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Juni / Juli / August 2013 - St. Maria Windecken

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Windecker Kirchenbote Seite 2<br />

Katholische Kirchengemeinde Nidderau-<strong>Windecken</strong><br />

Nun waren sie doch endlich wieder glücklich darüber, dass<br />

er vor kurzem erst aus dem Tod zu ihnen zurückgekehrt<br />

war, und nun sollte er schon bald wieder nicht mehr bei<br />

ihnen sein? Und das für immer? Hier hörte man die Jünger<br />

fragen: „Wie soll es dann mit uns weitergehen? Wie sollen<br />

wir unser Leben meistern, wenn der Meister nicht mehr da<br />

ist? Wer soll uns nach seiner Auffahrt in den Himmel, den<br />

Mut zum Leben zusprechen, wenn wir nicht mehr können?<br />

Ja, wie sollen wir mit dieser einschneidenden Veränderung<br />

in unserem Leben umgehen, damit fertig werden?“<br />

Zwar hat er den Seinen und der Welt den heiligen Geist<br />

verheißen, den Beistand Gottes, aber wer sollte das sein,<br />

und wie sollte er aussehen? Eine Vorstellung von diesem<br />

verheißenen Beistand hatten sie keineswegs. So blieb nur<br />

eins: Die Veränderung hinzunehmen und sich überraschen<br />

zu lassen. Und wie wurden sie überrascht! Der von Jesus<br />

verheißene und in die Welt gesandte Heilige Geist – von<br />

dem sich die Jünger nichts vorstellen konnten – beflügelte<br />

ihre Jüngerschaft in jeglicher Hinsicht. Von nun an<br />

war ihnen für die Verkündigung der Botschaft Gottes kein<br />

Weg zu weit und keine Anstrengung zu groß. Ihre Arbeit<br />

empfanden sie nicht als Last und Mühe, sondern als Freude<br />

und Geschenk der Gnade Gottes. Ihr Bekenntnis des Gekreuzigten,<br />

Auferstandenen und in den Himmel Aufgefahrenen<br />

war keineswegs von Wankelmut und Zurückhaltung<br />

geprägt. Im Gegenteil: Unerschrocken traten sie in den<br />

<strong>St</strong>ädten und Gemeinden auf, predigten vor <strong>St</strong>atthaltern und<br />

führenden Hohepriestern und verkündigten voller Freimut<br />

das Evangelium Jesu Christi. Ihre innere Lebenshaltung war<br />

eine völlig andere geworden. Denn nicht mehr Traurigkeit<br />

und Kummer bestimmte ihre Leben, sondern Frohsinn und<br />

Begeisterung. Voller Dynamik und Enthusiasmus gestaltete<br />

es sich; Sie fühlten sich innerlich ausgeglichen und im Einklang<br />

mit sich selbst. Die Jünger spürten, dass die anfangs<br />

aufkommende Trauer wegen des Heimgangs Jesu, diese<br />

vehemente Veränderung in ihrem Leben, sich für sie nun<br />

weniger als Verlust zeigt, sondern vielmehr als ein Gewinn.<br />

Der verheißene Beistand Gottes – der Geistes-Hauch<br />

– schaffte für sie sowohl persönlich als auch für ihr Wirken<br />

und Arbeiten neue Räume und eine nicht zu erahnende<br />

Weite für ihr Leben. Der VER-ÄNDERTE Lebenszustand der<br />

Apostel – hervorgerufen durch die Herabkunft des Heiligen<br />

Geistes – brachte für sie durchweg Neues hervor, und sie<br />

erkannten, dass die jetzige Lage ihres Lebens eine viel<br />

bessere war als jene, die sie schon über Jahre hinweg<br />

gewohnt waren.<br />

Liebe Mitchristen, das Ereignis von Pfingsten hat einst die<br />

Jünger VER-ÄNDERT. Das damalige wundersame Pfingstgeschehen<br />

ist aber keineswegs abgeschlossen oder ein alter<br />

Zopf.<br />

Ganz im Gegenteil! Das Pfingstereignis, das auch wir kürzlich<br />

erst gefeiert haben, möchte uns Christen bewusst machen,<br />

dass der göttliche Geist auch in unserer Zeit tatkräftig<br />

wirkt. Der Geist Gottes VER-ÄNDERT auch heute noch.<br />

Wenn wir Menschen das Wirken des Geistes Gottes auch<br />

heute noch zu lassen, dann wird es auch bei uns zu einer<br />

segensreicheren VERÄNDERUNG des Lebens und des Lebensumstandes<br />

kommen. Wer sich dem verheißenen Beistand<br />

anvertraut, der verändert sich immer zum Positiven.<br />

Egozentrische Züge verändern sich in Selbsthingabe. Die<br />

Lüge verschwindet aus dem Leben, und es dominiert die<br />

Wahrheit, die den Menschen frei macht. Ein geistlich dürrer<br />

Glaube, fängt an zu blühen und wird fruchtbar. Friedlose<br />

und verstockte Herzen fangen an, Brücken der Versöhnung<br />

zu schlagen. Ja, der Spiritus Dei schafft Veränderungen, die<br />

den Christen in seinem ganzen Menschsein NEU werden<br />

lassen. Das Wirken des Heiligen Geistes bewirkt nicht nur<br />

bei jedem einzelnen eine Erneuerung. Das Geisteswirken<br />

möchte uns auch befähigen, gemeinsam auf Dinge zu<br />

schauen, die wir schon über Jahre hinweg praktizieren,<br />

die uns aber in unserem Handeln, Wirken und Arbeiten<br />

mehr blockieren und lähmen. Ja, das Ereignis von Pfingsten<br />

will uns immer wieder anregen, Dinge in Augenschein zu<br />

nehmen, die nach Veränderung verlangen. Vielleicht eine<br />

Arbeitsweise zu wählen, deren Ergebnis eine klare Verbesserung<br />

darstellt, weil festgefahrene Methoden aufgebrochen<br />

werden oder gar wegfallen können. Wie oft hört<br />

man Menschen klagen: „So geht es nicht mehr weiter, es<br />

muss sich etwas ändern.“ Vielleicht können Sie eine solche<br />

Empfindung bei sich selbst feststellen: Gibt es da etwas,<br />

von dem Sie sagen, dass es förmlich nach Wandel schreit<br />

hin zum Guten? Eventuell in Ihrem persönlichen Umfeld, an<br />

Ihrer Arbeitsstätte, in der Schule oder im <strong>St</strong>udium, in Ihrer<br />

politischen oder kirchlichen Gemeinde, in der Vereinsarbeit?<br />

Liebe Mitchristen, haben wir Mut in festgefahrenen<br />

Dingen, die uns mehr hemmen und nicht voranbringen,<br />

eine positive Wende herbeizuführen! Wenn uns der Mut<br />

dazu jedoch fehlen sollte, dann vertrauen wir doch all dies<br />

dem Geist Gottes an, der mit 100-prozentiger Sicherheit<br />

unsere menschliche Ohnmacht und Schwachheit in Kraft,<br />

<strong>St</strong>ärke und tatkräftige Entschlossenheit verändern wird.<br />

Die Jünger Jesu gehen uns diesbezüglich als gutes Beispiel<br />

voran.<br />

So verbleibe ich mit den besten Gruß- und<br />

Segenswünschen<br />

Pfarrer Thorsten Kremer

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