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soziales - Soziale Welt

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16 Unser Reisetipp<br />

Irland – Vom Golfstrom verwöhnt<br />

Irland gehört mit einer Fläche von etwa<br />

70.000 km und ein wenig mehr als 4,2<br />

Millionen Einwohnern zu den kleineren<br />

Staaten in Europa. Die Hauptstadt Dublin<br />

ist mit ungefähr 500.000 Einwohnern<br />

auch größte Stadt des Landes. Im Großraum<br />

Dublin leben über 1 Million Menschen<br />

und somit fast ein Viertel der Landesbevölkerung.<br />

Hier der erste Teil des Reiseberichts-<br />

Irland ist historisch aus vier großen<br />

Provinzen gewachsen. Connacht, Leinster,<br />

Munster und Ulster. Diese haben aber<br />

heute keine politische Bedeutung mehr,<br />

sondern beschreiben nur regionale Bezeichnungen.<br />

Die politische Verwaltung der Republik<br />

Irland ist in 26 Countys gegliedert.<br />

Das Land ist bereits 1973 der Europäischen<br />

Union beigetreten und gehört auch zur Europäischen<br />

Währungsunion. Der Euro ist<br />

somit offizielles, irisches Zahlungsmittel.<br />

Das einst arme Land konnte mittlerweile<br />

wirtschaftlich aufholen und gehört heute zu<br />

den reichsten Ländern der <strong>Welt</strong>. Die steuerlichen<br />

Anreize haben viele ausländische Investoren<br />

in das Land gelockt. Auch zahlreiche<br />

international tätige Unternehmen haben<br />

heute einen Firmensitz in Irland und tragen<br />

somit beträchtlich zur Wirtschaftsleistung<br />

bei.<br />

Die bekanntesten Wahrzeichen Irlands<br />

sind das Kleeblatt und die Harfe. Nationalfeiertag<br />

ist der St. Patricks Day, der am 17.<br />

März gefeiert wird.<br />

Im Straßenverkehr galt früher das angloamerikanische<br />

System, das sich an der Maßeinheit<br />

Meilen orientierte. Vor<br />

einigen Jahren wurde aber das<br />

metrische System eingeführt.<br />

Entfernungen und Geschwindigkeiten<br />

werden auf neuen<br />

Verkehrsschildern nun in km<br />

angeführt. In einigen Gegenden<br />

gibt es aber noch alte Verkehrsschilder,<br />

die Meilen angeben.<br />

Auch die Tachometer älterer<br />

Autos sind noch auf Meilen eingestellt.<br />

Ausserdem gilt in Irland<br />

der Linksverkehr.<br />

Die Pubszene gehört zu Irland<br />

wie das Kleeblatt. Sie ist<br />

Wahrzeichen der irischen Lebensfreude<br />

und Freundschaftlichkeit.<br />

Wenn Sie Irland einen<br />

Besuch abstatten, sollten sie<br />

wenn möglich, mindestens einmal<br />

ein authentisches Irish Pub<br />

betreten.<br />

Sehenswertes Irland -<br />

Heritage Card<br />

Wer vorhat, viele Sehenswürdigkeiten<br />

der Republik zu besichtigen,<br />

sollte sich die Anschaffung<br />

der Heritage Card überlegen.<br />

Sie wird vom Duchas Heritage<br />

Service (eine Abteilung des Department<br />

of Arts, Heritage, Gaeltacht and<br />

the Islands) herausgegeben. Dieses Amt betreut<br />

eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten.<br />

Sie sind alle an nebenstehendem Logo<br />

erkennbar.<br />

Die Heritage Card (Cárta Oidhreachta)<br />

kostet für Erwachsene 19,05 Euro (2002). Es<br />

gibt Kinder-, Rentner- sowie Studentenrabatt.<br />

Die Karte ist ein ganzes Jahr lang gültig<br />

und verschafft kostenlosen Zutritt zu allen<br />

vom Staat (bzw. vom „Department of Arts,<br />

Heritage, Gaeltacht and the Islands“) betreuten<br />

Sehenswürdigkeiten, die von „Duchas<br />

The Heritage Service“ betreut werden.<br />

Man bekommt die Karte bei allen diesen<br />

Sehenswürdigkeiten. Außerdem bekommt<br />

man ein Buch mit Beschreibung aller dieser<br />

Sehenswürdigkeiten. Da es keine Sehenswürdigkeit<br />

mit einem Eintrittspreis unter 2 Euro<br />

gibt und manche auch 4,50 Euro kosten,<br />

lohnt sich die Karte nach ca. 8 Besichtigungen.<br />

Dublin<br />

Wer sich für die Geschichte Irlands seit<br />

1796 interessiert, der sollte auf jeden Fall<br />

Kilmainham Gaol in Dublin besuchen. Es<br />

liegt im westlichen Dublin zwischen Liffey<br />

und Grand Canal. Auf dem Weg aus der Innenstadt<br />

kommt man an der Guinness-Brauerei<br />

vorbei. Zusätzlich zur sehr guten Ausstellung<br />

gibt es eine sehr interessante Führung.<br />

Ein weiteres sehenswertes Gebäude im<br />

Norden der Stadt ist das Marino Casino.<br />

Nein, Glücksspiel wird hier nicht geboten,<br />

Casino steht in diesem Falle nur für „kleines<br />

Haus“ (von italienisch casa, das Haus, -ino<br />

am Ende bedeutet die Verkleinerung, siehe<br />

z.B. auch bamba - bambino). Geboten wird<br />

aber eine Fülle architektonischer Tricks, die<br />

bei einer sehr guten Führung auch erklärt<br />

werden.<br />

Kilkenny<br />

Kilkenny ist ein bedeutendes wirtschaftliches<br />

und historisches Zentrum in Südostirland.<br />

Einige Attraktionen wie das imposante Kilkenny<br />

Castle werden von dem einzigartigen<br />

Flair der Stadt abgerundet, in der auch ein<br />

farbenfrohes Nachtleben herrscht. Viele werden<br />

den Namen Kilkenny auch in Bezug auf<br />

das gleichnamige Bier schon einmal gehört<br />

haben, welches hier gebraut wird.<br />

Glencolmkille<br />

Hier gibt es eine ganze Fülle von Sehenswürdigkeiten.<br />

Zuallererst, da in größerer Zahl<br />

vorhanden, sind die Standing Stones zu erwähnen.<br />

Diese steinzeitlichen Kultsteine, die<br />

von Saint Columbkille mit christlichen Symbolen<br />

umgewidmet wurden, bilden einen<br />

Pilgerweg, der noch immer benutzt wird (seit<br />

fast 1500 Jahren!). Ein besonders schönes Exemplar<br />

steht ca. 50m westlich der Kirche.<br />

Weitere Sehenswürdigkeiten sind Dolmen<br />

sowie ein etwas unzugängliches Steinzeitfort;<br />

um dieses zu erreichen, muß man über<br />

Privatgrundstücke. Das Wegerecht besteht,<br />

aber es gibt kein Hinweisschild darauf, da<br />

die Grundstückseigner zwar nichts gegen die<br />

Benutzung tun dürfen, diese aber auch nicht<br />

fördern müssen.<br />

Auch ein kleines Museum mit alten Cottages<br />

findet man hier. Dazu kommt noch<br />

die schöne Landschaft mit Strand, Dünen<br />

und den Bergen, die die Klippen des Slieve<br />

League bilden.<br />

Doolin<br />

Der malerische Ort Doolin ist in einer<br />

wunderschönen Gegend zwischen Moher<br />

Klippen, der Burren Gegend und den Aran<br />

Inseln. Doolin ist bekannt als Zentrum der<br />

traditionellen, irischen Musik. Umgeben von<br />

rätselhaften Burgruinen und dem Rauschen<br />

des Meeres ist Doolin der ideale Ort, um die<br />

Seele baumeln zu lassen.<br />

Galway<br />

Galway ist mit über 70.000 Einwohnern<br />

eine der größten Städte Irlands und die größte<br />

Stadt an der Westküste. In der Hafenstadt<br />

mit zwei Universitäten werden alljährlich<br />

große Veranstaltungen wie das Galway Jazz<br />

Festival veranstaltet. Das macht die Stadt mit<br />

ihren authentischen Pubs zu dem „Hot Spot“<br />

im Westen Irlands.<br />

Clonmacnoise<br />

Die Standing Stones ähneln dem Heiligtum von Stone Henge in England<br />

Die nach Glendalough bekannteste Klosteranlage<br />

Irlands ist Clonmacnoise, das geographisch<br />

ziemlich im Mittelpunkt der Insel<br />

liegt. Die Anlage liegt direkt am Shannon<br />

und bietet zwei Rundtürme, mehrere Hochkreuze<br />

sowie die Reste von einigen Kirchen.<br />

Am Eingang gibt es ein Besucherzentrum<br />

mit Ausstellung zur Geschichte von Clonmacnoise.<br />

Connemara<br />

Eigentlich sollte ich hier nichts schreiben,<br />

denn mit Worten läßt sich die Schönheit<br />

Connemaras doch nicht ausdrücken. Im Süden<br />

gibt es sehr viele kleine Seen sowie verschlungene<br />

Buchten, so daß man oft nicht<br />

mehr weiß, ob das Gewässer neben der Straße<br />

Salz- oder Süßwasser enthält.<br />

Im nördlichen Teil Connemaras gibt es<br />

einsame Täler zwischen wildromantischen<br />

Hügeln, dazu den einzigen Fjord Irlands<br />

Killary Harbour, der immerhin 15 Kilometer<br />

ins Land schneidet. Außerdem steht<br />

hier auch der Croagh Patrick, der heilige<br />

Berg Irlands (763m), der jeweils am letzten<br />

Sonntag im Juli von Tausenden Pilgern -<br />

teils barfuß - bestiegen wird.<br />

Connemara Lakes<br />

Die Straßen entlang der Westufer des Lough<br />

Mask, Lough Carra und Lough Corrib sind<br />

sehr empfehlenswert. Es herrscht nicht viel<br />

Verkehr, aber immer wieder sehr schöne<br />

Aussichten auf die Seen sowie die Berge<br />

westlich der Seen. Besonders gut hat mir<br />

die Stichstraße gefallen, die von Oughterard<br />

am Ufer des Louch Corrib entlang nach<br />

Norden führt.<br />

Auch der zwischen Louch Mask und<br />

Lough Corrib gelegene Ort Cong hat einiges<br />

zu bieten: ein Hochkreuz (Market<br />

Cross), eine Abtei bzw. deren Ruinen, Ashford<br />

Castle (aus dem 19. Jahrhundert, ist<br />

jetzt ein Hotel) sowie einige Steinkreise entlang<br />

der kleinen Straße nach Neale (nicht<br />

die R345, sondern die etwas nördlich im<br />

Bogen verlaufende).<br />

An der höchsten Stelle des Cliffs hatte der<br />

Parlamentsabgeordnete Cornelius O’Brian,<br />

ein Verwandter von Brian Boru, dem legendären<br />

Hochkönig von Irland, im Jahr 1835<br />

einen Beobachtungsturm bauen lassen, um<br />

mit der einmaligen Fernsicht seinen unzähligen<br />

Verehrerinnen zu imponieren.<br />

Tatsächlich scheint es von hier oben, als<br />

ob die Klippenvorsprünge bis zum fünf<br />

Kilometer entfernten Hag´s Head und<br />

weiter zum Landvorsprung<br />

Aillenasharragh wie an einer<br />

Perlenkette aufgeschnürt sind<br />

und als ob ihnen weder Wind<br />

noch Wetter etwas anhaben<br />

könnten. Doch der Schein<br />

trügt. Zwar haben die bizarren<br />

Gebilde nach Schätzungen<br />

von Geologen rund 350 bis<br />

400 Millionen Jahre überdauert,<br />

doch inzwischen nagt der<br />

Zahn der Zeit unaufhörlich<br />

an ihnen. Die nicht aufzuhaltende<br />

Erosion und die Macht<br />

der Wellen knabbern Stück<br />

für Stück von der pittoresken<br />

Felswelt hoch über dem Atlantik<br />

ab.<br />

Clare County Council ist<br />

vor einigen Jahren angetreten,<br />

um die Zukunft von Irlands<br />

Topattraktion zu sichern. Mit<br />

einem Investitionsvolumen<br />

von 31,5 Millionen Euro wurde<br />

zunächst ein 300 Meter<br />

langer, befestigter Klippenweg<br />

mit verschiedenen Aussichtsplattformen<br />

angelegt,<br />

der im April 2006 seiner Bestimmung<br />

übergeben wurde.<br />

Parallel dazu wurde an der<br />

Fertigstellung eines neuen Besucherzentrums<br />

gebaut. Um die herrliche<br />

Landschaft rund um die Cliffs of Moher<br />

nicht zu zerstören, ist das Visitor Centre<br />

unteririsch in die Hügellandschaft integriert<br />

worden. Das multimediale Center,<br />

das im Frühjahr 2007 eröffnete, erhielt auf<br />

zwei Etagen neben einem Restaurant und<br />

einem Souvenirladen eine multimediale<br />

Ausstellung, die sich in die vier Themenbereiche<br />

Meer, Stein, Natur und Menschheit<br />

gliedert. Außerdem ist eine virtuelle Luftbildreise<br />

durch die Grafschaft Clare im Angebot.<br />

A.K. (Text und Foto)<br />

Der 2. Teil erscheint in SW 60

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