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Kapitel 2<br />

Koordinatensysteme, Zeit<br />

2.1 Koordinatensysteme<br />

2.1.1 Inertialsysteme<br />

Grundlage aller Berechnungen ist die Wahl eines geeigneten Koordinatensystems. Das ideale System ware<br />

eines, das sich im Laufe der Zeit nicht verandert, ein sog. Inertialsystem. Solch ein System ist jedoch hypothetisch.<br />

Auch die Astronomie mu sich mit fast inertialen, Quasi-Inertialsystemen ab nden. Durch die gewaltigen<br />

Entfernungen der Sterne zu unserem Planeten kann man den Eindruck gewinnen, da sich der sichtbare<br />

Zustand des Universums nicht andert. Dies ist jedoch absolut nicht der Fall: samtliche Sterne sind Galaxien<br />

zugehorig, um dessen Zentrum sie rotieren. Auch die Galaxien be nden sich in Bewegung, da sie<br />

zusammen mit anderen sog. Galaxienhaufen bilden, die sich wiederum zu Superhaufen formatieren usw.<br />

Die grundlegendste Bewegung im All ist jedoch die Expansion des Universums, die seit dem Urknall vor<br />

ca. 16 Milliarden Jahren anhalt. Aufgrund der genannten gro en Entfernungen allerdings sind die meisten<br />

dieser gro raumigen Bewegungen in erster Naherung vernachlassigbar. Lediglich bei Rechnungen,<br />

die uber einen langen Zeitraum hinweg Gultigkeit haben sollen, werden zeitabhangige Korrekturterme<br />

angebracht.<br />

Ein Beispiel fur die gewaltigen Distanzen: der sonnennachste Stern in unserer Galaxie, der Milchstra e,<br />

ist Proxima Centauri mit einer Entfernung von 4.22 Lichtjahren, also knapp 4 10 13 km.<br />

Nachfolgend wird beim Begri des Inertialsystems auf den Zusatz quasi verzichtet.<br />

Fur astronomische Aufgaben, die sich auf unser Sonnensystem beschranken, bieten sich vor allem folgende<br />

Koordinatensysteme an:<br />

- baryzentrisch: Ursprung im Schwerpunkt des Sonnensystems oder im Schwerpunkt des Erde-<br />

Mond-Systems<br />

- geozentrisch: Urspung im Massenmittelpunkt der Erde<br />

Erdsatelliten werden bevorzugt in einem raumlich kartesischen, geozentrisch gelagerten Koordinatensystem<br />

gerechnet. Das vereinbarte Inertialsystem "Conventional Inertial System" (CIS) ist ein mittleres<br />

Aquatorsystem, das sich auf die Epoche J2000 (1. Januar 2000, 12 Uhr Greenwich-Zeit) bezieht (Drewes<br />

1996 [2]). Die Z-Achse deutet auf den mittleren Himmelspol zu der Epoche, die X-Y-Ebene ist<br />

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