vorwärts für Sachsen-Anhalt - SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt
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IV<br />
<strong>SPD</strong>-Bürgerbüros unter (Öko)Strom<br />
<strong>SPD</strong>-Stadtvorsitzende Katja Pähle mit dem Öko<br />
Zertifikat der Stadtwerke Halle<br />
Die <strong>SPD</strong>-Bürgerbüros in Halle und in<br />
der Altmark werden mit Ökostrom<br />
beliefert. Die Hallenser hatten als<br />
Vorreiter schon Mitte vergangenen<br />
Jahres die <strong>SPD</strong>-Geschäftsstelle<br />
und die Bürgerbüros auf Ökostrom<br />
umgestellt und ab sofort fließt<br />
auch im Stendaler Büro von Marko<br />
Mühlstein „grüner“ Strom. Die<br />
Stendaler Stadtwerke beliefern<br />
den Umweltpolitiker Mühlstein<br />
nur noch mit aus erneuerbaren<br />
Energien erzeugter Elektrizität. In<br />
einem Zertifikat des Technischen<br />
Überwachungsvereins (TÜV Süd) wird<br />
dies bestätigt. Der Strom des Stendaler<br />
Bundestagsabgeordneten wird zu 100<br />
Prozent aus Wasserkraft gewonnen.<br />
Auch die Hallenser setzen auf einen<br />
Wir in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 07/2008<br />
regionalen Anbieter. Der Ökostrom<br />
kommt auch an der Saale direkt von<br />
den eigenen Stadtwerken.<br />
„Als Umweltpolitiker will ich Vorbild<br />
sein“, sagte Marko Mühlstein zu der<br />
Umstellung. Es sei wichtig, im Bereich<br />
des Klimaschutzes auch persönlich<br />
mit an der Spitze der Bewegung zu<br />
sein. „Die Bundesregierung verfolgt<br />
das Ziel, 30 Prozent des Stromes bis<br />
zum Jahr 2020 aus erneuerbaren<br />
Energien zu gewinnen,“ erklärte der<br />
Abgeordnete, „ da will ich auch mit<br />
meinen persönlichen Möglichkeiten<br />
helfen, dieses Ziel zu erreichen.“ Auch<br />
die Hallenser <strong>SPD</strong>-Vorsitzende Katja<br />
Pähle empfiehlt, dem Beispiel der<br />
beiden <strong>SPD</strong>-Büros zu folgen, da die<br />
fossilen Brennstoffe immer teurer<br />
werden. „Der ständig wachsenden<br />
Nachfrage stehen endliche Ressourcen<br />
gegenüber“, verdeutlichten beide. „Wir<br />
müssen noch schneller unabhängig<br />
werden von Öl und Gas“, forderten<br />
sie. Daran könne sich heute jeder<br />
beteiligen.<br />
•<br />
Marko Mühlstein, MdB mit dem Öko Zertifikat der<br />
Stadtwerke Stendal<br />
Wer arbeitet, muss davon leben können!<br />
mitten•drin-Talk in Leuna<br />
v.l.: Jochen Frank, Katrin Budde, Moderator Jochen Müller, Prof. Dr. Sebastian Dullien,<br />
Uwe Trübner<br />
Am 18. Juni hatte die Landtagsfraktion<br />
zu ihrem zweiten<br />
mitten•drin-Talk ins Kulturhaus<br />
nach Leuna eingeladen. Thema des<br />
Abends war der Mindestlohn. Ist er<br />
sinnvoll? Welche Branchen betrifft<br />
er? Vernichtet er gar Arbeitsplätze,<br />
wie manche Arbeitgeberverbände<br />
gebetsmühlenartig wiederholen.<br />
Und ist der Mindestlohn überhaupt<br />
durchsetzbar? Das waren<br />
die Fragen, die Katrin Budde den<br />
Gästen auf und vor dem Podium<br />
als roten Faden für den Abend mit<br />
auf den Weg gab.<br />
Zunächst räumte Prof. Dullien<br />
vom Lehrstuhl für Allgemeine<br />
Wirtschaftslehre an der Fachhochschule<br />
Technik und Wirtschaft in<br />
Berlin mit dem Vorurteil auf, dass<br />
die durch Einführung von Mindestlöhnen<br />
Arbeitsplätze vernichtet<br />
werden. Zahlreiche Untersuchungen<br />
hätten gezeigt, dass dies<br />
zumindest mittelfristig nicht der<br />
Fall sei. Einige Studien hätten im<br />
Gegenteil sogar einen Zuwachs an<br />
Arbeitsplätzen ergeben.<br />
In einer regen Diskussion hielt der<br />
Abend zwei Überraschungen bereit.<br />
Zum ersten wurde deutlich,<br />
dass auch auf Gewerkschaftsseite<br />
kein einheitlicher Konsens über<br />
die Einführung eines gesetzlichen<br />
Mindestlohns besteht. So<br />
plädierte Uwe Trübner, Betriebsratsvorsitzender<br />
der Leuna-Raffinerie,<br />
zwar für eine verbindliche<br />
Lohnuntergrenze, hielt jedoch die<br />
bereits bestehenden Instrumente<br />
Entsendegesetz und Mindestarbeitsbedingungsgesetz<br />
für ausreichend.<br />
Als zweite Überraschung wurde<br />
auch mit Herrn Frank, Vorsitzender<br />
des <strong>Landesverband</strong>es Deutscher<br />
Wach- u. Sicherheitsunternehmen,<br />
als Arbeitgebervertreter<br />
schnell der Grundkonsens erzielt,<br />
dass wir in Deutschland ein verbindliches<br />
Mindestniveau bei den<br />
Löhnen brauchen. Dies ist nach<br />
dem Grundsatz „Wer arbeitet,<br />
muss davon leben können!“ zum<br />
einen eine Frage der Gerechtigkeit.<br />
Zum anderen ist dies zum<br />
Schutz der einheimischen Wirtschaft<br />
notwendig, da sonst mit<br />
der vollen Einführung der Freizügigkeit<br />
auf dem europäischen<br />
Arbeitsmarkt 2012 ein massives<br />
Lohndumping durch den freien<br />
Zugang von Arbeitskräften aus<br />
dem europäischen Ausland droht.<br />
Damit bleibt als Fazit eines lebendigen<br />
Abends: Es besteht noch<br />
keine Einigkeit über den richtigen<br />
Weg, aber das gemeinsame Ziel<br />
ist klar! Mindestlöhne sind wichtig<br />
und notwendig!<br />
•<br />
Pretzien, Halberstadt, Pömmelte – Irgendwann<br />
ist Schluss! Unter dem Motto „Hingucken ist gut,<br />
Einmischen ist besser“ konzipiert der Juso-Landesarbeitskreis<br />
gegen Rechtsextremismus die<br />
Informationskampagne „Endstation-Rechts“ in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Der Start der Kampagne ist für<br />
Ende 2008 vorgesehen.<br />
Mit Unterstützung des <strong>SPD</strong>-<strong>Landesverband</strong>es<br />
will der Arbeitskreis damit seinen Beitrag leisten,<br />
interessierte Bürger umfassend und fundiert über<br />
das Thema Rechtsextremismus in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
zu informieren, zu sensibilisieren und wenn<br />
möglich zum aktiven Engagement gegen Rechtsextremismus<br />
zu bewegen. „Endstation Rechts“<br />
in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> basiert auf dem Konzept der<br />
Info-Kampagne „Endstation-Rechts“ in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
die die dortigen Jusos ebenfalls<br />
gemeinsam mit der <strong>SPD</strong> seit 2006 erfolgreich<br />
betreiben. „Endstation Rechts“ in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
verfolgt zwei Wege, um Bürgerinnen und Bürger<br />
anzusprechen und zu motivieren: durch eine<br />
interessant aufbereitete Internetplattform und<br />
über kreative Aktionen vor Ort. Über die Internetplattform<br />
soll neben Grundlagenwissen zum<br />
Thema Rechtsextremismus gezielt über das regionalspezifische<br />
Erscheinungsbild von Rechtsextremismus<br />
im Land informiert werden. Dabei stehen<br />
insbesondere Fragen zum Auftreten der „Rechten“<br />
auf kommunalpolitischer Ebene im Fokus: Wer von<br />
den Rechten sitzt in den Kreistagen? Welche Arbeit<br />
wird dort geleistet? Wie gehen die demokratischen<br />
Parteien mit der NPD um?<br />
Flankierend dazu wird es eine aktive Informationsarbeit<br />
vor Ort nicht geben, um Akzeptanz und<br />
Glaubwürdigkeit bei den Leuten zu erreichen. Die<br />
sachsen-anhaltische „Endstation Rechts“ konnte<br />
hier Anfang Juni einen ersten Erfolg verbuchen. Im<br />
Vorfeld eines größeren rechten Aufmarsches am 7.<br />
Juni in Genthin unter dem Motto „Nationale Zentren<br />
erkämpfen – Polizeistaat abschalten“, reagierten<br />
die Arbeitskreis-Mitglieder sofort. Innerhalb<br />
weniger Tage wurde speziell für Genthin und für<br />
die Thematik „rechte Kriminalität“ ein Flyer erstellt,<br />
gedruckt und in Auflage von 2500 Stk. in Burg und<br />
Genthin verteilt. Die Verfälschung der Realität<br />
von „Rechts“ darf einfach nicht unkommentiert<br />
bleiben!<br />
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