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Amtsblatt Geislingen KW24 - Stadt Geislingen

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6 <strong>Amtsblatt</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Geislingen</strong><br />

14. Juni 2013, Nummer 24<br />

Der NS-Täter Werner Ventzki - Mein Vater<br />

Film, Vortrag und Gespräch mit Jens-Jürgen Ventzki in <strong>Geislingen</strong><br />

Achtzig Jahre nach der Machtübergabe an Hitler im Jahr 1933 lädt die <strong>Stadt</strong> <strong>Geislingen</strong><br />

zu einer öffentlichen Veranstaltung, um an die Verbrechen des Nationalsozialismus zu<br />

erinnern und gegen menschenverachtende Denkweisen und Neonazismus Gesicht zu<br />

zeigen. Auf gemeinsame Einladung von Bürgermeister Oliver Schmid und dem<br />

Löwenstein-Forschungsverein Mössingen kommt der Autor Jens-Jürgen Ventzki am<br />

25. Juni 2013 nach <strong>Geislingen</strong>. Er schildert sein Ringen mit seinem fast übermächtigen<br />

Vater Werner Ventzki, der als überzeugter Hitler-Anhänger Oberbürgermeister von<br />

"Litzmannstadt" (Lodz) wurde und unter anderem für das dortige Ghetto mitverantwortlich<br />

war. Der Name Werner Ventzki tauchte auch im israelischen Prozess gegen Adolf<br />

Eichmann auf.<br />

Jahrelang suchte der heute 69-jährige Sohn des bekannten NS-Täters das charakterliche Bildnis seines Vaters. Es<br />

dauerte bis zum Jahr 2011 als der 1944 in der polnischen Industriestadt Lodz geborene Jens-Jürgen Ventzki<br />

zumindest zwei, wenn auch widersprüchliche Profile Werner Ventzkis für sich und für die Öffentlichkeit erfassen<br />

konnte. Unter dem Titel "Seine Schatten, meine Bilder" trug er die Ergebnisse seiner Spurensuche in einem Buch<br />

zusammen. Auf über zweihundert Seiten mit mehreren Abbildungen lässt der Autor teilhaben an einer biografischen<br />

Analyse, die sowohl im engsten Familienkreis wie in der medialen Kommunikationswelt historisch-methodische<br />

wie psychologisch-therapeutische Arbeit im "Bergwerk" der Menschengeschichte leistet.<br />

Bürgermeister Oliver Schmid wird in den Abend einführen. Welf Schröter vom Löwenstein-Forschungsverein übernimmt<br />

die Moderation.<br />

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Foyer der Schlossparkhalle.<br />

Eintritt frei.<br />

Kleindenkmale in <strong>Geislingen</strong>, Erlaheim und Binsdorf<br />

Was unsere Heimatregion auszeichnet:<br />

<strong>Geislingen</strong>, Erlaheim und Binsdorf beteiligten sich am landesweiten Projekt zur<br />

Erfassung der Kleindenkmale. Wöchentlich stellen wir hier eine Auswahl der<br />

Kleindenkmale aus allen Ortsteilen vor:<br />

Dokumentation Kleindenkmale: Binsdorf<br />

Auf Markung Binsdorf befinden sich mehrere Gedenksteine, hier werden nun<br />

zwei von ihnen vorgestellt.<br />

Am 26. Mai 1933 ereignete sich während Holzverladearbeiten im Gewann<br />

Engelhart ein Unfall, bei dem der 37-jährige Albert Eberhart tödlich verunglückte.<br />

Deshalb wurde ein Gedenkstein errichtet, welcher im Oktober desselben<br />

Jahres durch den Winterlinger Bürgermeister Butz eingeweiht wurde. Die<br />

Inschrift lautet: "O Wandersmann halt ein, gedenke mein.<br />

Allzujung muss ich verwesen, wo du stehst bin ich gewesen.<br />

Früh fuhr ich zur Arbeit aus, Todeswund kam ich nach<br />

Haus.", dann folgen die Lebensdaten des Verunglückten<br />

und der Abschluss "Schenk` ein kurz Gedenken mir, Gott<br />

der Herr, er lohn` es dir. Friede!"<br />

Ein weiterer Gedenkstein aus dem Jahre 1886 wurde für<br />

den erst 17-jährigen Jakob Schmid, der beim Pflücken von<br />

Tannenzapfen verunglückte, aufgestellt. Dieser besteht aus<br />

Buntsandstein und befindet sich im Gewann "Vorriedele,<br />

Gerben". Auf der Vorderseite des Steines sind der Name<br />

und die Lebensdaten zu lesen. Auf der Rückseite steht: "<br />

Alle Schritte, alle Tritte, sind dem Vater wohl bekannt. Wenn<br />

ich falle, da ich walle, fall ich doch in Gotteshand."<br />

(Quelle: Dokumentation Kleindenkmale; Paul Held, Horst Berner)

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