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vorwärts für Sachsen-Anhalt - SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt

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Wir in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

07/2008 I<br />

WISA<br />

vorwärts für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Die Einigung Europas:<br />

Eine Existenzfrage für uns Europäer<br />

Von Ulrich Stockmann<br />

Die<br />

Geschichte<br />

folgt zuweilen einer<br />

makabren Dramaturgie.<br />

Während die<br />

kroatische Fußballnationalmannschaft<br />

erfolgreich die Vorrunde<br />

überstanden<br />

hat, hängt Kroatien<br />

bei der Aufnahme in<br />

die Europäische Union<br />

noch für lange Zeit<br />

in der Warteschleife.<br />

Am 12. Juni stimmten die Iren in ihrem Referendum<br />

gegen den Lissabonvertrag und blockierten<br />

damit auch die Aufnahme weiterer Länder in die<br />

Union.<br />

Nicht nur für die Beitrittskandidaten war dies<br />

ein schwarzer Tag. Die gesamte EU ist irritiert<br />

und ratlos. Die Stimmung schwankt zwischen<br />

„Strafaktionen“ und beschwichtigenden Ratschlägen.<br />

Mancher hat wohl die Hoffnung, ein<br />

paar Protokollnotizen würden die Iren beruhigen<br />

und dann sollten sie eben noch mal abstimmen.<br />

Aber es ging weniger um die Inhalte. Schaut<br />

man genauer hin, werden Ängste und Sorgen<br />

offenbar, die nicht nur die Iren hegen und die<br />

wir nicht einfach vom Tisch wischen können.<br />

Das Unbehagen, von Brüssel fremdbestimmt zu<br />

werden, die Sorge, es könnten nationale Eigenheiten<br />

und Traditionen weggebügelt werden,<br />

die Furcht, die eigene Identität könnte durch<br />

den Moloch EU verschwinden, diese Ängste wurden<br />

von den Gegnern aufgegriffen und verstärkt<br />

und haben am Ende zum „Nein“ geführt. Es ist<br />

eine bittere Ironie, dass gerade das Vertragswerk<br />

von Lissabon die Dominanz der großen europäischen<br />

Staaten zurückdrängen sollte. Eine<br />

starke europäische Gemeinschaft braucht aber<br />

funktionsfähige Strukturen, um handlungsfähig<br />

zu bleiben und zukünftigen Herausforderungen<br />

gewachsen sein. Ich nennen nur die Stichpunkte<br />

Klimaschutz, Energieversorgung, soziale Sicherheit,<br />

Migrationssteuerung, Armutsbekämpfung,<br />

Friedenssicherung und Terrorabwehr. Dafür ist<br />

eine Reform der Europäischen Union dringend<br />

notwendig. Seit 2000 steht dieses Vorhaben auf<br />

der Tagesordnung, aber nach dem gescheiterten<br />

Verfassungsvertrag ist nun auch ‚Plan B’ – der<br />

Lissabonvertrag – gescheitert.<br />

Diese Krise – und das ist das Ergebnis ohne Zweifel<br />

– ist auch das Resultat einer gescheiterten<br />

Informationspolitik der irischen Regierung, aber<br />

auch der übrigen europäischen Regierungen und<br />

der europäischen Institutionen. Europa wird von<br />

Vielen eher als Last oder Bedrohung, denn als<br />

Chance oder Segen empfunden. Insofern stehen<br />

die Verantwortlichen in der Pflicht, Europa und<br />

seine Vorzüge zu erklären. Nur so haben Populisten<br />

keine Chance, eine vernünftige Gestaltung<br />

Europas zu verhindern. Eine Weiterentwicklung<br />

der Europäischen Union ist wichtig, denn eine<br />

handlungsunfähige Union in der Zukunft gefährdet<br />

auch das bisher Erreichte.<br />

Wie geht es jetzt weiter? Nachdem 18 Mitgliedsstaaten<br />

dem Lissabonvertrag zugestimmt haben,<br />

scheint es Konsens, dass weitere 6 Staaten<br />

bis zum Sommer folgen. Im Herbst folgt dann<br />

hoffentlich die Zustimmung aus Schweden und<br />

Tschechien. Bis dahin werden die Iren einen<br />

Ausweg skizzieren, sie haben das bereits angekündigt.<br />

Möglicherweise wird es eine Wiederholung<br />

des Referendums. Dazu wird es zusätzlicher<br />

Notizen bedürfen, um die irischen Sorgen zu<br />

zerstreuen. Gelingt das nicht, wird die Diskussion<br />

um ein‚ Europa der zwei Geschwindigkeiten’<br />

bzw. einer Neugründung der Europäischen Union<br />

an Fahrt aufnehmen. Dagegen spricht vieles.<br />

Haben wir uns die letzten Jahrzehnte um eine<br />

Einigung Europas umsonst gemüht? Gehen wir<br />

einer neuerlichen Spaltung Europas entgegen?<br />

Ich halte diesen Weg für fatal und nicht akzeptabel.<br />

Natürlich geht es im Notfall auch weiter wie<br />

bisher. Natürlich reicht zur Not auch der Vertrag<br />

von Nizza. Das ist jedoch deutlich mühsamer<br />

und führt zu ewigen Abstimmungsprozessen<br />

zwischen den 27 Mitgliedsstaaten und die<br />

weltpolitischen Veränderungen warten nicht<br />

auf uns. Kurzfristig müssen wir den Iren einen<br />

Weg zeigen, der für sie und Europa gangbar<br />

erscheint. Langfristig aber müssen wir uns um<br />

die Akzeptanz der Europäer für diese Union<br />

kümmern. Da wird es vorrangig um ein soziales<br />

Europa, um eine gesunde Umwelt und um transparente<br />

demokratische Politik gehen. Wenn uns<br />

das gelingt, ist mir um die Zukunft Europas nicht<br />

bange. Dann müssen Europa nicht mehr zittern,<br />

wenn eines seiner Mitgliedsländer über europäische<br />

Politik abstimmt.<br />

•<br />

Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

möchtet Ihr von einer Notärztin<br />

versorgt werden, die nicht mehr<br />

richtig sehen kann? Möchtet Ihr von<br />

einem Piloten geflogen werden, der<br />

an Atemnot leidet? Möchtet Ihr von<br />

einem Betriebselektriker abhängig<br />

sein, der die Steuerungssoftware<br />

nicht beherrscht? Wohl eher nicht.<br />

Die Beispiele zeigen, dass die ideologische<br />

Aussage „Wir müssen alle<br />

länger arbeiten“ oft nicht passt. Wer<br />

die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit<br />

erreicht hat, muss aufhören können<br />

– und das ist eben oft vor dem 67.<br />

Geburtstag.<br />

Wer nahe bei den Menschen sein will,<br />

muss auch nahe bei ihren praktischen<br />

Problemen sein. In Sachen Altersteilzeit<br />

kümmern wir uns genau darum.<br />

Das ist kein Gegensatz zu „fördern und<br />

fordern“, sondern die konsequente Anwendung<br />

dieses Prinzips.<br />

Dass die <strong>SPD</strong> zur Zeit so gnadenlos<br />

runtergeschrieben wird, hat nicht nur<br />

mit eigenen Fehlern zu tun, sondern<br />

auch damit, dass dieser eigenständige<br />

Kurs so manchen nicht in den Kram<br />

passt, die uns lieber zwischen CDU und<br />

Linken zerrieben sehen würden. Umso<br />

wichtiger ist, in einer solch schwierigen<br />

Situation zusammenzustehen.<br />

Nur dann haben wir die Chance, um<br />

die besseren Konzepte und den richtigen<br />

Weg für unser Land zu streiten.<br />

Euer<br />

Holger Hövelmann


II<br />

Wir in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 07/2008<br />

1. Harzer Juso-Kongress<br />

Harzer Jusos vernetzen sich!<br />

Sie sind jung, engagieren<br />

sich und<br />

machen Politik<br />

für ihre Heimatregion:<br />

Die Jungsozialisten<br />

aus<br />

dem Harz. Zwar<br />

liegt der Harz in<br />

verschiedenen<br />

Bundesländern,<br />

aber jenseits aller<br />

Landesgrenzen<br />

haben sich die<br />

Jusos zum Ziel gesetzt, das Leben junger Menschen<br />

in der gesamten Region zu verbessern.<br />

„Wir wollen auf die spezifischen Probleme des<br />

Harzes eingehen“, erklärte der Chef des Kreisverbandes<br />

Harz Kevin Müller. „Wenn sich die Länder<br />

nicht darum kümmern, dann machen wir das<br />

eben als Vereinigung.“<br />

Um dieses Ziel mit konkreten Maßnahmen<br />

und Projekten zu untersetzen, trafen sich die<br />

Jusos am 7. und 8. Juni im „Internationalen Haus<br />

Sonnenberg“ in St. Andreasberg zum „1. Harzer<br />

Juso-Kongress“. Insgesamt fanden sich 25 Jusos<br />

aus den Unterbezirken Goslar und Osterode<br />

sowie aus dem Kreisverband Harz ein, um an<br />

zwei Tagen über die Themen „Schulwesen und<br />

Bildung“, „Demografischer Wandel“ und „Demokratisierung<br />

und Wahlverdrossenheit“ zu<br />

diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und<br />

gemeinsame Standpunkte zu erarbeiten.<br />

Die Diskussionen waren sehr lebhaft und engagiert,<br />

jedoch offenbarten sie an mancher Stelle<br />

sehr unterschiedliche Vorstellungen und Gesellschaftsbilder<br />

der Teilnehmer. Besonders deutlich<br />

wurde das in der<br />

Arbeitsgruppe<br />

„ S c h u l w e s e n<br />

und Bildung“.<br />

Für den Bereich<br />

der Kindertagesstätten<br />

standen<br />

der Ausbau der<br />

Ko m p e t e n z e n<br />

der Betreuer und<br />

des Angebots an<br />

Fremdsprachen<br />

sowie die Einführung<br />

eines verbindlichen Vorschuljahres zur<br />

Debatte. Die Mitglieder der niedersächsischen<br />

Unterbezirke sahen das Vorschuljahr sehr kritisch.<br />

Sie wandten ein, dass dies die Eltern-Kind-<br />

Beziehung gefährden würde. Aus Sicht der sachsen-anhaltischen<br />

Jusos ist ein solches Vorschuljahr<br />

jedoch die beste Möglichkeit, Kinder bereits<br />

frühzeitig mit Kompetenzen (Sprach- und erste<br />

Mathekenntnisse, Konfliktbewältigung) auszustatten,<br />

die den Schuleintritt und die Eingewöhnungsphase<br />

in der Schule vereinfachen würden.<br />

Dessen ungeachtet entstand im Ergebnis des<br />

Wochenendes ein gemeinsames Positions- und<br />

Arbeitspapier. „Das war uns wichtig und wird<br />

als weitere Arbeitsgrundlage dienen. Zudem<br />

werden die Ergebnisse des Kongresses an die<br />

Kreis- und Landtage weitergeleitet. Wir werden<br />

für ihre Umsetzung kämpfen“, fasste Arkadiusz<br />

Szczesniak aus Goslar den Kongress zusammen.<br />

Alle Teilnehmer waren sich am Ende einig, dass<br />

der Kongress ein großer Erfolg war.<br />

Kevin Müller<br />

•<br />

Ich war in Nürnberg<br />

KOMMENTAR<br />

Zukunft macht neugierig. Prognosen<br />

sind schwierig - besonders<br />

wenn sie in der Zukunft<br />

liegen. Wer Visionen hat, sollte<br />

zum Arzt gehen. Solche und<br />

ähnliche Gedankengängen<br />

müssen mich veranlasst haben,<br />

nach Nürnberg zum Zukunftskonvent<br />

zu fahren. So trieb es<br />

mich 04.30 Uhr aus dem Bett<br />

in Barleben und 06.00 Uhr zur<br />

Abfahrt am Magdeburger Zentralen<br />

Busbahnhof. Pünktlich<br />

erreichten wir das „Congress-<br />

Center“ in der alten Reichsstadt<br />

Nürnberg, deren junger, innovativer<br />

Oberbürgermeister Ulrich<br />

Maly (<strong>SPD</strong>) uns forsch, frisch<br />

begrüßte. Sozialdemokraten<br />

können auch in Bayern, hier<br />

Franken, Wahlen gewinnen.<br />

Ebenso flott kündete ein mir unbekannter,<br />

aber wortgewaltiger<br />

Conferencier das Erscheinen des<br />

Parteivorsitzenden Kurt Beck,<br />

seiner StellvertreterInnen und<br />

weiterer Mitglieder des Vorstandes<br />

an. Sie zogen ein.<br />

Kurt Beck hält eine kämpferische<br />

Rede, kaum ein Thema<br />

wird ausgelassen. Die Vielfalt<br />

geht auf Kosten der Analyse<br />

und des Tiefgangs. „Aufstieg<br />

und Gerechtigkeit“ wird es nur<br />

geben, wenn wirtschaftliche<br />

Dynamik und soziale Gerechtigkeit<br />

zusammengehören.<br />

Gleiche Bildungschancen für<br />

alle, sozial Schwächere sind auf<br />

die Solidarität der Stärkeren<br />

angewiesen und der Mensch ist<br />

nicht auf seine „ökonomische<br />

Verwertbarkeit“ zu reduzieren.<br />

Hinter diesen Aussagen des<br />

Parteivorsitzenden stehen alle<br />

Zuhörer.<br />

20 Foren werden den Teilnehmern<br />

des Zukunftskonvents<br />

angeboten: Ich habe mich für<br />

das des „Forums Ost“ entschieden,<br />

denn der Aufbau Ost bleibt<br />

für die <strong>SPD</strong> und Deutschland<br />

auch in Zukunft eine wichtige<br />

Herausforderung.<br />

Zum Schluss der Auftritt Gesine<br />

Schwans. Mit Herz und Verstand<br />

zieht sie die Zuhörer sofort in ihren<br />

Bann. Sie stellt Fragen und<br />

gibt Antworten, die alle bewegen.<br />

Im Juni-„Vorwärts“ kann<br />

man dann von ihr lesen: „…jedes<br />

echte Engagement braucht<br />

den Mut zum Wagnis…“. Sie<br />

wünscht sich Leichtigkeit, intellektuelle<br />

Redlichkeit und Freude<br />

an der demokratischen Debatte.<br />

Sie hat mich neugierig gemacht<br />

und optimistisch gestimmt. Ich<br />

war nicht umsonst so früh aufgestanden.<br />

Gerhard Miesterfeldt<br />

•<br />

- Interne Ausschreibung -<br />

Vorausgesetzt werden:<br />

Der <strong>SPD</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, mit Sitz im Ernst-Reuter-Haus in Magdeburg, hat die Stelle einer/eines<br />

STELLVERTRETENDEN LANDESGESCHÄFTSFÜHRERS/IN<br />

mit dem Spezialgebiet Finanzen zum 1. Januar 2009 zu besetzen.<br />

- Eine hohe Identifikation mit den Zielen der sozialdemokratischen Partei und die Fähigkeit, den Landesgeschäftsführer in allen politischorganisatorischen<br />

Angelegenheiten eigenständig zu vertreten<br />

- Ein wirtschaftswissenschaftliches Studium, eine Ausbildung als Bilanzbuchhalter/in oder als Bankkaufmann/-frau bzw. eine<br />

vergleichbare Qualifikation oder Berufserfahrung<br />

- Kenntnisse über die Kassenführung in der <strong>SPD</strong> und das Erstellen von Rechenschaftsberichten<br />

- Erfahrungen in Haushaltsplanung, Vertragsverhandlung, Kostenanalysen<br />

- Kenntnisse und Erfahrungen mit moderner IT<br />

- Erfahrungen in der Arbeit von Gremien<br />

Erforderlich sind gute analytische Fähigkeiten, ein offenes Kommunikationsverhalten, sowie Verhandlungssicherheit und Kompetenzen zur<br />

Regelung von Konflikten. Relevante Erfahrungen in einem (Non-Profit-)Unternehmen sind wünschenswert. Das Gehalt bestimmt sich nach dem<br />

<strong>SPD</strong>-Haustarif.<br />

Bewerbungen sind bis zum 31. Juli 2008 zu richten an:<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Postfach 4046<br />

39015 Magdeburg<br />

Weitere Informationen können telefonisch unter 0391-536560 eingeholt werden.


07/2008 Wir in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

III<br />

Kulturforum der Sozialdemokratie<br />

Malwettbewerb „<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> -Wer sind wir?“ schärft Identität<br />

Corinna Reinecke (2.v.r), Dr. Rüdiger Fikentscher (r.) und<br />

Jan Barthelheimer (hinten) bei der Auszeichnung der<br />

Gewinner des Malwettbewerbs.<br />

Was macht einen <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>er aus und<br />

warum ist es für unser Bundesland so wichtig,<br />

eine eigene Identität zu finden? Diesen Fragen<br />

ging das Kulturforum der Sozialdemokratie<br />

nach und initiierte einen Malwettbewerb unter<br />

dem Motto „<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> – Wer sind wir?“ in<br />

Wittenberg. „Demokratie kann nur durch eine<br />

starke Zivilgesellschaft leben, die sich mit ihrer<br />

Region und ihrem zu Hause verbunden fühlt.<br />

Dafür ist ein starkes Identitätsbewusstsein<br />

wichtig, das sich bereits im Kindesalter<br />

ausprägt“, erläuterte Organisatorin Corinna<br />

Reinecke, kulturpolitische Sprecherin<br />

der <strong>SPD</strong>-Landtagsfraktion, den Sinn des<br />

Wettbewerbs.<br />

Am 2. Juni kamen Grundschüler aus Wittenberg<br />

zusammen, um auf künstlerische Weise ihr<br />

Bundesland kennen zu lernen. Die Kinder<br />

hatten in vier Gruppen die Aufgabe, ein DIN-<br />

A2-Blatt mit den Umrissen <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s<br />

mit Farben, Collagen und Ideen zu füllen.<br />

Die erste Gruppe fertigte eine Collage mit<br />

den unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s an. Die Kinder erzählten<br />

von ihren Erlebnissen aus Naumburg und<br />

anderen Städten. In der zweiten Gruppe<br />

klebten und malten die Schülerinnen<br />

und Schüler die unterschiedlichsten Tiere<br />

auf, die in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu finden sind.<br />

Beim Aufzählen der Tierarten wurde den<br />

Kindern bewusst, wie bunt die Fauna in<br />

ihrem Bundesland ist. Zentrales Thema<br />

des dritten Teams waren die Großstädte<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s. Die Kinder der vierten<br />

Gruppen malten die unterschiedlichsten<br />

Wanderrouten von Wittenberg über<br />

Magdeburg bis nach Stendal. Es kamen<br />

tolle Ergebnisse zu Stande, wodurch der<br />

Malwettbewerb zu einem Erlebnis für Kinder<br />

wurde und was die Entscheidung für die Jury<br />

– bestehend aus Dr. Rüdiger Fikentscher,<br />

Vorsitzender des Kulturforums, Corinna<br />

Reinecke und Jan Bartelheimer – sehr schwer<br />

machte. Gewinner wurden schließlich die<br />

Schülerinnen und Schüler der Sehenswür<br />

digkeiten.Rüdiger Fikentscher schloss den<br />

Wettbewerb mit den Worten: „Ich kann das<br />

Projekt nur zur landesweiten Nachahmung<br />

empfehlen. Wie man sehen kann, blüht<br />

Kultur durch Kinderhand!“<br />

•<br />

Terminankündigungen<br />

11. Juli 2008, 18.00 Uhr,<br />

3. Europafest<br />

Magdeburg<br />

(ERH, Bürgelstr. 1)<br />

Kontakt: Michael Meier<br />

(0391/5411292 oder<br />

europabuero@ulrichstockmann.de)<br />

18. bis 23. August 2008<br />

Gedenkstättenfahrt nach<br />

Sztutowo (ehemals Stutthof)<br />

und Gdansk (ehemals<br />

Danzig) in Polen.<br />

Vorbereitungsseminar<br />

vom 15. bis 17. August in<br />

Magdeburg (obligatorisch)<br />

TN-Beitrag: 49 Euro<br />

Kontakt: Reiner Trautmann<br />

(0391/6221540<br />

oder:<br />

sdj-die-falken@web.de)<br />

6. bis 7. September 2008,<br />

8.45 Uhr<br />

7. Faltbot- und Kanufreizeit<br />

(Treffpunkt Naumburger<br />

Hauptbahnhof)<br />

Kontakt:<br />

Stefan Will (0345-2029439<br />

oder stefan.will@spd.de)<br />

Sommeraktivitäten der<br />

Falken in Mirow<br />

Die Angebote finden alle parallel<br />

in Mirow (Ortsteil Fleet<br />

am Mössensee/ Mecklenburger<br />

Seenplatte) statt.<br />

10. bis 22. Juli 2008<br />

Kinderferienlager<br />

TN-Beitrag: 239 Euro<br />

10. bis 22. Juli 2008<br />

Grundkurs zum Erwerb der Ju-<br />

LeiCa (Jugendleiterkarte)<br />

TN-Beitrag: 69 Euro<br />

10. bis 22. Juli 2008<br />

„Küßt die Faschisten wo ihr<br />

sie trefft“ - Work-Camp zu den<br />

Themenbereichen Nationalsozialismus,<br />

Ausländerfeindlichkeit<br />

und Rechtsextremismus<br />

TN-Beitrag: 69 Euro<br />

Kontakt: Reiner Trautmann<br />

(0391/6221540 oder<br />

sdj-die-falken@web.de)<br />

Impressum:<br />

V.i.S.d.P.: Mario Kremling<br />

Redaktion: Falko Grube, Jörn<br />

Rößler; Gestaltung: Jörn Rößler<br />

Beiträge an:<br />

pressesprecher.LSA@spd.de<br />

Anschrift:<br />

<strong>SPD</strong> Landesgeschäftsstelle,<br />

Redaktion WiSA, Bürgelstraße 1,<br />

39104 Magdeburg


IV<br />

<strong>SPD</strong>-Bürgerbüros unter (Öko)Strom<br />

<strong>SPD</strong>-Stadtvorsitzende Katja Pähle mit dem Öko<br />

Zertifikat der Stadtwerke Halle<br />

Die <strong>SPD</strong>-Bürgerbüros in Halle und in<br />

der Altmark werden mit Ökostrom<br />

beliefert. Die Hallenser hatten als<br />

Vorreiter schon Mitte vergangenen<br />

Jahres die <strong>SPD</strong>-Geschäftsstelle<br />

und die Bürgerbüros auf Ökostrom<br />

umgestellt und ab sofort fließt<br />

auch im Stendaler Büro von Marko<br />

Mühlstein „grüner“ Strom. Die<br />

Stendaler Stadtwerke beliefern<br />

den Umweltpolitiker Mühlstein<br />

nur noch mit aus erneuerbaren<br />

Energien erzeugter Elektrizität. In<br />

einem Zertifikat des Technischen<br />

Überwachungsvereins (TÜV Süd) wird<br />

dies bestätigt. Der Strom des Stendaler<br />

Bundestagsabgeordneten wird zu 100<br />

Prozent aus Wasserkraft gewonnen.<br />

Auch die Hallenser setzen auf einen<br />

Wir in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 07/2008<br />

regionalen Anbieter. Der Ökostrom<br />

kommt auch an der Saale direkt von<br />

den eigenen Stadtwerken.<br />

„Als Umweltpolitiker will ich Vorbild<br />

sein“, sagte Marko Mühlstein zu der<br />

Umstellung. Es sei wichtig, im Bereich<br />

des Klimaschutzes auch persönlich<br />

mit an der Spitze der Bewegung zu<br />

sein. „Die Bundesregierung verfolgt<br />

das Ziel, 30 Prozent des Stromes bis<br />

zum Jahr 2020 aus erneuerbaren<br />

Energien zu gewinnen,“ erklärte der<br />

Abgeordnete, „ da will ich auch mit<br />

meinen persönlichen Möglichkeiten<br />

helfen, dieses Ziel zu erreichen.“ Auch<br />

die Hallenser <strong>SPD</strong>-Vorsitzende Katja<br />

Pähle empfiehlt, dem Beispiel der<br />

beiden <strong>SPD</strong>-Büros zu folgen, da die<br />

fossilen Brennstoffe immer teurer<br />

werden. „Der ständig wachsenden<br />

Nachfrage stehen endliche Ressourcen<br />

gegenüber“, verdeutlichten beide. „Wir<br />

müssen noch schneller unabhängig<br />

werden von Öl und Gas“, forderten<br />

sie. Daran könne sich heute jeder<br />

beteiligen.<br />

•<br />

Marko Mühlstein, MdB mit dem Öko Zertifikat der<br />

Stadtwerke Stendal<br />

Wer arbeitet, muss davon leben können!<br />

mitten•drin-Talk in Leuna<br />

v.l.: Jochen Frank, Katrin Budde, Moderator Jochen Müller, Prof. Dr. Sebastian Dullien,<br />

Uwe Trübner<br />

Am 18. Juni hatte die Landtagsfraktion<br />

zu ihrem zweiten<br />

mitten•drin-Talk ins Kulturhaus<br />

nach Leuna eingeladen. Thema des<br />

Abends war der Mindestlohn. Ist er<br />

sinnvoll? Welche Branchen betrifft<br />

er? Vernichtet er gar Arbeitsplätze,<br />

wie manche Arbeitgeberverbände<br />

gebetsmühlenartig wiederholen.<br />

Und ist der Mindestlohn überhaupt<br />

durchsetzbar? Das waren<br />

die Fragen, die Katrin Budde den<br />

Gästen auf und vor dem Podium<br />

als roten Faden für den Abend mit<br />

auf den Weg gab.<br />

Zunächst räumte Prof. Dullien<br />

vom Lehrstuhl für Allgemeine<br />

Wirtschaftslehre an der Fachhochschule<br />

Technik und Wirtschaft in<br />

Berlin mit dem Vorurteil auf, dass<br />

die durch Einführung von Mindestlöhnen<br />

Arbeitsplätze vernichtet<br />

werden. Zahlreiche Untersuchungen<br />

hätten gezeigt, dass dies<br />

zumindest mittelfristig nicht der<br />

Fall sei. Einige Studien hätten im<br />

Gegenteil sogar einen Zuwachs an<br />

Arbeitsplätzen ergeben.<br />

In einer regen Diskussion hielt der<br />

Abend zwei Überraschungen bereit.<br />

Zum ersten wurde deutlich,<br />

dass auch auf Gewerkschaftsseite<br />

kein einheitlicher Konsens über<br />

die Einführung eines gesetzlichen<br />

Mindestlohns besteht. So<br />

plädierte Uwe Trübner, Betriebsratsvorsitzender<br />

der Leuna-Raffinerie,<br />

zwar für eine verbindliche<br />

Lohnuntergrenze, hielt jedoch die<br />

bereits bestehenden Instrumente<br />

Entsendegesetz und Mindestarbeitsbedingungsgesetz<br />

für ausreichend.<br />

Als zweite Überraschung wurde<br />

auch mit Herrn Frank, Vorsitzender<br />

des <strong>Landesverband</strong>es Deutscher<br />

Wach- u. Sicherheitsunternehmen,<br />

als Arbeitgebervertreter<br />

schnell der Grundkonsens erzielt,<br />

dass wir in Deutschland ein verbindliches<br />

Mindestniveau bei den<br />

Löhnen brauchen. Dies ist nach<br />

dem Grundsatz „Wer arbeitet,<br />

muss davon leben können!“ zum<br />

einen eine Frage der Gerechtigkeit.<br />

Zum anderen ist dies zum<br />

Schutz der einheimischen Wirtschaft<br />

notwendig, da sonst mit<br />

der vollen Einführung der Freizügigkeit<br />

auf dem europäischen<br />

Arbeitsmarkt 2012 ein massives<br />

Lohndumping durch den freien<br />

Zugang von Arbeitskräften aus<br />

dem europäischen Ausland droht.<br />

Damit bleibt als Fazit eines lebendigen<br />

Abends: Es besteht noch<br />

keine Einigkeit über den richtigen<br />

Weg, aber das gemeinsame Ziel<br />

ist klar! Mindestlöhne sind wichtig<br />

und notwendig!<br />

•<br />

Pretzien, Halberstadt, Pömmelte – Irgendwann<br />

ist Schluss! Unter dem Motto „Hingucken ist gut,<br />

Einmischen ist besser“ konzipiert der Juso-Landesarbeitskreis<br />

gegen Rechtsextremismus die<br />

Informationskampagne „Endstation-Rechts“ in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Der Start der Kampagne ist für<br />

Ende 2008 vorgesehen.<br />

Mit Unterstützung des <strong>SPD</strong>-<strong>Landesverband</strong>es<br />

will der Arbeitskreis damit seinen Beitrag leisten,<br />

interessierte Bürger umfassend und fundiert über<br />

das Thema Rechtsextremismus in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

zu informieren, zu sensibilisieren und wenn<br />

möglich zum aktiven Engagement gegen Rechtsextremismus<br />

zu bewegen. „Endstation Rechts“<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> basiert auf dem Konzept der<br />

Info-Kampagne „Endstation-Rechts“ in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

die die dortigen Jusos ebenfalls<br />

gemeinsam mit der <strong>SPD</strong> seit 2006 erfolgreich<br />

betreiben. „Endstation Rechts“ in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

verfolgt zwei Wege, um Bürgerinnen und Bürger<br />

anzusprechen und zu motivieren: durch eine<br />

interessant aufbereitete Internetplattform und<br />

über kreative Aktionen vor Ort. Über die Internetplattform<br />

soll neben Grundlagenwissen zum<br />

Thema Rechtsextremismus gezielt über das regionalspezifische<br />

Erscheinungsbild von Rechtsextremismus<br />

im Land informiert werden. Dabei stehen<br />

insbesondere Fragen zum Auftreten der „Rechten“<br />

auf kommunalpolitischer Ebene im Fokus: Wer von<br />

den Rechten sitzt in den Kreistagen? Welche Arbeit<br />

wird dort geleistet? Wie gehen die demokratischen<br />

Parteien mit der NPD um?<br />

Flankierend dazu wird es eine aktive Informationsarbeit<br />

vor Ort nicht geben, um Akzeptanz und<br />

Glaubwürdigkeit bei den Leuten zu erreichen. Die<br />

sachsen-anhaltische „Endstation Rechts“ konnte<br />

hier Anfang Juni einen ersten Erfolg verbuchen. Im<br />

Vorfeld eines größeren rechten Aufmarsches am 7.<br />

Juni in Genthin unter dem Motto „Nationale Zentren<br />

erkämpfen – Polizeistaat abschalten“, reagierten<br />

die Arbeitskreis-Mitglieder sofort. Innerhalb<br />

weniger Tage wurde speziell für Genthin und für<br />

die Thematik „rechte Kriminalität“ ein Flyer erstellt,<br />

gedruckt und in Auflage von 2500 Stk. in Burg und<br />

Genthin verteilt. Die Verfälschung der Realität<br />

von „Rechts“ darf einfach nicht unkommentiert<br />

bleiben!<br />

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