Jahresbericht 2011 - SEL AG
Jahresbericht 2011 - SEL AG
Jahresbericht 2011 - SEL AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EnErgiE im WandeL<br />
die SeL im biLanzjahr <strong>2011</strong>
die SeL<br />
KOnzernbiLanz <strong>2011</strong><br />
inhalt<br />
KOnzernUmSaTz (in eUrO)<br />
(Gesamtleistung)<br />
SachanLaGevermöGen (in eUrO)<br />
(Grundstücke, Gebäude, anlagen, maschinen,<br />
ausstattung, anlagen in bau, Sonstiges)<br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
31.12.2010<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
272.227.957<br />
478.355.229<br />
337.847.985<br />
331.096.755<br />
KOnzernreinGeWinn (in eUrO)<br />
miTarbeiTerSTand<br />
31.12.2010<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
31.12.2010<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
7.741.914<br />
-22.944.807<br />
276<br />
427<br />
2<br />
VORWORt<br />
Präsident Wolfram Sparber<br />
WärmeprOdUKTiOn der SeL aG<br />
Anzahl Fernheizwerke<br />
5<br />
Produzierte Wärme<br />
130 GWh<br />
FernheizWerKe miT SeL beTeiLiGUnG<br />
Sexten Klausen / Latzfons Schlanders<br />
SeLTrade aG<br />
Energieumsatz <strong>2011</strong><br />
530 mWh<br />
Bozen<br />
SeLGaS aG<br />
Kunden <strong>2011</strong><br />
27.875<br />
Länge Verteilungsnetz <strong>2011</strong><br />
1.300 km<br />
gasverteilung (in m 3 )<br />
6<br />
8<br />
10<br />
19<br />
24<br />
28<br />
35<br />
50<br />
66<br />
UntERnEhMEn<br />
Die Beteiligungen der SEl<br />
35 mal Energie aus Wasserkraft<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> des Konzerns<br />
Produktion<br />
Verteilung und netze<br />
Verkauf und Kundenbetreuung<br />
thermische Energie, Dienstleistungen und Mobilität<br />
Die erste Jahreshälfte 2012<br />
BilanZ<br />
Konzernabschluss <strong>2011</strong><br />
anteil 70 %<br />
anteil 99 %<br />
anteil 49 %<br />
anteil 100 %<br />
130 mio. m 3
Vorwort<br />
3<br />
Ausblick<br />
kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung<br />
Wolfram Sparber<br />
Präsident der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong><br />
Für die volkswirtschaftliche Leistung dieser<br />
13 Jahre sprechen Fakten und Zahlen aus<br />
der Konzernbilanz <strong>2011</strong>.<br />
Unterstrichen wird das zukünftige volkswirtschaftliche<br />
Gewicht der <strong>SEL</strong> durch bereits gesicherte Investitionen:<br />
Über 400 Millionen Euro werden allein an Umweltinvestitionen<br />
in den nächsten 30 Jahren eingesetzt.<br />
Mit dem Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat die <strong>SEL</strong> den<br />
Prozess, der 1998 mit ihrer Gründung begonnen<br />
hatte, weitgehend zum Abschluss gebracht.<br />
Die Regionalisierung der Energiewirtschaft und<br />
die Rückführung der Südtiroler Wasserkraft in<br />
die mehrheitliche Beteiligung des Landes und<br />
der Gemeinden wurden umgesetzt. Damit<br />
wurde der Satzung mit Erzeugung, Transport,<br />
An- und Verkauf von elektrischer Energie<br />
und Tätigkeiten im Bereich Erdgas auf lokaler<br />
Ebene weitgehend Genüge getan. Zusätzlich<br />
wurde die Voraussetzung geschaffen, in<br />
den Bereichen Fernwärme, Contracting und<br />
Dienstleistungen zur Förderung von erneuerbaren<br />
Energieträgern und der Energieeffizienz<br />
noch weiter tätig zu werden.<br />
Für die volkswirtschaftliche Leistung dieser<br />
13 Jahre sprechen Fakten und Zahlen aus der<br />
Konzernbilanz <strong>2011</strong>: knapp 478.355.229 Euro<br />
Jahresumsatz (womit die <strong>SEL</strong>-Gruppe zu den<br />
größten Unternehmen im Land avanciert ist),<br />
ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBIT)<br />
von 89,2 Millionen Euro, Steuerabgaben von<br />
38,9 Millionen Euro, über 400 Beschäftigte, und<br />
vor sich die Perspektive einer kontinuierlichen<br />
Weiterentwicklung in Kooperation mit lokalen<br />
Akteuren und nationalen Energiekonzernen.<br />
Geprägt wurde die Bilanz <strong>2011</strong> aber auch<br />
durch die drastische Abwertung der DELMI-<br />
Beteiligung, welche für die <strong>SEL</strong> eine Reduktion<br />
der Beteiligung von 73,9 Millionen € mit sich<br />
bringt und somit das Betriebsergebnis zu<br />
einem negativen Ergebnis von 22,9 Millionen €<br />
führt. Keine Auswirkungen hat diese Abwertung<br />
auf die Liquidität des Unternehmens, welche<br />
Ende <strong>2011</strong> stabil bei über 89 Millionen € lag.<br />
Unterstrichen wird das zukünftige volkswirtschaftliche<br />
Gewicht der <strong>SEL</strong> durch bereits gesicherte<br />
Investitionen: Über 400 Millionen Euro<br />
werden allein an Umweltinvestitionen in den
4 Vorwort<br />
„ Ziel der <strong>SEL</strong> ist es – auch in Zeiten des Wandels<br />
– an einer sicheren Energieversorgung zu<br />
arbeiten, welche auf einer nachhaltigen und<br />
effizienten Nutzung der Ressourcen aufbaut.<br />
“<br />
Das Jahr 2012 wird geprägt durch<br />
drei wesentliche Aufgaben<br />
nächsten 30 Jahren eingesetzt. Dazu kommen<br />
ebenso hohe, vermutlich noch höhere Beträge<br />
an Investitionen in die Modernisierung der<br />
Kraftwerksanlagen und besonders auch in die<br />
Stromverteilung, wo bereits jetzt Jahr für Jahr<br />
umfangreiche Arbeiten am 5.130 km langen<br />
Stromnetz laufen. Damit wird in der lokalen<br />
Wirtschaft Beschäftigung gesichert und die<br />
Auftragslage insgesamt positiv beeinflusst.<br />
Das Jahr 2012 wird geprägt durch drei<br />
wesentliche Aufgaben:<br />
Nach den Turbulenzen des Jahres <strong>2011</strong> gilt<br />
es, die Aufmerksamkeit auf das operative<br />
Geschäft und auf die nötigen Umstrukturierungen<br />
zu lenken. Die Konsolidierung und eine<br />
neue Struktur sind notwendig, um den neuen<br />
rechtlichen Anforderungen zu entsprechen,<br />
die schnell gewachsene Unternehmensgruppe<br />
zusammen zu führen, effizient zu organisieren<br />
und die neue Führung zu verankern.<br />
Mit der neuen Struktur gilt es auch, das Unternehmen<br />
auf die sich ändernden Rahmenbedingungen<br />
vorzubereiten. Rahmenbedingungen,<br />
welche einerseits durch das gesellschaftliche<br />
Verlangen nach einem zügigen Ausbau der<br />
erneuerbaren Energieträger und der Energieeffizienz<br />
geprägt sind, andererseits durch<br />
dynamische Energiemärkte und steigende Konkurrenz.<br />
Damit das Unternehmen sich auch in<br />
den kommenden Jahren stabil entwickeln kann,<br />
ist somit eine technologische und geografische<br />
Diversifizierung notwendig, welche z.B. Sektoren<br />
wie Solar- oder Windkraft mit betrachtet<br />
und auch Möglichkeiten außerhalb Südtirols<br />
evaluiert.<br />
Abschließend gilt es, die Konflikte der Südtiroler<br />
Energieakteure beizulegen. Dies ist Voraussetzung,<br />
um Kooperationen zu vertiefen und<br />
gemeinsam daran zu arbeiten, die Herausforderungen<br />
im Energiebereich zu bewältigen.<br />
Ziel der <strong>SEL</strong> ist es – auch in Zeiten des Wandels<br />
– an einer sicheren Energieversorgung zu<br />
arbeiten, welche auf einer nachhaltigen und<br />
effizienten Nutzung der Ressourcen aufbaut<br />
sowie Energie zu wirtschaftlich zugänglichen<br />
Preisen anzubieten und eine stabile Unternehmensentwicklung<br />
zu ermöglichen.
Die Beteiligungen der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> <strong>2011</strong><br />
An den beteiligten Geselllschaften weist<br />
die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> folgende Quoten auf:<br />
(am 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Strom<br />
Wärme<br />
Gas<br />
Klimaschutz<br />
BETEILIGUNGEN<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Kraftwerk Wiesen<br />
Konsortial-GmbH<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
E-Werk Dun<br />
Konsortial-GmbH<br />
Stromproduktion<br />
E-Werk Breien<br />
Konsortial-GmbH<br />
Stromproduktion<br />
Eisack Energie<br />
<strong>AG</strong><br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
E-Werk Eggental<br />
Konsortial-GmbH<br />
Stromproduktion<br />
Rienz Energie<br />
GmbH<br />
Stromproduktion<br />
Stromproduktion<br />
Stromhandel<br />
Stromverteilung<br />
Fernheizwerk Sexten<br />
Fernheizwerk Klausen<br />
Fernheizwerk Bozen<br />
Fernheizwerk Schlanders<br />
Gasverteilung<br />
Gasverkauf<br />
IIT Bozen<br />
Konsortial-GmbH<br />
F&E Bereich Wasserstoff<br />
DELMI<br />
SPA<br />
Beteiligung EDISON<br />
Beteiligung Novogate<br />
SE Hydropower GmbH 60 %<br />
Hydros GmbH 60 %<br />
E-Werk Winnebach Konsortial-GmbH<br />
im Eigentum der Hydros GmbH 30 %<br />
Kraftwerk Wiesen Konsortial-GmbH<br />
im Eigentum der Hydros GmbH 30 %<br />
Energie Schnals Konsortial-GmbH<br />
im Eigentum der Hydros GmbH 40 %<br />
<strong>SEL</strong> GmbH 100 %<br />
Göge Energie GmbH 30 %<br />
<strong>SEL</strong>EDISON <strong>AG</strong> 27 %<br />
TEW Konsortial-GmbH 49 %<br />
Energy Welsperg Konsortial-GmbH 50 %<br />
E-Werk Dun Konsortial-GmbH 30 %<br />
E-Werk Breien Konsortial-GmbH 36 %<br />
Eisack Energie <strong>AG</strong> 77 %<br />
Enerpass Konsortial-GmbH 24 %<br />
E-Werk Moos Konsortial-GmbH 25 %<br />
Gaderwerk Konsortial-GmbH 60 %<br />
Puni Energie Konsortial-GmbH 37 %<br />
E-Werk Eggental Konsortial-GmbH 36 %<br />
Rienz Energie GmbH 100 %<br />
<strong>SEL</strong>TRADE <strong>AG</strong> 76 %<br />
SF Energy GmbH 33 %<br />
<strong>SEL</strong>NET GmbH 90 %<br />
Fernheizwerk Sexten GmbH 70 %<br />
Fernheizwerk Klausen GmbH 99 %<br />
Ecotherm GmbH 100 %<br />
Fernheizwerk Schlanders GmbH 49 %<br />
Stromproduktion<br />
<strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong> 51 %<br />
<strong>SEL</strong>GAS GmbH 100 %<br />
IIT Bozen Konsortial-GmbH 20 %<br />
Delmi SPA 10 %<br />
Novogate GmbH 10 %
35 mal Energie aus Wasserkraft<br />
Die <strong>SEL</strong> ist in 35 großen und kleinen Wasserkraftwerken in Südtirol vertreten, in den großen, ausgenommen<br />
jenes in St. Florian, als Mehrheitspartner von EDISON und ENEL, in den anderen als Mehrheits- bzw.<br />
Minderheitspartner von ENEL, Gemeinden und Konsortien. Die Fäden dieser Kraftwerke laufen bis Ende Juni<br />
2012 in der Leitstelle Bozen (Nr. 36 auf diesen Bildseiten) zusammen.<br />
17 Hydros Barbian-Waidbruck 18 SE Hydropower Waidbruck 19 Hydros Prembach 20 SE Hydropower Pontives<br />
1 Hydros Graun 2 Puni Energie 3 <strong>SEL</strong>EDISON Glurns 4 Energie Schnals<br />
21 SE Hydropower<br />
Wolkenstein<br />
22 SE Hydropower Longiarü 23 SE Hydropower Brixen 24 Hydros Wiesen-Pfitsch<br />
5 Hydros Laas-Martell 6 <strong>SEL</strong>EDISON Kastelbell 7 SE Hydropower Weißbrunn 8 SE Hydropower<br />
St. Walburg-Kuppelwies<br />
25 E-Werk Winnebach 26 SE Hydropower Lappach 27 SE Hydropower Mühlen 28 Göge Energie<br />
9 SE Hydropower St. Pankraz 10 SE Hydropower Lana 11 Hydros Marling 12 E-Werk Moos<br />
29 SE Hydropower Prettau 30 Tauferer Elektrowerk (TEW) 31 SE Hydropower Stegen 32 Hydros Bruneck-Olang<br />
13 Enerpass 14 SE Hydropower Sarnthein 15 SE Hydropower St. Anton 16 SE Hydropower Kardaun<br />
33 Energy Welsperg 34 SE Hydropower Vierschach 35 SF Energy St. Florian 36 Leitstelle Bozen bis Juni 2012
Rückblick<br />
Lokale Wasserkraft schrittweise ins<br />
Mehrheitseigentum von Südtirol zurück gekehrt.<br />
Das Jahr <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> war das Jahr, in dem sich die Ergebnisse der in den<br />
vorangegangenen Jahren abgeschlossenen Vereinbarungen mit<br />
EDISON und ENEL ertmals voll auswirkten. Dies zeigt sich<br />
deutlich in den Kernzahlen der Konzernbilanz.
12 Das Jahr <strong>2011</strong><br />
Das Jahr <strong>2011</strong> 13<br />
Das Jahr <strong>2011</strong><br />
des Konzerns<br />
Umsatz <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong><br />
600.000.000 €<br />
500.000.000 €<br />
Umsatz<br />
Von allen Geschäftsjahren der <strong>SEL</strong> seit ihrer Gründung ist das Jahr <strong>2011</strong> unter mehreren Gesichtspunkten<br />
das wohl ereignisreichste in der kurzen Geschichte des Unternehmens. <strong>2011</strong> erreichte die<br />
Südtiroler Elektrizitätsaktiengesellschaft (<strong>SEL</strong> <strong>AG</strong>) mit der effektiven Übernahme der vormaligen<br />
ENEL-Konzessionen das wichtigste strategische und wirtschaftspolitische Ziel: Nach dem mehrheitlichen<br />
Erwerb der EDISON-Kraftwerke 2008 gingen ab dem 1. Jänner <strong>2011</strong> auch sämtliche<br />
Konzessionen – ausgenommen eine einzige – für die großen und kleinen Kraftwerke des ENEL<br />
in Südtirol an das <strong>SEL</strong>-Tochterunternehmen SE Hydropower GmbH, an dem die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> mit<br />
60 Prozent beteiligt ist. Damit wird die vormals von den beiden italienischen Großkonzernen<br />
ENEL und EDISON allein gelenkte Energieproduktion aus Südtiroler Wasserkraft wieder in<br />
Südtirol kontrolliert.<br />
400.000.000 €<br />
300.000.000 €<br />
200.000.000 €<br />
100.000.000 €<br />
0 €<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Das Netz<br />
Wohl ebenso wichtig ist die Übernahme zum ersten Jänner <strong>2011</strong> des ENEL-Verteilernetzes in<br />
Südtirol mit einer Länge von 5.130 km; dieses Netz stellt die Lebensader für die Energieversorgung<br />
des Provinzterritoriums dar. <strong>SEL</strong> hat diese Infrastruktur um 79 Millionen Euro erworben.<br />
In diese Infrastruktur werden in den kommenden Jahren hohe Beträge investiert werden, um<br />
kritische Situationen zu bereinigen und das Netz generell zu modernisieren. In Übereinstimmung<br />
mit den Gemeinden wird ein neues Gleichgewicht in der Energieverteilung angestrebt, wie es des<br />
Übrigen im einschlägigen Landesgesetz vorgesehen ist. Gemeinden, welche den Willen bekunden,<br />
können die Energieverteilung auf ihrem Gebiet selbst in die Hand nehmen.<br />
Wirtschaftliche Auswirkungen<br />
Diese Entwicklung schlägt sich seit 2008 von Jahr zu Jahr nachhaltiger in der Konzernbilanz der <strong>SEL</strong><br />
<strong>AG</strong> nieder und erreicht im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> ihren Höhepunkt. Die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> bestätigt die Position<br />
als eines der größten und wichtigsten Unternehmen des Landes. Zugleich wird sie mit ihren<br />
Umsätzen, ihrem Mehrwert, den Steuern und betrieblichen Gewinnen zu einer der größten Einkommensquellen<br />
der Südtiroler Volkswirtschaft. In der Tat bleiben seit dem 1. Jänner <strong>2011</strong> Steuern<br />
aus der örtlichen Energiewirtschaft mehrheitlich im Land, und somit kann die Energiewirtschaft<br />
ihre Rolle als große treibende Kraft in der Südtiroler Volkswirtschaft effektiv und nachhaltig erfüllen.
14 Das Jahr <strong>2011</strong><br />
Das Jahr <strong>2011</strong> 15<br />
Abschied vom Atom<br />
Ein vierter Faktor, welcher die europäische Energiewirtschaft nachhaltig betrifft, ist die im Frühjahr<br />
des Geschäftsjahres (März <strong>2011</strong>) urplötzlich über Japan und im Zusammenhang über den Globus<br />
hereingebrochene Katastrophe mit der Kernkraft (Fukushima), welche dazu geführt hat, dass<br />
Europas größtes staatliches Gemeinwesen, die Bundesrepublik Deutschland, den stufenweisen<br />
Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen und die erneuerbare Energie eine weitere Aufwertung<br />
erfahren hat.<br />
Beschäftigung<br />
Mehr als 400 Personen aller drei Sprachgruppen und aus den verschiedenen Altersschichten,<br />
besonders aber aus den jungen Generationen, arbeiten in technologisch durchwegs hoch wertigen<br />
Berufen und sind aktiv beteiligt am Innovationsschub, der sich aus der Energiewirtschaft heute<br />
und morgen ableiten lässt. Hier stehen gesichertes Einkommen, Nutzung und Aufwertung der<br />
menschlichen Fähigkeiten und beste Zukunftsperspektiven in einer Reihe.<br />
Wechsel an der Spitze<br />
Ein dritter Faktor der Ereignisse im Unternehmensleben hat sich aus dem Wechsel in den<br />
Führungsgremien der Gruppe ergeben, die zwar die wirtschaftliche Entwicklung der Gruppe an<br />
sich nicht tangieren, aber in einem kritischen politischen und medialen Umfeld in den Vordergrund<br />
gerückt sind und das Unternehmen belastet haben. Mit der Bestellung einer neuen Führung durch<br />
die <strong>SEL</strong>-Eigentümer Land und Gemeinden ist diese Phase im letzten Monat des Geschäftsjahres<br />
<strong>2011</strong> überwunden worden.<br />
Kennzahlen <strong>2011</strong><br />
Konsolidierter Umsatz € 478.355.229<br />
Anzahl Mitarbeiter 427<br />
Produzierte Elektrische Energie (konsolidiert) 2.219 GWh<br />
Verteilte Gasmenge (gesamt) 130 Mio. m 3<br />
Abgegebene Wärme (gesamt)<br />
130 GWh<br />
10 Jahre Operativität<br />
Und schließlich hat die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> <strong>2011</strong> ihr zehnjähriges Jubiläum als operatives Unternehmen begangen<br />
und mit einer Reihe von Veranstaltungen für die Öffentlichkeit darauf hingewiesen. Am 3.<br />
Jänner <strong>2011</strong> erfolgte die feierliche Inbetriebnahme des größten in Südtiroler Mehrheitseigentum<br />
übergegangenen Wasserkraftwerks des Landes, jenes von Kardaun. Am 1. April <strong>2011</strong> wurde den<br />
Medien das Jubiläumsprogramm mit einer Reihe von Grundsatzaussagen vorgestellt. Es folgten die<br />
Zukunftstagung in der EURAC in Bozen am 19. Mai, die Mitarbeiterveranstaltung in Kaltern am<br />
28. Mai, eine Ballettdarbietung im Rahmen des Bozner Tanzfestivals im Stadttheater für die Kunden<br />
der <strong>SEL</strong>, ein Tag der offenen Tür am Zoggler Staudamm in Ulten, der „Klang Dom“ in Brixen, eine<br />
musikalische Zusammenarbeit der Stadtwerke Brixen und der <strong>SEL</strong>, ein philharmonisches Konzert<br />
im Meraner Kurhaus ebenfalls für die Kunden sowie ein Symposium über Wasserkraftnutzung im<br />
21. Jahrhundert im Pastoralzentrum in Bozen.<br />
Rein betriebsmäßig betrachtet war das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> durchwegs vom positiven Verlauf des<br />
Energiesektors aus der Sicht von Produktion und Dienstleistung gekennzeichnet. Dies schlägt sich<br />
in der Konzernbilanz sowohl bei den Umsätzen wie auch bei Steuern und Gewinnen nieder.
16<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> – geschichtlicher Rückblick<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> – geschichtlicher Rückblick<br />
17<br />
geschichtlicher Rückblick<br />
EDISON<br />
Im Werdegang der <strong>SEL</strong> spielen die Beziehungen<br />
zum zweitgrößten italienischen Energiekonzern<br />
EDISON eine fundamentale Rolle. Sowohl<br />
EDISON als auch ENEL lagen seit Jahrzehnten<br />
in der Produktion von elektrischer Energie aus<br />
Südtiroler Wasserkraft an der Spitze. EDISON<br />
führte bis zum Jahr 2000 insgesamt neun Großwasserkraftwerke<br />
in Südtirol, ENEL deren 12<br />
plus weitere sieben kleinere. Zusammen bestritten<br />
die beiden Konzerne über 75 Prozent der<br />
gesamten Stromproduktion in Südtirol.<br />
Ein erster Einbruch in ihre Domäne ergab sich<br />
Ende 2000, als EDISON und <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> ein joint<br />
venture bildeten, um die beiden Vinschgauer<br />
Kraftwerke von Kastelbell und Glurns zu<br />
übernehmen, deren Konzession, bis dahin in<br />
Händen von EDISON, 2002 ausgelaufen war<br />
und zur Ausschreibung anstand. EDISON und<br />
<strong>SEL</strong> gewannen gemeinsam die Ausschreibung<br />
und übernahmen je 50 Prozent Anteile an den<br />
beiden Kraftwerken. In der Folge trat EDISON<br />
8 Prozent seiner Anteile an die Etschwerke<br />
von Bozen/Meran ab, während die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> 15<br />
Prozent ihrer Anteile an die Finanzierungsgesellschaft<br />
der Südtiroler Gemeinden <strong>SEL</strong>FIN<br />
GmbH (ausgenommen die 13 Vinschgauer<br />
Gemeinden) sowie 8 Prozent Anteile an die<br />
Vinschgauer Gemeinden abtrat. Seither werden<br />
die beiden genannten Kraftwerke gemeinsam<br />
geführt.<br />
Nächstes wichtiges Datum war das Jahr 2002,<br />
als in Mailand die DELMI gegründet wurde, um<br />
die zum Verkauf stehende EDISON, die sich<br />
damals im Besitz von Banken und Fiat befand,<br />
zu kaufen. Im September 2005 kaufte sich<br />
die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> mit 10 Prozent in die DELMI ein,<br />
gleich wie ihre Trentiner Schwester Dolomiti<br />
Energia SpA. Die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> hatte diesen strategischen<br />
Kauf dem Land vorgeschlagen und<br />
erhielt die entsprechende Unterstützung. Bei<br />
einem Kurs von 1,58 Euro pro Aktie kostete<br />
die „Operation DELMI“ 185 Millionen Euro.<br />
Die <strong>SEL</strong>-Verantwortlichen (das Land) hielten<br />
diese Operation für strategisch wichtig, um<br />
mit den EDISON-Eigentümern direkt ins Gespräch<br />
zu kommen und dadurch dem Ziel näher<br />
zu rücken, die sieben EDISON-Kraftwerke<br />
in Südtirol zurückzuholen.<br />
In der Tat kam die <strong>SEL</strong> mit der EDISON ins<br />
Gespräch, und das Ergebnis war die „Hydros<br />
GmbH“, welche auf der Grundlage eines<br />
Abkommens vom 11. April 2008 in dieser<br />
<strong>SEL</strong>-Tochtergesellschaft 60 Prozent Anteile an<br />
den sieben EDISON-Großkraftwerken übernahm,<br />
während EDISON 40 Prozent Anteile<br />
behielt. Die <strong>SEL</strong> bezahlte für die Ablöse 177<br />
Millionen Euro. Seither werden die vormaligen<br />
EDISON-Kraftwerke, deren Konzessionen unterschiedliche<br />
Auslaufzeiten aufweisen – jenes<br />
von Martell-Laas ist bereits ausgelaufen und<br />
für 30 Jahre erneuert worden, es folgen dann<br />
ab 2014 und in den folgenden Jahren alle<br />
weiteren Kraftwerke – gemeinsam geführt. Es<br />
handelt sich um die Kraftwerke Graun, Laas-<br />
Martell, Marling, Barbian-Waidbruck, Prembach,<br />
Wiesen-Pfitsch und Bruneck-Olang. Die<br />
mittlere Jahresproduktion dieser Kraftwerke<br />
beträgt 1.007,3 Gigawattstunden (1 Gigawatt<br />
= 1 Million Kilowatt).<br />
Giovanni Mancini, Chef von ENEL Produzione, unterzeichnet zusammen mit <strong>SEL</strong>-Präsident Klaus Stocker<br />
(rechts) das Abkommen über zukünftige Zusammenarbeit. Im Hintergrund von rechts: Landesrat Michl<br />
Laimer, Landeshauptmann Luis Durnwalder, ENEL-Präsident Fulvio Conti, Livio Gallo, ENEL-Abteilung für<br />
Infrastrukturen und Netze<br />
Verhandlungen mit ENEL<br />
Parallel dazu nahm die <strong>SEL</strong>-Führung im Auftrag<br />
und mit Unterstützung der politisch Verantwortlichen<br />
im Land auch die Kontakte zur<br />
ENEL auf, welche in Südtirol zwölf Großwasserkraftwerke<br />
und sieben kleinere Kraftwerke<br />
betrieb. Auf Grund einer Bestimmung des<br />
Autonomiestatuts würden Ende 2010 sämtliche<br />
ENEL-Konzessionen für diese Kraftwerke<br />
erlöschen und zum 1.1.<strong>2011</strong> neu vergeben. Ab<br />
2005 bestand die Möglichkeit, die Gesuche um<br />
Zuweisung dieser Konzessionen beim neuen<br />
durch das Autonomiestatut bestimmten Konzessionsgeber,<br />
dem Land Südtirol, einzureichen.<br />
Es ging um die Kraftwerke St. Anton/Bozen,<br />
Sarnthein, Mühlbach, Lappach, St. Walburg/<br />
Ulten, St. Pankraz/Ulten, Brixen, Waidbruck,<br />
Sarnthein, Kardaun, Lana, St. Florian/Neumarkt.<br />
Die mittlere Jahresproduktion dieser Werke<br />
beträgt 2.637,00 Gigawattstunden.<br />
Die Verhandlungen mit der ENEL verliefen<br />
in etwa parallel zu jenen zwischen <strong>SEL</strong> und<br />
EDISON. Auch hier bot sich eine ähnliche<br />
Lösung in Form einer Zusammenarbeit der<br />
beiden Interessenten/Konkurrenten <strong>SEL</strong> und<br />
ENEL an den Konzessionen – <strong>SEL</strong> und ENEL<br />
– an. Man vereinbarte, jene Konzessionen, die<br />
entweder ENEL oder <strong>SEL</strong> gewinnen würden,<br />
in eine gemeinsame Gesellschaft einzubringen<br />
und die Kraftwerke im Verhältnis 60:40 (60<br />
Prozent Anteile <strong>SEL</strong>, 40 Prozent Anteile ENEL)<br />
zu führen. Auf diese Weise würden nachträgliche<br />
juridische Auseinandersetzungen zwischen<br />
unterschiedlichen Bewerbern nach Möglichkeit<br />
vermieden werden können.<br />
In der Tat kam es dann so, dass die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong><br />
11 von 12 Konzessionen gewann (eine<br />
Konzession, jene des Werkes Mühlbach,<br />
ging an einen Privaten). Das joint venture<br />
mit ENEL wurde verwirklicht und seit dem<br />
1. Jänner <strong>2011</strong> führen die beiden Partner in<br />
einer gemeinsamen Gesellschaft, SE Hydropower<br />
GmbH, die elf großen und weitere<br />
sieben kleinere vormalige ENEL-Kraftwerke<br />
in Süd tirol. Die <strong>SEL</strong> hat in der Gesellschaft<br />
60 Prozent Anteile, ENEL 40 Prozent. Die<br />
Führung der Kraftwerke erfolgt auf der<br />
Grundlage von Syndikatsverträgen.<br />
Mit diesen beiden großen Verträgen erreichte<br />
die <strong>SEL</strong> im Auftrag ihrer Eigentümer – Land<br />
Südtirol und Gemeinden – ein erstes großes<br />
Ziel: die Rückführung der Wasserkraftwerke in<br />
mehrheitliches Eigentum Südtirols und somit<br />
die Mehrheitskontrolle über einen wichtigen,<br />
strategischen Wirtschaftssektor im Land.
18<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> – geschichtlicher Rückblick<br />
Auswirkungen EDISON-ENEL<br />
Die konkreten Folgen der mehrheitlichen<br />
Übernahme der EDISON- und ENEL-<br />
Kraftwerke auf der wirtschaftlichen Ebene<br />
sind einschneidend und nachhaltig: Da die<br />
beiden Gesellschaften Hydros GmbH und<br />
SE Hydropower GmbH ihren Steuersitz in<br />
Bozen/Südtirol haben, zahlen sie hier die<br />
gesamten Steuern und diese Mittel fließen<br />
zu 85 Prozent in die Haushalte des Landes<br />
und der Gemeinden. Bis zur Übernahme der<br />
Mehrheitsanteile hatten EDISON und ENEL<br />
ihre Steuersitze für die Kraftwerke in Südtirol<br />
in Mailand bzw. Rom und die Steuern wurden<br />
dort entrichtet. Südtirol hatte aus seiner Wasserkraft<br />
wohl die landschaftlichen Belastungen,<br />
aber kaum Vorteile.<br />
Ähnlich verhält es sich auch mit den Betriebserträgen.<br />
ENEL und EDISON nahmen die<br />
jährlichen Gewinne zu ihren Steuersitzen mit,<br />
in Südtirol verblieb wenig. Mit dem Wechsel<br />
der Eigentumsverhältnisse bleiben auch die<br />
Gewinne zu 60 Prozent in Südtirol.<br />
Ein drittes kommt noch hinzu. Im Energiebereich<br />
sind laufende Investitionen notwendig,<br />
um die Anlagen technologisch auf den letzten<br />
Stand zu bringen und zu halten. Während der<br />
Laufzeit der Konzessionen geht es dabei um<br />
Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe.<br />
Auch hier können die Eigentümer darauf<br />
einwirken, dass bei den Ausschreibungen auch<br />
lokale Unternehmen eingeladen werden. Dies<br />
gibt die Möglichkeit für weitere Arbeit und<br />
Einkommen für die lokale Wirtschaft.<br />
KRAFTWERKSLEISTUNG <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> in MW<br />
Produktion<br />
800<br />
700<br />
<strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> kons. thermische Kraftwerke<br />
<strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> kons. Wasserkraft<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> beginnt für die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> und ihre Tochterunternehmen im Zeichen der vollen<br />
Wirksamkeit der Ende 2009 von der Landesregierung der <strong>SEL</strong> zugewiesenen Konzessionen<br />
für zehn vormalige Großkraftwerke des ENEL und zwar jene von Waidbruck, Mühlen, Lappach,<br />
Sarnthein, St. Walburg/Kuppelwies, St. Pankraz, Lana, St. Anton, Brixen und Kardaun. Sie weisen<br />
zusammen mit den ebenfalls an die <strong>SEL</strong> übergeführten sieben kleineren ENEL-Kraftwerde<br />
von Weißbrunn, Vierschach, Stegen, Wolkenstein, Pontives, Prettau und Longiarù eine mittlere<br />
Jahresproduktion von fast 2 Milliarden Kilowattstunden auf. Alle diese Kraftwerke wurden in<br />
das Unternehmen SE Hydropower eingebracht, einer joint venture mit ENEL, an welcher <strong>SEL</strong><br />
60 Prozent der Anteile hält. Mit einer Feier am 3. Jänner <strong>2011</strong> im Krafthaus von Kardaun, dem<br />
größten Südtirols, hat die <strong>SEL</strong>-Spitze zusammen mit Behördenvertretern und Medien diesen<br />
Augenblick gewürdigt und symbolisch den Knopf gedrückt, mit dem die Produktion von Kardaun<br />
und jene aller anderen vormaligen ENEL-Kraftwerke für Südtirol anlief.<br />
100<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Im Verlaufe von 2010 wurde die letzte noch nicht zugewiesene Konzession, jene für das Kraftwerk<br />
St. Florian/Neumarkt, ebenfalls <strong>SEL</strong> zugewiesen und in ein joint venture mit Dolomiti Energia<br />
und ENEL eingebracht, wobei jedes Unternehmen in dieser neuen Gesellschaft – SF Energy<br />
– je ein Drittel der Anteile übernahm, dem Umstand Rechnung tragend, dass die Kraftwerksanlage<br />
St. Florian/Neumarkt sich auf das Gebiet der beiden Provinzen Bozen und Trient verteilt.
20 Produktion<br />
Produktion 21<br />
<strong>SEL</strong>EDISON <strong>AG</strong><br />
Hydros GmbH<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong><br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Verwaltungsrat<br />
Die Gesellschaft <strong>SEL</strong>EDISON <strong>AG</strong> war das erste große joint venture<br />
zwischen <strong>SEL</strong> und EDISON. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte im<br />
Jahr 2000. Zuerst wurden die Anteile an den beiden vormaligen EDISON-<br />
Kraftwerken von Kastelbell sowie Glurns/Mals zu je 50 Prozent von den<br />
beiden Gesellschaften übernommen. In der Folge ergab sich eine weitere<br />
Aufgliederung der Anteile, so dass die derzeitige Situation folgende ist: 27%<br />
<strong>SEL</strong> GMBH; 15% Selfin GmbH; 42% EDISON SPA; 8% Etschwerke <strong>AG</strong>; 8%<br />
diverse Gemeinden des Vinschgaus.<br />
Die Gesellschaft blickt auf ein Geschäftsjahr mit guten Umsätzen und<br />
Erträgen zurück. Zwar ist der mittlere Verkaufspreis je kWh gegenüber dem<br />
Vorjahr um 5,88 % je kWh zurück gegangen, während hingegen die Produktion<br />
um 3,53 % gestiegen ist, so dass insgesamt das Betriebsergebnis fast unverändert<br />
geblieben ist. Die Amortisierungen schlagen mit 6,902 Millionen<br />
Euro zu Buche, der Gewinn vor Steuern betrug 11,548 Millionen Euro, der<br />
Nettogewinn 6,469 Mio. €.<br />
Im Verlaufe des Jahres wurden am Reschen-Stausee einige technische Studien<br />
hinsichtlich des Höchstwasserspiegels durchgeführt, die positiv verliefen<br />
und eine schrittweise Anhebung des Spiegels gestatteten, was sich auch auf<br />
die Produktion auswirkte. Die Produktionsverluste waren gering und betrugen<br />
nur 0,88 Prozent der Gesamtproduktion, wobei diese zum Großteil auf<br />
die Entnahme von Schwemmmaterial entfielen.<br />
Umsatzerlöse aus Verkauf und Leistungen: € 32.145.440.-<br />
Betriebsergebnis: € 12.247.941.-<br />
Ergebnis vor Steuern: € 11.547.898.-<br />
Nettoertrag: € 6.469.118.-<br />
Präsident:<br />
Klaus Stocker<br />
Verwaltungsräte:<br />
Roberto Buccelli<br />
Anton Gögele<br />
Geschäftsführer:<br />
Carlo Banfi<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident:<br />
Giancarlo Scaramelli<br />
Mitglieder:<br />
Margareth Dejori<br />
Karl Mayr<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 30.06.2012<br />
Idem<br />
Präsident: Klaus Stocker<br />
Verwaltungsräte:<br />
Georg Altstätter<br />
Carlo Banfi<br />
Roberto Buccelli<br />
Renato Ravanelli<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident: Renato Colavolpe<br />
Mitglieder:<br />
Gerhard Brandstätter<br />
Lodovico Comploj<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 30.06.2012<br />
Idem<br />
Die sieben großen Kraftwerke dieser Gesellschaft Hydros, in welcher sieben<br />
vormalige Großkraftwerke der EDISON in Südtirol zusammengefasst sind,<br />
haben <strong>2011</strong> mehr Strom erzeugt als im Vorjahr, weil die Niederschlagsmengen<br />
im Winter 2010/<strong>2011</strong> rund 9,42 Prozent über dem Schnitt der letzten<br />
30 Jahre lagen. Die Niederschläge im Sommer fielen indes etwas niedriger<br />
aus. Insgesamt lag ob dieser Witterungssituation die Gesamtproduktion<br />
<strong>2011</strong> um rund 2 Prozent höher als im Vorjahr. Sie betrug 1.049.059.000<br />
Kilowattstunden. Die produzierte Energie der Kraftwerke Waidbruck, Bruneck,<br />
Wiesen-Pfitsch und Graun wurde gemäß den geltenden vertraglichen<br />
Vereinbarungen zur Gänze von EDISON Trading vermarktet; für die drei<br />
Kraftwerke von Marling, Laas und Prembach übernahm EDISON Trading die<br />
Vermarktung anteilsmäßig. Diese Vereinbarung gilt bis 2015. Für Instandhaltung,<br />
Reparaturen und Modernisierung wurden etwas über drei Millionen<br />
Euro ausgelegt.<br />
Mit Beginn <strong>2011</strong> wurde die Reorganisation der Hydros GmbH in Angriff genommen.<br />
Für die Führung dieser <strong>SEL</strong>-Tochter nach dem Abgang des ehemaligen<br />
Generaldirektors wurde die Berufung eines „Managing Directors“<br />
beschlossen, der sich gemeinsam mit dem Präsidenten um die operativen<br />
Belange kümmern sollte. Mit dem Hydros-Partner EDISON war vereinbart<br />
worden, dass der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> das Nominierungsrecht für diese Position zustehe.<br />
Die EDISON ihrerseits ernannte einen Controller, und im Rahmen der<br />
Reorganisation wurden einige Mitarbeiter der Hydros GmbH in die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong><br />
eingegliedert, um vorhandenes Synergiepotenzial zu nutzen und Kosten zu<br />
sparen. Das ständige Wachstum der Gruppe in den letzten Jahren erforderte<br />
immer wieder organisatorische Anpassungen.<br />
Umsatzerlöse aus Verkauf und Leistungen: € 67.156.000.-<br />
Betriebsergebnis: € 22.022.000.-<br />
Ergebnis vor Steuern: € 20.410.000.-<br />
Nettoertrag: € 10.307.000.-
22<br />
Produktion<br />
SE Hydropower GmbH<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident: Maximilian Rainer<br />
Verwaltungsräte:<br />
Giorgio Carnielli<br />
Roberto Renon<br />
Eugenio Vaccari<br />
Geschäftsführer: Mario Trogni<br />
Die <strong>SEL</strong>-Tochter SE Hydropower GmbH ist, was die Produktion von elektrischer<br />
Energie aus Wasserkraft betrifft, die größte Gesellschaft in Südtirol.<br />
Sie umfasst zehn große und sieben kleine Kraftwerke, die seit dem 1. Jänner<br />
<strong>2011</strong> aus dem vormaligen ENEL-Eigentum zu 60 Prozent ins Eigentum der<br />
<strong>SEL</strong> übergegangen und zu 40 Prozent im Eigentum der ENEL verblieben<br />
sind. Auch die Beschäftigten dieser Kraftwerke hat die neue Gesellschaft<br />
übernommen. Es handelt sich um 84 Personen mit langer Berufserfahrung.<br />
Die <strong>2011</strong> ins Netz eingespeiste Energie betrug 2.172.000.000 Kilowattstunden,<br />
während 28 Millionen kWh für den Betrieb der Hilfsdienste der<br />
Produktionsanlagen entnommen wurden. Der Verkauf der Energie erfolgte<br />
vertragsgemäß an ENEL Produzione und wurde von dieser dem Energiemarkt<br />
zugeführt. Im Verlauf des Geschäftsjahres hat SE Hydropower<br />
an seinen Anlagen Investitionen um insgesamt knapp 30 Millionen Euro<br />
vorgenommen.<br />
Umsatzerlöse aus Verkauf und Leistungen: € 79.669.000.-<br />
Betriebsergebnis: € 18.850.000.-<br />
Ergebnis vor Steuern: € 18.666.000.-<br />
Nettoertrag: € 10.831.000.-<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident: Paul Schweitzer<br />
Mitglieder:<br />
Pietro La China<br />
Josef Vieider<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 30.06.2012<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident: Wolfram Sparber<br />
Verwaltungsräte:<br />
Giorgio Carnielli<br />
Roberto Renon<br />
Eugenio Vaccari<br />
Geschäftsführer: Mario Trogni<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident: Paul Schweitzer<br />
Mitglieder:<br />
Pietro La China<br />
Josef Vieider<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident: Klaus Stocker<br />
Verwaltungsräte:<br />
Sergio Adami<br />
(Enel Produzione Spa)<br />
Lorenzo Cattani<br />
(Dolomiti Energia Spa)<br />
Überwachungsrat<br />
Cesare Brena<br />
Markus Kuntner<br />
Aldo Laner<br />
SF Energy GmbH<br />
Die Konzession für das vormalige ENEL-Kraftwerk St. Florian/Neumarkt<br />
wurde aufgrund der Ergebnisse der Ausschreibung zum 1. Jänner <strong>2011</strong><br />
der <strong>SEL</strong> zugewiesen. Die Kraftwerksanlage verteilt sich auf das Gebiet<br />
Südtirols und des Trentino. Das Wasser kommt großteils aus der Trentiner<br />
Lagorai-Gruppe, der große Stausee von Stramentizzo befindet sich mehrheitlich<br />
auf Trentiner Gebiet, während hingegen das Krafthaus sich in einer<br />
großen Kaverne bei Laag/Neumarkt befindet, desgleichen auch die dazu<br />
gehörigen Transformatorenanlagen vor dem Eingangsstollen zur Kaverne.<br />
Nach dem Auslaufen der ENEL-Konzession und ihrer Neuvergabe an die<br />
<strong>SEL</strong> ergab sich die Notwendigkeit, mit dem Trentino in Verhandlungen<br />
zu treten, um eine Regelung zu treffen über Führung und Zuteilung der<br />
Erträge dieser großen Anlage – sie gehört hinter jener von Kardaun und<br />
zusammen mit jener von Brixen zu den größten im Land (das jährliche<br />
Produktionsvolumen liegt bei rund 480 Millionen Kilowattstunden).<br />
<strong>SEL</strong> und Dolomiti Energia einigten sich auf die Gründung von „SF Energy<br />
GmbH“ , einer Gesellschaft gebildet aus den drei Energieunternehmen<br />
<strong>SEL</strong>, Dolomiti Energia und ENEL, welche jeweils 33,3 Prozent der Anteile<br />
übernommen haben. Der Verwaltungssitz der Gesellschaft befindet sich<br />
in Trient. Die drei Gemeinden des Unterlandes – Neumarkt, Salurn und<br />
Altrei – sind Anrainergemeinden dieser großen Anlage und werden demzufolge<br />
auch bei den Umweltinvestitionen in den kommenden 30 Jahren<br />
berücksichtigt.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen <strong>SEL</strong> und Dolomiti Energia entwickelt sich<br />
gut und es liegt im beiderseitigen Interesse, diese Zusammenarbeit in<br />
Zukunft zu festigen und allenthalben auch zu erweitern, um die eigene Position<br />
auf dem offenen Energiemarkt zu stärken und zukünftig noch besser<br />
wettbewerbsfähig zu sein bzw. auch gemeinsam für die Absicherung der<br />
Energieversorgung des Territoriums von Südtirol und Trentino eintreten zu<br />
können.
VERTEILUNG UND NETZE<br />
25<br />
Mit Investitionen in Höhe von knapp 16 Millionen Euro noch im laufenden Jahr <strong>2011</strong> begann die<br />
<strong>SEL</strong>-Tochtergesellschaft <strong>SEL</strong>NET GmbH an der Modernisierung und technologischen Aufrüstung<br />
des Netzes zu arbeiten. Die Investitionen konzentrierten sich sowohl auf den Bereich der Mittelspannung<br />
als auch der Niederspannung. Gleichzeitig arbeitete <strong>SEL</strong>NET mit ihren 88 Mitarbeitern<br />
– weitere kamen im Verlaufe des Jahres dazu – am Aufbau einer eigenständigen Organisationsstruktur.<br />
Von den knapp 16 Millionen Euro wurden 13 Millionen ins Netz und 2,5 Millionen für die Modernisierung<br />
der Zähler, ihre elektronische Ablesung und Fernsteuerung bestimmt. Diese Mittel allein<br />
reichten aber nicht aus, um allen dringenden Erfordernissen nachkommen zu können. Deswegen<br />
beschloss der <strong>SEL</strong>-Verwaltungsrat, der <strong>SEL</strong>NET eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 4 Millionen<br />
Euro zur Verfügung zu stellen, um den Erwartungen der Bevölkerung entgegen zu kommen,<br />
welche Anspruch auf eine hoch stehende und moderne Versorgung hat.<br />
Interesse der Gemeinden an Übernahme<br />
von Netzteilen<br />
Rund 30 Gemeinden haben im Sinne des D.P.R. vom 26. März 1977 Nr. 235 Interesse an der<br />
Übernahme von Teilen des Stromverteilernetzes auf ihrem Territorium bekundet. Die <strong>SEL</strong> hat<br />
daraufhin die Firma Utiliteam Co. srl aus Mailand mit einer Bewertung der Verteileranlagen in den<br />
betreffenden Gemeinden sowie mit einer Gesamtbewertung der Umspannwerke betraut. In der<br />
Folge wurden mit den Gemeinden, die ihr Interesse aufrechterhalten, direkte Übernahmeverhandlungen<br />
der Netzabschnitte geführt.<br />
VERTEILUNG UND NETZE<br />
Stromnetz des ENEL an <strong>SEL</strong>NET GmbH<br />
Zum 1. Jänner <strong>2011</strong> ging das gesamte Stromverteilernetz des ENEL in Südtirol, rund 5.130 Kilometer<br />
an Mittel- und Niederspannungsleitungen, an die <strong>SEL</strong>-Tochtergesellschaft <strong>SEL</strong>NET GmbH<br />
über, die inzwischen gegründet worden war. <strong>SEL</strong>NET-Präsident Giorgio Carnielli konnte daher<br />
mit Jahresbeginn <strong>2011</strong> die umfangreiche Aufgabe übernehmen, dieses um 79 Millionen Euro von<br />
der <strong>SEL</strong> erworbene Netz den aktuellen Erfordernissen anzupassen. Diese Aufgabe stellt in den<br />
Programmen der <strong>SEL</strong>-Gruppe für die nächsten Jahre einen besonderen Schwerpunkt dar.<br />
Eigene Leitzentrale der <strong>SEL</strong><br />
ENEL Distribuzione hat zum Ende <strong>2011</strong> die bisherigen Dienstleistungen im Bereich „Telecontrollo“<br />
über ihre Leistelle Mestre aufgekündigt, jedoch auf Ersuchen der <strong>SEL</strong> diese Dienstleistung<br />
auf das erste Halbjahr 2012 verlängert. Ab 1. Juli 2012 musste daher unbedingt Ersatz gefunden<br />
werden. Es bestand also dringender Handlungsbedarf, um einen Standort für die zukünftige<br />
Leitstelle der <strong>SEL</strong> in Südtirol zu finden. Als Standort der neuen Leistelle wurde Bozen gewählt<br />
und zur Findung und Bewertung eines Standorts in der Landeshauptstadt wurde ein Dreierausschuss<br />
eingesetzt.<br />
Die vom Verwaltungsrat beauftragte Arbeitsgruppe hat Kontakt mit diversen Bauherren und Immobilieneigentümern<br />
aufgenommen und sieben mögliche Standorte ausfindig gemacht, die einer<br />
näheren Bewertung unterzogen wurden. Dabei erreichte der so genannte „Enzian-Turm“ in der<br />
Resselstraße in Bozen unter den vorgegebenen Bewertungskriterien des Verwaltungsrats und den<br />
Zusatzkriterien der Arbeitsgruppe die höchste Punktezahl. Seit Anfang 2012 wurde in diesem Gebäude<br />
intensiv am Aufbau der <strong>SEL</strong>-Leitzentrale gearbeitet, um sicher zu stellen, dass von dort aus<br />
das Südtiroler Stromnetz ab 1. Juli eigenständig kontrolliert und geführt werden konnte. In der Tat<br />
erfolgte die Inbetriebnahme dieser „Kommandostelle“ am 2. Juli im Rahmen einer betriebsinternen<br />
Feier.
26 VERTEILUNG UND NETZE<br />
VERTEILUNG UND NETZE 27<br />
<strong>SEL</strong>NET GmbH<br />
<strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong><br />
Gesellschaftsorgane<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong><br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident: Giorgio Carnielli<br />
Verwaltungsräte:<br />
Francesco Amadei<br />
Verena Menghin<br />
Wolfgang Plank<br />
Generaldirektor:<br />
Alois Amort<br />
Präsident: Konrad Piazza<br />
Verwaltungsräte:<br />
Philipp Hiltpolt<br />
Richard Mastenbroek<br />
Maria Niederstätter<br />
Überwachungsrat<br />
Diese Gesellschaft wurde 2010 gegründet und übt die Tätigkeit der Stromverteilung<br />
aus. Mit Wirkung 31. Dezember 2010 wurde der Betriebszweig<br />
„Stromverteilung auf dem Gebiet der Provinz Bozen“ von ENEL Distribuzione<br />
SPA in Form einer Kapitalerhöhung in natura in die <strong>SEL</strong>NET GmbH<br />
eingebracht. Die <strong>SEL</strong>NET GmbH hat ihre Tätigkeit am 1. Jänner <strong>2011</strong><br />
aufgenommen und im Jahr <strong>2011</strong> die ersten Erlöse erzielt.<br />
Als Erbringerin einer öffentlichen Dienstleistung verfügt die Gesellschaft<br />
über sämtliche erforderlichen Konzessionen, Genehmigungen und Verordnungen,<br />
die von den Gebietskörperschaften, Einrichtungen und von der<br />
Strom- und Gasbehörde (AEEG) erlassen werden.<br />
Die reibungslose Aufnahme der ehemals von ENEL Distribuzione und<br />
ENEL Servizi durchgeführten Tätigkeit der Stromverteilung im Gebiet<br />
der Provinz Bozen wurde durch die Übernahme des Personals und den<br />
Abschluss von Dienstleistungsverträgen mit ENEL Distribuzione und ENEL<br />
Servizi ermöglicht.<br />
Die Gesellschaft hat den mehrjährigen Investitionsplan für den Zeitraum<br />
<strong>2011</strong>-2014 sowie die Budgets für die Geschäftsjahre <strong>2011</strong> und 2012<br />
erstellt. Die Zielsetzungen umfassen eine Ausweitung und eine technischqualitative<br />
Anpassung des Stromverteilungsnetzes, um vor allem die<br />
Problematik der so genannten „roten Zonen“ zu lösen. Hierbei handelt es<br />
sich um Zonen, in denen die bestehende Verteilerinfrastruktur nicht mehr<br />
ausreicht, um den Abtransport und die Verteilung der örtlichen Produktion<br />
von elektrischer Energie ohne Engpässe zu bewältigen und die Versorgung<br />
des Gebietes normal zu garantieren. Um diesen Schwierigkeiten abzuhelfen,<br />
werden in den kommenden Jahren – <strong>2011</strong> eingeschlossen – massive Investitionsprogramme<br />
im Netz- und Verteilungsbereich realisiert, damit innerhalb<br />
von relativ kurzer Zeit ein ausgewogenes und modernes Verteilungssystem<br />
entsteht, welches die Gewähr bietet, dass Sicherheit und Qualität der<br />
Versorgung auf dem gesamten bedienten Territorium von gleichem hohen<br />
Standard sind.<br />
Überwachungsrat<br />
Präsidentin: Renate König<br />
Mitglieder:<br />
Massimo Biasin<br />
Hannes Pircher<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 30.06.2012<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident: Giorgio Carnielli<br />
Verwaltungsräte:<br />
Verena Menghin<br />
Wolfgang Plank<br />
Generaldirektor:<br />
Alois Amort<br />
Überwachungsrat<br />
Präsidentin: Renate König<br />
Mitglieder:<br />
Massimo Biasin<br />
Hannes Pircher<br />
Präsident: Walter Ausserhofer<br />
Enrico Willi<br />
Richard Moser<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 30.06.2012<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident: Konrad Piazza<br />
Verwaltungsräte:<br />
Philipp Hiltpolt<br />
Maria Niederstätter<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident: Walter Ausserhofer<br />
Enrico Willi<br />
Richard Moser<br />
Im Zuge des gesetzlich vorgesehenen „Unbundling“ (Entflechtung) von bestimmten<br />
unternehmerischen Tätigkeiten in einer einzigen Gesellschaft hat<br />
die <strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong>, die im Bereich Gasverkauf und Verteilung tätig ist, am<br />
1. Juli <strong>2011</strong> den Unternehmenszweig „Erdgasverkauf“ in das abhängige Unternehmen<br />
<strong>SEL</strong>GAS GmbH eingebracht. Damit wurde die gesellschaftliche<br />
Trennung zwischen den Tätigkeiten Verteilung und Verkauf geschaffen und<br />
gleichzeitig auch die Gesellschaftsbezeichnung abgeändert, so dass seither<br />
unterschieden wird zwischen <strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong> (Verteilung) und <strong>SEL</strong>GAS<br />
GmbH (Verkauf).<br />
Rund 130 Millionen Kubikmeter Erdgas sind <strong>2011</strong> durch die rund 1.300<br />
Kilometer Leitung der <strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong> zu den über 33.000 Kunden befördert<br />
worden. Die Kunden verteilen sich auf 57 Südtiroler Gemeinden.<br />
Das Leitungsnetz ist im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> um rund 30 Kilometer auf 1.300<br />
gebracht worden, ein Ausbau, der sich besonders auf die Gemeinden Barbian/Waidbruck,<br />
Lajen und Kastelruth (Prösels) bezog. Weiter wurde das letzte<br />
der drei Baulose des Verteilernetzes in der Gemeinde Kastelbell-Tschars<br />
beinahe fertiggestellt. Das Krankenhaus Schlanders wurde an das Verteilernetz<br />
angeschlossen. Zudem wurden die außerordentlichen Instandhaltungsarbeiten<br />
an der Hauptverteilungsleitung zwischen Lana und Naturns für die<br />
Baulose in den Gemeinden Land, Marling und Algund in Auftrag gegeben.<br />
Der Auftrag für die Installation der Mengenumwerter (AEEG-Beschluss<br />
155/08) auf den Messgeräten G40 wurde vergeben und innerhalb <strong>2011</strong> an<br />
mehr als 50 Prozent der Messgeräte durchgeführt. Im Februar 2012 konnte<br />
die Installation abgeschlossen werden. Die Bautätigkeit hat sich hauptsächlich<br />
auf den technischen Sanierungsbereich konzentriert, womit die Qualität<br />
der Lieferung und Versorgung weiter verbessert wurde.<br />
<strong>SEL</strong>GAS NET beschäftigt zum Jahresende <strong>2011</strong> insgesamt 36 Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen.<br />
Umsatzerlöse aus Verkauf und Leistungen: € 25.533.267.-<br />
Betriebsergebnis: € 1.057.166.-<br />
Ergebnis vor Steuern: € 1.103.878. -<br />
Nettoertrag: € 465.223.-<br />
Umsatzerlöse aus Verkauf und Leistungen: € 26.277.392.-<br />
Betriebsergebnis: € 6.248.522.-<br />
Ergebnis vor Steuern: € 7.569.067.-<br />
Nettoertrag: € 5.077.631.-
Verkauf UND KUNDENBETREUUNG<br />
29<br />
<strong>SEL</strong>TRADE <strong>AG</strong><br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident: Alois Amort<br />
Verwaltungsräte:<br />
Alfred Fraidl<br />
Alfred Plank<br />
Maximilian Rainer<br />
Klaus Stocker<br />
Verkauf UND<br />
KUNDENBETREUUNG<br />
Neben der Produktion von sauberer und erneuerbarer Energie nahmen im Berichtsjahr der<br />
Stromhandel und die Betreuung der Kunden eine vorrangige Position ein. In beiden Bereichen<br />
waren die Bemühungen auf die Interessen der Kunden fokussiert; dabei spielte die Preisfrage<br />
ebenso eine Rolle wie die Effizienz der Dienstleistung. Die wachsende Anzahl an Kunden sowohl<br />
im betrieblichen wie im privaten Bereich bestätigt den Erfolg der darauf ausgerichteten Tochtergesellschaften.<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident: Franz Pircher<br />
Mario Biddiri<br />
Arthur Scheidle<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 30.06.2012<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsidentin: Sibylle Überbacher<br />
Verwaltungsräte:<br />
Alfred Fraidl<br />
Sebastian Helfer<br />
Mike Gatscher<br />
Kathrin Platter<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident: Mario Biddiri<br />
Hannes Mutschlechner<br />
Melanie Maran<br />
Nachdem der Geschäftsverlauf der letzten Jahre stark von der 2009 hereinbrechenden<br />
Wirtschaftskrise geprägt war, konnte erst wieder <strong>2011</strong> eine<br />
leichte Beruhigung, aber noch immer keine konkrete Erholung, festgestellt<br />
werden.<br />
Der mittlere Börsenpreis für den Verkauf von elektrischer Energie betrug<br />
im Jahr 2006 74,75 €/MWh, 2010 waren es 64,12 €/MWh, <strong>2011</strong> hingegen<br />
72,23 €/MWh, also fast eine Rückkehr zum Preisniveau von vor fünf Jahren.<br />
Gleichzeitig war <strong>2011</strong> ein leichter Anstieg des Energieverbrauchs auf nationaler<br />
Ebene festzustellen.<br />
Für <strong>SEL</strong>TRADE war <strong>2011</strong> ein Jahr der dynamischen Weiterentwicklung.<br />
Zwei Info-Kundenbüros (Auer und Klausen) wurden eröffnet und damit<br />
die dezentrale Kundenberatung weiter ausgebaut. Gleichzeitig wurde das<br />
Angebot elektrischer Energie für Haushalte überarbeitet und wesentlich<br />
erweitert, um die gesamte Bevölkerung anzusprechen und damit auch dem<br />
sozialen Auftrag besser gerecht zu werden. Die besonders günstigen PLUS-<br />
Angebote für verschiedene Bevölkerungssegmente – Familien, Senioren,<br />
Menschen mit Behinderung, Singles und alleinstehende Paare – bewirkten<br />
eine gute Kundenentwicklung. Durch die PLUS-Kampagne hat <strong>SEL</strong>TRADE<br />
im Haushaltsbereich mittlerweile über 5.300 Kunden mit fast 6.000 Übergabestellen<br />
erreicht.<br />
<strong>SEL</strong>TRADE hat im Jahr <strong>2011</strong> ihre Verwurzelung in der Südtiroler Wirtschaft<br />
bestätigen und vertiefen können: Der Südtiroler Wirtschaftsring verlängerte<br />
das seit 2003 laufende Abkommen bis einschließlich <strong>2011</strong>; ebenso wurden<br />
die Rahmenverträge mit dem Verband der Kellereigenossenschaften Südtirols<br />
und der Vereinigung „Die Weingüter Südtirols“ verlängert; desgleichen<br />
der Rahmenvertrag mit dem Sennereiverband Südtirol. Die Energielieferverträge<br />
mit HOGAST und Gastropol konnten neuerlich abgeschlossen<br />
werden. Über diese Rahmenverträge deckt <strong>SEL</strong>TRADE alle Wirtschaftsbe-
30 Verkauf UND KUNDENBETREUUNG<br />
Verkauf UND KUNDENBETREUUNG 31<br />
Risk Management<br />
reiche der Südtiroler Klein- und Mittelbetriebe ab.<br />
Auch im Business-Bereich baute <strong>SEL</strong>TRADE <strong>2011</strong> ihre Marktposition stetig<br />
weiter aus; am Ende des Geschäftsjahres werden 2.850 Kunden mit knapp<br />
5.000 Übergabestellen beliefert.<br />
Insgesamt zählt <strong>SEL</strong>TRADE mit knapp 8.300 Endkunden mit 12.500 Übergabestellen<br />
und einem geschätzten Jahresverbrauch von rund 530 Millionen<br />
kWh zu den wichtigsten Energielieferanten Südtirols.<br />
Das Thema Risk management im Trading-Bereich stand <strong>2011</strong> auf der Agenda des Verwaltungsrats.<br />
Die Risiken, denen die <strong>SEL</strong>-Unternehmensgruppe in ihrer operativen Tätigkeit unterliegt, sind von<br />
Fachleuten erörtert worden. Diese haben dem Verwaltungsrat ein Businessmodell vorgeschlagen,<br />
mit dem die Risiken eingegrenzt und/oder soweit wie möglich reduziert werden können. Der Verwaltungsrat<br />
hat das ausgearbeitete Businessmodell und die in einem Handbuch dargelegten Richtlinien<br />
sowie den weiteren Verfahrenswerg für deren Umsetzung und Implementierung einstimmig<br />
genehmigt. Unter anderem werden darin die operativen Aspekte zur Handhabung der Risiken, die<br />
Organisation für die Bewältigung des Risikos und die Prokura der handelnden Personen entschieden.<br />
Als eigene Organisationseinheiten sind ein „Risikokomitee“ sowie ein eigener „Risikomanager“<br />
vorgesehen. Auch das spezifische Berichtswesen wird behandelt. Für die Übergangszeit<br />
bis zur vollständigen Umsetzung des neuen Risikomanagements werden die Vorgaben für den<br />
Terminverkauf für das Jahr 2012 entschieden und das „Risikokapital“ für das Energiemanagement<br />
festgelegt.<br />
Gesondert erwähnt sei der seit 2008 bestehende Rahmenvertrag mit dem<br />
Südtiroler Gemeindenverband als Interessenvertretung aller 116 Südtiroler<br />
Gemeinden sowie 7 Bezirksgemeinschaften; er wurde für weitere zwei Jahre<br />
verlängert. Mittlerweile beliefert die <strong>SEL</strong>TRADE <strong>AG</strong> 100 Gemeinden und<br />
von ihnen abhängige Gesellschaften und Organisationen sowie 6 Bezirksgemeinschaften.<br />
Aufgrund der Kooperationen mit einem internationalen Energielieferanten<br />
war die <strong>SEL</strong>TRADE in der Lage, sich gut auf dem Markt zu positionieren und<br />
mit konkurrenzfähigen Preisen an den Ausschreibungen zur Energielieferung<br />
an die großen Energieeinkaufskonsortien teilzunehmen. Insgesamt konnten<br />
dadurch zusätzliche Verträge mit Südtiroler Wirtschaftsunternehmen im<br />
Ausmaße von rund 460 Millionen Kilowattstunden abgeschlossen werden.<br />
Umsatzerlöse aus Verkauf und Leistungen: € 66.394.994.-<br />
Betriebsergebnis: € 890.752.-<br />
Ergebnis vor Steuern: € 1.073.081.-<br />
Nettoertrag: € 741.736.-
32 Verkauf UND KUNDENBETREUUNG<br />
33<br />
<strong>SEL</strong>GAS GmbH<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident: Konrad Piazza<br />
Philipp Hiltpolt<br />
Klaus Stocker<br />
Überwachungsrat<br />
Die <strong>SEL</strong>GAS GmbH ist als Verkaufsgesellschaft von Methangas an Endverbraucher<br />
in den Bezirken Unterland und Burggrafenamt und aufgrund der<br />
Einbringung des Betriebszweiges der <strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong> unter anderem<br />
in den Gemeinden der Gebiete Salten-Schlern, Grödnertal, Gadertal, in<br />
einigen Gemeinden des Pustertals und des Ahrntals tätig; sie ist zudem Gaslieferant<br />
der Stadtwerke Bruneck und Brixen sowie für Industriekunden im<br />
Raum Bozen und auch für die zur <strong>SEL</strong>-Gruppe gehörenden Fernheizwerke<br />
Klausen, Schlanders und ECOTHERM tätig.<br />
Am 28. Juni <strong>2011</strong> hat die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung auf 500.000.-<br />
€ beschlossen, die von der alleinigen Gesellschafterin <strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong><br />
mittels Einbringung des Betriebszweiges „<strong>SEL</strong>GAS Verkauf“ durchgeführt<br />
wurde und seit 1. Juli <strong>2011</strong> wirksam ist. Gleichzeitig wurden die neuen Gesellschaftssatzungen<br />
genehmigt und die Bezeichnung ENERGAS SÜDGAS<br />
GmbH in <strong>SEL</strong>GAS GmbH umgeändert.<br />
Umsatzerlöse aus Verkauf und Leistungen: € 41. 919. 896.-<br />
Betriebsergebnis: € 4.797.735.-<br />
Ergebnis vor Steuern: € 4.820.460.-<br />
Nettoertrag: € 2.877.157.-<br />
Walter Außerhofer<br />
Richard Moser<br />
Enrico Willi<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 30.06.2012<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsidentin: Sibylle Überbacher<br />
Richard Mastenbroek<br />
Kathrin Platter<br />
Überwachungsrat<br />
Walter Außerhofer<br />
Richard Moser<br />
Enrico Willi<br />
<strong>SEL</strong> INFO und Produktkampagnen<br />
Zu den strategischen Zielen der Gruppe zählen die Bemühungen, die direkten Kontakte zur<br />
Bevölkerung und zu den Kunden laufend zu verbessern und die dazu gehörige Infrastruktur<br />
auch zu dezentralisieren. Dies umso mehr, als die Dienstleistung besonders im Verkauf und in<br />
der Verteilung und Lieferung von Energie auf dem freien Markt gegenüber den Kunden immer<br />
stärker in den Mittelpunkt rückt und für den Betriebserfolg entscheidend wird. Die Planung einer<br />
Reihe strategisch auf das gesamte Land verteilter Verkaufsbüros führte im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> zur<br />
Inbetriebnahme von zwei solchen Einrichtungen: die erste in Auer, welche für den Raum Unterland<br />
und Überetsch gedacht ist, um die dortige Bevölkerung vor Ort mit den Informationen und<br />
Dienstleistungen sowohl im Strom- als auch im Gasbereich bedienen zu können; die zweite in<br />
Klausen, welche für das engere und weitere Einzugsgebiet zur Verfügung steht. Alle Kundenbüros<br />
werden die Bezeichnung <strong>SEL</strong> INFO tragen.<br />
Parallel zur Realisierung dieser Einrichtungen für die Kunden wurde im Berichtsjahr eine neue<br />
Produktpalette ausgearbeitet. Die <strong>SEL</strong> hat 2007 damit begonnen, Familien, spezifisch Familien mit<br />
Kindern, günstige Strompreise zu bieten, und damit liegt die <strong>SEL</strong> unter allen lokalen Anbietern an<br />
der Spitze. Die staatliche Aufsichtsbehörde für Strom und Gas (AEEG) und die Verbraucherzentrale<br />
Südtirol bestätigten dies. Seit März <strong>2011</strong> werden diese Vorteile auch auf andere Haushaltskunden<br />
ausgedehnt, mit dem Ergebnis, dass praktisch alle privaten Haushalte von der <strong>SEL</strong>TRADE<br />
auf ihre Stromkosten 10 und mehr Prozent Preisnachlass erhalten und somit wesentlich an<br />
Stromkosten sparen können. Die Preisnachlässe beziehen sich auf die gesamte Stromrechnung,<br />
ausgenommen die Steuern, welche fixer Bestandteil der Rechnung bleiben. Insgesamt sind es vier<br />
Gruppen, die begünstigt werden.
34<br />
Verkauf UND KUNDENBETREUUNG<br />
Die vier neuen Produkte sind:<br />
FamilienPLUS: Die Förderung der Familie durch günstige Strompreise bleibt eine Konstante der<br />
<strong>SEL</strong>-Preispolitik. Das Angebot hat sich bewährt. Es beinhaltet den Preisnachlass von 10 Prozent<br />
plus 1 Prozent für jedes zu Lasten lebende minderjährige Kind zusätzlich.<br />
EnergiePLUS: Es gibt Teile unserer Gesellschaft, die bezüglich Vergünstigungen oft durch den Rost<br />
fallen. Dazu gehören Singles (Alleinstehende) und Paare ohne Kinder. <strong>SEL</strong>TRADE bietet ihnen<br />
jetzt die Möglichkeit, mit „EnergiePLUS“ 10 Prozent Stromkosten zu sparen. Zusätzlich kann der<br />
Kunde 1 Prozent Stromkosten auf den Nachtstrom sparen, vorausgesetzt, dass er die Option Tagund<br />
Nachtstrom gewählt hat und sein Stromverbrauch zu mehr als 67 Prozent auf die Nachtund<br />
Wochenendstunden entfällt, was bei berufstätigen Singles und Paaren durchaus möglich ist.<br />
60PLUS: Wachsenden Anteil an der Bevölkerung hält die ältere Generation. Mit dem „60PLUS“-<br />
Angebot sollen alle Südtirolerinnen und Südtiroler, die dieses Alter erreicht haben, direkt angesprochen<br />
werden. 10 Prozent Einsparung plus 1 Prozent je Person ab 60 Jahren im Haushalt<br />
können für einen Seniorenhaushalt am Ende des Jahres bei den herrschenden Energiekosten<br />
ohne Zweifel einen fühlbaren Unterschied machen.<br />
LebenPLUS: Personen, welche durch Invalidität ohnehin ein schwereres Leben haben als andere,<br />
sollen mit diesem <strong>SEL</strong>TRADE-Angebot im Energiebereich besonders begünstigt werden: 10<br />
Prozent Preisnachlass plus 3 Prozent bei 75 bis 99 Prozent Invalidität, 5 Prozent Nachlass bei 100<br />
Prozent Invalidität. Oft brauchen gerade solche Menschen im Haushalt mehr Strom, deshalb kann<br />
ihnen mit einem solchen Preisnachlass sicher geholfen werden. Dieses Angebot wurde zusammen<br />
mit dem Dachverband für Soziales und Gesundheit ausgearbeitet.<br />
THERMISCHE ENERGIE,<br />
DIENSTLEISTUNGEN<br />
UND MOBILITÄT<br />
FamilienPLUS EnergiePLUS 60PLUS LebenPLUS<br />
Der Bereich der thermischen Energie, in dem die <strong>SEL</strong> mit mehreren Tochtergesellschaften aktiv<br />
ist, vereint Produktion (Wärme, zum Teil auch Elektrizität und Kühlwasser) mit Dienstleistung und<br />
ist von Natur aus pflegeintensiv. Verwaltung, Wartung, Kontrolle und Instandhaltung beanspruchen<br />
hohe Fachlichkeit und Effizienz. Neben diesem in Südtirol gut eingeführten Sektor befindet sich<br />
jener der Elektromobilität im Stadium des Aufbaus, mit weittragenden mittel- und langfristigen<br />
Perspektiven.
36 THERMISCHE ENERGIE, DIENSTLEISTUNGEN UND MOBILITÄT<br />
THERMISCHE ENERGIE, DIENSTLEISTUNGEN UND MOBILITÄT 37<br />
ECOTHERM GmbH<br />
Große Projekte im Visier<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong><br />
Alleinverwalter<br />
Antonio Rotondi<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident: Richard Moser<br />
Stefano De Riva<br />
Elisabeth Gliera<br />
Über 70 Fernheizwerke sind derzeit in Südtirol in Betrieb. Vier davon<br />
werden von Tochterfirmen der <strong>SEL</strong> betrieben: Bozen Süd (ECOTHERM),<br />
Sexten, Klausen/Latzfons und Schlanders. Von diesen hat jenes in Bozen Süd<br />
eine mit der Realität der Stadt Bozen eng vernetzte Entwicklung sowohl<br />
hinter als auch vor sich. Das Werk ist im Moment eine 100-prozentige<br />
Tochter der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong>; es ist in den letzten Jahren modernisiert und erweitert<br />
worden; auf seinem Dach befindet sich eine Fotovoltaik-Anlage.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> realisierte dieses Werk mit der Produktion von<br />
Wärme und über zwei Maschinensätze für Wärmekraftkoppelung auch<br />
von elektrischem Strom einen Umsatz von rund 5,7 Millionen Euro und<br />
erwirtschaftete einen Gewinn von 122.000 Euro. Über das eigene Verteilernetz<br />
von rund 18 km Länge beliefert dieses Fernheizwerk rund 3.000<br />
Wohnungen, 50 Geschäfte und 64 Betriebe, darunter einige große wie das<br />
Eisstadion „Palaonda“ und die Anlage der Bozner Messe.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde die Planung für die Erweiterung des Aktionsradius dieser<br />
Anlage weitergeführt. In Gesprächen und Verhandlungen mit dem ECO-<br />
CENTER, welches den neuen Verbrennungsofen in Zukunft führen wird,<br />
wurde grundsätzlich vereinbart, dass die vom Ofen produzierte Abwärme<br />
zur Warmwasseraufbereitung genutzt und an die ECOTHERM weiter<br />
geleitet wird, welche ihrerseits das Warmwasser über die eigenen Leitungen<br />
an die Endverbraucher weiterleitet. Auf diese Weise wird die Abwärme genutzt,<br />
die Belastung der Umwelt reduziert und zugleich die Versorgung von<br />
erheblichen Teilen der Stadt Bozen mit Fernwärme angestrebt.<br />
Mehrmals wurde vom Verwaltungsrat der <strong>SEL</strong> die Erweiterung des Fernwärmenetzes<br />
und die Nutzung der Abwärme der im Bau befindlichen<br />
Restmüllverwertungsanlage in Bozen Süd behandelt. In Zusammenarbeit<br />
mit der SEAB hat die <strong>SEL</strong> einen Businessplan für den Ausbau ausgearbeitet.<br />
Zentrales Ziel der Erweiterung des Netzes ist der Anschluss an das<br />
Krankenhaus Bozen. Diesbezüglich waren von der ECOTHERM GmbH<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Stand 30.06.2012<br />
Alleinverwalter<br />
Wolfram Sparber<br />
Überwachungsrat<br />
Präsident: Richard Moser<br />
Stefano De Riva<br />
Elisabeth Gliera<br />
Ecotherm Zentrale Bozen<br />
bereits konkrete Schritte in die Wege geleitet worden. Der Businessplan<br />
wurde genehmigt und eine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche sich näher<br />
damit befassen sollte, bevor er den politischen Verantwortlichen des<br />
Landes und der Stadt Bozen vorgestellt würde. Gesprochen wurde auch<br />
über einen möglichen Einstieg der SEAB in die ECOTHERM und die<br />
Erstellung der dafür notwendigen Vermögensbewertung. Eine definitive<br />
Entscheidung sollte zu einem späteren Zeitpunkt fallen.<br />
Geplant ist unter anderem, wie erwähnt, die Verlegung einer Fernwärmeleitung<br />
bis hin zum Bozner Krankenhaus und dessen permanente<br />
Versorgung mit Warm- bzw. in der warmen Jahreszeit auch mit Kühlwasser.<br />
Die Kapazitäten des neuen Verbrennungsofens sind so groß (25<br />
Megawatt Leistung), dass nicht nur das Krankenhaus, sondern zusätzlich<br />
neue Wohnbereiche beheizt werden können. Um die Versorgungssicherheit<br />
der Krankenhauses auch im Fall von Defekten zu garantieren,<br />
ist eine backup-Zentrale in der Nähe des Krankenhauses geplant (der<br />
Grund ist bereits angekauft); der Bau wird von ECOTHERM realisiert<br />
werden. Die letzten Details werden noch verhandelt, dann geht es an<br />
die schrittweise Realisierung dieses für die Bozner Energieentwicklung<br />
wesentlichen Vorhabens.<br />
Umsatzerlöse aus Verkauf und Leistungen: € 5.078.860.-<br />
Betriebsergebnis: € 338.388.-<br />
Ergebnis vor Steuern: € 190.675.-<br />
Nettoertrag: € 121.776.-
38 THERMISCHE ENERGIE, DIENSTLEISTUNGEN UND MOBILITÄT<br />
THERMISCHE ENERGIE, DIENSTLEISTUNGEN UND MOBILITÄT 39<br />
ECOTHERM: Wärme für weitere<br />
Stadtteile von Bozen im plan<br />
8<br />
7<br />
Die Fertigstellung des neuen Verbrennungsofens (laut letzten Angaben<br />
im Verlauf 2013) wird in der Stadt Bozen bezüglich Fernwärme einige<br />
Neuerungen bringen. Laut den entweder bereits bestehenden oder in<br />
Ausarbeitung befindlichen Planungen und Projekten soll die Abwärme<br />
des neuen Verbrennungsofens über die moderne ECOTHERM-Anlage<br />
und deren ausbaufähiges Verteilernetz nicht nur das Krankenhaus<br />
vorsorgen, sondern auch zusätzliche Stadtteile in das Versorgungsnetz<br />
einbeziehen. Die vorliegende Luftaufnahme bietet einen Überblick über<br />
bestehenden Situation und geplante Entwicklung.<br />
Im Einzelnen:<br />
1<br />
4<br />
6<br />
5<br />
9<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
ECOTHERM-Zentrale<br />
Bestehender Verbrennungsofen bzw. Stelle, an welcher der neue Verbrennungsofen<br />
der Fertigstellung (und Inbetriebnahme) entgegenblickt<br />
Industriezone Bozen Süd, bereits bisher mit<br />
ECOTHERM-Fernwärme versorgt<br />
Wohnzone Kaiserau, mit ECOTHERM-Fernwärme versorgt<br />
Wohnbauzone „Semirurali“, mit Fernwärme versorgt<br />
Wohnbauzone Firmian (von der Kaiserau bis hinauf zur Meraner<br />
Kreuzung) die in Zukunft mit Fernwärme versorgt werden soll<br />
Allgemeines Krankenhaus Bozen, das an das<br />
ECOTHERM-Fernwärmenetz angeschlossen werden soll<br />
Geplante Backup-Zentrale der ECOTHERM, um im Falle von<br />
Netzausfall die Versorgung mit Fernwärme des Krankenhauses<br />
gewährleisten zu können<br />
Mittelfristig in Aussicht genommene Versorgung mit Fernwärme<br />
der weiteren Stadtteile von Bozen<br />
<strong>SEL</strong>-FERNWÄRME in Zahlen<br />
Daten <strong>2011</strong> ECOTHERM FH Klausen FW Schlanders FW Sexten Total<br />
2<br />
3<br />
Anteil <strong>SEL</strong> 100 % 99 % 49 % 70 %<br />
Gemeinde Bozen Klausen Schlanders Sexten 4<br />
Betrieb seit 1985 2006 2008 2004<br />
Brennstoff Erdgas Erdgas Biomasse Biomasse<br />
abfall Biomasse Erdgas Öl<br />
Netzlänge (km) 18 12 23 18 71<br />
Kunden 166 504 507 405 1.582<br />
Thermische<br />
Energie (MWh) 57.432 17.483 32.365 23.040 130.320<br />
Elektrische<br />
Energie (MWh) 12.058 10.120 8.526 0 30.704
40 THERMISCHE ENERGIE, DIENSTLEISTUNGEN UND MOBILITÄT<br />
THERMISCHE ENERGIE, DIENSTLEISTUNGEN UND MOBILITÄT 41<br />
Fernheiznetz Schlanders<br />
Elektromobilität<br />
Das Fernheizwerk Schlanders erweitert derzeit sein Versorgungsgebiet<br />
um das Gebiet Maneid der Fraktion Kortsch, wo Einfamilienhäuser und<br />
ein Kondominium angeschlossen werden. Mit dieser Erweiterung ist,<br />
entsprechend den Entscheidungen der Eigentümer des Fernheizwerks<br />
– die Gemeinde Schlanders zu 51 Prozent, die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> zu 49 Prozent<br />
– der geplante Versorgungsbereich ausgefüllt. Die Fernwärme erreicht<br />
neben dem Gemeindehauptort Schlanders nunmehr die Industriezone<br />
Vezzan und Teile der Fraktion Kortsch. Gemäß einer Neuabgrenzung<br />
des Versorgungsgebietes durch den Gemeinderat von Schlanders<br />
bleibt es vorerst bei dieser Fläche.<br />
Die wirtschaftliche und finanzielle Situation der Fernheizwerk Schlanders<br />
GmbH wurde im Lichte der Businesspläne für den Zeitraum von<br />
<strong>2011</strong> bis 2020 unter die Lupe genommen und der Verwaltungsrat<br />
beschloss eine Kapitalerhöhung bis zu einem maximalen Ausmaß von 5<br />
Millionen Euro.<br />
Als Unternehmensgruppe, die sich vornehmlich der sauberen und erneuerbaren Energie widmet,<br />
stellt für die <strong>SEL</strong> das Thema Elektromobilität zugleich eine Verpflichtung und eine Herausforderung<br />
dar: Eine Verpflichtung, weil die E-mobility mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Jahren<br />
den Transportsektor deutlich verändern wird; eine Herausforderung, weil die Wissenschaft und die<br />
Technik noch erhebliche Strecken zurück zu legen haben, um ein praktisch durchführbares Modell<br />
auf breiter Ebene vorlegen zu können. Die <strong>SEL</strong> betrachtet es daher als ihre Aufgabe, sich aktiv am<br />
Aufbau der nötigen Infrastruktur zu beteiligen, um einen zügigen Umstieg zu ermöglichen.<br />
Die <strong>SEL</strong> hat im September <strong>2011</strong> eine 17 Tage laufende Roadshow in verschiedenen Orten des<br />
Landes durchgeführt, in deren Rahmen für E-Mobilität geworben wurde und rund 1.000 Personen<br />
Elektrofahrzeuge besichtigen und ausprobieren konnten. Die E-Mobilität war auch Teil<br />
der Ideenvielfalt, die anlässlich der Tagung über die Zukunft der Energie im Mai im Rahmen der<br />
10-Jahres-Feiern der <strong>SEL</strong> zum Ausdruck kam.
42 Die neue <strong>SEL</strong>-Spitze<br />
Die neue <strong>SEL</strong>-Spitze 43<br />
Wolfram Sparber Giovanni Polonioli Verena Brunner<br />
Sebastian Helfer Sybille Überbacher<br />
Romana Taibon Mario Biddiri Josef Vieider<br />
Wechsel an der <strong>SEL</strong>-Spitze<br />
Die letzten drei Wochen des Monats November und der Dezember <strong>2011</strong> waren für die <strong>SEL</strong><br />
<strong>AG</strong> eine kritische Phase. Infolge eines bei der Bozner Staatsanwaltschaft eingereichten Dossiers<br />
entstanden Vermutungen im Zusammenhang mit der Ablehnung seitens des <strong>SEL</strong>-Verwaltungsrates<br />
des Kaufangebots für ein kleines Wasserkraftwerk in Mittewald. Gegen die <strong>SEL</strong>-Spitze wurde<br />
der Verdacht des Interessenkonflikts geäußert, weil das genannte Kraftwerk in der Folge privat<br />
verkauft wurde und deshalb die Vermutung personeller Zusammenhänge mit der <strong>SEL</strong> im Raum<br />
stand, was zu Ermittlungen seitens der Staatsanwaltschaft führte.<br />
Der für Energiewesen zuständige Landesrat Michl Laimer berief als Vertreter des Hauptgesellschafters<br />
Land eine außerordentliche Gesellschafterversammlung ein, um die <strong>SEL</strong>-Spitze formell<br />
abzulösen. Die Versammlung fand am 30. November statt. Die <strong>SEL</strong>-Eigentümer Land und <strong>SEL</strong>FIN<br />
(Gemeinden) beriefen den Verwaltungsrat der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> ab. Auch der Überwachungsrat wurde in<br />
der Folge erneuert.<br />
Die neue <strong>SEL</strong>-Spitze<br />
Am 30. November <strong>2011</strong> schlossen Energielandesrat Michl Laimer und Alfred Plank als Vertreter<br />
der Gemeinden im Verwaltungsrat den am Montag eingeleiteten Wechsel in der Führungsspitze<br />
der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> ab. Wolfram Sparber wurde zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> berufen.<br />
Die weiteren Verwaltungsratsmitglieder: Vize-Präsident Giovanni Polonioli, Verena Brunner<br />
und Sibylle Überbacher. Neue Aufsichtsratspräsidentin wurde Romana Taibon.<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
Wolfram Sparber<br />
Der gebürtige Bozner Wolfram Sparber studierte<br />
angewandte Physik in Graz und Barcelona.<br />
Er arbeitete über Jahre im Energiesektor,<br />
im Speziellen für alternative Energiesysteme,<br />
bekleidet leitende Positionen in europäischen<br />
Vereinigungen für Energie und ist Mitglied<br />
diverser wissenschaftlicher Fachgremien. In den<br />
letzten Jahren war er Leiter des Institutes für<br />
erneuerbare Energie in der EURAC. Internationale<br />
Erfahrung sammelte Sparber als Gastprofessor<br />
an Universitäten in Italien und Japan<br />
und während seiner Zeit am Frauenhofer<br />
Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg,<br />
Deutschland. Vor seiner Tätigkeit bei der<br />
EURAC hatte er die Leitung von RENERTEC,<br />
dem regionalen Zentrum für erneuerbare<br />
Energien im TIS Innovation Park, inne.<br />
Vize-Präsident Giovanni Polonioli<br />
Der 44-jährige Bozner Giovanni Polonioli ist<br />
seit 1997 Rechtsanwalt mit Schwerpunkten in<br />
öffentlichen Arbeiten und Vertragswesen. Der<br />
Jurist war von Mai 2005 bis Mai 2010 Mitglied<br />
der Aktionärsversammlung der Sasa <strong>AG</strong> und<br />
der Seab <strong>AG</strong> sowie Verwaltungsratsmitglied<br />
des Gemeindeverbandes.<br />
Weitere Verwaltungsratsmitglieder<br />
Die Olangerin Verena Brunner ist 31 Jahre<br />
alt und studierte Italienisches Recht an den<br />
Universitäten Innsbruck und Mailand. Sie sammelte<br />
mehrere Jahre Erfahrung in einer Kanzlei,<br />
bevor sie 2008 eine eigene Rechtskanzlei gründete.<br />
Die Buchautorin hat die Schwerpunkte<br />
Vertragsrecht, Familien- und Erbrecht.<br />
Sibylle Überbacher ist 38 Jahre alt, stammt aus<br />
Lana und arbeitet als selbstständige Beraterin<br />
mit Schwerpunkt Marketing, Organisationsentwicklung,<br />
interne und externe Kommunikation<br />
und Strategie. Die studierte Betriebswirtin<br />
ist Dozentin für Marketing bei verschiedenen<br />
Organisationen (z.B. Freie Universität Bozen,<br />
TIS Innovation Park) und arbeitete in leitender<br />
Position in Rechnungswesen und Controlling.<br />
Sebastian Helfer, Bürgermeister von Ratschings,<br />
wurde etwas später als Vertreter der <strong>SEL</strong>FIN<br />
in den Verwaltungsrat entsandt.<br />
Aufsichtsratspräsidentin<br />
Romana Taibon<br />
Romana Taibon ist 41 Jahre alt und stammt aus<br />
St. Vigil in Enneberg. Die Ladinerin ist Beraterin<br />
im nationalen und internationalen Steuerrecht<br />
bei der Mailänder Kanzlei „Hager&Partners“<br />
in den Sektoren Energie, im Besonderen<br />
Photovoltaik, Einzelhandel und Industrie. Die<br />
studierte Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit<br />
über 14 Jahren erfolgreich als Steuerberaterin<br />
und Wirtschaftsprüferin tätig.<br />
Weitere Mitglieder des Aufsichtsrates sind<br />
Mario Biddiri und Josef Vieider.
44 Ethik-Kodex<br />
Ethik-Kodex 45<br />
1<br />
Loyalität, Korrektheit, Unparteilichkeit<br />
Diese Verhaltensweisen zeichnen das Handeln<br />
der <strong>SEL</strong> und ihrer Mitarbeiter in jeder Beziehung,<br />
nach innen und nach außen, aus.<br />
2<br />
Schutz der Menschenrechte<br />
Die <strong>SEL</strong> anerkennt und verteidigt die Wahrung<br />
der unantastbaren Menschenrechte sowie die<br />
Achtung der Würde, Gleichheit und Freiheit<br />
des Einzelnen.<br />
3<br />
Gesundheit und Sicherheit<br />
Die <strong>SEL</strong> setzt sich ein für Gesundheit<br />
und Sicherheit sowie für Forschung und<br />
Entwicklung effizienter und innovativer<br />
Lösungen in diesen Bereichen.<br />
Ethik-Kodex<br />
Die 17 Leitlinien Der Unternehmensgruppe<br />
Insgesamt sind es 17 Leitlinien, welche die Verhaltensweisen der <strong>SEL</strong><br />
bestimmen und für die gesamte Gruppe sowohl nach innen wie auch<br />
nach außen verbindlich sind. Die neue Unternehmensleitung betont die<br />
Wichtigkeit dieser Richtlinien und deren Einhaltung. Sie erachtet diese<br />
als Maxime für zukünftiges Handeln.<br />
4<br />
Achtung der Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
Die <strong>SEL</strong> tritt für den Schutz der Umwelt,<br />
des Klimas und der Biodiversität sowie<br />
für die Wertesysteme und Prinzipien im<br />
Bereich Energieeffizienz und nachhaltige<br />
Entwicklung ein.<br />
5<br />
Sorgfalt und Professionalität<br />
Die <strong>SEL</strong> und ihre Mitarbeiter arbeiten mit<br />
Sorgfalt, Genauigkeit und Professionalität an<br />
der laufenden Verbesserung der Dienste für<br />
die Allgemeinheit.
46 Ethik-Kodex<br />
Ethik-Kodex 47<br />
6<br />
Erscheinungsbild<br />
Das gesamte innere und äußere Erscheinungsbild<br />
der <strong>SEL</strong> soll durch Achtung der Werte,<br />
Grundsätze und Verhaltensregeln geschützt<br />
werden.<br />
7<br />
Vertraulichkeit<br />
Beim Umgang mit vertraulichem Eigentum von<br />
Partnern, Lieferanten übt die <strong>SEL</strong> höchsten<br />
Respekt und Zurückhaltung.<br />
12<br />
Korrektheit<br />
Die <strong>SEL</strong> und ihre Mitarbeiter gewährleisten<br />
Wahrhaftigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit<br />
der Unterlagen und Informationen, die sie<br />
weitergeben.<br />
13<br />
Schutz der Privatsphäre<br />
Die <strong>SEL</strong> schützt die Vertraulichkeit und Geheimhaltung<br />
der eigenen Informationen und<br />
Daten sowie jener von Angestellten, Mitarbeitern<br />
und Dritten.<br />
8<br />
Ehrlichkeit und Transparenz<br />
Es ist Verpflichtung der <strong>SEL</strong>, Sorge dafür<br />
zu tragen, dass Informationen nach außen<br />
wahrheitsgemäß, schnell, präzise und transparent<br />
erfolgen.<br />
9<br />
Gefälligkeiten, Geschenke, Zuwendungen<br />
Es ist weder direkt noch indirekt gestattet,<br />
Zahlungen, materielle Vorteile oder Vorteile<br />
anderer Art anzunehmen, zu vergeben oder<br />
anzubieten.<br />
14<br />
Aus - und Weiterbildung<br />
Die <strong>SEL</strong> fördert Ausbildung und permanente<br />
Weiterbildung der eigenen Angestellten<br />
und stellt die dafür erforderlichen Mittel zur<br />
Verfügung.<br />
15<br />
Einfachheit, Klarheit, Verständlichkeit<br />
Verträge mit Kunden sind gekennzeichnet<br />
von Einfachheit, Klarheit und Verständlichkeit.<br />
Vermieden wird die Verwendung irreführender<br />
Praktiken.<br />
10<br />
Psychische und physische Unversehrtheit<br />
Die <strong>SEL</strong> verpflichtet sich, ein Arbeitsumfeld zu<br />
gewährleisten, das mit den geltenden Bestimmungen<br />
über Sicherheit und Gesundheit im<br />
Einklang steht.<br />
16<br />
Beiträge und Subventionen<br />
Die <strong>SEL</strong> garantiert Korrektheit und Vollständigkeit<br />
der Dokumentation bei Ansuchen um<br />
Förderungen, Finanzierungen, Konzessionen<br />
und Ermächtigungen.<br />
11<br />
Zusammenarbeit und Gemeinsamkeit<br />
Für ein positives und stimulierendes Arbeitsumfeld,<br />
das auf Vertrauen und gegenseitige Achtung<br />
aufbaut, sind Zusammenarbeit und Gemeinsamkeit<br />
von grundlegender Bedeutung.<br />
17<br />
Politische Parteien<br />
Die <strong>SEL</strong> finanziert weder politische Parteien<br />
noch Gewerkschaftsorganisationen in Italien<br />
oder im Ausland und enthält sich auch jeglicher<br />
Sponsoringtätigkeiten in Verbindung mit<br />
diesen.
48 Mitarbeiterinnen<br />
Mitarbeiterinnen 49<br />
Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
Mitarbeiteranzahl <strong>SEL</strong> gruppe<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
Mitarbeiter<br />
250<br />
Bis Ende des Haushaltsjahres <strong>2011</strong> stieg die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
<strong>SEL</strong>-Gruppe auf über 400. Aufgegliedert auf die einzelnen Tochterfirmen und Bereiche ergibt sich<br />
folgendes Bild:<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Firmen<br />
MitarbeiterInnen<br />
<strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> 103<br />
<strong>SEL</strong> GmbH 21<br />
Hydros Gmbh 89<br />
SE Hydropower Gmbh 84<br />
<strong>SEL</strong>EDISON <strong>AG</strong> 14<br />
<strong>SEL</strong>NET Gmbh 90<br />
<strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong> 21<br />
Fernheizwerke 5<br />
Insgesamt 427<br />
(Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
50<br />
0<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
In der großen Mehrzahl handelt es sich um Berufe mit gezielter fachlicher Ausprägung und<br />
hohem technologischen Niveau. Es ist eine Tatsache, dass im Energiebereich sowohl auf der<br />
technischen wie auch auf der administrativen Ebene laufend neue Berufsbilder entstehen, die<br />
es vor wenigen Jahren in unserem Land nicht oder kaum gegeben hat. Daher ist der spezifische<br />
Arbeitsmarkt kaum vorhanden, was bedeutet, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter zum Großteil selbst aus- und weiterbilden müssen.<br />
In dieser Hinsicht ist die <strong>SEL</strong> sehr aktiv. Ihre Fortbildungsprogramme laufen das ganze Jahr über<br />
und werden zu einem Teil auch kofinanziert, vor allem durch den Europäischen Sozialfonds (ESF).<br />
Die in die <strong>SEL</strong>-Gruppe eingegliederten MitarbeiterInnen von ENEL Produzione SPA, ENEL<br />
Distribuzione SPA und EDISON SPA haben eine zusätzliche Gesundheitsfürsorge mit ins Unternehmen<br />
gebracht. Im Sinne der Gleichberechtigung aller <strong>SEL</strong>-MitarbeiterInnen beschloss der<br />
Verwaltungsrat im Oktober <strong>2011</strong> für alle anderen MitarbeiterInnen der Gruppe, die noch keine<br />
Zusatzgesundheitsfürsorge aufweisen, eine solche einzuführen und genehmigt die erforderlichen<br />
Mittel. In den Genuss kommen die MitarbeiterInnen der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong>, der <strong>SEL</strong> GmbH, der <strong>SEL</strong>GAS<br />
GmbH und der <strong>SEL</strong>GAS NET <strong>AG</strong> sowie die MitarbeiterInnen der von der <strong>SEL</strong>-Gruppe kontrollierten<br />
Fernheizwerke.<br />
Die <strong>SEL</strong> unterstützt aktiv eine familienfreundliche Personalpolitik, bei der auf die familiären Bedürfnisse<br />
der vielen jungen Arbeitskräfte nach Möglichkeit Rücksicht genommen wird. Part time<br />
ist in der <strong>SEL</strong>-Gruppe, besonders bei Frauen mit Kindern an der Tagesordnung.<br />
Eine große Aufgabe der <strong>SEL</strong>-Gruppe im Personalbereich besteht auch darin, aus einer Vielzahl<br />
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zum Teil aus sehr unterschiedlichen Arbeitsbereichen<br />
stammen und übernommen worden sind, ein einheitliches Ganzes zu gestalten, wo unterschiedliche<br />
Sprachen und Kulturen respektiert und gefördert und auf der menschlich-sozialen Ebene<br />
harmonisiert werden. Die <strong>SEL</strong>-Gruppe ist sehr schnell gewachsen, zu einem wesentlichen Teil<br />
durch die Übernahme bereits bestehender Sektoren in der Energiewirtschaft. Alle diese auf<br />
einen gemeinsamen unternehmerischen Nenner zu bringen, ist und bleibt weiterhin Ziel der<br />
<strong>SEL</strong>-Personalpolitik.
Vorausblick<br />
Im operativen Bereich erfolgte der Übergang vom<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> zum Geschäftsjahr 2012 reibungslos.<br />
Die erste Jahreshälfte 2012<br />
Die Konsolidierung der bisher erreichten Positionen im Energiebereich wird<br />
fortgesetzt, laufende Projekte werden weiter betrieben, neue Projekte in<br />
Angriff genommen. Neue Akzente werden gesetzt, besonders auch in den<br />
Beziehungen zu den Standortgemeinden, also den territorialen Gebieten, in<br />
denen Wasserkraftwerksanlagen bestehen, wo in den kommenden Jahren<br />
große Umweltinvestitionen vorgenommen werden.
52 Die erste Jahreshälfte 2012<br />
Die erste Jahreshälfte 2012 53<br />
Die erste<br />
Jahreshälfte 2012<br />
Wechsel bei Gesellschaften<br />
Der Führungswechsel bei der Muttergesellschaft der <strong>SEL</strong>, der <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong>, hat in den ersten Monaten<br />
2012 zu einer Reihe von Veränderungen und Erneuerungen auch bei mehreren Tochtergesellschaften<br />
geführt. Insgesamt wurden bei den 30 Gesellschaften in den ersten sechs Monaten in 17<br />
Verwaltungsräten Änderungen vollzogen. Dabei wurde insbesondere auf fachliche Kompetenz,<br />
Einbindung der zweiten Führungsebene und ausgeglichen Geschlechtervertretung geachtet. Zusätzlich<br />
wurde ein strukturiertes Vergütungssystem erarbeitet, welches auf vier Vergütungsebenen<br />
aufbaut und der unterschiedlichen großen Komplexität, Verantwortung und Arbeitsnotwendigkeit<br />
Rechnung trägt. Dieses Vergütungssystem wird schrittweise den Unternehmenspartnern bei Neubestellung<br />
vorgeschlagen.<br />
Seit Anfang Juli 2012 wird das gesamte Stromnetz der <strong>SEL</strong>NET, über 5.100 km, von der neuen Leitzentrale<br />
der <strong>SEL</strong> in der Bozner Resselstraße ("Enzian Tower") rund um die Uhr überwacht.<br />
Verhandlungen über „offene Baustellen“<br />
Die Kontakte zwischen <strong>SEL</strong> und den Etschwerken von Bozen/Meran zogen sich das ganze Jahre<br />
<strong>2011</strong> hin und wurden 2012 fortgesetzt. Es geht darum, die infolge der Zuteilung der Konzessionen<br />
für die vormaligen ENEL-Kraftwerke in Südtirol entstandenen Divergenzen beizulegen, die<br />
Rekurse der Etschwerke gegen die Konzessionserteilungen an die <strong>SEL</strong> aus der Welt zu schaffen<br />
und gemeinsame Projekte in Angriff zu nehmen.<br />
Ein wesentlicher Schritt vorwärts in Richtung einer Lösung zeichnete sich bei den Verhandlungen<br />
der neuen <strong>SEL</strong>-Führung im Mai 2012 ab. Kurz vorher hatte sich die Lage trotz Monate langer<br />
Bemühungen seitens der <strong>SEL</strong> etwas zugespitzt und es hatte kurz den Anschein, als würden die<br />
Etschwerke ihre sämtlichen Rekurse gegen die Zuweisung der Konzessionen für die vormaligen<br />
ENEL-Kraftwerke sowie für das ebenfalls der <strong>SEL</strong> zugewiesene Kraftwerk Töll (dessen Konzession<br />
bis zum Auslaufen den Etschwerken gehörte) aufrecht erhalten. Bewirkt wurde die Verschärfung<br />
der Lage durch einen Rechtsspruch des römischen Verfassungsgerichtshofes, welcher das <strong>2011</strong> erlassene<br />
Landesgesetz außer Kraft setzte, mit welchem die automatische Konzessionsverlängerung<br />
für ein gemeinsamen Kraftwerk von <strong>SEL</strong> und Etschwerken durch Zusammenlegung der bisherigen<br />
Kraftwerke Töll und Marling hätte geregelt werden sollen.<br />
In dieser kritischen Lage häuften sich die Treffen und Verhandlungen zwischen der neuen <strong>SEL</strong>-<br />
Führung und den Etschwerken im eindringlichen Bemühen, einen gangbaren Ausweg zu finden,<br />
und auf beiden Seiten wurden auch die Gesellschafter – Land Südtirol auf der einen, die Bürgermeister<br />
von Bozen und Meran auf der anderen Seite – direkt in die Verhandlungen einbezogen.<br />
Nach wenigen Tagen intensiver Beratungen konnte <strong>SEL</strong>-Präsident Wolfram Sparber mitteilen, dass<br />
eine Einigung gefunden worden war. An dem definitiven Dokument für die Einigung wurde im Juni<br />
2012 noch gearbeitet.<br />
Mit der Beilegung des Streitfalls zwischen den beiden größten Energieproduzenten und Energietradern<br />
in Südtirol, <strong>SEL</strong> und Etschwerke, welche beide Gesellschaften im Eigentum von öffentlichen<br />
Körperschaften (Land und Gemeinden Bozen/Meran) sind, wird der Weg für zukünftige<br />
Kooperationen im Gesamtinteresse Südtirols geebnet.<br />
Zu den „offenen Baustellen“ im <strong>SEL</strong>-Arbeitskalender <strong>2011</strong> gehörten auch die Rekurse des Vinschgauer<br />
Elektrizitätskonsortiums (VEK) gegen die <strong>SEL</strong>-Konzessionen. Über die Beilegung dieser<br />
Differenzen wurde das gesamte Jahr <strong>2011</strong> hindurch in Abständen verhandelt, und man kam gegen<br />
Jahresende einer Lösung näher, ohne allerdings einen positiven Abschluss zu erreichen. Nach dem<br />
Wechsel an der Führungsspitze wurden die Verhandlungen neu aufgenommen und sie laufen in<br />
Richtung einer positiven Regelung im Verlaufe des Jahres 2012.<br />
Die dritte „Baustelle“ auf ähnlicher Ebene wie mit Vinschgau und Etschwerken bezieht sich auf<br />
die zwischen <strong>SEL</strong> und Stadtwerken Brixen offenen Fragen. Bisher sind auch diese Fragen ohne<br />
definitive Regelung geblieben; es geht auch hier um Rekurse gegen die der <strong>SEL</strong> zugewiesenen<br />
Konzessionen für vormalige ENEL-Kraftwerke. Auch hier wird für das Jahr 2012 mit einem positiven<br />
Abschluss gerechnet.
54 Die erste Jahreshälfte 2012<br />
Die erste Jahreshälfte 2012 55<br />
Operation DELMI<br />
In den letzten zwei Jahren haben alle großen europäischen Energiekonzerne an Börsenwert<br />
verloren, obwohl der Bedarf an Energie und auch die Kosten sowie die Energiepreise gestiegen<br />
sind. Gleich wie große deutsche Energiekonzerne haben auch die Aktien der italienischen Großen<br />
(ENEL, EDISON) an der Börse massiv verloren. So verlor die EDISON-Aktie in wenigen Jahren<br />
mehr als die Hälfte ihres Handelswerts. Die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong>, über ihre 10 Prozent Anteile an der Gesellschaft<br />
DELMI EDISON-Miteigentümerin, hat gleich wie alle anderen Aktionäre Verluste erlitten.<br />
Diese Verluste müssen in den Bilanzen ausgewiesen werden.<br />
EDIPOWER, an der die <strong>SEL</strong> mit 7 Prozent beteiligt<br />
ist, verfügt in drei Regionen (Friaul-Juilisch Venetien,<br />
Lombardei, Kampanien) über insgesamt 52 große,<br />
mittlere und kleine Wasserkraftwerke. Die <strong>SEL</strong> kann<br />
als neuer Miteigentümer von EDIPOWER jährlich<br />
rund eine Milliarde Kilowattstunden Strom zu<br />
Vorzugskonditionen beziehen. Im Bild EDIPOWER-<br />
Stauseen in der Nähe von Udine.<br />
Der Energiekonzern EdF (Electricité de France) Eigentümer und Betreiber von zahlreichen Atomkraftwerken<br />
in Frankreich, hat in den letzten beiden Jahren mehrmals versucht, die Mehrheitskontrolle<br />
über EDISON zu erlangen. Es gab harte Verhandlungen – auch mit DELMI – bis es Anfang<br />
2012 zu einer Einigung kam, wodurch EdF effektiv die Mehrheitskontrolle der EDISON übernahm,<br />
während der Kraftwerkssektor aus dem Konzern herausgenommen und den italienischen Partnern<br />
als EDIPOWER zugeschlagen wurde, darunter auch an <strong>SEL</strong> und Dolomiti Energia. Die <strong>SEL</strong> wurde<br />
über ihre Anteile an DELMI in diese Verhandlungen einbezogen.<br />
Einstieg in EDIPOWER<br />
Die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> hat zu Beginn des Jahres 2012 beschlossen, ihre DELMI-Beteiligung in die neu kontrollierte<br />
Energiegesellschaft EDIPOWER einzubringen. EDIPOWER ist künftig der zweitgrößte<br />
Stromproduzent in Italien und <strong>SEL</strong> wird daran knapp 7 Prozent halten. Die <strong>SEL</strong> wird zudem im<br />
elfköpfigen EDIPOWER-Verwaltungsrat mit einem Mitglied vertreten sein.<br />
2005 hatte <strong>SEL</strong> beschlossen, in DELMI mit dem Ziel einzusteigen, die Mehrheit der Südtiroler<br />
EDISON-Kraftwerke zu übernehmen. DELMI hat damals gemeinsam mit dem französischen<br />
Energiekonzern EDF die Kontrolle von EDISON übernommen. Nach langen Verhandlungen ist es<br />
schließlich 2008 gelungen, die joint venture Hydros GmbH zu gründen. Diese betreibt seitdem 7<br />
Südtiroler Ex-EDISON-Großkraftwerke, hat den Rechtssitz in Bozen und gehört zu 60 % <strong>SEL</strong> und<br />
zu 40 % EDISON.<br />
Für EDISON stellten die letzten Jahre – gleich wie für die meisten großen europäischen Energiekonzerne<br />
(EDF, E.ON, RWE, ENEL, ENI) – Zeiten mit kritischen Wertentwicklungen dar, welche<br />
sich auch auf die Besitzer DELMI und EDF übertrugen. Aufgrund des Ende Dezember <strong>2011</strong><br />
neu ausgehandelten Abkommens mit dem französischen Energieriesen EDF sind die Karten neu<br />
gemischt worden. Das Abkommen sieht vor, dass EDF die Anteile von DELMI an EDISON übernimmt<br />
und damit EDISON kontrolliert; auf der anderen Seite wird EDISON die Beteiligung von<br />
EDIPOWER abgeben und diese wird von DELMI übernommen.<br />
EDIPOWER ist ein Unternehmen, das aus der Privatisierung von ENEL hervorgegangen ist und<br />
eine Reihe von deren Kraftwerken übernommen hat. Die Wasserkraftwerke bei EDIPOWER<br />
besitzen Konzessionen bis 2029 bzw. 2032. EDIPOWER produzierte <strong>2011</strong> ca. 13 TWh Strom<br />
(etwa 4% des italienischen Stromverbrauchs); 2010 verzeichnete EDIPOWER einen Umsatz von<br />
1,1 Milliarden €, einen Gewinn nach Steuern von 45 Millionen € bei über 1000 Mitarbeitern.<br />
EDIPOWER hat in den letzten fünf Jahren knapp 2 Milliarden € in die Modernisierung der eigenen<br />
Kraftwerke investiert und im gleichen Zeitrahmen den Schuldenstand von ca. 1,9 auf rund 1<br />
Milliarde € reduziert.<br />
Die <strong>SEL</strong> bemüht sich seit einiger Zeit, von EDISON die Bereitschaft zu erreichen, die restlichen<br />
40 Prozent Anteile an Hydros GmbH an Südtirol abzutreten. Die <strong>SEL</strong>-Eigentümer Land und<br />
Gemeinden haben ihre grundsätzliche Zustimmung gegeben, vorerst mit dem Vorbehalt, dass die<br />
Finanzierung dieses Vorhabens nicht den Landeshaushalt belasten dürfe. Diese Verhandlungen sind<br />
allerdings während der Zeit, als die Übernahme der EDISON durch EdF zur Verhandlung stand,<br />
ins Stocken geraten. Nach der Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse bei EDISON zugunsten<br />
der EdF sind nicht mehr die vormaligen italienischen Partner für eine solche Grundsatzentscheidung<br />
mit zuständig, sondern die Franzosen. Das erschwert das Ganze sicherlich, doch wird die<br />
<strong>SEL</strong> dieses Ziel weiter im Auge behalten.
56 Die erste Jahreshälfte 2012<br />
Die erste Jahreshälfte 2012 57<br />
Je komplexer und kostenaufwendiger jedoch für die öffentlichen Körperschaften der Umgang mit<br />
den einheimischen erneuerbaren Ressourcen wurde, umso deutlicher wurde die Notwendigkeit<br />
erkannt, die Gemeinden in die Führung und Gestaltung der Wasserkraftanlagen einzubeziehen.<br />
Entscheidend in dieser Strategie war der Umstand, dass die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> anlässlich der Einreichung<br />
ihrer Gesuche um die Konzessionserteilung für die in Südtirol befindlichen 12 großen und sieben<br />
kleineren ENEL-Kraftwerken für die Konzessionsdauer von <strong>2011</strong> bis 2040 Umweltinvestitionen<br />
in Höhe von insgesamt über 400 Millionen Euro vorschlug. Diese Investitionen wurden bei der<br />
Zuteilung der Konzessionen an die Siegerprojekte – 11 große und 7 kleine gingen an die <strong>SEL</strong> <strong>AG</strong><br />
– verbindlich. Daraus ergab sich für die Standortgemeinden – das sind jene Gemeinden, in denen<br />
sich Wasserkraftanlagen oder Teile von Wasserkraftanlagen befinden – die Notwendigkeit und die<br />
Auflage, den Einsatz dieser Umweltgelder mittel- und langfristig zu planen und mit dem Konzessionsnehmer<br />
<strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> sowie mit dem Konzessionsgeber Land Südtirol abzustimmen.<br />
Um diese Abstimmung zu erleichtern, wurde die Einrichtung von so genannten Kraftwerksbeiräten<br />
beschlossen. Auf einer gemeinsamen Sitzung von Vertretern des Landes, der <strong>SEL</strong>, des Gemeindenverbandes<br />
und der Standortgemeinden wurde das Konzept eingehend besprochen. 30<br />
Standortgemeinden erhalten im Verlaufe des Jahres 2012 nunmehr einen solchen Beirat, ein beratendes<br />
Gremium, das sich aus Vertretern des Landes, der <strong>SEL</strong>-Gruppe und der Standortgemeinden<br />
zusammensetzt. Von der Initiative betroffen sind die Standortgemeinden von Kraftwerken<br />
der SE Hydropower und der SF Energy, des Kraftwerks Laas der Hydros und des Kraftwerks Töll<br />
der <strong>SEL</strong> GmbH: Sarntal, Jenesien, Ritten, Bozen, Mühlwald, Ulten, Franzensfeste, Vahrn, Brixen, Natz<br />
Schabs, Lüsen, Rodeneck, Mühlbach, Kastelruth, Lajen, Waidbruck, Barbian, Sand in Taufers, Völs,<br />
Karneid, St. Pankraz, Lana, Martell, Laas, Latsch, Altrei, Neumarkt, Salurn, Partschins und Algund.<br />
Die Beiräte treten periodisch zusammen und sind im Dreijahresrhythmus auch für die Erarbeitung/Evaluierung<br />
der so genannten „Dreijahrespläne“ für die Umweltinvestitionen zuständig.<br />
Wasser in Harmonie mit der Umwelt<br />
Die Kraftwerksbeiräte<br />
Eine Institution zur Entspannung im Energiebereich<br />
In den letzten zehn Jahren bildete der Energiebereich ein permanentes Spannungsfeld in der Südtiroler<br />
Volkswirtschaft. Die öffentliche Hand – Land und Gemeinden – konnte sich nicht auf eine<br />
allgemein gültige gemeinsame Linie in der Handhabung der örtlichen Energiequellen, darunter vor<br />
allem Wasser, einigen. Das Land wollte – nach dem Grundsatz, wonach ein so wichtiges strategisches<br />
Gut der Allgemeinheit gehören und von dieser kontrolliert und geführten werden sollte<br />
– die Kontrolle über die Wasserwirtschaft in den eigenen Händen und den Anteil der Gemeinden<br />
eher niedrig halten und auch bei der Realisierung neuer Anlagen als Partner markant dabei<br />
sein. Auch erwies sich in der Praxis, dass der Bau neuer Anlagen und der Erwerb von Anteilen an<br />
bestehenden Anlagen für manche Gemeindehaushalte belastend wurde.<br />
Im Einzelnen bieten die Kraftwerksbeiräte<br />
» periodische Informationen über die Wasserkraftanlage<br />
» Informationen über allfällige anstehende Potenzierungen der Anlagen<br />
» Informationen über bevorstehende Umweltmaßnahmen im<br />
Einzugsgebiet der Anlagen<br />
» Besprechung, Festlegung und Budgetierung der<br />
Umweltmaßnahmen, welche von den Gemeinden bzw.<br />
von der Betreibergesellschaft bzw. von der Landesverwaltung<br />
durchgeführt werden.
58 Die erste Jahreshälfte 2012<br />
Die erste Jahreshälfte 2012 59<br />
Seit mehreren Jahren laufen seitens der <strong>SEL</strong> und der Südtiroler Landesregierung Gespräche mit<br />
dem staatlichen italienischen Betreiber der Hochspannungslinien TERNA, um diese Verbindung,<br />
die in den Kompetenzbereich von TERNA fällt, wieder herzustellen. Im Frühjahr 2012, nach Vorsprachen<br />
einer Delegation unter <strong>SEL</strong>-Präsident Wolfram Sparber und Landesrat Michl Laimer bei<br />
der italienischen staatlichen Netzagentur TERNA sowie nach einem Treffen in Rom des Landeshauptmannes<br />
Luis Durnwalder mit deren Präsidenten Luigi Roth, wurde Bewegung in diese seit<br />
Jahrzehnten ruhende Thematik gebracht.<br />
Die Südtiroler Landesregierung hat in der Folge von Amtswegen die Trassierung dieser Linie in<br />
den Bauleitplan der betroffenen Gemeinde Gossenass/Brenner eingetragen und damit auch eine<br />
der technischen Voraussetzungen für die Aufnahme der Arbeiten für die Wiederherstellung der<br />
Linie geschaffen. Anfang Juli fasste die Landesregierung einen weiteren Beschluss, um diese<br />
Arbeiten für den Zusammenschluss des italienischen mit dem österreichischen Stromnetz am<br />
Brenner zu ermöglichen.<br />
Entwicklung der Energiekosten<br />
<strong>SEL</strong>TRADE bleibt der günstigste Stromanbieter<br />
Wiltener Leitung ist wieder im gespräch<br />
Von allen Stromanbietern auf dem freien Südtiroler Energiemarkt sind die Angebote der <strong>SEL</strong>-<br />
TRADE mit ihren 4 PLUSProdukten die günstigsten. Dies hat die AEEG (Aufsichtsbehörde für<br />
Strom und Gas) in ihrer Erhebung Anfang 2012 bestätigt. Innerhalb eines Jahres sind, wie die<br />
Preisbeobachtungsstelle der Verbraucherzentrale errechnet hat, die Stromkosten generell um<br />
rund 15 Prozent gestiegen. Das bedeutet für die Familienhaushalte eine wachsende Belastung,<br />
und es ist derzeit nicht abzusehen, wann diese Spirale zum Stillstand kommt.<br />
Alle vier Monate nimmt die Aufsichtsbehörde AEEG eine Kostenanpassung vor, was derzeit<br />
bedeutet, dass die Preise in der Norm im Viermonatsrhythmus steigen. Dies bedeutet wiederum,<br />
dass der Endverbraucher alle vier Monate mit zusätzlichen Energiekosten belastet wird, was sich<br />
in der laufenden Wirtschafts- und Finanzkrise besonders schmerzhaft bemerkbar macht.<br />
Die Energiekosten hängen in erster Linie von den Kosten der Rohstoffe Erdöl und Erdgas ab.<br />
Wenn diese steigen, erhöhen sich auch die Kosten für die Endverbraucher. Auf der Internetseite<br />
der staatlichen Aufsichtsbehörde für Strom und Gas (AEEG) werden die 20 Stromanbieter auf<br />
dem Südtiroler Markt regelmäßig entsprechend ihren Angeboten gereiht. Die Angebote von<br />
<strong>SEL</strong>TRADE haben im ersten Trimester 2012 in allen vier behandelten Kategorien, mit denen die<br />
<strong>SEL</strong> auf dem freien Strommarkt im Land auftritt, am günstigsten abgeschnitten.<br />
In den ersten Monaten 2012 wurden auf politischer und auch technischer Verhandlungsebene<br />
an den Voraussetzungen gearbeitet, um die schon einmal bestandene Stromverbindung zwischen<br />
Süd- und Nordtirol über den Brenner zu reaktivieren. Die so genannte „Wiltener Leitung“<br />
wurde im Jahr 1961 nach der ersten großen Anschlagserie auf Stromleitungen in Südtirol gekappt<br />
und seither nicht wieder instand gesetzt. Es handelt sich um die Hochspannungsleitung vor der<br />
Grenze am Brenner.
Die erste Jahreshälfte 2012<br />
61<br />
2012: Projekte auf dem Weg<br />
Mit der steigenden Anzahl von Kraftwerken, die in den letzten Jahren von der <strong>SEL</strong> mehrheitlich<br />
übernommen wurden oder gemeinsam mit anderen einschlägigen Unternehmen geführt werden,<br />
haben auch die laufenden Instandhaltungsarbeiten zugenommen. Auch eine Reihe von neuen Wasserkraftprojekten<br />
befindet sich in der Realisierungsphase. Dutzende von Millionen Euro werden im<br />
laufenden Jahr investiert, um Produktion zu optimieren, neue Produktionsbetriebe auf die Beine zu<br />
stellen und veraltete Strukturen durch neue zu ersetzen.<br />
GroSSe Arbeiten am<br />
Kraftwerk Mühlen<br />
Der 15. November 2012 ist der Termin, zu<br />
dem die umfangreichen Arbeiten zur Modernisierung<br />
des Kraftwerks Mühlen abgeschlossen<br />
sein sollen. Dabei geht es um den Austausch<br />
der beiden Maschinensätze mit insgesamt vier<br />
Turbinen, um den Neubau von Generatoren<br />
und Transformatoren und der Hochspannungsanlage.<br />
Begonnen wurden die Arbeiten über 15<br />
Millionen Euro im September <strong>2011</strong>. Die gesamte<br />
Anlage wird automatisiert und modernisiert.<br />
Energie Schnals<br />
Konsortial-GmbH<br />
Dieses Kraftwerk, an dem die Hydros GmbH<br />
zu 40 Prozent und die Gemeinde Schnals zu<br />
60 Prozent beteiligt ist, ist seit <strong>2011</strong> in Betrieb.<br />
In einem ersten Abschnitt wurde der Schnalser<br />
Bach eingeleitet. Dann wurde mit einer<br />
Beileitung auch der Lageinbach eingeleitet und<br />
im Anschluss das Krafthaus fertig gestellt. Die<br />
geplante Jahresproduktion liegt bei geschätzten<br />
11,5 Millionen kWh.<br />
E-Werk Eggental<br />
Konsortial-GmbH<br />
Heftig gearbeitet wurde im heurigen Winter<br />
und Frühjahr am Bau des neuen Wasserkraftwerks<br />
im Eggental, an dem die Gemeinden<br />
Karneid, Deutschnofen, Welschnofen, Tiers,<br />
Völs, ein Privater und die <strong>SEL</strong> GmbH (mit 36<br />
Prozent) beteiligt sind. Die Druckleitung von<br />
der Wasserfassung des Eggentaler Baches bei<br />
Birchabruck weg ist fast fertig, noch zu bauen<br />
ist das Krafthaus (in der Nähe des Restaurants<br />
Wasserfall); das Werk mit einer Jahreskapazität<br />
von rund 12 Millionen kWh soll im Jahr 2012<br />
den Betrieb aufnehmen können. Bereits seit<br />
Ende des Vorjahres in Betrieb ist das Kraftwerk<br />
Breien Konsortial GmbH mit einem jährlichen<br />
Produktionsvolumen von 11 Millionen kWh.<br />
An diesem Kraftwerk sind neben der <strong>SEL</strong><br />
GmbH mit 36 Prozent Anteil die Gemeinden<br />
Deutschnofen, Welschnofen, Karneid, Tiers und<br />
Völs beteiligt.
62 Die erste Jahreshälfte 2012<br />
Die erste Jahreshälfte 2012 63<br />
Struktur – heute und zukunft<br />
Ziele:<br />
• Schaffen einer schlanken und effizienten Struktur<br />
• Klare Trennung zwischen Produktion und Verteilung<br />
strom wärme gas klimaschutz beteiligungen<br />
Produktion trading verteilung services<br />
kompetenzen – heute und ausblick<br />
Kraftwerk Wiesen-Pfitsch<br />
Dieses neue Wasserkraftwerk, das von Hydros<br />
GmbH (30 Prozent Anteil), Gemeinde Pfitsch<br />
(28 %), Interessentschaft Wiesen (28 %) und<br />
der Wiesen Energie GmbH (14 %) erbaut<br />
wird, befindet sich in der Planungsphase. Mit<br />
den Arbeiten wird voraussichtlich 2013 begonnen,<br />
die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2014<br />
vorgesehen. Das Werk nutzt das Wasser des<br />
Pfitscher Baches und wird eine Jahresproduktion<br />
von rund 10 Millionen Kilowattstunden<br />
aufweisen. Die Planung liegt in den Händen<br />
des <strong>SEL</strong>-Engineering Teams.<br />
Stromnetz St. Jakob<br />
In der Fraktion St. Jakob (Gemeinde Wiesen-<br />
Pfitsch) wird bald das gesamte, rund 10 km<br />
lange Stromverteilernetz unterirdisch verlegt<br />
sein. 2005 hat die <strong>SEL</strong> das damals veraltete<br />
Netz übernommen, und die Techniker der<br />
<strong>SEL</strong> projektierten die Erdkabelleitung sowohl<br />
Produktion trading verteilung services<br />
für die Niederspannung als auch für die<br />
Mittelspannung. Die Niederspannungsleitung<br />
für die mehr als 250 Abnehmer ist bereits<br />
in Betrieb; die Arbeiten an der Mittelspannungsleitung<br />
begannen letzten September<br />
und werden demnächst abgeschlossen. Dann<br />
wird die Stromversorgung von St. Jakob<br />
unter drei Gesichtspunkten optimiert sein:<br />
Die Versorgungssicherheit, besonders auch<br />
im Winter, ist voll gewährleistet; die Leistung<br />
des Netzes wird erhöht und kann auch die<br />
erhebliche Produktion aus den zahlreichen<br />
Fotovoltaikanlagen und privaten kleinen Wasserkraftwerken<br />
aufnehmen; die Kabelerdverlegung<br />
Ausblick<br />
schließlich kommt den ökologischen<br />
Erfordernissen entgegen. Anschließend muss<br />
noch eine rund 13 km lange Leitung bis nach<br />
Wiesen geführt werden. Solar- und Windenergie Contracting
64<br />
Die erste Jahreshälfte 2012<br />
Operativer Gewinn – buchhalterischer Verlust<br />
Die Eckdaten <strong>2011</strong> der <strong>SEL</strong>-Gruppe lesen sich imposant: 478.355.229 Euro Umsatz, ein konsolidiertes<br />
operatives Ergebnis vor Steuern (EBIT) von 89,2 Mio. Euro, 38,9 Millionen Euro an<br />
bezahlten Steuern und 427 Mitarbeiter in der gesamten <strong>SEL</strong>-Gruppe stellen für das Land Südtirol<br />
eine wichtige volkswirtschaftliche Größe dar. Der Gesamtbetrag der betrieblichen Erträge der<br />
Gesellschaft hat sich von 2010 auf <strong>2011</strong> fast verdoppelt (von 272,22 auf 494,79 Millionen Euro),<br />
das operative Ergebnis konnte verdreifacht werden (von 28,5 auf 89,2 Millionen Euro). Aufgrund<br />
der <strong>2011</strong> notwendig gewordenen Abwertung der DELMI Beteiligung in Höhe von 73,9 Millionen<br />
Euro, liegt das definitive Ergebnis der Gruppe allerdings bei einem Verlust von 22,9 Millionen Euro.<br />
Die buchhalterisch ausgewiesene Abwertung, welche unterm Strich zu einem Bilanzverlust<br />
geführt hat, schmälert in keiner Weise die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die effektive<br />
Leistung der <strong>SEL</strong>-Gruppe, die sich in ihrem operativen Ergebnis als gesund, solide und zukunftsorientiert<br />
präsentiert. Der Wert der Unternehmensgruppe hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens<br />
bereits manifestiert, wird aber in Zukunft in seiner engen Verflechtung mit der Südtiroler<br />
Volkswirtschaft noch besser erkannt und auch geschätzt werden.<br />
Ebit Sel Gruppe<br />
100.000.000 €<br />
90.000.000 €<br />
80.000.000 €<br />
70.000.000 €<br />
60.000.000 €<br />
50.000.000 €<br />
40.000.000 €<br />
30.000.000 €<br />
20.000.000 €<br />
10.000.000 €<br />
0 €<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
EBIT: Operatives Ergebnis vor Steuern ohne Betrachtung der Finanzanlagen und Wertberichtigungen<br />
EBIT
Konzernbilanz <strong>2011</strong><br />
Der <strong>SEL</strong> ag<br />
bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong><br />
67<br />
II IMMATERIELLES ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGEN<br />
1) Grundstücke und Bauten<br />
50.005.858<br />
49.690.610<br />
2) anlagen und Maschinen<br />
272.095.954<br />
277.780.885<br />
3) Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
685.611<br />
726.717<br />
4) Sonstige Güter<br />
1.426.931<br />
1.522.187<br />
5) Im Entstehen befindliches Anlagevermögen und Anzahlungen<br />
6.882.401<br />
8.127.586<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> (II)<br />
331.096.755<br />
337.847.985<br />
III FINANZANL<strong>AG</strong>EN<br />
1) Beteiligungen an:<br />
178.365.322<br />
248.368.570<br />
b) verbundenen Unternehmen<br />
71.518.747<br />
67.524.447<br />
d) anderen Unternehmen<br />
106.846.575<br />
180.844.123<br />
Vermögensbilanz<br />
2) Forderungen:<br />
b) gegen verbundene Unternehmen<br />
4.391.090<br />
150.000<br />
4.475.321<br />
-<br />
AKTIVA<br />
B) ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGEN<br />
1 IMMATERIELLES ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGEN<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
31.12.2010<br />
d) gegen andere über 12 Monate<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> (III)<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGEN (B)<br />
4.241.090<br />
182.756.412<br />
611.966.518<br />
4.475.321<br />
252.843.891<br />
699.236.947<br />
1) aufwendungen für die Errichtung und Erweiterung des Unternehmens<br />
2.767<br />
1.885<br />
C) UMLAUFVERMÖGEN<br />
3) Rechte aus gewerblichen Patenten und Rechte auf Nutzung geistiger Werke<br />
223.857<br />
310.674<br />
1 VORRÄTE<br />
4) Konzessionen, Lizenzen, Marken und ähnliche Rechte<br />
92.431.803<br />
102.296.204<br />
1) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
3.976.197<br />
3.316.510<br />
5) Geschäftswert<br />
321.200<br />
642.400<br />
3) In Ausführung befindliche Arbeiten auf Bestellung<br />
3.841.229<br />
2.303.238<br />
5 bis) Konsolidierungsdifferenz<br />
3.581.983<br />
3.880.481<br />
4) Fertige Erzeugnisse und Waren<br />
2.675.914<br />
6.163.717<br />
7) Sonstiges<br />
1.551.741<br />
1.413.427<br />
5) anzahlungen<br />
-<br />
-<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> (I)<br />
98.113.351<br />
108.545.071<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> (I)<br />
10.493.340<br />
11.783.465
68 bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong><br />
II FORDERUNGEN<br />
1) gegen Kunden innnerhalb 12 Monate<br />
gegen Kunden über 12 Monate<br />
3) gegen verbundene Unternhemen innerhalb 12 Monate<br />
gegen verbundene Unternehmen über 12 Monate<br />
4-bis) Guthaben abgabenrechtlicher Natur innerhalb 12 Monate<br />
Guthaben abgabenrechtlicher Natur über 12 Monate<br />
4-ter) Steuervorauszahlungen innerhalb 12 Monate<br />
Steuervorauszahlungen über 12 Monate<br />
5) gegen Andere innerhalb 12 Monate<br />
gegen Andere über 12 Monate<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> (II)<br />
84.312.186<br />
-<br />
371.504<br />
-<br />
5.609.727<br />
-<br />
8.976.437<br />
-<br />
21.897.771<br />
72.672<br />
121.240.297<br />
59.336.221<br />
-<br />
411.659<br />
-<br />
7.900.897<br />
-<br />
4.802.900<br />
-<br />
4.752.936<br />
-<br />
77.204.613<br />
III FINANZVERMÖGEN, DAS KEIN ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGEN DARSTELLT<br />
6) Sonstige Wertpapiere<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> (III)<br />
4.950.000<br />
4.950.000<br />
-<br />
-<br />
IV FLÜSSIGE MITTEL<br />
1) Einlagen bei Banken und bei der Post<br />
3) Kassenbestand in Geld und Wertzeichen<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> (IV)<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> UMLAUFVERMÖGEN (C)<br />
89.839.224<br />
15.735<br />
89.854.959<br />
226.538.596<br />
29.489.350<br />
13.196<br />
29.502.546<br />
118.490.624<br />
D) ANTIZIPATIVE UND TRANSITORISCHE RECHNUNGSABGRENZUNG<br />
2) aktive antizipative und transitorische Rechnungsabgrenzung<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> RECHNUNGSABGRENZUNG (D)<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> AKTIVA<br />
2.800.497<br />
2.800.497<br />
841.305.611<br />
2.855.688<br />
2.855.688<br />
820.583.259
70 bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong><br />
bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong> 71<br />
PASSIVa<br />
A) EIGENKAPITAL<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
31.12.2010<br />
i<br />
Gesellschaftskapital<br />
305.500.000<br />
305.500.000<br />
II<br />
Rücklage aus dem Aufpreis auf Aktien<br />
-<br />
-<br />
III<br />
aufwertungsrücklagen<br />
-<br />
-<br />
IV<br />
Gesetzliche Rücklage<br />
2.751.393<br />
2.289.153<br />
V<br />
Satzungsmäßige Rücklagen<br />
-<br />
-<br />
VI<br />
Rücklage für eigene Aktien im Vermögensbestand<br />
-<br />
-<br />
VII<br />
andere Rücklagen<br />
67.281.804<br />
60.888.039<br />
- davon freiwillige Rücklage<br />
-<br />
-<br />
- davon Rücklage für net equity Aufwertungen<br />
-<br />
-<br />
- davon Rundung<br />
-<br />
-<br />
VIII<br />
Vorgetragene Jahresgewinne (-Verluste)<br />
(403.796)<br />
(4.584.952)<br />
B) FONDS FÜR RISIKEN UND LASTEN<br />
IX<br />
Jahresgewinn (-Verlust)<br />
(22.944.807)<br />
7.741.914<br />
1) Für Ruhestandsbezüge und ähnliche Verbdindlichkeiten<br />
4.730<br />
3.318<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong><br />
352.184.594<br />
371.834.154<br />
2) Für Steuern, einschließlich der gestundeten<br />
41.195.682<br />
43.954.316<br />
ANTEILE DRITTER<br />
1) am Gesellschaftskapital und den Rücklagen<br />
54.616.883<br />
53.256.999<br />
3) Sonstige<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> FONDS FÜR RISIKEN UND LASTEN (B)<br />
10.925.682<br />
52.126.094<br />
7.681.776<br />
51.639.410<br />
2) am Jahresergebnis<br />
7.334.888<br />
6.352.749<br />
C) ABFERTIGUNGEN FÜR ARBEITNEHMER<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> DRITTER<br />
61.951.771<br />
59.609.748<br />
abfertigungen für Arbeitnehmer<br />
3.936.069<br />
4.301.222<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> KONSOLIDIERTES EIGENKAPITAL (A)<br />
414.136.365<br />
431.443.902<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> ABFERTIGUNGEN (C)<br />
3.936.069<br />
4.301.222
72 bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong><br />
bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong> 73<br />
D) VERBINDLICHKEITEN<br />
3) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern aus Finanzierungen innerhalb 12 M.<br />
15.913.131<br />
22.758.400<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern aus Finanzierungen über 12 Monate<br />
-<br />
-<br />
4) Verbindlichkeiten gegenüber Banken innerhab 12 Monate<br />
67.470.350<br />
58.017.250<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Banken über 12 Monate<br />
146.259.354<br />
164.722.017<br />
5) Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern innerhalb 12 Monate<br />
705.320<br />
725.887<br />
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern über 12 Monate<br />
227.703<br />
933.023<br />
6) anzahlungen innerhalb 12 Monate<br />
4.977.606<br />
1.789.686<br />
anzahlungen über 12 Monate<br />
-<br />
-<br />
7) Verbindlichkeiten gebenüber Lieferanten innerhalb 12 Monate<br />
62.823.553<br />
47.431.407<br />
Verbindlichkeiten gebenüber Lieferanten über 12 Monate<br />
10) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen innerhalb 12 Monate<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen über 12 Monate<br />
12) Verbindlichkeiten aus Abgaben innerhalb 12 Monate<br />
Verbindlichkeiten aus Abgaben über 12 Monate<br />
13) Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen innerhalb 12 Monate<br />
-<br />
1.666.965<br />
-<br />
31.548.309<br />
-<br />
1.157.031<br />
-<br />
1.226.883<br />
-<br />
7.903.060<br />
-<br />
923.338<br />
E) ANTIZIPATIVE UND TRANSITORISCHE RECHNUNGSABGRENZUNG<br />
1) agio auf Darlehen<br />
2) Passive antizipative und transitorische Rechnungsabgrenzung<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> RECHNUNGSABGRENZUNG (E)<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> PASSIVA<br />
2.432.699<br />
20.253.167<br />
22.685.866<br />
841.305.611<br />
-<br />
16.542.572<br />
16.542.572<br />
820.583.259<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen über 12 Monate<br />
-<br />
-<br />
ORDNUNGSKONTEN<br />
14) Sonstige Verbindlichkeiten innerhalb 12 Monate<br />
15.671.895<br />
10.225.202<br />
Güter Dritter im Unternehmen<br />
35.000<br />
-<br />
Sonstige Verbindlichkeiten über 12 Monate<br />
-<br />
-<br />
Vom Unternehmen übernommene Risiken<br />
66.559.833<br />
40.747.190<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> VERBINDLICHKEITEN (D)<br />
348.421.217<br />
316.656.153<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> ORDNUNGSKONTEN<br />
66.594.833<br />
40.747.190
74 bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong><br />
bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong> 75<br />
B) BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN<br />
6) aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren<br />
265.316.648<br />
144.882.840<br />
7) aufwand für Dienstleistungen<br />
52.942.136<br />
36.708.068<br />
8) aufwand für die Nutzung von Gütern Dritter<br />
13.662.346<br />
12.371.796<br />
9) Personalaufwand<br />
19.698.171<br />
12.251.781<br />
a) Löhne und Gehälter<br />
14.017.959<br />
8.757.327<br />
b) Soziale Lasten<br />
4.239.204<br />
2.783.113<br />
c) Abfertigungen<br />
1.041.927<br />
634.959<br />
d) Ruehstandsbezüge und ähnliche Zahlungen<br />
189.737<br />
21.572<br />
e) Sonstige Aufwendungen<br />
209.344<br />
54.810<br />
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />
10) Abschreibungen und Wertminderungen<br />
a) Abschreibung des immateriellen Anlagevermögens<br />
41.183.417<br />
10.957.455<br />
35.751.686<br />
10.856.112<br />
A) BETRIEBLICHE ERTRÄGE<br />
1) Erträge aus Verkäufen und Leistungen<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
478.355.229<br />
31.12.2010<br />
268.413.172<br />
b) Abschreibung des Sachanlagevermögens<br />
c) Sonstige Wertminderungen des Anlagevermögens<br />
d) Wertminderungen der im Umlaufvermögen enthaltenen Forderungen<br />
und sonstige flüssige Zahlungsmittel<br />
29.575.566<br />
153.142<br />
497.254<br />
24.181.259<br />
-<br />
714.315<br />
2) Veränderungen der Vorräte an in Herstellung befindlichen,<br />
halbfertigen und fertigen Erzeugnissen<br />
3) Veränderungen der in Ausführung befindlichen Arbeiten auf Bestellung<br />
4) Zuwächse des Anlagevermögens durch Eigenleistungen<br />
5) Sonstige Erträge und Einnahmen<br />
- davon Betriebszuschüsse<br />
GESAMTBETR<strong>AG</strong> BETRIEBLICHE ERTRÄGE (A)<br />
-<br />
1.537.991<br />
5.028.863<br />
9.874.042<br />
443.108<br />
494.796.125<br />
-<br />
227.550<br />
426.505<br />
3.160.730<br />
1.127.249<br />
272.227.957<br />
11) Veränderungen der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren<br />
12) Rückstellungen für Risiken<br />
13) Sonstige Rückstellungen<br />
14) andere betriebliche Aufwendungen<br />
BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN (B)<br />
DIFFERENZ ZWISCHEN<br />
BETRIEBLICHEN ERTRÄGEN UND AUFWENDUNGEN (A-B)<br />
2.828.116<br />
3.675.222<br />
954.111<br />
5.330.155<br />
405.590.322<br />
89.205.803<br />
(3.405.731)<br />
-<br />
1.930.094<br />
2.647.810<br />
243.138.344<br />
29.089.613
76 bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong><br />
bilanz | konzernabschluss <strong>2011</strong> 77<br />
D) WERTBERICHTIGUNGEN DES FINANZVERMÖGENS<br />
18) Aufwertungen<br />
12.525.373<br />
3.373.425<br />
a) von Beteiligungen<br />
12.525.373<br />
3.373.425<br />
C) EINNAHMEN AUS FINANZANL<strong>AG</strong>EN UND FINANZIERUNGSLASTEN<br />
b) des Finanzanlagevermögens, das nicht aus Beteiligungen besteht<br />
-<br />
-<br />
15) Einnahmen aus Beteiligungen<br />
a) abhängigen Unternehmen<br />
b) verbundenen Unternehmen<br />
c) anderen Unternehmen<br />
16) Sonstige Einnahmen aus Finanzanlagen<br />
a) aus im Anlagevermögen ausgewiesenen Forderungen<br />
900.090<br />
855.777<br />
-<br />
44.313<br />
1.140.709<br />
84.343<br />
4.476.499<br />
4.476.499<br />
-<br />
-<br />
393.144<br />
203.503<br />
c) der im Umlaufvermögen ausgewiesenen Wertpapiere,<br />
die keine Beteiligungen darstellen<br />
19) Abwertungen<br />
a) von Beteiligungen<br />
b) des Finanzanlagevermögens, das nicht aus Beteiligungen besteht<br />
c) der im Umlaufvermögen ausgewiesenen Wertpapiere,<br />
die keine Beteiligungen darstellen<br />
-<br />
74.039.239<br />
74.039.239<br />
-<br />
-<br />
-<br />
6.627.805<br />
6.627.805<br />
-<br />
-<br />
b) aus im Anlagevermögen ausgewiesenen Wertpapieren,<br />
die keine Beteiligungen darstellen<br />
-<br />
-<br />
WERTBERICHTIGUNGEN DES FINANZVERMÖGENS (D)<br />
(61.513.866)<br />
(3.254.380)<br />
c) aus im Umlaufvermögen ausgewiesenen Wertpapieren,<br />
die keine Beteiligungen darstellen<br />
d) andere Einahmen als die vorhergehenden<br />
17) Zinsen und andere Finanzierungslasten<br />
a) an abhängigen Unternehmen<br />
b) an verbundenen Unternehmen<br />
c) an beherrschenden Unternehmen<br />
1.583<br />
1.054.783<br />
6.996.576<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
189.641<br />
3.764.423<br />
-<br />
-<br />
-<br />
E) AUSSERORDENTLICHE EINNAHMEN UND LASTEN<br />
20) Einnahmen<br />
21) lasten<br />
AUSSERORDENTLICHE EINNAHMEN UND LASTEN (E)<br />
ERGEBNIS VOR STEUERN (A - B + - C + - D + - E)<br />
22) Steuern auf das Einkommen aus dem Geschäftsjahr,<br />
und zwar laufende, gestundete und vorausgezahlte<br />
674.000<br />
62.365<br />
611.635<br />
23.347.790<br />
38.957.709<br />
120.727<br />
1.505.389<br />
(1.384.662)<br />
25.555.791<br />
11.461.128<br />
d) andere<br />
6.996.576<br />
3.764.423<br />
23) Gewinn (Verlust) des Geschäftsjahres<br />
(15.609.919)<br />
14.094.663<br />
17-bis)<br />
Kursgewinne und Kursverluste<br />
(5)<br />
-<br />
Gewinn (Verlust) des Geschäftsjahres Dritter<br />
7.334.888<br />
6.352.749<br />
EINNAHMEN AUS FINANZANL<strong>AG</strong>EN UND FINANZIERUNGSLASTEN (C)<br />
(4.955.782)<br />
1.105.220<br />
GEWINN (VERLUST) DES GESCHÄFTSJAHRES DER GRUPPE<br />
(22.944.807)<br />
7.741.914
IMPRESSUM<br />
<strong>SEL</strong> <strong>AG</strong> Südtiroler Elektrizitätsaktiengesellschaft<br />
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 9<br />
I-39100 Bozen<br />
T +39 0471 060 700<br />
F +39 0471 060 703<br />
www.sel.bz.it<br />
Redaktion:<br />
<strong>SEL</strong>-Konzernkommunikation und Public Relations<br />
Konzept & Grafik:<br />
Longo <strong>AG</strong><br />
Fotos:<br />
<strong>SEL</strong> <strong>AG</strong>, Oskar Dariz, istock, FotoTappeiner, Andreas Marini<br />
Druck:<br />
Longo <strong>AG</strong><br />
klimaneutral<br />
natureOffice.com | IT-213-277084<br />
gedruckt<br />
August 2012<br />
Irrtümer, Satz- und Druckfehler vorbehalten.
Kanonikus-michael-Gamper-Str. 9<br />
39100 bozen<br />
T +39 0471 060 700<br />
F +39 0471 060 703<br />
info@sel.bz.it<br />
www.sel.bz.it<br />
56 der 427 mitarbeiter der SeL-Gruppe