impuls - Soziale Arbeit - Berner Fachhochschule
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Dienstleistungen<br />
Christine Pfeuti, Leiterin Sozialdienst der Gemeinde Münsingen<br />
Qualitätsmanagement<br />
Breit abgestütztes Erfolgsprojekt<br />
statt «Papiertiger»<br />
Ohne die Unterstützung des Kompetenzzentrums Qualitätsmanagement der <strong>Berner</strong><br />
<strong>Fachhochschule</strong> hätte der Sozialdienst Münsingen das Qualitäts- und Risikomanagement<br />
so nicht einführen können, sagt die Leiterin Christine Pfeuti. Zwar beanspruchte<br />
das Projekt deutlich mehr Zeit als vorgesehen, doch weil es von Anfang an von allen<br />
Mitarbeitenden getragen wurde, habe es zum Erfolg geführt.<br />
Marius Schären<br />
freier Journalist und Fotograf<br />
schaeren@textundbild.ch<br />
Der Grundstein wurde im Juni 2008 gelegt:<br />
Der Münsinger Gemeinderat stimmte dem<br />
Kredit für das Qualitäts- und Risikomanagement<br />
des Sozialdienstes zu. Für die<br />
Leiterin Christine Pfeuti war das schon die<br />
erste positive Überraschung. Konkret in<br />
Angriff nahm dann der so genannte «Qualitätszirkel»<br />
das Vorhaben ab August 2008.<br />
Zu dieser Projektgruppe gehörten neben<br />
Christine Pfeuti, als Vertreterin der Leitung,<br />
eine Person aus der Administration, eine<br />
Sozialarbeiterin und vom Kompetenzzentrum<br />
Qualitätsmanagement der <strong>Berner</strong><br />
<strong>Fachhochschule</strong> Libero Delucchi und<br />
Philipp Schneider.<br />
«Vor zehn Jahren war alles<br />
noch viel lockerer»<br />
Auslöser für das Vorhaben waren im Grunde<br />
gesellschaftliche Veränderungen, wie<br />
Christine Pfeuti sagt: «Vor zehn Jahren war<br />
alles viel lockerer. Doch es gab einen Wandel<br />
– sowohl bei der Klientschaft als auch<br />
bei der Akzeptanz, also der Wahrnehmung<br />
der Sozialdienste von aussen.» Der Sozialdienst<br />
habe seine Leistungen zwar seit<br />
Jahren in einer guten Qualität erbracht: Die<br />
Rahmenbedingungen für die wichtigsten<br />
<strong>Arbeit</strong>en waren definiert und umgesetzt.<br />
Regelmässige Coachings und Fallbesprechungen<br />
stellten die direkte Unterstützung<br />
der Mitarbeitenden sicher, so Pfeuti. Aber<br />
man sei sich bewusst gewesen, dass<br />
die Anforderungen steigen werden: Gesellschaftliche<br />
Veränderungen, hohe Fallzahlen<br />
und unterschiedliche Klientinnen und<br />
Klienten erhöhen die Fehlerwahrscheinlichkeit.<br />
Deshalb planten die Verantwortlichen,<br />
die Qualität der Instrumente und Unterlagen<br />
sowie die bestehenden Abläufe und<br />
Tätigkeiten unter dem Risikoaspekt zu<br />
überprüfen und zu verbessern.<br />
Die Vertreterinnen des Sozialdienstes<br />
waren herausgefordert: «Wir hatten alle bis<br />
auf eine Ausnahme keine Erfahrung mit<br />
Qualitäts- und Risikomanagement und die<br />
Abläufe entpuppten sich als sehr komplex –<br />
was aber auch spannend war», schildert<br />
Christine Pfeuti.<br />
Zwischen Autonomie und<br />
Standardisierung<br />
Als Erstes bestimmten Vertreterinnen und<br />
Vertreter aus dem Gemeinderat, der Sozialkommission,<br />
der Sozialdienstleitung und<br />
der Sozialarbeit die Ziele:<br />
– Grundlagen erarbeiten und umsetzen, mit<br />
denen der Sozialdienst seine Auf gaben<br />
unter dem Aspekt des Qualitätsmanagements<br />
gestalten und steuern kann;<br />
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<strong>impuls</strong> März 2010