Jahresbericht 2009-2010 - Senckenberg
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dann – angesichts fehlender Konkurrenz – mitun-<br />
lich, weil in Abhängigkeit von den Fragestellungen<br />
Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung<br />
Schüttung waren die neuen Böden mit Bodentie-<br />
ter große Populationen aufbauen. So zeigten ers-<br />
der Untersuchungen unterschiedliche Parameter<br />
und Forschung im Rahmen der Initiative zur Erfas-<br />
ren besiedelt (vor allem Springschwänze, Milben,<br />
te Untersuchungen der Görlitzer Bodenzoologen,<br />
erfasst wurden. Um die vorhanden Kenntnisse<br />
sung der globalen organismischen Vielfalt (GBIF -<br />
Fadenwürmer und Bärtierchen). Die Abteilung<br />
dass an den Standorten mit hohen CO 2<br />
-Gehalten<br />
auf der Basis von Sammlungs-, Literatur- und Pri-<br />
Global Biodiversity Information Facility) gefördert.<br />
Bodenzoologie studiert den Populationsaufbau<br />
nur vergleichsweise wenige Collembolen- und<br />
märdaten der Bodentierforscher einer komplexen<br />
bereits immigrierter Arten innerhalb der Untersu-<br />
Nematodenarten vorkommen. Eine dieser „mofet-<br />
Bewertung zuführen zu können, hat das Sencken-<br />
Entwicklung von Lebensgemein<br />
chungsfläche, die zeitliche Abfolge der Besied-<br />
tophilen“ Collembolenarten war bislang für die<br />
berg Museum für Naturkunde in Görlitz daher das<br />
schaften in neuen Böden<br />
lung durch weitere Arten und somit die räumlich-<br />
Wissenschaft unbekannt und wurde von Dr.<br />
Datenbank-Projekt „Edaphobase“ gestartet: Es<br />
zeitliche Entwicklung der Bodentiergemeinschaft.<br />
Hans-Jürgen Schulz beschrieben.<br />
ermöglicht, alle verfügbaren Bodentierdaten an<br />
Zusammen mit der BTU-Cottbus werden seit<br />
Neben der Abhängigkeit solcher Prozesse von<br />
einem Ort zu konzentrieren, zu georeferenzieren<br />
2005 im Transregio-SFB 38 der DFG die räumli-<br />
dem gleichzeitig stattfindenden Vegetationsauf-<br />
„Edaphobase“ – Millionen Daten,<br />
und eine komplexe ökologische und naturschutz-<br />
chen und zeitlichen Kolonisationsdynamiken von<br />
bau und der Bodenentstehung werden auch die<br />
um zu wissen, wie<br />
fachliche Bewertung vorzunehmen. Dazu arbeiten<br />
Bodenmikroarthropoden in einem sechs Hektar<br />
ökologischen Ansprüche der Frühbesiedler und<br />
Bodenorganismen ticken<br />
Wissenschaftler der <strong>Senckenberg</strong>-Sammlungen in<br />
großen, künstlich hergestellten, initialen Ökosys-<br />
die zeitliche Entwicklung der trophischen Ebenen<br />
Görlitz mit Datenbankspezialisten zusammen. Das<br />
tem untersucht. Bereits wenige Monate nach der<br />
im Bodennahrungsnetz erforscht.<br />
Trotz der Erkenntnis, dass das Leben im Boden<br />
eine zentrale Rolle beim Recycling von Nährstoffen<br />
spielt, ist die Zahl der Wissenschaftler, die<br />
sich mit diesen Organismen beschäftigen, vergleichsweise<br />
klein – insbesondere, wenn man die<br />
enorme Biodiversität der Bodenorganismen berücksichtigt.<br />
Darüber hinaus sind die Verfahren,<br />
mit denen die verschiedenen Tiergruppen aus der<br />
Erde isoliert werden, unterschiedlich. Schließlich<br />
Modellökosystem<br />
„Hühnerwasser“: Künstlich<br />
geschaffenes Wassereinzugsgebiet<br />
in einer<br />
Bergbaufolgelandschaft<br />
in Brandenburg. Görlitzer<br />
Bodenzoologen unter-<br />
sind die Korrelationen des Vorkommens der<br />
verschiedenen Organismengruppen und der Umweltbedingungen<br />
nicht bekannt oder offensicht-<br />
suchen die ersten Jahre<br />
der Einwanderung und<br />
Entwicklung der Bodentiergemeinschaften.<br />
// Model ecosystem<br />
“Hühnerwasser”: artificial<br />
catchment in a post-<br />
mining landscape.<br />
<strong>Senckenberg</strong> soil zoologists<br />
study primary<br />
succession of soil animal<br />
communities.<br />
Milbe (0,8 mm). Dieser<br />
„wandelnde Busch“<br />
ist eine Milbe von der<br />
Insel Teneriffa. Die<br />
blattartigen Strukturen<br />
sind Körperanhänge,<br />
deren Funktion<br />
noch unbekannt ist.<br />
// Mite (0,8 mm). This<br />
“walking bush” is a<br />
mite from the island of<br />
Tenerife. The leaflike<br />
appendages are<br />
structures whose<br />
function is still unknown.<br />
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Highlights aus der Forschung<br />
Highlights aus der Forschung 33