Jahresbericht 2009-2010 - Senckenberg
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35 Millionen Stücke für ein Ganzes<br />
Dabei sind die Dresdener Naturhistorischen<br />
Sammlungen sogar noch bedeutend älter als das<br />
1817 gegründete <strong>Senckenberg</strong>. Ihre Geschichte<br />
reicht bis in die kurfürstlich-sächsische Kunstund<br />
Naturalienkammer der Renaissance zurück,<br />
und als selbständiges Naturkundemuseum lassen<br />
sie sich auf das Jahr 1728 zurückführen. Entsprechend<br />
traditionsreich sind die geowissenschaftlichen<br />
und zoologischen Sammlungen in Dresden.<br />
Allein die entomologische Sammlung mit rund<br />
fünf Millionen Präparaten beherbergt für mehr als<br />
13.500 Arten die so genannten Primärtypen, also<br />
jene Stücke, anhand derer die betreffenden Arten<br />
beschrieben wurden. Auch das Museum für<br />
Naturkunde in Görlitz ist älter als „Alt-<strong>Senckenberg</strong>“<br />
und feierte bereits 2011 sein 200-jähriges<br />
Jubiläum. Es ist über die Grenzen Deutschlands<br />
hinaus für seine Forschungen im Bereich der Bodenzoologie<br />
bekannt und besitzt umfangreiche<br />
Sammlungen aus Sachsen und der Paläarktis. Das<br />
Deutsche Entomologische Institut in Müncheberg<br />
Engagiert für <strong>Senckenberg</strong>s Weiter entwicklung:<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger.<br />
// Shaping the future development of <strong>Senckenberg</strong>:<br />
Director General Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger.<br />
ist mit seiner herausragenden Spezialbibliothek<br />
und seinen exzellenten Sammlungen prädestiniert,<br />
bei <strong>Senckenberg</strong> eine wichtige Schaltzentrale<br />
der entomologischen Forschung zu werden.<br />
Mit den Fusionen sowie dem komplett neu geschaffenen<br />
Institut BiK-F, dem Joint Venture mit<br />
der Frankfurter Goethe-Universität, ist die Mitarbeiterzahl<br />
von <strong>Senckenberg</strong> von 370 auf 750<br />
gestiegen. Die Sammlungsgröße wuchs von 22<br />
Millionen bei „Alt-<strong>Senckenberg</strong>“ auf rund 35<br />
Millionen. Damit gehört <strong>Senckenberg</strong> weltweit<br />
zu den größten naturkundlichen Forschungsinstitutionen.<br />
Gestiegene Stellenzahl und<br />
wachsendes Know-how<br />
Fusionen sind in der so genannten „freien Wirtschaft“<br />
mitunter „feindliche“ Übernahmen. Die<br />
neuen Standorte sind dagegen auf ausdrücklichen<br />
eigenen Wunsch zu <strong>Senckenberg</strong> gekommen.<br />
Dabei wurde kein Personal entlassen; vielmehr<br />
haben gerade die neuen Standorte in<br />
Sachsen einen deutlichen Stellenzuwachs erfahren.<br />
Dadurch wurden die Wissenschaftler, die<br />
sich früher ohne technische Assistenz um ihre<br />
Sammlungen kümmern mussten, entlastet, und<br />
eine Reihe neuer Wissenschaftlerstellen konnte<br />
geschaffen werden, um weitere Kompetenz an<br />
die jeweiligen Standorte zu bringen. Neu etablierte,<br />
hoch moderne Forschungslabore taten ein<br />
Übriges, um die neuen Standorte weiterzuentwickeln.<br />
In Görlitz steht mit dem Neubau eines<br />
Instituts- und Sammlungsgebäudes ein weiterer<br />
großer Schritt nach vorne an. Zwischen „Alt-<strong>Senckenberg</strong>“,<br />
BiK-F und den Standorten in Brandenburg<br />
und Sachsen haben sich inzwischen<br />
vielfältige Kooperationen sowohl im Forschungsals<br />
auch Sammlungssektor entwickelt, so etwa in<br />
der Botanik mit der Etablierung des „Herbarium<br />
<strong>Senckenberg</strong>ianum“. Das von <strong>Senckenberg</strong> seit<br />
Jahren erfolgreich eingesetzte Sammlungs-Managementsystem<br />
SeSam bietet über seine Internetplattform<br />
die ideale Basis, Sammlungen virtuell<br />
zu vernetzen und die räumlich getrennte<br />
Unterbringung beizubehalten. Letztere bietet<br />
Das <strong>Senckenberg</strong> Naturmuseum in Frankfurt: 1907 wurde der heutige Museumsbau an der <strong>Senckenberg</strong>anlage eingeweiht.<br />
// <strong>Senckenberg</strong> Museum: The current building at <strong>Senckenberg</strong>anlage in Frankfurt /Main was inaugurated in 1907.<br />
nicht zuletzt im Katastrophenfall unschätzbare Vorteile.<br />
Zugleich erfüllen die auf die Landes fläche umsjahr 2017, dem 200-jährigen Bestehen Senstaltung<br />
der Ausstellung bis zum großen Jubilä-<br />
Deutschlands verteilten <strong>Senckenberg</strong>-Standorte ckenbergs in Frankfurt, vorsehen. Man hofft,<br />
auch lokal wichtige Aufgaben mit ihren Sammlungen<br />
und ihrer Forschungs- und Wissenskompeonsflächen<br />
im Japanischen Palais verfügt, in den<br />
auch in Dresden, das derzeit nur über Präsentatitenz,<br />
um vor Ort als Referenzzentren und Ansprechpartner<br />
zu dienen.<br />
chen zu können. In Dresden finden inzwischen<br />
nächsten Jahren eine Dauerausstellung verwirkli-<br />
mit großem Erfolg von <strong>Senckenberg</strong> konzipierte<br />
Mehr Ausstellungen: <strong>Senckenberg</strong> Sonderausstellungen statt – ein hervorragendes<br />
kann sich sehen lassen<br />
Beispiel, wie Synergien optimal genutzt werden<br />
können. Die Fusionen zahlen sich also auf den<br />
<strong>Senckenberg</strong> verfügt durch die sächsischen Institute<br />
nun auch in zwei Bundesländern über Aus-<br />
allen, die zu diesem Erfolg bei getragen haben.<br />
unterschiedlichsten Ebenen aus. Großer Dank gilt<br />
stellungen. Insbesondere in Frankfurt und Dresden<br />
ist es erklärtes Ziel, den Schausektor in den kommenden<br />
Jahren zu erweitern und weiterzuent-<br />
siehe Seite 73.<br />
Für Informationen zum Autoren Uwe Fritz<br />
wickeln. Für Frankfurt sind bereits entscheidende<br />
Planungen eingeleitet worden, die eine Neuge-<br />
8 Mit <strong>Senckenberg</strong> gemeinsam in die Zukunft – das große Fusionsjahr <strong>2009</strong><br />
Mit <strong>Senckenberg</strong> gemeinsam in die Zukunft – das große Fusionsjahr <strong>2009</strong> 9