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Geschäftsbericht 2012 - SSB

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG


Weiter. Anders. Zusammen.<br />

Die inzwischen bald 145-jährige Geschichte der Stuttgarter<br />

Straßenbahnen ist eine Geschichte des kontinuierlichen<br />

Wandels. Dass die <strong>SSB</strong>, wo immer sie konnte,<br />

für Veränderungen den eher leisen Weg der Evolution<br />

statt der Revolution gesucht hat, zieht sich wie ein roter<br />

Faden durch die Jahrzehnte. Veränderungen in einem<br />

sanften Wandlungsprozess und nicht in abrupten Kehrtwenden<br />

zu meistern, führt oft eher zum Ziel und hat in<br />

der Regel den Vorteil der Nachhaltigkeit und Akzeptanz;<br />

bei Fahrgästen, bei Meinungsbildnern, bei Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. Das Unternehmen in diesem<br />

Sinne zu verändern, ist für die <strong>SSB</strong>-Führungskräfte eine<br />

beharrliche und sensible Aufgabe.<br />

Unter einem solchen Blickwinkel kann auch das Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong> betrachtet werden. Auch <strong>2012</strong> hat<br />

sich das Unternehmen verändert und weiterentwickelt,<br />

nach außen und nach innen.<br />

Wie im letzten Jahr konnte die <strong>SSB</strong> dank guter wirtschaftlicher<br />

Rahmenbedingungen, erweiterter Verkehrsangebote<br />

und attraktiver neuer Tarifangebote Kunden<br />

halten und zusätzliche Kunden in den Stadtbahnen und<br />

Bussen der <strong>SSB</strong> befördern. Dadurch wurden die Einnahmen<br />

überproportional gesteigert und die Stadt gleichzeitig<br />

vom Autoverkehr entlastet. Projekte wurden weiter<br />

umgesetzt oder auch neue begonnen. Vom Löwentor<br />

zum Hallschlag ist der Bau der U12 im Gange, in Kürze<br />

wird sie eröffnet. Ende des Jahres <strong>2012</strong> lieferte der Fahrzeughersteller<br />

ein erstes Erprobungsfahrzeug der neuen<br />

Stadtbahngeneration nach Stuttgart aus. Zum Jahresende<br />

konnten sich auch die Nachtschwärmer in Stuttgart<br />

freuen. Das Nachtbusnetz ist noch besser geworden.<br />

Beharrlichkeit, ständige Anpassung und stetige Verbesserung<br />

ist wohl mit ein Anlass für den Preisregen Ende<br />

des Jahres <strong>2012</strong>: die <strong>SSB</strong> wurde für die Hybridbusstrategie<br />

ausgezeichnet, für das neue Stadtbahndesign und<br />

für barrierefreies Bauen. 2013 wurde die <strong>SSB</strong> als bester<br />

Arbeitgeber der kommunalen Verkehrsunternehmen<br />

ausgezeichnet.<br />

Beispielhaft für Veränderungen, die zum Erfolg sicherlich<br />

einen eigenen und längeren Atem brauchen werden,<br />

sind der Aufbau oder die Gestaltung neuer Vertriebswege<br />

oder multimodaler und umweltfreundlicher Verkehrsangebote.<br />

So ist die <strong>SSB</strong> Motor in einem innovativen Mobilitätsprojekt<br />

mit einer Bürgerkarte unter dem Stichwort<br />

Stuttgart Services.<br />

Auch nach innen sind Entwicklungen für den Wandel zu<br />

sehen. Es geht mit den Projekten Organisation, Controlling<br />

2.0 sowie der Einkaufsstrategie darum, interne Prozesse<br />

zu verbessern und einen wirtschaftlicheren Ressourceneinsatz<br />

zu erreichen. Als weiteres großes Projekt<br />

ist die Revitalisierung des <strong>SSB</strong>-Verwaltungsgebäudes zu<br />

nennen, die zukünftigen Arbeitsbedingungen Rechnung<br />

trägt und zur Flächen- und Energieeinsparung beiträgt.<br />

Wenn in diesem Sinne die Strategie und der Weg der<br />

<strong>SSB</strong> für 2013 beschrieben werden müsste, würde das<br />

wie folgt lauten:<br />

Die <strong>SSB</strong> will einen klugen Weg gehen, der die Dynamik<br />

und die Veränderungen ihrer Märkte berücksichtigt.<br />

Und der die noch bessere interne Wendigkeit des Unternehmens<br />

so dosiert einsetzt, dass ihr Umfeld diesen<br />

Weg mitgehen kann. Das bedeutet: Umsichtigkeit statt<br />

vorschneller Entscheidungen, Vorausschau statt schnellen<br />

Agierens. Das gilt auch für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Es gilt, sie auf dem Weg des Wandels mitzunehmen<br />

und dabei so viel Flexibilität zu fordern, wie<br />

sie zu leisten fähig sind.<br />

Daher sind wir zuversichtlich, auch 2013 wieder auf die<br />

bewährte Erfahrung, das tolle Engagement und das hohe<br />

Selbstvertrauen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zählen zu können.<br />

Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich


Auf einen Blick<br />

Stand 31.12. <strong>2012</strong> 2011<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

in % 2010 2009 2008 2007 2006<br />

Jahresabschluss<br />

Bilanzsumme Mio. € 609 589 3,4 602 607 618 619 587<br />

Anlagevermögen Mio. € 494 480 2,9 485 449 424 424 440<br />

Investitionen brutto Mio. € 51 50 2,0 109 101 100 65 58<br />

Grundkapital und Rücklagen Mio. € 152 152 0,0 152 152 152 152 152<br />

Langfristige Verbindlichkeiten Mio. € 167 145 15,2 141 132 121 117 116<br />

Fahrgeldeinnahmen Mio. € 206 197 4,6 187 180 176 170 164<br />

Personalaufwand Mio. € 157 157 0,0 144 146 139 132 136<br />

Gesamterträge Mio. € 299 303 -1,3 297 286 284 289 291<br />

Gesamtaufwand Mio. € 317 321 -1,2 316 305 303 312 314<br />

Ausgleichsanspruch Mio. € 18 18 0,0 19 19 19 23 23<br />

Leistungen<br />

Fahrten gesamt * Mio 171 168 1,8 165 164 164 161 161<br />

Platz-km gesamt Mio 5.519 5.466 1,0 5.289 5.268 5.231 5.182 5.201<br />

Personalstand<br />

(Inklusive Altersteilzeit<br />

und Auszubildende) 2.958 2.920 1,3 2.898 2.841 2.781 2.740 2.771<br />

Linien<br />

gesamt Anzahl 72 72 0,0 72 72 72 70 70<br />

- Schiene Anzahl 17 17 0,0 17 16 16 16 16<br />

- Bus Anzahl 55 55 0,0 55 56 56 54 54<br />

Linienlänge gesamt km 904 910 -0,7 909 901 900 887 881<br />

- Schiene km 228 228 0,0 225 213 213 213 209<br />

- besonderer Bahnkörper<br />

einschl. Tunnelstrecke km 217 217 0,0 216 204 204 204 196<br />

- Bus km 676 682 -0,9 684 688 687 674 672<br />

Gleislänge gesamt km 253 253 0,0 248 243 243 243 249<br />

- besonderer Bahnkörper<br />

einschl. Tunnelstrecke km 237 237 0,0 233 228 228 228 227<br />

Fahrzeuge<br />

Stadtbahnfahrzeuge Anzahl 164 164 0,0 164 164 164 164 164<br />

Straßenbahnfahrzeuge Anzahl 0 0 0 0 0 0 38<br />

Busse Anzahl 267 261 2,3 279 276 270 274 255<br />

Haltestellen Anzahl 829 827 0,2 823 822 824 822 815<br />

Fahrstromverbrauch Mio. kWh 79,5 78,5 1,3 79,4 78,1 77,7 77,4 80,5<br />

Dieselkraftstoffverbrauch Bus Mio. Liter 7,5 7,7 -2,6 8,0 8,1 8,0 7,9 7,7<br />

* Statistische Fahrtenhäufigkeit geändert, Vorjahre angepasst


01 Lagebericht . ......................................................................... 02<br />

02 Bericht des Aufsichtsrats . ............................................................ 12<br />

03 Bericht des Vorstands . ............................................................... 16<br />

04 Vermögens- und Ertragslage. ......................................................... 22<br />

:: Bilanz- und Ergebnisvergleich . ........................................................ 24<br />

:: Cashflow-Rechnung . ............................................................... 26<br />

05 Personal- und Sozialbericht . .......................................................... 28<br />

06 Marketing und Vertrieb. .............................................................. 36<br />

07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen . .......................................... 42<br />

08 Betriebsleistungen . .................................................................. 48<br />

09 Betriebsanlagen und Infrastruktur .................................................... 52<br />

10 Umweltbericht und Nachhaltigkeit. .................................................... 58<br />

11 Jahresabschluss . ..................................................................... 64<br />

:: Bilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong>. ........................................................ 66<br />

:: Gewinn- und Verlustrechnung . ....................................................... 68<br />

:: Anhang für <strong>2012</strong>. .................................................................. 70<br />

Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens . ................................................ 76<br />

Anlage 2: Organe der Gesellschaft ......................................................... 78<br />

12 Bestätigungsvermerk . ................................................................ 80


01 Lagebericht


:: Rahmenbedingungen<br />

:: Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

:: Personal<br />

:: Innovation und Nachhaltigkeit<br />

:: <strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />

:: Risiko- und Chancenmanagement<br />

:: Nachtragsbericht<br />

:: Prognosebericht<br />

02 | 03


01 Lagebericht<br />

Rahmenbedingungen<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

im Umfeld der <strong>SSB</strong> wie auch in ganz<br />

Deutschland gegenüber 2011 stabilisiert. Die Konjunktur<br />

der Realwirtschaft ließ zum Jahresende <strong>2012</strong> etwas nach,<br />

so dass die Arbeitslosenquote in der Landeshauptstadt<br />

Stuttgart zum Jahresende bis auf 5,9 % zunahm. In der<br />

Region Stuttgart hingegen betrug die Quote im letzten<br />

Quartal <strong>2012</strong> rund 4,4 %. Der Bestand an Kraftfahrzeugen<br />

in der Stadt betrug 482 pro 1000 Einwohner und<br />

veränderte sich gegenüber 2011 nur geringfügig. Die<br />

Gesamtnachfrage nach öffentlichen Verkehrsdienstleistungen<br />

nahm <strong>2012</strong> infolge der robusten Konjunktur,<br />

deutlich gestiegener Treibstoffpreise und verbesserter<br />

ÖPNV-Angebote weiter zu. Der VVS registrierte 6,0 Mio.<br />

bzw. 1,8 % mehr Fahrgäste als 2011. Bis Ende des Jahres<br />

wurden im Verbundgebiet statistisch 344,1 Mio. Fahrten<br />

durchgeführt. Damit folgten auch die Fahrgäste in<br />

Stuttgart und Umgebung dem deutschlandweiten Trend<br />

zu mehr Nutzung des ÖPNV in Großstadtregionen. Der<br />

Bevölkerungsstand in der Region Stuttgart lag <strong>2012</strong> bei<br />

2,71 Mio. Einwohner, in der Landeshauptstadt waren<br />

rund 586 Tsd. Einwohner gemeldet. Damit nahm die<br />

Bevölkerung gegenüber dem Vorjahr weiter zu.<br />

Anfang 2013 wurden die Bestimmungen der EU-Verordnung<br />

1370/2007 endlich in nationales Recht umgesetzt.<br />

Das überarbeitete Personenbeförderungsgesetz (PBefG)<br />

trat am 1. Januar 2013 in Kraft und ermöglicht unter<br />

gewissen Bedingungen weiterhin die direkte Vergabe<br />

von Verkehrsdienstleistungen an einen internen Betreiber<br />

durch den Aufgabenträger. Dabei wurde der Einfluss<br />

des Aufgabenträgers, im Fall der <strong>SSB</strong> die Landeshauptstadt<br />

Stuttgart, im Vergleich zu den vorangegangenen<br />

gesetzlichen Vorschriften gestärkt. Eigenwirtschaftliche<br />

Verkehre genießen auch im neuen PBefG Vorrang. Wenn<br />

keine genehmigungsfähigen Anträge eingereicht werden,<br />

darf der Aufgabenträger nach Ablauf einer dreimonatigen<br />

Frist einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im<br />

Rahmen der Gemeinwirtschaftlichkeit vergeben. Aufgrund<br />

der Komplexität der rechtlichen Konstellationen<br />

werden voraussichtlich einige Details durch Gerichte<br />

geklärt werden müssen. Dies betrifft insbesondere die<br />

Auslegung des Begriffes „wirtschaftliche Betriebsführung“<br />

gemäß Anhang der EU-VO 1370.


Auch mit Verabschiedung der PBefG-Novelle kann die<br />

bestehende rechtssichere Betrauung zwischen dem<br />

Aufgabenträger bzw. dem Eigentümer Stadt Stuttgart<br />

und dem Beteiligungsunternehmen <strong>SSB</strong> weitergeführt<br />

werden. Die Basis bilden die verbindliche Zusage des<br />

Gemeinderates 2002 sowie die 2009 abgegebene Eigentümererklärung.<br />

Diese ist bis Dezember 2018 gültig. Auch<br />

nach 2018 kann die <strong>SSB</strong> ein integriertes Dienstleistungsunternehmen<br />

der Landeshauptstadt bleiben, wenn sie die<br />

in der EU-Verordnung 1370/2007 enthaltenen Kriterien<br />

sowie die Anforderungen des neuen PBefG erfüllt. Hierzu<br />

müssen noch Anpassungsmaßnahmen bei der <strong>SSB</strong> erfolgen,<br />

was bereits vorbereitet wird, um eine rechtzeitige<br />

Umsetzung zu gewährleisten. Darum werden auch<br />

künftig entsprechende Expertisen von Fachberatungen<br />

eingeholt, um sich mit notwendigen Modifikationen zu<br />

befassen.<br />

Vermögens- Finanz- und Ertragslage<br />

Streckenausbauten sowie verbesserte Verkehrs- und<br />

Tarifangebote brachten der <strong>SSB</strong> im Berichtsjahr <strong>2012</strong><br />

Bruttofahrgeldeinnahmen in Höhe von 205,8 Mio. €<br />

(Vorjahr 196,9 Mio. €) ein. Nachfragesteigerungen und<br />

die zu Jahresbeginn <strong>2012</strong> vorgenommene durchschnittliche<br />

Tarifanpassung von 2,9 % bewirkten einen Einnahmeanstieg<br />

um 4,5 % im Gesamtverkehr gegenüber<br />

dem Vorjahr. Das Planniveau <strong>2012</strong> wurde um rund 1,0 %<br />

überschritten.<br />

Anteile der periodisierten Einnahmen und Fahrten der <strong>SSB</strong> in den Kundensegmenten des VVS-Regeltarifes:<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

in % Einnahmen Fahrten Einnahmen Fahrten<br />

Gelegenheitsverkehr 35,0 18,3 35,5 17,6<br />

Zeitkarten:<br />

Berufsverkehr 34,3 32,4 33,5 32,3<br />

Ausbildungsverkehr 26,5 41,8 26,9 43,7<br />

SeniorenTickets 4,2 7,5 4,1 6,4<br />

04 | 05


01 Lagebericht<br />

Die <strong>SSB</strong> erreichte im mit 35,0 % umsatzstärksten Segment<br />

des Gelegenheitsverkehrs ein Einnahmewachstum<br />

um 4,0 % (Fahrten – 1,3 %). Den größten Umsatzanteil<br />

an den Barfahrausweisen machten die Einzeltickets aus.<br />

Diese nahmen um 671 T€ gegenüber 2011 zu (Fahrten –<br />

2,8 %). Das zweitgrößte Kundensegment der <strong>SSB</strong> war<br />

<strong>2012</strong> wieder der Berufsverkehr mit 34,3 % Einnahmeanteil<br />

am Regeltarif. Hier konnten die Einnahmen um 7,8 %<br />

gegenüber 2011 gesteigert werden (Fahrten + 4,7 %).<br />

Verantwortlich für das Einnahmewachstum sind insbesondere<br />

Verbesserungen beim Verkehrsangebot, neue<br />

flexible Ticketangebote mit Rabattierungsmöglichkeiten,<br />

gezielte Kundenakquise und zusätzliche Vertriebskampagnen.<br />

Beispielsweise verzeichnete der VVS einen Mehrumsatz<br />

beim Jahresticket um 72,4 % gegenüber 2011<br />

(Fahrten + 67,7 %). Der „Ausbildungsverkehr“, das mit<br />

26,5 % drittstärkste Segment, brachte der <strong>SSB</strong> <strong>2012</strong> trotz<br />

rückläufiger Schülerzahlen einen Mehrumsatz von 3,9 %<br />

(Fahrten + 1,4 %) ein. Wie schon 2011 profitierte insbesondere<br />

das Studiticket von steigender Kundennachfrage.<br />

Im Bereich des Seniorenverkehrs, dem mit 4,2 % Einnahmeanteil<br />

kleinsten Kundensegment, stieg der Umsatz<br />

ähnlich wie im Berufsverkehr um 7,7 % (Fahrten + 4,9 %)<br />

an. Insbesondere das flexible Jahresabonnement wurde<br />

<strong>2012</strong> verstärkt in Anspruch genommen. Abgeltungen und<br />

gesetzliche Ausgleichsmaßnahmen an die <strong>SSB</strong> blieben<br />

außer den Erstattungszahlungen im Rahmen der Härtefallregelung<br />

für die Beförderung von Schwerbehinderten<br />

weitgehend stabil.<br />

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Bilanzsumme der<br />

<strong>SSB</strong> um 20 Mio. € und lag zum 31.12. <strong>2012</strong> bei 609<br />

Mio. €. Diese Bilanzverlängerung ergibt sich insbesondere<br />

aus der Aufnahme von Fremdmitteln für den<br />

weiteren Ausbau der Infrastruktur und des rollenden<br />

Materials. Die zusätzliche Finanzierung ist primär durch<br />

ein zinsbegünstigtes Darlehen über die Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau langfristig vorgenommen worden.<br />

Dadurch erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten um 24 Mio. €. Durch einen verzögerten<br />

Abfluss der Mittel ergibt sich gleichzeitig ein erhöhter<br />

Guthabenbestand. In den Folgejahren wird aufgrund der<br />

wachsenden Kapitalbindung und sinkender Zuschüsse die<br />

Fremdfinanzierungsquote weiter steigen. Das Anlagevermögen<br />

erhöhte sich vor allem wegen größerer geleisteter<br />

Anzahlungen und Anlagen im Bau um 2,8 %. Zur weiteren<br />

Schließung der Deckungslücke der Zusatzversorgung<br />

wurde ein Betrag von 2,9 Mio. in den Rückstellungen für<br />

Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen eingestellt. Die<br />

sonstigen Rückstellungen gingen insbesondere planmäßig<br />

durch die Inanspruchnahme der Rückstellungen für<br />

die Generalsanierung von Stadtbahnen zurück.<br />

Durch die vorzeitige Beendigung eines langfristigen<br />

Cross-Border-Leasinggeschäftes konnte der passive<br />

Rechnungsabgrenzungsposten reduziert werden.<br />

Die Eigenkapitalquote ist geringfügig auf 25,0 %<br />

(Vorjahr: 25,8 %) zurückgegangen.<br />

Viel besser als Weihnachten – Stolze <strong>SSB</strong>-Vorstände nach dem Auspacken des ersten DT 8.12


Im Jahr <strong>2012</strong> investierte die <strong>SSB</strong> insgesamt vor Verrechnung<br />

von Zuschüssen rund 52 Mio. €, vor allem in den<br />

Neu- und Ausbau der Stadtbahninfrastruktur. Dies betraf<br />

insbesondere den Bau der Stadtbahnstrecken der Linie<br />

U 12, im Zusammenhang mit dem Projekt Stuttgart 21<br />

sowie den Neubau des Nordastes zum Hallschlag. Die<br />

durch das Projekt Stuttgart 21 entstandenen Folgemaßnahmen<br />

in der Heilbronner Straße und an der Haltestelle<br />

Staatsgalerie werden auf Grundlage der Eisenbahnkreuzungsvereinbarungen<br />

von der DB ersetzt. Die Beschaffung<br />

neuer Bus- und Stadtbahnfahrzeuge erforderte<br />

Investitionen in Höhe von rund 15 Mio. €. Weitere Investitionen<br />

erfolgten in Gebäude und Grundstücke, in<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung und in Gleis- und<br />

elektrotechnische Anlagen. Im Geschäftsjahr wurden<br />

insgesamt GVFG-Zuschüsse in Höhe von 10,5 Mio. €<br />

verrechnet.<br />

Das Rohergebnis verschlechterte sich im Berichtsjahr<br />

trotz der Erhöhung der Umsatzerlöse von 2,6 % um<br />

1,8 % auf 211,3 Mio. € (Vorjahr 215,0 Mio. €). Ursächlich<br />

sind v.a. geringere sonstige betriebliche Erträge als<br />

im Vorjahr, die durch Sondereffekte beeinflusst waren.<br />

Die Personal- und Materialaufwendungen sowie sonstige<br />

Aufwendungen blieben vergleichsweise stabil, so<br />

dass das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

lediglich rund 170 T€ geringer ausfiel als 2011. Das Gesamtdefizit<br />

<strong>2012</strong> mit – 18,5 Mio. € blieb gegenüber 2011<br />

stabil und lag damit rund 22 % über dem ursprünglichen<br />

Planansatz von – 23,7 Mio. €. Dies entsprach einem<br />

Gesamtkostendeckungsgrad von 94,2 % (Vorjahr 94,3 %).<br />

Hierfür sind insbesondere die gestiegenen Fahrgeldeinnahmen<br />

und diverse einmalige Ergebniseffekte wie<br />

z.B. die Beendigung eines Stadtbahn-Leasing-Vertrages<br />

oder die Verschiebung bzw. der Entfall von Instandhaltungsmaßnahmen<br />

im Immobilienbereich verantwortlich.<br />

Umgesetzte Prozessverbesserungen sowie einzelne<br />

Optimierungsmaßnahmen im Beschaffungswesen trugen<br />

ebenfalls zur Ergebnisverbesserung bei.<br />

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug<br />

<strong>2012</strong> 8,3 Mio. € (Vorjahr 6,5 Mio. €), während der Cash<br />

Flow aus Investitionstätigkeit bei – 53,7 Mio. € (Vorjahr<br />

– 45,8 Mio. €) und aus Finanzierungstätigkeit bei<br />

51,2 Mio. € (Vorjahr 33,7 Mio. €) lagen. Die Liquiditätslage<br />

erlaubte jederzeit die fristgerechte Bedienung aller<br />

Zahlungsverpflichtungen.<br />

Personal<br />

Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> beschäftigte die <strong>SSB</strong> teilzeitbereinigt<br />

2.666 Personen (Vorjahr 2.608), was einer<br />

Zunahme um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />

Wesentliche Ursache für den Anstieg der Beschäftigten<br />

sind Leistungserweiterungen und die Reduzierung von<br />

Überstunden im Fahrdienst, die Generalüberholung von<br />

Stadtbahnfahrzeugen, Bauvorhaben sowie verschiedene<br />

neue Projekte. Die Kapazitäten im Fahrdienst wurden<br />

auch aufgrund der in Kraft getretenen Änderungen des<br />

Manteltarifvertrags BzTV-N BW insbesondere wegen der<br />

Ausweitung des Urlaubsanspruchs und der Angleichung<br />

der Sollarbeitszeit im Fahrdienst erweitert, während die<br />

Kapazitäten in Werkstatt und Verwaltung gegenüber<br />

2011 nur geringfügig aufgestockt wurden. Gleichzeitig<br />

erhöhte sich die Beschäftigtenzahl um 38 Personen,<br />

durch die teilweise vorzeitige Nachbesetzung von Stellen.<br />

Während gleichzeitig die bisherigen Beschäftigten in der<br />

Freizeitphase der Altersteilzeit statistisch berücksichtigt<br />

werden müssen. Des Weiteren waren Ende des Jahres<br />

87 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschule<br />

(Vorjahr 87) bei der <strong>SSB</strong> in Ausbildung.<br />

Um auch künftig qualifizierte Arbeitskräfte für die <strong>SSB</strong><br />

zu gewinnen, hat die <strong>SSB</strong> u.a. die neue Berufsausbildung<br />

„Fachkraft im Fahrbetrieb“ eingeführt. Ebenso wurde<br />

durch ein neues Personalmarketing, Messeauftritte<br />

und die Zusammenarbeit mit Partnerschulen die Wahrnehmung<br />

der <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber in der Öffentlichkeit<br />

gestärkt. Das bundesweit geförderte Forschungsprojekt<br />

ProVes (Professionalisierung von Dienstleistungsarbeit<br />

in Schlüsselbranchen des Verkehrssektors) wurde<br />

<strong>2012</strong> abgeschlossen. Die <strong>SSB</strong> nutzt die Ergebnisse des<br />

Projektes insbesondere zur Intensivierung des Wissenstransfers<br />

bei Nachbesetzungen und zur Weiterentwicklung<br />

der Mischarbeit im Unternehmen. Zudem führte<br />

die <strong>SSB</strong>, wie in den Vorjahren, einige Maßnahmen im<br />

Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

durch, um die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu erhalten und Fehlzeiten zu senken.<br />

Dazu dient auch die Einführung des betrieblichen<br />

Eingliederungsmanagements.<br />

06 | 07


01 Lagebericht<br />

Innovation und Nachhaltigkeit<br />

Ende des Jahres <strong>2012</strong> wurde das erste Erprobungsfahrzeug<br />

vom Typ DT 8.12 im Rahmen der Beschaffung von<br />

20 Stadtbahnwagen vom Lieferanten Stadler Pankow<br />

GmbH bei der <strong>SSB</strong> angeliefert. Nach Inbetriebnahme und<br />

Test durch Hersteller und <strong>SSB</strong> wird die Abnahme durch<br />

die technische Aufsichtsbehörde Mitte 2013 erfolgen.<br />

Schrittweise werden die neuen Fahrzeuge in den Linienbetrieb<br />

gehen. Die Generalüberholung von 60 Stadtbahnfahrzeugen<br />

der mittleren Generation wurde fortgesetzt,<br />

und ab 2014 wird das Programm um weitere<br />

16 Fahrzeuge ergänzt. Zudem wurden erste Analysen<br />

des technischen Umfangs einer Sanierung von weiteren<br />

50 Fahrzeugen der Serien DT 8.10/8.11 durchgeführt.<br />

Weitere Untersuchungen führte die <strong>SSB</strong> zur Analyse<br />

von Schäden der IGBT-Antriebsthyristoren sowie zur<br />

Optimierung der Sitzergonomie des Fahrers durch. Wie<br />

im Vorjahr wurden im Stadtbahnbereich diverse Versuche<br />

zum Brandschutz, zur Drucklufterzeugung und zur Lärmreduzierung<br />

des Laufverhaltens der Fahrzeuge durchgeführt.<br />

Weitere Tätigkeiten umfassten Umbauten an<br />

<strong>SSB</strong>-Museumsfahrzeugen, Konzeption eines Transportwagens<br />

für den Bauzug sowie Betreuung von Zweiwegefahrzeugen.<br />

Des Weiteren wurde die Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Stuttgart intensiviert.<br />

Die fünf im Jahr 2010 im Zuge der Teilnahme am Projekt<br />

Elektromobilitätsregion des BMVBS beschafften Diesel-<br />

Hybridbusse bewährten sich auch <strong>2012</strong> im regulären<br />

Linienbetrieb. Die Busse erwiesen sich bislang als sehr<br />

zuverlässig und kommen mit rund 18 % weniger Kraftstoff<br />

als ein voll optimierter konventioneller Bus aus.<br />

<strong>2012</strong> wurde die Beschaffung von fünf weiteren Dieselhybridbussen<br />

einer neueren Generation vorbereitet, von<br />

denen sich die <strong>SSB</strong> weitere Treibstoffeinsparungen im<br />

Linienverkehr mit Hilfe der Plug-in-Technik verspricht.<br />

Im Rahmen der finanziellen Förderung des „Schaufensters<br />

Elektromobilität“ bestellte die <strong>SSB</strong> <strong>2012</strong> drei Brennstoffzellen-Hybridbusse.<br />

Es ist geplant, diese Fahrzeuge<br />

auf einer Linie zwischen Plieningen und Flughafen im<br />

regulären Betrieb zu erproben. Die Betankung soll an<br />

einer vorhandenen Wasserstofftankstelle am Flughafen<br />

erfolgen.<br />

Elektromobilität ist auch ein Aspekt des Projekts<br />

„Stuttgart Services“, mit dem die <strong>SSB</strong> federführend<br />

mit regionalen Partnern aus Wirtschaft und Gebietskörperschaften<br />

multimodale Verkehrsangebote mit neuen<br />

Vertriebswegen, wie beispielsweise E-Ticketing kombinieren<br />

möchte. Ziel des Projektes ist es, Wachstumspotenziale<br />

für ÖPNV und Wirtschaft zu nutzen, nachhaltige<br />

vernetzte Verkehrskonzepte zu forcieren, neue Kunden zu<br />

gewinnen und gleichzeitig die Effektivität des Vertriebs<br />

bei allen Teilnehmern zu optimieren. In diesem Zusammenhang<br />

startete Ende November <strong>2012</strong> das von Daimler<br />

betriebene car2go-Angebot mit 300 Elektro-Smarts im<br />

Stuttgarter Stadtgebiet. Auch auf anderen Gebieten wie<br />

z.B. der Fotovoltaik im Immobilienbereich werden Nachhaltigkeitsziele<br />

verfolgt.<br />

<strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />

Die <strong>SSB</strong> Reisen GmbH realisierte <strong>2012</strong> bei den eigenen<br />

Reiseveranstaltungen und insbesondere der Omnibusvermietung<br />

weitere Umsatzzuwächse. Ebenso wurde durch<br />

Übernahme von Abwicklungsleistungen für Kundenreisen<br />

einer Bank ein Anstieg bei den Touristik-Vermittlungsleistungen<br />

erreicht. Die Umsätze für den Flugbereich erhöhten<br />

sich deutlich, während bei den Bahnumsätzen ein<br />

geringfügiger Rückgang zu verzeichnen war. Das Ergebnis<br />

<strong>2012</strong> mit 81 T€ lag über der Planung. Der Buchungseingang<br />

für 2013 wies bis Mitte Februar eine deutlich<br />

verbesserte Entwicklung gegenüber <strong>2012</strong> auf.<br />

Risiko- und Chancenmanagement<br />

Bei der <strong>SSB</strong> gehört das Risiko- und Chancenmanagement<br />

zu den grundlegenden Steuerungssystemen. Die Identifikation<br />

und Analyse von Chancen und Risiken, deren<br />

Bewertung und Messung sowie das darauf aufbauende<br />

Berichtswesen sind wesentliche Grundpfeiler zur Beurteilung<br />

der Risikotragfähigkeit auf Grundlage der Unternehmensziele<br />

und Risikostrategien. Das zentrale Controlling<br />

ist organisatorisch für den Risikomanagementprozess<br />

verantwortlich. Regelmäßig aktualisierte Dokumentationen<br />

zur Risikofindung und der daraus folgenden Festlegung<br />

der Verantwortlichkeiten im Unternehmen bei der<br />

Risikobearbeitung und –minimierung sowie Nutzung der<br />

Chancenpotenziale sichern den Prozess ab. Bestandsgefährdende<br />

Risiken unterliegen einer besonderen, meist<br />

über Kennzahlen verfolgten Kontrolle.<br />

Zur Sicherstellung einer effektiven Risikoinventur wird<br />

eine vollständige Erfassung aller bestehenden und<br />

potenziellen Risiken des Unternehmens durchgeführt.<br />

Dies erfordert die Einbindung des Vorstands und aller<br />

Unternehmensbereiche. Die Quantifizierung der Risiken<br />

durch Bewertung und Abschätzung aller Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />

und möglichen Schadenshöhen wird<br />

auf Grundlage einer Abschätzung unternehmensinterner


Experten und auch des Vorstands vorgenommen. Eine<br />

Übersicht der Risikoverteilung über alle Risiken hinweg<br />

verdeutlicht dem Vorstand die Gesamtsituation des<br />

Unternehmens.<br />

Ein wesentlicher Schwerpunkt des Chancenmanagements<br />

ist es, nicht erkannte oder falsch eingeschätzte Chancen<br />

und deren Ertragspotenzial für das Unternehmen transparent<br />

zu machen.<br />

Zum weiteren Umfang des Risikomanagements zählt<br />

auch das Compliance Management. Darunter wird die<br />

Einhaltung des Public Corporate Governance Kodex,<br />

der Verhaltensrichtlinie und des Geschäftspartnerkodex<br />

verstanden. Alle Vorschriften sollen die gegenseitigen<br />

Erwartungen und Pflichten nach innen in Richtung Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, nach außen zu Kunden<br />

und Lieferanten konkretisieren.<br />

Alle gewonnenen Erkenntnisse haben im Rahmen des<br />

Risikohandlings direkten Einfluss auf die operative und<br />

strategische Wirtschaftsplanung.<br />

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats beschäftigt<br />

sich in regelmäßigen Abständen mit der Risikoinventur<br />

und den daraus resultierenden Aktivitäten zur Risikobegrenzung<br />

und Chancennutzung.<br />

Ein wesentliches Risiko wurde <strong>2012</strong> in der Unsicherheit<br />

der weiteren Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs<br />

gesehen, weil davon die Durchführbarkeit zukünftiger<br />

Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen abhängt. Durch<br />

eine immer stärkere Vernetzung von Komponenten und<br />

betriebstechnischer Einrichtungen wird in den kommenden<br />

Jahren zusätzlich verstärkt ein wesentliches Augenmerk<br />

auf die IT- und Netzwerksicherheit gelegt.<br />

Für Preisänderungsrisiken in der Beschaffung von wesentlichen<br />

Aufwandspositionen wie Strom und teilweise<br />

Diesel ist ein Großteil der Verbräuche durch bereits abgesicherte<br />

Lieferpositionen in den kommenden Jahren<br />

abgesichert.<br />

Damit sind aus heutiger Sicht für alle bekannten Risiken,<br />

auch unter Berücksichtigung ihrer kumulativen Wirkung,<br />

notwendige Maßnahmen ergriffen worden, um deren<br />

bestandsgefährdendes Potenzial zu minimieren. Finanzielle<br />

Chancen sind konsequent genutzt worden und in<br />

die mittelfristige Wirtschaftsplanung eingeflossen.<br />

Nachtragsbericht<br />

Es ergaben sich keine wesentlichen Erkenntnisse oder<br />

Entwicklungen nach dem Bilanzstichtag, die bedeutende<br />

Auswirkungen auf die aktuelle und künftige Lage der<br />

Gesellschaft haben.<br />

Prognosebericht<br />

2013 rechnet die <strong>SSB</strong> mit einem gegenüber <strong>2012</strong> erhöhten<br />

Brutto-Investitionsvolumen (vor Verrechnung von<br />

Zuschüssen und Kostenerstattungen) in Höhe von 135,6<br />

Mio. €. Der Zuschussanspruch für Infrastrukturmaßnahmen<br />

beläuft sich voraussichtlich auf 58,2 Mio. €, jedoch<br />

muss die <strong>SSB</strong> wegen fehlender Fördermittel, davon voraussichtlich<br />

die Hälfte, vorfinanzieren. 69,1 Mio. € bzw.<br />

51 % des Gesamtbudgets werden für den Stadtbahnneubau<br />

verwendet. Davon sind für den Bau der Stadtbahnlinie<br />

U 12 von der Türlenstraße zur Aubrücke 38,4 Mio. €<br />

vorgesehen. Durch das Projekt Stuttgart 21 entstehen<br />

für die <strong>SSB</strong> Folgemaßnahmen in der Heilbronner Straße<br />

und in geringem Umfang vorbereitende Maßnahmen des<br />

Umbaus der Haltestelle Staatsgalerie, wofür weitere 24,6<br />

Mio. € konkretisiert sind. Diese Maßnahmen werden auf<br />

Grundlage der Eisenbahnkreuzungsvereinbarungen von<br />

der DB ersetzt. Weitere Mittel in Höhe von 4,6 Mio. €<br />

sind für den Streckenneubau der U 12 nach Dürrlewang<br />

eingeplant. Zudem sind 2,6 Mio. € für sonstige Baumaßnahmen<br />

im Stadtbahnbereich vorgesehen. 25,8 % bzw.<br />

35,0 Mio. € des Gesamtbudgets werden für einen Teil der<br />

20 neuen Stadtbahnen, fünf Dieselhybridbusse sowie drei<br />

Brennstoffzellen-Hybridbusse benötigt. Investitionen in<br />

Grundstücke und Gebäude erfordern 2013 voraussichtlich<br />

Mittel in Höhe von 11,4 Mio. €. Weitere Investitionen<br />

sollen in Gleis- und elektrotechnische Anlagen mit 7,4<br />

Mio. € und in neue Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

mit 10,1 Mio. € getätigt werden.<br />

Im Jahr 2013 erwartet die <strong>SSB</strong> nach der Tarifanpassung<br />

um 2,9 % zum 1. Januar 2013 Bruttofahrgeldeinnahmen<br />

in Höhe von 212,3 Mio. €. Dabei wird neben dem Preiseffekt<br />

auch von steigenden Mengeneffekten ausgegangen.<br />

Jedoch können diese nur eintreten, wenn die Konjunktur<br />

stabil bleibt, die Ticketangebote des VVS und weitere<br />

Verkehrsverbesserungen (Eröffnung U 12 zum Hallschlag,<br />

Buslinie 79 zum Flughafen, neues Nachtbusnetz) beim<br />

Kunden positiv aufgenommen werden. Zudem spielen<br />

hier auch andere Marktbearbeitungsmaßnahmen der <strong>SSB</strong><br />

eine Rolle. Vertraglich festgeschriebene Abgeltungs- und<br />

Ausgleichsleistungen werden wegen der teilweisen Dynamisierung<br />

der Zahlungen der Landkreise an die Landes-<br />

08 | 09


01 Lagebericht<br />

hauptstadt Stuttgart geringfügig über<br />

dem Niveau von <strong>2012</strong> liegen, relativ gesehen wegen der<br />

überwiegend fehlenden Dynamik aber weiter sinken.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge werden 2013 voraussichtlich<br />

auf 50,1 Mio. € zunehmen, so dass mit<br />

Gesamterträgen von 315,3 Mio. € gerechnet werden<br />

kann. Diesen stehen Gesamtaufwendungen von 340,0<br />

Mio. € gegenüber. Diese sind hauptsächlich von größeren<br />

Steigerungen der Personalaufwendungen (+ 8,1<br />

Mio. € v.a. wegen erforderlicher Neueinstellungen, aber<br />

auch Tarifabschlüssen der Vorjahre, Rückstellungen für<br />

pensionsähnliche Verpflichtungen) sowie für Material<br />

und Fremdleistungen (+ 18,5 Mio. € insbesondere aus<br />

höheren Instandhaltungsaufwendungen bei Infrastruktur,<br />

Gebäuden und Stadtbahnen sowie neuen Vertriebskonzepten)<br />

betroffen. Aus heutiger Sicht wird das ursprünglich<br />

geplante Volumen beim Personal- und Materialaufwand<br />

aller Voraussicht nach nicht ausgeschöpft. Der<br />

Ausgleichsanspruch für 2013 wird dann voraussichtlich<br />

unter 24,7 Mio. € liegen.<br />

Die Perspektiven für Neu- und Ersatzinvestitionen in<br />

Infrastruktur und Fahrzeuge werden sich aufgrund der<br />

öffentlichen Haushaltssituation und der langsam wachsenden<br />

Konjunktur auch 2013 nicht verbessern. Für die<br />

Beschaffung von Fahrzeugen müssen weitere Darlehen<br />

aufgenommen werden, da die Fahrzeugfinanzierung zwar<br />

Fördertatbestand, jedoch wegen fehlender Mittel ausgesetzt<br />

bleibt. Hinsichtlich der Förderung im Infrastrukturbereich<br />

trat zum 1. Januar 2011 zwar das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(LGVFG) für Baden-<br />

Württemberg in Kraft, das die Zweckbindung der Mittel<br />

aus dem Entflechtungsgesetz sichert, jedoch ist das<br />

Fördervolumen bislang noch nicht festgelegt worden.<br />

Ein Rechtsanspruch auf Förderung ist nicht vorgesehen.<br />

Die Durchführungsverordnung ist noch offen. Das Bundesprogramm<br />

nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG) bzw. dem Entflechtungsgesetz (EntflechtG)<br />

endet Ende 2019. Darum ist die Sicherstellung<br />

der Finanzierung durch das Land und die kommunale<br />

Komplementärfinanzierung unverzichtbar. Diese ist durch<br />

den Beschluss der Kommission für Haushalt und Verwaltungsstruktur<br />

(KHV) für einige Bauprojekte erfolgt, u.a.<br />

befinden sich die U 12-Teilabschnitte zwischen Hallschlag<br />

und Remseck sowie die Verlängerung der Stadtbahnstrecke<br />

U 6 vom Fasanenhof zum Flughafen darunter. Darüber<br />

hinaus muss der ÖPNV mit Neuregelungen für Förderungen<br />

wegen der geplanten Überprüfung des Entflechtungsgesetzes<br />

(mit Wirkung ab 2016) und des Regionalisierungsgesetzes<br />

(mit Wirkung 2015) rechnen.<br />

Auch aufgrund mittelfristig wohl zurückgehender öffentlicher<br />

Fördermittel arbeitet die <strong>SSB</strong> mit einem umfangreichen<br />

Optimierungsprogramm auf der Ertrags- und<br />

Aufwandsseite intensiv daran, strukturelle Belastungen<br />

abzufedern und Wachstumspotenziale zu nutzen. Hierzu<br />

werden in den kommenden Jahren weiter Investitionen<br />

in Infrastruktur und Personal getätigt, um auch künftig<br />

nachhaltige Ergebnisverbesserungen zu erreichen und<br />

das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Insbesondere<br />

soll der Markt noch besser erschlossen sowie die<br />

Prozesse im Unternehmen verschlankt werden. Hierzu<br />

wurden bei der <strong>SSB</strong> zahlreiche bereichsübergreifende<br />

Projekte gestartet, deren positive Wirkung sich mittelbis<br />

langfristig entfalten wird.<br />

Stuttgart, den 12. April 2013<br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Wolfgang Arnold<br />

Reinhold Bauer<br />

Jörn Meier-Berberich


10 | 11


02 Bericht des Aufsichtsrats


12 | 13


02 Bericht des Aufsichtsrats<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> hat der Aufsichtsrat seine<br />

Aufgaben gemäß den gesetzlichen Vorschriften, der<br />

Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates<br />

wahrgenommen. Darüber hinaus hat er den Anforderungen<br />

des Public Corporate Governance Kodex der<br />

Landeshauptstadt Stuttgart entsprochen. Der Vorsitzende<br />

hat auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats<br />

die Interessen der Gesellschaft vertreten.<br />

Im Geschäftsjahr fanden vier ordentlichen Sitzungen<br />

des Aufsichtsrates statt. Zu einer Vielzahl zustimmungspflichtiger<br />

strategischer sowie operativer Entscheidungspunkte<br />

wurde im Gremium umfangreich<br />

informiert und diskutiert.<br />

Die Vorbereitungen der Aufsichtsratssitzungen erfolgten<br />

in Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern<br />

und dem Anteilseigner. Die Aufsichtsratsmitglieder<br />

bereiteten sich auf die Beschlüsse und Tagesordnungspunkte<br />

regelmäßig anhand von rechtzeitig zugestellten<br />

Unterlagen des Vorstands vor. Bei dringenden<br />

Themen wurden teilweise Tischvorlagen zur Sitzung<br />

eingebracht. Die Themenschwerpunkte des Aufsichtsrates<br />

<strong>2012</strong> waren: Darstellung der wirtschaftlichen<br />

Lage der Gesellschaft, Jahresabschluss, Unternehmensplanung,<br />

laufende sowie geplante Infrastrukturvorhaben,<br />

Projekte zur Vertriebs- und Kundenkommunikation,<br />

Unternehmensfinanzierung, Risiko- und<br />

Chancenmanagement sowie der Public Corporate<br />

Governance Kodex.<br />

Die Unterrichtung des Aufsichtsrates erfolgte stets<br />

zeitnah und umfassend.<br />

Darüber hinaus fand im Juni <strong>2012</strong> eine Studien- und<br />

Informationsreise nach Amsterdam statt. Die dortigen<br />

Nahverkehrskonzepte und Optimierungsansätze<br />

können in weitere strategische Überlegungen der <strong>SSB</strong><br />

AG einfließen.<br />

Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde durch die jeweils<br />

zuständigen Ausschüsse unterstützt. Über die Ergebnisse<br />

und Beschlussempfehlungen an den Aufsichtsrat<br />

haben die Vorsitzenden der Ausschüsse im Gesamtgremium<br />

berichtet.<br />

Im Geschäftsjahr fanden zwei Sitzungen des Prüfungsausschusses<br />

(15. Juni und 26. November <strong>2012</strong>)<br />

statt. Die Sitzung am 15. Juni <strong>2012</strong> wurde auf Grund<br />

eines Tagesordnungspunkts zum Thema Folgepflichtmaßnahme<br />

zu Stuttgart 21 zunächst als erweiterte<br />

Sitzung für alle Aufsichtsratsmitglieder abgehalten.<br />

Neben Jahresabschluss, Wirtschaftsplan, Risikomanagement<br />

und Public Corporate Governance Kodex<br />

wurden interne Kontrollen und Rohwarentermingeschäfte<br />

behandelt.<br />

Der Restrukturierungsausschuss trat am 25. September<br />

<strong>2012</strong> zusammen und hat über den aktuellen Stand der<br />

Aufwands- und Ertragsentwicklung sowie des Organisationsprojektes<br />

diskutiert.<br />

Der Personalausschuss wurde am 15. Juni einberufen,<br />

um die Verlängerung des Arbeitsvertrages mit dem<br />

Technischen Vorstand Herrn Wolfgang Arnold bis<br />

31. Dezember 2018 vorzubereiten, was in der Aufsichtsratssitzung<br />

vom 17. September <strong>2012</strong> beschlossen<br />

wurde.<br />

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 wurde<br />

nach der Hauptversammlung am 24. Juli <strong>2012</strong> gemäß<br />

der Satzung im elektronischen Bundesanzeiger und im<br />

Amtsblatt der Stadt Stuttgart veröffentlicht.<br />

Der Jahresabschluss <strong>2012</strong> wurde rechtzeitig aufgestellt<br />

und ging nach den Vorschriften des § 170 AktG<br />

unmittelbar danach dem Aufsichtsrat vorbehaltlich<br />

der späteren Feststellung zu.<br />

In der Hauptversammlung am 24. Juli <strong>2012</strong> wurde die<br />

KPMG AG, Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft Stuttgart,<br />

mit der Prüfung des Jahresabschlusses <strong>2012</strong> und<br />

der besonderen Berichterstattung über die Prüfung<br />

nach § 53 HGrG beauftragt. Sie hat den Jahresabschluss<br />

und den Lagebericht zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

eingehend geprüft und mit einem uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk versehen.<br />

Der Bericht des Abschlussprüfers wurde allen Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrats übergeben und im Prüfungsausschuss<br />

sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />

21. Juni 2013 in Anwesenheit des Wirtschaftsprüfers<br />

erörtert und diskutiert. Wesentliche Einwendungen<br />

ergaben sich dabei nicht. Der Aufsichtsrat schloss sich<br />

den Empfehlungen des Prüfungsausschusses an und<br />

billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss<br />

mit Lagebericht zum 31. Dezember <strong>2012</strong>. Der<br />

Jahresabschluss ist nach § 172 AktG damit festgestellt.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> änderte sich die Zusammen-


setzung des Aufsichtsrates. Im Mai <strong>2012</strong> verstarb das<br />

langjährige Aufsichtsratsmitglied Herr Dieter Wahl.<br />

Ihm folgte Herr Alexander Kotz ab dem 02. August<br />

<strong>2012</strong> in das Gremium. Frau Dr. Roswitha Blind schied<br />

am 04. April <strong>2012</strong> aus dem Beratenden Ausschuss<br />

und wechselte zum 12. Juni <strong>2012</strong> in den Aufsichtsrat.<br />

Herr Manfred Kanzleiter wechselte im Austausch zum<br />

05. April <strong>2012</strong> vom Aufsichtsrat in den Beratenden<br />

Ausschuss.<br />

Aufgrund der Neuwahl des Oberbürgermeisters der<br />

Landeshauptstadt Stuttgart am 21. Oktober <strong>2012</strong><br />

endete am 06. Januar 2013 der Vorsitz im Aufsichtsrat<br />

des bisherigen Vorsitzenden Herr Dr. Wolfgang Schuster.<br />

Ab 07. Januar 2013 übernahm satzungsgemäß<br />

der neue Oberbürgermeister der Landeshauptstadt<br />

Stuttgart Herr Fritz Kuhn diese Position, die anlässlich<br />

einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats<br />

am 14. Januar 2013 bestätigt wurde. Der Aufsichtsrat<br />

dankte Dr. Wolfgang Schuster für seine langjährige<br />

und tatkräftige Unterstützung sowie Begleitung beim<br />

Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Stuttgart und<br />

im Umland.<br />

Der Aufsichtsrat dankt den Vorständen und Führungskräften<br />

sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

für deren hohen persönlichen Einsatz bei der täglichen<br />

Sicherstellung eines funktionierenden und durch viele<br />

Auszeichnungen bekannten öffentlichen Personennahverkehrs<br />

in Stuttgart und Umgebung.<br />

Stuttgart, im Juni 2013<br />

Fritz Kuhn<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart<br />

Veränderung beim Aufsichtsratsvorsitzenden: Bisheriger OB Dr. W. Schuster (links) und jetziger Amtsinhaber OB F. Kuhn (rechts)<br />

14 | 15


03 Bericht des Vorstands


:: Strategische Steuerung und<br />

wirtschaftliche Optimierung<br />

:: Bus- und Schienenverkehr<br />

:: Tarifliche Angebotserweiterungen<br />

und vertriebliche Projekte<br />

:: Stuttgart 21<br />

:: Liegenschaften<br />

:: Personalwirtschaft und Unternehmenskultur<br />

16 | 17


03 Bericht des Vorstands<br />

Strategische Steuerung und wirtschaftliche<br />

Optimierung<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> brachte, wie auch die Vorjahre, wiederum<br />

ein sehr erfreuliches Jahresergebnis für die <strong>SSB</strong>.<br />

Zu dieser positiven Entwicklung trugen das verbesserte<br />

Leistungsangebot ab dem Fahrplanwechsel im Dezember<br />

2011, weiterentwickelte tarifliche Angebote, aber auch<br />

die Verschiebung von geplanten Aufwendungen und<br />

Investitionen bei. Viele der in 2011 begonnenen Optimierungsmaßnahmen<br />

innerhalb der strategischen und<br />

operativen Steuerungsinstrumente wurden fortgeführt.<br />

Einige Maßnahmen zeigten <strong>2012</strong> bereits die erhoffte<br />

positive Wirkung. Die Schwerpunkte der wirtschaftlichen<br />

Optimierung lagen sowohl auf der Aufwands- als auch<br />

auf der Ertragsseite.<br />

Auf der Ertragsseite wirkte sich der bereits 2011 eingeführte<br />

kontrollierte Vordereinstieg beim Bus aus. Die<br />

Anpassung der Kulanzregelung beim erhöhten Beförderungsentgelt<br />

trug zur Steigerung der Einnahmen bei.<br />

Die außerordentlich positive Resonanz der Kunden auf<br />

das geänderte JahresTicket, das sich zwischenzeitlich zu<br />

einem Verkaufsschlager entwickelt hat, führte nicht nur<br />

zu einer verbesserten Einnahmesituation, sondern auch<br />

zu höherer Kundenbindung. Das bereits 2011 eingeführte<br />

neue Abo und FirmenTicket bewirkten eine Verdopplung<br />

der gebundenen Kunden. Damit war der Berufsverkehr<br />

ein wesentlicher Treiber der Ertragsentwicklung <strong>2012</strong>.<br />

Auf der Aufwandsseite hatte ein ganzes Bündel von Maßnahmen<br />

dazu beigetragen, die Kosten weiter zu senken.<br />

Einen Beitrag trug die Schließung des Busbetriebshofs<br />

Zuffenhausen bei, dessen Leistungen übernimmt seit<br />

dem Fahrplanwechsel 2011/<strong>2012</strong> der Busbetriebshof<br />

Gaisburg. Die Bemühungen zur Reduktion von Ein- und<br />

Ausrückkilometern schlugen sich positiv in der Bilanz<br />

nieder. Im Liegenschaftsbereich konnte mit dem Einstieg<br />

in das Programm zur Sachkostenreduktion bereits jetzt<br />

eine signifikante Summe eingespart werden. Weitere<br />

Einsparungen folgen in den nächsten Jahren. Zusätzliche<br />

Kostensenkungen konnten mit der Anpassung der<br />

alljährlichen Waldheimverkehre sowie der optimierten<br />

Strombeschaffung erreicht werden.<br />

Die Optimierung von Prozessen beschäftigte die <strong>SSB</strong><br />

im Jahr <strong>2012</strong> besonders stark. Innerhalb des Projekts<br />

„Controlling 2.0“ wurde weiter an der Optimierung der<br />

Controllingprozesse und –instrumente gearbeitet. Neu<br />

aufgelegt wurde das Projekt „Einkaufsstrategie“, dessen<br />

Ziel es unter anderem ist, die Prozesse im Einkauf<br />

zukunftsfähig zu gestalten. Im bereits 2011 gestarteten<br />

Projekt „Organisation“ werden in ca. 25 sogenannten<br />

Prüfthemen verschiedenste Aspekte der Organisation der<br />

<strong>SSB</strong> beleuchtet, Organisationsalternativen ausgearbeitet,<br />

bewertet und schließlich zur Umsetzung gebracht. Das<br />

langfristige Ziel ist, die <strong>SSB</strong> in ihrer Aufbau- und Ablauforganisation<br />

zukunftsfähig aufzustellen. Im Projekt wird<br />

dabei in besonderer Weise auf das Wissen der Mitarbeiter<br />

der <strong>SSB</strong> zurückgegriffen. Damit wurden zudem die Kosten<br />

für externe Beratung in diesem Projekt deutlich reduziert.<br />

Bus- und Schienenverkehr<br />

Im Busverkehr verfolgt die <strong>SSB</strong> schon seit einigen Jahren<br />

eine nachhaltige Busflottenstrategie. Dabei werden Kosten<br />

und Ressourcenverbrauch über den gesamten Lebenszyklus<br />

der Fahrzeuge hinweg, von der Rohstoff-erzeugung,<br />

über die Busproduktion, den Busbetrieb bis hin zur Fahrzeugentsorgung<br />

am Ende des Einsatzes berücksichtigt.<br />

Die <strong>SSB</strong> erprobt modernste Antriebstechnologie. So nahm<br />

das Unternehmen fünf serielle Diesel-Hybrid-Gelenkbusse<br />

in Betrieb. Das Einsatzkonzept der Hybridbusse wurde<br />

mit dem sogenannten EBUS-Award prämiert. Projektiert<br />

sind die Anschaffung von Brennstoffzellen-Hybridbussen<br />

und weiteren seriellen Diesel-Plug-In-Hybridbussen. Die<br />

Projekte im Rahmen des Schaufensters Elektromobilität<br />

stehen weiterhin im Fokus der <strong>SSB</strong>. Der barrierefreie Ausbau<br />

der Bushaltestellen schreitet voran, denn nur mit<br />

diesen Infrastrukturmaßnahmen kann die <strong>SSB</strong> die Vorteile<br />

ihrer komplett niederflurigen Busflotte zum Nutzen ihrer<br />

Fahrgäste voll ausschöpfen.<br />

Die Generalsanierung der Stadtbahnfahrzeuge schritt<br />

<strong>2012</strong> planmäßig weiter voran. Zum Ende des Jahres waren<br />

bereits 48 von 76 Fahrzeugen generalüberholt und<br />

wieder auf Strecke. Mit großem Stolz und entsprechendem<br />

Echo in den Medien übernahm die <strong>SSB</strong> im Dezember<br />

<strong>2012</strong> das erste neue Fahrzeug des Typs DT 8.12 zu Testzwecken.<br />

Das Fahrzeug erhielt für seine Gestaltung den<br />

baden-württembergischen Designpreis „Focus Open“ in<br />

Silber, wird aber noch nicht im Linienbetrieb eingesetzt.<br />

Die ersten Fahrzeuge dieses Typs werden im laufenden<br />

Jahr im Liniendienst bei der <strong>SSB</strong> eingesetzt. Die Fahrgäste<br />

der <strong>SSB</strong> schätzen die gut ausgestatten Stadtbahnhaltestellen<br />

in Stuttgart schon lange. Dafür erhielt die <strong>SSB</strong><br />

aktuell den „Dr. Ursula Broermann Preis“ für beispielhaftes<br />

barrierefreies Bauen.


Die Arbeiten an der U 12 vom Hauptbahnhof bis zum<br />

Milchhof gehen voran. Im Abschnitt Heilbronner Straße –<br />

Milchhof gab es Verzögerungen, die dazu führen, dass<br />

der bergmännische Vortrieb erst im Sommer 2013 unter<br />

der Heilbronner Straße beginnen wird. Die Arbeiten an<br />

der Stadtbahnbrücke über die Wolframstraße starteten<br />

im Juni <strong>2012</strong>. Insgesamt liegt der Bau der U 12 zwischen<br />

Löwentor und Hallschlag jedoch im Zeitplan. Die Verlängerung<br />

von Hochbahnsteigen für 80m-Züge im weiteren<br />

Verlauf der U 12 vom Max-Eyth-See bis Remseck ist in<br />

Planung. Die Verlängerung der U 12 bis zum Hallschlag<br />

bringt nach Inbetriebnahme Veränderungen für die<br />

Buslinien 55 und 56 im Verlauf und im Fahrplan. Nach<br />

Abschluss aller Baumaßnahmen wird die U 15 über die<br />

Heilbronner Straße geführt und die U 12 durchfährt den<br />

Nordbahnhof. Nachdem der Planfeststellungsbeschluss<br />

für die U 12 Wallgraben – Dürrlewang im Januar 2013<br />

erfolgte, plant die <strong>SSB</strong> die Inbetriebnahme für 2016.<br />

Ein zukunftsweisendes Projekt wird zusammen mit dem<br />

hierfür zuständigen Aufgabenträger Landkreis Esslingen<br />

und weiteren Partnern vorangetrieben. Die Strecke<br />

Fasanenhof- Flughafen/Messe befindet sich in Planung.<br />

Die Finanzierungsvereinbarung zwischen den beteiligten<br />

Partnern wird derzeit erarbeitet. Ende 2013 soll<br />

das Planfeststellungsverfahren beantragt werden. Die<br />

Verlängerung der U 5 vom Bahnhof in Leinfelden bis zur<br />

Markomannenstraße ist ebenfalls in der Diskussion. Hier<br />

finden Gespräche statt.<br />

Im Landkreis Ludwigsburg wird für die Verlängerung<br />

der Stadtbahnstrecke von Remseck über Pattonville<br />

nach Ludwigsburg und Markgröningen/Möglingen eine<br />

standardisierte Bewertung zur Überprüfung der Förderfähigkeit<br />

der Maßnahme erstellt, nachdem sich eine<br />

Verlängerung allein bis Pattonville als nicht förderfähig<br />

erwiesen hat.<br />

Schon bald Realität, die U 12 nach Hallschlag<br />

5<br />

18 | 19


03 Bericht des Vorstands<br />

Tarifliche Angebotserweiterungen<br />

und vertriebliche Projekte<br />

Das Jedermann-Abo, welches in der bestehenden Form<br />

bereits 2011 eingeführt wurde, trug ebenfalls zum guten<br />

Jahresergebnis <strong>2012</strong> bei. Die Einführung des Online-<br />

Tickets und das HandyTicket lockten deutlich mehr Kunden<br />

als erwartet an. Die jährliche Erhebung der Kundenzufriedenheit<br />

im Kundenbarometer ergab wieder<br />

Bestwerte für die <strong>SSB</strong>. Um die Kundenkommunikation<br />

weiterhin zeitgemäß zu gestalten, kam im Frühjahr <strong>2012</strong><br />

ein neues Servicemobil zum Einsatz. Engpässe bei der<br />

telefonischen Erreichbarkeit des Kundenservices konnten<br />

durch etliche Sofortmaßnahmen behoben werden.<br />

Ein Projekt mit besonders hohem Innovationscharakter<br />

ist „Stuttgart Services“, das <strong>2012</strong> startete. Es handelt<br />

sich dabei um ein gefördertes Konsortialprojekt unter<br />

der Führung der <strong>SSB</strong>. Das Gesamtziel des Projektes ist<br />

die Attraktivitäts- und Nutzungssteigerung von Elektromobilität<br />

durch die multimodale Verknüpfung elektromobiler<br />

Angebote, sowohl im Individualverkehr als auch<br />

im öffentlichen Personennahverkehr. Angestrebt ist die<br />

Maximierung des Kundennutzens durch Vereinfachung<br />

der Systemzugänge und zielgruppengerechte Konzeption<br />

und Vermarktung der Angebote. Basis dieses Vorhabens<br />

ist die deutliche Verbesserung in der Informations-,<br />

Zugangs- und Abrechnungstechnologie.<br />

Stuttgart 21<br />

2011 wurde mit der Deutschen Bahn AG eine Kreuzungsvereinbarung<br />

für die Folgemaßnahme an der Heilbronner<br />

Straße abgeschlossen. Es geht darum, die Stadtbahntrasse<br />

infolge des Baus des neuen Fernbahntunnels tiefer<br />

zu legen und so zu trassieren, dass dort die U 12 aus der<br />

Stammstrecke abzweigen kann. Für die Folgemaßnahme<br />

Staatsgalerie, die eine höhere und in Richtung Schlossgarten<br />

verschobene Lage der Haltestelle Staatsgalerie auf<br />

dem neuen Fernbahntunnel vorsieht, ist die Kreuzungsvereinbarung<br />

verabschiedet. Der Bau an der Haltestelle<br />

Staatsgalerie hängt zeitlich vom Start des Tunnelbaus der<br />

Deutschen Bahn AG ab.<br />

Liegenschaften<br />

Modernisierung ist das Stichwort, das die <strong>SSB</strong> nicht nur<br />

bei Infrastruktur und Fahrzeugen bewegt. Auch das mittlerweile<br />

in die Jahre gekommene Verwaltungsgebäude,<br />

das die <strong>SSB</strong> von ihrer Zusatzversorgung angemietet hat,<br />

wird mit einer grundlegenden Revitalisierung fit für die<br />

Zukunft gemacht. Die energetische Sanierung der Gebäude<br />

soll dazu beitragen, Energiekosten zu senken und<br />

damit zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit beitragen. Eine<br />

an heutigen Bedürfnissen ausgerichtete Raumaufteilung<br />

sorgt für effizientere Nutzung der verfügbaren Flächen.<br />

Der Umbau des Gebäudes wird jedoch noch einen anderen<br />

Effekt bringen. Durch transparentere Strukturen und<br />

Werbemotiv Stuttgart ServiceCard // Neues Servicemobil im Einsatz


moderne Arbeitsplätze werden die Kultur und die Zusammenarbeit<br />

unter den Mitarbeitern positiv beeinflusst.<br />

Das Projekt befindet sich derzeit in der Planungsphase.<br />

Ein Preisgericht urteilte über die Architektenentwürfe<br />

und das Architekturbüro Herrmann & Bosch erhielt den<br />

Zuschlag.<br />

Weitere Projekte im Liegenschaftsbereich waren die fortschreitenden<br />

Planungen für die Bebauung des Ostendzentrums,<br />

die Vorbereitung der optimalen Vermarktung<br />

der Grundstücke rund um den Bahnhof Möhringen und<br />

die Sanierung der denkmalgeschützten oberen Halle des<br />

ehemaligen Straßenbahndepots in Bad Cannstatt.<br />

Personalwirtschaft und Unternehmenskultur<br />

Für ein Dienstleistungsunternehmen wie die <strong>SSB</strong> sind<br />

qualifizierte und motivierte Mitarbeiter das wichtigste<br />

Erfolgskriterium. Dies gilt umso mehr in Zeiten, in denen<br />

der Fachkräftemangel häufig zitiert wird und die Herausforderungen<br />

des demographischen Wandels zu bewältigen<br />

sind. Eine erfolgreiche Maßnahme ist die permanente<br />

Erhöhung der Zahl der Auszubildenden.<br />

Einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der anstehenden<br />

Aufgaben - Zentrum│Revitalisierung leistet die Führungskräfteentwicklung: Hauptverwaltung<br />

Die<br />

Neuauflage des Programms „Führen lernen“ ermöglicht<br />

es der <strong>SSB</strong>, eigene Nachwuchskräfte nach den Anforderungen<br />

der <strong>SSB</strong> zu fördern und zu entwickeln. Damit<br />

kann zusammen mit dem Wissensmanagement der derzeitige<br />

Generationenwechsel in der Führungsmannschaft<br />

der <strong>SSB</strong> begleitet und Kontinuität gewährleistet werden.<br />

Die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur stand<br />

<strong>2012</strong> erneut im Zentrum der Betrachtung. Eine Umfrage<br />

unter den Führungskräften zeigte, wie sie sich die<br />

<strong>SSB</strong>-Kultur künftig vorstellen. Der eingeschlagene Weg<br />

in Richtung Projekt- und Ideenkultur hat sich erneut<br />

bestätigt.<br />

Dass die <strong>SSB</strong> ein attraktiver Arbeitgeber ist, zeigt sich<br />

darin, dass die Zahl der Neueinstellungen <strong>2012</strong> einen<br />

neuen Rekordwert erreichte. Nicht nur neue Mitarbeiter<br />

standen im Fokus der personalwirtschaftlichen Maßnahmen,<br />

sondern auch die derzeitigen Mitarbeiter und deren<br />

Gesundheit: Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

(BGM) fanden erstmals Gesundheitstage<br />

für alle Beschäftigten statt. Viele Mitarbeiter nahmen<br />

diese Gesundheitstage gerne an und sie werden auch<br />

zukünftig angeboten. Das betriebliche Eingliederungsmanagement<br />

wurde strukturell verankert und damit<br />

deutlich gestärkt, so dass das Thema Gesundheit in der<br />

Belegschaft auch dadurch nachhaltig gefördert wird.<br />

Geplante Revitalisierung des Verwaltungsgebäudes – Gewinner-Entwurf des Architekturbüros Hermann & Bosch<br />

Herrmann + Bosch<br />

Architekten<br />

20 | 21


04 Vermögens- und Ertragslage


:: Bilanzvergleich<br />

:: Ergebnisvergleich<br />

:: Cashflow-Rechnung<br />

22 | 23


04 Vermögens- und Ertragslage<br />

Bilanzvergleich<br />

<strong>2012</strong><br />

T€ %<br />

2011<br />

T€<br />

2010<br />

T€<br />

2009<br />

T€<br />

2008<br />

T€<br />

Anlagevermögen 493.650 81 480.230 484.773 449.380 423.889<br />

Vorräte 20.331 19.157 19.155 27.220 39.459<br />

Liefer- und Leistungsforderungen 3.279 3.120 2.813 3.055 2.604<br />

Forderungen gegen verbundene und<br />

Beteiligungsunternehmen 24.121 24.886 27.461 26.982 28.153<br />

Sonstige Vermögensgegenstände und<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 4.782 25.043 41.623 79.401 114.221<br />

Flüssige Mittel 62.483 36.686 26.245 21.276 9.885<br />

Umlaufvermögen 114.996 19 108.892 117.297 157.934 194.322<br />

Aktiva 608.646 100 589.122 602.070 607.314 618.211<br />

Eigenkapital 152.127 25 152.127 152.127 152.127 152.127<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil 0 0 0 1.890 4.104 4.104<br />

Langfristiges Fremdkapital 325.765 54 294.913 293.591 289.811 295.160<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 130.754 21 142.082 154.462 161.272 166.820<br />

Passiva 608.646 100 589.122 602.070 607.314 618.211


Ergebnisvergleich<br />

<strong>2012</strong><br />

T€ %<br />

2011<br />

T€<br />

2010<br />

T€<br />

2009<br />

T€<br />

2008<br />

T€<br />

Erlöse Linienverkehr 191.313 65 180.433 172.433 166.133 163.883<br />

Abgeltungen 63.056 22 62.512 62.102 61.919 61.744<br />

Bestandsveränderungen -445 0 -1.005 -5.863 -12.241 3.763<br />

aktivierte Eigenleistungen 1.918 1 2.478 3.486 2.437 2.328<br />

andere betriebliche Erträge 36.493 12 45.020 49.517 44.225 38.508<br />

Betriebliche Erträge 292.335 100 289.438 281.675 262.473 270.226<br />

Materialaufwand 87.206 30 86.846 92.463 88.608 92.632<br />

Personalaufwand 154.447 53 150.122 143.591 145.745 139.111<br />

Abschreibungen 34.465 12 36.085 35.965 35.165 32.995<br />

Verwaltungsaufwand 11.499 4 9.253 9.211 7.730 7.890<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 18.502 6 19.582 16.442 15.178 18.216<br />

Leistungsbezogener Aufwand 306.119 105 301.888 297.672 292.426 290.844<br />

Betriebsergebnis -13.784 -5 -12.450 -15.997 -29.953 -20.618<br />

Finanzergebnis -6.436 -2 -6.046 -6.529 -3.670 -918<br />

Außerplanmäßige Abschreibung 0 0 -1.890 -2.543 -63 0<br />

"Perioden- und betriebsfremdes Ergebnis" 1.746 1 1.992 5.804 15.016 2.662<br />

Ausgleichsanspruch -18.474 -6 -18.394 -19.265 -18.670 -18.874<br />

24 | 25


04 Vermögens- und Ertragslage<br />

1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

<strong>2012</strong><br />

T€<br />

2011<br />

T€<br />

Jahresergebnis (vor Verlustausgleich) -18.474 -18.394<br />

Abschreibungen nach Verrechnung mit Zuschreibungen 34.465 37.975<br />

Veränderung der Rückstellungen -12.578 -11.821<br />

Veränderung des Sonderpostens mit Rücklageanteil 0 -1.890<br />

Gewinn/Verlust aus Anlageabgängen<br />

(Immaterielles Anlagevermögen, Sachanlagen und Anlagen im Bau) -2.325 -2.110<br />

Abnahme der Forderungen aus LuL* sowie anderer Aktiva, die nicht der<br />

Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -233 1.943<br />

Zunahme der Verbindlichkeiten aus LuL* sowie anderer Passiva, die<br />

nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 7.436 801<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8.291 6.504<br />

* LuL = Lieferungen und Leistungen<br />

2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 3.020 2.162<br />

Saldo aus Ein-u. Auszahlungen von Finanzanlagen 125 177<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -56.888 -48.137<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -53.743 -45.798


3. Cashflow aus der Fianzierungstätigkeit<br />

<strong>2012</strong><br />

T€<br />

2011<br />

T€<br />

Verrechnete Investitionszuschüsse 8.183 14.476<br />

Einzahlung aus Verlustausgleich durch Gesellschafter 18.394 19.265<br />

Saldo aus Aufnahme und Tilgung von Krediten 24.665 -18<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 51.242 33.723<br />

4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 5.790 -5.571<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 56.693 62.264<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.483 56.693<br />

5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />

Liquide Mittel 62.483 36.686<br />

Kurzfristige Geldanlagen (bis 3 Monate Laufzeit) 0 20.007<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.483 56.693<br />

26 | 27


05 Personal- und Sozialbericht


:: Die <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber<br />

:: Arbeitsplätze<br />

:: Soziale Sicherung<br />

:: Tarifliche Entwicklung<br />

:: <strong>SSB</strong> Personalmanagement <strong>2012</strong><br />

:: Aus- und Fortbildung<br />

:: Wohnraumversorgung, Soziale Dienste<br />

28 | 29


05 Personal- und Sozialbericht<br />

Attraktiv – Modern – Innovativ<br />

die <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber<br />

Die zukünftige Entwicklung und der weitere Erfolg unseres<br />

Unternehmens hängen in besonderem Maße von den<br />

Beschäftigten ab. Deshalb sind zeitgemäße und attraktive<br />

Arbeitsplätze, die Gestaltung eines ansprechenden<br />

betrieblichen Umfeldes und das Angebot persönlicher<br />

Entwicklungsmöglichkeiten von hoher Priorität.<br />

Die Arbeitgeberpositionierung der <strong>SSB</strong> über verschiedene<br />

Medien hat auch überregional Interesse geweckt. Die <strong>SSB</strong><br />

hat dadurch deutlich gemacht, wie vielfältig, attraktiv<br />

und herausfordernd Aufgaben bei der <strong>SSB</strong> sind.<br />

Im Hin-blick auf die demografische Entwicklung<br />

ist eine klare Positionierung der <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber<br />

mit spezifischen Stärken, insbesondere<br />

in der Metropolregion Stuttgart notwendig.<br />

Aktuell wurde ein Projekt für ein elektronisches Bewerbermanagementsystem<br />

mit der Verbesserung der<br />

Möglich-keiten von Online-Bewerbungen gestartet.<br />

Ziel ist die Optimierung des Bewerbungsprozesses<br />

einschließlich der Sicherstellung einer<br />

schnellen und effizienten Bearbeitung.<br />

Arbeitsplätze<br />

Die Organisationsentwicklung war auch im Jahr <strong>2012</strong> ein<br />

sehr wichtiges betriebliches Thema. Das vom Vorstand<br />

beauftragte bereichsübergreifende Organisationsprojekt<br />

erarbeitet auf Basis einer intensiven Analyse Modelle<br />

der Ablauf- und Aufbauorganisation und bewertet diese.<br />

Die Umsetzungsphase hat im Herbst <strong>2012</strong> begonnen.<br />

Das Thema „Demografischer Wandel“ mit seinen vielen<br />

Facetten spiegelt sich in nahezu allen Feldern der<br />

zeitgemäßen Personalarbeit wider und stellt deshalb<br />

dauerhaft eine Herausforderung für das Unternehmen<br />

dar. Die konkrete Gestaltung der Arbeitsplätze auch<br />

im Hinblick auf Belastungsreduzierungen für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter wurde im geförderten<br />

Forschungsprojekt ProVes (Professionalisierung von<br />

Dienstleistungsarbeit in Schlüsselbranchen des Verkehrssektors)<br />

in den letzten Jahren vertieft untersucht. Das<br />

Projekt endete Mitte <strong>2012</strong>. Die Ergebnisse, an deren Erarbeitung<br />

die <strong>SSB</strong> maßgeblich beteiligt war, stehen allen<br />

Unternehmen der Nahverkehrsbranche zur Verfügung.<br />

Das betriebliche Eingliederungsmanagement wurde<br />

<strong>2012</strong> eingeführt. Das gemeinsame Ziel von Arbeitgeber,<br />

Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung ist,<br />

die Arbeitssituation bei längerer individueller Arbeitsunfähigkeit<br />

zu analysieren sowie Strategien und<br />

Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, die für die Arbeitnehmer<br />

die Wiedereingliederung ermöglichen und<br />

im Einzelfall dauerhaft entlastend wirken. Gleichzeitig<br />

erwartet das Unternehmen hierdurch auch wirtschaftlich<br />

eine positive Entwicklung, insbesondere durch die<br />

Reduzierung von krankheitsbedingten Fehlzeiten.<br />

Soziale Sicherung<br />

Die tarifvertraglichen und betrieblichen Angebote zur<br />

Absicherung im Krankheitsfall bzw. in schwierigen<br />

persönlichen oder familiären Situationen wurden im<br />

Jahr <strong>2012</strong> weiterentwickelt. So bestehen betriebsinterne<br />

und externe Beratungsmöglichkeiten zur Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf mit dem Schwerpunkt Kinderbetreuung,<br />

Beratung in Überschuldungssituationen<br />

sowie Hilfen bei sozialen und psychischen Problemen.<br />

Aber auch die Thematik der Pflege von Angehörigen wird<br />

in den kommenden Jahren für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.<br />

Hierzu beschäftigt sich aktuell eine Arbeitsgruppe mit<br />

der Analyse bzw. mit der Maßnahmengenerierung.<br />

Die Möglichkeit einer privaten Krankenzusatzversicherung<br />

für stationäre und ambulante Behandlungen<br />

sowie Zahnbehandlung wurde neu angeboten.<br />

Durch einen Rahmenvertrag mit einem externen<br />

Versicherungsunternehmen konnten günstige Bedingungen<br />

für die Beschäf-tigten erreicht werden.<br />

Das bereits seit einigen Jahren bestehende Angebot<br />

einer Berufsunfähigkeitsversicherung durch Bruttoentgeltumwandlung<br />

wurde weiterhin gut angenommen.<br />

Auch das betriebliche Gesundheitsmanagement wurde<br />

im Jahr <strong>2012</strong> weiterentwickelt. Die bereits zum vierten<br />

Mal durchgeführten Gesundheitstage standen unter<br />

dem Themenschwerpunkt “Diabetes-Prävention“.


Tarifliche Entwicklung<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war geprägt von tariflichen Verhandlungen<br />

und Auseinandersetzungen auf mehreren Ebenen.<br />

Der bundesweite Tarifabschluss im öffentlichen<br />

Dienst (Bund, Kommunen) wurde nach intensiven<br />

Verhandlungen und Warnstreiks mit einem Tarifabschluss<br />

über eine zweijährige Laufzeit beendet.<br />

Die Ergebnisse der im Jahr 2011 beendeten bezirklichen<br />

Tarifverhandlungen für die Nahverkehrsbetriebe in<br />

Baden-Württemberg mit Arbeitsaufträgen für bestimmte<br />

Themenfelder führten zu weiteren Verhandlungsaufträgen.<br />

Aktuell werden die zukünftigen Eingruppierungs-<br />

und Tätigkeitsmerkmale für die Mitarbeitrinnnen<br />

und Mitarbeiter des Nahverkehrs von der kommunalen<br />

Arbeitgebervereinigung Baden-Württemberg mit Ver.di<br />

verhandelt.<br />

Die Tarifverhandlungen auf Bundesebene über einen<br />

Demografie-Tarifvertrag wurden auch <strong>2012</strong> weitergeführt.<br />

Bedingt durch das komplexe Thema mit einer<br />

Vielzahl unterschiedlicher Aktionsfelder ist ein Abschluss<br />

noch nicht abzusehen. Bislang wurden nur in wenigen<br />

Branchen entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen.<br />

Gemeinsame Intention und Aufgabe der Tarifpartner des<br />

Nahverkehrs ist es, durch zukunftsfähige Rahmenregelungen<br />

eine vorausschauende und nachhaltige Personalpolitik<br />

zu ermöglichen. Diese soll zum einen die Bedürfnisse<br />

der Unternehmen nach leistungsfähigen Personalstrukturen<br />

sowie die Interessen der Beschäftigten nach<br />

alters- und leistungsgerechten Arbeitsbedingungen zum<br />

Vorteil beider Seiten berücksichtigen.<br />

Im Unternehmen <strong>SSB</strong> stand die Umsetzung der Ergebnisse<br />

der Manteltarifverhandlungen 2011 in praktikable<br />

betriebliche Regelungen, insbesondere bei der Thematik<br />

Arbeitszeit, im Vordergrund. Mit dem Abschluss einer<br />

Betriebsvereinbarung auf Basis der tariflichen Regelungen<br />

im Februar 2013 wurde ein für alle befriedigender<br />

Schlusspunkt unter langwierige Verhandlungen gesetzt.<br />

Außergewöhnliche Stellenanzeigen<br />

30 | 31


05 Personal- und Sozialbericht<br />

<strong>SSB</strong> Personalmanagement <strong>2012</strong><br />

Zahlen – Daten – Fakten<br />

Mitarbeiteranzahl und –struktur (ohne Auszubildende) 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Arbeitnehmer/-innen insgesamt 2.871 2.833<br />

davon Frauen 454 433<br />

davon Arbeitnehmer/-innen in Teilzeitarbeit 193 180<br />

davon Arbeitnehmer/-innen in Altersteilzeitarbeit 273 314<br />

:: darunter in Freizeitphase 155 146<br />

Erstattungen für Altersteilzeitarbeit in T€ 750.671 930.628<br />

In Jahren <strong>2012</strong> 2011<br />

Ø Lebensalter aller Beschäftigten 46,0 46,0<br />

Ø Dienstalter 16,7 16,6<br />

Dienstjubilare 98 100<br />

Bei der Mitarbeiterzahl zeigt der Trend weiter nach<br />

oben. Vielfältige neue Aufgaben, Leistungsausweitungen<br />

im Fahrdienst, die Generalsanierung der Stadtbahnfahrzeuge<br />

und Neueinstellungen für Stuttgart<br />

21 führten, auch unter Beachtung der finanziellen<br />

Restriktionen, zu einer erhöhten Belegschaftszahl.<br />

Wie im Vorjahr war auch die <strong>SSB</strong> im Jahr <strong>2012</strong> deutlich<br />

auf dem regionalen Arbeitsmarkt aktiv. Die Einstellung<br />

von 182 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

und von 28 Auszubildenden markiert einen<br />

Spitzenwert im langjährigen Vergleich. Auch dadurch<br />

konnte das durchschnittliche Lebensalter der Beschäftigten<br />

mit 46,0 Jahren konstant gehalten werden.<br />

„Fahrschüler“ während ihrer Ausbildung zum Busfahrer


Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

Altersteilzeitarbeit ist weiterhin rückläufig. Aktuell<br />

werden keine Neuverträge angeboten, da es aktuell<br />

keine Regelung für den Nahverkehr gibt. Ob die Verhandlungen<br />

über einen Demographie-Tarifvertrag<br />

eine Regelung bringen, ist offen. Der zukünftige<br />

Umfang einer neugestalteten Altersteilzeitregelung<br />

wird jedoch deutlich geringer sein als bisher.<br />

Der Anteil der Beschäftigten in der Freizeitphase hat<br />

sich erhöht, ab 2015 werden sich alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in Altersteilzeitarbeit in der Freistellungsphase<br />

befinden.<br />

Entgeltsumme in Mio. € <strong>2012</strong> 2011<br />

Arbeitsentgelte ohne Zusatzversorgung 113,8 109,9<br />

Aus den bundesweiten Tarifverhandlungen im öffentlichen<br />

Dienst resultierte eine lineare tabellenwirksame<br />

Tarifsteigerung zum 1. März <strong>2012</strong> in Höhe von 3,5 %.<br />

Weitere Tarifsteigerungen für das Jahr 2013 wurden<br />

ebenfalls bereits vereinbart: 1,4 % zum 1. Januar 2013<br />

und weitere 1,4 % zum 1. August 2013.<br />

Die Entgeltsumme erhöhte sich um 3,5 % (3,9 Mio. €)<br />

im Vergleich zum Vorjahr. Gründe für diese Erhöhung<br />

waren die lineare Tarifsteigerung sowie die weitere<br />

Umsetzung der bereits im Jahr 2011 abgeschlossenen<br />

und nun stufenweise wirkenden Änderungen im Manteltarifvertrag.<br />

Im Durchschnitt waren rund 25 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mehr beschäftigt als im<br />

Vorjahr. Auch dies hat zur Kostensteigerung beigetragen.<br />

Kostendämpfend wirken sich weiterhin die langfristigen<br />

Struktureffekte des Spartentarifvertrages aus.<br />

Zusatzversorgung <strong>2012</strong> 2011<br />

Aufwand in Mio. € 16,6 16,7<br />

Versorgungsempfänger insgesamt 2.231 2.227<br />

Empfänger Hinterbliebenenversorgung 777 794<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden die Zusatzversorgungsleistungen<br />

der Rentner ab Januar <strong>2012</strong> um 2,6 % dynamisiert.<br />

Die Erhöhung setzt sich zusammen aus einer<br />

Regeldynamisierung in Höhe von 1,0 % und einer<br />

indexbasierten Nachholung in Höhe von 1,6 % für<br />

bestimmte Rentenempfängerkreise. Der Bestand an<br />

Zusatzversorgungsempfängern war nahezu stabil.<br />

Die Zahlungen an die Zusatzversorgungsempfänger<br />

waren leicht rückläufig. Durch die strukturellen Änderungen<br />

der Zusatzversorgung seit dem Jahr 2000 konnte<br />

die Dynamisierung des Jahres <strong>2012</strong> sogar überkompensiert<br />

werden. Betrug der Aufwand 2011 noch 15,2 %<br />

der Entgeltsumme, waren es <strong>2012</strong> noch 14,6 %.<br />

Zusatzversorgung in Mio. € <strong>2012</strong> 2011<br />

Wert der Verpflichtungen für laufende<br />

Pensionen und Anwartschaften auf<br />

Pensionen des Vereins Zusatzversorgung 288,4 277,4<br />

Passivierte Rückstellungen 120,9 118,0<br />

Vermögen der Zusatzversorgung 135,3 131,0<br />

Deckungslücke 32,2 28,4<br />

Im Jahr 2011 wurde damit begonnen, die durch die<br />

Neuregelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />

(BilMoG) entstandene Deckungslücke zu verringern.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> konnte eine Zuführung zu den<br />

Rückstellungen in Höhe von 2,9 Mio. € erfolgen.<br />

32 | 33


Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

Altersteilzeitarbeit ist weiterhin rückläufig. Aktuell<br />

werden keine Neuverträge angeboten, da es aktuell<br />

keine Regelung für den Nahverkehr gibt. Ob die Verhandlungen<br />

über einen Demographie-Tarifvertrag<br />

eine Regelung bringen, ist offen. Der zukünftige<br />

Umfang einer neugestalteten Altersteilzeitregelung<br />

wird jedoch deutlich geringer sein als bisher.<br />

Der Anteil der Beschäftigten in der Freizeitphase hat<br />

sich erhöht, ab 2015 werden sich alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in Altersteilzeitarbeit in der Freistellungsphase<br />

befinden.<br />

Entgeltsumme in Mio. € <strong>2012</strong> 2011<br />

Arbeitsentgelte ohne Zusatzversorgung 113,8 109,9<br />

Aus den bundesweiten Tarifverhandlungen im öffentlichen<br />

Dienst resultierte eine lineare tabellenwirksame<br />

Tarifsteigerung zum 1. März <strong>2012</strong> in Höhe von 3,5 %.<br />

Weitere Tarifsteigerungen für das Jahr 2013 wurden<br />

ebenfalls bereits vereinbart: 1,4 % zum 1. Januar 2013<br />

und weitere 1,4 % zum 1. August 2013.<br />

Die Entgeltsumme erhöhte sich um 3,5 % (3,9 Mio. €)<br />

im Vergleich zum Vorjahr. Gründe für diese Erhöhung<br />

waren die lineare Tarifsteigerung sowie die weitere<br />

Umsetzung der bereits im Jahr 2011 abgeschlossenen<br />

und nun stufenweise wirkenden Änderungen im Manteltarifvertrag.<br />

Im Durchschnitt waren rund 25 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mehr beschäftigt als im<br />

Vorjahr. Auch dies hat zur Kostensteigerung beigetragen.<br />

Kostendämpfend wirken sich weiterhin die langfristigen<br />

Struktureffekte des Spartentarifvertrages aus.<br />

Zusatzversorgung <strong>2012</strong> 2011<br />

Aufwand in Mio. € 16,6 16,7<br />

Versorgungsempfänger insgesamt 2.231 2.227<br />

Empfänger Hinterbliebenenversorgung 777 794<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden die Zusatzversorgungsleistungen<br />

der Rentner ab Januar <strong>2012</strong> um 2,6 % dynamisiert.<br />

Die Erhöhung setzt sich zusammen aus einer<br />

Regeldynamisierung in Höhe von 1,0 % und einer<br />

indexbasierten Nachholung in Höhe von 1,6 % für<br />

bestimmte Rentenempfängerkreise. Der Bestand an<br />

Zusatzversorgungsempfängern war nahezu stabil.<br />

Die Zahlungen an die Zusatzversorgungsempfänger<br />

waren leicht rückläufig. Durch die strukturellen Änderungen<br />

der Zusatzversorgung seit dem Jahr 2000 konnte<br />

die Dynamisierung des Jahres <strong>2012</strong> sogar überkompensiert<br />

werden. Betrug der Aufwand 2011 noch 15,2 %<br />

der Entgeltsumme, waren es <strong>2012</strong> noch 14,6 %.<br />

Zusatzversorgung in Mio. € <strong>2012</strong> 2011<br />

Wert der Verpflichtungen für laufende<br />

Pensionen und Anwartschaften auf<br />

Pensionen des Vereins Zusatzversorgung 288,4 277,4<br />

Passivierte Rückstellungen 120,9 118,0<br />

Vermögen der Zusatzversorgung 135,3 131,0<br />

Deckungslücke 32,2 28,4<br />

Im Jahr 2011 wurde damit begonnen, die durch die<br />

Neuregelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />

(BilMoG) entstandene Deckungslücke zu verringern.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> konnte eine Zuführung zu den<br />

Rückstellungen in Höhe von 2,9 Mio. € erfolgen.<br />

32 | 33


Wohnraumversorgung, Soziale Dienste<br />

Betriebliche Ausbildung (Fahrdienst) <strong>2012</strong> 2011<br />

Ausbildung Busfahrer 43 46<br />

Ausbildung Schienenfahrer 66 58<br />

Ausbildung Fahrausweisprüfer 16 28<br />

Gesamt 125 132<br />

Traditionell bildet die <strong>SSB</strong> nicht nur Schienenfahrer auf<br />

dem eigenen Netz aus, sondern engagiert sich auch<br />

in der Busfahrerausbildung. Die betriebsinternen Fahrschulen<br />

sind Garanten für die hohe Qualität der Ausbildung.<br />

Die im Jahr <strong>2012</strong> erweiterten Ausbildungs- und<br />

Fortbildungskapazitäten der <strong>SSB</strong>-Fahrschule sichern den<br />

steigenden Personalbedarf künftiger Jahre, der aufgrund<br />

altersbedingter Abgänge und Leistungsausweitungen im<br />

Verkehrsangebot zu besetzen sind.<br />

Wohnungswesen <strong>2012</strong> 2011<br />

Wohnungsbestand 529 535<br />

Neuvermietungen an Mitarbeiter/innen 15 23<br />

Weiterhin eine wichtige Sozialleistung ist das Angebot<br />

von attraktiven Mietwohnungen für Betriebsangehörige<br />

an günstig zu betrieblichen Einrichtungen gelegenen<br />

Standorten. Zudem werden Baudarlehen an Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gewährt. Aktuell besteht ein<br />

Volumen von rund 326 T € bei 44 Darlehen.<br />

Betriebliches Vorschlagswesen <strong>2012</strong> 2011<br />

Angenommene Vorschläge 316 225<br />

Berechnete Einsparungen in T€ 213 193<br />

Prämien in T€ 69 56<br />

Erfreulich entwickelte sich das Betriebliche Vorschlagswesen<br />

(BVW). Die guten Ergebnisse des Vorjahres konnten<br />

deutlich übertroffen werden. Es ist geplant, im Jahr 2013<br />

das BVW zu modernisieren, um weitere starke Anreize für<br />

eine rege Mitarbeiterbeteiligung zu schaffen.<br />

Fahrschulbusse an einer der schönsten Haltestellen Stuttgarts – Schloss Solitude<br />

34 | 35


06 Marketing und Vertrieb


:: FirmenTicket<br />

:: Abonnement<br />

:: Gelegenheitskunden<br />

:: HandyTicket<br />

:: StudiTicket online<br />

:: Kundenservice<br />

:: Stuttgart Services<br />

:: Veranstaltung „Stuttgart E-Mobil“<br />

:: Straßenbahnwelt & Co<br />

:: Lyrik und Kalender<br />

:: Sicherheitskampagne<br />

:: Vertrieb<br />

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06 Marketing und Vertrieb<br />

FirmenTicket<br />

Nach der erfolgreichen Einführung des neuen Jahres-<br />

Ticket-Abonnements im Jahr 2011 wurde zum 1. Januar<br />

<strong>2012</strong> das FirmenTicket umgestellt. Auch diese Jahreskarte<br />

ist jetzt als Abonnement mit wahlweise einmaliger oder<br />

monatlicher Abbuchung erhältlich. Zudem wurde der Bestellprozess<br />

für die Mitarbeiter der teilnehmenden Firmen<br />

vereinfacht und ein zeitgemäßes Onlineverfahren eingeführt.<br />

Die Mindestbestellmenge, ab der eine Firma am<br />

FirmenTicket-Verfahren teilnehmen kann, wurde von 100<br />

auf 50 reduziert. Durch die Änderung des Tarifprodukts<br />

war es erforderlich, rund 20.000 <strong>SSB</strong>-Bestandskunden<br />

im FirmenTicket auf das neue Produkt umzustellen.<br />

Während durch die neuen Regelungen einerseits einige<br />

Kunden vom FirmenTicket in das Jedermann-Abonnement<br />

wechseln mussten, konnten andererseits durch die<br />

Reduzierung der Mindestbestellmenge rund 20 zusätzliche<br />

Firmen für das FirmenTicket gewonnen werden. Für<br />

diese Aufgaben war bereits Ende 2011 ein Key Account<br />

Management eingerichtet worden, dessen Aufgabe<br />

ausschließlich die Betreuung der Firmen und der Vertrieb<br />

des FirmenTickets ist. Im Ergebnis konnte die Umstellung<br />

mit einem für die <strong>SSB</strong> positiven Ergebnis abgeschlossen<br />

werden: In Summe aller Effekte wurde die Anzahl der<br />

gebundenen Kunden im Jahr <strong>2012</strong> um rund 2.000 oder<br />

10 % gegenüber 2011 gesteigert.<br />

Abonnement<br />

Parallel zur Umstellung des FirmenTickets konnte<br />

auch der Erfolg des ein Jahr zuvor etablierten neuen<br />

JahresTicket-Abonnements im Jahr <strong>2012</strong> fortgeführt<br />

werden. Maßgeblichen Anteil daran hatte der weiterhin<br />

aktive Vertrieb des Abonnements, für den im Jahr <strong>2012</strong><br />

wiederum mehrere Kampagnen durchgeführt wurden.<br />

Bereits zum Jahresbeginn erfolgte eine lokal orientierte<br />

Kampagne in Zuffenhausen und Stammheim im Zuge<br />

der Verlängerung der U 15. Die Frühjahrs-Kampagne<br />

wurde gemeinsam mit dem VVS durchgeführt, dessen<br />

umfangreiche Flächenkommunikation durch ein Direktmailing<br />

unterstützt wurde. Eine weitere Abo-Kampagne<br />

im Herbst wurde schließlich als reine Direktmailingaktion<br />

gestaltet, bei der der Abo-Einstieg erneut durch<br />

ein Prämienangebot attraktiv beworben wurde. Mit den<br />

Kampagnen konnten unmittelbar mehr als 2.100 neue<br />

Abonnenten gewonnen werden. Der Bestand an Abonnenten<br />

in den Produkten Jedermann-, 9-Uhr-Umwelt-,<br />

Senioren- und 14-Uhr-Junior-Ticket wurde im Jahresverlauf<br />

von 30.000 auf rund 41.000 gesteigert. Zusammen<br />

mit dem FirmenTicket betreut die <strong>SSB</strong> somit mehr als<br />

60.000 Abonnenten als Stammkunden.<br />

Gelegenheitskunden<br />

Im Tarifangebot für den Gelegenheitsverkehr wurde zum<br />

1. Januar <strong>2012</strong> das KurzstreckenTicket geändert. Es ist<br />

nun auch im S-Bahn- und Regionalzugverkehr für die<br />

Distanz von einer Haltestelle gültig. Damit einher ging<br />

eine 20-%ige Preisanpassung auf 1,20 Euro. Durch diese<br />

überdurchschnittliche Teuerung ist die Nachfrage nach<br />

KurzstreckenTickets bei der <strong>SSB</strong> im Jahr <strong>2012</strong> um rund<br />

12 % zurückgegangen – gewisse Mengenrückgänge im<br />

fußläufigen Bereich waren einkalkuliert worden. Auch<br />

der Absatz von Einzel- und 4er-Tickets entwickelte sich<br />

verbundweit schwach, lediglich die TagesTickets konnten<br />

einen positiven Verlauf ausweisen. Im Jahr 2013 soll der<br />

Markt der Gelegenheitskunden wieder verstärkt angesprochen<br />

werden, indem insbesondere die Vorteile der<br />

ÖPNV-Nutzung kommuniziert werden. Dazu wird auch<br />

eine neue Werbeagentur beitragen, die die <strong>SSB</strong> im zweiten<br />

Halbjahr <strong>2012</strong> in einem Wettbewerbsverfahren aus<br />

zahlreichen Bewerbern ausgewählt hat.<br />

Ganz bequem ein Ticket kaufen


HandyTicket<br />

Im April <strong>2012</strong> brachte die <strong>SSB</strong> das HandyTicket für das<br />

gesamte VVS-Gebiet an den Markt. Seither können<br />

Einzel-, Kurzstrecken- und TagesTickets mit dem Mobiltelefon<br />

erworben oder beim Kauf im Internet auf das<br />

Mobiltelefon ausgeliefert werden. Die <strong>SSB</strong> hat dafür<br />

gemeinsam mit ihrem Lieferanten ein neues, integriertes<br />

Konzept aus Ticketshop im Internet und HandyTicket<br />

entwickelt. Im Ergebnis kann der Kunde beide Bestellmöglichkeiten<br />

mit nur einer Anmeldung nutzen. Der<br />

Kauf eines Tickets ist außerdem direkt aus der Fahrplanauskunfts-Applikation<br />

für Smartphones möglich,<br />

es wird keine zusätzliche App benötigt. Zusätzlich zu<br />

dieser eigenen Lösung, die vor allem Stuttgarter Kunden<br />

eine komfortable Nutzung ermöglicht, wurde als zweites<br />

System das HandyTicket Deutschland eingeführt. Dieses<br />

Produkt ist in 18 weiteren Regionen verfügbar und deckt<br />

damit eher die Bedürfnisse von Kunden ab, die an verschiedenen<br />

Orten in Deutschland auf dieselbe Anwendung<br />

zurückgreifen möchten. Bis zum Jahresende konnten<br />

verbundweit bereits mehr als 200.000 HandyTickets<br />

verkauft werden, von denen fast 90 % die integrierte<br />

Lösung und gut 10 % HandyTicket Deutschland nutzen.<br />

Seit Januar 2013 sind EinzelTickets auf dem Mobiltelefon<br />

zum rabattierten Preis des 4er-Tickets erhältlich, so dass<br />

im laufenden Jahr mit einer weiter steigenden Nachfrage<br />

zu rechnen ist.<br />

StudiTicket online<br />

Seit dem Frühjahr <strong>2012</strong> kann das StudiTicket auch über<br />

den Ticketshop auf der Internetseite der <strong>SSB</strong> bestellt<br />

werden. Nach dem Pilotbetrieb mit zwei Hochschulen<br />

zum Sommersemester <strong>2012</strong> konnte das Angebot zum<br />

Wintersemester <strong>2012</strong>/2013 auf 17 Universitäten und<br />

Hochschulen ausgeweitet werden. Daraufhin wurden<br />

bereits mehr als ein Drittel der von der <strong>SSB</strong> verkauften<br />

StudiTickets online bestellt. Mit dem StudiTicket online<br />

wird den Studentinnen und Studenten nicht nur ein zeitgemäßer<br />

Vertriebskanal angeboten, sondern es werden<br />

auch die Kundenzentren der <strong>SSB</strong> in den Spitzenzeiten<br />

zum Semesterbeginn spürbar entlastet.<br />

Kundenservice<br />

Zum 01.02.<strong>2012</strong> erfolgte die Umstellung des telefonischen<br />

Kundenservice der <strong>SSB</strong> auf eine einheitliche<br />

Rufnummer, die vorherigen separaten Rufnummern z.B.<br />

für das AboCenter und das Forderungsmanagement sind<br />

entfallen. Nachdem die Neuorganisation mit den stark<br />

steigenden Abonnenten-Zahlen sowie den Änderungen<br />

beim FirmenTicket und bei der Kulanzregelung für<br />

Fahrgäste ohne Ticket zusammenfiel, konnte die mit der<br />

Umstellung angestrebte Serviceverbesserung zunächst<br />

allerdings nicht erreicht werden. Nach ersten Erfahrungen<br />

wurde als Konsequenz im Sommer ein Alternativkonzept<br />

entwickelt, um kurzfristig wieder eine angemessene<br />

telefonische Erreichbarkeit zu erzielen. Seit September<br />

<strong>2012</strong> sind zur Unterstützung externe Dienstleister in die<br />

Beantwortung der telefonischen Anfragen eingebunden.<br />

Innerhalb kurzer Zeit konnte damit eine Annahmequote<br />

von über 90 % erreicht werden. Im Jahr 2013 wird<br />

auf Basis einer Prozessanalyse und –optimierung ein<br />

nachhaltig angelegtes Konzept zur künftigen Struktur<br />

des telefonischen Kundenservice und der Aboverwaltung<br />

entwickelt. Parallel dazu werden weitere Maßnahmen<br />

getroffen, um die langen Wartezeiten an den Kundenzentren<br />

insbesondere zum Schuljahresbeginn zu reduzieren<br />

und den Erwartungen an einen modernen Kundenservice<br />

gerecht zu werden.<br />

Werbekampagne zum StudiTicket online<br />

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06 Marketing und Vertrieb<br />

Stuttgart Services<br />

Das im Jahr 2011 begonnene Projekt zur Verknüpfung<br />

verschiedener Mobilitätsangebote wurde im Jahr <strong>2012</strong><br />

Bestandteil der erfolgreichen Bewerbung um eine Bundesförderung<br />

für das „Schaufenster Elektromobilität<br />

Baden-Württemberg“. Unter dem Titel „Stuttgart Services“<br />

ist das Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von<br />

25 Mio. € und einem Fördervolumen von 9,5 Mio. € das<br />

größte Einzelprojekt im Schaufenster. Der <strong>SSB</strong> kommt als<br />

Konsortialführer mit 13 Projekt- und acht assoziierten<br />

Partnern eine entscheidende Rolle zu. In der dreijährigen<br />

Projektlaufzeit soll die Verknüpfung elektromobiler Mobilitätsangebote<br />

–ÖPNV, Carsharing, Bikesharing – untereinander<br />

und mit weiteren Dienstleistungen entwickelt<br />

werden. Neben einem elektronischen Ticketing gehört<br />

dazu eine intermodale Auskunfts- und Buchungsplattform.<br />

Als erste Stufe startete bereits im November <strong>2012</strong><br />

der VVS-Mobilpass: Der bisherige Verbundpass wurde<br />

um einen Chip erweitert, so dass nun neben dem ÖPNV-<br />

Ticket mit dieser Karte auch Autos von Car2go und DB<br />

Flinkster sowie Fahrräder von DB Call-a-bike genutzt<br />

werden können. ÖPNV-Kunden erhalten zudem Vorteilskonditionen<br />

bei den beiden Anbietern.<br />

Straßenbahnwelt & Co<br />

Mit 18.000 Besuchern im Jahr <strong>2012</strong> erreichte die Straßenbahnwelt<br />

im aktuellen Stuttgarter Museumsranking<br />

Platz 15. Der Anstieg der Besucherzahlen bei der Langen<br />

Nacht der Museen und der Kulturschiene war sehr erfreulich.<br />

Der Verein Stuttgarter Historische Bahnen e. V.<br />

(SHB) als Partner im Museum feierte <strong>2012</strong> sein 25-jähriges<br />

Jubiläum mit einem Jubiläumswochenende. Auf ein<br />

erfolgreiches Jahr blickt auch die Killesbergbahn zurück:<br />

Die Einnahmen wurden um 35 % gesteigert. Für das Jahr<br />

2013 sind die Stabilisierung der Besucherzahlen und Einnahmen<br />

sowie Maßnahmen im Hinblick auf das „Forum<br />

K“ auf dem Killesberg geplant. Die Stuttgart Tour nutzten<br />

in <strong>2012</strong> etwa genauso viele Fahrgäste wie im Vorjahr. Der<br />

Probebetrieb der Stadtrundfahrt wurde um ein Jahr bis<br />

Ende 2013 verlängert.<br />

Lyrik und Kalender<br />

Zum 25. Geburtstag von „Lyrik unterwegs“ erschien Ende<br />

<strong>2012</strong> die vierte, erweiterte Auflage der Lyrik-Anthologie.<br />

Einem anderen Genre ist der <strong>SSB</strong>-Kalender 2013 zuzuordnen,<br />

der unter dem Motto „2013 mehr Farbe“ steht<br />

und eine kreative Eigenleistung der <strong>SSB</strong> ist.<br />

Veranstaltung „Stuttgart E-Mobil“<br />

Am 1. Juli kamen fast 4.000 Besucher in den Busbetriebshof<br />

Gaisburg, um Diesel-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge<br />

zu besichtigen. Aussteller wie car2go, Daimler,<br />

ZF und Extra Energy begleiteten die Veranstaltung.<br />

Podiumsdiskussion mit Verkehrsminister Hermann beim Tag der E-Mobilität in Gaisburg // 25 Jahre „Lyrik unterwegs“ in unseren Bussen und Bahnen


Sicherheitskampagne<br />

Im Frühjahr <strong>2012</strong> startete die Neuauflage der Kampagne<br />

für sichereres Verhalten an den Überwegen über Stadtbahngleise.<br />

Im September wurde die Sicherheitskampagne<br />

durch eine umfangreiche Befragung und Aufklärung<br />

an Haltestellen ergänzt. Die Kampagne wird 2013<br />

fortgesetzt.<br />

Vertrieb<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> konnte die <strong>SSB</strong> insgesamt 181,7 Mio. €<br />

kassenmäßig wirksame Einnahmen an den VVS melden.<br />

Gegenüber dem Vorjahr war dies eine Steigerung um 7,1 %.<br />

Fahrgeldeinnahmen nach<br />

Vertriebswegen in % <strong>2012</strong> 2011<br />

Automaten 37,0 37,7<br />

Abonnement/ Firmenabo 38,6 36,0<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 15,8 13,5<br />

Private Vertriebspartner 3,8 4,0<br />

Fahrpersonal 5,1 5,4<br />

Internet 1,3 0,2<br />

Sonstige Einnahmen 3,4 3,2<br />

Verkaufte Fahrausweise nach<br />

Vertriebswegen in % <strong>2012</strong> 2011<br />

Automaten 69,4 70,1<br />

Abonnement/ Firmenabo 7,5 6,4<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 1,1 1,6<br />

Private Vertriebspartner 1,5 1,5<br />

Fahrpersonal 18,0 19,0<br />

Internet 1,3 0,2<br />

Sonstige Einnahmen 1,2 1,2<br />

Der bargeldlose Umsatzanteil bei den Automaten<br />

(rund 31 %) und in den Kundenzentren (rund 56 %)<br />

verteilt sich auf verschiedene Zahlungsmittel.<br />

Bargeldloser<br />

Zahlungsverkehr<br />

in %<br />

Automaten<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren<br />

Internet<br />

EC-Cash 15,7 46,7 65,5<br />

Geldkarte 0,6 - -<br />

Mastercard 1,0 2,4 16,2<br />

Visa 1,4 3,7 18,2<br />

Gutscheine 2,1 3,6 -<br />

Giropay - - 0,1<br />

Bei der Druckabnahme des Kalenders 2013 // Motiv der neuen Sicherheitskampagne<br />

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07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen


:: Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />

:: Barfahrausweise<br />

:: Zeitfahrausweise<br />

:: Einnahmen & Fahrten<br />

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07 Fahrgeldeinnahmen<br />

und Verkehrsleistungen<br />

Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />

Trotz der bereits sehr erfolgreichen Vorjahre konnte <strong>2012</strong><br />

der ÖPNV nochmals erheblich an Attraktivität gewinnen.<br />

Insgesamt erwies sich die Wirtschaftskraft im Einzugsgebiet<br />

der Landeshauptstadt Stuttgart trotz eines kurzen<br />

Rückgangs im vierten Quartal <strong>2012</strong> insgesamt als sehr<br />

stabil und die Rahmenbedingungen versprechen auch<br />

weiterhin eine gute Zukunft. Unterstützung erfährt diese<br />

Entwicklung neben vielen kleinen Angebotsverbesserungen<br />

auch durch die Streckenverlängerung der Stadtbahn<br />

im Norden und den weiterhin hohen Treibstoffpreisen,<br />

die den Individualverkehr verteuern.<br />

Die Einwohnerzahl der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

stieg nach den statistischen Rückgängen u.a. aufgrund<br />

der Einführung einer Zweitwohnungssteuer im Jahr 2010<br />

wieder auf 586 Tsd. an. Da sich im gleichen Zeitraum<br />

auch die Pkw-Zahl um 2,5 % erhöhte, stieg die PKW-<br />

Dichte pro 1.000 Einwohner von 480 auf 482 an.<br />

<strong>2012</strong> wirkte sich erstmals ganzjährig die im Dezember<br />

2011 eröffnete Verlängerung der Linie U 15 zwischen<br />

Zuffenhausen Kelterplatz und Stammheim aus, die von<br />

den Kunden sehr gut angenommen wurde.<br />

Im Zuge der Tarifverhandlungen über die Entgeltsteigerungen<br />

kam es im Frühjahr <strong>2012</strong> zu mehrtägigen streikbedingten<br />

Behinderungen insbesondere im Fahrdienst<br />

und in den Werkstätten. Dies hatte Auswirkungen auf<br />

die Einnahmen im Gelegenheitsverkehr.<br />

Durch das um 1,6 % gestiegene Fahrgastaufkommen<br />

und die Wirkung der durchschnittlichen Tariferhöhung<br />

von 2,9 % konnten Einnahmeverbesserungen im Gesamtverkehr<br />

von 4,6 % erzielt werden. Die Einnahmen im<br />

Regeltarif stiegen sogar um 5,4 %, was insbesondere<br />

durch gezielte Marketing- und Vertriebsmaßnahmen<br />

im Zeitkartensegment erreicht wurde.<br />

Der Anteil der Zeitkarten im Regeltarif stieg um 0,5 %-<br />

Punkte auf 65,0 % an. Dementsprechend ging der Anteil<br />

der Barfahrausweise von 35,5 % auf 35,0 % zurück.<br />

Durch eine auf Grundlage einer Verkehrsstromerhebung<br />

ermittelte reduzierte Beförderung von Schwerbehinderten<br />

gingen die Erstattungszahlungen nach der Härtefallregelung<br />

um 16,5 % zurück.<br />

Barfahrausweise<br />

Die Barfahrausweise unterlagen einer gegenläufigen<br />

Entwicklung. Zwar reduzierten sich die Fahrten beim<br />

Kurzstrecken- und EinzelTicket durch Streiktage und<br />

tarifpolitische Einflüsse, jedoch wurde gleichzeitig das<br />

Kurzstreckenticket auch für die Nutzung bei der S-Bahn<br />

ausgeweitet. Profitiert davon haben im Gelegenheitsverkehr<br />

die Mehrfahrten- und TagesTickets.<br />

Zeitfahrausweise<br />

Mit 6,2 % Mehreinnahmen bei den Zeitkarten im Regeltarif<br />

erweist sich das Abonnement-Angebot als Erfolgsgeschichte.<br />

Die Fahrten legten um 3,0 % zu.<br />

Das 2011 eingeführte JahresTicket-Abo mit monatlicher<br />

Abbuchung erwies sich auch <strong>2012</strong> im Zeitkartensegment<br />

als Renner. Mit diesem Angebot wurde neben monatlicher<br />

Abbuchung und Rabattierung auch der Abo-Soforteinstieg<br />

möglich. Die höchsten Zuwachsraten verzeichnete<br />

diese Ticketart im Berufs- und Seniorenverkehr. Sie<br />

konnte jeweils Einnahmesteigerungen von 7,8 % bzw.<br />

7,7 % erzielen. Dabei nahm die Attraktivität des ÖPNV<br />

bei den Senioren mit einer Erhöhung der Fahrten um<br />

4,9 % am stärksten zu.<br />

Die Erfolge beim JahresTicket-Abo gingen allerdings zu<br />

Lasten des Absatzes von Firmen- und MonatsTickets.<br />

Wegen steigender Studentenzahlen, die eine Folge des<br />

doppelten Abiturjahrgangs <strong>2012</strong> aus dem G8 (achtjähriges<br />

Gymnasium) sind, stieg der Absatz des StudiTickets<br />

überdurchschnittlich an. Allerdings liegt dessen Anteil<br />

an den gesamten Einnahmen im Ausbildungsverkehr<br />

lediglich bei 5,3 %. Eine Erhöhung des Anteils soll über<br />

ein PrintTicket im Online-Shop erreicht werden. Damit<br />

sollen die zurückgehenden Einnahmen im Schülerverkehr<br />

aufgefangen werden. Insgesamt stiegen die Fahrten um<br />

1,4 % und die Einnahmen um 3,9 %.<br />

Der Seniorenverkehr als kleinstes Einnahmesegment bei<br />

den Zeitfahrausweisen profitierte vom guten Absatz des<br />

JahresTickets und verbesserte sich bei den Fahrten um<br />

4,9 % und Einnahmen um 7,7 %.


Unser kunterbuntes Fahrgast-Publikum<br />

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07 Fahrgeldeinnahmen<br />

und Verkehrsleistungen<br />

Einnahmen in 1000 € <strong>2012</strong> 2011<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Linienverkehr<br />

- Regeltarif 190.264 180.486 9.778 5,4<br />

- Sonderangebote und sonstige Fahrausweise * 5.295 4.297 998 23,2<br />

- Schwerbehinderte 9.044 10.831 -1.787 -16,5<br />

Summe Linienverkehr 204.603 195.614 8.989 4,6<br />

Sonderverkehr 1.246 1.259 -13 -1,0<br />

Gesamt 205.849 196.873 8.976 4,6<br />

* incl. EBE<br />

Fahrten in 1000 **<br />

<strong>2012</strong> 2011 Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Linienverkehr<br />

- Regeltarif 151.005 147.789 3.216 2,2<br />

- Sonderangebote und sonstige Fahrausweise * 11.043 11.067 -24 -0,2<br />

- Schwerbehinderte 8.447 8.928 -481 -5,4<br />

Summe Linienverkehr 170.495 167.784 2.711 1,6<br />

Sonderverkehr 177 232 -55 -23,7<br />

Gesamt 170.672 168.016 2.656 1,6<br />

* incl. EBE<br />

* * Statistische Fahrtenhäufigkeit geändert, Vorjahr angepasst


Einnahmen Regeltarif in 1000 € <strong>2012</strong> 2011<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

in %<br />

KurzstreckenTicket 4.515 3.999 516 12,9<br />

EinzelTicket 32.672 32.001 671 2,1<br />

4er-Ticket 20.840 19.996 844 4,2<br />

TagesTicket 8.572 8.032 540 6,7<br />

Barfahrausweise 66.599 64.028 2.571 4,0<br />

Berufsverkehr 65.170 60.439 4.731 7,8<br />

Ausbildungsverkehr 50.491 48.590 1.901 3,9<br />

Seniorenverkehr 8.004 7.429 575 7,7<br />

Zeitfahrausweise 123.665 116.458 7.207 6,2<br />

Gesamt 190.264 180.486 9.778 5,4<br />

Fahrten Regeltarif in 1000 ** <strong>2012</strong> 2011<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

in %<br />

KurzstreckenTicket 3.764 3.999 -235 -5,9<br />

EinzelTicket 12.215 12.567 -352 -2,8<br />

4er-Ticket 8.318 8.272 46 0,6<br />

TagesTicket 3.328 3.149 179 5,7<br />

Barfahrausweise 27.625 27.987 -362 -1,3<br />

Berufsverkehr 48.909 46.713 2.196 4,7<br />

Ausbildungsverkehr 63.136 62.280 856 1,4<br />

Seniorenverkehr 11.335 10.809 526 4,9<br />

Zeitfahrausweise 123.380 119.802 3.578 3,0<br />

Gesamt 151.005 147.789 3.216 2,2<br />

* * Statistische Fahrtenhäufigkeit geändert, Vorjahr angepasst<br />

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08 Betriebsleistungen


:: Schienenverkehr<br />

:: Busverkehr<br />

:: Sonderverkehr<br />

:: Platzausnutzung<br />

:: Wagen-km<br />

:: Platz-km<br />

:: Platzausnutzung<br />

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08 Betriebsleistungen<br />

Die Betriebsleistungen unterliegen grundsätzlich jährlichen<br />

Schwankungen, welche auf die Lage und die Anzahl<br />

der Arbeitstage sowie auf Streiktage zurückzuführen<br />

sind.<br />

Schienenverkehr<br />

Die Inbetriebnahme der Neu- und Ausbaustrecke zwischen<br />

Zuffenhausen Kelterplatz und Stammheim, welche über<br />

mehrere Jahre mit einem Busersatzverkehr bedient wurde,<br />

führte zu einer Erhöhung der Wagenkilometer um 1,6 %.<br />

Busverkehr<br />

Der Busbetrieb in seiner Zubringerfunktion für die Stadtbahn<br />

unterliegt Anschlussoptimierungen sowie jährlichen<br />

Veränderungen beim Fahrgastaufkommen.<br />

Platzausnutzung<br />

Die hohen Fahrgastzuwächse hatten eine positive<br />

Wirkung auf die gesamte Platzausnutzung.<br />

Trotz des gestiegenen Platzangebotes insbesondere<br />

durch die Verlängerung der Stadtbahn nach Stammheim<br />

verbesserte sich wegen der hohen Akzeptanz des Angebotes<br />

die Platzausnutzung im schienengebundenen<br />

Verkehr um 0,1 %-Punkte auf 14,2 %.<br />

Die Platzausnutzung im Busbetrieb verbesserte sich<br />

um 0,3 %-Punkte auf 11,2 %, die neben gestiegenen<br />

Fahrgastzahlen auch auf eine Vielzahl von betrieblichen<br />

Optimierungen zurückgeht.<br />

Aufgrund der Einstellung des Busersatzverkehrs zwischen<br />

Hohensteinstraße und Stammheim (s.o.) zum Fahrplanwechsel<br />

im Dezember 2011 gingen die Wagenkilometer<br />

zurück. Gleichzeitig wurde das Nachtbusangebot erweitert,<br />

so dass die Busbetriebsleistungen um 1,4 % zurückgingen.<br />

Durch den stärkeren Anteil von Solobussen<br />

reduzierten sich die Platzkilometer um 1,1 %.<br />

Sonderverkehr<br />

Der Sonderverkehr im Busbereich ist stark von den Leistungen<br />

im freigestellten Schülerverkehr sowie Gelegenheitsverkehr<br />

abhängig.<br />

Nachtbus – Der 3.333.333ste Fahrgast wird gefeiert // Stadtbahn mit Zaungast


Wagen-km in 1000 <strong>2012</strong> 2011<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Linienverkehr Schiene<br />

Wagen-km 16.924 16.652 272 1,6<br />

Linienverkehr Bus<br />

Wagen-km 14.573 14.784 -211 -1,4<br />

Sonderverkehr<br />

Wagen-km Schiene 6 6 0 0<br />

Wagen-km Bus 1.162 1.169 -7 -0,6<br />

Platz-km in 100 000 <strong>2012</strong> 2011<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Linienverkehr Schiene<br />

Platz-km 41.818 41.140 678 1,6<br />

Linienverkehr Bus<br />

Platz-km 12.559 12.698 -139 -1,1<br />

Sonderverkehr (Schiene u. Bus)<br />

Platz-km 813 819 -6 -0,7<br />

Platzausnutzung <strong>2012</strong> 2011<br />

Veränderung<br />

%-Punkte<br />

4 Personen je qm Stehplatzfläche<br />

Schienenbetrieb 14,2 15,3 0,1<br />

Busbetrieb 11,2 10,9 0,3<br />

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09 Betriebsanlagen und Infrastruktur


:: Stadtbahn<br />

:: Schienenfahrzeuge<br />

:: Bus<br />

:: Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />

:: Schienenfahrzeuge<br />

:: Busse<br />

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09 Betriebsanlagen<br />

und Infrastruktur<br />

Stadtbahn<br />

Nachdem im Frühjahr 2011 mit der Deutschen Bahn AG<br />

eine Kreuzungsvereinbarung für die Stadtbahnfolgemaßnahme<br />

an der Heilbronner Straße abgeschlossen<br />

wurde, hat die <strong>SSB</strong> die Ausschreibung des Rohbaus der<br />

bergmännischen Stadtbahntunnelröhren vorbereitet und<br />

veröffentlicht. In der ersten Jahreshälfte <strong>2012</strong> konnten<br />

die eingehenden Angebote geprüft und gewertet werden.<br />

Im Juli wurde in Abstimmung mit der Deutschen Bahn<br />

AG der Auftrag vergeben und die Bauvorbereitung begonnen.<br />

Die Baustelleneinrichtung am Fuße der Stadtbibliothek<br />

wurde bereits ebenso eingerichtet, wie eine erste<br />

Verkehrsumlegung in der Heilbronner Straße vor der<br />

Handwerkskammer für die Herstellung einer erforderlichen<br />

Baugrube. Der Start weiterer sichtbarer Bautätigkeit<br />

konnte durch fehlende Voraussetzungen und Genehmigungen<br />

bisher nicht erfolgen, ist aber noch im Frühjahr<br />

2013 vorgesehen.<br />

Für die Stadtbahn-Folgemaßnahme „Umbau der Haltestelle<br />

Staatsgalerie“, die eine in Richtung Schlossgarten<br />

verschobene Lage der Haltestelle Staatsgalerie auf dem<br />

neuen Fernbahntunnel vorsieht, liegt die ausgehandelte<br />

Kreuzungsvereinbarung vor. Diese ist noch nicht unterzeichnet.<br />

Dies ist auch im Zusammenhang mit den Diskussionen<br />

um die Berücksichtigung naturschutzrechtlicher<br />

Belange im Baufeld und Ausführungsvarianten eines<br />

erforderlichen Nesenbachdükers zu sehen. Der Baubeginn<br />

und der Bauablauf im Umfeld der Haltestelle Staatsgalerie<br />

hängen maßgeblich vom Start des Tunnelbaus der<br />

Deutschen Bahn AG ab. Da die baurechtlich genehmigte<br />

Planung nicht mehr vollumfänglich umgesetzt werden<br />

kann, darf die <strong>SSB</strong> AG die vorbereitete Ausschreibung<br />

derzeit nicht veröffentlichen. Um die eingetretenen<br />

Verzögerungen kompensieren zu können, wird zurzeit<br />

die Baumaßnahme in einzelne zu vergebende Bauabschnitte<br />

aufgeteilt, die dann nach Erfordernis ausgeschrieben<br />

werden sollen.<br />

Im Oktober 2011 begannen die Arbeiten auf dem zweiten<br />

Teilabschnitt der Stadtbahnlinie U 12, einem 2,0 km<br />

langen oberirdischen Streckenabschnitt zwischen der<br />

Haltestelle Löwentor und der vorübergehenden Endhaltestelle<br />

Hallschlag. Der Abschnitt soll am 14. September<br />

2013 in Betrieb gehen. Den Planfeststellungsbeschluss<br />

für den dritten Teilabschnitt hinunter ins Neckartal<br />

erhielt die <strong>SSB</strong> am 7. November <strong>2012</strong>. Die Planungen im<br />

ersten Teilabschnitt der Stadtbahnlinie U 12 im A1-Gebiet<br />

mit der Brücke über die Wolframstraße wurden größtenteils<br />

gemeinsam mit den Folgemaßnahmen von Stuttgart<br />

21 in der Heilbronner Straße vorangetrieben.<br />

Die Stadtbahnhaltestelle Killesberg wurde im Hinblick auf<br />

die Neugestaltung dieses Stadtteils nach dem Abriss der<br />

Messehallen umgebaut. Mit der Eröffnung des Forums K<br />

(Killesberghöhe) am 29. November <strong>2012</strong> wurde auch der<br />

neu geschaffene Durchgang von der Verteilerebene des<br />

Ostausganges zur Neubebauung in Betrieb genommen.<br />

Nach der Eröffnung der neuen Stadtbibliothek am<br />

Mailänder Platz im Oktober 2011 mit dem provisorischen<br />

Steg zwischen der Bibliothek und der Haltestelle „Stadtbibliothek<br />

(Handwerkskammer)“ war als barrierefreie<br />

Zwischenlösung ein Aufzug von der Verteilerebene zum<br />

einwärts führenden Bahnsteig vorgesehen. Die Genehmigungs-<br />

und Finanzierungsverfahren wurden Ende 2011<br />

abgeschlossen, so dass der Aufzug nach den Sommerferien<br />

<strong>2012</strong> in Betrieb gehen konnte.<br />

Die Planungen für die Aufzugsnachrüstung der Haltestellen<br />

Maybachstraße und Österreichischer Platz gehen<br />

voran. Zudem werden für alle unterirdischen Haltestellen<br />

brandtechnische Untersuchungen durchgeführt, um die<br />

Sicherheit dieser Haltestellen noch weiter zu erhöhen.<br />

Der Rohrbruch einer großen Wasserleitung im September<br />

<strong>2012</strong> im Bereich der Höhenrandstraße in Kaltental spülte<br />

eine Schlammlawine über die Straße in den Gleisbereich<br />

der <strong>SSB</strong>. Nach den zügigen Aufräumarbeiten hat der<br />

beauftragte Schadensgutachter eine Minderung der<br />

Frostsicherheit dieser Gleisbereiche festgestellt, in der<br />

Folge es in Frostperioden zu deutlichen Verformungen<br />

des Gleisunterbaus kommen kann. Ursache hierfür ist<br />

eine in weiten Bereichen auf dem Unterbau abgelagerte<br />

Schlammschicht und die nicht mehr funktionsfähige<br />

Gleisdrainage. Da die Strecke über 30 Jahre alt ist, wurde<br />

aufgrund des Gutachtens für das Jahr 2013 eine vorgezogene<br />

Erneuerung des gesamten offenen Bahnkörpers<br />

geplant. Diese war in der ursprünglichen Planung erst in<br />

2019 vorgesehen.


Schienenfahrzeuge<br />

Durch die Verlängerung der Stadtbahnlinie U 15 nach<br />

Stammheim und Erweiterung des Fahrplanangebotes<br />

im Dezember 2011 wurde der tägliche planmäßige Fahrzeugbedarf<br />

erhöht. Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr<br />

<strong>2012</strong> war wie im Vorjahr die Regelinstandsetzung und die<br />

Generalüberholung der Stadtbahnwagen S-DT 8. Zum<br />

Jahresende <strong>2012</strong> waren 49 Stadtbahnwagen generalüberholt<br />

und im Fahrgasteinsatz. Auch <strong>2012</strong> konnten die<br />

geplanten Kosten und der Terminplan für die Generalüberholung<br />

eingehalten werden.<br />

Neben der Generalüberholung musste auch die Regelinstandhaltung<br />

der Stadtbahnen und Sonderfahrzeuge<br />

sichergestellt werden. Auch dies konnte <strong>2012</strong> wie<br />

geplant, trotz der sehr geringen Fahrzeugreserve, die<br />

durch mehrere umfangreiche Fremdschäden noch weiter<br />

reduziert wurde und einem erhöhtem Fahrzeugeinsatz,<br />

durchgeführt werden. Die erforderlichen Hauptuntersuchungen<br />

an den Stadtbahnwagen gemäß BOStrab<br />

wurden plangemäß durchgeführt. Ferner wurden die<br />

regelmäßigen Wartungen und Reinigungen in den Betriebswerkstätten<br />

termingerecht durchgeführt.<br />

Die Beschaffung der weiteren 20 Stadtbahnwagen bei<br />

der Firma Stadler Pankow läuft. Es fanden im Jahr <strong>2012</strong><br />

verschiedene Rohbauabnahmen und Prüfungen von<br />

Komponenten bei den Herstellern und Unterlieferanten<br />

in Berlin und Umgebung statt. Bei drei Stadtbahnwagen<br />

wurde mit der Inbetriebnahme bei Stadler begonnen.<br />

Am 7. Dezember wurde zur weiteren Erprobung im Stadtbahnnetz<br />

der erste Stadtbahnwagen vom Typ S-DT 8.12<br />

(Zug 3501/3502) in Stuttgart angeliefert und noch am<br />

selben Tag die ersten Probefahrten durchgeführt.<br />

Durch die Übernahme der Killesbergbahn mussten aufgrund<br />

von unterlassenen bzw. nicht fachgerecht ausgeführten<br />

Instandhaltungsmaßnahmen an den Triebfahrzeugen<br />

und Wagen umfangreiche Maßnahmen durchgeführt<br />

werden, die teilweise das Niveau eines Neubaus erreichten.<br />

Diese Maßnahmen müssen auch 2013 gesetzt werden.<br />

Im Bereich der Instandhaltung sind weitere Prozessoptimierungen<br />

erfolgt, um die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung<br />

nachhaltig sicherzustellen und weiter zu steigern.<br />

Bei den Stadtbahnwagen der Serien S-DT 8.10 aus den<br />

Jahren 1999/2000 wurden basierend auf den Untersuchungen<br />

der Universitäten Stuttgart und Chemnitz mit<br />

dem Fahrzeughersteller weitere Untersuchungen durchgeführt,<br />

um die Lebensdauer der Leistungselektronik<br />

der Antriebe zu erhöhen.<br />

Tunnelportale – Baustelle am Mailänder Platz // Die neue Stadtbahn DT 8.12 entsteht in Berlin bei Stadler Pankow<br />

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09 Betriebsanlagen<br />

und Infrastruktur<br />

Bus<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurde erfolgreich die Bewerbung um ein<br />

Projekt im Rahmen des Schaufensters Elektromobilität<br />

durchgeführt, so dass eine Bestellung für weitere fünf<br />

Hybridbusse (Liefertermin 2013) mit dem Ziel ausgelöst<br />

werden konnte, eine überwiegend mit Hybridbussen ausgestattete<br />

Linie 43 im innerstädtischen Verkehr einrichten<br />

zu können.<br />

Als weitere Ergänzung des Verkehrsangebots wurde der<br />

<strong>SSB</strong> ein Förderbescheid für die Einrichtung einer zusätzlichen<br />

Buslinie mit Modellcharakter übergeben, so dass die<br />

<strong>SSB</strong> die Beschaffung von drei Brennstoffzellenbussen für<br />

die Linie 79 (Stuttgart – Plieningen – Flughafen) einleiten<br />

konnte.<br />

Ab 2014 tritt eine neue Euro VI-Abgasnorm auf europäischer<br />

Ebene in Kraft. Um sich darauf vorzubereiten,<br />

hat die <strong>SSB</strong> im Jahr <strong>2012</strong> die Beschaffung von drei Euro<br />

VI-Bussen eingeleitet, die ab 2013 in den Betrieb gehen,<br />

um erste Erfahrungen für spätere Beschaffungen zu<br />

sammeln.<br />

Neue Flughafenlinie 79 // Hybrid-Busse


Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />

Jahr<br />

Betriebsstrecke<br />

Schiene gesamt<br />

in km<br />

Auf besonderem Bahnkörper<br />

und Tunnel<br />

in km<br />

2003 123 113<br />

2004 123 113<br />

2005 126 115<br />

2006 126 115<br />

2007 123 116<br />

2008 123 116<br />

2009 123 116<br />

2010 125 118<br />

2011 128 120<br />

<strong>2012</strong> 128 120<br />

Schienenfahrzeuge<br />

Jahr<br />

Stadtbahn<br />

DT 8<br />

Gelenktriebwagen<br />

GT 4<br />

Seilbahn<br />

und Zahnradbahn<br />

Gesamt<br />

2003 136 36 5 177<br />

2004 154 36 5 195<br />

2005 164 38 5 207<br />

2006 164 38 5 207<br />

2007 164 38 5 207<br />

2008 164 0 5 169<br />

2009 164 0 5 169<br />

2010 164 0 5 169<br />

2011 164 0 5 169<br />

<strong>2012</strong> 164 0 5 169<br />

Busse<br />

Jahr<br />

Linienbusse<br />

Standard<br />

Linienbusse<br />

Gelenk<br />

Gesamt<br />

2003 100 153 253<br />

2004 87 156 243<br />

2005 87 155 242<br />

2006 89 166 255<br />

2007 91 183 274<br />

2008 87 183 270<br />

2009 86 190 276<br />

2010 94 185 279<br />

2011 86 175 261<br />

<strong>2012</strong> 86 181 267<br />

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10 Umweltbericht und Nachhaltigkeit


:: Ausbau der Elektrofahrzeugflotte<br />

:: Nachhaltigkeit bei der Busbeschaffung<br />

:: Senkung des Energieverbrauchs<br />

:: Umgang mit Gefahrstoffen<br />

:: Wasser und Abwasser<br />

:: Energiebilanz<br />

:: Abfallbilanz<br />

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10 Umweltbericht<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit und Weitsichtigkeit sind wichtige Handlungsmaßstäbe<br />

für die <strong>SSB</strong> und werden von allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern mitgetragen. Diese<br />

betreffen beispielsweise die Einführung und Entwicklung<br />

umweltfreundlicherer Systeme oder die Reduzierung<br />

gesundheitsschädlicher Emissionen. Zudem wird nachhaltige<br />

Wirtschaftlichkeit durch gute und soziale Arbeitsbedingungen<br />

sowie ein ausgewogenes ökologisches<br />

und ökonomisches Verständnis angestrebt.<br />

Ausbau der Elektrofahrzeugflotte<br />

Der bereits seit dem Jahr 2011 betriebene Elektrolieferwagen<br />

(Vito) wird derzeit beim Automatendienst<br />

eingesetzt. Die im Betrieb erkannten Optimierungsbedarfe<br />

werden regelmäßig an den Projektpartner Daimler<br />

zurückgemeldet. Die anspruchsvolle Topografie von<br />

Stuttgart liefert den Entwicklern wertvolle Informationen,<br />

so dass die <strong>SSB</strong> dadurch zur optimalen Entwicklung<br />

dieses Fahrzeugs beiträgt.<br />

Des Weiteren wurde im Jahr <strong>2012</strong> ein Batterie-Smart im<br />

Fuhrpark erfolgreich getestet, so dass bereits weitere<br />

Batterie-Smarts bestellt wurden. Geplant ist, diese im<br />

innerstädtischen Kurzstreckenbetrieb bevorzugt für den<br />

Fahrerwechsel zwischen Betriebshof und definierten Haltestellen<br />

einzusetzen. Die Errichtung der dazu erforderlichen<br />

Ladestationen wurde für den Betriebshof Gaisburg<br />

bereits beauftragt.<br />

Nachhaltigkeit bei der Busbeschaffung<br />

Im Rahmen der Ersatzbeschaffung wurden 10 Gelenkzüge<br />

aus den Jahren 2000 und 2001, die der Abgasnorm<br />

Euro II incl. Partikelfilter entsprechen, durch 10 Gelenkzüge<br />

mit der Abgasnorm EEV mit ebenfalls geschlossenem<br />

Partikelfilter ersetzt.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden Untersuchungen abgeschlossen,<br />

deren Ziel es war, die bislang jährlichen Ölwechsel-Intervalle<br />

zu verlängern. Die Ergebnisse zahlreicher Ölanalysen<br />

ergaben, dass die Busflotte von einem jährlichen Ölwechsel<br />

auf einen 1,5-jährlichen Rhythmus unter Einsatz<br />

eines neuen Motoröls umgestellt werden kann.<br />

Senkung des Energieverbrauchs<br />

Auf dem nach Süden ausgerichteten Satteldach des<br />

Waldauparks wurde eine Photovoltaikanlage mit 128 kWp<br />

installiert, die im Oktober <strong>2012</strong> ans Netz ging. Ein neues<br />

Beleuchtungskonzept auf Basis von LED-Leuchten wird<br />

zurzeit für die gesamte Liegenschaft erarbeitet.<br />

Des Weiteren wurden zum Jahresende <strong>2012</strong> alle Naßläuferpumpen<br />

im Bestand der <strong>SSB</strong> mit Typ, Baujahr und<br />

Arbeitspunkt aufgenommen. In einem nächsten Schritt<br />

wird berechnet, welche Amortisationszeiten je Pumpe<br />

bei einem Austausch alt gegen neu zu erwarten sind.<br />

Anhand dieser Ergebnisse wird ein Maßnahmenplan zum<br />

Austausch alter ineffizienter Pumpen gegen hocheffiziente<br />

Pumpen erarbeitet und umgesetzt.


Im Jahr <strong>2012</strong> wurden zwei im Besitz der <strong>SSB</strong> befindlichen<br />

Tiefgaragen mit energieeffizienter Beleuchtung<br />

ausgestattet. Alle alten Leuchtstoffröhren wurden durch<br />

Longlife-Röhren ausgetauscht. Mit dieser Maßnahme<br />

konnte der jährliche Stromverbrauch nahezu halbiert und<br />

der Instandhaltungszyklus gestreckt werden.<br />

Bei allen bestehenden Anlagen wird untersucht, ob<br />

Pumpendrehzahlen, Laufzeiten von Lüftungsanlagen<br />

und Raumtemperaturen bei Beheizung reduziert und bei<br />

Kühlung angehoben werden können. Auch die gänzliche<br />

Abschaltung von Kälteanlagen wird fallweise geprüft<br />

und nach Abstimmung mit den Nutzern umgesetzt. Im<br />

Erneuerungsfall werden alle Pumpen und Motoren durch<br />

hocheffiziente EC-Motoren ersetzt. Für mehrere Liegenschaften<br />

wurde ein Energieeinsparkonzept erarbeitet.<br />

Darüber hinaus finden Voruntersuchungen für die Errichtung<br />

weiterer Photovoltaikanlagen und Installationen<br />

von Blockheizkraftwerken unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />

statt.<br />

Umgang mit Gefahrstoffen<br />

Die Gefahrstoffbetriebsanweisungen wurden überarbeitet<br />

und die Kommunikation von Aktualisierungen und<br />

Änderungen sicherheitsrelevanter Informationen zu den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbessert.<br />

Für die Liegenschaft Cannstatt und für die Lackiererei<br />

in der Hauptwerkstatt wurden neue Gefahrstofflager<br />

errichtet.<br />

Wasser und Abwasser<br />

An den Abscheideranlagen der Busbetriebshöfe in<br />

Sielmingen und beim <strong>SSB</strong>-Zentrum sowie am Stadtbahnbetriebshof<br />

Möhringen wurden turnusmäßige Generalinspektionen<br />

durchgeführt. Zur Vermeidung von Gewässerverunreinigungen<br />

und zur Erhöhung der Lebensdauer<br />

wurden auch im Jahr <strong>2012</strong> sämtliche Abwasseranlagen<br />

gemäß der gültigen Vorschriften überprüft und gereinigt.<br />

Zudem wurde eine neue Abwasseranlage für die Hauptwerkstatt<br />

errichtet.<br />

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10 Umweltbericht<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Energiebilanz <strong>2012</strong> 2010 2011 2009 2010 2009 2008 2008 2007<br />

Strom in Mio. kWh<br />

Schienenverkehr 79,5 79,1 78,5 78,1 79,1 78,1 77,7 79,7 77,7<br />

Stromverbrauch kWh/Pers.-km 0,135 0,127 0,136 0,126 0,137 0,125 0,137 0,130 0,142<br />

Stromverbrauch kWh/100 km km 469,911 471,234 496 501,933 489 495,291 494 500,311 470<br />

CO 2 in gr/Pers.-km 34,494 34,580 36 38,423 35 38,220 35 39,893 36<br />

CO 2 in gr/km 1.198,274 1.201,646 1.389 1.405,411 1.370 1.386,814 1.384 1.400,870 1.316<br />

Betriebsanlagen 15,4 16,1 15,2 16,4 16,1 15,9 16,4 20,4 15,9<br />

Diesel in Mio. Liter<br />

Busverkehr 7,5 7,8 7,7 8,0 7,8 7,9 7,8 7,8 7,7<br />

Dieselverbrauch L/Pers.-km 0,053 0,023 0,056 0,057 0,024 0,062 0,024 0,053 0,024<br />

Dieselverbrauch L/100 km km 54,217 54,577 53 52,711 54 53,971 54 53,785 55<br />

CO 2 in gr/Pers.-km 140,395 146,929 61 150,374 64 162,128 63 139,188 63<br />

CO 2 in gr/km 1.425,911 1.435,371 1.386 1.386,312 1.428 1.419,434 1.423 1.414,559 1.454<br />

Fuhrparkfahrzeuge 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2<br />

Benzin in Mio. Liter<br />

Fuhrparkfahrzeuge 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1<br />

Fernwärme in und Mio. Gas kWh*) in Mio. kWh* 14,0 14,2 17,3 16,3 2,8 15,6 2,6<br />

* ab 2009 Fernwärme und Gas zusammengefasst<br />

Gas in Mio. kWh*) 17,3 16,3<br />

12,8 11,3<br />

*)ab 2009 Fernwärme und Gas zusammengefasst


Abfallbilanz (Auszug) <strong>2012</strong> 2010 2011 2009 2010 2008 2009 2007 2008<br />

Abfall Einheit Einheit Menge Menge Menge Menge Menge<br />

Verwertung gefährlich<br />

Altöl t t 29 30 25 30 25 26 25<br />

Ölabscheider-u Kühlerfrostschutzgemisch Sandfanginhalte t m³ 8 2729 288 12 2137 2508<br />

Kühlerfrostschutzgemisch Elektronikschrott t t 0 11,6 17 11 7 10 8 51<br />

Elektronikschrott Starterbatterien t t 19 10,5 19 10 14 16 1 34 5<br />

teerölimprägnierte<br />

Starterbatterien Bahnschwellen t t 675 398 14 328 16 34 66 485 16<br />

teerölimprägnierte Bahnschwellen t 328 66 485 228<br />

Gesamtmenge t 3.577 3.024 6.601 4.621 2.861<br />

Verwertung nicht gefährlich<br />

Verwertung<br />

Altreifen<br />

nicht gefährlich<br />

St 1313 1.536 1.237 1.734<br />

Asphalt teerfrei<br />

unter anderem darunter:<br />

t 2.872 6.838 111 106<br />

Schienenkehricht<br />

Schienenkehricht t<br />

t<br />

70<br />

109<br />

85<br />

113<br />

109<br />

119<br />

113<br />

126<br />

119<br />

Fettabscheiderinhalte<br />

Gewerbeabfall t<br />

m³<br />

260<br />

34<br />

293<br />

26<br />

272<br />

34<br />

77<br />

34<br />

256<br />

gem. Bau- und<br />

Papier und Kartonagen t 61 31 91 109<br />

Abbruchabfälle t 371 147 139 339 240<br />

Gewerbeabfall<br />

Erdaushub inkl. Oberboden t<br />

t<br />

50.647<br />

272<br />

23.546<br />

77<br />

11.852<br />

256<br />

30.580<br />

283<br />

9.953<br />

Beton<br />

Gleisschotter t<br />

t<br />

11.521<br />

1.746<br />

4.633<br />

2.819<br />

2.396<br />

1.361<br />

4.876<br />

73<br />

3.882<br />

gem. Bau- und Abbruchabfälle t 139 339 240 43<br />

Gesamtmenge t 70.618 34.786 20.666 49.744 19.223<br />

Kabelabfälle t 46 35 23 58<br />

Altmetalle t 880 865 802 938<br />

Erdaushub t 5.924 27.500 9.953 2.151<br />

Gleisschotter t 2.396 4.876 3.882 403<br />

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11 Jahresabschluss


:: Bilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

:: Gewinn- und Verlustrechnung<br />

:: Anhang für <strong>2012</strong>:<br />

Allgemeine Angaben<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

Erläuterungen zur Gewinn- u. Verlustrechnung<br />

Sonstige Angaben<br />

:: Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens<br />

:: Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

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11 Jahresabschluss<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Aktiva<br />

Anhang<br />

31.12.<strong>2012</strong> 2011<br />

T€ T€ T€<br />

A. Anlagevermögen (1)<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Software und sonstige Rechte 3.499 4.255<br />

2. Geleistete Anzahlungen 1.755 5.254 1.012<br />

II.<br />

Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 209.971 208.227<br />

2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />

Sicherungsanlagen 108.994 111.071<br />

3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 64.762 75.534<br />

4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu<br />

Nummer 2 oder 3 gehören 4.549 4.293<br />

5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 19.668 18.932<br />

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 79.635 487.579 55.964<br />

III.<br />

Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen (2) 386 386<br />

2. Beteiligungen 98 98<br />

3. Sonstige Ausleihungen 333 817 458<br />

Summe A. Anlagevermögen 493.650 480.230<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 19.187 17.635<br />

2. Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen 923 1.368<br />

3. Waren 221 20.331 154<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3)<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.279 3.120<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 22.225 21.714<br />

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht 1.896 3.171<br />

4. Sonstige Vermögensgegenstände 2.183 29.583 22.894<br />

III.<br />

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

und Schecks<br />

(4)<br />

62.483 36.687<br />

Summe B. Umlaufvermögen 112.397 106.743<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 2.599 2.149<br />

608.646 589.122


Passiva<br />

Anhang<br />

31.12.<strong>2012</strong> 2011<br />

T€ T€ T€<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Gezeichnetes Kapital 140.094 140.094<br />

II. Kapitalrücklage 9.186 9.186<br />

III.<br />

Gewinnrücklagen<br />

1. Gesetzliche Rücklage 1.705 1.705<br />

2. Andere Gewinnrücklagen 1.142 1.142<br />

Summe A. Eigenkapital 152.127 152.127<br />

B. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 134.507 130.605<br />

2. Sonstige Rückstellungen (5) 83.172 99.652<br />

Summe B. Rückstellungen 217.679 230.257<br />

C. Verbindlichkeiten (6)<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.454 7.189<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25.203 24.825<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 13.561 13.150<br />

4.<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 2 5<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 151.744 138.607<br />

Summe C. Verbindlichkeiten 221.964 183.776<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten (7) 16.876 22.962<br />

608.646 589.122<br />

66 | 67


11 Jahresabschluss<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Anhang<br />

31.12.<strong>2012</strong> 2011<br />

T€ T€ T€<br />

1. Umsatzerlöse (8) 266.077 259.278<br />

2.<br />

Verminderung des Bestands bei noch nicht<br />

abgerechneten Baumaßnahmen -445 -1.005<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.918 2.478<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge (9) 30.918 41.136<br />

5. Gesamtleistung 298.468 301.887<br />

6. Materialaufwand (10) 87.206 86.846<br />

7. Rohergebnis 211.262 215.041<br />

8. Personalaufwand (11) 157.347 156.564<br />

9.<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 34.465 37.975<br />

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) 30.592 31.860<br />

11. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 80 101<br />

12.<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens 17 24<br />

13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 462 524<br />

14. Aufwendungen aus Verlustübernahme 162 111<br />

15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (13) 6.834 228.841 6.583<br />

16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -17.579 -17.403<br />

17. Sonstige Steuern 895 0<br />

18. Erträge aus Verlustübernahme 18.474 18.394<br />

19. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 0 0


68 | 69


11 Jahresabschluss<br />

Anhang für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

1. Allgemeine Angaben<br />

Angaben zu Form und Darstellung<br />

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des<br />

HGB, EGHGB und des AktG für große Kapitalgesellschaften<br />

aufgestellt. Die Verordnung über die Gliederung<br />

des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der<br />

Fassung vom 13. Juli 1988 wurde beachtet. Um die Klarheit<br />

der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne<br />

Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

zusammengefasst und in diesem Anhang gesondert<br />

aufgegliedert und erläutert.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im<br />

Wesentlichen unverändert die noch folgenden Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsmethoden maßgebend.<br />

Bei immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen<br />

erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungsoder<br />

Herstellungskosten, vermindert um Zuschüsse,<br />

Skonti und andere Anschaffungskostenminderungen.<br />

Die Herstellungskosten enthalten Lohn- und Materialkosten<br />

sowie angemessene Gemeinkostenzuschläge.<br />

Bei Sachanlagen wird in der Regel die lineare Abschreibungsmethode<br />

angewandt. Im Jahr des Zugangs wird<br />

die planmäßige Abschreibung zeitanteilig vorgenommen.<br />

Vermögensgegenstände, die nach dem 31.12.2007 angeschafft<br />

oder hergestellt worden sind und deren Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

150 € netto nicht überschreiten,<br />

werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.<br />

Für Vermögensgegenstände mit Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

zwischen netto 150 € und 1.000 € werden<br />

wirtschaftsjahresbezogene Sammelposten gebildet,<br />

aktiviert und einheitlich linear über fünf Wirtschaftsjahre<br />

abgeschrieben. Die Abschreibung für zwei im Jahr<br />

1994 fertiggestellte Bürogebäude sowie ein im Jahr 2001<br />

aktiviertes Wohngebäude wird nach der degressiven<br />

Methode gemäß § 7 Absatz 5 Satz 1 und Satz 3b EStG<br />

vorgenommen. Festwerte bestehen für Gleisanlagen<br />

sowie Fahrleitungen.<br />

Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen und Beteiligungen zu Anschaffungskosten<br />

bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.<br />

Sonstige Ausleihungen werden zum Nennwert in<br />

Ansatz gebracht. Bestehende Risiken werden angemessen<br />

berücksichtigt.<br />

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten<br />

unter Berücksichtigung des dem Niederstwertprinzip,<br />

dem ein Gängigkeitsabschlag voraus geht. Fahrausweisvordrucke<br />

(23 T€) und Küchenvorräte (72 T€) sind gemäß<br />

§ 240 Absatz 3 HGB aktiviert.<br />

Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen werden mit<br />

aufgelaufenen Herstellungskosten bewertet.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie<br />

liquide Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Erkennbare<br />

Einzelrisiken bei Forderungen sind wertberichtigt. Auf<br />

den übrigen Forderungsbestand wurde eine Pauschalwertberichtigung<br />

in Höhe von 1 % vorgenommen.<br />

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

werden nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen unter Verwendung der Heubeck-Richttafeln<br />

2005 G im Rahmen eines Anwartschaftsbarwertverfahrens<br />

wie folgt ermittelt:<br />

:: Bewertungsverfahren Modifizierter Teilwert<br />

:: Einkommensdynamik 2,00 %<br />

:: Rentendynamik 1,00 %<br />

:: Berechnungszins 5,04 %<br />

Die Bewertung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen<br />

erfolgte analog der unmittelbaren Verpflichtungen.<br />

Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach<br />

vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen<br />

Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer<br />

Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind seit dem<br />

Geschäftsjahr 2010 mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden<br />

durchschnittlichen Marktzinssatzes gemäß HGB<br />

§ 253 Abs. 2 der vergangenen sieben Geschäftsjahre<br />

abgezinst.<br />

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag<br />

passiviert.<br />

Aufgrund der Organschaft und der anhaltenden Verlustsituation<br />

sind keine latenten Steuern ausgewiesen.<br />

Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz<br />

bestehen in den Bereichen Anlagevermögen, Rücklagen<br />

und Rückstellungen.


2. Erläuterungen zur Bilanz<br />

(1) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens und die Aufgliederung, der in der Bilanz<br />

zusammengefassten Posten, sind als Anlage 1 zum Anhang beigefügt.<br />

(2) Anteilsbesitz<br />

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG ist gemäß § 285 Nr. 11 HGB an folgenden Firmen beteiligt:<br />

Name und Sitz<br />

der Gesellschaft<br />

Anteil am Kapital<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

in €<br />

Ergebnis <strong>2012</strong><br />

in €<br />

Verbundene Unternehmen:<br />

<strong>SSB</strong> Reisen GmbH, Stuttgart 100 850.566,65 80.551,16*<br />

Andere Unternehmen:<br />

Verkehrs- und Tarifverbund<br />

Stuttgart GmbH, Stuttgart 26 349.471,94 ** 2.813,36 **<br />

* vor Ergebnisabführung an die Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

** vorläufige Angaben<br />

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:<br />

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben 144 T€ (Vj. 181 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.<br />

(4) Liquide Mittel 31. 12. <strong>2012</strong><br />

in T€<br />

31. 12. 2011<br />

in T€<br />

1. Kassenbestand 4.435 3.414<br />

2. Guthaben bei Kreditinstituten 58.048 33.272<br />

Gesamt 62.483 36.686<br />

(5) Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen<br />

Pflichtrückstellungen für Altersteilzeit über 28.560 T€ (Vj.<br />

30.301 T€), Beträge zur Generalsanierung von Stadtbahnen<br />

in Höhe von 14.940 T€ (Vj. 29.377 T€), für Kürzungen von<br />

Zuschüssen inkl. Verzinsung von 10.789 T€, (Vj. 10.725 T€),<br />

für die Risiken aus der Besicherung von Leasinggeschäften<br />

von 3.095 T€ (Vj. 3.908 T€) für Altlastensanierung von<br />

3.200 T€ (Vj. 3.142 T€), für tarifvertragliche Verpflichtungen<br />

von 1.085 T€ (Vj. 2.913 T€), Jubiläumsrückstellungen<br />

1.807 T€ (Vj. 1.685 T€), Rückstellung für drohende Verluste<br />

2.570 T€ (Vj. 2.500 T€) und unterlassene Instandhaltungsmaßnahmen<br />

der Infrastruktur und Gebäude von 342 T€<br />

(Vj. 1.080 T€). Darüber hinaus wurden für Urlaubsrückstände,<br />

Überzeitguthaben, Abfindungen für Entgeltbestandteile,<br />

ausstehende Lieferantenrechnungen sowie für Umlagen<br />

des Haftpflichtverbands Rückstellungen gebildet.<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge mit einer<br />

Restlaufzeit größer ein Jahr enthalten. Dies betrifft<br />

insbesondere Rückstellungen für Zuschussrückerstattungen,<br />

Kapitalisierung von Entgeltbestandteilen,<br />

Archivierungskosten.<br />

Für die Rückstellung der Langzeitguthaben wurde eine<br />

Rückdeckungsversicherung in 2011 abgeschlossen. Der<br />

beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherung zum<br />

31.12.<strong>2012</strong> entspricht den Anschaffungskosten und beträgt<br />

5.708 T€ (VJ. 5.684 T€). Die Rückstellung der Langzeitguthaben<br />

zum 31.12.<strong>2012</strong> beträgt 6.684 T€ (Vj. 5.957 T€). Beide<br />

Sachverhalte werden miteinander verrechnet und mit<br />

dem Wert von 976 T€ (Vj. 273 T€) saldiert ausgewiesen.<br />

70 | 71


11 Jahresabschluss<br />

(6) Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit Gesamt<br />

Art der Verbindlichkeiten<br />

Bis zu<br />

1 Jahr<br />

T€<br />

Über<br />

5 Jahre<br />

T€ T€<br />

Bis zu<br />

1 Jahr<br />

T€<br />

Über<br />

5 Jahre<br />

T€ T€<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten * 1.683 20.980 31.454 1.573 267 7.189<br />

2. Erhaltene Anzahlungen auf<br />

Bestellungen 0 0 0 0<br />

3. Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 25.203 25.203 24.825 24.825<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 13.561 13.561 13.150 13.150<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 2 2 5 5<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 14.715 131.069 151.744 11.642 126.589 138.607<br />

:: davon aus Steuern 2.352 2.082<br />

:: davon im Rahmen der<br />

:: sozialen Sicherheit 131.482 126.941<br />

* Sicherungsübertragung von Bussen i.H.v. 6.448 T€ (Vj. 7.189 T€) und zwei Buchgrundschulden i.H.v. 25.000 T€ (Vj. 0 €)<br />

(7) Passiver Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Hierunter fallen u.a. die Barwertvorteile aus einem US-Leasinggeschäft des Jahres 1997. Die ertragswirksame Vereinnahmung<br />

der Barwertanteile erstreckt sich bis zum Jahr 2020. Darüber hinaus sind Fahrgeldabgrenzungen für Zeitkarten<br />

in Höhe von 13.711 T€ (Vj. 16.793 T€) enthalten.<br />

3. Erläuterungen zur Gewinn- u. Verlustrechnung<br />

(8) Umsatzerlöse<br />

Aufgliederung der Umsatzerlöse<br />

<strong>2012</strong><br />

T€<br />

2011<br />

T€<br />

Linienverkehr 191.313 182.878<br />

Sonderverkehr 1.141 1.151<br />

Ausgleichszahlungen gem. § 45 a PBefG 18.007 17.881<br />

Zuwendungen für verbundbedingte Belastungen 45.049 44.631<br />

Sonstige Umsatzerlöse 10.567 12.737<br />

Gesamt 266.077 259.278


(9) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Sonstige betriebliche Erträge enthalten periodenfremde Posten in Höhe von 6.133 T€ (Vj. 12.450 T€);<br />

im Wesentlichen für Auflösungen von Rückstellungen und Buchgewinne aus Anlagenabgängen.<br />

(10) Materialaufwand <strong>2012</strong><br />

T€<br />

2011<br />

T€<br />

a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 33.971 33.864<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 53.235 52.982<br />

Gesamt 87.206 86.846<br />

(11) Personalaufwand <strong>2012</strong><br />

T€<br />

2011<br />

T€<br />

a) Entgeltzahlungen 112.560 109.938<br />

b) Soz. Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 41.887 41.926<br />

– davon für Altersversorgung 17.696 16.818<br />

c) Direktzuweisung zur ZV<br />

– für Altersversorgung 2.900 4.700<br />

Gesamt 157.347 156.564<br />

Durchschnittlicher Personalbestand <strong>2012</strong> 2011<br />

Mitarbeiter/innen 2.853 2.827<br />

Auszubildende 77 74<br />

Gesamt 2.930 2.901<br />

Zur Verminderung des Fehlbetrages nicht passivierter Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften<br />

auf Pensionen des Vereins Zusatzversorgung der Stuttgarter Straßenbahnen AG e.V. (ZV) wurde eine Dotierung zur<br />

Rückstellung in Höhe von 2.900 T€ vorgenommen. Der Fehlbetrag wegen nicht bilanzierter Versorgungsverpflichtung<br />

i. S. v. Art. 28 Abs. 2 EGHGB beläuft sich auf 32.204 T€ (Vj. 28.438 T€).<br />

(12) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten periodenfremde Posten in Höhe von 1.487 T€ (Vj. 5.758 T€).<br />

(13) Zinsaufwand<br />

Im Zinsaufwand sind 489 T€ (Vj. 595 T€) aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen sowie 1.325 T€ (Vj. 1.682 T€)<br />

aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen enthalten.<br />

72 | 73


11 Jahresabschluss<br />

4. Sonstige Angaben<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und<br />

Haftungsverhältnisse<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Bestellobligo<br />

(nach Abzug von Zuschüssen) in Höhe von ca.<br />

91.417 T€ sowie aus bestehenden Mietverträgen in Höhe<br />

von 2.897 T€. Haftungsverhältnisse bestehen in Form von<br />

Patronatserklärungen zugunsten der <strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />

in Höhe von 10 T€ (Valuta 31.12.<strong>2012</strong>). Es besteht außerdem<br />

eine Bürgschaft über 46 T€.<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Bestellobligo<br />

und Mietverträgen werden mit Sicherheit in<br />

Anspruch genommen. Bei den Haftungsverhältnissen<br />

in Form der Patronatserklärung und Bürgschaft ist die<br />

Inanspruchnahme unwahrscheinlich.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Zur Absicherung der Beschaffungskosten für Dieseltreibstoff<br />

wurden ab 2011 bis zum Juni 2013 zwei Rohwarentermingeschäfte<br />

(Swaps) auf Euro-Basis abgeschlossen.<br />

Zum 31.12.<strong>2012</strong> ergeben sich folgende Werte:<br />

Konzernabschluss<br />

Mutterunternehmen der <strong>SSB</strong> AG ist die Stuttgarter Versorgungs-<br />

und Verkehrsgesellschaft mbH, Stuttgart, mit<br />

der ein Organvertrag mit Ergebnisabführungsvereinbarung<br />

besteht. Der Konzernabschluss, in den die <strong>SSB</strong> mit<br />

einbezogen wird, wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />

Die Organe der Gesellschaft sind in Anlage 2 zum<br />

Anhang aufgeführt.<br />

Abschlussprüferhonorare<br />

Für Leistungen, die die Prüfungsgesellschaft erbracht<br />

hat, wurden <strong>2012</strong> folgende Beträge verbucht:<br />

:: Abschlussprüfungsleistungen 59 T€<br />

:: Steuerberatungsleistungen 25 T€<br />

:: Andere Bestätigungsleistungen 43 T€<br />

Art Diesel-Swap Diesel-Swap<br />

Laufzeit 2011-2013 2011-2013<br />

Gesamtumfang 4.080 MT 4.080 MT<br />

Bewertung Mark to Market Mark to Market<br />

Zeitwert (T€) 27 253<br />

Geschäfte mit nahestehenden Gesellschaften<br />

Die Gesellschaft verfügt über ein zweckgebundenes<br />

zinsloses Darlehen der Muttergesellschaft SVV GmbH in<br />

Höhe von 13,6 Mio. € zum 31.12.<strong>2012</strong>. Unter Berücksichtigung<br />

eines marktüblichen Zinssatzes resultiert daraus<br />

ein Zinsvorteil in Höhe von ca. 405 T€ für <strong>2012</strong>.


Gesamtbezüge des Aufsichtsrats, des Vorstands<br />

und früherer Vorstandsmitglieder<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen 704 T€. Für<br />

Mitglieder des Vorstands sind 3.170 T€ als Rückstellungen<br />

für Anwartschaften auf Pensionen passiviert. Die Bezüge<br />

(T€) setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Name<br />

Gesamtbezüge<br />

davon<br />

variabel<br />

davon Sachleistungen<br />

Herr Arnold 248 30 9<br />

Herr Bauer 240 30 6<br />

Herr Meier-<br />

Berberich 217 30 11<br />

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf<br />

42 T€ und für den Beratenden Ausschuss auf 16 T€.<br />

An frühere Vorstandsmitglieder sowie deren Hinterbliebene<br />

wurden insgesamt 361 T€ gezahlt. Für diese Personengruppe<br />

sind Rückstellungen für laufende Pensionen<br />

in Höhe von 3.965 T€ und Beihilfeverpflichtungen in<br />

Höhe von 990 T€ gebildet.<br />

Kreditforderungen bestehen an ein Aufsichtsratsmitglied<br />

in Höhe von 6 T€. Im Geschäftsjahr wurden 2 T€ planmäßig<br />

getilgt. Der Kredit wird mit 4,5 % p.a. verzinst und<br />

läuft bis 2015.<br />

Angaben nach den Vorschriften gemäß § 160 Absatz<br />

1 Nr. 3 AktG<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt<br />

140.093.975,45 € und ist eingeteilt in 2.740.000 Aktien<br />

(Stückaktien), die auf den Namen lauten.<br />

Stuttgart, 12. April 2013<br />

Stuttgarter Straßenbahnen<br />

Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich<br />

74 | 75


11 Jahresabschluss<br />

Anhang/Anlage 1<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

1.1.<strong>2012</strong> in T€<br />

Zugänge<br />

T€<br />

Abgänge<br />

T€<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Software und sonstige Rechte 21.551 552 495<br />

2. Geleistete Anzahlungen 1.012 1.324 8<br />

Summe I 22.563 1.876 503<br />

II.<br />

Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf<br />

fremden Grundstücken. 389.484 869 5.014<br />

davon:<br />

a) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 199.134 135 4.572<br />

b) Bahnkörper und Bauten des Schienenwegs 164.417 735 383<br />

2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />

Sicherungsanlagen 154.039 12 375<br />

3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 336.744 3.574 843<br />

4. Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />

die nicht zu Nummer 2 oder 3 gehören 11.290 514 78<br />

5. Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung 76.218 3.367 2.377<br />

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 55.964 38.491 110<br />

Summe II 1.023.739 46.827 8.797<br />

III.<br />

Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 386 0 0<br />

2. Beteiligungen 98 0 0<br />

3. Sonstige Ausleihungen 458 0 125<br />

Summe III 942 0 125<br />

Summe Anlagevermögen 1.047.244 48.703 9.425


Umbuchungen<br />

T€<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

1.1.<strong>2012</strong> in T€<br />

Abschreibungen<br />

kumuliert<br />

T€<br />

Zuschreibungen d.<br />

Geschäftsjahres<br />

T€<br />

Buchwert<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

T€<br />

Abschreibungen d.<br />

Geschäftsjahres<br />

T€<br />

520 22.128 18.629 0 3.499 1.769<br />

-573 1.755 0 0 1.755 0<br />

-53 23.883 18.629 0 5.254 1.769<br />

8.473 393.812 183.841 0 209.971 7.162<br />

256 194.953 133.838 0 61.115 4.748<br />

8.218 172.987 45.228 0 127.759 2.413<br />

2.926 156.602 47.608 0 108.994 5.006<br />

0 339.475 274.713 0 64.762 14.346<br />

271 11.997 7.448 0 4.549 529<br />

3.093 80.301 60.633 0 19.668 5.653<br />

-14.710 79.635 0 0 79.635 0<br />

53 1.061.822 574.243 0 487.579 32.696<br />

0 386 0 0 386 0<br />

0 98 0 0 98 0<br />

0 333 0 0 333 0<br />

0 817 0 0 817 0<br />

0 1.086.522 592.872 0 493.650 34.465<br />

76 | 77


11 Jahresabschluss<br />

Anhang/Anlage 2<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Fritz Kuhn<br />

Oberbürgermeister, Stuttgart<br />

Vorsitzender ab 07.01.2013<br />

Robert Kauderer<br />

Selbständiger Malermeister,<br />

Stuttgart – Stadtrat<br />

Clarissa Seitz<br />

Diplom-Psychologin, Stuttgart<br />

Stadträtin<br />

Dr. Wolfgang Schuster<br />

Oberbürgermeister, Stuttgart<br />

Vorsitzender bis 06.01.2013<br />

Dr. Michael Kienzle<br />

Literaturwissenschaftler, Stuttgart<br />

Stadtrat<br />

Jochen Stopper<br />

Sozialwissenschaftler, Stuttgart<br />

Stadtrat<br />

Dr. Roswitha Blind<br />

Diplommathematikerin, Stuttgart<br />

Stadträtin ab 12.06.12<br />

Klaus Felsmann<br />

Busfahrer/Betriebsratsvorsitzender,<br />

Stuttgart – Stellv. Vorsitzender<br />

Michael Föll<br />

Erster Bürgermeister<br />

Stuttgart<br />

Rudolf Hausmann<br />

Landesfachbereichsleiter Verkehr,<br />

ver.di Baden-Württemberg,<br />

Reutlingen<br />

Alexander Kotz<br />

Selbst. Sanitär-/Heizungsbaumeister,<br />

Stuttgart – Stadtrat ab 02.08.12<br />

Roland Krause<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

Verkehrsingenieur, Stuttgart<br />

Peter Krauß<br />

Dipl.-Ingenieur (FH)<br />

Bauingenieur, Kornwestheim<br />

Klaus-Dieter Lohrmann<br />

Dipl.-Bauingenieur, Leutenbach<br />

Unternehmensbereichsleiter<br />

Betrieb<br />

Annette Strauch<br />

Dipl.-Volkswirtin/Exportkauffrau,<br />

Ludwigshafen<br />

Gewerkschaftssekretärin<br />

Dr. Günter Stübel<br />

Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Stuttgart<br />

Stadtrat<br />

Gisela de Vries<br />

Dipl.-Betriebswirtin (FH), Ostfildern<br />

Betriebsrätin<br />

Dieter Wahl<br />

Versicherungsfachwirt, Stuttgart<br />

Stadtrat bis 22.05.12<br />

Wolfgang Hoepfner<br />

Stadtbahnfahrer/Betriebsrat,<br />

Stuttgart – Schwerbehindertenvertreter<br />

Jürgen Sauer<br />

Wissenschaftl. Referent, Stuttgart<br />

Stadtrat<br />

Manfred Kanzleiter<br />

Dipl.-Ingenieur (FH)<br />

Gewerkschaftssekretär i.R., Stuttgart<br />

Stadtrat bis 04.04.12<br />

Ursula Schorlepp<br />

Dipl.-Sozialökonomin<br />

Gewerkschaftssekretärin, Stuttgart<br />

Harald Seibold<br />

Busfahrer, Kornwestheim<br />

Betriebsrat


Beratender Ausschuss<br />

alle Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

sowie:<br />

Dr. Roswitha Blind<br />

Diplommathematikerin, Stuttgart<br />

Stadträtin bis 04.04.12<br />

Andreas Bögner<br />

Bildungsreferent, Ehningen<br />

Gewerbl. Techn. Ausbilder Betriebsrat<br />

Vorstand<br />

Wolfgang Arnold<br />

Dipl.-Ingenieur, Bietigheim-Bissingen<br />

Sprecher (bis 30.09.12)<br />

Reinhold Bauer<br />

Dipl.-Volkswirt, Weil im Schönbuch<br />

Sprecher (ab 01.10.12)<br />

Jörn Meier-Berberich<br />

Dipl.–Kaufmann, Stuttgart<br />

Dieter Hafenbrack<br />

Mechaniker, Stuttgart<br />

Betriebsrat<br />

Matthias Hahn<br />

Bürgermeister, Stuttgart<br />

Harald Jauß<br />

Busfahrer, Stuttgart<br />

Betriebsrat<br />

Manfred Kanzleiter<br />

Dipl.-Ingenieur (FH)<br />

Stadtrat ab 05.04.12<br />

Ulrike Küstler<br />

Feinmechanikerin, Stuttgart<br />

Stadträtin<br />

Dirk Thürnau<br />

Bürgermeister, Stuttgart<br />

Peter Wilhelm<br />

Kraftfahrer, Stuttgart<br />

Betriebsrat<br />

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12 Bestätigungsvermerk


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12 Bestätigungsvermerk<br />

Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

haben wir wie folgt erteilt:<br />

„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der<br />

Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft für das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong> geprüft.<br />

Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegen in der Verantwortung des<br />

Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />

über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317<br />

HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />

Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und<br />

durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />

mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der<br />

Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im<br />

Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie<br />

Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Lagebericht überwiegend auf der Basis von<br />

Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />

Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stuttgarter<br />

Straßenbahnen Aktiengesellschaft. Der Lagebericht steht<br />

in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und<br />

stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.“<br />

Stuttgart, den 12. April 2013<br />

KPMG AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Wildermuth<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Rettich<br />

Wirtschaftsprüfer


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