Ausarbeitung Kraft - Institut für Sportwissenschaften - Goethe ...
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3. Was ist <strong>Kraft</strong>?<br />
Der Einsatz von <strong>Kraft</strong> ist für jegliche sportliche Tätigkeit unerlässlich. Um sich<br />
sportlich zu betätigen, das heißt sich zu bewegen, muss Muskelarbeit verrichtet, also<br />
<strong>Kraft</strong> aufgewendet werden. Jeder Mensch setzt daher täglich seine <strong>Kraft</strong> ein, sei es<br />
nur indem er sich von einem Ort zum nächsten bewegt oder den leeren Teller vom<br />
Esstisch zur Spüle trägt. Diese sehr weit gefasste Definition wird in der Allgemeinheit<br />
kaum so verwendet. Geht man vom alltäglichen Wortgebrauch aus, so benötigt man<br />
<strong>Kraft</strong> um etwas Schweres hochzuheben, zu tragen oder zu bewegen. Die Definition,<br />
ob etwas nun schwer ist und man somit <strong>Kraft</strong> benötigt um es zu bewegen, ist dabei<br />
immer relativ, abhängig von der Sichtweise der jeweiligen Betrachter.<br />
Die klassische Ausdrucksform einer kräftigen Person ist ein sehr muskulärer<br />
Körperbau.<br />
Dies ist insofern richtig, wie durch die Zunahme von Mitochondrien in den<br />
Muskelzellen und das damit verbundene Zellwachstum (in der Größe, nicht in der<br />
Anzahl), potentiell mehr <strong>Kraft</strong> erzeugt und eingesetzt werden kann. Diese Form des<br />
Hypotrophietrainings (Muskelaufbautraining), welches es zu einem sichtbaren<br />
Dickenwachstum des Muskels führt, wird vor allem von den Bodybuildern in seiner<br />
extremsten Form durchgeführt.<br />
Die <strong>Kraft</strong> kann aber auch dadurch erhöht werden, indem das Zusammenspiel von<br />
Muskeln beziehungsweise Muskelgruppen untereinander (intramuskuläre<br />
Koordination) oder das Zusammenspiel und der Einsatz der Muskelfasern innerhalb<br />
eines Muskels (intermuskuläre Koordination) verbessert wird. Diese <strong>Kraft</strong>steigerung<br />
ist vor allem auf neuronale Faktoren zurückzuführen. Durch wiederholtes Ausführen<br />
optimiert das Nervensystem den Einsatz einzelner Muskel bei einer Bewegung. Die<br />
Bewegung gelingt leichter und die dafür aufgewendete <strong>Kraft</strong> verringert sich.<br />
Ähnliches passiert auch im inneren des Muskels. Hier verbessert sich die Vernetzung<br />
der einzelnen Muskelfasern mit dem Nervensystem. Dadurch kann das vorhandene<br />
Potential an Muskelmasse besser ausgeschöpft werden, da auch Muskelfasern<br />
angesteuert und dadurch genutzt werden können, die im ursprünglichen Zustand<br />
eher passiv waren. Folglich kontrahieren die Muskelfasern auch im besseren<br />
Zusammenspiel zueinander. Daraus folgt ein merklicher Anstieg der <strong>Kraft</strong>, ohne<br />
fühlbares Dickenwachstum des Muskels.<br />
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