Pädagogische Begleitmaterialien zum Film - SCHULKINO.at

Pädagogische Begleitmaterialien zum Film
Entwickelt von JFF – Institut für Medienpädagogik

IMPRESSUM
Entwickler: JFF – Institut für
Medienpädagogik
Pfälzer-Wald-Str. 64
81539 München
Herausgeber: Universum Film GmbH
Neumarkter Str. 28
81673 München
Verantwortlich: Günther Anfang
Redaktion: Mareike Schemmerling
Günther Anfang
Kathrin Demmler
Mitarbeit: Nadine Kloos
Kati Struckmeyer
Gestaltung: Ad.Public GmbH
Zeichnungen: Katrin Schmitt

INHALT
Vorwort
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1. Hintergrundinformationen zum Film
Interview mit Rolf Fänger
Die Handlung des Kinofilms
Pädagogische Einschätzung des Films
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2. Medienpädagogische Hintergrundinformationen
Medienalltag von Vier- bis Sechsjährigen
Das Filmerleben von Kindern
Der erste Kinobesuch
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3. Vorbereitung des Kinobesuchs
Allgemeine Vorbereitung des Kinobesuchs
Themenspezifische Vorbereitung auf
„Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“
Medienpädagogische Arbeit zum Thema Film
Daumenkino
Kinderkino
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4. Hinweise zur Gestaltung eines Kinobesuchs
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5. Nachbereitung des Kinobesuchs
Erste Verarbeitung der Eindrücke aus dem Film
Themenblock: Film
Zeichentrickfilm für kleine Profis
Themenblock: Natur
Themenblock: Freundschaft
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VORWORT
Haben Sie schon einmal Kinder im Kinosaal beobachtet? Sie sitzen auf ihren Stühlen und jede
Faser ihres Körpers fiebert, staunt, lacht oder weint mit. Manchmal stehen die Münder offen,
manchmal sieht man ein breites Grinsen, manchmal sind die Hände zu kleinen Fäusten geballt
und manchmal wandern sie blitzschnell vor die Augen. Für Kinder ist Kino ein emotionales und
sinnliches Erlebnis. Sie verlieren für den Moment jegliche Distanz zum Film, lassen sich davon
faszinieren und erleben das Gesehene hautnah mit. Da Vorschulkinder Filme derart wahrnehmen,
benötigen sie zielgruppenspezifische Angebote und müssen vor, während und nach dem
Filmerlebnis aktiv begleitet werden.
Die ersten Erfahrungen mit dem Medium Film sammeln Kinder meistens in der Familie beim
Fernsehen. Nicht immer sind sich Eltern ihrer Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst. Daher
ist Medienerziehung ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit mit Kindern im Vorschulalter.
Kindern sollte entlang ihrer entwicklungsbedingten Möglichkeiten und Grenzen sowie
unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Vorlieben ein kompetenter, selbstbestimmter und
kritischer Umgang mit Medien ermöglicht und vermittelt werden. Ein Kinobesuch bietet hier viele
Chancen, qualitatives Filmerleben zu ermöglichen und gleichzeitig die kindlichen Vorstellungsund
Verstehensmöglichkeiten zu fördern.
Die Begleitmaterialien zu „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ wurden auf der Grundlage
wissenschaftlicher Erkenntnisse des JFF – Institut für Medienpädagogik zur Medienrezeption
von Kindern entwickelt. Außerdem fließen unsere langjährigen Erfahrungen aus der Arbeit am
FLIMMO, einer medienpädagogischen Fernsehprogrammberatung für Eltern, sowie die Ergebnisse
eines Gutachtens zum Film selbst ein. Alle Äußerungen von Kindern, die in diesem Begleitheft
zu finden sind, stammen aus den Kindersichtungen zum Film „Der Mondbär – Das große
Kinoabenteuer“ im Medienzentrum München des JFF.
Mit diesen medienpädagogischen Materialien sollen die kindliche
Wahrnehmung und das Verständnis des Kinoabenteuers „Der Mondbär“
gefördert und die aktive Auseinandersetzung mit dem Medium
Film in Kindertagesstätten unterstützt werden.
Prof. Dr. Helga Theunert
JFF – Institut für Medienpädagogik
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AB 16. OKTOBER IM KINO!
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1. Hintergrundinformationen zum Film
INTERVIEW MIT ROLF FÄNGER
Wussten Sie eigentlich, dass der kleine Mondbär gar nicht mehr so klein ist? Bereits vor zehn
Jahren erschuf der Kinderbuchautor Rolf Fänger zusammen mit der Illustratorin Ulrike Möltgen
den liebenswerten Bären. Wie es überhaupt dazu kam und was der Mondbär für ihn bedeutet,
erklärte er bei einem Treffen.
JFF: Herr Fänger, wie sind Sie auf die Figur des kleinen Mondbär gekommen?
Fänger: Wissen Sie, der Mondbär ist eigentlich ein Zufallsprodukt. Er ist auf einem Fax, mehr
oder weniger als Gruß, geboren worden. Hinter den Geschichten über den Mondbär stecken
daher überhaupt keine konzeptionellen Überlegungen oder dergleichen. Für mich war es anfangs
eine Liebesgeschichte zwischen einem kleinen Bären und dem Mond. Eigentlich ist das ja
ein Ding der Unmöglichkeit, aber ich war damals genauso verliebt wie der Mondbär und wenn
man verliebt ist, dann werden die unmöglichsten Sachen plötzlich möglich. So war das bei mir
und bei dem kleinen Bären auch, der Mondbär wurde einfach aus meiner damaligen Stimmung
heraus geboren.
JFF: Das heißt, hinter dem Mondbär verbirgt sich keine Aussage, die Sie übermitteln
wollen?
Fänger: Nein. Ich weiß, momentan schreit alles nach Themen. Wenn ich in meiner Heimatstadt in
einen Buchladen gehe, stehen die Bücher nicht mehr nach Autoren, sondern nach Themen geordnet.
Es gibt Dinge für jeden Anlass. Ich glaube, wenn man Geschichten so konstruiert, dann
riechen das die Kinder. Sie merken einfach, dass man ihnen etwas verklickern will. Ich selbst
sehe mich eigentlich als „Quasseltante“. Wenn ich eine Geschichte schreibe, dann tue ich dies
immer aus dem Bauch heraus. Ich teile automatisch etwas mit, nämlich das, was sich gerade in
meinen Gefühlen und Gedanken verbirgt. Ich muss nicht nach Themen graben, sondern erzähle
einfach. Die Kinder holen sich dann aus den Erzählungen heraus, was für sie von Bedeutung
ist.
JFF: Dennoch haben Sie mit dem Mondbär nicht irgendeinen beliebigen Charakter geschaffen.
Fänger: Nein, der Mondbär ist etwas ganz Besonderes. Auch wenn „Harmonie“ ein altmodisches
Wort ist, so ist es für mich diese Stimmung, die den kleinen Mondbär treffend beschreibt. Er ist
vorsichtig, liebenswert und harmoniesuchend. Im Laufe der Jahre ist er auch immer tapferer geworden.
Heute ist der kleine Mondbär, im Gegensatz zur Urgeschichte, ein richtig mutiger Typ.
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JFF: Heißt das, dass der Mondbär im Laufe der Jahre gereift ist?
Fänger: Natürlich ist er das, und zwar in zweierlei Hinsicht: Am Anfang war der Mondbär nur ein
Buch unter vielen anderen. Parallel erschienen die Geschichten allerdings bei „Siebenstein“ als
erzählte Bildergeschichten. Film und Buch waren damals noch identisch und besaßen beide den
gleichen Charme. Im Laufe der Jahre kam dann tröpfchenweise immer noch etwas dazu, wie
zum Beispiel die Kinderserie und nun der Kinofilm. Innerhalb dieser Entwicklung hat sich natürlich
auch die Figur vom Mondbär weiterentwickelt. Er ist stärker und wagemutiger geworden und
ist dennoch das gleiche Wesen geblieben.
Ich denke, so ein Buch ist ein wenig wie ein Luftballon, den man steigen lässt. Anfangs hofft
man, dass er nirgends hängen bleibt, dass kein Strommast und kein Baum den Flug verhindert.
Der Mondbär hat es vor zehn Jahren geschafft loszufliegen und tut das bis heute. Und dann ist
da vielleicht doch die Aussage, nach der Sie am Anfang fragten: Der Mondbär zeigt Kindern,
dass man auch Unmögliches möglich machen kann. Er zeigt ihnen, dass sie ein Recht haben,
nach den Sternen zu greifen.
Rolf Fänger mit
Sohn Konrad
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DIE HANDLUNG DES KINOFILMS
Der Mond ist vom Himmel gefallen. Der kleine Mondbär findet ihn, hegt und pflegt ihn und macht
sich zusammen mit seinen Freunden an die Lösung eines schwierigen Problems: Wie kommt der
Mond wieder an den Himmel?
Der Animationsfilm erzählt eine Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Mut. Die drei
Freunde Marienkäfer, Hase und Mondbär versuchen den Mond wieder nach Hause zu bringen.
Dabei müssen sie einige Abenteuer bewältigen. Zuerst wird der Mondbär verdächtigt, den Mond
entführt zu haben, dann fällt dieser bei Tagesanbruch auch noch in einen Tiefschlaf. Gemeinsam
begeben sich die Freunde auf die Suche nach dem Sonnenvogel, der den Mond aufwecken soll,
und meistern dabei so manches Hindernis. Sie gelangen unter anderem in das Finstere Tal, in
dem der gefährliche Pollux haust. Doch wie so oft handelt es sich bei allen Geschichten, die
man sich über Pollux erzählt, um reines Hörensagen. Pollux erweist sich als liebenswerter und
hilfsbereiter Kerl.
Als er die Freunde nach Hause bringt, stellen sie fest, dass der Mond verschwunden ist. Jemand
hat ihn aus dem Haus vom Mondbär gestohlen. Natürlich finden die Freunde den Übeltäter und
den noch immer schlafenden Mond und alles löst sich in Wohlgefallen auf.
Mit dem Mondbärlied schaffen es die Waldbewohner, den Mond wieder aufzuwecken und ihn mit
Hilfe von Pollux und Polli zurück an den Himmel zu bringen.
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PÄDAGOGISCHE EINSCHÄTZUNG DES FILMS
„Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ erzählt eine Kindergeschichte, die den Wünschen,
Anforderungen und entwicklungsbedingten Voraussetzungen der Zielgruppe entspricht. Die
Grafik des Films ist reduziert, aber liebevoll gestaltet und ruhig animiert. Dennoch besitzen die
einzelnen Charaktere eine ausgeprägte Mimik und Gestik und sprechen in einfachen, aber vollständigen
Sätzen. Sprecher- und Szenenwechsel können eindeutig nachvollzogen werden.
Diese klare Linie ist notwendig, denn die Figurenkonstellation ist für Kinder zwischen vier und
sechs Jahren nicht einfach nachzuvollziehen. Das Beziehungsgeflecht um die Zwillinge Pollux
und Polli kann, sofern die Charaktere nicht zuvor eingeführt wurden, bei unerfahrenen Kindern
Verwirrung stiften. Darüber hinaus handelt es sich bei „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“
um einen sehr spannenden Film. Bei Kindersichtungen, die im Rahmen des pädagogischen Filmgutachtens
des JFF – Institut für Medienpädagogik vom Medienzentrum München durchgeführt
wurden, zeigte sich, dass das junge Publikum während des gesamten Films um die Rettung des
Mondes bangte.
Die Musik unterstreicht die jeweiligen Szenen gekonnt, was bei spannenden Sequenzen dazu
führen kann, dass sich sensible oder ängstliche Kinder fürchten. Positiv ist hierbei jedoch zu
erwähnen, dass Spannungsaufbau und -abbau immer eindeutig erkennbar sind. Die Kinder können
demnach die Spannungskurve nachvollziehen.
Zudem endet der Film nach den bestandenen Abenteuern in allen Facetten positiv und somit zur
Zufriedenheit des Publikums. Der Mondbär verkörpert sowohl für Jungen als auch für Mädchen,
eine Heldenfigur, an der sie sich orientieren können. Generell werden sämtliche animierte Tiere
den Ansprüchen von Jungen und Mädchen an einen Filmcharakter gerecht.
Der Kinofilm bietet insgesamt ein reichhaltiges Angebot an altersgemäßen Themen: Freundschaft,
Gemeinschaft, Vorurteile, Streit und Versöhnung, Dunkelheit sind Themenkomplexe, die
Vorschulkinder ansprechen und die sie aus ihrer eigenen Lebenswelt kennen. Sie können alle inhaltlichen
Aspekte der Verfilmung nachvollziehen und verarbeiten, und es ergeben sich dadurch
vielerlei Möglichkeiten zu einer themenspezifischen Nachbereitung des Films.
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2. Medienpädagogische Hintergrundinformationen
MEDIENALLTAG VON VIER- BIS SECHSJÄHRIGEN
Kinder kommen von Geburt an mit Medien in Berührung. Sei es das Radio beim Frühstück, die
abendlichen Fernsehnachrichten, die große Schwester, die am Computer „Die Sims“ spielt, oder
der große Bruder, der immer laut Musik hört.
Haushalte, in denen Kinder aufwachsen, verfügen über eine gute technische Ausstattung. Der
Fernseher gehört zur Grundausstattung jeder Familie, über 90% der Haushalte verfügen über Telefon,
Handy, Radio und CD-Player. Untersuchungen zum Medienumgang von Kindern belegen,
dass jedes zweite Kind einen eigenen CD-Player oder Kassettenrekorder besitzt, jedes fünfte
einen eigenen Fernseher (KIM Studie 2006).
Die durchschnittliche Mediennutzung von Vorschulkindern, egal ob nebenbei oder mit voller Aufmerksamkeit,
beträgt bereits zweidreiviertel Stunden am Tag (Feierabend, Mohr 2004). Medien
sind Mitgestalter des sozialen und öffentlichen Lebens und ermöglichen es, daran teilzuhaben.
Noch vor Schuleintritt kennen und nutzen Kinder die verschiedenen Medien. Diese sind Teil ihrer
Lebenswelt und haben demzufolge von Geburt an Einfluss auf ihr Denken und Handeln.
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Medienaneignung bei Kindern
Wie Kinder Medien verstehen und interpretieren, wie sie diese nutzen und welche Angebote sie
bevorzugen, wird von verschiedenen Faktoren und Einflüssen bestimmt.
Ein wichtiger Faktor ist dabei der Entwicklungsstand des Kindes. Die kognitiven sowie die sozialmoralischen
und emotionalen Fähigkeiten sind entscheidend für die jeweilige Auffassungsgabe.
Im Vorschulalter denken Kinder noch sehr anschaulich und konzentrieren sich auf einzelne Aspekte
der Begebenheit, Beziehungen werden ichbezogen wahrgenommen. Inhalte und Figuren
sind für sie nur zu erkennen, wenn ein Bezug zur eigenen Person hergestellt werden kann, einfache
Zusammenhänge können jedoch bereits verstanden werden. Diese Befähigungen bestimmen
maßgeblich, wie Begebenheiten aus der Umwelt aufgenommen, verstanden und interpretiert
werden.
Einen bedeutenden Teil zur Medienaneignung von Kindern trägt die Familie bei. Eltern und Geschwister
sind wichtige Bezugspersonen und besitzen eine Vorbildfunktion. Die Familie bestimmt
primär, mit welchen Medien ein Kind in Berührung kommt und in welchem Ausmaß dies geschieht.
Gleichaltrige geben zudem Anregungen für die eigenen Medienwünsche und sorgen bisweilen
dafür, dass entdeckt wird, was zu Hause nicht erlaubt ist. Medien werden gemeinsam genutzt
und sind Auslöser beziehungsweise Inhalt von Gesprächen.
Auch pädagogische Einrichtungen wie Kindertagesstätten können den Medienumgang von Vorschulkindern
mitgestalten und auf vielfältige Weise einen Beitrag zu deren Medienerziehung und
Medienkompetenz leisten. Gerade in Fällen, in denen Kinder nicht angemessen von ihren Eltern
bei der Mediennutzung begleitet werden, ist dies von erheblicher Bedeutung.
Darüber hinaus sind die Medien selbst eine wichtige Größe. Sie liefern die Inhalte, mit denen
Kinder über Familie, Freunde oder Kindergarten in Berührung kommen.
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Medienpräferenzen im Vorschulalter
Bereits im Kindesalter werden Erwartungen und Wünsche bezüglich der Mediennutzung
entwickelt. Hörspielkassetten beziehungsweise CDs gehören zu den bevorzugten Medien; hier
werden vor allem geradlinig erzählte Geschichten erfasst und verstanden.
Einfache Abspielgeräte können Kinder mit drei Jahren bereits selbstständig bedienen, was
es ihnen ermöglicht, die Tonträger beliebig oft zu wiederholen, um das Gehörte zu begreifen.
Auch audiovisuelle Medien gewinnen an Bedeutung. Schon im Vorschulalter beginnen Kinder,
bestimmte Fernsehformate und Genres sowohl zu erkennen als auch zu unterscheiden, und
entwickeln Vorlieben für bestimmte Sendungen.
Einfache elektronische Lernspiele stoßen in diesem Alter ebenfalls auf großes Interesse. Mit visuellen
Medien wie Bilderbüchern oder Comics können Kinder ab vier Jahren eigenständig umgehen.
Fotografie ist zudem ein geeigneter Weg, um mit der aktiven Medienarbeit zu beginnen.
Kinder nutzen Medien in diesem Alter, um unterhalten zu werden, ihre Wissbegierde zu stillen,
sich zu orientieren und zu kommunizieren.
Medien im Alltag
Medien sind im Alltag jedes Kindes präsent. Wie Kinder
Medien verstehen und interpretieren, wie sie diese handhaben
können, welchen sie sich konkret zuwenden und
welche Auswahl sie treffen, bestimmt unter anderem ihr
Entwicklungsstand. Ausschlaggebend für die
Medienaneignung
sind Familie, Gleichaltrige sowie pädagogische Institutionen. tution
Die Anbieter
von Medien bestimmen zudem, mit welchen en Formaten
und Inhalten Kinder
in Berührung kommen können.
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DAS FILMERLEBEN VON KINDERN
Vorschulkinder sind Fernsehanfänger und betrachten Filme, wie die reale Welt, vollkommen ichbezogen.
Sie nehmen nur Gefühle und Handlungen wahr, die ihnen vertraut sind. Konflikte werden
zum Beispiel nach dem eigenen Wohlempfinden beurteilt.
„Polli war böse, weil mir der Mond leidgetan hat.“ (Nico, 5 Jahre, über Polly)
Oftmals können sie nur bedingt zwischen Film und Realität unterscheiden. Sie begeben sich
mit ihren Gefühlen in die Personen oder Geschichten des Films hinein und fragen im weiteren
Verlauf immer öfter, ob Personen oder Gegenstände auch im realen Leben existieren. Dies erklärt
beispielsweise, warum Kinder Angst vor Gespenstern haben. Kinder lernen in diesem Alter
allmählich, Zeichentrickfiguren von realen Charakteren zu unterscheiden.
„Er war traurig, weil er nicht mehr nach Hause gekommen ist.“ (Anja, 5 Jahre, über den Mond)
Vorschulkinder erkennen zunächst nur einzelne Szenen, verbinden diese zu Handlungssträngen
und später zu Episoden. Für kindliches Publikum sind daher oft andere Filmpassagen oder Figuren
von Bedeutung, als Erwachsene vermuten. Dramaturgische Elemente werden kaum beachtet,
einfache Bausteine wie Musik können jedoch als Hinweise auf etwas Spannendes oder
Interessantes begriffen werden. Kinder zwischen vier und sechs Jahren verstehen noch keine
logischen Sprünge wie Perspektivwechsel oder Rückblenden, sondern benötigen chronologische
Handlungsverläufe.
„Wenn der Monstermann kommt, dann haue ich ab!“ (Maria, 5 Jahre, über den Baum)
Inhaltliche Vorlieben im Vorschulalter
Kinder besitzen ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Unterhaltung, Witz und Spaß. Sie lieben daher
tollpatschige Figuren oder solche, die Schabernack mit anderen
treiben. Auch slapstickartige Komik ist bei ihnen sehr beliebt.

Mädchen und Jungen finden es großartig, wenn die Figuren gemeinsam kleinere und überschaubare
Abenteuer erleben. Sie wollen durch Filme zudem emotional angesprochen werden. Aus
diesem Grund wünschen sie sich stets einen rundum positiven Ausgang des Films.
Ein anderes Motiv für Kinder, Filme zu sehen, ist ihr Wissensdurst, den sie befriedigen möchten
– wieso, weshalb, warum ist das so, funktioniert das so und gibt es das? Besonders bevorzugt
sind Themen, mit welchen sie sich in ihrer eigenen Lebenswelt beschäftigen und die ihnen Anregungen
für ihr eigenes Tun liefern. Entwicklungsbedingt mögen Kinder zudem Inhalte, die sich
mit ihrem eigenen Selbstständigkeitsbestreben auseinandersetzen. Ebenfalls beliebt sind Inhalte,
bei denen sich Protagonisten gegenüber dem älteren, größeren oder erfahreneren Gegenpart
durchsetzen.
Kinder benötigen Helden, an denen sie sich orientieren können, die ihnen Identitäten und tragfähige
Handlungsmuster anbieten. Bedeutend ist hierbei die Tatsache, dass Jungen und Mädchen
schon sehr früh geschlechtsspezifische Ansprüche stellen. Jungen bevorzugen beispielsweise
den starken, kämpferischen und mutigen Helden, der sich für eine gute Sache einsetzt. Mädchen
haben eher soziale und familiäre Themen auf ihrer Wunschliste. Sie legen mehr Wert auf
Gemeinschaft, gemeinsames Tun, gegenseitige Hilfe, weniger auf einen einzelgängerischen Superhelden.
Geeignete inhaltliche
Elemente in Kinderfilmen
sind
• Situationen, die Kinder zum
Lachen bringenkleine Figuren bzw.
Heldinnen/Helden, die sich gegen
„Größere“ durchsetzen
• Figuren, die in Familien oder anderen
Gemeinschaften leben und sich dort
wohlfühlen
• Figuren, die überschaubare, aber spannende
Abenteuer erleben
• das Aufgreifen und Beantworten von
Fragen, die Kinder in ihrer Lebenswelt
ansprechen
• ein glücklicher Ausgang der Geschichte
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Formale Vorlieben im Vorschulalter
Im Vorschulalter bevorzugen Kinder kurze, in sich geschlossene Geschichten, welche sich einfacher
dramaturgischer Ausdrucksmittel bedienen.
Damit der Inhalt verstanden und verarbeitet werden kann, bedarf es überschaubarer, chronologischer
Handlungsabläufe ohne Nebenhandlungen, Zeit- oder Ortsprünge. Langsame Schnittund
Szenenfolgen sind hierbei von Vorteil, die Kinder müssen sowohl den Spannungsaufbau und
-abbau als auch die Figurenkonstellationen der Geschichten nachvollziehen können. Es sollten
nur wenige Akteure im Film auftreten.
Die Bilder sollten klar und übersichtlich gewählt sein. Perspektiven müssen nachvollziehbar sein,
die Handlung sollte im Zentrum des Bildes stattfinden. Filme für diese Altersklasse bedürfen einer
einfachen Sprache, damit die Kinder die Geschichten erfassen, begreifen, interpretieren und
verarbeiten können. Eindeutige musikalische Untermalung sowie Bewegungs- oder Geräuscheffekte
sind hilfreich, da diese die Spannung steigern und somit die Konzentration der Kinder
aufrechterhalten. Auch wirkt sich geeignete Musik positiv auf den Spannungsabbau aus und
kann zudem als Erkennungsmelodie für Figuren eingesetzt werden.
Wichtige formale Kriterien sind
• kurze, in sich geschlossene Geschichten
• chronologische Handlungsabläufe
• nachvollziehbarer Spannungsaufbau und -abbau
• einfache dramaturgische Ausdrucksmittel
• eine überschaubare Anzahl an Figuren- und
Figurenkonstellationen
• eine einfache und verständliche Sprache
• eine einfache und klare gestalterische Umsetzung

DER ERSTE KINOBESUCH
Egal ob jung oder alt, Kino ist immer ein besonderes Sinneserlebnis – aber am spannendsten ist
der erste Kinobesuch. Im Gegensatz zur Lieblingsserie im Fernsehen, bei der jeder Charakter
bekannt, jede Stimme vertraut und das gute Ende vorhersehbar ist, sind Kinofilme eher mit einer
Abenteuerreise zu vergleichen, auf die sich das Kind begibt: Neue Inhalte müssen erfasst und
Personenkonstellationen begriffen werden.
Wer ist wer? Wer ist gut? Wer ist böse? Was passiert? Wie geht es aus?
All das sind Fragen, welche die Jungen und Mädchen unweigerlich beschäftigen werden. Kinofilme
sind zudem in der Regel mindestens doppelt so lang wie die Lieblingsserie. Das bedeutet,
dass über eine zweifache Zeitspanne hinweg sinnliche Reize auf das Kind einwirken. Zudem unterscheidet
sich ein Kino wesentlich vom heimischen Fernsehzimmer. Die Kinder sind im dunklen
Kino von vielen Menschen umgeben, sehen den Film auf einer Leinwand und befinden sich in
einer intensiven Geräuschkulisse.
All das sind sinnliche und inhaltliche Eindrücke, deren Wirkung auf Vorschulkinder nicht unterschätzt
werden darf. Damit der (erste) Kinogang ein positives Erlebnis wird, müssen die
Kinder ausführlich begleitet werden. Die Filmarbeit mit Kindern lässt sich
allgemein in die drei Phasen Vorbereitung, Kinobesuch und Nachbereitung
unterteilen. Darüber hinaus bildet die Elternarbeit einen weiteren
wichtigen Ansatzpunkt.
Drei verschiedene Phasen
VORBEREITUNG:
Diese Phase dient zur
allgemeinen Vorbereitung
des Kinobesuchs sowie zur
Annäherung an die
Medienerfahrung der
Kinder. Zur Vorbereitung
auf den Kinobesuch sollten
erste Elemente der Medienarbeit
aufgegriffen werden.
Zudem bedarf es einer
themenspezifischen Vorbereitung
des Films.
KINOBESUCH:
In dieser Phase nehmen
die Kinder viele Sinneseindrücke
auf. Es müssen
daher geeignete Rahmenbedingungen
geschaffen
werden. So sollten Sie
darauf achten, dass Sie
sich in die Nähe der Kinder
setzen, die Sie als besonders
ängstlich einstufen.
NACHBEARBEITUNG:
Die Nachbereitung fokussiert
die Verarbeitung der
sinnlichen Eindrücke.
Neben dem Filmerleben
steht hier eine inhaltliche
und thematische Aufbereitung
des Films im Vordergrund.
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Elternarbeit
Medienerziehung erfordert die Unterstützung der Eltern. Setzen Sie
daher frühzeitig einen Elternabend an, wenn Sie einen Kinobesuch
planen. Führen Sie die Eltern bei dieser Gelegenheit in sämtliche geplante
Projektarbeiten ein und erläutern Sie ihnen den Nutzen. Geben
Sie ihnen ausreichend Tipps, wie sie selbst zum Gelingen beitragen
können. Vergessen Sie überdies nicht, dass ein Kinobesuch nur
mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten möglich ist. Vielleicht
können Sie einige Eltern als zusätzliche Begleitpersonen gewinnen.
Zum Weiterlesen
S. Feierabend, I. Mohr (2004): Mediennutzung von Klein- und Vorschulkindern. Ergebnisse der
ARD/ZDF-Studie „Kinder und Medien 2003“. In: Media Perspektiven 9/2004, S. 453-461.
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2003): KIM-Studie 2003. Kinder und
Medien. Computer und Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger.
H. Theunert, M. Lenssen, B. Schorb (1995): „Wir gucken besser fern als ihr!“ Fernsehen für
Kinder. kopaed
H. Theunert (2007): Medienkinder von Geburt an. Medienaneignung in den ersten sechs
Lebensjahren. kopaed
www.zappen-klicken-surfen.de
„Zappen klicken surfen – Familien leben mit Medien“ ist eine Materialbörse für Eltern im Netz.
Sie bietet reichhaltige Informationen zum Medienerleben Heranwachsender und wird vom JFF –
Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis veröffentlicht.
www.flimmo.tv
FLIMMO ist eine Fernsehberatung – als Broschüre und im Netz – für Eltern, deren Grundlage
Forschungsergebnisse und regelmäßige Befragungen von Kindern sind. FLIMMO wird vom
Verein Programmberatung für Eltern e. V. herausgegeben und vom JFF – Institut für Medienpädagogik
in Forschung und Praxis durchgeführt.
www.flimmo-fachportal.de
Um die Beschäftigung mit dem Fernsehen und anderen Medien praxisgerecht in die
professionelle pädagogische Arbeit einzubetten, bietet das FLIMMO-Fachportal Informationen
zu Grundlagen des kindlichen Fernsehumgangs, Anregungen zur medienpädagogischen Arbeit
mit Kindern und Anregungen zur Elternarbeit.
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3. Vorbereitung des Kinobesuchs
ALLGEMEINE VORBEREITUNG DES KINOBESUCHS
Vor einem Kinobesuch sollten Sie sich über die Medienerfahrungen sowie die aktuellen Themen
und Befindlichkeiten der Kinder kundig machen. Es ist wichtig zu wissen, wie erfahren Kinder im
Umgang mit dem Medium Film sind. Kinder, die noch nie einen Kinofilm gesehen haben, reagieren
anders auf dieses Sinneserlebnis als erfahrene Kinofreunde. Darüber hinaus sind Themen,
welche die Kinder momentan in ihrem Alltag beschäftigen, ein Indiz für ihre Reaktionen auf den
Film und bieten eine Reihe von Möglichkeiten zur Nachbesprechung.
Es ist außerdem notwendig, Kinder auf die äußeren Rahmenbedingungen eines Kinobesuchs
vorzubereiten. Räumliche Gegebenheiten wie Raumgröße, Lautstärke und Dunkelheit sollten vor
dem ersten Kinobesuch behutsam thematisiert werden. Im Vorschulalter ist Angst vor Dunkelheit
noch ein bedeutsames Thema und muss sehr ernst genommen und besprochen werden. Auch
die Dauer eines Films sollte angesprochen werden.
Mediennutzung und Sehgewohnheiten
Setzen Sie sich mit den Kindern zusammen und fragen Sie nach, welche Medien
es bei ihnen zu Hause und in ihren Kinderzimmern gibt. Bringen Sie darüber hinaus
in Erfahrung, wie diese genutzt werden und welche davon bereits alleine genutzt
werden dürfen.
Fragen Sie nach dem Lieblingsmedium der Kinder. Besprechen Sie mit ihnen, welche Filme
oder Sendungen sie gerne sehen und warum sie diese bevorzugen. Fragen sie nach, wie, wo
und mit wem ferngesehen wird. Bringen Sie zudem in Erfahrung, ob und welche Möglichkeiten
die Kinder zur Verarbeitung der medialen Erlebnisse nutzen.
Es handelt sich hierbei um eine Reihe von Leitfragen, die es Ihnen erleichtern soll, das Thema
„Medien“ zu bearbeiten. Benutzen Sie diese Fragen lediglich als „Richtschnur“, denn im Vorschulalter
besitzen viele Jungen und Mädchen noch nicht die sprachlichen Kompetenzen, um
Ihnen hierauf konkrete Antworten zu geben.
Je nach sprachlichem Vermögen der Kinder können Sie diese Leitfragen immer wieder im
persönlichen Gespräch aufgreifen, oder Sie wenden verschiedene kreative Methoden (siehe
Spielanregungen) an. Sie werden hierdurch stetig neue Erkenntnisse über die Nutzungs- und
Sehgewohnheiten der Kinder erlangen.
Halten Sie diese Dinge in einem Profilbogen fest und ergänzen Sie diesen stetig. Dies erleichtert
es Ihnen später, unerfahrene oder ängstliche Kinder gezielt zu betreuen.
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Beispiel
Tabelle:
Profilbogen
Elternarbeit
Es ist wichtig, frühzeitig einen Elternabend zu organisieren, um die Eltern
auf ihre Vorbildfunktion aufmerksam zu machen und die Sehgewohnheiten
der Kinder zu thematisieren. Darüber hinaus können Sie die Eltern an dieser
Stelle über das Projekt informieren und sie zur aktiven Teilnahme animieren.
Das große Rätselraten
Bitten Sie die Kinder, einen Gegenstand mitzubringen, der etwas mit ihrem
Lieblingsfilm aus Kino oder TV zu tun hat. Sammeln Sie diese Dinge ein und
verwahren Sie sie in einer Schatztruhe. Wichtig ist, dass den Kindern zunächst
nicht bekannt ist, wer was mitgebracht hat – alles muss ganz geheim
und streng vertraulich sein.
Lassen Sie die Kinder nun einen Gegenstand nach dem anderen ziehen. Überlegen
Sie gemeinsam, zu welchem Film dieser gehören könnte und ob die
Mädchen und Jungen diesen Film auch kennen und mögen. Anschließend
können die Kinder raten, wer den jeweiligen Gegenstand mitgebracht hat.
Sie erhalten so spielerisch Aufschluss über die Filmvorlieben der Kinder.
Material: großes Tuch, Decke oder Box zum Verstauen der Gegenstände
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Lassen Sie die Gruppe Filmplakate zu ihren Lieblingsfilmen gestalten. Hängen Sie
diese im Raum auf. Animieren Sie die Kinder zu erzählen, was auf ihrem Plakat zu sehen
ist, um welchen Film es sich handelt und warum sie diesen gerne anschauen. In
diesem Kontext können Sie die Sehgewohnheiten der Kinder in Erfahrung bringen.
Material: Tonpapier, Farben
Filmplakate
Kinowahl
In einem kleinen Kino mit überschaubarem Kinosaal wirken weniger äußere
Reize auf die Kinder ein, als in einem großen Kinokomlex, was für den ersten
Kinobesuch von Vorteil ist. Wenn Sie Filme in Kinokomplexen oder der gleichen
ansehen möchten, sollten Sie darauf achten, wie Ihre Gruppe auf die räumlichen Gegebenheiten
reagiert, da eine solche Umgebung die Kinder überfordern kann.
Erfahrungsaustausch
Lassen Sie Kinoerfahrene berichten, wie ein Kino aussieht und was das Besondere an einem
Kinobesuch ist. Fragen Sie nach den Unterschieden zwischen Fernsehen und Kino.
Kinder, die bereits im Kino waren, werden die anderen mit ihrer Begeisterung anstecken.
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Popcorntüten
Die eigene Popcorntüte zu gestalten ist einfach, macht Spaß und verhindert zugleich
Rangeleien um den beliebten Inhalt. Aus einer einfachen Brotzeittüte lassen
sich wunderschöne Popcorntüten zaubern. Sie können das Popcorn ebenfalls gemeinsam
zubereiten.
Material: Brotzeittüten aus Papier, Farben aller Art
THEMENSPEZIFISCHE VORBEREITUNG AUF
„DER MONDBÄR – DAS GROSSE KINOABENTEUER“
Beim ersten Kinobesuch strömt eine Vielzahl verschiedener Reize auf die Kinder ein. Sie müssen
viele verschiedene Dinge aufnehmen und verarbeiten. Optimalerweise sollten Sie sich daher den
Film zuvor im Kino Ihrer Wahl ansehen. Die Altersfreigaben der FSK sind keine pädagogischen
Empfehlungen für einen Film, sondern geben ausschließlich Hinweise darauf, ab welchem Alter
der Film die seelische und geistige Entwicklung der Zuschauer und Zuschauerinnen voraussichtlich
nicht gefährdet. Sie sollten sich also Ihr eigenes Bild vom Film machen. Darüber hinaus
können Sie so den Kinobesuch sowie dessen Vor- und Nachbereitung umfassend und adäquat
betreuen.
„Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ steigt unmittelbar in die Geschichte ein und beinhaltet
ein komplexes Beziehungsgefüge um den Mondbär, den Mond und die Geschwister Pollux
und Polli. Es empfiehlt sich daher, den Kinobesuch auch thematisch vorzubereiten und die wichtigsten
Charaktere bereits im Vorfeld einzuführen. Dabei sollte allerdings nicht zu viel über die
Handlung des Films verraten werden.
Wichtige Charaktere sind
Mondbär
Er mag den Mond sehr gerne und bezeichnet ihn als seinen besten
Freund. Jeden Abend sitzt er vor seinem Haus und schaut in den Himmel.
Er ist ein ausgesprochen liebenswürdiger und mutiger Geselle. Besonders
wichtig sind ihm seine Freunde – für sie würde er alles tun.
Mond
Er liebt Honigkuchen und das Brettspiel „Dame“. Jede Nacht strahlt er
vom Himmel herab und wacht über die schlafenden Waldbewohner.
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Pollux & Polli
Die Zwillinge sind sehr schlau und außerdem dickköpfig. Immer wieder
erfinden sie neue Dinge, streiten sich allerdings öfters über Kleinigkeiten.
Hase
Er ist ein sehr guter Freund von Mondbär. Obwohl er ein Angsthase ist,
würde er seinen Freund niemals im Stich lassen. Am liebsten isst er
Möhren, deshalb kann er besonders gut sehen – sogar bei Nacht!
Marienkäfer
Sie ist zwar klein, aber gewitzt. In brenzligen Situationen behält sie einen
kühlen Kopf und beweist viel Mut. Auch sie ist eine gute Freundin von
Mondbär und erlebt mit ihm und Hase allerlei Abenteuer.
Reinecke
Der Fuchs ist der Bösewicht des Waldes. Er hat riesige Zähne und liebt
es, die anderen Tiere in Angst und Schrecken zu versetzen, doch gelingen
seine Schandtaten nie.
Bücher lesen
Die Kinderbücher über den kleinen Mondbär bieten eine gute Möglichkeit, die
einzelnen Figuren kennenzulernen. Gemeinsam kann sich die Gruppe so auf
den Kinoausflug einstimmen. Die Kinder können sich auf diese Art und Weise im
Vorfeld ein erstes Bild von den einzelnen Charakteren machen und werden diese
auf der Kinoleinwand wiedererkennen.
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Basteln Sie vor dem Kinobesuch „Mutmonde“ und besprechen Sie gemeinsam mit
den Kindern das Thema Dunkelheit. Wer fürchtet sich bei Dunkelheit? Wie dunkel
ist es im Kino? Was kann man gegen diese Angst tun? All diese Fragen sollten Sie
klären. Die Monde haben den Vorteil, dass sie im dunklen Kinosaal leuchten, die
Kinder also eine kleine Lichtquelle besitzen. Darüber hinaus haben sie etwas in den
Händen, woran sie sich festhalten können.
Schritt 1: Monde auf einem Pappkarton vorzeichnen und ausschneiden.
Schritt 2: Den ausgeschnittenen Mond als Schablone für das Leuchtpapier nutzen
und nochmals 2 Monde (Vorder- und Rückseite) vorzeichnen und ausschneiden.
Schritt 3: Die Mondschablone mit den ausgeschnittenen Monden bekleben.
Schritt 4: Vor dem Kinobesuch ca. 2 Minuten angeleuchtet (Taschenlampe oder
Tageslicht) strahlt das Papier ca. 2 Stunden.
Material: Leuchtpapier als DIN-A5-Bogen auf Selbstklebefolie erhältlich,
Pappkarton, Stifte
Mutmonde
Möhrenknabbern
Im Film kann der ängstliche Hase als Einziger nachts sehen – und zwar nur,
weil er so viele Möhren isst. Teilen Sie den Kindern Möhrenstücke aus. Erklären
Sie ihnen, dass der Hase im Film diese immer isst, um besser zu sehen.
MEDIENPÄDAGOGISCHE ARBEIT ZUM THEMA FILM
Ein Kinobesuch bietet eine gute Gelegenheit, Kinder im Vorschulalter an das Thema Film heranzuführen.
Sie besitzen eine natürliche Wissbegierde und wollen verstehen, wie ein Film funktioniert.
Daumen- und Kinderkino liefern hier geeignete Ansatzpunkte, um in die Filmarbeit einzusteigen.
Anhand dieser Spielaktionen lässt sich anschaulich erklären und erfahren, wie die Bilder
laufen lernen.
23

Schritt 1: Blätter in 8 identische Teile untergliedern
und ausschneiden.
Daumenkino
Der Effekt, dass schnelle Bildabfolgen als Bewegung wahrgenommen
werden, lässt sich anschaulich mit Hilfe eines Daumenkinos erklären.
1.
Schritt 2: Jedes der 24 Blättchen mit einer Zeichnung
versehen.
Tipp: Hierfür sind sehr einfache Motive wie der Mond besonders gut
geeignet. Jedes Kind malt einen Kreis an den äußeren Rand und versieht
diesen anschließend mit einem einfachen Gesicht. Punkte und
Striche genügen hierbei vollkommen. Auf jedem Blatt verändert sich
das Gesicht ein wenig.
Schritt 3: Das Heftchen in die richtige Reihenfolge bringen
und mit Heftklammern befestigen.
2.
3.
4.
Schritt 4: Film ab
Material:
3 DIN-A4-Seiten Papier (mindestens 100 g stark),
Stifte, Schere, Heftklammern
24

Kinderkino
Gemeinsam gestalten die Kinder ihre eigene Geschichte und setzen diese in ihrem
ersten eigenen Kinderfilm um. Mithilfe des Kinderkinos lässt sich anschaulich erklären,
wie Filmrollen funktionieren.
Der Kinderfilm
Schritt 1: Gemeinsam denken sich die Kinder
eine Geschichte zum kleinen Mondbär aus.
Schritt 2: Die Geschichte wird in einzelne Bilder
beziehungsweise Szenen untergliedert. Jedes
Kind malt eine Szene auf ein eigenes Blatt Papier.
Schritt 3: Die einzelnen Bilder werden anschließend
zu einem „Filmstreifen“ zusammengeklebt.
Das Kinderkino
Schritt 1: Aus einem Pappkarton wird eine Kinoleinwand
ausgeschnitten.
Schritt 2: Seitlich werden zwei Schlitze in den
Karton geschnitten. Diese müssen so groß sein,
dass man den Filmstreifen problemlos durchziehen
kann.
Film ab
Den Filmstreifen vorsichtig durch die beiden
Schlitze einfädeln und Bild für Bild
beziehungsweise Szene für Szene durch
die Schlitze des Kinderkinos ziehen.
Tipp: Wenn die Kinder gemeinsam
die Geschichte zum Film erzählen oder
zu den Bildern passende Töne abgespielt
werden, wirkt der Film noch eindrucks-voller.
25

4. Hinweise zur Gestaltung eines Kinobesuchs
Kino bietet einen sinnlichen und emotionalen Erlebnisraum, dabei geht es um mehr als nur das
Ansehen eines Films. Ein Kinoausflug stellt ein Ereignis dar. Im Gegensatz zum Fernsehen wird
er geplant und vorbereitet. In der Regel sind die Kinder, wenn sie die Kita verlassen und Richtung
Kino aufbrechen, auf den Film und das, was da passieren wird, eingestimmt.
Das Kinogebäude an sich ist schon spannend, bunt und lebendig. Überall stehen Pappaufsteller
und Litfass-Säulen, hängen Plakate oder werden Filme mit diversen Aktionen beworben. Nicht
immer ist diese Werbung für Kinder geeignet, daher sollten Sie die Reaktionen der Gruppe genau
beobachten. Auch im Kinosaal gibt es einiges zu sehen: das schummrige Licht, die vielen
Sessel, die große Leinwand. Das Sehfeld der Kinder wird aufgrund der Bildgröße im Gegensatz
zum Fernsehen nicht begrenzt, die Augen sind also immer in Bewegung, um das, was vorne
passiert, zu erfassen. Darüber hinaus sind Kinoleinwände so konzipiert, dass sie ein Sehen in die
räumliche Tiefe ermöglichen.
Aber nicht nur das Sehen wird durch das Kino angesprochen, auch alle anderen Sinne werden
befriedigt. Der Ton im Kino ist nicht mit dem eines Fernsehers zu vergleichen und es riecht nach
Süßem, Popcorn, Nachos ... Kino ist somit sehen, hören, riechen und fühlen. Kinder erfahren diese
Eindrücke in besonderer Art und Weise und drücken ihre Emotionen unmittelbar aus, indem
sie lachen, weinen, staunen, aufspringen, stöhnen, seufzen, dazwischenrufen oder Körperkontakt
suchen. Diesem emotionalen Erleben der Kinder muss in der Vorbereitung und Durchführung
des Kinobesuchs Rechnung getragen werden.
Was tun bei Angst?
Was tun bei Angst?
Das Angsterlebnis bedeutet zunächst einmal keine Beeinträchtigung des
Filmvergnügens. Das Angsterlebnis Solange bedeutet den Furcht zunächst einflößenden einmal keine Szenen Beeinträchtigung Momente der Entspannung
folgen, Solange gehören den diese Furcht Schreckmomente einflößenden sogar Szenen zum Momente Filmerleben der
des
Filmvergnügens.
dazu. Entspannung Die Frage, folgen, wann gehören Sie mit einem diese Schreckmomente Kind den Kinosaal sogar verlassen zum sollten, Filmerleben
daher dazu. eine Die Gratwanderung, Frage, wann Sie die mit viel einem Einfühlungsvermögen Kind den Kinosaal erfordert. verlassen Einerseits sollten,
ist
ist daher muss eine der Gratwanderung, Mut aufgebracht die werden, viel Einfühlungsvermögen den Raum gegebenenfalls erfordert. zu verlassen, Einerseits andererseits
der Mut sollte aufgebracht dies nicht werden, verfrüht den geschehen. Raum gegebenenfalls Falls ein Kind zu den verlassen, Vorführungssaal andererseits verlässt, soll-
muss
muss te dies es nicht auf den verfrüht Moment geschehen. der visuellen Falls Entspannung ein Kind den verzichten Vorführungssaal und behält verlässt, daher muss nur die es
letzte auf den „schreckliche“ Moment der Szene visuellen in Erinnerung. Entspannung Sie verzichten sollten dem und Jungen behält oder daher dem nur Mädchen die letzte in
diesem „schreckliche“ Fall unbedingt Szene in den Erinnerung. Fortgang der Sie Geschichte sollten dem erzählen, Jungen oder damit dem er oder Mädchen sie weiß, in diesem
weiter Fall unbedingt ging beziehungsweise den Fortgang versichert der Geschichte ist, dass erzählen, alles ein damit gutes er Ende oder nahm. sie weiß, wie es
wie
es
Wichtig weiterging, ist auch, beziehungsweise dass Sie in spannenden versichert ist, Momenten dass alles Solidarität ein gutes und Ende Anteilnahme nahm. ausstrahlen.
Wichtig Körperkontakt ist auch, dass sowie Sie beruhigende in spannenden Gespräche Momenten während Solidarität des und Films Anteilnahme zeigen den ausstrahlen.
Körperkontakt Sie für sie da sind sowie und beruhigende ebenso empfinden. Gespräche Wenn während Sie spannende des Films Momente zeigen den gemeinsam Kindern,
Kindern,
dass
mit dass den Sie Kindern für sie da meistern, sind und wird ebenso dies empfinden. gemeinschaftlichen Wenn Sie spannende Charakter Momente des Kinobesuchs
gemeinsam
verstärken mit den Kindern meistern, wird dies den gemeinschaftlichen Charakter des Kinobesuchs
verstärken.
26

Organisatorisches
Damit der Kinoausflug zum vollen Erfolg wird, sollten Sie einige organisatorische
Dinge beachten:
1. Planen Sie ausreichend Zeit ein
Brechen Sie rechtzeitig vom Kindergarten auf, damit Sie genügend Zeit haben, mit den Kindern
die Räumlichkeiten des Kinos zu erkunden. Auch dauert es einige Zeit, bis jedes Kind
einen Sitzplatz gefunden hat oder noch einmal schnell zur Toilette gegangen ist. Dies sollte
nicht in Hektik geschehen, sondern mit der Muße, mit der auch ein Theater- oder Konzertbesuch
stattfindet. In manchen Fällen ist es möglich, nach der Vorstellung noch eine Weile
im Kinosaal zu bleiben. Wenn dies der Fall ist, sollte die Gelegenheit für ein erstes Filmgespräch
genutzt werden.
2. Platzverteilung
Achten Sie darauf, dass ängstliche oder unerfahrene Kinder in Ihrer Nähe sitzen. Setzen Sie
darüber hinaus befreundete Kinder nebeneinander und schaffen Sie so eine angenehme
und entspannte Atmosphäre.
3. Popcorn & Co
Etwas zu essen und zu trinken gehört einfach zu einem Kinobesuch. Besonders eignen sich
hierbei Nahrungsmittel, die thematisch zum Film passen. Natürlich darf auch das Popcorn
nicht fehlen, Sie können dieses vor Ort kaufen oder gemeinsam in der Kita zubereiten.
27

Elternarbeit
Weisen Sie die Eltern darauf hin, dass die Kinder auch am Abend
und in den darauffolgenden Tagen Erzählbedarf haben werden.
Es ist daher wichtig, dass sie möglichst gut über den Film informiert
sind und Interesse für den Kinobesuch sowie den Inhalt
des Films zeigen.
Die Kinder könnten den Eltern beispielsweise eine kurze Information
über die Handlung des Kinofilms mitbringen, sodass sich
für die Eltern konkrete Möglichkeiten für Nachfragen bieten. Bei Kindern,
deren sprachliche Fähigkeiten weniger fortgeschritten sind, sollten
Sie auf andere Möglichkeiten zur Verarbeitung, wie zum Beispiel Malen,
verweisen.
Zum Weiterlesen
Institut für Kino und Filmkultur e. V. (2004):
Das Kino. Ein Besuch im Kino. Arbeitsheft 1
Zu bestellen unter URL: http://www.film-kultur.de/arbeitshefte.html
Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (2007):
Mit Kindern ins Kino. Ein Leitfaden zur praktischen Filmarbeit an Grundschulen. Stiftung Lesen
www.spio.de
Die FSK führt freiwillige Prüfungen für Filme, Videokassetten und sonstige Bildträger (z. B. DVDs)
durch, die in Deutschland für die öffentliche Vorführung beziehungsweise Zugänglichmachung
vorgesehen sind. In ihren Veröffentlichungen nimmt die FSK regelmäßig zu aktuellen Themen
Stellung.
28

Leitfragen zur direkten Nachbesprechung
4. Was hat dir nicht gefallen? Warum?
5. Wie fandest du die Musik? Warum?
5. Nachbereitung des Kinobesuchs
ERSTE VERARBEITUNG DER EINDRÜCKE AUS DEM FILM
Wenn Erwachsene den Kinosaal verlassen, reden einige gerne über das, was sie gerade gesehen
haben, andere schweigen und genießen. Bei Kindern verhält sich das anders, sie nehmen das,
was auf der Kinoleinwand geschieht, ungefiltert auf und müssen anschließend ausführlich darüber
reden. Sie können mediale Erlebnisse nicht einfach abstreifen wie einen Mantel und müssen
die Möglichkeit bekommen, das Erlebte aktiv zu verarbeiten. Dafür brauchen sie viel Zeit und
müssen das Thema immer wieder aufgreifen dürfen. Oft ist es auch wichtig, Verstehenslücken slücken
zu schließen, damit der Film für sie ein sinnvolles Ganzes ergibt.
1. Kannst du mir erzählen, was im Film geschehen ist?
2. Kannst du mir sagen, welche Tiere vorkamen?
3. Was hat dir gefallen? Warum?
6. Gab es Stellen, an denen du dich gegruselt hast? Welche? Warum?
7. Würdest du den Film gerne noch einmal ansehen?
Mithilfe dieser Leitfragen können Sie erfahren, ob die Kinder den Filminhalt verstanden
haben, welche Szenen, Figuren und Themen in positiver Erinnerung geblieben sind und
welche nicht. Sofern die Jungen und Mädchen recht sprachgewandt sind, können Sie
hier bereits einiges in Erfahrung bringen. Geben Sie den Kindern im Rahmen einer solchen
Besprechung also unbedingt genügend Raum, sich auszudrücken und zu erzählen.
Nutzen Sie darüber hinaus vor allem spielerische und kreative Methoden (siehe Spielanregungen)
zur Verarbeitung der gewonnen Eindrücke.
29

Malen ist ein Weg, der hilft, Erlebnisse zu verarbeiten. Die Kinder sollen zeichnen,
was ihnen am besten und am wenigsten gefallen hat. Lassen Sie sich erklären, was
auf den Bildern zu sehen ist. Fragen Sie in diesem Kontext nach, warum sie die
Szenen beziehungsweise Charaktere mochten oder nicht.
Die Jungen und Mädchen setzen sich hiermit auf eine kreative Art und Weise mit den
konkreten Filminhalten auseinander. Sie erhalten zudem Aufschluss über Schlüsselszenen
und -figuren des Films. Optimalerweise hängen Sie die Bilder im Gruppenraum
auf, die Kinder werden so dazu angeregt, sich auch untereinander immer
wieder über den Film zu unterhalten.
Material: Papier, Stifte
Szenen malen
Themenblock: Film
Bereits in der Vorbereitung wurden Daumen- und Kinderkino als Elemente medienpädagogischer
Arbeit eingeführt. Natürlich bieten sich diese auch zur Nachbereitung des Kinofilms an. Gerade
das Daumenkino kann hier noch einmal aufgegriffen werden, um das Prinzip des Zeichentrickfilms
zu erklären. Vorschulkinder befinden sich überdies gerade in der Entwicklungsphase des
„Selbermachen-Wollens“, es liegt daher nahe, selbst einen Mal- oder Zeichentrickfilm zu erstellen.
Die narrativen Kompetenzen der Zielgruppe reichen für derartige Produktionen bereits aus.
30

Zeichentrickfilm für kleine Profis
(geeignet für Kinder ab 5 Jahren)
Grundausstattung
Eine Kamera, auf ein Stativ montiert, und vor einer Pinnwand positioniert. Des Weiteren benötigen
Sie: ein externes Mikrofon zur Aufzeichnung der Erzählungen und möglicher Geräusche
sowie einen Monitor, damit die Kinder beim Erzählen der Geschichte sehen können, was die
Kamera aufnimmt.
Entwicklung der Geschichte
Die Kinder können sich gemeinsam eine Geschichte über den Mondbär und seine Freunde ausdenken.
Bedeutend ist hierbei, dass Sie lediglich eine beratende Funktion übernehmen und den
Kindern genügend Zeit und Spielraum geben, ihre eigene Geschichte zu entwickeln. Achten
Sie darauf, dass die Handlung einfach und technisch realisierbar ist. Es ist wichtig, die wesentlichen
Bestandteile der Geschichte skizzenhaft festzuhalten. Notieren Sie sich Stichworte der
Geschichte oder malen Sie mit den Kindern die Schlüsselszenen (Flugzeugabsturz, Suchaktion
der Tiere, ...), die dann am Drehtag nacheinander abgearbeitet werden können.
Gestaltung der Erzählbilder
Achten Sie darauf, dass bedeutsame Details der Szenenbilder nicht am Bildrand verschwinden,
sondern im Zentrum des Szenenbilds zu sehen sind. Bei diesem Produktionsschritt bedarf es
einer professionellen Anleitung. Sie sollten die Kinder dabei unterstützen, ihre Erzählung in Bilder
zu fassen, ohne sie in diesem kreativen Prozess zu hemmen.
Filmaufnahmen
Variante 1 (einfache Malbilder): Die einzelnen Szenen der Geschichte werden gestaltet.
Hierbei können die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Achten Sie darauf, dass die einzelnen
Bilder mit kräftigen Farben gemalt werden; dann wirken sie im fertigen Film eindrucksvoller.
Variante 2 (gleiche Protagonisten): Damit die Protagonisten bei jedem Szenenbild identisch
aussehen, empfiehlt es sich, die Figuren einzeln zu gestalten und jeweils mit Fotokleber
o. ä. auf den verschiedenen Hintergründen zu fixieren.
Variante 3 (bewegte Protagonisten): Alle Hintergründe (Wald, Nachthimmel, ...) sowie
die verschiedenen Protagonisten und Gegenstände, die vor dem Hintergrund bewegt werden
(Flugzeug, Gitarre, ...), werden einzeln angefertigt. Alle bewegten Teile müssen anschließend auf
durchsichtige Folien (Druckerfolie o. ä.) geklebt werden.
31

Aufnahmen
Zunächst muss das jeweilige Hintergrundbild fixiert und der richtige Bildausschnitt gewählt werden.
Vor dem Hintergrund können die Kinder gegebenenfalls nun die Figuren und Gegenstände
bewegen. Ein Kind erzählt währenddessen die Geschichte in das Mikrofon. Auf dem Monitor,
der an der Kamera angeschlossen ist, können die Kinder die aufgenommenen Szenen sofort
kontrollieren.
Die Geschichte sollte zunächst in der Totalen gefilmt werden, anschließend können einzelne
Szenen in Großaufnahme folgen. Dadurch können beim späteren Schnitt verschiedene Einstellungen
verwendet werden, was den Film abwechslungsreicher und spannender gestaltet.
Schnitt
Den Endschnitt des Films müssen Sie übernehmen. Zwar ist es denkbar, die Kinder zusehen zu
lassen, damit sie diesen Prozess nachvollziehen können, doch besitzen sie noch nicht die Fähigkeiten,
selbst zu schneiden. Für diesen Film genügt ein einfaches Standard-Schnittprogramm.
Nachvertonung
Sehen Sie sich den geschnittenen Film mit den Kindern an, überlegen Sie gemeinsam, an welchen
Stellen Hintergrundgeräusche (Plätschern von Wasser, Autohupen ...) benötigt werden,
und begeben Sie sich mit der Gruppe auf „Geräuschesuche“. Die Geräusche werden anschließend
in den Film montiert. Außerdem können Sie den Film noch mit Musik gestalten, achten Sie
dabei auf die Urheberrechte.
Material: siehe Grundausstattung; außerdem Stifte, Farben, Scheren, Tonpapier,
Malpapier, gegebenenfalls Druckerfolien, sonstige Bastelutensilien
32

Themenblock: Natur
Natur ist ein zentrales Thema des Films und bietet vielerlei Ansatzpunkte zur Nachbereitung. Mit
den Anleitungen aus diesem Themenblock sollen die Sinne der Kinder angesprochen und
ihr
Gespür für die Besonderheiten des Waldes gefördert werden.
Walderkundung
Gehen Sie mit Ihrer Gruppe auf Erkundungstour durch den Wald. Zeigen Sie den
Kindern die Umgebung, in der der Mondbär und seine Freunde leben. Lassen Sie
die Mädchen und Jungen verschiedene Gegenstände sammeln, die sie schön oder
spannend finden. Halten Sie zwischendurch an und bitten Sie die Kinder, ihre Augen
zu schließen. Fragen Sie nun nach, was sie gerade riechen und was zu hören ist.
Nehmen Sie zudem einen Fotoapparat mit und lassen Sie die Kinder fotografieren
oder animieren Sie sie, gegebenenfalls ein Bild vom Spaziergang zu malen. Im Kindergarten
angekommen können Sie dann eine Collage mit den gesammelten Utensilien,
Fotos und Bildern gestalten.
Material: Fotoapparat, gegebenenfalls Buntstifte und Malpapier
Fotoapparat, gege
Horch mal
Die Kinder verteilen sich mit einigem Abstand zueinander in der Natur. Jedes Kind
schließt die Augen, ballt die Hände zu Fäusten und hält sich diese hinter die Ohren. Bei
jedem neuen Geräusch, das es hört, streckt es einen Finger aus, so lange, bis alle zehn
Finger in die Höhe zeigen. Wenn jedes Kind zehn Geräusche gehört hat, kommen alle
zu einem Sitzkreis zusammen und erzählen, was sie hören konnten.
33

Wie klingt der Wald
Erkunden Sie den Wald einmal mit einem Audio-Aufnahmegerät und sensibilisieren
Sie die Kinder so für dessen Klangwelt. Wichtig ist hierbei, dass Sie ein externes
Mikrofon sowie Kopfhörer an das Gerät (Diktiergerät, MP3-Player mit Aufnahmefunktion,
Audio-Aufnahmegerät) anschließen. Jeweils drei Kinder bilden eine Gruppe
und folgende Rollen werden vergeben: Das Aufnahmekind schaltet das Gerät an
beziehungsweise aus, betätigt die Aufnahme-Taste und hält es vorsichtig in seinen
Händen; das Ton-Kind setzt die Kopfhörer auf und checkt, ob es etwas hören kann;
das Mikrofon-Kind hält das Mikrofon möglichst nah an die jeweilige Geräuschquelle.
Wenn Sie nur ein Aufnahmegerät besitzen, sollten Sie die Gruppen in bestimmten
Zeitabständen oder nach einer festgelegten Anzahl von gesammelten Geräuschen
wechseln. Zurück im Kindergarten können Sie sich die Waldklänge gemeinsam anhören.
Tipp: Veranstalten Sie ein kleines Geräusche-Ratespiel. Wichtig ist hierbei, dass Sie
den Überblick behalten, um welche Geräusche es sich bei den einzelnen Aufnahmen
handelt.
Material: Audio-Aufnahmegerät, externes Mikrofon, Kopfhörer und
Lautsprecherboxen
Waldkamera
Jedes Kind erhält ein schwarzes Papier, das es zu einer Röhre rollt. Der eingeschränkte
Blickwinkel ermöglicht, sich auf Details und Besonderheiten zu konzentrieren. Durch
die „Linse“ ihrer Waldkamera können sie ganz neue Dinge in der Natur entdecken.
Material: Schwarzes Tonpapier DIN-A5 für jedes Kind
es
rieren. D
entdecken.
Beschreiben und erkennenn
Jedes Kind sammelt fünf ähnliche Gegenstände aus der Natur. Je zwei Kinder setzen
sich gegenüber und breiten ihre Sachen vor sich aus. Das erste Kind sucht sich einen
Gegenstand (ohne ihn an sich zu nehmen) aus und beschreibt diesen seinem Gegenüber.
Die Partnerin oder der Partner muss nun erraten, um was es sich handelt – danach
werden die Rollen gewechselt.
34

Natur fühlen
Jedes Kind sucht sich einen Gegenstand aus der Natur, zeigt diesen keinem anderen
und legt ihn unter ein Tuch. Die Gruppe setzt sich um das Tuch. Jedes Kind
greift sich einen Gegenstand und überlegt sich für diesen zwei Eigenschaftswörter.
Danach tauschen immer zwei Kinder ihre Gegenstände und überlegen sich wieder
zwei Wörter, die den Gegenstand beschreiben. Zu zweit werden nun die erdachten
Eigenschaftswörter besprochen. Erst dann dürfen die Sachen unter dem Tuch hervorgeholt
und angesehen werden.
Material: großes Tuch oder Decke
Fotostory im Wald
Fotostory im Wald
Mit vier Jahren können Kinder aktiv mit dem Medium Fotografie arbeiten, sie lieben es zudem,
sich zu verkleiden, zu schminken und in andere Rollen zu schlüpfen. Sie können bei
diesem Projekt Mondbär, Mond, Marienkäfer, Hase ... sein und die Geschichte des Kinofilms
in einer Fotostory weitererzählen.
Freies Rollenspiel zur Einstimmung
Schminken Sie die Kinder wie die Filmcharaktere und lassen Sie sie zunächst im freien Rollenspiel
den Lebensraum Wald erkunden, um in ihre Rollen zu finden.
Entwicklung der Fotostory
Überlegen Sie sich anschließend gemeinsam eine einfache Geschichte, die als Fotostory
umgesetzt werden soll. Halten Sie fest, welche Szenen fotografiert werden sollen, welche
Figuren auf dem Bild zu sehen sind und welche Mimik und Gestik diese haben.
Fotografieren
Verteilen Sie nun verschiedene Aufgaben (ein Kamerakind für jedes Bild sowie diverse
„Schauspieler“). Achten Sie hierbei darauf, dass wirklich jedes Kind eine wichtige Aufgabe
bekommt. Lassen Sie die Kinder nun die verschiedenen Szenen mehrfach fotografieren und
jeweils die besten Bilder auswählen. Geben Sie anschließend die schönsten Aufnahmen zum
Entwickeln oder drucken Sie sie auf Fotopapier aus. Fertig ist die Fotostory, die nun nach
Belieben gestaltet werden kann.
Tipp: Je größer die Bilder sind, desto schöner wirken sie.
Material: Fotoapparat, Schminke (bestenfalls Theater-Nassschminke)
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Themenblock: Freundschaft
Für die Waldbewohner ist Freundschaft das A und O. Alle sind füreinander da, und jeder kennt
die Stärken des anderen. Nur gemeinsam schaffen sie es, den Mond wieder nach Hause zu
bringen.
Gemeinsam sind wir stark!
Überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern, was die Stärken der einzelnen Tiere
im Film sind. Mondbär, Marienkäfer, Hase, Sonnenvogel, Frosch ... jeder von
ihnen kann etwas ganz Besonderes und jeder ist wichtig für die Gemeinschaft.
Überlegen Sie davon ausgehend, was die Stärken der einzelnen Kinder sind.
Mit dieser Übung können Sie das Bewusstsein dafür schärfen, dass jedes Kind etwas Besonderes
ist und sie mit Zusammenhalt sehr viel schaffen können.
Akkorde

Mondbärlied
Musizieren und Singen sind schöne Gemeinschaftserfahrungen, die viel Freude bereiten. Singen
Sie daher gemeinsam das Mondbär-Lied. Integrieren Sie, wenn möglich, verschiedene Instrumente,
dann klingt das Mondbär-Lied besonders schön.
Strophe
G-Dur C-Dur G-Dur
Oh lieber Mond, | ich sing’ ein Lied, das nur für | dich ist.
G-Dur D-Dur G-Dur
Ich will, dass | du bald wieder | wach bist.
G-Dur C-Dur G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur
Lieber Mond, | scheinst hell und | klar, | bist unser | Freund | und für uns da.
D-Dur G-Dur C-Dur G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur
Wenn du | leuchtest | am Himmels- | zelt, | sind wir ge- | borgen | in unserer | Welt.
Strophe
G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur
Lieber | Mond, du gibst gut | acht, dass niemand | Angst hat und immer | lacht,
G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur
drum singen | alle dir dieses | Lied, weil wir so | froh sind, dass es dich | gibt.
Refrain
G-Dur C-Dur G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur
Lieber Mond, | mit diesem | Lied | woll’n wir dir | sagen, | wir hab’n dich | lieb.
G-Dur C-Dur G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur
Du wirst uns leuchten | in dunkler | Nacht, | bist unser | Freund, | der uns | bewacht.
Strophe
G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur
Lieber | Mond, jetzt kannst du | seh’n, was du uns | wert bist, nichts darf | gescheh’n.
G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur
Dort bei den | Sternen bist du | daheim und wirst da | oben so glücklich | sein.
37

Pollux` Kartoffelkuchen
(12 Stück)
Zutaten:
400 g Kartoffeln
100 g Margarine
175 g Zucker
5 Eier
1/3 Fl. Bittermandelaroma
200 g gem. Haselnüsse
1 Pck. Backpulver
Schokoladenglasur/-kuvertüre
Gummibärchen
12 Muffin-Papierförmchen
Die Kartoffeln schälen, in einem Topf mit kochendem Wasser garen, abgießen und zu einem
glatten Püree zerstampfen. Margarine, Zucker, Eier und Bittermandelaroma cremigrühren;
die gemahlenen Haselnüsse mit dem Backpulver mischen und darunterrühren, anschließend
das warme Kartoffelpüree unter die Teigmasse geben. Papierförmchen auf dem Muffinblech
verteilen und den Teig einfüllen. Bei 175° C ca. 25 bis 30 Minuten backen. Nach dem Auskühlen
mit Schokoladenguss überziehen und mit den Gummibärchen verzieren.
Tipp: Die Kuchen besser bis zum nächsten Tag ruhen lassen, da der Schokoladenguss sehr
lange braucht, um zu trocknen.
Elternarbeit
Zum Abschluss des Projekts bietet sich ein Elternnachmittag an, an dem
die Kinder ihre Produkte präsentieren können. Lassen Sie die Kinder erzählen,
was sie im Rahmen des Kinoprojektes erlebt haben. Ein solcher
Nachmittag gibt Ihnen zudem die Möglichkeit, den Eltern die Notwendigkeit
und die Potenziale von aktiver Medienarbeit zu veranschaulichen.
38

Gleiche
Tiere finden
Im Film spielen verschiedene Tiere mit. Mondbär, Marienkäfer, Hase, Fuchs, Specht, Dachs,
Frosch, Ente, Sonnenvogel ...
Besprechen Sie gemeinsam mit den Kindern, wie diese Tiere in der Realität aussehen, wo sie
wohnen, was sie essen und welche Laute sie von sich geben.
Malen Sie diese Tiere auf kleine Kärtchen oder kleben Sie Fotos von ihnen auf und teilen Sie
diese den Kindern aus. Jedes Kind soll nun das Tier auf seinem Kärtchen nachahmen und sich
mit seinen Artgenossen zusammenschließen.
Material: Tierfotos und bestenfalls Tonaufnahmen
Zum Weiterlesen
G. Anfang, K. Demmler, K. Lutz (2005): Mit Kamera, Maus und Mikro. Medienarbeit mit Kindern.
kopaed
U. Baer (2007): 666 Spiele. Für jede Gruppe, für alle Situationen. Kallmeyer
S. Eder, C. Orywal, S. Roboom (2008): Pixel, Zoom und Mikrophon – Medienbildung in der KITA.
Ein medienpraktisches Handbuch für Erzieher/-innen. Vistas
A. Güthler, K. Lacher (2007): Naturwerkstatt Landart. Ideen für kleine und große Naturkünstler.
AT Verlag
H. Österreicher, E. Prokop (2006): Kinder wollen draußen sein. Natur entdecken, erleben und
erforschen. Kallmeyer
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Weitere Informationen und Materialien finden Sie unter:
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