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Bäumige Stadt Basel.indd 1 - Stadtgärtnerei - Kanton Basel-Stadt

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BÄUMIGE STADT BASEL<br />

15. STADTBÄUME – LEBENSKÜNSTLER AN EXTREMSTANDORTEN<br />

Ohne den Schutz eines sie umgebenden Waldes<br />

sind <strong>Stadt</strong>bäume Sonne, Wind und Wetter<br />

ausgesetzt, wachsen in sehr engen Wurzelräumen<br />

und unter schwierigsten Bodenverhältnissen.<br />

Zusätzlich machen ihnen Abgase,<br />

Streusalz, Abfall, Hunde-Urin, Bodenverdichtungen<br />

usw. das Leben schwer. Dank technischen<br />

Hilfsmitteln, der Auswahl robuster Baumarten,<br />

der Verwendung von hochwertigem<br />

Baumsubstrat sowie einer sorgfältigen Pflege<br />

ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Basel</strong> den Umständen zum Trotz<br />

sehr reich an Bäumen.<br />

EINGEENGTER WURZELRAUM<br />

Ein Baum benötigt für seine Wurzeln etwa gleich viel<br />

Raum, wie die Ausdehnung seiner Krone einnimmt.<br />

Doch wo findet ein <strong>Stadt</strong>baum diesen Platz, um seine<br />

Wurzeln zu entwickeln? Tiefgaragen, Untergeschosse<br />

von Gebäuden und Leitungen konkurrenzieren den<br />

wertvollen Raum, und unter versiegelten Strassen und<br />

Trottoirs sind Wasser, Luft und Nährstoffe rar.<br />

Im Boden ist es eng: Wurzel in Nachbarschaft mit<br />

Leitungen<br />

© Spieser Benoît<br />

In den letzten Jahren hat die <strong>Stadt</strong>gärtnerei viele Baumstandorte<br />

in der <strong>Stadt</strong> verbessert. Baumrabatten wurden<br />

vergrössert, hochwertiges Baumsubstrat wurde<br />

eingesetzt und Wurzelräume wurden mit Pfosten und<br />

Zäunen vor dem Befahren geschützt.<br />

Möglichst grosszügig angelegte und oberflächlich begrünte<br />

Baumrabatten ermöglichen den Wurzeln den<br />

lebensnotwendigen Luft- und Wasseraustausch.<br />

FEHLENDE MYKORRHIZA – HUNGERNDE BÄUME<br />

Die meisten Bäume leben an ihren natürlichen Standorten<br />

in einer Gemeinschaft mit Pilzen, Mykorrhiza genannt.<br />

Die Feinwurzeln des Baumes werden von den Pilzfäden<br />

eng umwachsen und von diesen mit Nährstoffen und<br />

Wasser versorgt, die sie aus feinsten Bodenritzen lösen.<br />

Gleichzeitig schützen sie die Wurzeln vor Krankheitskeimen.<br />

Im Gegenzug erhält der Pilz vom Baum Zucker aus<br />

der Photosynthese, den er nicht selber bilden kann.<br />

In den künstlichen Baumgruben der Strassenalleen<br />

können die empfindlichen Mykorrhizapilze schlecht<br />

gedeihen. Dadurch ist die Aufnahme von Wasser und<br />

Nährstoffen erschwert, die Bäume gedeihen weniger<br />

vital und sind krankheitsanfälliger.<br />

STREUSALZ SETZT DEN BÄUMEN ZU<br />

Nicht nur wohltuendes Wasser erreicht unsere Alleebäume.<br />

Das <strong>Stadt</strong>leben bringt es mit sich, dass sie auch<br />

weniger Bekömmliches «schlucken» müssen.<br />

Besonders leiden die Bäume unter dem Einfluss von<br />

Streusalz. Versalzte Böden behindern die Nährstoff- und<br />

die Wasseraufnahme. Gelangt Salz über den Saftfluss in<br />

die Blätter, führt es dort zu Verbrennungen, sogenannten<br />

Nekrosen. Die Blätter verfärben sich von den Rändern<br />

her braun und verwelken frühzeitig. Jahr für Jahr<br />

mit Salz belastete Bäume werden immer schwächer und<br />

sterben schliesslich ab.<br />

Rund 10% der Basler Strassenbäume leiden an Salzschäden.<br />

Jährlich müssen einige Bäume aus diesem Grund<br />

ersetzt werden.<br />

Streusalz, Schmelzwasser und gesalzener Schnee soll-<br />

Rittergasse 4, CH-4001 <strong>Basel</strong>, Tel: 061 267 67 36, bvdsf@bs.ch, www.stadtgaertnerei.bs.ch<br />

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