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kultur gleichstellung von menschen mit behinderungen

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Zugänglichkeit nachdenkt. Viele<br />

Institutionen könnten durch eine<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> sozial orientierten<br />

Vergabestellen Verbesserungen<br />

bewirken.<br />

Menschen <strong>mit</strong><br />

Einschränkungen<br />

müssen sichtbar<br />

werden in der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Wie reagieren Veranstalter<br />

auf solche Forderungen?<br />

Eine grundsätzliche Sympathie<br />

für unser Anliegen ist vorhanden.<br />

Aber dann kommt sofort die Frage:<br />

Was kostet es? Bei vielen Kulturträgern<br />

und Veranstaltern sind<br />

die Mittel sehr knapp. Wir ermuntern<br />

sie, <strong>mit</strong> kleinen Anpassungen<br />

zu beginnen. Die können bereits<br />

grosse Wirkung zeigen. Stichworte<br />

sind Wegleitungen, Schwellen<br />

beseitigen, Stufen kennzeichnen,<br />

grössere Schriften verwenden.<br />

Und diese Dinge verbessern die<br />

Veranstalter dann oft auch.<br />

Ihre Überzeugungsarbeit<br />

bringt also tatsächlich<br />

etwas?<br />

Zum Glück ja. Zudem ist es<br />

wichtig, dass Vorbilder wie das<br />

Zentrum Paul Klee oder das<br />

Museum für Kommunikation in<br />

Bern präsentiert werden. Diese<br />

Museen sind in fast jeder Hinsicht<br />

behindertengerecht. Wir werden<br />

demnächst auf unserer Website<br />

auf sie aufmerksam machen. Das<br />

schafft Anreize. Wichtig ist uns<br />

auch, dass die Veranstalter an<br />

ältere Menschen denken. Von<br />

denen haben viele ja ähnliche<br />

Bedürfnisse wie Menschen <strong>mit</strong><br />

Behinderungen.<br />

Wie meinen Sie das konkret?<br />

Senioren sind eine wichtige und<br />

grosse Zielgruppe für <strong>kultur</strong>elle<br />

Angebote. Als Besucher, aber auch<br />

als Mäzene und Gönner. Viele<br />

Institutionen werden <strong>von</strong> älteren<br />

Menschen unterstützt. Diese<br />

möchten ihren Lieblingsort natürlich<br />

auch besuchen können.<br />

Ist Zugänglichkeit eines der<br />

grössten Probleme im Bereich<br />

«Gleichstellung <strong>von</strong><br />

Menschen <strong>mit</strong> Behinderung<br />

in der Kultur»?<br />

Ja, absolut. Und nicht nur im<br />

Bereich Kultur. Die Zugänglichkeit<br />

ist die Voraussetzung für Integration.<br />

Menschen <strong>mit</strong> Einschränkungen<br />

müssen sichtbar werden<br />

in der Öffentlichkeit. Und das ist<br />

nur möglich, wenn ihre Bedürfnisse<br />

berücksichtigt werden.<br />

Gerhard Protschka ist Ressort ­<br />

leiter Zugang & Integration bei<br />

Procap Schweiz.

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