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Jüdisches Leben und Verfolgung in Köln-Mülheim

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Die Familie von Abraham<br />

ist im Holocaust ausgelöscht<br />

worden. Über Nachkommen<br />

von Jeanette <strong>und</strong> Aaron Wolff<br />

gibt es e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis durch<br />

e<strong>in</strong> Gedenkblatt für Helena<br />

Speier-Holste<strong>in</strong>, das von<br />

ihrem Neffen, Jonas Wolff, am<br />

15.2.1999 bei Yad Vashem<br />

e<strong>in</strong>gereicht wurde.<br />

Über K<strong>in</strong>der von Moses<br />

<strong>und</strong> Josef Mohl gibt es ke<strong>in</strong>e<br />

H<strong>in</strong>weise. Von den Geschwistern<br />

Helena, Markus <strong>und</strong> Schwimmbad Mülleneisen <strong>Mülheim</strong>. Von den vier Mädchen der<br />

Veronika überlebten jeweils<br />

Familie hat Susie (2. von rechts) den Holocaust überlebt.<br />

e<strong>in</strong>s, zwei <strong>und</strong> drei K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

Bild: Erw<strong>in</strong> Schild<br />

der 7. Generation. Überlebende s<strong>in</strong>d auch bei Bella Mohl zu vermuten.<br />

Über den Kontakt mit der 8. Generation wissen wir, dass die Familie Mohl, trotz dieses<br />

unglaublichen Schicksals <strong>und</strong> Verlustes weiterlebt. Leider nicht mehr <strong>in</strong> <strong>Mülheim</strong>, sondern<br />

verstreut <strong>in</strong> viele Teile der Welt.<br />

■ Die Berufe der Geschwister oder ihrer Ehepartner <strong>in</strong> der<br />

3. Generation <strong>und</strong> ihre Beziehung zu <strong>Mülheim</strong><br />

Erw<strong>in</strong> Schild beschreibt an vielen Stellen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er 2001erschienen Biografie Erlebnisse<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>drücke mit den befre<strong>und</strong>eten Familien der 3. <strong>und</strong> 4. Generation Mohl <strong>in</strong> <strong>Mülheim</strong>.<br />

Se<strong>in</strong> Elternhaus war ke<strong>in</strong>e 50 m von dem der Mohls entfernt. Hieraus sowie aus den<br />

Broschüren von Metternich <strong>und</strong> Ar<strong>in</strong>g <strong>und</strong> aus Daten des NS-Dokumentationszentrums<br />

stammen die folgenden Angaben.<br />

Metzgerei der Brüder Mohl<br />

Die vier Brüder führten nach dem Tod ihres Vaters Hermann (vor 1914) die Metzgerei <strong>in</strong><br />

der 3. Generation geme<strong>in</strong>sam fort <strong>und</strong> erweiterten sie zu e<strong>in</strong>em Groß- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelhandel.<br />

Zusätzlich besaßen die Brüder e<strong>in</strong>e 50-%ige Beteiligung an der Firma „Mohl <strong>und</strong> Meyer“,<br />

e<strong>in</strong>em Großhandel für Fleisch- <strong>und</strong> Futterwaren mit e<strong>in</strong>er Schlachterei <strong>in</strong> <strong>Köln</strong> Ehrenfeld.<br />

Markus Meyer (verheiratet mit Theresa, geb. Behr), der wahrsche<strong>in</strong>liche Mitgesellschafter,<br />

war ebenfalls Metzger <strong>in</strong> der Bachstraße 22, wenige Häuser weiter, gegenüber<br />

der Metzgerei Hermann Mohl. Er war gleichen Alters wie Abraham Mohl.<br />

Im Zuge der „Arisierung“ jüdischer Firmen <strong>und</strong> Geschäfte erfolgte 1934 auf Anordnung<br />

des Regierungspräsidenten aus „Rassegründen“ zunächst die Auflösung des Metzgerei-<br />

E<strong>in</strong>zelhandelsgeschäfts <strong>in</strong> der Bachstraße 13, später auch der Firma „Gebr. Mohl“ <strong>in</strong>sgesamt.<br />

Ebenfalls wurde den jüdischen Gesellschaftern der Firma „Mohl & Meyer“1934 das<br />

Betreten des Schlachthofes untersagt.<br />

Die Firma wurde wahrsche<strong>in</strong>lich im Jahr 1936 liquidiert. Markus Meyer musste 1934<br />

se<strong>in</strong>en Betrieb <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Wohnung im eigenen Haus Bachstr. 22 e<strong>in</strong>em nichtjüdischen<br />

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