MEISSEN COUTURE WORLD NEWS 02-14

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10 WORLD NEWS Blumenberankte Äxte aus Meissener Porzellan ® ? Auf dem MEISSEN COUTURE artCAMPUS ® gibt Jen Ray ein starkes Statement zur Tradition der Manufaktur ab GEBÄNDIGTE GEWALT 1 2 3 1) Die Künstlerin auf dem MEISSEN COUTURE art- CAMPUS ® 2) „Too Good“ (Juli 2013): eine von Jen Rays gezeichneten, großformatigen Fantasiewelten 3) und 4) Äxte der „Weapon“-Serie: Porzellankunst zwischen harter Realität und Romantik Uniformierte Kriegerinnen ziehen durch surreale, apokalyptisch anmutende Fantasielandschaften, wilde Amazonen regieren mit Zigarette im Mund und der Waffe in der Hand – grausam, mächtig, sexy. Die Motive der amerikanischen Künstlerin Jen Ray sind ein Mix aus Punk und Pop, japanischer Zeichentradition und Fantasy. Ihre großformatigen Zeichnungen, Skulpturen, Video- und Performance-Installationen erzählen von gesellschaftlichem Verfall, Rebellion, Umbruch. Nicht unbedingt die Themen, die man mit einem Traditionshaus wie MEISSEN COUTURE ® in Verbindung bringt. Umso mehr erstaunt die Harmonie und Selbstverständlichkeit, mit der sich Jen Rays Unikatserie „Weapon (Axe Series)“ mit der Geschichte und Tradition der Manufaktur Meissen verbindet: zehn naturgroße Äxte aus Meissener Porzellan ® , übersät mit großen und kleinen handgeformten Blüten, welche die in Berlin lebende Künstlerin als Artist in Residence auf dem MEISSEN COUTURE artCAMPUS ® kreierte. Zwei von ihnen wurden vom 15. bis 18. Mai 2014 auf der renommierten Kunstmesse Art Basel Hong Kong präsentiert, eine davon ist bereits verkauft. Auf dem artCAMPUS ® begann Jen Ray zunächst, ihre kolorierten, feinen Zeichnungen auf Porzellan zu übertragen. Sie tauchte tiefer in die Geschichte der Manufaktur ein, war fasziniert von ihrer Tradition und wollte dies auch in ihre eigene Arbeit einfließen lassen. So entstand die Idee zu einer Skulptur – der blumengeschmückten Axt: ein ganz und gar unglamouröses, gewöhnliches und auch gefährliches Objekt, das mit den traditionellen Meissener Porzellanblumen eine ganz neue Bedeutung bekommt. „Wichtig war, dass die Form ein modernes Gebrauchsobjekt ist, da diese schönen, traditionellen Blumen das Kunstwerk zu reizend und romantisch hätten wirken lassen“, so die Künstlerin. Indem die filigranen Blumen die Axt fast verschlingen, nehmen sie ihr die gefährliche, aggressive Assoziation. „Auf diese Art konnte ich mein eigenes Statement zur Tradition der Manufaktur Meissen abgeben.“ ROBUST UND ZUGLEICH FRAGIL Die Axt findet sich bereits in einigen von Rays früheren Arbeiten, passt sie doch gut in ihre harte, oft grausame Fantasiewelt. „Die Frauen in meinen Werken nutzen Waffen oft als Werkzeuge oder als etwas Feierliches. Die Axt ist eine perfekte Verkörperung dessen, da auch Porzellan sehr hart und robust sein kann, obwohl es zugleich so fragil ist“, erklärt die Künstlerin. Ein großer Traum für sie wäre auch, die Äxte für eine ihrer Performances einzusetzen – schließlich sollen sie nicht nur an den Wänden hängen. Schon als Kind zeichnete die im US- Bundesstaat North Carolina geborene Jen Ray sich ihre eigene Fantasiewelt. Nach einem Kunststudium und Jahren in New York und Russland zog es sie
WORLD NEWS 11 ANTEMANN DREAMS Collection: Vier „Pleasure Garden“ erzählen die Geschichte der Liebe AUS LIEBE WIRD FREUNDSCHAFT 4 In jeder Ausgabe der MEISSEN COUTURE ® World News stellen wir Ihnen Figuren aus Chris Antemanns fantastischer Großinstallation „Forbidden Fruit – A Collection of Antemann Dreams“ vor, das Produkt ihres mehrjährigen Aufenthalts auf dem MEISSEN COUTURE artCAMPUS ® . Zu den vier „Pleasure Garden“ (Lustgärten) wurde die amerikanische Künstlerin durch Gemälde von Jean-Honoré Fragonard inspiriert, die in der New Yorker Frick Collection zu sehen sind. In einer vierteiligen Serie stellt der französische Rokokomaler die verschiedenen Phasen der Liebe dar. Mit den Lustgärten bringt Antemann Fragonards Gemälde in die dritte Dimension und erzählt die Geschichte in ihrem eigenen, oft doppeldeutigen Stil, versehen mit Anspielungen auf die Geschichte der Manufaktur. Beginnend mit „Das Streben nach Liebe“, in dem der Verliebte seine Angebetete im Garten überrascht, begegnen sich die Verliebten in „Der heimliche Kuss“ erneut. Das Paar sitzt auf einer Bank vor einem Brunnen, den Antemann im Stil des berühmten Meissener „Schwanenservice“ gestaltet hat. Beschlossen wird die Liebe in „Die Krönung“: Die Dame überreicht ihrem Verehrer einen Blütenkranz, im 18. Jahrhundert ein Symbol für den Bund des Lebens. Dass sie dabei zweifelnd den Kopf abwendet, ist eine von Antemanns typischen Parodien der romantisierten Darstellung der Liebe jener Zeit. „Der Liebesbrief“ zeigt schließlich, was von der romantischen Liebe bleibt: Aus Leidenschaft wird Freundschaft. Das Paar liest alte Liebesbriefe – und schwelgt in Erinnerungen. 2 zeitweise nach Berlin. Aktuell pendelt sie zwischen ihren Ateliers in Berlin und New York. Ihre Kunst wird in Museen und Galerien in New York, Paris und Berlin gezeigt, 2013 war sie für den Prix Canson für Zeichnungen nominiert. Die Künstlerin wird von der Galerie Wentrup in Berlin vertreten. Seit 2010, anlässlich des 300-jährigen Jubiläums, fördert die Manufaktur Meissen mit ihrem Artist-in-Residence- Programm MEISSEN COUTURE art- CAMPUS ® die Kooperationen mit internationalen Künstlern auf den Gebieten Malerei, Skulptur und Architektur. Mit diesem Projekt knüpft die Manufaktur an die Ideen des früheren Direktors Max Adolf Pfeiffer an, der in den 1920er-Jahren mit externen Künstlern zusammenarbeitete. Seit Gründung des artCAMPUS ® haben hier schon Künstler wie Anselm Reyle, Chris Antemann, Arlene Shechet und Thukral & Tagra mit und an der Seite der Manufakturisten gearbeitet. Antemanns Lustgärten erzählen die Geschichte der Liebe, mit oft zweideutigen Anspielungen: 1) „Der Liebesbrief“ 2) „Das Streben nach Liebe“3) „Der heimliche Kuss“ und schließlich 4) „Die Krönung“. 1 Bestellungen beim Kundendialog unter +49 3521 468-600; mehr Bildmaterial unter www.meissen.de/artcampus-1 3 4
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