodenplatte komplett zurückgebaut.<br />
Im Bereich des Schrottplatzes (ca. 3.000 m² Flächenanteil am Plangebiet) sind<br />
aus gefahrenspezifischer Belastungssicht zunächst keine Nutzungseinschränkungen<br />
gegeben. Auch unterirdische bauliche Anlagen (hier speziell Rohrleitungen)<br />
spielen in diesem Bereich nur eine untergeordnete Rolle (nur in Bezug<br />
auf Abwassertrassen des ehemaligen Gebäudes G 17 bzw. dessen kleineren<br />
Nachfolgebau in der äußersten östlichen Ecke des Schrottplatzes). Die allerdings<br />
nahezu flächendeckende Arsen-/Schwermetallbelastung der obersten<br />
Bodenschicht in diesem Bereich bedingt bei einer höherwertigen Erschließung/Bebauung<br />
erhöhte Entsorgungskosten für Boden (vereinzelt Belastungen<br />
ab LAGA Z 2; z. B. Quecksilber). Auch hier ist dahingegen eine oberflächige<br />
Folgenutzung unter weitgehendem Ausschluss von gründungsbedingten Ein-<br />
6 unter Verwendung von den angegebenen Quellen unter der Fußnote 4 und dem Bericht:<br />
"Altlastenspezifische Flächenbewertung" zum Projekt Investitionsvorhaben Photovoltaik-<br />
Anlage CWS Industrie- und Gewerbepark GmbH vom 21. August 2012, Auftraggeber: CWS<br />
Industrie- und Gewerbepark GmbH<br />
Bekanntmachungsexemplar 23<br />
02.06.2013