27.06.2012 Aufrufe

Investment Views - VP Bank

Investment Views - VP Bank

Investment Views - VP Bank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Anlageklasse Aktien | Bernd Hartmann<br />

Markteinschätzung<br />

Die Aktienmärkte wurden zuletzt weiterhin von der Schuldenkrise<br />

und der Konjunkturentwicklung getrieben. Dabei<br />

verläuft der Aktienhandel sehr nervös, was sich beispielsweise<br />

an den ungewöhnlich hohen Schwankungen zeigt. Angesichts<br />

des ungewissen Umfeldes spekulieren viele Investoren<br />

auf fallende Kurse. Anfang Oktober waren gemäss Bloomberg<br />

11.6 % der Aktien ausgeliehen. Dies ist ein gutes Indiz<br />

für Leerverkäufe. Im Juli lag die Zahl noch bei 9.5 %. Bei<br />

Leerverkäufen leihen sich Investoren Aktien aus, verkaufen<br />

diese, um sie später zu einem tieferen Preis zurückzukaufen.<br />

Die Differenz abzüglich des Preises für die Wertpapierleihe<br />

kann als Gewinn eingestrichen werden, wenn der Markt<br />

gefallen ist.<br />

Entwickeln sich die Börsen wider Erwarten in die entgegengesetzte<br />

Richtung, wird aus einem Gewinn schnell ein<br />

Verlust. Als sich Anfang Oktober ein umfassenderer Lösungsansatz<br />

und ein koordiniertes Vorgehen gegen die europäische<br />

Schuldenkrise abzeichneten, waren es erneut die<br />

Leerverkäufe und wohl weniger strategische Investoren, die<br />

am Markt für Bewegung sorgten. Die Angst vor Verlusten<br />

in einem steigenden Markt veranlasste einen Teil der Leerverkäufer,<br />

Positionen glattzustellen (Short Covering). Dies<br />

verstärkte die Marktbewegung erneut – diesmal nach oben.<br />

Kompakt<br />

• Die Aktienmarktschwankungen sind weiter<br />

überdurchschnittlich. Leerverkäufe verstärken<br />

die vorherrschenden Bewegungen.<br />

• Die «harten» Konjunkturdaten übertreffen die<br />

Erwartungen wieder, die «weichen» stehen im<br />

Zeichen der Stimmungsverschlechterung.<br />

• Die Quartalszahlen der Unternehmen geben<br />

einen weiteren Aufschluss über die Verfassung<br />

der Realwirtschaft.<br />

in den Konjunkturerwartungen<br />

einpreist,<br />

ist für den Verlauf der Vergleich<br />

zu den Erwartungen<br />

besonders wichtig.<br />

Quartalszahlen geben Einblick<br />

Weiteren Aufschluss über die Verfassung der Realwirtschaft<br />

erhalten wir in den kommenden Wochen von den Unternehmen.<br />

Im Rahmen der jüngsten Quartalsberichterstattung<br />

dürften auch interessante Hinweise zu den gegenwärtigen<br />

Auftragsbüchern und deren Lagebeurteilung folgen. Die Erwartungen<br />

an die Unternehmen sind ambitioniert, aber nicht<br />

unrealistisch. In den vergangenen Quartalen ist es den Unternehmen<br />

jeweils gelungen, die gesetzten Erwartungen<br />

mehrheitlich zu übertreffen. Für US-Unternehmen erwarten<br />

die Analysten eine Gewinnsteigerungsrate von 14 % (gegenüber<br />

Vorjahr). Analysten könnten im Rahmen der Resultate<br />

ihre bisher sehr optimistischen Prognosen für 2012 etwas relativieren.<br />

Derzeit klafft eine grosse Lücke zwischen den Erwartungen<br />

der Einzeltitelanalysten (gegenwärtig +12.8 % für<br />

den Weltaktienmarkt) und dem, was die Börse erwartet. Der<br />

Markt erwartet auf dem aktuellen Kursniveau ein schwaches<br />

Wachstum. Somit sollten Schätzungsanpassungen nicht zu<br />

zusätzlichen Kursturbulenzen führen.<br />

Wie steht es um die Realwirtschaft?<br />

Die Schuldenkrise hat nicht nur Investoren, sondern auch<br />

Konsumenten und Unternehmen verunsichert. Unklar ist,<br />

wie deutlich sich die eingetrübte Stimmung auf die Realwirtschaft<br />

auswirkt. Nachdem über die Sommermonate die<br />

Konjunkturdaten auf breiter Front enttäuscht haben, war<br />

zuletzt eine differenzierte Entwicklung festzustellen. Die<br />

«weichen» Konjunkturindikatoren, wie beispielsweise die<br />

Konsumentenstimmung oder die Einschätzung des künftigen<br />

Geschäftsgangs der Unternehmen, entwickeln sich im<br />

Vergleich zu den Erwartungen der Ökonomen weiterhin<br />

schwach. Die «harten» Konjunkturdaten, wie beispielsweise<br />

die Industrieproduktion, behaupten sich aber absolut im<br />

positiven Bereich. Sie überraschen zuletzt auch mehrheitlich<br />

im relativen Vergleich. Da der Aktienmarkt Veränderungen 31 | November 2011<br />

Rechtliche Hinweise auf Seite 60.<br />

US-Konjunkturdaten im Vergleich zu den Erwartungen<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

–1<br />

–2<br />

–3<br />

–4<br />

positive Überraschung<br />

–5<br />

–6<br />

negative Überraschung<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

«Weiche» Konjunkturdaten<br />

«Harte» Konjunkturdaten<br />

| Anlageklassen | Aktien

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!