Jahrgang 15 | Ausgabe 2/Mai 2012 Solidaris Information
Jahrgang 15 | Ausgabe 2/Mai 2012 Solidaris Information
Jahrgang 15 | Ausgabe 2/Mai 2012 Solidaris Information
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16<br />
BERATUNG AKTUELL<br />
den Bildungsleistungen nicht durch höhere Kosten (Umsatzsteuer)<br />
zu versperren, sieht der Deutsche Steuerberater -<br />
verband (DStV) als nicht erreicht an. Insbesondere für Unternehmen,<br />
die ihre Leistungen bislang umsatzsteuerpflichtig<br />
ausgeführt haben, kann die Neuregelung von Nachteil sein.<br />
Daher wird eine Nachbesserung der Vorschrift durch mögliche<br />
Anknüpfungspunkte zur Vermeidung der Steuerbefreiung gefordert.<br />
Die weitere Entwicklung und der endgültige Wortlaut<br />
des JStG 2013 bleiben somit abzuwarten.<br />
Ambulanzanalysen im Krankenhaus<br />
Günter Schmalen<br />
Dipl.-Kfm.<br />
Köln<br />
℡ 02203 | 8997-518<br />
g.schmalen@solidaris.de<br />
Nebenberufliche Tätigkeit bei Mitarbeitern im<br />
Offenen Ganztag – FG Düsseldorf vom 29. März <strong>2012</strong><br />
Nach einem von der <strong>Solidaris</strong> am 29. Februar <strong>2012</strong> erstrittenen<br />
Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf können die Vergütungen,<br />
die an Mitarbeiter in Offenen Ganztagsschulen dafür<br />
gezahlt werden, dass sie über die eigentliche Betreuungstätigkeit<br />
hinaus zusätzlich Aufgaben in Arbeitsgemeinschaften<br />
oder Projekten übernehmen, bis zu einem Betrag von<br />
2.100,00 EUR im Jahr nach § 3 Nr. 26 EStG steuerfrei ausgezahlt<br />
werden. Voraussetzung ist, dass es sich um eine erzieherische<br />
oder betreuende Tätigkeit im Dienst oder Auftrag<br />
einer steuerbegünstigten Körperschaft nach § 5 Abs. 1 Nr. 9<br />
KStG handelt, die vom zeitlichen Umfang her weniger als ein<br />
Drittel einer vergleichbaren Vollzeittätigkeit in Anspruch<br />
nimmt. Der Senat sah in der Durchführung der Arbeitsgemeinschaften<br />
und Projekte keine zusätzliche Aufgabe, zu der<br />
der Mitarbeiter aufgrund seines Anstellungsverhältnisses oder<br />
faktisch verpflichtet war. Die Ausübung dieser Tätigkeiten<br />
setze überdies individuelle Fertigkeiten in musischer, gestalterischer<br />
oder sportlicher Art voraus, über die die Mitarbeiter<br />
für die eigentliche Betreuungstätigkeit nicht verfügen mussten.<br />
Vielmehr bedürfen sie einer intensiven Vorbereitung und<br />
Erarbeitung eines Konzepts, um auf die verschiedenen Teilnehmer<br />
individuell eingehen zu können.<br />
Die Einführung des DRG-Systems hat dazu geführt, dass<br />
die meisten Krankenhäuser sehr intensiv und tiefgreifend<br />
ihre stationären Bereiche durchleuchten. Es werden Kostenträgerrechnungen<br />
durchgeführt, um bis auf die Abteilungsebenen<br />
herunter aufzuzeigen, welche der Fachabteilungen<br />
positive oder negative Ergebnisse für die Klinik<br />
erzielen. Die gleichen Systematiken gibt es für die ambulanten<br />
Bereiche eher selten. Es gibt noch keine komplette<br />
Datengrundlage, die Rückschlüsse wie im stationären Bereich<br />
zulassen würde; Erkenntnisse über die erbrachten Deckungsbeiträge<br />
der verschiedenen Ambulanzbereiche sind<br />
noch nicht durchgängig vorhanden. Um den Kliniken hierbei<br />
Hilfestellungen anbieten zu können, hat die <strong>Solidaris</strong><br />
Unternehmensberatungs-GmbH verschiedene Methodiken<br />
entwickelt, um die Ambulanzbereiche zu untersuchen und<br />
Ergebnisse für die wirtschaftliche Leistung zu erhalten.<br />
Ausgangssituation und Zielsetzung<br />
Die Krankenhäuser verfügen für ihre stationären Leistungsbereiche<br />
über vielfältige <strong>Information</strong>en über den wirtschaftlichen<br />
Stand ihrer vorgehaltenen Fachabteilungen. Insofern<br />
ist es ein logischer Schritt, die Ambulanzbereiche ebenfalls<br />
einer Erlös- und Kostenanalyse zu unterziehen, um feststellen<br />
zu lassen, welche der im Haus vorhandenen ambulanten Leis-