Tuberkulose am Arbeitsplatz, Version 2010
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Personal und Patienten dürfen durch Ultraviolettstrahlung nicht gefährdet<br />
werden. Der Einsatz von UV-C führt zwar zu einer geringeren Gefährdung<br />
des Personals als UV-A oder UV-B, da kaum eine Gefährdung für das<br />
Auftreten von Hautkrebsen und Katarakten besteht. UV-C kann jedoch<br />
auch zu einem Hauterythem und zu einer Keratoconjunctivitis photoelectrica<br />
führen. Die Bestrahlung von Haut und Augen muss deshalb durch<br />
eine geeignete Position und Abschirmung der UV-Quelle verringert<br />
werden. Die zulässigen Grenzwerte für Ultraviolett für Arbeitnehmende<br />
sind der Liste «Grenzwerte <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong>» der Suva zu entnehmen (95).<br />
Direkte Expositionen von Personal und Patienten gegenüber UV-Strahlung<br />
sind in jedem Fall zu vermeiden.<br />
Für die Verbesserung der Wirks<strong>am</strong>keit einer Ultraviolettstrahlung muss<br />
die UV-Quelle regelmässig gereinigt werden. Verstellbare Ultraviolettquellen<br />
haben den Vorteil, eine Direktbestrahlung des anwesenden<br />
Personals zu vermeiden, während in derjenigen Zeit, in der sich niemand<br />
im Raum aufhält, eine wirks<strong>am</strong>e Bestrahlung erreicht wird. Der Einsatz<br />
von Ultraviolett kann in Ergänzung zur technischen Raumlüftung vor allem<br />
in Räumen erwogen werden, in denen Bronchoskopien, Sputuminduktionen,<br />
Aerosolbehandlungen und Autopsien stattfinden (96).<br />
In Einrichtungen mit geringer Lüftung wie in Wartezimmern von Empfangs-<br />
und Verfahrenszentren des Bundes für Asylbewerber und Flüchtlinge<br />
ist die Installation von indirekten UV C-L<strong>am</strong>pen im Deckenbereich<br />
zu empfehlen.<br />
6.1.3 Mobile staubbeseitigende Geräte mit HEPA-Filter<br />
Auf dem Markt werden mobile Geräte angeboten, welche mit einem<br />
HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) ausgerüstet sind, um die<br />
Keimzahl in der Raumluft zu verringern. Diese wird durch ein Gebläse<br />
angesaugt, wobei Partikel entsprechend der hohen Effizienz des HEPA-<br />
Filters (97) in diesem zurückgehalten werden. Es ist darauf zu achten,<br />
dass das staubbeseitigende Gerät der EN 60335-2-69 entspricht.<br />
Dadurch lässt sich eine Verringerung der Partikelzahl mit Mykobakterien<br />
des <strong>Tuberkulose</strong>komplexes erreichen. Die Verwendung mobiler HEPA-<br />
Filter kann als vorübergehende Alternative zur Überbrückung räumlicher<br />
Engpässe in Betracht gezogen werden. Von dieser Situation abgesehen,<br />
ist jedoch aufgrund des heutigen Erkenntnisstandes die Verwendung<br />
mobiler HEPA-Filter als Alternative zu Isolierräumen nicht zu empfehlen<br />
(98).<br />
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