Andrea Krauledat in glücklicher Position - Stadttheater Minden
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Leonard Lans<strong>in</strong>k<br />
Foto: Thomas Kost<br />
He<strong>in</strong>rich Schafmeister<br />
Foto: Herbert Began<br />
113<br />
geme<strong>in</strong>schaft. Der preisgekrönte Autor<br />
Neil Simon schrieb bereits 1965 se<strong>in</strong> po<strong>in</strong>tenreiches<br />
„Ur-Stück“ „E<strong>in</strong> seltsames<br />
Paar“. Den endgültig weltweiten Durchbruch<br />
hatte die Komödie dann durch die<br />
Verfilmung mit dem unvergesslichen Duo<br />
Walter Matthau und Jack Lemmon. Die<br />
Ausgangssituation heute für die Komödie<br />
ist identisch, aber 70 % hat Simon im Jahr<br />
2002 neu geschrieben und statt der drei,<br />
hat die neue, gestraffte, moderne Version<br />
nur noch zwei Akte. Man spürt direkt die<br />
diebische Freude, mit der Simon se<strong>in</strong><br />
längst zum Klassiker gewordenes „seltsame<br />
Paar“ aktualisiert hat. Unangetastet<br />
bleibt se<strong>in</strong> unwiderstehlicher Dialogwitz.<br />
Grundproblematik und das Thema ist auch<br />
ewig jung, aberwitzig und mit hohem<br />
Wiedererkennungswert. Sie werden es <strong>in</strong><br />
der deutschsprachigen Erstaufführung<br />
durch das EURO-STUDIO Landgraf von<br />
„Oscar und Felix – E<strong>in</strong> seltsames Paar im<br />
21. Jahrhundert„ erleben! Dieses Stück war<br />
bei mir nach der Bekanntgabe durch Herrn<br />
Landgraf der Rollenbesetzung der Hauptfiguren<br />
mit He<strong>in</strong>rich Schafmeister und<br />
Leonard Lans<strong>in</strong>k auch sofort e<strong>in</strong> „MUSS“<br />
für den Spielplan <strong>in</strong> M<strong>in</strong>den.<br />
E<strong>in</strong>e spannende Frage: Können zwei<br />
geschiedene Männer sich e<strong>in</strong>e Wohnung<br />
teilen, ohne dabei verrückt zu werden?<br />
Neil Simon, der als Beispiel die Wohngeme<strong>in</strong>schaft<br />
se<strong>in</strong>es Bruders Danny mit<br />
dem ebenfalls frisch geschiedenen Theateragent<br />
Roy Gerber vor Augen hatte, antwortet<br />
auf diese Frage kategorisch: Ne<strong>in</strong>!<br />
Als Felix nach fünfjähriger Ehe Knall auf<br />
Fall von se<strong>in</strong>er Frau Betty vor die Tür<br />
gesetzt wird, nimmt ihn se<strong>in</strong> Freund Oscar<br />
gutmütig bei sich auf. Was am Anfang aussieht<br />
wie e<strong>in</strong>e ganz normale Männer-WG,<br />
entpuppt sich bald als be<strong>in</strong>ahe eheliches<br />
Panoptikum, mit dem e<strong>in</strong>zigen Unterschied,<br />
dass das ewig wischende und putzende<br />
Heimchen am Herd eben ke<strong>in</strong>e<br />
Frau, sondern e<strong>in</strong> Mann ist. Doch außer<br />
Staubsauger, Luftwaschfilter und diversen<br />
Kochutensilien hat Felix alle nur erdenklichen<br />
Des<strong>in</strong>fektionssprays <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Aussteuer<br />
und beg<strong>in</strong>nt die Männerkiste gnadenlos<br />
zu zerputzen. Aus Oscars orig<strong>in</strong>ellchaotischer<br />
S<strong>in</strong>gle-Behausung wird dank<br />
Felix‘ unermüdlicher Schaffenskraft e<strong>in</strong><br />
steriler Musterhaushalt. Aus Oscars regelmäßigen<br />
verräucherten, chaotischen Pokerrunden<br />
mit ungenießbaren Sandwichvariationen<br />
werden keimfreie D<strong>in</strong>nerpartys.<br />
Und auch für das Rendezvous mit den beiden<br />
heißblütigen Spanier<strong>in</strong>nen aus dem<br />
oberen Stockwerk haben die beiden ganz<br />
unterschiedliche Pläne.<br />
Konnte Neil Simon se<strong>in</strong> Stück, das sich<br />
kaum e<strong>in</strong> Theater auf der Welt entgehen<br />
ließ, und das <strong>in</strong> Hollywood so unvergess-