Magazin öffnen - Sparkasse Rothenburg
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Menschen<br />
„Glück? Des hemmer doch!“<br />
Als „Künstlerfamilie“<br />
möchten die<br />
Wirtsleute Inge,<br />
Franz und Thomas Gubo<br />
aus dem Gasthaus „Tauberstube“<br />
in Detwang<br />
nicht bezeichnet werden –<br />
das fänden sie maßlos<br />
übertrieben. Allenfalls der<br />
Ausdruck „Lebenskünstler“<br />
behagt ihnen und<br />
bringt sie zu jenem Lachen,<br />
dessen Wiedererkennungswert<br />
verblüffend<br />
ins Ohr springt: So herzerfrischend<br />
fröhlich,<br />
ansteckend zwerchfellerschütternd,<br />
kaskadenar-<br />
stische Detail beispielsweise eines win-<br />
8<br />
einer großen künstlerischen<br />
Sensibilität wie<br />
Fertigkeit. Das von vielen<br />
Künstlern abgebildete<br />
Motiv des alten Rathausportals<br />
in <strong>Rothenburg</strong><br />
berührt als Intarsienarbeit<br />
ganz besonders<br />
durch die Aussagekraft<br />
der verwendeten Hölzer,<br />
deren gewachsenes Alter<br />
sich wie im Dialog mit<br />
dem Motiv der geschichtsträchtigen<br />
Steine<br />
zu befinden scheint.<br />
Gubos Bilder erzählen<br />
vieles jenseits ihrer<br />
durchaus auch nostal-<br />
tig, bassbrummend und tirilierend darf<br />
dieser seelentiefe Vorrat an Heiterkeit<br />
als unverwechselbares „Markenzeichen<br />
Gubo“ gelten. Bestens bekannt ist <strong>Sparkasse</strong>nkunden<br />
auch der weitere Sproß<br />
der Familie, Sohn Andreas, der nicht nur<br />
Baufinanzierungen „wuppt“, sondern<br />
mit seinem ProChor seit Jahren ein begeistertes<br />
zigen Holzstückchens als Halterung<br />
einer pittoresken Laterne, folgt den impressionistisch<br />
wirkenden Äderungen<br />
und Verzweigungen eines stürmisch<br />
anmutenden Himmels, gefertigt aus<br />
einer wenige Millimeter feinen Holzschicht.<br />
Ob nordische Birke, dunkles<br />
Rosenholz, Mahagoni, Nussbaum oder<br />
gisch anmutenden Oberfläche, haben<br />
Tiefsinn und zeugen von Genauigkeit,<br />
Liebe und Geduld. 500 Stunden Kunsthandwerk<br />
– zumeist im Winter oder den<br />
späten Abenden – sind schnell beisammen,<br />
bis so ein Meisterstück fertig ist<br />
aus Hunderten von akkurat geschnittenen<br />
und aneinandergeklebten, winzi-<br />
Publikum in glückliche Wurzelholz – Franz Gubo weiß genau, gen Holzsegmenten. Im Keller habe er<br />
Schwingungen versetzt. Jedes Familienmitglied<br />
hat bei aller Bodenständigkeit<br />
welches Material zu seiner Vision passt.<br />
Wie er erspürt, welcher Ton, welche<br />
eine Werkstatt, aber wer genau hinsieht,<br />
der entdeckt auch über der Reholzes<br />
eine künstlerische Ader.<br />
Struktur des verwendeten Furnierzeption<br />
zwei Tageslichtlampen. Dort<br />
exakt dem Stimmungseindruck<br />
Feinfühliges Können<br />
Die Familie Gubo: Inge, Thomas, Franz und Andreas (kleines Bild oben)<br />
Geheime Werkbank<br />
eines verwitterten Hausgiebels oder<br />
eines unregelmäßig abgenutzten Kopfsteinpflasters<br />
entspricht, zeugt von<br />
Auf den ersten Blick springen sie<br />
nicht ins Auge, die feinen, im Wechselspiel<br />
von Licht und Schatten wie<br />
leicht pulsierend, atmend wirkenden<br />
Holz-Intarsienbilder des gebürtigen<br />
Creglingers Franz Gubo. Wie mit dem<br />
Raum verwachsen, schmücken sie die<br />
arbeitet er oft im Winter wie an einer<br />
Werkbank versteckt hinter dem hohen<br />
Empfangstresen. „Die Leute denken,<br />
ich mache da die Büroarbeit“, erzählt er<br />
verschmitzt.<br />
„Eigentlich wollte ich ja Schreiner<br />
werden“, erklärt Franz Gubo (Jahrgang<br />
Wände der gemütlichen Gaststube<br />
1946), der in Creglingen aufwuchs.<br />
eigenartig eindringlich, als leuchteten<br />
sie sanft beständig von innen heraus.<br />
Immer wieder wandert der Blick zu<br />
ihnen, fängt sich in den regional historischen<br />
Motiven, bewundert das reali-<br />
Aber es ergab sich vor Ort eine Lehrstelle<br />
als KFZ-Mechaniker. Er machte<br />
1972 seinen Meister und arbeitete als<br />
solcher bis 1979, als aus familiären<br />
Gründen etwas ganz Neues begann:<br />
Ausschnitt aus dem Bild-Motiv „Plönlein“<br />
„Ich bin hier der Hausdiener“, ulkt er