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Druckringen und einem spielfeldseitigen Zugring
aus VVS-Seilbündeln. Zwischen diesen
spannen 80 radiale Seilbinder. Die unteren Seile
der Seilbinder liegen mit leichtem Gefälle nach
außen und tragen 80 Membranfelder aus PTFE-
Glasgewebe. Jedes Membranfeld wird durch
acht seilunterspannte Hochpunkte onduliert.
Der Auftrag für die anspruchsvolle Montageplanung
von Seiltragwerk und Membran sowie
die Zuschnittplanung des Membrandachs ging
an die die Spezialisten von formTL. Als Erstes
untersuchten sie verschiedene Optionen für den
Einbau des Seiltragwerks. Das schließlich entwickelte
Konzept sah vor, die Ringseile, Radialseile,
Knoten, Luftstützen und Hochpunkte am Boden
vorzumontieren, dann zum oberen Druckring
anzuheben und anschließend die unteren Radialseile
vorzuspannen. Für das Anheben des
Seiltragwerks mussten die oberen Radialseile
an allen 80 Achsen gleichmäßig zum oberen
Druckring gezogen werden. Hierzu wurden ein
Paar Niederdruck-Litzenheber pro Achse am
oberen Druckring eingesetzt. Jedes Heberpaar
erhielt eine eigene Pumpeneinheit; so konnten
die anliegenden Kräfte für alle Achsen individuell
ausgelesen und zentral gesteuert werden.
Trotz lokal unterschiedlicher und während des
Hubs wechselnder Belastungsniveaus galt es,
die Spannwerkzeuge so auszubilden, dass während
der Montage weder größere geometrische
noch unkontrollierte Verformungen auftreten
konnten. Mit paarweise angeordneten Hydraulikzylindern
wurde das Seilnetz anschließend
am unteren Radialseil gespannt und dann mit
dem unteren Druckring verbolzt.
Herstellung und Montage
Das Nahtlayout und die Schnittgrößen für die
Membranstruktur wurden von formTL entwickelt.
Darüber hinaus führten die Ingenieure die
statischen Nachweise der Membranverankerung.
Da die Membran beim Olimpijskyj-Stadion
ein tragendes und für die Luftstützen stabilisierendes
Bauteil ist, war die genaue Bestimmung
der Membransteifigkeit wesentlich für eine
korrekte Ermittlung der Schnittgrößen. Bei der
Ausbildung der Hochpunkte musste v. a. auf den
Spannungsverlauf unter Schneelast und auf ein
harmonisches Gesamtbild geachtet werden. Da
für die Dachfläche mindestens die Brandschutzklasse
B1 nach DIN 4102 gefordert war und
die Tribünen taghell sein sollten, kamen für die
Eindeckung der Hochpunkte nur Lichtkuppeln
aus Polycarbonat oder ETFE-Folie infrage. ETFE
ist besonders langlebig und hat eine überzeugende
visuelle Anmutung – den Ausschlag für
die Wahl dieses Materials gaben jedoch v. a. die
deutlich kürzeren Liefer- und Montagezeiten.
Darüber ergänzte formTL die eigenentwickelte
und programmierte Verebnungssoftware Win-
Netz! um die objektspezifischen Anforderungen.
Damit konnte der Konfektionsbetrieb alle
Zuschnittdaten der 11.000 Bahnen und 11.000
Verstärkungen direkt in die Schachtel- und Zuschneideanlage
einlesen.
Anordnung von Druck- und Zugring
© Oleg Stelmach
Lichtkuppeln als
Perspektive
© Oleg Stelmach
Im Olimpijskyj-Stadion Kiew wurden drei Vorrundenspiele,
ein Viertelfinale und das Endspiel
der EM 2012 ausgetragen. Die Sportstätte ist
mit einem Dach, das den Fans Licht, Schatten
und Schutz vor Regen bietet, auch in Zukunft
gut gerüstet.
Form TL
Ingenieure für Tragwerk und Leichtbau
GmbH
Sportstätten
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