Geschäftsbericht 2012 - SSB
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG
Weiter. Anders. Zusammen.<br />
Die inzwischen bald 145-jährige Geschichte der Stuttgarter<br />
Straßenbahnen ist eine Geschichte des kontinuierlichen<br />
Wandels. Dass die <strong>SSB</strong>, wo immer sie konnte,<br />
für Veränderungen den eher leisen Weg der Evolution<br />
statt der Revolution gesucht hat, zieht sich wie ein roter<br />
Faden durch die Jahrzehnte. Veränderungen in einem<br />
sanften Wandlungsprozess und nicht in abrupten Kehrtwenden<br />
zu meistern, führt oft eher zum Ziel und hat in<br />
der Regel den Vorteil der Nachhaltigkeit und Akzeptanz;<br />
bei Fahrgästen, bei Meinungsbildnern, bei Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Das Unternehmen in diesem<br />
Sinne zu verändern, ist für die <strong>SSB</strong>-Führungskräfte eine<br />
beharrliche und sensible Aufgabe.<br />
Unter einem solchen Blickwinkel kann auch das Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> betrachtet werden. Auch <strong>2012</strong> hat<br />
sich das Unternehmen verändert und weiterentwickelt,<br />
nach außen und nach innen.<br />
Wie im letzten Jahr konnte die <strong>SSB</strong> dank guter wirtschaftlicher<br />
Rahmenbedingungen, erweiterter Verkehrsangebote<br />
und attraktiver neuer Tarifangebote Kunden<br />
halten und zusätzliche Kunden in den Stadtbahnen und<br />
Bussen der <strong>SSB</strong> befördern. Dadurch wurden die Einnahmen<br />
überproportional gesteigert und die Stadt gleichzeitig<br />
vom Autoverkehr entlastet. Projekte wurden weiter<br />
umgesetzt oder auch neue begonnen. Vom Löwentor<br />
zum Hallschlag ist der Bau der U12 im Gange, in Kürze<br />
wird sie eröffnet. Ende des Jahres <strong>2012</strong> lieferte der Fahrzeughersteller<br />
ein erstes Erprobungsfahrzeug der neuen<br />
Stadtbahngeneration nach Stuttgart aus. Zum Jahresende<br />
konnten sich auch die Nachtschwärmer in Stuttgart<br />
freuen. Das Nachtbusnetz ist noch besser geworden.<br />
Beharrlichkeit, ständige Anpassung und stetige Verbesserung<br />
ist wohl mit ein Anlass für den Preisregen Ende<br />
des Jahres <strong>2012</strong>: die <strong>SSB</strong> wurde für die Hybridbusstrategie<br />
ausgezeichnet, für das neue Stadtbahndesign und<br />
für barrierefreies Bauen. 2013 wurde die <strong>SSB</strong> als bester<br />
Arbeitgeber der kommunalen Verkehrsunternehmen<br />
ausgezeichnet.<br />
Beispielhaft für Veränderungen, die zum Erfolg sicherlich<br />
einen eigenen und längeren Atem brauchen werden,<br />
sind der Aufbau oder die Gestaltung neuer Vertriebswege<br />
oder multimodaler und umweltfreundlicher Verkehrsangebote.<br />
So ist die <strong>SSB</strong> Motor in einem innovativen Mobilitätsprojekt<br />
mit einer Bürgerkarte unter dem Stichwort<br />
Stuttgart Services.<br />
Auch nach innen sind Entwicklungen für den Wandel zu<br />
sehen. Es geht mit den Projekten Organisation, Controlling<br />
2.0 sowie der Einkaufsstrategie darum, interne Prozesse<br />
zu verbessern und einen wirtschaftlicheren Ressourceneinsatz<br />
zu erreichen. Als weiteres großes Projekt<br />
ist die Revitalisierung des <strong>SSB</strong>-Verwaltungsgebäudes zu<br />
nennen, die zukünftigen Arbeitsbedingungen Rechnung<br />
trägt und zur Flächen- und Energieeinsparung beiträgt.<br />
Wenn in diesem Sinne die Strategie und der Weg der<br />
<strong>SSB</strong> für 2013 beschrieben werden müsste, würde das<br />
wie folgt lauten:<br />
Die <strong>SSB</strong> will einen klugen Weg gehen, der die Dynamik<br />
und die Veränderungen ihrer Märkte berücksichtigt.<br />
Und der die noch bessere interne Wendigkeit des Unternehmens<br />
so dosiert einsetzt, dass ihr Umfeld diesen<br />
Weg mitgehen kann. Das bedeutet: Umsichtigkeit statt<br />
vorschneller Entscheidungen, Vorausschau statt schnellen<br />
Agierens. Das gilt auch für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Es gilt, sie auf dem Weg des Wandels mitzunehmen<br />
und dabei so viel Flexibilität zu fordern, wie<br />
sie zu leisten fähig sind.<br />
Daher sind wir zuversichtlich, auch 2013 wieder auf die<br />
bewährte Erfahrung, das tolle Engagement und das hohe<br />
Selbstvertrauen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zählen zu können.<br />
Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich
Auf einen Blick<br />
Stand 31.12. <strong>2012</strong> 2011<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
in % 2010 2009 2008 2007 2006<br />
Jahresabschluss<br />
Bilanzsumme Mio. € 609 589 3,4 602 607 618 619 587<br />
Anlagevermögen Mio. € 494 480 2,9 485 449 424 424 440<br />
Investitionen brutto Mio. € 51 50 2,0 109 101 100 65 58<br />
Grundkapital und Rücklagen Mio. € 152 152 0,0 152 152 152 152 152<br />
Langfristige Verbindlichkeiten Mio. € 167 145 15,2 141 132 121 117 116<br />
Fahrgeldeinnahmen Mio. € 206 197 4,6 187 180 176 170 164<br />
Personalaufwand Mio. € 157 157 0,0 144 146 139 132 136<br />
Gesamterträge Mio. € 299 303 -1,3 297 286 284 289 291<br />
Gesamtaufwand Mio. € 317 321 -1,2 316 305 303 312 314<br />
Ausgleichsanspruch Mio. € 18 18 0,0 19 19 19 23 23<br />
Leistungen<br />
Fahrten gesamt * Mio 171 168 1,8 165 164 164 161 161<br />
Platz-km gesamt Mio 5.519 5.466 1,0 5.289 5.268 5.231 5.182 5.201<br />
Personalstand<br />
(Inklusive Altersteilzeit<br />
und Auszubildende) 2.958 2.920 1,3 2.898 2.841 2.781 2.740 2.771<br />
Linien<br />
gesamt Anzahl 72 72 0,0 72 72 72 70 70<br />
- Schiene Anzahl 17 17 0,0 17 16 16 16 16<br />
- Bus Anzahl 55 55 0,0 55 56 56 54 54<br />
Linienlänge gesamt km 904 910 -0,7 909 901 900 887 881<br />
- Schiene km 228 228 0,0 225 213 213 213 209<br />
- besonderer Bahnkörper<br />
einschl. Tunnelstrecke km 217 217 0,0 216 204 204 204 196<br />
- Bus km 676 682 -0,9 684 688 687 674 672<br />
Gleislänge gesamt km 253 253 0,0 248 243 243 243 249<br />
- besonderer Bahnkörper<br />
einschl. Tunnelstrecke km 237 237 0,0 233 228 228 228 227<br />
Fahrzeuge<br />
Stadtbahnfahrzeuge Anzahl 164 164 0,0 164 164 164 164 164<br />
Straßenbahnfahrzeuge Anzahl 0 0 0 0 0 0 38<br />
Busse Anzahl 267 261 2,3 279 276 270 274 255<br />
Haltestellen Anzahl 829 827 0,2 823 822 824 822 815<br />
Fahrstromverbrauch Mio. kWh 79,5 78,5 1,3 79,4 78,1 77,7 77,4 80,5<br />
Dieselkraftstoffverbrauch Bus Mio. Liter 7,5 7,7 -2,6 8,0 8,1 8,0 7,9 7,7<br />
* Statistische Fahrtenhäufigkeit geändert, Vorjahre angepasst
01 Lagebericht . ......................................................................... 02<br />
02 Bericht des Aufsichtsrats . ............................................................ 12<br />
03 Bericht des Vorstands . ............................................................... 16<br />
04 Vermögens- und Ertragslage. ......................................................... 22<br />
:: Bilanz- und Ergebnisvergleich . ........................................................ 24<br />
:: Cashflow-Rechnung . ............................................................... 26<br />
05 Personal- und Sozialbericht . .......................................................... 28<br />
06 Marketing und Vertrieb. .............................................................. 36<br />
07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen . .......................................... 42<br />
08 Betriebsleistungen . .................................................................. 48<br />
09 Betriebsanlagen und Infrastruktur .................................................... 52<br />
10 Umweltbericht und Nachhaltigkeit. .................................................... 58<br />
11 Jahresabschluss . ..................................................................... 64<br />
:: Bilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong>. ........................................................ 66<br />
:: Gewinn- und Verlustrechnung . ....................................................... 68<br />
:: Anhang für <strong>2012</strong>. .................................................................. 70<br />
Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens . ................................................ 76<br />
Anlage 2: Organe der Gesellschaft ......................................................... 78<br />
12 Bestätigungsvermerk . ................................................................ 80
01 Lagebericht
:: Rahmenbedingungen<br />
:: Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
:: Personal<br />
:: Innovation und Nachhaltigkeit<br />
:: <strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />
:: Risiko- und Chancenmanagement<br />
:: Nachtragsbericht<br />
:: Prognosebericht<br />
02 | 03
01 Lagebericht<br />
Rahmenbedingungen<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
im Umfeld der <strong>SSB</strong> wie auch in ganz<br />
Deutschland gegenüber 2011 stabilisiert. Die Konjunktur<br />
der Realwirtschaft ließ zum Jahresende <strong>2012</strong> etwas nach,<br />
so dass die Arbeitslosenquote in der Landeshauptstadt<br />
Stuttgart zum Jahresende bis auf 5,9 % zunahm. In der<br />
Region Stuttgart hingegen betrug die Quote im letzten<br />
Quartal <strong>2012</strong> rund 4,4 %. Der Bestand an Kraftfahrzeugen<br />
in der Stadt betrug 482 pro 1000 Einwohner und<br />
veränderte sich gegenüber 2011 nur geringfügig. Die<br />
Gesamtnachfrage nach öffentlichen Verkehrsdienstleistungen<br />
nahm <strong>2012</strong> infolge der robusten Konjunktur,<br />
deutlich gestiegener Treibstoffpreise und verbesserter<br />
ÖPNV-Angebote weiter zu. Der VVS registrierte 6,0 Mio.<br />
bzw. 1,8 % mehr Fahrgäste als 2011. Bis Ende des Jahres<br />
wurden im Verbundgebiet statistisch 344,1 Mio. Fahrten<br />
durchgeführt. Damit folgten auch die Fahrgäste in<br />
Stuttgart und Umgebung dem deutschlandweiten Trend<br />
zu mehr Nutzung des ÖPNV in Großstadtregionen. Der<br />
Bevölkerungsstand in der Region Stuttgart lag <strong>2012</strong> bei<br />
2,71 Mio. Einwohner, in der Landeshauptstadt waren<br />
rund 586 Tsd. Einwohner gemeldet. Damit nahm die<br />
Bevölkerung gegenüber dem Vorjahr weiter zu.<br />
Anfang 2013 wurden die Bestimmungen der EU-Verordnung<br />
1370/2007 endlich in nationales Recht umgesetzt.<br />
Das überarbeitete Personenbeförderungsgesetz (PBefG)<br />
trat am 1. Januar 2013 in Kraft und ermöglicht unter<br />
gewissen Bedingungen weiterhin die direkte Vergabe<br />
von Verkehrsdienstleistungen an einen internen Betreiber<br />
durch den Aufgabenträger. Dabei wurde der Einfluss<br />
des Aufgabenträgers, im Fall der <strong>SSB</strong> die Landeshauptstadt<br />
Stuttgart, im Vergleich zu den vorangegangenen<br />
gesetzlichen Vorschriften gestärkt. Eigenwirtschaftliche<br />
Verkehre genießen auch im neuen PBefG Vorrang. Wenn<br />
keine genehmigungsfähigen Anträge eingereicht werden,<br />
darf der Aufgabenträger nach Ablauf einer dreimonatigen<br />
Frist einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im<br />
Rahmen der Gemeinwirtschaftlichkeit vergeben. Aufgrund<br />
der Komplexität der rechtlichen Konstellationen<br />
werden voraussichtlich einige Details durch Gerichte<br />
geklärt werden müssen. Dies betrifft insbesondere die<br />
Auslegung des Begriffes „wirtschaftliche Betriebsführung“<br />
gemäß Anhang der EU-VO 1370.
Auch mit Verabschiedung der PBefG-Novelle kann die<br />
bestehende rechtssichere Betrauung zwischen dem<br />
Aufgabenträger bzw. dem Eigentümer Stadt Stuttgart<br />
und dem Beteiligungsunternehmen <strong>SSB</strong> weitergeführt<br />
werden. Die Basis bilden die verbindliche Zusage des<br />
Gemeinderates 2002 sowie die 2009 abgegebene Eigentümererklärung.<br />
Diese ist bis Dezember 2018 gültig. Auch<br />
nach 2018 kann die <strong>SSB</strong> ein integriertes Dienstleistungsunternehmen<br />
der Landeshauptstadt bleiben, wenn sie die<br />
in der EU-Verordnung 1370/2007 enthaltenen Kriterien<br />
sowie die Anforderungen des neuen PBefG erfüllt. Hierzu<br />
müssen noch Anpassungsmaßnahmen bei der <strong>SSB</strong> erfolgen,<br />
was bereits vorbereitet wird, um eine rechtzeitige<br />
Umsetzung zu gewährleisten. Darum werden auch<br />
künftig entsprechende Expertisen von Fachberatungen<br />
eingeholt, um sich mit notwendigen Modifikationen zu<br />
befassen.<br />
Vermögens- Finanz- und Ertragslage<br />
Streckenausbauten sowie verbesserte Verkehrs- und<br />
Tarifangebote brachten der <strong>SSB</strong> im Berichtsjahr <strong>2012</strong><br />
Bruttofahrgeldeinnahmen in Höhe von 205,8 Mio. €<br />
(Vorjahr 196,9 Mio. €) ein. Nachfragesteigerungen und<br />
die zu Jahresbeginn <strong>2012</strong> vorgenommene durchschnittliche<br />
Tarifanpassung von 2,9 % bewirkten einen Einnahmeanstieg<br />
um 4,5 % im Gesamtverkehr gegenüber<br />
dem Vorjahr. Das Planniveau <strong>2012</strong> wurde um rund 1,0 %<br />
überschritten.<br />
Anteile der periodisierten Einnahmen und Fahrten der <strong>SSB</strong> in den Kundensegmenten des VVS-Regeltarifes:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
in % Einnahmen Fahrten Einnahmen Fahrten<br />
Gelegenheitsverkehr 35,0 18,3 35,5 17,6<br />
Zeitkarten:<br />
Berufsverkehr 34,3 32,4 33,5 32,3<br />
Ausbildungsverkehr 26,5 41,8 26,9 43,7<br />
SeniorenTickets 4,2 7,5 4,1 6,4<br />
04 | 05
01 Lagebericht<br />
Die <strong>SSB</strong> erreichte im mit 35,0 % umsatzstärksten Segment<br />
des Gelegenheitsverkehrs ein Einnahmewachstum<br />
um 4,0 % (Fahrten – 1,3 %). Den größten Umsatzanteil<br />
an den Barfahrausweisen machten die Einzeltickets aus.<br />
Diese nahmen um 671 T€ gegenüber 2011 zu (Fahrten –<br />
2,8 %). Das zweitgrößte Kundensegment der <strong>SSB</strong> war<br />
<strong>2012</strong> wieder der Berufsverkehr mit 34,3 % Einnahmeanteil<br />
am Regeltarif. Hier konnten die Einnahmen um 7,8 %<br />
gegenüber 2011 gesteigert werden (Fahrten + 4,7 %).<br />
Verantwortlich für das Einnahmewachstum sind insbesondere<br />
Verbesserungen beim Verkehrsangebot, neue<br />
flexible Ticketangebote mit Rabattierungsmöglichkeiten,<br />
gezielte Kundenakquise und zusätzliche Vertriebskampagnen.<br />
Beispielsweise verzeichnete der VVS einen Mehrumsatz<br />
beim Jahresticket um 72,4 % gegenüber 2011<br />
(Fahrten + 67,7 %). Der „Ausbildungsverkehr“, das mit<br />
26,5 % drittstärkste Segment, brachte der <strong>SSB</strong> <strong>2012</strong> trotz<br />
rückläufiger Schülerzahlen einen Mehrumsatz von 3,9 %<br />
(Fahrten + 1,4 %) ein. Wie schon 2011 profitierte insbesondere<br />
das Studiticket von steigender Kundennachfrage.<br />
Im Bereich des Seniorenverkehrs, dem mit 4,2 % Einnahmeanteil<br />
kleinsten Kundensegment, stieg der Umsatz<br />
ähnlich wie im Berufsverkehr um 7,7 % (Fahrten + 4,9 %)<br />
an. Insbesondere das flexible Jahresabonnement wurde<br />
<strong>2012</strong> verstärkt in Anspruch genommen. Abgeltungen und<br />
gesetzliche Ausgleichsmaßnahmen an die <strong>SSB</strong> blieben<br />
außer den Erstattungszahlungen im Rahmen der Härtefallregelung<br />
für die Beförderung von Schwerbehinderten<br />
weitgehend stabil.<br />
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Bilanzsumme der<br />
<strong>SSB</strong> um 20 Mio. € und lag zum 31.12. <strong>2012</strong> bei 609<br />
Mio. €. Diese Bilanzverlängerung ergibt sich insbesondere<br />
aus der Aufnahme von Fremdmitteln für den<br />
weiteren Ausbau der Infrastruktur und des rollenden<br />
Materials. Die zusätzliche Finanzierung ist primär durch<br />
ein zinsbegünstigtes Darlehen über die Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau langfristig vorgenommen worden.<br />
Dadurch erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten um 24 Mio. €. Durch einen verzögerten<br />
Abfluss der Mittel ergibt sich gleichzeitig ein erhöhter<br />
Guthabenbestand. In den Folgejahren wird aufgrund der<br />
wachsenden Kapitalbindung und sinkender Zuschüsse die<br />
Fremdfinanzierungsquote weiter steigen. Das Anlagevermögen<br />
erhöhte sich vor allem wegen größerer geleisteter<br />
Anzahlungen und Anlagen im Bau um 2,8 %. Zur weiteren<br />
Schließung der Deckungslücke der Zusatzversorgung<br />
wurde ein Betrag von 2,9 Mio. in den Rückstellungen für<br />
Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen eingestellt. Die<br />
sonstigen Rückstellungen gingen insbesondere planmäßig<br />
durch die Inanspruchnahme der Rückstellungen für<br />
die Generalsanierung von Stadtbahnen zurück.<br />
Durch die vorzeitige Beendigung eines langfristigen<br />
Cross-Border-Leasinggeschäftes konnte der passive<br />
Rechnungsabgrenzungsposten reduziert werden.<br />
Die Eigenkapitalquote ist geringfügig auf 25,0 %<br />
(Vorjahr: 25,8 %) zurückgegangen.<br />
Viel besser als Weihnachten – Stolze <strong>SSB</strong>-Vorstände nach dem Auspacken des ersten DT 8.12
Im Jahr <strong>2012</strong> investierte die <strong>SSB</strong> insgesamt vor Verrechnung<br />
von Zuschüssen rund 52 Mio. €, vor allem in den<br />
Neu- und Ausbau der Stadtbahninfrastruktur. Dies betraf<br />
insbesondere den Bau der Stadtbahnstrecken der Linie<br />
U 12, im Zusammenhang mit dem Projekt Stuttgart 21<br />
sowie den Neubau des Nordastes zum Hallschlag. Die<br />
durch das Projekt Stuttgart 21 entstandenen Folgemaßnahmen<br />
in der Heilbronner Straße und an der Haltestelle<br />
Staatsgalerie werden auf Grundlage der Eisenbahnkreuzungsvereinbarungen<br />
von der DB ersetzt. Die Beschaffung<br />
neuer Bus- und Stadtbahnfahrzeuge erforderte<br />
Investitionen in Höhe von rund 15 Mio. €. Weitere Investitionen<br />
erfolgten in Gebäude und Grundstücke, in<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung und in Gleis- und<br />
elektrotechnische Anlagen. Im Geschäftsjahr wurden<br />
insgesamt GVFG-Zuschüsse in Höhe von 10,5 Mio. €<br />
verrechnet.<br />
Das Rohergebnis verschlechterte sich im Berichtsjahr<br />
trotz der Erhöhung der Umsatzerlöse von 2,6 % um<br />
1,8 % auf 211,3 Mio. € (Vorjahr 215,0 Mio. €). Ursächlich<br />
sind v.a. geringere sonstige betriebliche Erträge als<br />
im Vorjahr, die durch Sondereffekte beeinflusst waren.<br />
Die Personal- und Materialaufwendungen sowie sonstige<br />
Aufwendungen blieben vergleichsweise stabil, so<br />
dass das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
lediglich rund 170 T€ geringer ausfiel als 2011. Das Gesamtdefizit<br />
<strong>2012</strong> mit – 18,5 Mio. € blieb gegenüber 2011<br />
stabil und lag damit rund 22 % über dem ursprünglichen<br />
Planansatz von – 23,7 Mio. €. Dies entsprach einem<br />
Gesamtkostendeckungsgrad von 94,2 % (Vorjahr 94,3 %).<br />
Hierfür sind insbesondere die gestiegenen Fahrgeldeinnahmen<br />
und diverse einmalige Ergebniseffekte wie<br />
z.B. die Beendigung eines Stadtbahn-Leasing-Vertrages<br />
oder die Verschiebung bzw. der Entfall von Instandhaltungsmaßnahmen<br />
im Immobilienbereich verantwortlich.<br />
Umgesetzte Prozessverbesserungen sowie einzelne<br />
Optimierungsmaßnahmen im Beschaffungswesen trugen<br />
ebenfalls zur Ergebnisverbesserung bei.<br />
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug<br />
<strong>2012</strong> 8,3 Mio. € (Vorjahr 6,5 Mio. €), während der Cash<br />
Flow aus Investitionstätigkeit bei – 53,7 Mio. € (Vorjahr<br />
– 45,8 Mio. €) und aus Finanzierungstätigkeit bei<br />
51,2 Mio. € (Vorjahr 33,7 Mio. €) lagen. Die Liquiditätslage<br />
erlaubte jederzeit die fristgerechte Bedienung aller<br />
Zahlungsverpflichtungen.<br />
Personal<br />
Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> beschäftigte die <strong>SSB</strong> teilzeitbereinigt<br />
2.666 Personen (Vorjahr 2.608), was einer<br />
Zunahme um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />
Wesentliche Ursache für den Anstieg der Beschäftigten<br />
sind Leistungserweiterungen und die Reduzierung von<br />
Überstunden im Fahrdienst, die Generalüberholung von<br />
Stadtbahnfahrzeugen, Bauvorhaben sowie verschiedene<br />
neue Projekte. Die Kapazitäten im Fahrdienst wurden<br />
auch aufgrund der in Kraft getretenen Änderungen des<br />
Manteltarifvertrags BzTV-N BW insbesondere wegen der<br />
Ausweitung des Urlaubsanspruchs und der Angleichung<br />
der Sollarbeitszeit im Fahrdienst erweitert, während die<br />
Kapazitäten in Werkstatt und Verwaltung gegenüber<br />
2011 nur geringfügig aufgestockt wurden. Gleichzeitig<br />
erhöhte sich die Beschäftigtenzahl um 38 Personen,<br />
durch die teilweise vorzeitige Nachbesetzung von Stellen.<br />
Während gleichzeitig die bisherigen Beschäftigten in der<br />
Freizeitphase der Altersteilzeit statistisch berücksichtigt<br />
werden müssen. Des Weiteren waren Ende des Jahres<br />
87 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschule<br />
(Vorjahr 87) bei der <strong>SSB</strong> in Ausbildung.<br />
Um auch künftig qualifizierte Arbeitskräfte für die <strong>SSB</strong><br />
zu gewinnen, hat die <strong>SSB</strong> u.a. die neue Berufsausbildung<br />
„Fachkraft im Fahrbetrieb“ eingeführt. Ebenso wurde<br />
durch ein neues Personalmarketing, Messeauftritte<br />
und die Zusammenarbeit mit Partnerschulen die Wahrnehmung<br />
der <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber in der Öffentlichkeit<br />
gestärkt. Das bundesweit geförderte Forschungsprojekt<br />
ProVes (Professionalisierung von Dienstleistungsarbeit<br />
in Schlüsselbranchen des Verkehrssektors) wurde<br />
<strong>2012</strong> abgeschlossen. Die <strong>SSB</strong> nutzt die Ergebnisse des<br />
Projektes insbesondere zur Intensivierung des Wissenstransfers<br />
bei Nachbesetzungen und zur Weiterentwicklung<br />
der Mischarbeit im Unternehmen. Zudem führte<br />
die <strong>SSB</strong>, wie in den Vorjahren, einige Maßnahmen im<br />
Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
durch, um die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zu erhalten und Fehlzeiten zu senken.<br />
Dazu dient auch die Einführung des betrieblichen<br />
Eingliederungsmanagements.<br />
06 | 07
01 Lagebericht<br />
Innovation und Nachhaltigkeit<br />
Ende des Jahres <strong>2012</strong> wurde das erste Erprobungsfahrzeug<br />
vom Typ DT 8.12 im Rahmen der Beschaffung von<br />
20 Stadtbahnwagen vom Lieferanten Stadler Pankow<br />
GmbH bei der <strong>SSB</strong> angeliefert. Nach Inbetriebnahme und<br />
Test durch Hersteller und <strong>SSB</strong> wird die Abnahme durch<br />
die technische Aufsichtsbehörde Mitte 2013 erfolgen.<br />
Schrittweise werden die neuen Fahrzeuge in den Linienbetrieb<br />
gehen. Die Generalüberholung von 60 Stadtbahnfahrzeugen<br />
der mittleren Generation wurde fortgesetzt,<br />
und ab 2014 wird das Programm um weitere<br />
16 Fahrzeuge ergänzt. Zudem wurden erste Analysen<br />
des technischen Umfangs einer Sanierung von weiteren<br />
50 Fahrzeugen der Serien DT 8.10/8.11 durchgeführt.<br />
Weitere Untersuchungen führte die <strong>SSB</strong> zur Analyse<br />
von Schäden der IGBT-Antriebsthyristoren sowie zur<br />
Optimierung der Sitzergonomie des Fahrers durch. Wie<br />
im Vorjahr wurden im Stadtbahnbereich diverse Versuche<br />
zum Brandschutz, zur Drucklufterzeugung und zur Lärmreduzierung<br />
des Laufverhaltens der Fahrzeuge durchgeführt.<br />
Weitere Tätigkeiten umfassten Umbauten an<br />
<strong>SSB</strong>-Museumsfahrzeugen, Konzeption eines Transportwagens<br />
für den Bauzug sowie Betreuung von Zweiwegefahrzeugen.<br />
Des Weiteren wurde die Zusammenarbeit<br />
mit der Universität Stuttgart intensiviert.<br />
Die fünf im Jahr 2010 im Zuge der Teilnahme am Projekt<br />
Elektromobilitätsregion des BMVBS beschafften Diesel-<br />
Hybridbusse bewährten sich auch <strong>2012</strong> im regulären<br />
Linienbetrieb. Die Busse erwiesen sich bislang als sehr<br />
zuverlässig und kommen mit rund 18 % weniger Kraftstoff<br />
als ein voll optimierter konventioneller Bus aus.<br />
<strong>2012</strong> wurde die Beschaffung von fünf weiteren Dieselhybridbussen<br />
einer neueren Generation vorbereitet, von<br />
denen sich die <strong>SSB</strong> weitere Treibstoffeinsparungen im<br />
Linienverkehr mit Hilfe der Plug-in-Technik verspricht.<br />
Im Rahmen der finanziellen Förderung des „Schaufensters<br />
Elektromobilität“ bestellte die <strong>SSB</strong> <strong>2012</strong> drei Brennstoffzellen-Hybridbusse.<br />
Es ist geplant, diese Fahrzeuge<br />
auf einer Linie zwischen Plieningen und Flughafen im<br />
regulären Betrieb zu erproben. Die Betankung soll an<br />
einer vorhandenen Wasserstofftankstelle am Flughafen<br />
erfolgen.<br />
Elektromobilität ist auch ein Aspekt des Projekts<br />
„Stuttgart Services“, mit dem die <strong>SSB</strong> federführend<br />
mit regionalen Partnern aus Wirtschaft und Gebietskörperschaften<br />
multimodale Verkehrsangebote mit neuen<br />
Vertriebswegen, wie beispielsweise E-Ticketing kombinieren<br />
möchte. Ziel des Projektes ist es, Wachstumspotenziale<br />
für ÖPNV und Wirtschaft zu nutzen, nachhaltige<br />
vernetzte Verkehrskonzepte zu forcieren, neue Kunden zu<br />
gewinnen und gleichzeitig die Effektivität des Vertriebs<br />
bei allen Teilnehmern zu optimieren. In diesem Zusammenhang<br />
startete Ende November <strong>2012</strong> das von Daimler<br />
betriebene car2go-Angebot mit 300 Elektro-Smarts im<br />
Stuttgarter Stadtgebiet. Auch auf anderen Gebieten wie<br />
z.B. der Fotovoltaik im Immobilienbereich werden Nachhaltigkeitsziele<br />
verfolgt.<br />
<strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />
Die <strong>SSB</strong> Reisen GmbH realisierte <strong>2012</strong> bei den eigenen<br />
Reiseveranstaltungen und insbesondere der Omnibusvermietung<br />
weitere Umsatzzuwächse. Ebenso wurde durch<br />
Übernahme von Abwicklungsleistungen für Kundenreisen<br />
einer Bank ein Anstieg bei den Touristik-Vermittlungsleistungen<br />
erreicht. Die Umsätze für den Flugbereich erhöhten<br />
sich deutlich, während bei den Bahnumsätzen ein<br />
geringfügiger Rückgang zu verzeichnen war. Das Ergebnis<br />
<strong>2012</strong> mit 81 T€ lag über der Planung. Der Buchungseingang<br />
für 2013 wies bis Mitte Februar eine deutlich<br />
verbesserte Entwicklung gegenüber <strong>2012</strong> auf.<br />
Risiko- und Chancenmanagement<br />
Bei der <strong>SSB</strong> gehört das Risiko- und Chancenmanagement<br />
zu den grundlegenden Steuerungssystemen. Die Identifikation<br />
und Analyse von Chancen und Risiken, deren<br />
Bewertung und Messung sowie das darauf aufbauende<br />
Berichtswesen sind wesentliche Grundpfeiler zur Beurteilung<br />
der Risikotragfähigkeit auf Grundlage der Unternehmensziele<br />
und Risikostrategien. Das zentrale Controlling<br />
ist organisatorisch für den Risikomanagementprozess<br />
verantwortlich. Regelmäßig aktualisierte Dokumentationen<br />
zur Risikofindung und der daraus folgenden Festlegung<br />
der Verantwortlichkeiten im Unternehmen bei der<br />
Risikobearbeitung und –minimierung sowie Nutzung der<br />
Chancenpotenziale sichern den Prozess ab. Bestandsgefährdende<br />
Risiken unterliegen einer besonderen, meist<br />
über Kennzahlen verfolgten Kontrolle.<br />
Zur Sicherstellung einer effektiven Risikoinventur wird<br />
eine vollständige Erfassung aller bestehenden und<br />
potenziellen Risiken des Unternehmens durchgeführt.<br />
Dies erfordert die Einbindung des Vorstands und aller<br />
Unternehmensbereiche. Die Quantifizierung der Risiken<br />
durch Bewertung und Abschätzung aller Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />
und möglichen Schadenshöhen wird<br />
auf Grundlage einer Abschätzung unternehmensinterner
Experten und auch des Vorstands vorgenommen. Eine<br />
Übersicht der Risikoverteilung über alle Risiken hinweg<br />
verdeutlicht dem Vorstand die Gesamtsituation des<br />
Unternehmens.<br />
Ein wesentlicher Schwerpunkt des Chancenmanagements<br />
ist es, nicht erkannte oder falsch eingeschätzte Chancen<br />
und deren Ertragspotenzial für das Unternehmen transparent<br />
zu machen.<br />
Zum weiteren Umfang des Risikomanagements zählt<br />
auch das Compliance Management. Darunter wird die<br />
Einhaltung des Public Corporate Governance Kodex,<br />
der Verhaltensrichtlinie und des Geschäftspartnerkodex<br />
verstanden. Alle Vorschriften sollen die gegenseitigen<br />
Erwartungen und Pflichten nach innen in Richtung Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, nach außen zu Kunden<br />
und Lieferanten konkretisieren.<br />
Alle gewonnenen Erkenntnisse haben im Rahmen des<br />
Risikohandlings direkten Einfluss auf die operative und<br />
strategische Wirtschaftsplanung.<br />
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats beschäftigt<br />
sich in regelmäßigen Abständen mit der Risikoinventur<br />
und den daraus resultierenden Aktivitäten zur Risikobegrenzung<br />
und Chancennutzung.<br />
Ein wesentliches Risiko wurde <strong>2012</strong> in der Unsicherheit<br />
der weiteren Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs<br />
gesehen, weil davon die Durchführbarkeit zukünftiger<br />
Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen abhängt. Durch<br />
eine immer stärkere Vernetzung von Komponenten und<br />
betriebstechnischer Einrichtungen wird in den kommenden<br />
Jahren zusätzlich verstärkt ein wesentliches Augenmerk<br />
auf die IT- und Netzwerksicherheit gelegt.<br />
Für Preisänderungsrisiken in der Beschaffung von wesentlichen<br />
Aufwandspositionen wie Strom und teilweise<br />
Diesel ist ein Großteil der Verbräuche durch bereits abgesicherte<br />
Lieferpositionen in den kommenden Jahren<br />
abgesichert.<br />
Damit sind aus heutiger Sicht für alle bekannten Risiken,<br />
auch unter Berücksichtigung ihrer kumulativen Wirkung,<br />
notwendige Maßnahmen ergriffen worden, um deren<br />
bestandsgefährdendes Potenzial zu minimieren. Finanzielle<br />
Chancen sind konsequent genutzt worden und in<br />
die mittelfristige Wirtschaftsplanung eingeflossen.<br />
Nachtragsbericht<br />
Es ergaben sich keine wesentlichen Erkenntnisse oder<br />
Entwicklungen nach dem Bilanzstichtag, die bedeutende<br />
Auswirkungen auf die aktuelle und künftige Lage der<br />
Gesellschaft haben.<br />
Prognosebericht<br />
2013 rechnet die <strong>SSB</strong> mit einem gegenüber <strong>2012</strong> erhöhten<br />
Brutto-Investitionsvolumen (vor Verrechnung von<br />
Zuschüssen und Kostenerstattungen) in Höhe von 135,6<br />
Mio. €. Der Zuschussanspruch für Infrastrukturmaßnahmen<br />
beläuft sich voraussichtlich auf 58,2 Mio. €, jedoch<br />
muss die <strong>SSB</strong> wegen fehlender Fördermittel, davon voraussichtlich<br />
die Hälfte, vorfinanzieren. 69,1 Mio. € bzw.<br />
51 % des Gesamtbudgets werden für den Stadtbahnneubau<br />
verwendet. Davon sind für den Bau der Stadtbahnlinie<br />
U 12 von der Türlenstraße zur Aubrücke 38,4 Mio. €<br />
vorgesehen. Durch das Projekt Stuttgart 21 entstehen<br />
für die <strong>SSB</strong> Folgemaßnahmen in der Heilbronner Straße<br />
und in geringem Umfang vorbereitende Maßnahmen des<br />
Umbaus der Haltestelle Staatsgalerie, wofür weitere 24,6<br />
Mio. € konkretisiert sind. Diese Maßnahmen werden auf<br />
Grundlage der Eisenbahnkreuzungsvereinbarungen von<br />
der DB ersetzt. Weitere Mittel in Höhe von 4,6 Mio. €<br />
sind für den Streckenneubau der U 12 nach Dürrlewang<br />
eingeplant. Zudem sind 2,6 Mio. € für sonstige Baumaßnahmen<br />
im Stadtbahnbereich vorgesehen. 25,8 % bzw.<br />
35,0 Mio. € des Gesamtbudgets werden für einen Teil der<br />
20 neuen Stadtbahnen, fünf Dieselhybridbusse sowie drei<br />
Brennstoffzellen-Hybridbusse benötigt. Investitionen in<br />
Grundstücke und Gebäude erfordern 2013 voraussichtlich<br />
Mittel in Höhe von 11,4 Mio. €. Weitere Investitionen<br />
sollen in Gleis- und elektrotechnische Anlagen mit 7,4<br />
Mio. € und in neue Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
mit 10,1 Mio. € getätigt werden.<br />
Im Jahr 2013 erwartet die <strong>SSB</strong> nach der Tarifanpassung<br />
um 2,9 % zum 1. Januar 2013 Bruttofahrgeldeinnahmen<br />
in Höhe von 212,3 Mio. €. Dabei wird neben dem Preiseffekt<br />
auch von steigenden Mengeneffekten ausgegangen.<br />
Jedoch können diese nur eintreten, wenn die Konjunktur<br />
stabil bleibt, die Ticketangebote des VVS und weitere<br />
Verkehrsverbesserungen (Eröffnung U 12 zum Hallschlag,<br />
Buslinie 79 zum Flughafen, neues Nachtbusnetz) beim<br />
Kunden positiv aufgenommen werden. Zudem spielen<br />
hier auch andere Marktbearbeitungsmaßnahmen der <strong>SSB</strong><br />
eine Rolle. Vertraglich festgeschriebene Abgeltungs- und<br />
Ausgleichsleistungen werden wegen der teilweisen Dynamisierung<br />
der Zahlungen der Landkreise an die Landes-<br />
08 | 09
01 Lagebericht<br />
hauptstadt Stuttgart geringfügig über<br />
dem Niveau von <strong>2012</strong> liegen, relativ gesehen wegen der<br />
überwiegend fehlenden Dynamik aber weiter sinken.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge werden 2013 voraussichtlich<br />
auf 50,1 Mio. € zunehmen, so dass mit<br />
Gesamterträgen von 315,3 Mio. € gerechnet werden<br />
kann. Diesen stehen Gesamtaufwendungen von 340,0<br />
Mio. € gegenüber. Diese sind hauptsächlich von größeren<br />
Steigerungen der Personalaufwendungen (+ 8,1<br />
Mio. € v.a. wegen erforderlicher Neueinstellungen, aber<br />
auch Tarifabschlüssen der Vorjahre, Rückstellungen für<br />
pensionsähnliche Verpflichtungen) sowie für Material<br />
und Fremdleistungen (+ 18,5 Mio. € insbesondere aus<br />
höheren Instandhaltungsaufwendungen bei Infrastruktur,<br />
Gebäuden und Stadtbahnen sowie neuen Vertriebskonzepten)<br />
betroffen. Aus heutiger Sicht wird das ursprünglich<br />
geplante Volumen beim Personal- und Materialaufwand<br />
aller Voraussicht nach nicht ausgeschöpft. Der<br />
Ausgleichsanspruch für 2013 wird dann voraussichtlich<br />
unter 24,7 Mio. € liegen.<br />
Die Perspektiven für Neu- und Ersatzinvestitionen in<br />
Infrastruktur und Fahrzeuge werden sich aufgrund der<br />
öffentlichen Haushaltssituation und der langsam wachsenden<br />
Konjunktur auch 2013 nicht verbessern. Für die<br />
Beschaffung von Fahrzeugen müssen weitere Darlehen<br />
aufgenommen werden, da die Fahrzeugfinanzierung zwar<br />
Fördertatbestand, jedoch wegen fehlender Mittel ausgesetzt<br />
bleibt. Hinsichtlich der Förderung im Infrastrukturbereich<br />
trat zum 1. Januar 2011 zwar das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />
(LGVFG) für Baden-<br />
Württemberg in Kraft, das die Zweckbindung der Mittel<br />
aus dem Entflechtungsgesetz sichert, jedoch ist das<br />
Fördervolumen bislang noch nicht festgelegt worden.<br />
Ein Rechtsanspruch auf Förderung ist nicht vorgesehen.<br />
Die Durchführungsverordnung ist noch offen. Das Bundesprogramm<br />
nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />
(GVFG) bzw. dem Entflechtungsgesetz (EntflechtG)<br />
endet Ende 2019. Darum ist die Sicherstellung<br />
der Finanzierung durch das Land und die kommunale<br />
Komplementärfinanzierung unverzichtbar. Diese ist durch<br />
den Beschluss der Kommission für Haushalt und Verwaltungsstruktur<br />
(KHV) für einige Bauprojekte erfolgt, u.a.<br />
befinden sich die U 12-Teilabschnitte zwischen Hallschlag<br />
und Remseck sowie die Verlängerung der Stadtbahnstrecke<br />
U 6 vom Fasanenhof zum Flughafen darunter. Darüber<br />
hinaus muss der ÖPNV mit Neuregelungen für Förderungen<br />
wegen der geplanten Überprüfung des Entflechtungsgesetzes<br />
(mit Wirkung ab 2016) und des Regionalisierungsgesetzes<br />
(mit Wirkung 2015) rechnen.<br />
Auch aufgrund mittelfristig wohl zurückgehender öffentlicher<br />
Fördermittel arbeitet die <strong>SSB</strong> mit einem umfangreichen<br />
Optimierungsprogramm auf der Ertrags- und<br />
Aufwandsseite intensiv daran, strukturelle Belastungen<br />
abzufedern und Wachstumspotenziale zu nutzen. Hierzu<br />
werden in den kommenden Jahren weiter Investitionen<br />
in Infrastruktur und Personal getätigt, um auch künftig<br />
nachhaltige Ergebnisverbesserungen zu erreichen und<br />
das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Insbesondere<br />
soll der Markt noch besser erschlossen sowie die<br />
Prozesse im Unternehmen verschlankt werden. Hierzu<br />
wurden bei der <strong>SSB</strong> zahlreiche bereichsübergreifende<br />
Projekte gestartet, deren positive Wirkung sich mittelbis<br />
langfristig entfalten wird.<br />
Stuttgart, den 12. April 2013<br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Wolfgang Arnold<br />
Reinhold Bauer<br />
Jörn Meier-Berberich
10 | 11
02 Bericht des Aufsichtsrats
12 | 13
02 Bericht des Aufsichtsrats<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> hat der Aufsichtsrat seine<br />
Aufgaben gemäß den gesetzlichen Vorschriften, der<br />
Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates<br />
wahrgenommen. Darüber hinaus hat er den Anforderungen<br />
des Public Corporate Governance Kodex der<br />
Landeshauptstadt Stuttgart entsprochen. Der Vorsitzende<br />
hat auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats<br />
die Interessen der Gesellschaft vertreten.<br />
Im Geschäftsjahr fanden vier ordentlichen Sitzungen<br />
des Aufsichtsrates statt. Zu einer Vielzahl zustimmungspflichtiger<br />
strategischer sowie operativer Entscheidungspunkte<br />
wurde im Gremium umfangreich<br />
informiert und diskutiert.<br />
Die Vorbereitungen der Aufsichtsratssitzungen erfolgten<br />
in Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern<br />
und dem Anteilseigner. Die Aufsichtsratsmitglieder<br />
bereiteten sich auf die Beschlüsse und Tagesordnungspunkte<br />
regelmäßig anhand von rechtzeitig zugestellten<br />
Unterlagen des Vorstands vor. Bei dringenden<br />
Themen wurden teilweise Tischvorlagen zur Sitzung<br />
eingebracht. Die Themenschwerpunkte des Aufsichtsrates<br />
<strong>2012</strong> waren: Darstellung der wirtschaftlichen<br />
Lage der Gesellschaft, Jahresabschluss, Unternehmensplanung,<br />
laufende sowie geplante Infrastrukturvorhaben,<br />
Projekte zur Vertriebs- und Kundenkommunikation,<br />
Unternehmensfinanzierung, Risiko- und<br />
Chancenmanagement sowie der Public Corporate<br />
Governance Kodex.<br />
Die Unterrichtung des Aufsichtsrates erfolgte stets<br />
zeitnah und umfassend.<br />
Darüber hinaus fand im Juni <strong>2012</strong> eine Studien- und<br />
Informationsreise nach Amsterdam statt. Die dortigen<br />
Nahverkehrskonzepte und Optimierungsansätze<br />
können in weitere strategische Überlegungen der <strong>SSB</strong><br />
AG einfließen.<br />
Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde durch die jeweils<br />
zuständigen Ausschüsse unterstützt. Über die Ergebnisse<br />
und Beschlussempfehlungen an den Aufsichtsrat<br />
haben die Vorsitzenden der Ausschüsse im Gesamtgremium<br />
berichtet.<br />
Im Geschäftsjahr fanden zwei Sitzungen des Prüfungsausschusses<br />
(15. Juni und 26. November <strong>2012</strong>)<br />
statt. Die Sitzung am 15. Juni <strong>2012</strong> wurde auf Grund<br />
eines Tagesordnungspunkts zum Thema Folgepflichtmaßnahme<br />
zu Stuttgart 21 zunächst als erweiterte<br />
Sitzung für alle Aufsichtsratsmitglieder abgehalten.<br />
Neben Jahresabschluss, Wirtschaftsplan, Risikomanagement<br />
und Public Corporate Governance Kodex<br />
wurden interne Kontrollen und Rohwarentermingeschäfte<br />
behandelt.<br />
Der Restrukturierungsausschuss trat am 25. September<br />
<strong>2012</strong> zusammen und hat über den aktuellen Stand der<br />
Aufwands- und Ertragsentwicklung sowie des Organisationsprojektes<br />
diskutiert.<br />
Der Personalausschuss wurde am 15. Juni einberufen,<br />
um die Verlängerung des Arbeitsvertrages mit dem<br />
Technischen Vorstand Herrn Wolfgang Arnold bis<br />
31. Dezember 2018 vorzubereiten, was in der Aufsichtsratssitzung<br />
vom 17. September <strong>2012</strong> beschlossen<br />
wurde.<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 wurde<br />
nach der Hauptversammlung am 24. Juli <strong>2012</strong> gemäß<br />
der Satzung im elektronischen Bundesanzeiger und im<br />
Amtsblatt der Stadt Stuttgart veröffentlicht.<br />
Der Jahresabschluss <strong>2012</strong> wurde rechtzeitig aufgestellt<br />
und ging nach den Vorschriften des § 170 AktG<br />
unmittelbar danach dem Aufsichtsrat vorbehaltlich<br />
der späteren Feststellung zu.<br />
In der Hauptversammlung am 24. Juli <strong>2012</strong> wurde die<br />
KPMG AG, Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft Stuttgart,<br />
mit der Prüfung des Jahresabschlusses <strong>2012</strong> und<br />
der besonderen Berichterstattung über die Prüfung<br />
nach § 53 HGrG beauftragt. Sie hat den Jahresabschluss<br />
und den Lagebericht zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
eingehend geprüft und mit einem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk versehen.<br />
Der Bericht des Abschlussprüfers wurde allen Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrats übergeben und im Prüfungsausschuss<br />
sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />
21. Juni 2013 in Anwesenheit des Wirtschaftsprüfers<br />
erörtert und diskutiert. Wesentliche Einwendungen<br />
ergaben sich dabei nicht. Der Aufsichtsrat schloss sich<br />
den Empfehlungen des Prüfungsausschusses an und<br />
billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss<br />
mit Lagebericht zum 31. Dezember <strong>2012</strong>. Der<br />
Jahresabschluss ist nach § 172 AktG damit festgestellt.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> änderte sich die Zusammen-
setzung des Aufsichtsrates. Im Mai <strong>2012</strong> verstarb das<br />
langjährige Aufsichtsratsmitglied Herr Dieter Wahl.<br />
Ihm folgte Herr Alexander Kotz ab dem 02. August<br />
<strong>2012</strong> in das Gremium. Frau Dr. Roswitha Blind schied<br />
am 04. April <strong>2012</strong> aus dem Beratenden Ausschuss<br />
und wechselte zum 12. Juni <strong>2012</strong> in den Aufsichtsrat.<br />
Herr Manfred Kanzleiter wechselte im Austausch zum<br />
05. April <strong>2012</strong> vom Aufsichtsrat in den Beratenden<br />
Ausschuss.<br />
Aufgrund der Neuwahl des Oberbürgermeisters der<br />
Landeshauptstadt Stuttgart am 21. Oktober <strong>2012</strong><br />
endete am 06. Januar 2013 der Vorsitz im Aufsichtsrat<br />
des bisherigen Vorsitzenden Herr Dr. Wolfgang Schuster.<br />
Ab 07. Januar 2013 übernahm satzungsgemäß<br />
der neue Oberbürgermeister der Landeshauptstadt<br />
Stuttgart Herr Fritz Kuhn diese Position, die anlässlich<br />
einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats<br />
am 14. Januar 2013 bestätigt wurde. Der Aufsichtsrat<br />
dankte Dr. Wolfgang Schuster für seine langjährige<br />
und tatkräftige Unterstützung sowie Begleitung beim<br />
Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Stuttgart und<br />
im Umland.<br />
Der Aufsichtsrat dankt den Vorständen und Führungskräften<br />
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für deren hohen persönlichen Einsatz bei der täglichen<br />
Sicherstellung eines funktionierenden und durch viele<br />
Auszeichnungen bekannten öffentlichen Personennahverkehrs<br />
in Stuttgart und Umgebung.<br />
Stuttgart, im Juni 2013<br />
Fritz Kuhn<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Veränderung beim Aufsichtsratsvorsitzenden: Bisheriger OB Dr. W. Schuster (links) und jetziger Amtsinhaber OB F. Kuhn (rechts)<br />
14 | 15
03 Bericht des Vorstands
:: Strategische Steuerung und<br />
wirtschaftliche Optimierung<br />
:: Bus- und Schienenverkehr<br />
:: Tarifliche Angebotserweiterungen<br />
und vertriebliche Projekte<br />
:: Stuttgart 21<br />
:: Liegenschaften<br />
:: Personalwirtschaft und Unternehmenskultur<br />
16 | 17
03 Bericht des Vorstands<br />
Strategische Steuerung und wirtschaftliche<br />
Optimierung<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> brachte, wie auch die Vorjahre, wiederum<br />
ein sehr erfreuliches Jahresergebnis für die <strong>SSB</strong>.<br />
Zu dieser positiven Entwicklung trugen das verbesserte<br />
Leistungsangebot ab dem Fahrplanwechsel im Dezember<br />
2011, weiterentwickelte tarifliche Angebote, aber auch<br />
die Verschiebung von geplanten Aufwendungen und<br />
Investitionen bei. Viele der in 2011 begonnenen Optimierungsmaßnahmen<br />
innerhalb der strategischen und<br />
operativen Steuerungsinstrumente wurden fortgeführt.<br />
Einige Maßnahmen zeigten <strong>2012</strong> bereits die erhoffte<br />
positive Wirkung. Die Schwerpunkte der wirtschaftlichen<br />
Optimierung lagen sowohl auf der Aufwands- als auch<br />
auf der Ertragsseite.<br />
Auf der Ertragsseite wirkte sich der bereits 2011 eingeführte<br />
kontrollierte Vordereinstieg beim Bus aus. Die<br />
Anpassung der Kulanzregelung beim erhöhten Beförderungsentgelt<br />
trug zur Steigerung der Einnahmen bei.<br />
Die außerordentlich positive Resonanz der Kunden auf<br />
das geänderte JahresTicket, das sich zwischenzeitlich zu<br />
einem Verkaufsschlager entwickelt hat, führte nicht nur<br />
zu einer verbesserten Einnahmesituation, sondern auch<br />
zu höherer Kundenbindung. Das bereits 2011 eingeführte<br />
neue Abo und FirmenTicket bewirkten eine Verdopplung<br />
der gebundenen Kunden. Damit war der Berufsverkehr<br />
ein wesentlicher Treiber der Ertragsentwicklung <strong>2012</strong>.<br />
Auf der Aufwandsseite hatte ein ganzes Bündel von Maßnahmen<br />
dazu beigetragen, die Kosten weiter zu senken.<br />
Einen Beitrag trug die Schließung des Busbetriebshofs<br />
Zuffenhausen bei, dessen Leistungen übernimmt seit<br />
dem Fahrplanwechsel 2011/<strong>2012</strong> der Busbetriebshof<br />
Gaisburg. Die Bemühungen zur Reduktion von Ein- und<br />
Ausrückkilometern schlugen sich positiv in der Bilanz<br />
nieder. Im Liegenschaftsbereich konnte mit dem Einstieg<br />
in das Programm zur Sachkostenreduktion bereits jetzt<br />
eine signifikante Summe eingespart werden. Weitere<br />
Einsparungen folgen in den nächsten Jahren. Zusätzliche<br />
Kostensenkungen konnten mit der Anpassung der<br />
alljährlichen Waldheimverkehre sowie der optimierten<br />
Strombeschaffung erreicht werden.<br />
Die Optimierung von Prozessen beschäftigte die <strong>SSB</strong><br />
im Jahr <strong>2012</strong> besonders stark. Innerhalb des Projekts<br />
„Controlling 2.0“ wurde weiter an der Optimierung der<br />
Controllingprozesse und –instrumente gearbeitet. Neu<br />
aufgelegt wurde das Projekt „Einkaufsstrategie“, dessen<br />
Ziel es unter anderem ist, die Prozesse im Einkauf<br />
zukunftsfähig zu gestalten. Im bereits 2011 gestarteten<br />
Projekt „Organisation“ werden in ca. 25 sogenannten<br />
Prüfthemen verschiedenste Aspekte der Organisation der<br />
<strong>SSB</strong> beleuchtet, Organisationsalternativen ausgearbeitet,<br />
bewertet und schließlich zur Umsetzung gebracht. Das<br />
langfristige Ziel ist, die <strong>SSB</strong> in ihrer Aufbau- und Ablauforganisation<br />
zukunftsfähig aufzustellen. Im Projekt wird<br />
dabei in besonderer Weise auf das Wissen der Mitarbeiter<br />
der <strong>SSB</strong> zurückgegriffen. Damit wurden zudem die Kosten<br />
für externe Beratung in diesem Projekt deutlich reduziert.<br />
Bus- und Schienenverkehr<br />
Im Busverkehr verfolgt die <strong>SSB</strong> schon seit einigen Jahren<br />
eine nachhaltige Busflottenstrategie. Dabei werden Kosten<br />
und Ressourcenverbrauch über den gesamten Lebenszyklus<br />
der Fahrzeuge hinweg, von der Rohstoff-erzeugung,<br />
über die Busproduktion, den Busbetrieb bis hin zur Fahrzeugentsorgung<br />
am Ende des Einsatzes berücksichtigt.<br />
Die <strong>SSB</strong> erprobt modernste Antriebstechnologie. So nahm<br />
das Unternehmen fünf serielle Diesel-Hybrid-Gelenkbusse<br />
in Betrieb. Das Einsatzkonzept der Hybridbusse wurde<br />
mit dem sogenannten EBUS-Award prämiert. Projektiert<br />
sind die Anschaffung von Brennstoffzellen-Hybridbussen<br />
und weiteren seriellen Diesel-Plug-In-Hybridbussen. Die<br />
Projekte im Rahmen des Schaufensters Elektromobilität<br />
stehen weiterhin im Fokus der <strong>SSB</strong>. Der barrierefreie Ausbau<br />
der Bushaltestellen schreitet voran, denn nur mit<br />
diesen Infrastrukturmaßnahmen kann die <strong>SSB</strong> die Vorteile<br />
ihrer komplett niederflurigen Busflotte zum Nutzen ihrer<br />
Fahrgäste voll ausschöpfen.<br />
Die Generalsanierung der Stadtbahnfahrzeuge schritt<br />
<strong>2012</strong> planmäßig weiter voran. Zum Ende des Jahres waren<br />
bereits 48 von 76 Fahrzeugen generalüberholt und<br />
wieder auf Strecke. Mit großem Stolz und entsprechendem<br />
Echo in den Medien übernahm die <strong>SSB</strong> im Dezember<br />
<strong>2012</strong> das erste neue Fahrzeug des Typs DT 8.12 zu Testzwecken.<br />
Das Fahrzeug erhielt für seine Gestaltung den<br />
baden-württembergischen Designpreis „Focus Open“ in<br />
Silber, wird aber noch nicht im Linienbetrieb eingesetzt.<br />
Die ersten Fahrzeuge dieses Typs werden im laufenden<br />
Jahr im Liniendienst bei der <strong>SSB</strong> eingesetzt. Die Fahrgäste<br />
der <strong>SSB</strong> schätzen die gut ausgestatten Stadtbahnhaltestellen<br />
in Stuttgart schon lange. Dafür erhielt die <strong>SSB</strong><br />
aktuell den „Dr. Ursula Broermann Preis“ für beispielhaftes<br />
barrierefreies Bauen.
Die Arbeiten an der U 12 vom Hauptbahnhof bis zum<br />
Milchhof gehen voran. Im Abschnitt Heilbronner Straße –<br />
Milchhof gab es Verzögerungen, die dazu führen, dass<br />
der bergmännische Vortrieb erst im Sommer 2013 unter<br />
der Heilbronner Straße beginnen wird. Die Arbeiten an<br />
der Stadtbahnbrücke über die Wolframstraße starteten<br />
im Juni <strong>2012</strong>. Insgesamt liegt der Bau der U 12 zwischen<br />
Löwentor und Hallschlag jedoch im Zeitplan. Die Verlängerung<br />
von Hochbahnsteigen für 80m-Züge im weiteren<br />
Verlauf der U 12 vom Max-Eyth-See bis Remseck ist in<br />
Planung. Die Verlängerung der U 12 bis zum Hallschlag<br />
bringt nach Inbetriebnahme Veränderungen für die<br />
Buslinien 55 und 56 im Verlauf und im Fahrplan. Nach<br />
Abschluss aller Baumaßnahmen wird die U 15 über die<br />
Heilbronner Straße geführt und die U 12 durchfährt den<br />
Nordbahnhof. Nachdem der Planfeststellungsbeschluss<br />
für die U 12 Wallgraben – Dürrlewang im Januar 2013<br />
erfolgte, plant die <strong>SSB</strong> die Inbetriebnahme für 2016.<br />
Ein zukunftsweisendes Projekt wird zusammen mit dem<br />
hierfür zuständigen Aufgabenträger Landkreis Esslingen<br />
und weiteren Partnern vorangetrieben. Die Strecke<br />
Fasanenhof- Flughafen/Messe befindet sich in Planung.<br />
Die Finanzierungsvereinbarung zwischen den beteiligten<br />
Partnern wird derzeit erarbeitet. Ende 2013 soll<br />
das Planfeststellungsverfahren beantragt werden. Die<br />
Verlängerung der U 5 vom Bahnhof in Leinfelden bis zur<br />
Markomannenstraße ist ebenfalls in der Diskussion. Hier<br />
finden Gespräche statt.<br />
Im Landkreis Ludwigsburg wird für die Verlängerung<br />
der Stadtbahnstrecke von Remseck über Pattonville<br />
nach Ludwigsburg und Markgröningen/Möglingen eine<br />
standardisierte Bewertung zur Überprüfung der Förderfähigkeit<br />
der Maßnahme erstellt, nachdem sich eine<br />
Verlängerung allein bis Pattonville als nicht förderfähig<br />
erwiesen hat.<br />
Schon bald Realität, die U 12 nach Hallschlag<br />
5<br />
18 | 19
03 Bericht des Vorstands<br />
Tarifliche Angebotserweiterungen<br />
und vertriebliche Projekte<br />
Das Jedermann-Abo, welches in der bestehenden Form<br />
bereits 2011 eingeführt wurde, trug ebenfalls zum guten<br />
Jahresergebnis <strong>2012</strong> bei. Die Einführung des Online-<br />
Tickets und das HandyTicket lockten deutlich mehr Kunden<br />
als erwartet an. Die jährliche Erhebung der Kundenzufriedenheit<br />
im Kundenbarometer ergab wieder<br />
Bestwerte für die <strong>SSB</strong>. Um die Kundenkommunikation<br />
weiterhin zeitgemäß zu gestalten, kam im Frühjahr <strong>2012</strong><br />
ein neues Servicemobil zum Einsatz. Engpässe bei der<br />
telefonischen Erreichbarkeit des Kundenservices konnten<br />
durch etliche Sofortmaßnahmen behoben werden.<br />
Ein Projekt mit besonders hohem Innovationscharakter<br />
ist „Stuttgart Services“, das <strong>2012</strong> startete. Es handelt<br />
sich dabei um ein gefördertes Konsortialprojekt unter<br />
der Führung der <strong>SSB</strong>. Das Gesamtziel des Projektes ist<br />
die Attraktivitäts- und Nutzungssteigerung von Elektromobilität<br />
durch die multimodale Verknüpfung elektromobiler<br />
Angebote, sowohl im Individualverkehr als auch<br />
im öffentlichen Personennahverkehr. Angestrebt ist die<br />
Maximierung des Kundennutzens durch Vereinfachung<br />
der Systemzugänge und zielgruppengerechte Konzeption<br />
und Vermarktung der Angebote. Basis dieses Vorhabens<br />
ist die deutliche Verbesserung in der Informations-,<br />
Zugangs- und Abrechnungstechnologie.<br />
Stuttgart 21<br />
2011 wurde mit der Deutschen Bahn AG eine Kreuzungsvereinbarung<br />
für die Folgemaßnahme an der Heilbronner<br />
Straße abgeschlossen. Es geht darum, die Stadtbahntrasse<br />
infolge des Baus des neuen Fernbahntunnels tiefer<br />
zu legen und so zu trassieren, dass dort die U 12 aus der<br />
Stammstrecke abzweigen kann. Für die Folgemaßnahme<br />
Staatsgalerie, die eine höhere und in Richtung Schlossgarten<br />
verschobene Lage der Haltestelle Staatsgalerie auf<br />
dem neuen Fernbahntunnel vorsieht, ist die Kreuzungsvereinbarung<br />
verabschiedet. Der Bau an der Haltestelle<br />
Staatsgalerie hängt zeitlich vom Start des Tunnelbaus der<br />
Deutschen Bahn AG ab.<br />
Liegenschaften<br />
Modernisierung ist das Stichwort, das die <strong>SSB</strong> nicht nur<br />
bei Infrastruktur und Fahrzeugen bewegt. Auch das mittlerweile<br />
in die Jahre gekommene Verwaltungsgebäude,<br />
das die <strong>SSB</strong> von ihrer Zusatzversorgung angemietet hat,<br />
wird mit einer grundlegenden Revitalisierung fit für die<br />
Zukunft gemacht. Die energetische Sanierung der Gebäude<br />
soll dazu beitragen, Energiekosten zu senken und<br />
damit zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit beitragen. Eine<br />
an heutigen Bedürfnissen ausgerichtete Raumaufteilung<br />
sorgt für effizientere Nutzung der verfügbaren Flächen.<br />
Der Umbau des Gebäudes wird jedoch noch einen anderen<br />
Effekt bringen. Durch transparentere Strukturen und<br />
Werbemotiv Stuttgart ServiceCard // Neues Servicemobil im Einsatz
moderne Arbeitsplätze werden die Kultur und die Zusammenarbeit<br />
unter den Mitarbeitern positiv beeinflusst.<br />
Das Projekt befindet sich derzeit in der Planungsphase.<br />
Ein Preisgericht urteilte über die Architektenentwürfe<br />
und das Architekturbüro Herrmann & Bosch erhielt den<br />
Zuschlag.<br />
Weitere Projekte im Liegenschaftsbereich waren die fortschreitenden<br />
Planungen für die Bebauung des Ostendzentrums,<br />
die Vorbereitung der optimalen Vermarktung<br />
der Grundstücke rund um den Bahnhof Möhringen und<br />
die Sanierung der denkmalgeschützten oberen Halle des<br />
ehemaligen Straßenbahndepots in Bad Cannstatt.<br />
Personalwirtschaft und Unternehmenskultur<br />
Für ein Dienstleistungsunternehmen wie die <strong>SSB</strong> sind<br />
qualifizierte und motivierte Mitarbeiter das wichtigste<br />
Erfolgskriterium. Dies gilt umso mehr in Zeiten, in denen<br />
der Fachkräftemangel häufig zitiert wird und die Herausforderungen<br />
des demographischen Wandels zu bewältigen<br />
sind. Eine erfolgreiche Maßnahme ist die permanente<br />
Erhöhung der Zahl der Auszubildenden.<br />
Einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der anstehenden<br />
Aufgaben - Zentrum│Revitalisierung leistet die Führungskräfteentwicklung: Hauptverwaltung<br />
Die<br />
Neuauflage des Programms „Führen lernen“ ermöglicht<br />
es der <strong>SSB</strong>, eigene Nachwuchskräfte nach den Anforderungen<br />
der <strong>SSB</strong> zu fördern und zu entwickeln. Damit<br />
kann zusammen mit dem Wissensmanagement der derzeitige<br />
Generationenwechsel in der Führungsmannschaft<br />
der <strong>SSB</strong> begleitet und Kontinuität gewährleistet werden.<br />
Die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur stand<br />
<strong>2012</strong> erneut im Zentrum der Betrachtung. Eine Umfrage<br />
unter den Führungskräften zeigte, wie sie sich die<br />
<strong>SSB</strong>-Kultur künftig vorstellen. Der eingeschlagene Weg<br />
in Richtung Projekt- und Ideenkultur hat sich erneut<br />
bestätigt.<br />
Dass die <strong>SSB</strong> ein attraktiver Arbeitgeber ist, zeigt sich<br />
darin, dass die Zahl der Neueinstellungen <strong>2012</strong> einen<br />
neuen Rekordwert erreichte. Nicht nur neue Mitarbeiter<br />
standen im Fokus der personalwirtschaftlichen Maßnahmen,<br />
sondern auch die derzeitigen Mitarbeiter und deren<br />
Gesundheit: Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
(BGM) fanden erstmals Gesundheitstage<br />
für alle Beschäftigten statt. Viele Mitarbeiter nahmen<br />
diese Gesundheitstage gerne an und sie werden auch<br />
zukünftig angeboten. Das betriebliche Eingliederungsmanagement<br />
wurde strukturell verankert und damit<br />
deutlich gestärkt, so dass das Thema Gesundheit in der<br />
Belegschaft auch dadurch nachhaltig gefördert wird.<br />
Geplante Revitalisierung des Verwaltungsgebäudes – Gewinner-Entwurf des Architekturbüros Hermann & Bosch<br />
Herrmann + Bosch<br />
Architekten<br />
20 | 21
04 Vermögens- und Ertragslage
:: Bilanzvergleich<br />
:: Ergebnisvergleich<br />
:: Cashflow-Rechnung<br />
22 | 23
04 Vermögens- und Ertragslage<br />
Bilanzvergleich<br />
<strong>2012</strong><br />
T€ %<br />
2011<br />
T€<br />
2010<br />
T€<br />
2009<br />
T€<br />
2008<br />
T€<br />
Anlagevermögen 493.650 81 480.230 484.773 449.380 423.889<br />
Vorräte 20.331 19.157 19.155 27.220 39.459<br />
Liefer- und Leistungsforderungen 3.279 3.120 2.813 3.055 2.604<br />
Forderungen gegen verbundene und<br />
Beteiligungsunternehmen 24.121 24.886 27.461 26.982 28.153<br />
Sonstige Vermögensgegenstände und<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 4.782 25.043 41.623 79.401 114.221<br />
Flüssige Mittel 62.483 36.686 26.245 21.276 9.885<br />
Umlaufvermögen 114.996 19 108.892 117.297 157.934 194.322<br />
Aktiva 608.646 100 589.122 602.070 607.314 618.211<br />
Eigenkapital 152.127 25 152.127 152.127 152.127 152.127<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil 0 0 0 1.890 4.104 4.104<br />
Langfristiges Fremdkapital 325.765 54 294.913 293.591 289.811 295.160<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 130.754 21 142.082 154.462 161.272 166.820<br />
Passiva 608.646 100 589.122 602.070 607.314 618.211
Ergebnisvergleich<br />
<strong>2012</strong><br />
T€ %<br />
2011<br />
T€<br />
2010<br />
T€<br />
2009<br />
T€<br />
2008<br />
T€<br />
Erlöse Linienverkehr 191.313 65 180.433 172.433 166.133 163.883<br />
Abgeltungen 63.056 22 62.512 62.102 61.919 61.744<br />
Bestandsveränderungen -445 0 -1.005 -5.863 -12.241 3.763<br />
aktivierte Eigenleistungen 1.918 1 2.478 3.486 2.437 2.328<br />
andere betriebliche Erträge 36.493 12 45.020 49.517 44.225 38.508<br />
Betriebliche Erträge 292.335 100 289.438 281.675 262.473 270.226<br />
Materialaufwand 87.206 30 86.846 92.463 88.608 92.632<br />
Personalaufwand 154.447 53 150.122 143.591 145.745 139.111<br />
Abschreibungen 34.465 12 36.085 35.965 35.165 32.995<br />
Verwaltungsaufwand 11.499 4 9.253 9.211 7.730 7.890<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 18.502 6 19.582 16.442 15.178 18.216<br />
Leistungsbezogener Aufwand 306.119 105 301.888 297.672 292.426 290.844<br />
Betriebsergebnis -13.784 -5 -12.450 -15.997 -29.953 -20.618<br />
Finanzergebnis -6.436 -2 -6.046 -6.529 -3.670 -918<br />
Außerplanmäßige Abschreibung 0 0 -1.890 -2.543 -63 0<br />
"Perioden- und betriebsfremdes Ergebnis" 1.746 1 1.992 5.804 15.016 2.662<br />
Ausgleichsanspruch -18.474 -6 -18.394 -19.265 -18.670 -18.874<br />
24 | 25
04 Vermögens- und Ertragslage<br />
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
<strong>2012</strong><br />
T€<br />
2011<br />
T€<br />
Jahresergebnis (vor Verlustausgleich) -18.474 -18.394<br />
Abschreibungen nach Verrechnung mit Zuschreibungen 34.465 37.975<br />
Veränderung der Rückstellungen -12.578 -11.821<br />
Veränderung des Sonderpostens mit Rücklageanteil 0 -1.890<br />
Gewinn/Verlust aus Anlageabgängen<br />
(Immaterielles Anlagevermögen, Sachanlagen und Anlagen im Bau) -2.325 -2.110<br />
Abnahme der Forderungen aus LuL* sowie anderer Aktiva, die nicht der<br />
Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -233 1.943<br />
Zunahme der Verbindlichkeiten aus LuL* sowie anderer Passiva, die<br />
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 7.436 801<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8.291 6.504<br />
* LuL = Lieferungen und Leistungen<br />
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 3.020 2.162<br />
Saldo aus Ein-u. Auszahlungen von Finanzanlagen 125 177<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -56.888 -48.137<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -53.743 -45.798
3. Cashflow aus der Fianzierungstätigkeit<br />
<strong>2012</strong><br />
T€<br />
2011<br />
T€<br />
Verrechnete Investitionszuschüsse 8.183 14.476<br />
Einzahlung aus Verlustausgleich durch Gesellschafter 18.394 19.265<br />
Saldo aus Aufnahme und Tilgung von Krediten 24.665 -18<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 51.242 33.723<br />
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 5.790 -5.571<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 56.693 62.264<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.483 56.693<br />
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />
Liquide Mittel 62.483 36.686<br />
Kurzfristige Geldanlagen (bis 3 Monate Laufzeit) 0 20.007<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.483 56.693<br />
26 | 27
05 Personal- und Sozialbericht
:: Die <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber<br />
:: Arbeitsplätze<br />
:: Soziale Sicherung<br />
:: Tarifliche Entwicklung<br />
:: <strong>SSB</strong> Personalmanagement <strong>2012</strong><br />
:: Aus- und Fortbildung<br />
:: Wohnraumversorgung, Soziale Dienste<br />
28 | 29
05 Personal- und Sozialbericht<br />
Attraktiv – Modern – Innovativ<br />
die <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber<br />
Die zukünftige Entwicklung und der weitere Erfolg unseres<br />
Unternehmens hängen in besonderem Maße von den<br />
Beschäftigten ab. Deshalb sind zeitgemäße und attraktive<br />
Arbeitsplätze, die Gestaltung eines ansprechenden<br />
betrieblichen Umfeldes und das Angebot persönlicher<br />
Entwicklungsmöglichkeiten von hoher Priorität.<br />
Die Arbeitgeberpositionierung der <strong>SSB</strong> über verschiedene<br />
Medien hat auch überregional Interesse geweckt. Die <strong>SSB</strong><br />
hat dadurch deutlich gemacht, wie vielfältig, attraktiv<br />
und herausfordernd Aufgaben bei der <strong>SSB</strong> sind.<br />
Im Hin-blick auf die demografische Entwicklung<br />
ist eine klare Positionierung der <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber<br />
mit spezifischen Stärken, insbesondere<br />
in der Metropolregion Stuttgart notwendig.<br />
Aktuell wurde ein Projekt für ein elektronisches Bewerbermanagementsystem<br />
mit der Verbesserung der<br />
Möglich-keiten von Online-Bewerbungen gestartet.<br />
Ziel ist die Optimierung des Bewerbungsprozesses<br />
einschließlich der Sicherstellung einer<br />
schnellen und effizienten Bearbeitung.<br />
Arbeitsplätze<br />
Die Organisationsentwicklung war auch im Jahr <strong>2012</strong> ein<br />
sehr wichtiges betriebliches Thema. Das vom Vorstand<br />
beauftragte bereichsübergreifende Organisationsprojekt<br />
erarbeitet auf Basis einer intensiven Analyse Modelle<br />
der Ablauf- und Aufbauorganisation und bewertet diese.<br />
Die Umsetzungsphase hat im Herbst <strong>2012</strong> begonnen.<br />
Das Thema „Demografischer Wandel“ mit seinen vielen<br />
Facetten spiegelt sich in nahezu allen Feldern der<br />
zeitgemäßen Personalarbeit wider und stellt deshalb<br />
dauerhaft eine Herausforderung für das Unternehmen<br />
dar. Die konkrete Gestaltung der Arbeitsplätze auch<br />
im Hinblick auf Belastungsreduzierungen für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter wurde im geförderten<br />
Forschungsprojekt ProVes (Professionalisierung von<br />
Dienstleistungsarbeit in Schlüsselbranchen des Verkehrssektors)<br />
in den letzten Jahren vertieft untersucht. Das<br />
Projekt endete Mitte <strong>2012</strong>. Die Ergebnisse, an deren Erarbeitung<br />
die <strong>SSB</strong> maßgeblich beteiligt war, stehen allen<br />
Unternehmen der Nahverkehrsbranche zur Verfügung.<br />
Das betriebliche Eingliederungsmanagement wurde<br />
<strong>2012</strong> eingeführt. Das gemeinsame Ziel von Arbeitgeber,<br />
Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung ist,<br />
die Arbeitssituation bei längerer individueller Arbeitsunfähigkeit<br />
zu analysieren sowie Strategien und<br />
Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, die für die Arbeitnehmer<br />
die Wiedereingliederung ermöglichen und<br />
im Einzelfall dauerhaft entlastend wirken. Gleichzeitig<br />
erwartet das Unternehmen hierdurch auch wirtschaftlich<br />
eine positive Entwicklung, insbesondere durch die<br />
Reduzierung von krankheitsbedingten Fehlzeiten.<br />
Soziale Sicherung<br />
Die tarifvertraglichen und betrieblichen Angebote zur<br />
Absicherung im Krankheitsfall bzw. in schwierigen<br />
persönlichen oder familiären Situationen wurden im<br />
Jahr <strong>2012</strong> weiterentwickelt. So bestehen betriebsinterne<br />
und externe Beratungsmöglichkeiten zur Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf mit dem Schwerpunkt Kinderbetreuung,<br />
Beratung in Überschuldungssituationen<br />
sowie Hilfen bei sozialen und psychischen Problemen.<br />
Aber auch die Thematik der Pflege von Angehörigen wird<br />
in den kommenden Jahren für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.<br />
Hierzu beschäftigt sich aktuell eine Arbeitsgruppe mit<br />
der Analyse bzw. mit der Maßnahmengenerierung.<br />
Die Möglichkeit einer privaten Krankenzusatzversicherung<br />
für stationäre und ambulante Behandlungen<br />
sowie Zahnbehandlung wurde neu angeboten.<br />
Durch einen Rahmenvertrag mit einem externen<br />
Versicherungsunternehmen konnten günstige Bedingungen<br />
für die Beschäf-tigten erreicht werden.<br />
Das bereits seit einigen Jahren bestehende Angebot<br />
einer Berufsunfähigkeitsversicherung durch Bruttoentgeltumwandlung<br />
wurde weiterhin gut angenommen.<br />
Auch das betriebliche Gesundheitsmanagement wurde<br />
im Jahr <strong>2012</strong> weiterentwickelt. Die bereits zum vierten<br />
Mal durchgeführten Gesundheitstage standen unter<br />
dem Themenschwerpunkt “Diabetes-Prävention“.
Tarifliche Entwicklung<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war geprägt von tariflichen Verhandlungen<br />
und Auseinandersetzungen auf mehreren Ebenen.<br />
Der bundesweite Tarifabschluss im öffentlichen<br />
Dienst (Bund, Kommunen) wurde nach intensiven<br />
Verhandlungen und Warnstreiks mit einem Tarifabschluss<br />
über eine zweijährige Laufzeit beendet.<br />
Die Ergebnisse der im Jahr 2011 beendeten bezirklichen<br />
Tarifverhandlungen für die Nahverkehrsbetriebe in<br />
Baden-Württemberg mit Arbeitsaufträgen für bestimmte<br />
Themenfelder führten zu weiteren Verhandlungsaufträgen.<br />
Aktuell werden die zukünftigen Eingruppierungs-<br />
und Tätigkeitsmerkmale für die Mitarbeitrinnnen<br />
und Mitarbeiter des Nahverkehrs von der kommunalen<br />
Arbeitgebervereinigung Baden-Württemberg mit Ver.di<br />
verhandelt.<br />
Die Tarifverhandlungen auf Bundesebene über einen<br />
Demografie-Tarifvertrag wurden auch <strong>2012</strong> weitergeführt.<br />
Bedingt durch das komplexe Thema mit einer<br />
Vielzahl unterschiedlicher Aktionsfelder ist ein Abschluss<br />
noch nicht abzusehen. Bislang wurden nur in wenigen<br />
Branchen entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen.<br />
Gemeinsame Intention und Aufgabe der Tarifpartner des<br />
Nahverkehrs ist es, durch zukunftsfähige Rahmenregelungen<br />
eine vorausschauende und nachhaltige Personalpolitik<br />
zu ermöglichen. Diese soll zum einen die Bedürfnisse<br />
der Unternehmen nach leistungsfähigen Personalstrukturen<br />
sowie die Interessen der Beschäftigten nach<br />
alters- und leistungsgerechten Arbeitsbedingungen zum<br />
Vorteil beider Seiten berücksichtigen.<br />
Im Unternehmen <strong>SSB</strong> stand die Umsetzung der Ergebnisse<br />
der Manteltarifverhandlungen 2011 in praktikable<br />
betriebliche Regelungen, insbesondere bei der Thematik<br />
Arbeitszeit, im Vordergrund. Mit dem Abschluss einer<br />
Betriebsvereinbarung auf Basis der tariflichen Regelungen<br />
im Februar 2013 wurde ein für alle befriedigender<br />
Schlusspunkt unter langwierige Verhandlungen gesetzt.<br />
Außergewöhnliche Stellenanzeigen<br />
30 | 31
05 Personal- und Sozialbericht<br />
<strong>SSB</strong> Personalmanagement <strong>2012</strong><br />
Zahlen – Daten – Fakten<br />
Mitarbeiteranzahl und –struktur (ohne Auszubildende) 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Arbeitnehmer/-innen insgesamt 2.871 2.833<br />
davon Frauen 454 433<br />
davon Arbeitnehmer/-innen in Teilzeitarbeit 193 180<br />
davon Arbeitnehmer/-innen in Altersteilzeitarbeit 273 314<br />
:: darunter in Freizeitphase 155 146<br />
Erstattungen für Altersteilzeitarbeit in T€ 750.671 930.628<br />
In Jahren <strong>2012</strong> 2011<br />
Ø Lebensalter aller Beschäftigten 46,0 46,0<br />
Ø Dienstalter 16,7 16,6<br />
Dienstjubilare 98 100<br />
Bei der Mitarbeiterzahl zeigt der Trend weiter nach<br />
oben. Vielfältige neue Aufgaben, Leistungsausweitungen<br />
im Fahrdienst, die Generalsanierung der Stadtbahnfahrzeuge<br />
und Neueinstellungen für Stuttgart<br />
21 führten, auch unter Beachtung der finanziellen<br />
Restriktionen, zu einer erhöhten Belegschaftszahl.<br />
Wie im Vorjahr war auch die <strong>SSB</strong> im Jahr <strong>2012</strong> deutlich<br />
auf dem regionalen Arbeitsmarkt aktiv. Die Einstellung<br />
von 182 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
und von 28 Auszubildenden markiert einen<br />
Spitzenwert im langjährigen Vergleich. Auch dadurch<br />
konnte das durchschnittliche Lebensalter der Beschäftigten<br />
mit 46,0 Jahren konstant gehalten werden.<br />
„Fahrschüler“ während ihrer Ausbildung zum Busfahrer
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
Altersteilzeitarbeit ist weiterhin rückläufig. Aktuell<br />
werden keine Neuverträge angeboten, da es aktuell<br />
keine Regelung für den Nahverkehr gibt. Ob die Verhandlungen<br />
über einen Demographie-Tarifvertrag<br />
eine Regelung bringen, ist offen. Der zukünftige<br />
Umfang einer neugestalteten Altersteilzeitregelung<br />
wird jedoch deutlich geringer sein als bisher.<br />
Der Anteil der Beschäftigten in der Freizeitphase hat<br />
sich erhöht, ab 2015 werden sich alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in Altersteilzeitarbeit in der Freistellungsphase<br />
befinden.<br />
Entgeltsumme in Mio. € <strong>2012</strong> 2011<br />
Arbeitsentgelte ohne Zusatzversorgung 113,8 109,9<br />
Aus den bundesweiten Tarifverhandlungen im öffentlichen<br />
Dienst resultierte eine lineare tabellenwirksame<br />
Tarifsteigerung zum 1. März <strong>2012</strong> in Höhe von 3,5 %.<br />
Weitere Tarifsteigerungen für das Jahr 2013 wurden<br />
ebenfalls bereits vereinbart: 1,4 % zum 1. Januar 2013<br />
und weitere 1,4 % zum 1. August 2013.<br />
Die Entgeltsumme erhöhte sich um 3,5 % (3,9 Mio. €)<br />
im Vergleich zum Vorjahr. Gründe für diese Erhöhung<br />
waren die lineare Tarifsteigerung sowie die weitere<br />
Umsetzung der bereits im Jahr 2011 abgeschlossenen<br />
und nun stufenweise wirkenden Änderungen im Manteltarifvertrag.<br />
Im Durchschnitt waren rund 25 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mehr beschäftigt als im<br />
Vorjahr. Auch dies hat zur Kostensteigerung beigetragen.<br />
Kostendämpfend wirken sich weiterhin die langfristigen<br />
Struktureffekte des Spartentarifvertrages aus.<br />
Zusatzversorgung <strong>2012</strong> 2011<br />
Aufwand in Mio. € 16,6 16,7<br />
Versorgungsempfänger insgesamt 2.231 2.227<br />
Empfänger Hinterbliebenenversorgung 777 794<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden die Zusatzversorgungsleistungen<br />
der Rentner ab Januar <strong>2012</strong> um 2,6 % dynamisiert.<br />
Die Erhöhung setzt sich zusammen aus einer<br />
Regeldynamisierung in Höhe von 1,0 % und einer<br />
indexbasierten Nachholung in Höhe von 1,6 % für<br />
bestimmte Rentenempfängerkreise. Der Bestand an<br />
Zusatzversorgungsempfängern war nahezu stabil.<br />
Die Zahlungen an die Zusatzversorgungsempfänger<br />
waren leicht rückläufig. Durch die strukturellen Änderungen<br />
der Zusatzversorgung seit dem Jahr 2000 konnte<br />
die Dynamisierung des Jahres <strong>2012</strong> sogar überkompensiert<br />
werden. Betrug der Aufwand 2011 noch 15,2 %<br />
der Entgeltsumme, waren es <strong>2012</strong> noch 14,6 %.<br />
Zusatzversorgung in Mio. € <strong>2012</strong> 2011<br />
Wert der Verpflichtungen für laufende<br />
Pensionen und Anwartschaften auf<br />
Pensionen des Vereins Zusatzversorgung 288,4 277,4<br />
Passivierte Rückstellungen 120,9 118,0<br />
Vermögen der Zusatzversorgung 135,3 131,0<br />
Deckungslücke 32,2 28,4<br />
Im Jahr 2011 wurde damit begonnen, die durch die<br />
Neuregelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
(BilMoG) entstandene Deckungslücke zu verringern.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> konnte eine Zuführung zu den<br />
Rückstellungen in Höhe von 2,9 Mio. € erfolgen.<br />
32 | 33
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
Altersteilzeitarbeit ist weiterhin rückläufig. Aktuell<br />
werden keine Neuverträge angeboten, da es aktuell<br />
keine Regelung für den Nahverkehr gibt. Ob die Verhandlungen<br />
über einen Demographie-Tarifvertrag<br />
eine Regelung bringen, ist offen. Der zukünftige<br />
Umfang einer neugestalteten Altersteilzeitregelung<br />
wird jedoch deutlich geringer sein als bisher.<br />
Der Anteil der Beschäftigten in der Freizeitphase hat<br />
sich erhöht, ab 2015 werden sich alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in Altersteilzeitarbeit in der Freistellungsphase<br />
befinden.<br />
Entgeltsumme in Mio. € <strong>2012</strong> 2011<br />
Arbeitsentgelte ohne Zusatzversorgung 113,8 109,9<br />
Aus den bundesweiten Tarifverhandlungen im öffentlichen<br />
Dienst resultierte eine lineare tabellenwirksame<br />
Tarifsteigerung zum 1. März <strong>2012</strong> in Höhe von 3,5 %.<br />
Weitere Tarifsteigerungen für das Jahr 2013 wurden<br />
ebenfalls bereits vereinbart: 1,4 % zum 1. Januar 2013<br />
und weitere 1,4 % zum 1. August 2013.<br />
Die Entgeltsumme erhöhte sich um 3,5 % (3,9 Mio. €)<br />
im Vergleich zum Vorjahr. Gründe für diese Erhöhung<br />
waren die lineare Tarifsteigerung sowie die weitere<br />
Umsetzung der bereits im Jahr 2011 abgeschlossenen<br />
und nun stufenweise wirkenden Änderungen im Manteltarifvertrag.<br />
Im Durchschnitt waren rund 25 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mehr beschäftigt als im<br />
Vorjahr. Auch dies hat zur Kostensteigerung beigetragen.<br />
Kostendämpfend wirken sich weiterhin die langfristigen<br />
Struktureffekte des Spartentarifvertrages aus.<br />
Zusatzversorgung <strong>2012</strong> 2011<br />
Aufwand in Mio. € 16,6 16,7<br />
Versorgungsempfänger insgesamt 2.231 2.227<br />
Empfänger Hinterbliebenenversorgung 777 794<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden die Zusatzversorgungsleistungen<br />
der Rentner ab Januar <strong>2012</strong> um 2,6 % dynamisiert.<br />
Die Erhöhung setzt sich zusammen aus einer<br />
Regeldynamisierung in Höhe von 1,0 % und einer<br />
indexbasierten Nachholung in Höhe von 1,6 % für<br />
bestimmte Rentenempfängerkreise. Der Bestand an<br />
Zusatzversorgungsempfängern war nahezu stabil.<br />
Die Zahlungen an die Zusatzversorgungsempfänger<br />
waren leicht rückläufig. Durch die strukturellen Änderungen<br />
der Zusatzversorgung seit dem Jahr 2000 konnte<br />
die Dynamisierung des Jahres <strong>2012</strong> sogar überkompensiert<br />
werden. Betrug der Aufwand 2011 noch 15,2 %<br />
der Entgeltsumme, waren es <strong>2012</strong> noch 14,6 %.<br />
Zusatzversorgung in Mio. € <strong>2012</strong> 2011<br />
Wert der Verpflichtungen für laufende<br />
Pensionen und Anwartschaften auf<br />
Pensionen des Vereins Zusatzversorgung 288,4 277,4<br />
Passivierte Rückstellungen 120,9 118,0<br />
Vermögen der Zusatzversorgung 135,3 131,0<br />
Deckungslücke 32,2 28,4<br />
Im Jahr 2011 wurde damit begonnen, die durch die<br />
Neuregelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
(BilMoG) entstandene Deckungslücke zu verringern.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> konnte eine Zuführung zu den<br />
Rückstellungen in Höhe von 2,9 Mio. € erfolgen.<br />
32 | 33
Wohnraumversorgung, Soziale Dienste<br />
Betriebliche Ausbildung (Fahrdienst) <strong>2012</strong> 2011<br />
Ausbildung Busfahrer 43 46<br />
Ausbildung Schienenfahrer 66 58<br />
Ausbildung Fahrausweisprüfer 16 28<br />
Gesamt 125 132<br />
Traditionell bildet die <strong>SSB</strong> nicht nur Schienenfahrer auf<br />
dem eigenen Netz aus, sondern engagiert sich auch<br />
in der Busfahrerausbildung. Die betriebsinternen Fahrschulen<br />
sind Garanten für die hohe Qualität der Ausbildung.<br />
Die im Jahr <strong>2012</strong> erweiterten Ausbildungs- und<br />
Fortbildungskapazitäten der <strong>SSB</strong>-Fahrschule sichern den<br />
steigenden Personalbedarf künftiger Jahre, der aufgrund<br />
altersbedingter Abgänge und Leistungsausweitungen im<br />
Verkehrsangebot zu besetzen sind.<br />
Wohnungswesen <strong>2012</strong> 2011<br />
Wohnungsbestand 529 535<br />
Neuvermietungen an Mitarbeiter/innen 15 23<br />
Weiterhin eine wichtige Sozialleistung ist das Angebot<br />
von attraktiven Mietwohnungen für Betriebsangehörige<br />
an günstig zu betrieblichen Einrichtungen gelegenen<br />
Standorten. Zudem werden Baudarlehen an Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gewährt. Aktuell besteht ein<br />
Volumen von rund 326 T € bei 44 Darlehen.<br />
Betriebliches Vorschlagswesen <strong>2012</strong> 2011<br />
Angenommene Vorschläge 316 225<br />
Berechnete Einsparungen in T€ 213 193<br />
Prämien in T€ 69 56<br />
Erfreulich entwickelte sich das Betriebliche Vorschlagswesen<br />
(BVW). Die guten Ergebnisse des Vorjahres konnten<br />
deutlich übertroffen werden. Es ist geplant, im Jahr 2013<br />
das BVW zu modernisieren, um weitere starke Anreize für<br />
eine rege Mitarbeiterbeteiligung zu schaffen.<br />
Fahrschulbusse an einer der schönsten Haltestellen Stuttgarts – Schloss Solitude<br />
34 | 35
06 Marketing und Vertrieb
:: FirmenTicket<br />
:: Abonnement<br />
:: Gelegenheitskunden<br />
:: HandyTicket<br />
:: StudiTicket online<br />
:: Kundenservice<br />
:: Stuttgart Services<br />
:: Veranstaltung „Stuttgart E-Mobil“<br />
:: Straßenbahnwelt & Co<br />
:: Lyrik und Kalender<br />
:: Sicherheitskampagne<br />
:: Vertrieb<br />
36 | 37
06 Marketing und Vertrieb<br />
FirmenTicket<br />
Nach der erfolgreichen Einführung des neuen Jahres-<br />
Ticket-Abonnements im Jahr 2011 wurde zum 1. Januar<br />
<strong>2012</strong> das FirmenTicket umgestellt. Auch diese Jahreskarte<br />
ist jetzt als Abonnement mit wahlweise einmaliger oder<br />
monatlicher Abbuchung erhältlich. Zudem wurde der Bestellprozess<br />
für die Mitarbeiter der teilnehmenden Firmen<br />
vereinfacht und ein zeitgemäßes Onlineverfahren eingeführt.<br />
Die Mindestbestellmenge, ab der eine Firma am<br />
FirmenTicket-Verfahren teilnehmen kann, wurde von 100<br />
auf 50 reduziert. Durch die Änderung des Tarifprodukts<br />
war es erforderlich, rund 20.000 <strong>SSB</strong>-Bestandskunden<br />
im FirmenTicket auf das neue Produkt umzustellen.<br />
Während durch die neuen Regelungen einerseits einige<br />
Kunden vom FirmenTicket in das Jedermann-Abonnement<br />
wechseln mussten, konnten andererseits durch die<br />
Reduzierung der Mindestbestellmenge rund 20 zusätzliche<br />
Firmen für das FirmenTicket gewonnen werden. Für<br />
diese Aufgaben war bereits Ende 2011 ein Key Account<br />
Management eingerichtet worden, dessen Aufgabe<br />
ausschließlich die Betreuung der Firmen und der Vertrieb<br />
des FirmenTickets ist. Im Ergebnis konnte die Umstellung<br />
mit einem für die <strong>SSB</strong> positiven Ergebnis abgeschlossen<br />
werden: In Summe aller Effekte wurde die Anzahl der<br />
gebundenen Kunden im Jahr <strong>2012</strong> um rund 2.000 oder<br />
10 % gegenüber 2011 gesteigert.<br />
Abonnement<br />
Parallel zur Umstellung des FirmenTickets konnte<br />
auch der Erfolg des ein Jahr zuvor etablierten neuen<br />
JahresTicket-Abonnements im Jahr <strong>2012</strong> fortgeführt<br />
werden. Maßgeblichen Anteil daran hatte der weiterhin<br />
aktive Vertrieb des Abonnements, für den im Jahr <strong>2012</strong><br />
wiederum mehrere Kampagnen durchgeführt wurden.<br />
Bereits zum Jahresbeginn erfolgte eine lokal orientierte<br />
Kampagne in Zuffenhausen und Stammheim im Zuge<br />
der Verlängerung der U 15. Die Frühjahrs-Kampagne<br />
wurde gemeinsam mit dem VVS durchgeführt, dessen<br />
umfangreiche Flächenkommunikation durch ein Direktmailing<br />
unterstützt wurde. Eine weitere Abo-Kampagne<br />
im Herbst wurde schließlich als reine Direktmailingaktion<br />
gestaltet, bei der der Abo-Einstieg erneut durch<br />
ein Prämienangebot attraktiv beworben wurde. Mit den<br />
Kampagnen konnten unmittelbar mehr als 2.100 neue<br />
Abonnenten gewonnen werden. Der Bestand an Abonnenten<br />
in den Produkten Jedermann-, 9-Uhr-Umwelt-,<br />
Senioren- und 14-Uhr-Junior-Ticket wurde im Jahresverlauf<br />
von 30.000 auf rund 41.000 gesteigert. Zusammen<br />
mit dem FirmenTicket betreut die <strong>SSB</strong> somit mehr als<br />
60.000 Abonnenten als Stammkunden.<br />
Gelegenheitskunden<br />
Im Tarifangebot für den Gelegenheitsverkehr wurde zum<br />
1. Januar <strong>2012</strong> das KurzstreckenTicket geändert. Es ist<br />
nun auch im S-Bahn- und Regionalzugverkehr für die<br />
Distanz von einer Haltestelle gültig. Damit einher ging<br />
eine 20-%ige Preisanpassung auf 1,20 Euro. Durch diese<br />
überdurchschnittliche Teuerung ist die Nachfrage nach<br />
KurzstreckenTickets bei der <strong>SSB</strong> im Jahr <strong>2012</strong> um rund<br />
12 % zurückgegangen – gewisse Mengenrückgänge im<br />
fußläufigen Bereich waren einkalkuliert worden. Auch<br />
der Absatz von Einzel- und 4er-Tickets entwickelte sich<br />
verbundweit schwach, lediglich die TagesTickets konnten<br />
einen positiven Verlauf ausweisen. Im Jahr 2013 soll der<br />
Markt der Gelegenheitskunden wieder verstärkt angesprochen<br />
werden, indem insbesondere die Vorteile der<br />
ÖPNV-Nutzung kommuniziert werden. Dazu wird auch<br />
eine neue Werbeagentur beitragen, die die <strong>SSB</strong> im zweiten<br />
Halbjahr <strong>2012</strong> in einem Wettbewerbsverfahren aus<br />
zahlreichen Bewerbern ausgewählt hat.<br />
Ganz bequem ein Ticket kaufen
HandyTicket<br />
Im April <strong>2012</strong> brachte die <strong>SSB</strong> das HandyTicket für das<br />
gesamte VVS-Gebiet an den Markt. Seither können<br />
Einzel-, Kurzstrecken- und TagesTickets mit dem Mobiltelefon<br />
erworben oder beim Kauf im Internet auf das<br />
Mobiltelefon ausgeliefert werden. Die <strong>SSB</strong> hat dafür<br />
gemeinsam mit ihrem Lieferanten ein neues, integriertes<br />
Konzept aus Ticketshop im Internet und HandyTicket<br />
entwickelt. Im Ergebnis kann der Kunde beide Bestellmöglichkeiten<br />
mit nur einer Anmeldung nutzen. Der<br />
Kauf eines Tickets ist außerdem direkt aus der Fahrplanauskunfts-Applikation<br />
für Smartphones möglich,<br />
es wird keine zusätzliche App benötigt. Zusätzlich zu<br />
dieser eigenen Lösung, die vor allem Stuttgarter Kunden<br />
eine komfortable Nutzung ermöglicht, wurde als zweites<br />
System das HandyTicket Deutschland eingeführt. Dieses<br />
Produkt ist in 18 weiteren Regionen verfügbar und deckt<br />
damit eher die Bedürfnisse von Kunden ab, die an verschiedenen<br />
Orten in Deutschland auf dieselbe Anwendung<br />
zurückgreifen möchten. Bis zum Jahresende konnten<br />
verbundweit bereits mehr als 200.000 HandyTickets<br />
verkauft werden, von denen fast 90 % die integrierte<br />
Lösung und gut 10 % HandyTicket Deutschland nutzen.<br />
Seit Januar 2013 sind EinzelTickets auf dem Mobiltelefon<br />
zum rabattierten Preis des 4er-Tickets erhältlich, so dass<br />
im laufenden Jahr mit einer weiter steigenden Nachfrage<br />
zu rechnen ist.<br />
StudiTicket online<br />
Seit dem Frühjahr <strong>2012</strong> kann das StudiTicket auch über<br />
den Ticketshop auf der Internetseite der <strong>SSB</strong> bestellt<br />
werden. Nach dem Pilotbetrieb mit zwei Hochschulen<br />
zum Sommersemester <strong>2012</strong> konnte das Angebot zum<br />
Wintersemester <strong>2012</strong>/2013 auf 17 Universitäten und<br />
Hochschulen ausgeweitet werden. Daraufhin wurden<br />
bereits mehr als ein Drittel der von der <strong>SSB</strong> verkauften<br />
StudiTickets online bestellt. Mit dem StudiTicket online<br />
wird den Studentinnen und Studenten nicht nur ein zeitgemäßer<br />
Vertriebskanal angeboten, sondern es werden<br />
auch die Kundenzentren der <strong>SSB</strong> in den Spitzenzeiten<br />
zum Semesterbeginn spürbar entlastet.<br />
Kundenservice<br />
Zum 01.02.<strong>2012</strong> erfolgte die Umstellung des telefonischen<br />
Kundenservice der <strong>SSB</strong> auf eine einheitliche<br />
Rufnummer, die vorherigen separaten Rufnummern z.B.<br />
für das AboCenter und das Forderungsmanagement sind<br />
entfallen. Nachdem die Neuorganisation mit den stark<br />
steigenden Abonnenten-Zahlen sowie den Änderungen<br />
beim FirmenTicket und bei der Kulanzregelung für<br />
Fahrgäste ohne Ticket zusammenfiel, konnte die mit der<br />
Umstellung angestrebte Serviceverbesserung zunächst<br />
allerdings nicht erreicht werden. Nach ersten Erfahrungen<br />
wurde als Konsequenz im Sommer ein Alternativkonzept<br />
entwickelt, um kurzfristig wieder eine angemessene<br />
telefonische Erreichbarkeit zu erzielen. Seit September<br />
<strong>2012</strong> sind zur Unterstützung externe Dienstleister in die<br />
Beantwortung der telefonischen Anfragen eingebunden.<br />
Innerhalb kurzer Zeit konnte damit eine Annahmequote<br />
von über 90 % erreicht werden. Im Jahr 2013 wird<br />
auf Basis einer Prozessanalyse und –optimierung ein<br />
nachhaltig angelegtes Konzept zur künftigen Struktur<br />
des telefonischen Kundenservice und der Aboverwaltung<br />
entwickelt. Parallel dazu werden weitere Maßnahmen<br />
getroffen, um die langen Wartezeiten an den Kundenzentren<br />
insbesondere zum Schuljahresbeginn zu reduzieren<br />
und den Erwartungen an einen modernen Kundenservice<br />
gerecht zu werden.<br />
Werbekampagne zum StudiTicket online<br />
38 | 39
06 Marketing und Vertrieb<br />
Stuttgart Services<br />
Das im Jahr 2011 begonnene Projekt zur Verknüpfung<br />
verschiedener Mobilitätsangebote wurde im Jahr <strong>2012</strong><br />
Bestandteil der erfolgreichen Bewerbung um eine Bundesförderung<br />
für das „Schaufenster Elektromobilität<br />
Baden-Württemberg“. Unter dem Titel „Stuttgart Services“<br />
ist das Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von<br />
25 Mio. € und einem Fördervolumen von 9,5 Mio. € das<br />
größte Einzelprojekt im Schaufenster. Der <strong>SSB</strong> kommt als<br />
Konsortialführer mit 13 Projekt- und acht assoziierten<br />
Partnern eine entscheidende Rolle zu. In der dreijährigen<br />
Projektlaufzeit soll die Verknüpfung elektromobiler Mobilitätsangebote<br />
–ÖPNV, Carsharing, Bikesharing – untereinander<br />
und mit weiteren Dienstleistungen entwickelt<br />
werden. Neben einem elektronischen Ticketing gehört<br />
dazu eine intermodale Auskunfts- und Buchungsplattform.<br />
Als erste Stufe startete bereits im November <strong>2012</strong><br />
der VVS-Mobilpass: Der bisherige Verbundpass wurde<br />
um einen Chip erweitert, so dass nun neben dem ÖPNV-<br />
Ticket mit dieser Karte auch Autos von Car2go und DB<br />
Flinkster sowie Fahrräder von DB Call-a-bike genutzt<br />
werden können. ÖPNV-Kunden erhalten zudem Vorteilskonditionen<br />
bei den beiden Anbietern.<br />
Straßenbahnwelt & Co<br />
Mit 18.000 Besuchern im Jahr <strong>2012</strong> erreichte die Straßenbahnwelt<br />
im aktuellen Stuttgarter Museumsranking<br />
Platz 15. Der Anstieg der Besucherzahlen bei der Langen<br />
Nacht der Museen und der Kulturschiene war sehr erfreulich.<br />
Der Verein Stuttgarter Historische Bahnen e. V.<br />
(SHB) als Partner im Museum feierte <strong>2012</strong> sein 25-jähriges<br />
Jubiläum mit einem Jubiläumswochenende. Auf ein<br />
erfolgreiches Jahr blickt auch die Killesbergbahn zurück:<br />
Die Einnahmen wurden um 35 % gesteigert. Für das Jahr<br />
2013 sind die Stabilisierung der Besucherzahlen und Einnahmen<br />
sowie Maßnahmen im Hinblick auf das „Forum<br />
K“ auf dem Killesberg geplant. Die Stuttgart Tour nutzten<br />
in <strong>2012</strong> etwa genauso viele Fahrgäste wie im Vorjahr. Der<br />
Probebetrieb der Stadtrundfahrt wurde um ein Jahr bis<br />
Ende 2013 verlängert.<br />
Lyrik und Kalender<br />
Zum 25. Geburtstag von „Lyrik unterwegs“ erschien Ende<br />
<strong>2012</strong> die vierte, erweiterte Auflage der Lyrik-Anthologie.<br />
Einem anderen Genre ist der <strong>SSB</strong>-Kalender 2013 zuzuordnen,<br />
der unter dem Motto „2013 mehr Farbe“ steht<br />
und eine kreative Eigenleistung der <strong>SSB</strong> ist.<br />
Veranstaltung „Stuttgart E-Mobil“<br />
Am 1. Juli kamen fast 4.000 Besucher in den Busbetriebshof<br />
Gaisburg, um Diesel-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
zu besichtigen. Aussteller wie car2go, Daimler,<br />
ZF und Extra Energy begleiteten die Veranstaltung.<br />
Podiumsdiskussion mit Verkehrsminister Hermann beim Tag der E-Mobilität in Gaisburg // 25 Jahre „Lyrik unterwegs“ in unseren Bussen und Bahnen
Sicherheitskampagne<br />
Im Frühjahr <strong>2012</strong> startete die Neuauflage der Kampagne<br />
für sichereres Verhalten an den Überwegen über Stadtbahngleise.<br />
Im September wurde die Sicherheitskampagne<br />
durch eine umfangreiche Befragung und Aufklärung<br />
an Haltestellen ergänzt. Die Kampagne wird 2013<br />
fortgesetzt.<br />
Vertrieb<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> konnte die <strong>SSB</strong> insgesamt 181,7 Mio. €<br />
kassenmäßig wirksame Einnahmen an den VVS melden.<br />
Gegenüber dem Vorjahr war dies eine Steigerung um 7,1 %.<br />
Fahrgeldeinnahmen nach<br />
Vertriebswegen in % <strong>2012</strong> 2011<br />
Automaten 37,0 37,7<br />
Abonnement/ Firmenabo 38,6 36,0<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 15,8 13,5<br />
Private Vertriebspartner 3,8 4,0<br />
Fahrpersonal 5,1 5,4<br />
Internet 1,3 0,2<br />
Sonstige Einnahmen 3,4 3,2<br />
Verkaufte Fahrausweise nach<br />
Vertriebswegen in % <strong>2012</strong> 2011<br />
Automaten 69,4 70,1<br />
Abonnement/ Firmenabo 7,5 6,4<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 1,1 1,6<br />
Private Vertriebspartner 1,5 1,5<br />
Fahrpersonal 18,0 19,0<br />
Internet 1,3 0,2<br />
Sonstige Einnahmen 1,2 1,2<br />
Der bargeldlose Umsatzanteil bei den Automaten<br />
(rund 31 %) und in den Kundenzentren (rund 56 %)<br />
verteilt sich auf verschiedene Zahlungsmittel.<br />
Bargeldloser<br />
Zahlungsverkehr<br />
in %<br />
Automaten<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren<br />
Internet<br />
EC-Cash 15,7 46,7 65,5<br />
Geldkarte 0,6 - -<br />
Mastercard 1,0 2,4 16,2<br />
Visa 1,4 3,7 18,2<br />
Gutscheine 2,1 3,6 -<br />
Giropay - - 0,1<br />
Bei der Druckabnahme des Kalenders 2013 // Motiv der neuen Sicherheitskampagne<br />
40 | 41
07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen
:: Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />
:: Barfahrausweise<br />
:: Zeitfahrausweise<br />
:: Einnahmen & Fahrten<br />
42 | 43
07 Fahrgeldeinnahmen<br />
und Verkehrsleistungen<br />
Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />
Trotz der bereits sehr erfolgreichen Vorjahre konnte <strong>2012</strong><br />
der ÖPNV nochmals erheblich an Attraktivität gewinnen.<br />
Insgesamt erwies sich die Wirtschaftskraft im Einzugsgebiet<br />
der Landeshauptstadt Stuttgart trotz eines kurzen<br />
Rückgangs im vierten Quartal <strong>2012</strong> insgesamt als sehr<br />
stabil und die Rahmenbedingungen versprechen auch<br />
weiterhin eine gute Zukunft. Unterstützung erfährt diese<br />
Entwicklung neben vielen kleinen Angebotsverbesserungen<br />
auch durch die Streckenverlängerung der Stadtbahn<br />
im Norden und den weiterhin hohen Treibstoffpreisen,<br />
die den Individualverkehr verteuern.<br />
Die Einwohnerzahl der Landeshauptstadt Stuttgart<br />
stieg nach den statistischen Rückgängen u.a. aufgrund<br />
der Einführung einer Zweitwohnungssteuer im Jahr 2010<br />
wieder auf 586 Tsd. an. Da sich im gleichen Zeitraum<br />
auch die Pkw-Zahl um 2,5 % erhöhte, stieg die PKW-<br />
Dichte pro 1.000 Einwohner von 480 auf 482 an.<br />
<strong>2012</strong> wirkte sich erstmals ganzjährig die im Dezember<br />
2011 eröffnete Verlängerung der Linie U 15 zwischen<br />
Zuffenhausen Kelterplatz und Stammheim aus, die von<br />
den Kunden sehr gut angenommen wurde.<br />
Im Zuge der Tarifverhandlungen über die Entgeltsteigerungen<br />
kam es im Frühjahr <strong>2012</strong> zu mehrtägigen streikbedingten<br />
Behinderungen insbesondere im Fahrdienst<br />
und in den Werkstätten. Dies hatte Auswirkungen auf<br />
die Einnahmen im Gelegenheitsverkehr.<br />
Durch das um 1,6 % gestiegene Fahrgastaufkommen<br />
und die Wirkung der durchschnittlichen Tariferhöhung<br />
von 2,9 % konnten Einnahmeverbesserungen im Gesamtverkehr<br />
von 4,6 % erzielt werden. Die Einnahmen im<br />
Regeltarif stiegen sogar um 5,4 %, was insbesondere<br />
durch gezielte Marketing- und Vertriebsmaßnahmen<br />
im Zeitkartensegment erreicht wurde.<br />
Der Anteil der Zeitkarten im Regeltarif stieg um 0,5 %-<br />
Punkte auf 65,0 % an. Dementsprechend ging der Anteil<br />
der Barfahrausweise von 35,5 % auf 35,0 % zurück.<br />
Durch eine auf Grundlage einer Verkehrsstromerhebung<br />
ermittelte reduzierte Beförderung von Schwerbehinderten<br />
gingen die Erstattungszahlungen nach der Härtefallregelung<br />
um 16,5 % zurück.<br />
Barfahrausweise<br />
Die Barfahrausweise unterlagen einer gegenläufigen<br />
Entwicklung. Zwar reduzierten sich die Fahrten beim<br />
Kurzstrecken- und EinzelTicket durch Streiktage und<br />
tarifpolitische Einflüsse, jedoch wurde gleichzeitig das<br />
Kurzstreckenticket auch für die Nutzung bei der S-Bahn<br />
ausgeweitet. Profitiert davon haben im Gelegenheitsverkehr<br />
die Mehrfahrten- und TagesTickets.<br />
Zeitfahrausweise<br />
Mit 6,2 % Mehreinnahmen bei den Zeitkarten im Regeltarif<br />
erweist sich das Abonnement-Angebot als Erfolgsgeschichte.<br />
Die Fahrten legten um 3,0 % zu.<br />
Das 2011 eingeführte JahresTicket-Abo mit monatlicher<br />
Abbuchung erwies sich auch <strong>2012</strong> im Zeitkartensegment<br />
als Renner. Mit diesem Angebot wurde neben monatlicher<br />
Abbuchung und Rabattierung auch der Abo-Soforteinstieg<br />
möglich. Die höchsten Zuwachsraten verzeichnete<br />
diese Ticketart im Berufs- und Seniorenverkehr. Sie<br />
konnte jeweils Einnahmesteigerungen von 7,8 % bzw.<br />
7,7 % erzielen. Dabei nahm die Attraktivität des ÖPNV<br />
bei den Senioren mit einer Erhöhung der Fahrten um<br />
4,9 % am stärksten zu.<br />
Die Erfolge beim JahresTicket-Abo gingen allerdings zu<br />
Lasten des Absatzes von Firmen- und MonatsTickets.<br />
Wegen steigender Studentenzahlen, die eine Folge des<br />
doppelten Abiturjahrgangs <strong>2012</strong> aus dem G8 (achtjähriges<br />
Gymnasium) sind, stieg der Absatz des StudiTickets<br />
überdurchschnittlich an. Allerdings liegt dessen Anteil<br />
an den gesamten Einnahmen im Ausbildungsverkehr<br />
lediglich bei 5,3 %. Eine Erhöhung des Anteils soll über<br />
ein PrintTicket im Online-Shop erreicht werden. Damit<br />
sollen die zurückgehenden Einnahmen im Schülerverkehr<br />
aufgefangen werden. Insgesamt stiegen die Fahrten um<br />
1,4 % und die Einnahmen um 3,9 %.<br />
Der Seniorenverkehr als kleinstes Einnahmesegment bei<br />
den Zeitfahrausweisen profitierte vom guten Absatz des<br />
JahresTickets und verbesserte sich bei den Fahrten um<br />
4,9 % und Einnahmen um 7,7 %.
Unser kunterbuntes Fahrgast-Publikum<br />
44 | 45
07 Fahrgeldeinnahmen<br />
und Verkehrsleistungen<br />
Einnahmen in 1000 € <strong>2012</strong> 2011<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Linienverkehr<br />
- Regeltarif 190.264 180.486 9.778 5,4<br />
- Sonderangebote und sonstige Fahrausweise * 5.295 4.297 998 23,2<br />
- Schwerbehinderte 9.044 10.831 -1.787 -16,5<br />
Summe Linienverkehr 204.603 195.614 8.989 4,6<br />
Sonderverkehr 1.246 1.259 -13 -1,0<br />
Gesamt 205.849 196.873 8.976 4,6<br />
* incl. EBE<br />
Fahrten in 1000 **<br />
<strong>2012</strong> 2011 Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Linienverkehr<br />
- Regeltarif 151.005 147.789 3.216 2,2<br />
- Sonderangebote und sonstige Fahrausweise * 11.043 11.067 -24 -0,2<br />
- Schwerbehinderte 8.447 8.928 -481 -5,4<br />
Summe Linienverkehr 170.495 167.784 2.711 1,6<br />
Sonderverkehr 177 232 -55 -23,7<br />
Gesamt 170.672 168.016 2.656 1,6<br />
* incl. EBE<br />
* * Statistische Fahrtenhäufigkeit geändert, Vorjahr angepasst
Einnahmen Regeltarif in 1000 € <strong>2012</strong> 2011<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
in %<br />
KurzstreckenTicket 4.515 3.999 516 12,9<br />
EinzelTicket 32.672 32.001 671 2,1<br />
4er-Ticket 20.840 19.996 844 4,2<br />
TagesTicket 8.572 8.032 540 6,7<br />
Barfahrausweise 66.599 64.028 2.571 4,0<br />
Berufsverkehr 65.170 60.439 4.731 7,8<br />
Ausbildungsverkehr 50.491 48.590 1.901 3,9<br />
Seniorenverkehr 8.004 7.429 575 7,7<br />
Zeitfahrausweise 123.665 116.458 7.207 6,2<br />
Gesamt 190.264 180.486 9.778 5,4<br />
Fahrten Regeltarif in 1000 ** <strong>2012</strong> 2011<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
in %<br />
KurzstreckenTicket 3.764 3.999 -235 -5,9<br />
EinzelTicket 12.215 12.567 -352 -2,8<br />
4er-Ticket 8.318 8.272 46 0,6<br />
TagesTicket 3.328 3.149 179 5,7<br />
Barfahrausweise 27.625 27.987 -362 -1,3<br />
Berufsverkehr 48.909 46.713 2.196 4,7<br />
Ausbildungsverkehr 63.136 62.280 856 1,4<br />
Seniorenverkehr 11.335 10.809 526 4,9<br />
Zeitfahrausweise 123.380 119.802 3.578 3,0<br />
Gesamt 151.005 147.789 3.216 2,2<br />
* * Statistische Fahrtenhäufigkeit geändert, Vorjahr angepasst<br />
46 | 47
08 Betriebsleistungen
:: Schienenverkehr<br />
:: Busverkehr<br />
:: Sonderverkehr<br />
:: Platzausnutzung<br />
:: Wagen-km<br />
:: Platz-km<br />
:: Platzausnutzung<br />
48 | 49
08 Betriebsleistungen<br />
Die Betriebsleistungen unterliegen grundsätzlich jährlichen<br />
Schwankungen, welche auf die Lage und die Anzahl<br />
der Arbeitstage sowie auf Streiktage zurückzuführen<br />
sind.<br />
Schienenverkehr<br />
Die Inbetriebnahme der Neu- und Ausbaustrecke zwischen<br />
Zuffenhausen Kelterplatz und Stammheim, welche über<br />
mehrere Jahre mit einem Busersatzverkehr bedient wurde,<br />
führte zu einer Erhöhung der Wagenkilometer um 1,6 %.<br />
Busverkehr<br />
Der Busbetrieb in seiner Zubringerfunktion für die Stadtbahn<br />
unterliegt Anschlussoptimierungen sowie jährlichen<br />
Veränderungen beim Fahrgastaufkommen.<br />
Platzausnutzung<br />
Die hohen Fahrgastzuwächse hatten eine positive<br />
Wirkung auf die gesamte Platzausnutzung.<br />
Trotz des gestiegenen Platzangebotes insbesondere<br />
durch die Verlängerung der Stadtbahn nach Stammheim<br />
verbesserte sich wegen der hohen Akzeptanz des Angebotes<br />
die Platzausnutzung im schienengebundenen<br />
Verkehr um 0,1 %-Punkte auf 14,2 %.<br />
Die Platzausnutzung im Busbetrieb verbesserte sich<br />
um 0,3 %-Punkte auf 11,2 %, die neben gestiegenen<br />
Fahrgastzahlen auch auf eine Vielzahl von betrieblichen<br />
Optimierungen zurückgeht.<br />
Aufgrund der Einstellung des Busersatzverkehrs zwischen<br />
Hohensteinstraße und Stammheim (s.o.) zum Fahrplanwechsel<br />
im Dezember 2011 gingen die Wagenkilometer<br />
zurück. Gleichzeitig wurde das Nachtbusangebot erweitert,<br />
so dass die Busbetriebsleistungen um 1,4 % zurückgingen.<br />
Durch den stärkeren Anteil von Solobussen<br />
reduzierten sich die Platzkilometer um 1,1 %.<br />
Sonderverkehr<br />
Der Sonderverkehr im Busbereich ist stark von den Leistungen<br />
im freigestellten Schülerverkehr sowie Gelegenheitsverkehr<br />
abhängig.<br />
Nachtbus – Der 3.333.333ste Fahrgast wird gefeiert // Stadtbahn mit Zaungast
Wagen-km in 1000 <strong>2012</strong> 2011<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Linienverkehr Schiene<br />
Wagen-km 16.924 16.652 272 1,6<br />
Linienverkehr Bus<br />
Wagen-km 14.573 14.784 -211 -1,4<br />
Sonderverkehr<br />
Wagen-km Schiene 6 6 0 0<br />
Wagen-km Bus 1.162 1.169 -7 -0,6<br />
Platz-km in 100 000 <strong>2012</strong> 2011<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Linienverkehr Schiene<br />
Platz-km 41.818 41.140 678 1,6<br />
Linienverkehr Bus<br />
Platz-km 12.559 12.698 -139 -1,1<br />
Sonderverkehr (Schiene u. Bus)<br />
Platz-km 813 819 -6 -0,7<br />
Platzausnutzung <strong>2012</strong> 2011<br />
Veränderung<br />
%-Punkte<br />
4 Personen je qm Stehplatzfläche<br />
Schienenbetrieb 14,2 15,3 0,1<br />
Busbetrieb 11,2 10,9 0,3<br />
50 | 51
09 Betriebsanlagen und Infrastruktur
:: Stadtbahn<br />
:: Schienenfahrzeuge<br />
:: Bus<br />
:: Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />
:: Schienenfahrzeuge<br />
:: Busse<br />
52 | 53
09 Betriebsanlagen<br />
und Infrastruktur<br />
Stadtbahn<br />
Nachdem im Frühjahr 2011 mit der Deutschen Bahn AG<br />
eine Kreuzungsvereinbarung für die Stadtbahnfolgemaßnahme<br />
an der Heilbronner Straße abgeschlossen<br />
wurde, hat die <strong>SSB</strong> die Ausschreibung des Rohbaus der<br />
bergmännischen Stadtbahntunnelröhren vorbereitet und<br />
veröffentlicht. In der ersten Jahreshälfte <strong>2012</strong> konnten<br />
die eingehenden Angebote geprüft und gewertet werden.<br />
Im Juli wurde in Abstimmung mit der Deutschen Bahn<br />
AG der Auftrag vergeben und die Bauvorbereitung begonnen.<br />
Die Baustelleneinrichtung am Fuße der Stadtbibliothek<br />
wurde bereits ebenso eingerichtet, wie eine erste<br />
Verkehrsumlegung in der Heilbronner Straße vor der<br />
Handwerkskammer für die Herstellung einer erforderlichen<br />
Baugrube. Der Start weiterer sichtbarer Bautätigkeit<br />
konnte durch fehlende Voraussetzungen und Genehmigungen<br />
bisher nicht erfolgen, ist aber noch im Frühjahr<br />
2013 vorgesehen.<br />
Für die Stadtbahn-Folgemaßnahme „Umbau der Haltestelle<br />
Staatsgalerie“, die eine in Richtung Schlossgarten<br />
verschobene Lage der Haltestelle Staatsgalerie auf dem<br />
neuen Fernbahntunnel vorsieht, liegt die ausgehandelte<br />
Kreuzungsvereinbarung vor. Diese ist noch nicht unterzeichnet.<br />
Dies ist auch im Zusammenhang mit den Diskussionen<br />
um die Berücksichtigung naturschutzrechtlicher<br />
Belange im Baufeld und Ausführungsvarianten eines<br />
erforderlichen Nesenbachdükers zu sehen. Der Baubeginn<br />
und der Bauablauf im Umfeld der Haltestelle Staatsgalerie<br />
hängen maßgeblich vom Start des Tunnelbaus der<br />
Deutschen Bahn AG ab. Da die baurechtlich genehmigte<br />
Planung nicht mehr vollumfänglich umgesetzt werden<br />
kann, darf die <strong>SSB</strong> AG die vorbereitete Ausschreibung<br />
derzeit nicht veröffentlichen. Um die eingetretenen<br />
Verzögerungen kompensieren zu können, wird zurzeit<br />
die Baumaßnahme in einzelne zu vergebende Bauabschnitte<br />
aufgeteilt, die dann nach Erfordernis ausgeschrieben<br />
werden sollen.<br />
Im Oktober 2011 begannen die Arbeiten auf dem zweiten<br />
Teilabschnitt der Stadtbahnlinie U 12, einem 2,0 km<br />
langen oberirdischen Streckenabschnitt zwischen der<br />
Haltestelle Löwentor und der vorübergehenden Endhaltestelle<br />
Hallschlag. Der Abschnitt soll am 14. September<br />
2013 in Betrieb gehen. Den Planfeststellungsbeschluss<br />
für den dritten Teilabschnitt hinunter ins Neckartal<br />
erhielt die <strong>SSB</strong> am 7. November <strong>2012</strong>. Die Planungen im<br />
ersten Teilabschnitt der Stadtbahnlinie U 12 im A1-Gebiet<br />
mit der Brücke über die Wolframstraße wurden größtenteils<br />
gemeinsam mit den Folgemaßnahmen von Stuttgart<br />
21 in der Heilbronner Straße vorangetrieben.<br />
Die Stadtbahnhaltestelle Killesberg wurde im Hinblick auf<br />
die Neugestaltung dieses Stadtteils nach dem Abriss der<br />
Messehallen umgebaut. Mit der Eröffnung des Forums K<br />
(Killesberghöhe) am 29. November <strong>2012</strong> wurde auch der<br />
neu geschaffene Durchgang von der Verteilerebene des<br />
Ostausganges zur Neubebauung in Betrieb genommen.<br />
Nach der Eröffnung der neuen Stadtbibliothek am<br />
Mailänder Platz im Oktober 2011 mit dem provisorischen<br />
Steg zwischen der Bibliothek und der Haltestelle „Stadtbibliothek<br />
(Handwerkskammer)“ war als barrierefreie<br />
Zwischenlösung ein Aufzug von der Verteilerebene zum<br />
einwärts führenden Bahnsteig vorgesehen. Die Genehmigungs-<br />
und Finanzierungsverfahren wurden Ende 2011<br />
abgeschlossen, so dass der Aufzug nach den Sommerferien<br />
<strong>2012</strong> in Betrieb gehen konnte.<br />
Die Planungen für die Aufzugsnachrüstung der Haltestellen<br />
Maybachstraße und Österreichischer Platz gehen<br />
voran. Zudem werden für alle unterirdischen Haltestellen<br />
brandtechnische Untersuchungen durchgeführt, um die<br />
Sicherheit dieser Haltestellen noch weiter zu erhöhen.<br />
Der Rohrbruch einer großen Wasserleitung im September<br />
<strong>2012</strong> im Bereich der Höhenrandstraße in Kaltental spülte<br />
eine Schlammlawine über die Straße in den Gleisbereich<br />
der <strong>SSB</strong>. Nach den zügigen Aufräumarbeiten hat der<br />
beauftragte Schadensgutachter eine Minderung der<br />
Frostsicherheit dieser Gleisbereiche festgestellt, in der<br />
Folge es in Frostperioden zu deutlichen Verformungen<br />
des Gleisunterbaus kommen kann. Ursache hierfür ist<br />
eine in weiten Bereichen auf dem Unterbau abgelagerte<br />
Schlammschicht und die nicht mehr funktionsfähige<br />
Gleisdrainage. Da die Strecke über 30 Jahre alt ist, wurde<br />
aufgrund des Gutachtens für das Jahr 2013 eine vorgezogene<br />
Erneuerung des gesamten offenen Bahnkörpers<br />
geplant. Diese war in der ursprünglichen Planung erst in<br />
2019 vorgesehen.
Schienenfahrzeuge<br />
Durch die Verlängerung der Stadtbahnlinie U 15 nach<br />
Stammheim und Erweiterung des Fahrplanangebotes<br />
im Dezember 2011 wurde der tägliche planmäßige Fahrzeugbedarf<br />
erhöht. Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr<br />
<strong>2012</strong> war wie im Vorjahr die Regelinstandsetzung und die<br />
Generalüberholung der Stadtbahnwagen S-DT 8. Zum<br />
Jahresende <strong>2012</strong> waren 49 Stadtbahnwagen generalüberholt<br />
und im Fahrgasteinsatz. Auch <strong>2012</strong> konnten die<br />
geplanten Kosten und der Terminplan für die Generalüberholung<br />
eingehalten werden.<br />
Neben der Generalüberholung musste auch die Regelinstandhaltung<br />
der Stadtbahnen und Sonderfahrzeuge<br />
sichergestellt werden. Auch dies konnte <strong>2012</strong> wie<br />
geplant, trotz der sehr geringen Fahrzeugreserve, die<br />
durch mehrere umfangreiche Fremdschäden noch weiter<br />
reduziert wurde und einem erhöhtem Fahrzeugeinsatz,<br />
durchgeführt werden. Die erforderlichen Hauptuntersuchungen<br />
an den Stadtbahnwagen gemäß BOStrab<br />
wurden plangemäß durchgeführt. Ferner wurden die<br />
regelmäßigen Wartungen und Reinigungen in den Betriebswerkstätten<br />
termingerecht durchgeführt.<br />
Die Beschaffung der weiteren 20 Stadtbahnwagen bei<br />
der Firma Stadler Pankow läuft. Es fanden im Jahr <strong>2012</strong><br />
verschiedene Rohbauabnahmen und Prüfungen von<br />
Komponenten bei den Herstellern und Unterlieferanten<br />
in Berlin und Umgebung statt. Bei drei Stadtbahnwagen<br />
wurde mit der Inbetriebnahme bei Stadler begonnen.<br />
Am 7. Dezember wurde zur weiteren Erprobung im Stadtbahnnetz<br />
der erste Stadtbahnwagen vom Typ S-DT 8.12<br />
(Zug 3501/3502) in Stuttgart angeliefert und noch am<br />
selben Tag die ersten Probefahrten durchgeführt.<br />
Durch die Übernahme der Killesbergbahn mussten aufgrund<br />
von unterlassenen bzw. nicht fachgerecht ausgeführten<br />
Instandhaltungsmaßnahmen an den Triebfahrzeugen<br />
und Wagen umfangreiche Maßnahmen durchgeführt<br />
werden, die teilweise das Niveau eines Neubaus erreichten.<br />
Diese Maßnahmen müssen auch 2013 gesetzt werden.<br />
Im Bereich der Instandhaltung sind weitere Prozessoptimierungen<br />
erfolgt, um die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung<br />
nachhaltig sicherzustellen und weiter zu steigern.<br />
Bei den Stadtbahnwagen der Serien S-DT 8.10 aus den<br />
Jahren 1999/2000 wurden basierend auf den Untersuchungen<br />
der Universitäten Stuttgart und Chemnitz mit<br />
dem Fahrzeughersteller weitere Untersuchungen durchgeführt,<br />
um die Lebensdauer der Leistungselektronik<br />
der Antriebe zu erhöhen.<br />
Tunnelportale – Baustelle am Mailänder Platz // Die neue Stadtbahn DT 8.12 entsteht in Berlin bei Stadler Pankow<br />
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09 Betriebsanlagen<br />
und Infrastruktur<br />
Bus<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurde erfolgreich die Bewerbung um ein<br />
Projekt im Rahmen des Schaufensters Elektromobilität<br />
durchgeführt, so dass eine Bestellung für weitere fünf<br />
Hybridbusse (Liefertermin 2013) mit dem Ziel ausgelöst<br />
werden konnte, eine überwiegend mit Hybridbussen ausgestattete<br />
Linie 43 im innerstädtischen Verkehr einrichten<br />
zu können.<br />
Als weitere Ergänzung des Verkehrsangebots wurde der<br />
<strong>SSB</strong> ein Förderbescheid für die Einrichtung einer zusätzlichen<br />
Buslinie mit Modellcharakter übergeben, so dass die<br />
<strong>SSB</strong> die Beschaffung von drei Brennstoffzellenbussen für<br />
die Linie 79 (Stuttgart – Plieningen – Flughafen) einleiten<br />
konnte.<br />
Ab 2014 tritt eine neue Euro VI-Abgasnorm auf europäischer<br />
Ebene in Kraft. Um sich darauf vorzubereiten,<br />
hat die <strong>SSB</strong> im Jahr <strong>2012</strong> die Beschaffung von drei Euro<br />
VI-Bussen eingeleitet, die ab 2013 in den Betrieb gehen,<br />
um erste Erfahrungen für spätere Beschaffungen zu<br />
sammeln.<br />
Neue Flughafenlinie 79 // Hybrid-Busse
Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />
Jahr<br />
Betriebsstrecke<br />
Schiene gesamt<br />
in km<br />
Auf besonderem Bahnkörper<br />
und Tunnel<br />
in km<br />
2003 123 113<br />
2004 123 113<br />
2005 126 115<br />
2006 126 115<br />
2007 123 116<br />
2008 123 116<br />
2009 123 116<br />
2010 125 118<br />
2011 128 120<br />
<strong>2012</strong> 128 120<br />
Schienenfahrzeuge<br />
Jahr<br />
Stadtbahn<br />
DT 8<br />
Gelenktriebwagen<br />
GT 4<br />
Seilbahn<br />
und Zahnradbahn<br />
Gesamt<br />
2003 136 36 5 177<br />
2004 154 36 5 195<br />
2005 164 38 5 207<br />
2006 164 38 5 207<br />
2007 164 38 5 207<br />
2008 164 0 5 169<br />
2009 164 0 5 169<br />
2010 164 0 5 169<br />
2011 164 0 5 169<br />
<strong>2012</strong> 164 0 5 169<br />
Busse<br />
Jahr<br />
Linienbusse<br />
Standard<br />
Linienbusse<br />
Gelenk<br />
Gesamt<br />
2003 100 153 253<br />
2004 87 156 243<br />
2005 87 155 242<br />
2006 89 166 255<br />
2007 91 183 274<br />
2008 87 183 270<br />
2009 86 190 276<br />
2010 94 185 279<br />
2011 86 175 261<br />
<strong>2012</strong> 86 181 267<br />
56 | 57
10 Umweltbericht und Nachhaltigkeit
:: Ausbau der Elektrofahrzeugflotte<br />
:: Nachhaltigkeit bei der Busbeschaffung<br />
:: Senkung des Energieverbrauchs<br />
:: Umgang mit Gefahrstoffen<br />
:: Wasser und Abwasser<br />
:: Energiebilanz<br />
:: Abfallbilanz<br />
58 | 59
10 Umweltbericht<br />
und Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit und Weitsichtigkeit sind wichtige Handlungsmaßstäbe<br />
für die <strong>SSB</strong> und werden von allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern mitgetragen. Diese<br />
betreffen beispielsweise die Einführung und Entwicklung<br />
umweltfreundlicherer Systeme oder die Reduzierung<br />
gesundheitsschädlicher Emissionen. Zudem wird nachhaltige<br />
Wirtschaftlichkeit durch gute und soziale Arbeitsbedingungen<br />
sowie ein ausgewogenes ökologisches<br />
und ökonomisches Verständnis angestrebt.<br />
Ausbau der Elektrofahrzeugflotte<br />
Der bereits seit dem Jahr 2011 betriebene Elektrolieferwagen<br />
(Vito) wird derzeit beim Automatendienst<br />
eingesetzt. Die im Betrieb erkannten Optimierungsbedarfe<br />
werden regelmäßig an den Projektpartner Daimler<br />
zurückgemeldet. Die anspruchsvolle Topografie von<br />
Stuttgart liefert den Entwicklern wertvolle Informationen,<br />
so dass die <strong>SSB</strong> dadurch zur optimalen Entwicklung<br />
dieses Fahrzeugs beiträgt.<br />
Des Weiteren wurde im Jahr <strong>2012</strong> ein Batterie-Smart im<br />
Fuhrpark erfolgreich getestet, so dass bereits weitere<br />
Batterie-Smarts bestellt wurden. Geplant ist, diese im<br />
innerstädtischen Kurzstreckenbetrieb bevorzugt für den<br />
Fahrerwechsel zwischen Betriebshof und definierten Haltestellen<br />
einzusetzen. Die Errichtung der dazu erforderlichen<br />
Ladestationen wurde für den Betriebshof Gaisburg<br />
bereits beauftragt.<br />
Nachhaltigkeit bei der Busbeschaffung<br />
Im Rahmen der Ersatzbeschaffung wurden 10 Gelenkzüge<br />
aus den Jahren 2000 und 2001, die der Abgasnorm<br />
Euro II incl. Partikelfilter entsprechen, durch 10 Gelenkzüge<br />
mit der Abgasnorm EEV mit ebenfalls geschlossenem<br />
Partikelfilter ersetzt.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden Untersuchungen abgeschlossen,<br />
deren Ziel es war, die bislang jährlichen Ölwechsel-Intervalle<br />
zu verlängern. Die Ergebnisse zahlreicher Ölanalysen<br />
ergaben, dass die Busflotte von einem jährlichen Ölwechsel<br />
auf einen 1,5-jährlichen Rhythmus unter Einsatz<br />
eines neuen Motoröls umgestellt werden kann.<br />
Senkung des Energieverbrauchs<br />
Auf dem nach Süden ausgerichteten Satteldach des<br />
Waldauparks wurde eine Photovoltaikanlage mit 128 kWp<br />
installiert, die im Oktober <strong>2012</strong> ans Netz ging. Ein neues<br />
Beleuchtungskonzept auf Basis von LED-Leuchten wird<br />
zurzeit für die gesamte Liegenschaft erarbeitet.<br />
Des Weiteren wurden zum Jahresende <strong>2012</strong> alle Naßläuferpumpen<br />
im Bestand der <strong>SSB</strong> mit Typ, Baujahr und<br />
Arbeitspunkt aufgenommen. In einem nächsten Schritt<br />
wird berechnet, welche Amortisationszeiten je Pumpe<br />
bei einem Austausch alt gegen neu zu erwarten sind.<br />
Anhand dieser Ergebnisse wird ein Maßnahmenplan zum<br />
Austausch alter ineffizienter Pumpen gegen hocheffiziente<br />
Pumpen erarbeitet und umgesetzt.
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden zwei im Besitz der <strong>SSB</strong> befindlichen<br />
Tiefgaragen mit energieeffizienter Beleuchtung<br />
ausgestattet. Alle alten Leuchtstoffröhren wurden durch<br />
Longlife-Röhren ausgetauscht. Mit dieser Maßnahme<br />
konnte der jährliche Stromverbrauch nahezu halbiert und<br />
der Instandhaltungszyklus gestreckt werden.<br />
Bei allen bestehenden Anlagen wird untersucht, ob<br />
Pumpendrehzahlen, Laufzeiten von Lüftungsanlagen<br />
und Raumtemperaturen bei Beheizung reduziert und bei<br />
Kühlung angehoben werden können. Auch die gänzliche<br />
Abschaltung von Kälteanlagen wird fallweise geprüft<br />
und nach Abstimmung mit den Nutzern umgesetzt. Im<br />
Erneuerungsfall werden alle Pumpen und Motoren durch<br />
hocheffiziente EC-Motoren ersetzt. Für mehrere Liegenschaften<br />
wurde ein Energieeinsparkonzept erarbeitet.<br />
Darüber hinaus finden Voruntersuchungen für die Errichtung<br />
weiterer Photovoltaikanlagen und Installationen<br />
von Blockheizkraftwerken unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />
statt.<br />
Umgang mit Gefahrstoffen<br />
Die Gefahrstoffbetriebsanweisungen wurden überarbeitet<br />
und die Kommunikation von Aktualisierungen und<br />
Änderungen sicherheitsrelevanter Informationen zu den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbessert.<br />
Für die Liegenschaft Cannstatt und für die Lackiererei<br />
in der Hauptwerkstatt wurden neue Gefahrstofflager<br />
errichtet.<br />
Wasser und Abwasser<br />
An den Abscheideranlagen der Busbetriebshöfe in<br />
Sielmingen und beim <strong>SSB</strong>-Zentrum sowie am Stadtbahnbetriebshof<br />
Möhringen wurden turnusmäßige Generalinspektionen<br />
durchgeführt. Zur Vermeidung von Gewässerverunreinigungen<br />
und zur Erhöhung der Lebensdauer<br />
wurden auch im Jahr <strong>2012</strong> sämtliche Abwasseranlagen<br />
gemäß der gültigen Vorschriften überprüft und gereinigt.<br />
Zudem wurde eine neue Abwasseranlage für die Hauptwerkstatt<br />
errichtet.<br />
60 | 61
10 Umweltbericht<br />
und Nachhaltigkeit<br />
Energiebilanz <strong>2012</strong> 2010 2011 2009 2010 2009 2008 2008 2007<br />
Strom in Mio. kWh<br />
Schienenverkehr 79,5 79,1 78,5 78,1 79,1 78,1 77,7 79,7 77,7<br />
Stromverbrauch kWh/Pers.-km 0,135 0,127 0,136 0,126 0,137 0,125 0,137 0,130 0,142<br />
Stromverbrauch kWh/100 km km 469,911 471,234 496 501,933 489 495,291 494 500,311 470<br />
CO 2 in gr/Pers.-km 34,494 34,580 36 38,423 35 38,220 35 39,893 36<br />
CO 2 in gr/km 1.198,274 1.201,646 1.389 1.405,411 1.370 1.386,814 1.384 1.400,870 1.316<br />
Betriebsanlagen 15,4 16,1 15,2 16,4 16,1 15,9 16,4 20,4 15,9<br />
Diesel in Mio. Liter<br />
Busverkehr 7,5 7,8 7,7 8,0 7,8 7,9 7,8 7,8 7,7<br />
Dieselverbrauch L/Pers.-km 0,053 0,023 0,056 0,057 0,024 0,062 0,024 0,053 0,024<br />
Dieselverbrauch L/100 km km 54,217 54,577 53 52,711 54 53,971 54 53,785 55<br />
CO 2 in gr/Pers.-km 140,395 146,929 61 150,374 64 162,128 63 139,188 63<br />
CO 2 in gr/km 1.425,911 1.435,371 1.386 1.386,312 1.428 1.419,434 1.423 1.414,559 1.454<br />
Fuhrparkfahrzeuge 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2<br />
Benzin in Mio. Liter<br />
Fuhrparkfahrzeuge 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1<br />
Fernwärme in und Mio. Gas kWh*) in Mio. kWh* 14,0 14,2 17,3 16,3 2,8 15,6 2,6<br />
* ab 2009 Fernwärme und Gas zusammengefasst<br />
Gas in Mio. kWh*) 17,3 16,3<br />
12,8 11,3<br />
*)ab 2009 Fernwärme und Gas zusammengefasst
Abfallbilanz (Auszug) <strong>2012</strong> 2010 2011 2009 2010 2008 2009 2007 2008<br />
Abfall Einheit Einheit Menge Menge Menge Menge Menge<br />
Verwertung gefährlich<br />
Altöl t t 29 30 25 30 25 26 25<br />
Ölabscheider-u Kühlerfrostschutzgemisch Sandfanginhalte t m³ 8 2729 288 12 2137 2508<br />
Kühlerfrostschutzgemisch Elektronikschrott t t 0 11,6 17 11 7 10 8 51<br />
Elektronikschrott Starterbatterien t t 19 10,5 19 10 14 16 1 34 5<br />
teerölimprägnierte<br />
Starterbatterien Bahnschwellen t t 675 398 14 328 16 34 66 485 16<br />
teerölimprägnierte Bahnschwellen t 328 66 485 228<br />
Gesamtmenge t 3.577 3.024 6.601 4.621 2.861<br />
Verwertung nicht gefährlich<br />
Verwertung<br />
Altreifen<br />
nicht gefährlich<br />
St 1313 1.536 1.237 1.734<br />
Asphalt teerfrei<br />
unter anderem darunter:<br />
t 2.872 6.838 111 106<br />
Schienenkehricht<br />
Schienenkehricht t<br />
t<br />
70<br />
109<br />
85<br />
113<br />
109<br />
119<br />
113<br />
126<br />
119<br />
Fettabscheiderinhalte<br />
Gewerbeabfall t<br />
m³<br />
260<br />
34<br />
293<br />
26<br />
272<br />
34<br />
77<br />
34<br />
256<br />
gem. Bau- und<br />
Papier und Kartonagen t 61 31 91 109<br />
Abbruchabfälle t 371 147 139 339 240<br />
Gewerbeabfall<br />
Erdaushub inkl. Oberboden t<br />
t<br />
50.647<br />
272<br />
23.546<br />
77<br />
11.852<br />
256<br />
30.580<br />
283<br />
9.953<br />
Beton<br />
Gleisschotter t<br />
t<br />
11.521<br />
1.746<br />
4.633<br />
2.819<br />
2.396<br />
1.361<br />
4.876<br />
73<br />
3.882<br />
gem. Bau- und Abbruchabfälle t 139 339 240 43<br />
Gesamtmenge t 70.618 34.786 20.666 49.744 19.223<br />
Kabelabfälle t 46 35 23 58<br />
Altmetalle t 880 865 802 938<br />
Erdaushub t 5.924 27.500 9.953 2.151<br />
Gleisschotter t 2.396 4.876 3.882 403<br />
62 | 63
11 Jahresabschluss
:: Bilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
:: Gewinn- und Verlustrechnung<br />
:: Anhang für <strong>2012</strong>:<br />
Allgemeine Angaben<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Erläuterungen zur Gewinn- u. Verlustrechnung<br />
Sonstige Angaben<br />
:: Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens<br />
:: Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />
64 | 65
11 Jahresabschluss<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Aktiva<br />
Anhang<br />
31.12.<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€ T€<br />
A. Anlagevermögen (1)<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Software und sonstige Rechte 3.499 4.255<br />
2. Geleistete Anzahlungen 1.755 5.254 1.012<br />
II.<br />
Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 209.971 208.227<br />
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />
Sicherungsanlagen 108.994 111.071<br />
3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 64.762 75.534<br />
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu<br />
Nummer 2 oder 3 gehören 4.549 4.293<br />
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 19.668 18.932<br />
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 79.635 487.579 55.964<br />
III.<br />
Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen (2) 386 386<br />
2. Beteiligungen 98 98<br />
3. Sonstige Ausleihungen 333 817 458<br />
Summe A. Anlagevermögen 493.650 480.230<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 19.187 17.635<br />
2. Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen 923 1.368<br />
3. Waren 221 20.331 154<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3)<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.279 3.120<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 22.225 21.714<br />
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht 1.896 3.171<br />
4. Sonstige Vermögensgegenstände 2.183 29.583 22.894<br />
III.<br />
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />
und Schecks<br />
(4)<br />
62.483 36.687<br />
Summe B. Umlaufvermögen 112.397 106.743<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 2.599 2.149<br />
608.646 589.122
Passiva<br />
Anhang<br />
31.12.<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€ T€<br />
A. Eigenkapital<br />
I. Gezeichnetes Kapital 140.094 140.094<br />
II. Kapitalrücklage 9.186 9.186<br />
III.<br />
Gewinnrücklagen<br />
1. Gesetzliche Rücklage 1.705 1.705<br />
2. Andere Gewinnrücklagen 1.142 1.142<br />
Summe A. Eigenkapital 152.127 152.127<br />
B. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 134.507 130.605<br />
2. Sonstige Rückstellungen (5) 83.172 99.652<br />
Summe B. Rückstellungen 217.679 230.257<br />
C. Verbindlichkeiten (6)<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.454 7.189<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25.203 24.825<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 13.561 13.150<br />
4.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 2 5<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 151.744 138.607<br />
Summe C. Verbindlichkeiten 221.964 183.776<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten (7) 16.876 22.962<br />
608.646 589.122<br />
66 | 67
11 Jahresabschluss<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Anhang<br />
31.12.<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€ T€<br />
1. Umsatzerlöse (8) 266.077 259.278<br />
2.<br />
Verminderung des Bestands bei noch nicht<br />
abgerechneten Baumaßnahmen -445 -1.005<br />
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.918 2.478<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge (9) 30.918 41.136<br />
5. Gesamtleistung 298.468 301.887<br />
6. Materialaufwand (10) 87.206 86.846<br />
7. Rohergebnis 211.262 215.041<br />
8. Personalaufwand (11) 157.347 156.564<br />
9.<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen 34.465 37.975<br />
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) 30.592 31.860<br />
11. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 80 101<br />
12.<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />
des Finanzanlagevermögens 17 24<br />
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 462 524<br />
14. Aufwendungen aus Verlustübernahme 162 111<br />
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (13) 6.834 228.841 6.583<br />
16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -17.579 -17.403<br />
17. Sonstige Steuern 895 0<br />
18. Erträge aus Verlustübernahme 18.474 18.394<br />
19. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 0 0
68 | 69
11 Jahresabschluss<br />
Anhang für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
1. Allgemeine Angaben<br />
Angaben zu Form und Darstellung<br />
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des<br />
HGB, EGHGB und des AktG für große Kapitalgesellschaften<br />
aufgestellt. Die Verordnung über die Gliederung<br />
des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der<br />
Fassung vom 13. Juli 1988 wurde beachtet. Um die Klarheit<br />
der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne<br />
Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
zusammengefasst und in diesem Anhang gesondert<br />
aufgegliedert und erläutert.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im<br />
Wesentlichen unverändert die noch folgenden Bilanzierungs-<br />
und Bewertungsmethoden maßgebend.<br />
Bei immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen<br />
erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungsoder<br />
Herstellungskosten, vermindert um Zuschüsse,<br />
Skonti und andere Anschaffungskostenminderungen.<br />
Die Herstellungskosten enthalten Lohn- und Materialkosten<br />
sowie angemessene Gemeinkostenzuschläge.<br />
Bei Sachanlagen wird in der Regel die lineare Abschreibungsmethode<br />
angewandt. Im Jahr des Zugangs wird<br />
die planmäßige Abschreibung zeitanteilig vorgenommen.<br />
Vermögensgegenstände, die nach dem 31.12.2007 angeschafft<br />
oder hergestellt worden sind und deren Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />
150 € netto nicht überschreiten,<br />
werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.<br />
Für Vermögensgegenstände mit Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />
zwischen netto 150 € und 1.000 € werden<br />
wirtschaftsjahresbezogene Sammelposten gebildet,<br />
aktiviert und einheitlich linear über fünf Wirtschaftsjahre<br />
abgeschrieben. Die Abschreibung für zwei im Jahr<br />
1994 fertiggestellte Bürogebäude sowie ein im Jahr 2001<br />
aktiviertes Wohngebäude wird nach der degressiven<br />
Methode gemäß § 7 Absatz 5 Satz 1 und Satz 3b EStG<br />
vorgenommen. Festwerte bestehen für Gleisanlagen<br />
sowie Fahrleitungen.<br />
Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen und Beteiligungen zu Anschaffungskosten<br />
bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.<br />
Sonstige Ausleihungen werden zum Nennwert in<br />
Ansatz gebracht. Bestehende Risiken werden angemessen<br />
berücksichtigt.<br />
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten<br />
unter Berücksichtigung des dem Niederstwertprinzip,<br />
dem ein Gängigkeitsabschlag voraus geht. Fahrausweisvordrucke<br />
(23 T€) und Küchenvorräte (72 T€) sind gemäß<br />
§ 240 Absatz 3 HGB aktiviert.<br />
Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen werden mit<br />
aufgelaufenen Herstellungskosten bewertet.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie<br />
liquide Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Erkennbare<br />
Einzelrisiken bei Forderungen sind wertberichtigt. Auf<br />
den übrigen Forderungsbestand wurde eine Pauschalwertberichtigung<br />
in Höhe von 1 % vorgenommen.<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
werden nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen unter Verwendung der Heubeck-Richttafeln<br />
2005 G im Rahmen eines Anwartschaftsbarwertverfahrens<br />
wie folgt ermittelt:<br />
:: Bewertungsverfahren Modifizierter Teilwert<br />
:: Einkommensdynamik 2,00 %<br />
:: Rentendynamik 1,00 %<br />
:: Berechnungszins 5,04 %<br />
Die Bewertung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen<br />
erfolgte analog der unmittelbaren Verpflichtungen.<br />
Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach<br />
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen<br />
Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer<br />
Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind seit dem<br />
Geschäftsjahr 2010 mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden<br />
durchschnittlichen Marktzinssatzes gemäß HGB<br />
§ 253 Abs. 2 der vergangenen sieben Geschäftsjahre<br />
abgezinst.<br />
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag<br />
passiviert.<br />
Aufgrund der Organschaft und der anhaltenden Verlustsituation<br />
sind keine latenten Steuern ausgewiesen.<br />
Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz<br />
bestehen in den Bereichen Anlagevermögen, Rücklagen<br />
und Rückstellungen.
2. Erläuterungen zur Bilanz<br />
(1) Anlagevermögen<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens und die Aufgliederung, der in der Bilanz<br />
zusammengefassten Posten, sind als Anlage 1 zum Anhang beigefügt.<br />
(2) Anteilsbesitz<br />
Die Stuttgarter Straßenbahnen AG ist gemäß § 285 Nr. 11 HGB an folgenden Firmen beteiligt:<br />
Name und Sitz<br />
der Gesellschaft<br />
Anteil am Kapital<br />
in %<br />
Eigenkapital<br />
in €<br />
Ergebnis <strong>2012</strong><br />
in €<br />
Verbundene Unternehmen:<br />
<strong>SSB</strong> Reisen GmbH, Stuttgart 100 850.566,65 80.551,16*<br />
Andere Unternehmen:<br />
Verkehrs- und Tarifverbund<br />
Stuttgart GmbH, Stuttgart 26 349.471,94 ** 2.813,36 **<br />
* vor Ergebnisabführung an die Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
** vorläufige Angaben<br />
(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:<br />
Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben 144 T€ (Vj. 181 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.<br />
(4) Liquide Mittel 31. 12. <strong>2012</strong><br />
in T€<br />
31. 12. 2011<br />
in T€<br />
1. Kassenbestand 4.435 3.414<br />
2. Guthaben bei Kreditinstituten 58.048 33.272<br />
Gesamt 62.483 36.686<br />
(5) Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen<br />
Pflichtrückstellungen für Altersteilzeit über 28.560 T€ (Vj.<br />
30.301 T€), Beträge zur Generalsanierung von Stadtbahnen<br />
in Höhe von 14.940 T€ (Vj. 29.377 T€), für Kürzungen von<br />
Zuschüssen inkl. Verzinsung von 10.789 T€, (Vj. 10.725 T€),<br />
für die Risiken aus der Besicherung von Leasinggeschäften<br />
von 3.095 T€ (Vj. 3.908 T€) für Altlastensanierung von<br />
3.200 T€ (Vj. 3.142 T€), für tarifvertragliche Verpflichtungen<br />
von 1.085 T€ (Vj. 2.913 T€), Jubiläumsrückstellungen<br />
1.807 T€ (Vj. 1.685 T€), Rückstellung für drohende Verluste<br />
2.570 T€ (Vj. 2.500 T€) und unterlassene Instandhaltungsmaßnahmen<br />
der Infrastruktur und Gebäude von 342 T€<br />
(Vj. 1.080 T€). Darüber hinaus wurden für Urlaubsrückstände,<br />
Überzeitguthaben, Abfindungen für Entgeltbestandteile,<br />
ausstehende Lieferantenrechnungen sowie für Umlagen<br />
des Haftpflichtverbands Rückstellungen gebildet.<br />
In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge mit einer<br />
Restlaufzeit größer ein Jahr enthalten. Dies betrifft<br />
insbesondere Rückstellungen für Zuschussrückerstattungen,<br />
Kapitalisierung von Entgeltbestandteilen,<br />
Archivierungskosten.<br />
Für die Rückstellung der Langzeitguthaben wurde eine<br />
Rückdeckungsversicherung in 2011 abgeschlossen. Der<br />
beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherung zum<br />
31.12.<strong>2012</strong> entspricht den Anschaffungskosten und beträgt<br />
5.708 T€ (VJ. 5.684 T€). Die Rückstellung der Langzeitguthaben<br />
zum 31.12.<strong>2012</strong> beträgt 6.684 T€ (Vj. 5.957 T€). Beide<br />
Sachverhalte werden miteinander verrechnet und mit<br />
dem Wert von 976 T€ (Vj. 273 T€) saldiert ausgewiesen.<br />
70 | 71
11 Jahresabschluss<br />
(6) Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit Gesamt<br />
Art der Verbindlichkeiten<br />
Bis zu<br />
1 Jahr<br />
T€<br />
Über<br />
5 Jahre<br />
T€ T€<br />
Bis zu<br />
1 Jahr<br />
T€<br />
Über<br />
5 Jahre<br />
T€ T€<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten * 1.683 20.980 31.454 1.573 267 7.189<br />
2. Erhaltene Anzahlungen auf<br />
Bestellungen 0 0 0 0<br />
3. Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen 25.203 25.203 24.825 24.825<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 13.561 13.561 13.150 13.150<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 2 2 5 5<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 14.715 131.069 151.744 11.642 126.589 138.607<br />
:: davon aus Steuern 2.352 2.082<br />
:: davon im Rahmen der<br />
:: sozialen Sicherheit 131.482 126.941<br />
* Sicherungsübertragung von Bussen i.H.v. 6.448 T€ (Vj. 7.189 T€) und zwei Buchgrundschulden i.H.v. 25.000 T€ (Vj. 0 €)<br />
(7) Passiver Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Hierunter fallen u.a. die Barwertvorteile aus einem US-Leasinggeschäft des Jahres 1997. Die ertragswirksame Vereinnahmung<br />
der Barwertanteile erstreckt sich bis zum Jahr 2020. Darüber hinaus sind Fahrgeldabgrenzungen für Zeitkarten<br />
in Höhe von 13.711 T€ (Vj. 16.793 T€) enthalten.<br />
3. Erläuterungen zur Gewinn- u. Verlustrechnung<br />
(8) Umsatzerlöse<br />
Aufgliederung der Umsatzerlöse<br />
<strong>2012</strong><br />
T€<br />
2011<br />
T€<br />
Linienverkehr 191.313 182.878<br />
Sonderverkehr 1.141 1.151<br />
Ausgleichszahlungen gem. § 45 a PBefG 18.007 17.881<br />
Zuwendungen für verbundbedingte Belastungen 45.049 44.631<br />
Sonstige Umsatzerlöse 10.567 12.737<br />
Gesamt 266.077 259.278
(9) Sonstige betriebliche Erträge<br />
Sonstige betriebliche Erträge enthalten periodenfremde Posten in Höhe von 6.133 T€ (Vj. 12.450 T€);<br />
im Wesentlichen für Auflösungen von Rückstellungen und Buchgewinne aus Anlagenabgängen.<br />
(10) Materialaufwand <strong>2012</strong><br />
T€<br />
2011<br />
T€<br />
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 33.971 33.864<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 53.235 52.982<br />
Gesamt 87.206 86.846<br />
(11) Personalaufwand <strong>2012</strong><br />
T€<br />
2011<br />
T€<br />
a) Entgeltzahlungen 112.560 109.938<br />
b) Soz. Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 41.887 41.926<br />
– davon für Altersversorgung 17.696 16.818<br />
c) Direktzuweisung zur ZV<br />
– für Altersversorgung 2.900 4.700<br />
Gesamt 157.347 156.564<br />
Durchschnittlicher Personalbestand <strong>2012</strong> 2011<br />
Mitarbeiter/innen 2.853 2.827<br />
Auszubildende 77 74<br />
Gesamt 2.930 2.901<br />
Zur Verminderung des Fehlbetrages nicht passivierter Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften<br />
auf Pensionen des Vereins Zusatzversorgung der Stuttgarter Straßenbahnen AG e.V. (ZV) wurde eine Dotierung zur<br />
Rückstellung in Höhe von 2.900 T€ vorgenommen. Der Fehlbetrag wegen nicht bilanzierter Versorgungsverpflichtung<br />
i. S. v. Art. 28 Abs. 2 EGHGB beläuft sich auf 32.204 T€ (Vj. 28.438 T€).<br />
(12) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten periodenfremde Posten in Höhe von 1.487 T€ (Vj. 5.758 T€).<br />
(13) Zinsaufwand<br />
Im Zinsaufwand sind 489 T€ (Vj. 595 T€) aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen sowie 1.325 T€ (Vj. 1.682 T€)<br />
aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen enthalten.<br />
72 | 73
11 Jahresabschluss<br />
4. Sonstige Angaben<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und<br />
Haftungsverhältnisse<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Bestellobligo<br />
(nach Abzug von Zuschüssen) in Höhe von ca.<br />
91.417 T€ sowie aus bestehenden Mietverträgen in Höhe<br />
von 2.897 T€. Haftungsverhältnisse bestehen in Form von<br />
Patronatserklärungen zugunsten der <strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />
in Höhe von 10 T€ (Valuta 31.12.<strong>2012</strong>). Es besteht außerdem<br />
eine Bürgschaft über 46 T€.<br />
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Bestellobligo<br />
und Mietverträgen werden mit Sicherheit in<br />
Anspruch genommen. Bei den Haftungsverhältnissen<br />
in Form der Patronatserklärung und Bürgschaft ist die<br />
Inanspruchnahme unwahrscheinlich.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Zur Absicherung der Beschaffungskosten für Dieseltreibstoff<br />
wurden ab 2011 bis zum Juni 2013 zwei Rohwarentermingeschäfte<br />
(Swaps) auf Euro-Basis abgeschlossen.<br />
Zum 31.12.<strong>2012</strong> ergeben sich folgende Werte:<br />
Konzernabschluss<br />
Mutterunternehmen der <strong>SSB</strong> AG ist die Stuttgarter Versorgungs-<br />
und Verkehrsgesellschaft mbH, Stuttgart, mit<br />
der ein Organvertrag mit Ergebnisabführungsvereinbarung<br />
besteht. Der Konzernabschluss, in den die <strong>SSB</strong> mit<br />
einbezogen wird, wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht.<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />
Die Organe der Gesellschaft sind in Anlage 2 zum<br />
Anhang aufgeführt.<br />
Abschlussprüferhonorare<br />
Für Leistungen, die die Prüfungsgesellschaft erbracht<br />
hat, wurden <strong>2012</strong> folgende Beträge verbucht:<br />
:: Abschlussprüfungsleistungen 59 T€<br />
:: Steuerberatungsleistungen 25 T€<br />
:: Andere Bestätigungsleistungen 43 T€<br />
Art Diesel-Swap Diesel-Swap<br />
Laufzeit 2011-2013 2011-2013<br />
Gesamtumfang 4.080 MT 4.080 MT<br />
Bewertung Mark to Market Mark to Market<br />
Zeitwert (T€) 27 253<br />
Geschäfte mit nahestehenden Gesellschaften<br />
Die Gesellschaft verfügt über ein zweckgebundenes<br />
zinsloses Darlehen der Muttergesellschaft SVV GmbH in<br />
Höhe von 13,6 Mio. € zum 31.12.<strong>2012</strong>. Unter Berücksichtigung<br />
eines marktüblichen Zinssatzes resultiert daraus<br />
ein Zinsvorteil in Höhe von ca. 405 T€ für <strong>2012</strong>.
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats, des Vorstands<br />
und früherer Vorstandsmitglieder<br />
Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen 704 T€. Für<br />
Mitglieder des Vorstands sind 3.170 T€ als Rückstellungen<br />
für Anwartschaften auf Pensionen passiviert. Die Bezüge<br />
(T€) setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Name<br />
Gesamtbezüge<br />
davon<br />
variabel<br />
davon Sachleistungen<br />
Herr Arnold 248 30 9<br />
Herr Bauer 240 30 6<br />
Herr Meier-<br />
Berberich 217 30 11<br />
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf<br />
42 T€ und für den Beratenden Ausschuss auf 16 T€.<br />
An frühere Vorstandsmitglieder sowie deren Hinterbliebene<br />
wurden insgesamt 361 T€ gezahlt. Für diese Personengruppe<br />
sind Rückstellungen für laufende Pensionen<br />
in Höhe von 3.965 T€ und Beihilfeverpflichtungen in<br />
Höhe von 990 T€ gebildet.<br />
Kreditforderungen bestehen an ein Aufsichtsratsmitglied<br />
in Höhe von 6 T€. Im Geschäftsjahr wurden 2 T€ planmäßig<br />
getilgt. Der Kredit wird mit 4,5 % p.a. verzinst und<br />
läuft bis 2015.<br />
Angaben nach den Vorschriften gemäß § 160 Absatz<br />
1 Nr. 3 AktG<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt<br />
140.093.975,45 € und ist eingeteilt in 2.740.000 Aktien<br />
(Stückaktien), die auf den Namen lauten.<br />
Stuttgart, 12. April 2013<br />
Stuttgarter Straßenbahnen<br />
Aktiengesellschaft<br />
Der Vorstand<br />
Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich<br />
74 | 75
11 Jahresabschluss<br />
Anhang/Anlage 1<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Anschaffungs-/<br />
Herstellungskosten<br />
1.1.<strong>2012</strong> in T€<br />
Zugänge<br />
T€<br />
Abgänge<br />
T€<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Software und sonstige Rechte 21.551 552 495<br />
2. Geleistete Anzahlungen 1.012 1.324 8<br />
Summe I 22.563 1.876 503<br />
II.<br />
Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf<br />
fremden Grundstücken. 389.484 869 5.014<br />
davon:<br />
a) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 199.134 135 4.572<br />
b) Bahnkörper und Bauten des Schienenwegs 164.417 735 383<br />
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />
Sicherungsanlagen 154.039 12 375<br />
3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 336.744 3.574 843<br />
4. Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />
die nicht zu Nummer 2 oder 3 gehören 11.290 514 78<br />
5. Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung 76.218 3.367 2.377<br />
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 55.964 38.491 110<br />
Summe II 1.023.739 46.827 8.797<br />
III.<br />
Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 386 0 0<br />
2. Beteiligungen 98 0 0<br />
3. Sonstige Ausleihungen 458 0 125<br />
Summe III 942 0 125<br />
Summe Anlagevermögen 1.047.244 48.703 9.425
Umbuchungen<br />
T€<br />
Anschaffungs-/<br />
Herstellungskosten<br />
1.1.<strong>2012</strong> in T€<br />
Abschreibungen<br />
kumuliert<br />
T€<br />
Zuschreibungen d.<br />
Geschäftsjahres<br />
T€<br />
Buchwert<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
T€<br />
Abschreibungen d.<br />
Geschäftsjahres<br />
T€<br />
520 22.128 18.629 0 3.499 1.769<br />
-573 1.755 0 0 1.755 0<br />
-53 23.883 18.629 0 5.254 1.769<br />
8.473 393.812 183.841 0 209.971 7.162<br />
256 194.953 133.838 0 61.115 4.748<br />
8.218 172.987 45.228 0 127.759 2.413<br />
2.926 156.602 47.608 0 108.994 5.006<br />
0 339.475 274.713 0 64.762 14.346<br />
271 11.997 7.448 0 4.549 529<br />
3.093 80.301 60.633 0 19.668 5.653<br />
-14.710 79.635 0 0 79.635 0<br />
53 1.061.822 574.243 0 487.579 32.696<br />
0 386 0 0 386 0<br />
0 98 0 0 98 0<br />
0 333 0 0 333 0<br />
0 817 0 0 817 0<br />
0 1.086.522 592.872 0 493.650 34.465<br />
76 | 77
11 Jahresabschluss<br />
Anhang/Anlage 2<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat<br />
Fritz Kuhn<br />
Oberbürgermeister, Stuttgart<br />
Vorsitzender ab 07.01.2013<br />
Robert Kauderer<br />
Selbständiger Malermeister,<br />
Stuttgart – Stadtrat<br />
Clarissa Seitz<br />
Diplom-Psychologin, Stuttgart<br />
Stadträtin<br />
Dr. Wolfgang Schuster<br />
Oberbürgermeister, Stuttgart<br />
Vorsitzender bis 06.01.2013<br />
Dr. Michael Kienzle<br />
Literaturwissenschaftler, Stuttgart<br />
Stadtrat<br />
Jochen Stopper<br />
Sozialwissenschaftler, Stuttgart<br />
Stadtrat<br />
Dr. Roswitha Blind<br />
Diplommathematikerin, Stuttgart<br />
Stadträtin ab 12.06.12<br />
Klaus Felsmann<br />
Busfahrer/Betriebsratsvorsitzender,<br />
Stuttgart – Stellv. Vorsitzender<br />
Michael Föll<br />
Erster Bürgermeister<br />
Stuttgart<br />
Rudolf Hausmann<br />
Landesfachbereichsleiter Verkehr,<br />
ver.di Baden-Württemberg,<br />
Reutlingen<br />
Alexander Kotz<br />
Selbst. Sanitär-/Heizungsbaumeister,<br />
Stuttgart – Stadtrat ab 02.08.12<br />
Roland Krause<br />
Dipl.-Ingenieur<br />
Verkehrsingenieur, Stuttgart<br />
Peter Krauß<br />
Dipl.-Ingenieur (FH)<br />
Bauingenieur, Kornwestheim<br />
Klaus-Dieter Lohrmann<br />
Dipl.-Bauingenieur, Leutenbach<br />
Unternehmensbereichsleiter<br />
Betrieb<br />
Annette Strauch<br />
Dipl.-Volkswirtin/Exportkauffrau,<br />
Ludwigshafen<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
Dr. Günter Stübel<br />
Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Stuttgart<br />
Stadtrat<br />
Gisela de Vries<br />
Dipl.-Betriebswirtin (FH), Ostfildern<br />
Betriebsrätin<br />
Dieter Wahl<br />
Versicherungsfachwirt, Stuttgart<br />
Stadtrat bis 22.05.12<br />
Wolfgang Hoepfner<br />
Stadtbahnfahrer/Betriebsrat,<br />
Stuttgart – Schwerbehindertenvertreter<br />
Jürgen Sauer<br />
Wissenschaftl. Referent, Stuttgart<br />
Stadtrat<br />
Manfred Kanzleiter<br />
Dipl.-Ingenieur (FH)<br />
Gewerkschaftssekretär i.R., Stuttgart<br />
Stadtrat bis 04.04.12<br />
Ursula Schorlepp<br />
Dipl.-Sozialökonomin<br />
Gewerkschaftssekretärin, Stuttgart<br />
Harald Seibold<br />
Busfahrer, Kornwestheim<br />
Betriebsrat
Beratender Ausschuss<br />
alle Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
sowie:<br />
Dr. Roswitha Blind<br />
Diplommathematikerin, Stuttgart<br />
Stadträtin bis 04.04.12<br />
Andreas Bögner<br />
Bildungsreferent, Ehningen<br />
Gewerbl. Techn. Ausbilder Betriebsrat<br />
Vorstand<br />
Wolfgang Arnold<br />
Dipl.-Ingenieur, Bietigheim-Bissingen<br />
Sprecher (bis 30.09.12)<br />
Reinhold Bauer<br />
Dipl.-Volkswirt, Weil im Schönbuch<br />
Sprecher (ab 01.10.12)<br />
Jörn Meier-Berberich<br />
Dipl.–Kaufmann, Stuttgart<br />
Dieter Hafenbrack<br />
Mechaniker, Stuttgart<br />
Betriebsrat<br />
Matthias Hahn<br />
Bürgermeister, Stuttgart<br />
Harald Jauß<br />
Busfahrer, Stuttgart<br />
Betriebsrat<br />
Manfred Kanzleiter<br />
Dipl.-Ingenieur (FH)<br />
Stadtrat ab 05.04.12<br />
Ulrike Küstler<br />
Feinmechanikerin, Stuttgart<br />
Stadträtin<br />
Dirk Thürnau<br />
Bürgermeister, Stuttgart<br />
Peter Wilhelm<br />
Kraftfahrer, Stuttgart<br />
Betriebsrat<br />
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12 Bestätigungsvermerk
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12 Bestätigungsvermerk<br />
Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
haben wir wie folgt erteilt:<br />
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />
Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />
Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der<br />
Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong> geprüft.<br />
Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />
und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegen in der Verantwortung des<br />
Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />
über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />
der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317<br />
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und<br />
durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der<br />
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im<br />
Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie<br />
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht überwiegend auf der Basis von<br />
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />
Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />
und Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />
Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung<br />
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stuttgarter<br />
Straßenbahnen Aktiengesellschaft. Der Lagebericht steht<br />
in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt<br />
ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und<br />
stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.“<br />
Stuttgart, den 12. April 2013<br />
KPMG AG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Wildermuth<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Rettich<br />
Wirtschaftsprüfer
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