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MEHR GENUSS<br />
vor allem in London, eine ganz andere als in Deutschland oder der<br />
Schweiz. In England hat die Bar einen ganz anderen Stellenwert im<br />
Alltag. Dort ist die Bar viel mehr ein Treffpunkt mit weitaus weniger<br />
Schwellenangst als hierzulande.<br />
Warum kommen Menschen zu Ihnen in die Bar?<br />
Akgün: Erst einmal, weil Sie einen besonderen Drink wollen oder<br />
einen guten Cocktail. Dabei ist dann die Qualität entscheidend.<br />
Aber egal, ob Bier, Wasser oder Cocktail am Ende zählen die besondere<br />
Atmosphäre und der persönliche Service. Eine Bar ist in<br />
allererster Linie ein Ort der Kommunikation und der Begegnung,<br />
an dem man auch mal alleine mit sich und der Welt oder eben in<br />
bester Gesellschaft sein darf.<br />
Aber auch eine Welt der Cocktails. In den vergangenen Jahren<br />
sind alkoholfreie Cocktails sehr stark im Kommen …<br />
Akgün: … zu Recht. Denn in der Bar geht es um Genuss. Und dafür<br />
braucht es keinen Alkohol, sondern Muße und Geschmack, Zeit<br />
und gute Zutaten.<br />
Inwiefern?<br />
Akgün: In der Bar ist es wie in der Küche. Gute Zutaten ergeben<br />
ein gutes Produkt. Ich lege großen Wert auf Frische. Frische Säfte,<br />
frisches Obst, dann gute Liköre, hochwertige Spirituosen. Daraus<br />
lassen sich sehr gute Cocktails mixen. Ein Gast schmeckt diese Frische<br />
und auch die besonderen Zutaten.<br />
Welche frische Zutaten braucht es für den „Cocktail des Jahres“?<br />
Akgün: Ja, ich habe gehört, dass es den tatsächlich gibt. Jedes Jahr<br />
wird ein neuer Cocktail kreiert und zum Cocktail des Jahres gekürt.<br />
Ich halte nichts davon. Eine Mode kommt und geht. Bei mir finden<br />
Sie vor allen Dingen zeitlose, klassische Cocktails und Longdrinks<br />
auf der Karte. Gute Früchte-Martinis müssen auf jeder Karte stehen<br />
und handwerklich stimmen. Das Mixen sollte ein jeder Barmann im<br />
Schlaf können, aber trotzdem jeden Drink mit voller Konzentration<br />
zubereiten und auch zuhören, ob das Eis bricht. Ich muss jedem<br />
Cocktail meine volle Aufmerksamkeit widmen.<br />
Ein klassischer Martini, geschüttelt oder gerührt?<br />
Akgün: Das ist Geschmackssache. Das entscheidet der Gast.<br />
Welchen Martini empfehlen Sie?<br />
Akgün: An einem lauen <strong>Sommer</strong>abend wie diesem empfehle ich<br />
sehr gerne einen Apfel-Martini mit dem säuerlichen, erfrischenden<br />
Aroma von Äpfeln, wenn auch im Moment noch nicht so ganz die<br />
Apfelsaison begonnen hat.<br />
Wie sieht es dann mit Frische aus?<br />
Akgün: Das ist das Geheimnis. Denn die Basis ist ein Apfelwodka.<br />
Also ein Wodka, in dem Äpfel eingelegt wurden. Den mache ich<br />
selbst, den gibt es nicht zu kaufen. Ich verwende keine aromatisierten<br />
Liköre.<br />
Und als alkoholfreier Cocktail?<br />
Akgün: Da empfehle ich meine eigene Kreation: Oscar One. Darin<br />
kommen Brombeere, Himbeere, Passionsfrucht, Orange, Cranberry<br />
und Ananas zusammen. Diesen Cocktail habe ich für ein Hotel in<br />
Gstaad komponiert und er wird sicherlich auch hier in Bonn auf die<br />
Karte kommen.<br />
Werden Sie auch einen Bonn-Cocktail entwickeln?<br />
Akgün: Ja, vielleicht, wenn ich länger in der Stadt, in der Region<br />
bin. Wenn ich fühle, wie die Stadt tickt, wie alles sich hier<br />
zusammenfügt, was der Geschmack der Region oder was typisch<br />
für die Stadt ist. Wenn ich das weiß, dann habe ich schnell einen ►<br />
GESCHÜTTELT UND GERÜHRT<br />
APFEL MARTINI<br />
4 cl in Apfel eingelegter Wodka<br />
2 cl Apfel-Likör<br />
2 cl Zitronensaft<br />
2 cl Zuckersirup<br />
Frische grüne Äpfel<br />
Apfelstücke im Shaker zerstoßen. Alle Zutaten mit Eiswürfeln<br />
dazugeben. Shaken. Das Eis darf nicht brechen, da sonst der<br />
Drink verwässert. In ein Martini-Glas (V-Glas) abgießen und mit<br />
einer Apfelscheibe garnieren.<br />
KLASSISCHER<br />
MARTINI<br />
6 cl Wodka oder Gin<br />
Dash Vermouth Dry<br />
Rührglas mit Eis füllen. Ein paar Tropfen<br />
Vermouth über das Eis geben, dann<br />
etwa zehn bis fünfzehn Mal stirren, um<br />
das Eis zu aromatisieren. Das Rührglas mit<br />
Eis auffüllen und den Vermouth ausgießen.<br />
Wodka oder Gin ins Rührglas geben und 77 Mal<br />
stirren. In ein vorgekühltes Martini-Glas abfüllen.<br />
Eine grüne Olive dazugeben oder mit<br />
einer Zitronenschale abspritzen.<br />
Cocktailglas „Martini“<br />
von Spiegelau, 2er-Set,<br />
ab 17,90 Euro<br />
3&50 exklusiv<br />
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