27.06.2014 Aufrufe

Info-Brief KSB – H 04 03-05 - SB SH

Info-Brief KSB – H 04 03-05 - SB SH

Info-Brief KSB – H 04 03-05 - SB SH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Marktplatz<br />

2. Bundesarmuts- und Reichtumsbericht<br />

veröffentlicht<br />

Das Bundeskabinett hat am<br />

02.<strong>03</strong>.<strong>05</strong> den Bericht „Lebenslagen<br />

in Deutschland - Der 2. Armuts- und<br />

Reichtumsbericht der Bundesregierung“<br />

beschlossen.<br />

Aufbau: Der Bericht enthält im Teil<br />

A eine Analyse von Armut und<br />

Reichtum in Deutschland und betrachtet<br />

dabei erstmals in eigenen<br />

Kapiteln die Lebenslagen von Menschen<br />

in extremer Armut sowie die<br />

Partizipationschancen armer Menschen.<br />

Teil B enthält politische<br />

Maßnahmen der Bundesregierung<br />

zur Bekämpfung von Armut und sozialer<br />

Ausgrenzung.<br />

Armutsdefinition: Der Bericht verwendet<br />

eine Armutsdefinition, die<br />

den Begriff der Teilhabe- und Verwirklichungsgerechtigkeit<br />

beinhaltet.<br />

Diese Definition knüpft an<br />

das Lebenslagenverständnis von<br />

Armut aus dem 1. Armuts- und<br />

Reichtumsbericht an und stellt eine<br />

geeignete Grundlage für die Analyse<br />

von Armut und sozialer Ausgrenzung<br />

dar.<br />

Die wesentlichen Armutsrisiken<br />

bleiben wie bereits im 1. Bericht<br />

Arbeitslosigkeit, eine unzureichende<br />

Ausbildung, fehlende Bildungsabschlüsse<br />

sowie ein erschwerter<br />

Zugang zu Erwerbstätigkeit<br />

- etwa aufgrund familiärer<br />

Pflichten oder gesundheitlicher Beeinträchtigungen<br />

und Behinderung.<br />

Ergebnisse: Der Anteil derjenigen,<br />

deren Einkommen unter der Armutsgrenze<br />

liegt, erhöhte sich im<br />

Zeitraum zwischen 1998 bis 20<strong>03</strong><br />

von 12,1 auf 13,5 %.<br />

Arbeitslose und Alleinerziehende<br />

sind besonders betroffen. Das Armutsrisiko<br />

Alleinerziehender ist<br />

umso höher, je kleiner das jüngste<br />

Kind ist.<br />

18 Prozent aller Kinder unter 15<br />

Jahren bzw. 10 % aller Kinder unter<br />

18 Jahren (in Zahlen: 1,5 Mio.) gelten<br />

als arm.<br />

Das Vermögen in Deutschland ist<br />

nach wie vor sehr ungleich verteilt.<br />

Die Vermögen erreichten 20<strong>03</strong> eine<br />

Summe von rund 5 Billionen €. Auf<br />

die vermögensstärksten 20 % der<br />

Haushalte entfielen dabei rund 2/3<br />

des gesamten Nettovermögens; auf<br />

die reichsten 10 % der Haushalte<br />

allein fast 47 %. Die Hälfte aller<br />

Haushalte verfügt hingegen gerade<br />

einmal über einen Anteil von weniger<br />

als 4 % am Nettovermögen.<br />

Die Zahl der überschuldeten<br />

Haushalte ist zwischen 1999 und<br />

2002 von 2,8 Mio. auf 3,1 Mio. angestiegen.<br />

Das entspricht 8,1% aller<br />

Haushalte.<br />

Ausdrücklich wird in diesem Zusammenhang<br />

der Ausbau der<br />

Schuldnerberatung in den Ländern<br />

angemahnt und der individuelle, gesellschaftliche<br />

und wirtschaftliche<br />

Nutzen der Schuldnerberatung hervorgehoben.<br />

Der Bericht beschreibt den Zusammenhang<br />

von sozialem Status und<br />

Bildungschancen, worauf die PI-<br />

SA-Studie ebenfalls hingewiesen<br />

hat: Von 100 Kindern aus Familien<br />

mit niedrigem sozialen Status erreichen<br />

11 % einen akademischen<br />

Abschluss, aus Familien mit einem<br />

hohen sozialen Status schaffen es<br />

dagegen 81 %.<br />

Nach Aussagen des Berichts kommen<br />

auf drei Sozialhilfeempfänger<br />

noch einmal 1,5 bis 2 Sozialhilfeberechtigte,<br />

die ihren Anspruch nicht<br />

geltend machen und damit als verdeckt<br />

arm gelten.<br />

Mit dem Bericht legt die Bundesregierung<br />

erstmals detaillierte Zahlen<br />

über die Altersarmut vor. Sowohl<br />

das Problem der verschämten Armut<br />

älterer Frauen wie auch der<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!